FanFiktion.de - Forum / Allgemeines - Schreiben – Allgemein / "Alles nur Fiktion!" - Freizeichnungsklausel, um sämtliche Tabus zu brechen?
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Beitrag #176, verfasst am 13.03.2010 | 16:57 Uhr
Herbstschimmer
Dito. Man kann über so etwas schreiben, sollte man vielleicht sogar - aber bitte angemessen! Das heißt, keine Verherrlichung, keine Verharmlosung, keine Verklärung. Kein "nach der Vergewaltigung gesundlieben" und kein "sich in den Vergewaltiger/Entführer verlieben"...
Solche Themen sind extrem heikel und können die Psyche nachhaltig beeinflussen. Deswegen MUSS man mit solchen Themen angemessen umgehen und sie schildern, wie sie geschildert werden müssen: als Gewalttaten, die für das Opfer nicht im geringsten angenehm sind und es auch nie, niemals sein werden.
Meine Meinung, und sie ist nur gesund.
Also ich finde Bücher mit kritischen Themen recht interessant zu lesen. Sie langweilen nicht.
Klar gibt es auch Gebiete, wo ich "Stopp!" sage. Inzest möchte ich gar nicht lesen bzw. nicht hier auf ff. Der Autor muss Ahnnung von dem haben, was er schreibt und sehr sensible mit dem Thema umgehn.
Bücher, die von Tierqäulerei, Missbrauch, Vergewaltigung ect. erzählen, sind keine leichte Kost. Dennoch würde ich mich an solche Gebiete ranwagen, denn warum sollte man auch als Leser mit Scheuklappen durch den Buchladen wandern?
Das Buch "Vater unser in der Hölle" ist z.B. so ein Buch. Es erzählt von Gewalt, Folter und Missbrauch innerhalb der Familie (!) Der Inhalt hat mich schockiert; ich habe das Buch mehrmals weglegen müssen, um nicht durchzudrehn. Mir war einfach nur schlecht.... aber dennoch ist es ein gutes Buch. Es autobiographisch und rüttelt einen wach....
Ich selbst schreibe auch nicht von Friede, Freude, Eierkuchen. Ich habe mich bewusst an ein Thema rangewagt, das nicht jedem gefällt und erzähle schonungslos.
Fazit: Wer über Tabuthemen schreibt, sollte sich sehr gut informieren und sensibel mit dem gewählten Thema umgehn.
Dito. Man kann über so etwas schreiben, sollte man vielleicht sogar - aber bitte angemessen! Das heißt, keine Verherrlichung, keine Verharmlosung, keine Verklärung. Kein "nach der Vergewaltigung gesundlieben" und kein "sich in den Vergewaltiger/Entführer verlieben"...
Solche Themen sind extrem heikel und können die Psyche nachhaltig beeinflussen. Deswegen MUSS man mit solchen Themen angemessen umgehen und sie schildern, wie sie geschildert werden müssen: als Gewalttaten, die für das Opfer nicht im geringsten angenehm sind und es auch nie, niemals sein werden.
Meine Meinung, und sie ist nur gesund.
Was FSK Aussagen bedeuten:
FSK 12 bedeutet: Der Gute bekommt das Mädchen.
FSK 16 bedeutet: Der Böse bekommt das Mädchen.
FSK 18 bedeutet: Jeder bekommt das Mädchen.
FSK 12 bedeutet: Der Gute bekommt das Mädchen.
FSK 16 bedeutet: Der Böse bekommt das Mädchen.
FSK 18 bedeutet: Jeder bekommt das Mädchen.
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Beitrag #177, verfasst am 13.03.2010 | 22:07 Uhr
Lucie Sakurazukamori
Naja, als erlaubt würde ich immer das sehen, was unsere Rechtsordnung in diesem Land nicht direkt in Texten verbietet. Das mal als simple Ansicht ohne weitere Bewertung meinerseits.
Lucie Sakurazukamori
Schreiben denke, ich kann man theoretisch so ziemlich alles, was die Phantasie des Menschen oder gar die Realität hergibt. Sei es Inzest, Vergewaltigung, Mord, Totschlag - möglich ist es auf jeden Fall, das in einen Text zu fassen.
Aber: Ich würde die Grenze im Autor selbst ziehen. Nur, weil man theoretisch etwas schreiben könnte, heißt nicht, dass man es tut.
Und nur, weil man alt genug ist, muss man nicht alles schreiben können, weil man eventuell von der Problematik überhaupt keine Ahnung hat und daher im Dunkeln tappt.
Lucie Sakurazukamori
Dürfen... Jeder Autor darf natürlich aus meiner Sicht im Rahmen der Rechtsordnung schreiben, was er möchte. Allerdings würde ich mir wünschen, dass er bei Tabubrüchen auch sensibel mit dem jeweiligen Thema umgeht. Es muss sich nicht zwangsläufig um eine reißerische Darstellung oder eine Sexstory mit dem Aufhänger handeln, dass die Frau nach einer Vergewaltigung von einem gut aussehenden Typen "gesund-geschlafen" wird. Solche Auswüchse mag ich überhaupt nicht. Aber es gibt gute Geschichten auch über Tabubrüche, die sich gut mit dem Thema auseinandersetzen. Dann: Warum nicht?
Gerade die Möglichkeit zu schreiben gibt einem Autor ja die Möglichkeit, sich mit einem Thema eventuell neu zu befassen. Und wenn nie jemand über etwas schreibt, können auch nie neue Sichtweisen erarbeitet werden, finde ich.
Lucie Sakurazukamori
Ich selbst würde nicht über Vergewaltigung, Mord oder extreme Arten von Gewalt schreiben - es ist mir einfach zu heikel und geht zu tief in den menschlichen Geist. Für mich zumindest.
Man sollte meiner Meinung nach bei Tabubrüchen nie leichtfertig über das Thema hinweg wischen, soweit man darüber schreibt. Nicht umsonst sind es Tabus, die existieren. Wenn es jeder leicht hinnehmen würde, wäre es wohl gewöhnlich wie die Tageszeitung.
Das nur als meine Sichtweise.
Für mich sollte Fiktion nie als eine Entschuldigung dafür hergenommen werden, jede Art von Tabubruch zu rechtfertigen. Wenn ich den Eindruck gewinne, dass der Autor seine Texte nur "hinschmeißt", damit er durch seine reißerische Umsetzung möglichst viele Reviews produziert... dann denke ich mir meinen Teil. Aber das ist wohl ein anderes Thema.
"Es ist ja nur Fiktion."
Ist jeder absolut kompromisslose Tabubruch erlaubt, nur weil es ja "nicht real" ist?
Naja, als erlaubt würde ich immer das sehen, was unsere Rechtsordnung in diesem Land nicht direkt in Texten verbietet. Das mal als simple Ansicht ohne weitere Bewertung meinerseits.
Lucie Sakurazukamori
Was kann?
Schreiben denke, ich kann man theoretisch so ziemlich alles, was die Phantasie des Menschen oder gar die Realität hergibt. Sei es Inzest, Vergewaltigung, Mord, Totschlag - möglich ist es auf jeden Fall, das in einen Text zu fassen.
Aber: Ich würde die Grenze im Autor selbst ziehen. Nur, weil man theoretisch etwas schreiben könnte, heißt nicht, dass man es tut.
Und nur, weil man alt genug ist, muss man nicht alles schreiben können, weil man eventuell von der Problematik überhaupt keine Ahnung hat und daher im Dunkeln tappt.
Lucie Sakurazukamori
Was darf?
Dürfen... Jeder Autor darf natürlich aus meiner Sicht im Rahmen der Rechtsordnung schreiben, was er möchte. Allerdings würde ich mir wünschen, dass er bei Tabubrüchen auch sensibel mit dem jeweiligen Thema umgeht. Es muss sich nicht zwangsläufig um eine reißerische Darstellung oder eine Sexstory mit dem Aufhänger handeln, dass die Frau nach einer Vergewaltigung von einem gut aussehenden Typen "gesund-geschlafen" wird. Solche Auswüchse mag ich überhaupt nicht. Aber es gibt gute Geschichten auch über Tabubrüche, die sich gut mit dem Thema auseinandersetzen. Dann: Warum nicht?
Gerade die Möglichkeit zu schreiben gibt einem Autor ja die Möglichkeit, sich mit einem Thema eventuell neu zu befassen. Und wenn nie jemand über etwas schreibt, können auch nie neue Sichtweisen erarbeitet werden, finde ich.
Lucie Sakurazukamori
Und was sollte für euch auf gar keinen Fall? Welches Thema würdet ihr nicht mal mit der Feuerzange anfassen, möchtet ihr absolut nicht lesen oder schreiben?
Ich selbst würde nicht über Vergewaltigung, Mord oder extreme Arten von Gewalt schreiben - es ist mir einfach zu heikel und geht zu tief in den menschlichen Geist. Für mich zumindest.
Man sollte meiner Meinung nach bei Tabubrüchen nie leichtfertig über das Thema hinweg wischen, soweit man darüber schreibt. Nicht umsonst sind es Tabus, die existieren. Wenn es jeder leicht hinnehmen würde, wäre es wohl gewöhnlich wie die Tageszeitung.
Das nur als meine Sichtweise.
Für mich sollte Fiktion nie als eine Entschuldigung dafür hergenommen werden, jede Art von Tabubruch zu rechtfertigen. Wenn ich den Eindruck gewinne, dass der Autor seine Texte nur "hinschmeißt", damit er durch seine reißerische Umsetzung möglichst viele Reviews produziert... dann denke ich mir meinen Teil. Aber das ist wohl ein anderes Thema.
sevil
OK, auf die Gefahr hin, ein altes, abgehandeltes und für viele frustrierendes Thema wiederaufzunehmen (der Vorteil des Forums^^), hier meine Gedanken:
Fiktion ist der Realität näher als man denkt. Ich könnte euch das jetzt anhand verschiedener Fiktionalitätstheorien aus der Literaturwissenschaft klar machen, aber das spare ich mir*. Literatur, also ausdrücklich das geschriebene Wort, hat immer eine Wirkung auf den Leser, deswegen gibt es auch heute noch einen Index und bestimmte Gesetze und Urteile, die sich damit befassen (z.B. das über "Esra" von Maxim Biller, aber auch das spare ich mir*). Wichtig sind die Konsequenzen daraus:
Jeder kann schreiben, was er will, wir leben schließlich in einem "freien Land". Will man das Geschreibsel allerdings veröffentlichen (auf welche Art auch immer) muss man sich an bestimmte Gesetze und Vorgaben halten, u.a. den Jugendschutz. Das ist einfach Realität und die haben Menschen gemacht, die sehr viel mehr von der Sache verstehen als wir alle hier zusammen [dagegen anzuschreien bringt nur dem Halsbonbonhändler deines Vertrauens etwas].
Natürlich darf und muss man solche Gesetze und Vorgaben immer mal wieder hinterfragen, und solange allen dabei bewusst ist, dass sie sich weiterhin an die Vorgaben und Gesetze halten müssen und dass sie das als blutige Laien machen, ist das auch gut und richtig.
Also, zur Ausgangsfrage: Darf Fiktion alles?
Ja, ich darf in Fiktion jedes Thema auf jede nur erdenkliche Art und Weise behandeln.
Sollte jeder alles lesen dürfen?
Ja, aber nur mit alters- bzw. reifegradgerechter Begleitung. Nicht umsonst erscheint "Mein Kampf" niemals ohne begleitendes Material, nicht umsonst gibt es immer wieder einen öffentlichen Diskurs über "Lolita" usw. (Ich weiß, dass man sich das als Otto Normalverbraucher nicht wirklich vorstellen kann, aber Worte können sowas von manipulativ sein - nicht umsonst besteht jede Werbung aus Bild UND Wort.)
Warum gibt es auf ff.de dann Altersbeschränkungen (bzw. AVL-Einschränkung)?
Wir auf ff.de können so eine Begleitung bzw. einen öffentlichen Diskurs darüber nicht leisten. Wir können aber auch nicht blind darauf vertrauen, dass jede/r 12-Jährige schon weiß, was gut für ihn/sie ist und was nicht. Und wir können auch nicht jeden ff.de-User individuell einschätzen, wie weit und reif sie/er schon ist. Deswegen bliebe uns auch ohne Gesetze nichts anderes übrig, als von bestimmten Annahmen über die Mehrheit der Jugendlichen auszugehen und die krassesten Inhalte für sie zu sperren (es ist ja nu nicht so, als wenn P16 der P18 keine Geschichten mir "schwierigen Themen" hätte).
Was den "sensiblen Umgang" mit bestimmten Themen angeht: Selbst wenn es einem egal ist, dass einer von hundert Lesern vielleicht selbst Opfer ist und sich angegriffen fühlt (bei Feminismus- bzw. Rassismusssachen passiert das natürlich öfter), wenn man solche Gedanken mit in seine Geschichte aufnimmt, macht es die Geschichte selbst sehr viel reicher und tiefgründiger und ist somit ein absoluter Gewinn für alle. Funktioniert wirklich^^
*Wer mehr darüber wissen will, kann mir gerne ne PN schicken, ich schreibe z.Zt meine Magisterarbeit über das Thema^^
Fiktion ist der Realität näher als man denkt. Ich könnte euch das jetzt anhand verschiedener Fiktionalitätstheorien aus der Literaturwissenschaft klar machen, aber das spare ich mir*. Literatur, also ausdrücklich das geschriebene Wort, hat immer eine Wirkung auf den Leser, deswegen gibt es auch heute noch einen Index und bestimmte Gesetze und Urteile, die sich damit befassen (z.B. das über "Esra" von Maxim Biller, aber auch das spare ich mir*). Wichtig sind die Konsequenzen daraus:
Jeder kann schreiben, was er will, wir leben schließlich in einem "freien Land". Will man das Geschreibsel allerdings veröffentlichen (auf welche Art auch immer) muss man sich an bestimmte Gesetze und Vorgaben halten, u.a. den Jugendschutz. Das ist einfach Realität und die haben Menschen gemacht, die sehr viel mehr von der Sache verstehen als wir alle hier zusammen [dagegen anzuschreien bringt nur dem Halsbonbonhändler deines Vertrauens etwas].
Natürlich darf und muss man solche Gesetze und Vorgaben immer mal wieder hinterfragen, und solange allen dabei bewusst ist, dass sie sich weiterhin an die Vorgaben und Gesetze halten müssen und dass sie das als blutige Laien machen, ist das auch gut und richtig.
Also, zur Ausgangsfrage: Darf Fiktion alles?
Ja, ich darf in Fiktion jedes Thema auf jede nur erdenkliche Art und Weise behandeln.
Sollte jeder alles lesen dürfen?
Ja, aber nur mit alters- bzw. reifegradgerechter Begleitung. Nicht umsonst erscheint "Mein Kampf" niemals ohne begleitendes Material, nicht umsonst gibt es immer wieder einen öffentlichen Diskurs über "Lolita" usw. (Ich weiß, dass man sich das als Otto Normalverbraucher nicht wirklich vorstellen kann, aber Worte können sowas von manipulativ sein - nicht umsonst besteht jede Werbung aus Bild UND Wort.)
Warum gibt es auf ff.de dann Altersbeschränkungen (bzw. AVL-Einschränkung)?
Wir auf ff.de können so eine Begleitung bzw. einen öffentlichen Diskurs darüber nicht leisten. Wir können aber auch nicht blind darauf vertrauen, dass jede/r 12-Jährige schon weiß, was gut für ihn/sie ist und was nicht. Und wir können auch nicht jeden ff.de-User individuell einschätzen, wie weit und reif sie/er schon ist. Deswegen bliebe uns auch ohne Gesetze nichts anderes übrig, als von bestimmten Annahmen über die Mehrheit der Jugendlichen auszugehen und die krassesten Inhalte für sie zu sperren (es ist ja nu nicht so, als wenn P16 der P18 keine Geschichten mir "schwierigen Themen" hätte).
Was den "sensiblen Umgang" mit bestimmten Themen angeht: Selbst wenn es einem egal ist, dass einer von hundert Lesern vielleicht selbst Opfer ist und sich angegriffen fühlt (bei Feminismus- bzw. Rassismusssachen passiert das natürlich öfter), wenn man solche Gedanken mit in seine Geschichte aufnimmt, macht es die Geschichte selbst sehr viel reicher und tiefgründiger und ist somit ein absoluter Gewinn für alle. Funktioniert wirklich^^
*Wer mehr darüber wissen will, kann mir gerne ne PN schicken, ich schreibe z.Zt meine Magisterarbeit über das Thema^^
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Rang: Literaturgott
Schreibwerkstättler
Schreibwerkstatt-Autor
Beitrag #179, verfasst am 28.06.2010 | 22:15 Uhr
Herbstschimmer
Mir kann das schon passieren. Wenn das Buch zu melodramatisch wird, und die Protagonisten allzu offensichtlich in Opfer und Täter unterteilt werden, dann beginnt es mich zu langweilen. Ich glaube, mir geht da der "Suspension of Disbelief" ab, besonders, wenn die Charakterisierungen nicht hinhauen.
sevil
Die Argumentation verstehe ich nicht ganz.
Dazu muss ich aber sagen, dass ich mich im Prozess so intensiv wie möglich in den Protagonisten versetze, und das "Selbst" so gut wie möglich ausblende ebenso wie alles andere von außen Kommende. Natürlich fließen meine Meinungen unbewusst mit rein, aber bewusst normalerweise nicht, es sei denn ich muss gerade eine für die Geschichte sehr wichtige Aussage treffen (zum Beispiel die Grundaussage meiner Geschichte).
Denkst du, dass es besser wäre, bewusst gewisse Gedanken einfließen zu lassen?
Also ich finde Bücher mit kritischen Themen recht interessant zu lesen. Sie langweilen nicht.
Mir kann das schon passieren. Wenn das Buch zu melodramatisch wird, und die Protagonisten allzu offensichtlich in Opfer und Täter unterteilt werden, dann beginnt es mich zu langweilen. Ich glaube, mir geht da der "Suspension of Disbelief" ab, besonders, wenn die Charakterisierungen nicht hinhauen.
sevil
Was den "sensiblen Umgang" mit bestimmten Themen angeht: Selbst wenn es einem egal ist, dass einer von hundert Lesern vielleicht selbst Opfer ist und sich angegriffen fühlt (bei Feminismus- bzw. Rassismusssachen passiert das natürlich öfter), wenn man solche Gedanken mit in seine Geschichte aufnimmt, macht es die Geschichte selbst sehr viel reicher und tiefgründiger und ist somit ein absoluter Gewinn für alle. Funktioniert wirklich^^
Die Argumentation verstehe ich nicht ganz.
Dazu muss ich aber sagen, dass ich mich im Prozess so intensiv wie möglich in den Protagonisten versetze, und das "Selbst" so gut wie möglich ausblende ebenso wie alles andere von außen Kommende. Natürlich fließen meine Meinungen unbewusst mit rein, aber bewusst normalerweise nicht, es sei denn ich muss gerade eine für die Geschichte sehr wichtige Aussage treffen (zum Beispiel die Grundaussage meiner Geschichte).
Denkst du, dass es besser wäre, bewusst gewisse Gedanken einfließen zu lassen?
Meine Romane
Rebellion der Synthetiker: http://www.amazon.de/Rebellion-Synthetiker-Angela-Fleischer/dp/3943795268
Vagabunden des Alls: http://www.amazon.de/Vagabunden-des-Alls-ebook/dp/B007QY63PY
Rebellion der Synthetiker: http://www.amazon.de/Rebellion-Synthetiker-Angela-Fleischer/dp/3943795268
Vagabunden des Alls: http://www.amazon.de/Vagabunden-des-Alls-ebook/dp/B007QY63PY
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Beitrag #180, verfasst am 29.06.2010 | 14:02 Uhr
Darth Pevra
Diese Ansicht verstehe ich nicht. Wenn ein Verbrechen geschieht, ist es in den meisten Fällen offensichtlich, wer das Opfer und wer der Täter ist. Das hat mit Melodramatik nichts zu tun.
Wenn in einer Geschichte beispielsweise eine Vergewaltigung vorkommt, möchte ich nicht, dass der Täter allzu sehr bemitleidet wird.
Wenn er selbst Opfer von sexuellem Missbrauch war, erweckt das oft den Eindruck, alle Opfer würden zu Tätern.
Dem Opfer eine Mittäterschaft anzulasten ist noch schlimmer.
Oder meinst Du eine Unterteilung sämtlicher Protagonisten, die dazu führt, dass alle entweder Opfer oder Täter sind? Das ist mir noch nie begegnet.
HerbstschimmerAlso ich finde Bücher mit kritischen Themen recht interessant zu lesen. Sie langweilen nicht.
Mir kann das schon passieren. Wenn das Buch zu melodramatisch wird, und die Protagonisten allzu offensichtlich in Opfer und Täter unterteilt werden, dann beginnt es mich zu langweilen. Ich glaube, mir geht da der "Suspension of Disbelief" ab, besonders, wenn die Charakterisierungen nicht hinhauen.
Diese Ansicht verstehe ich nicht. Wenn ein Verbrechen geschieht, ist es in den meisten Fällen offensichtlich, wer das Opfer und wer der Täter ist. Das hat mit Melodramatik nichts zu tun.
Wenn in einer Geschichte beispielsweise eine Vergewaltigung vorkommt, möchte ich nicht, dass der Täter allzu sehr bemitleidet wird.
Wenn er selbst Opfer von sexuellem Missbrauch war, erweckt das oft den Eindruck, alle Opfer würden zu Tätern.
Dem Opfer eine Mittäterschaft anzulasten ist noch schlimmer.
Oder meinst Du eine Unterteilung sämtlicher Protagonisten, die dazu führt, dass alle entweder Opfer oder Täter sind? Das ist mir noch nie begegnet.
Joanne K. Rowling hat Recht
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Sionon Klingensang
Ich meine diese Romane, wo man schon nach einem Absatz lesen weiß, ob das jetzt das Opfer oder der Täter sein wird. Wenn dem Täter ausschließlich schlechte Eigenschaften zugeschrieben und das Opfer ausschließlich bemitleidenswert dargestellt wird. Wenn fast jede Szene entweder die Bösartigkeit des Täters oder die Bemitleidenswertheit des Opfers im Vordergrund steht. Kurzum: wenn die Geschichte vor Klischees trieft. Und ja, das ist für mich zumindest Melodrama.
Bemitleidenswert muss ein Täter nicht beschrieben werden. Nur wie ein menschliches Wesen. Ein Vergewaltiger muss z.B. nicht so beschrieben werden, dass er zusätzlich seinen alzheimerkranken Opa misshandelt und spaßhalber Katzen im Fluss ersäuft.
Genausowenig muss das Opfer ein flauschiger Ball der inkarnierten Weiblichkeit sein. Traumatisierte Menschen neigen z.B. auch zu Reizbarkeit usw.
Darth PevraHerbstschimmerAlso ich finde Bücher mit kritischen Themen recht interessant zu lesen. Sie langweilen nicht.
Mir kann das schon passieren. Wenn das Buch zu melodramatisch wird, und die Protagonisten allzu offensichtlich in Opfer und Täter unterteilt werden, dann beginnt es mich zu langweilen. Ich glaube, mir geht da der "Suspension of Disbelief" ab, besonders, wenn die Charakterisierungen nicht hinhauen.
Diese Ansicht verstehe ich nicht. Wenn ein Verbrechen geschieht, ist es in den meisten Fällen offensichtlich, wer das Opfer und wer der Täter ist. Das hat mit Melodramatik nichts zu tun.
Wenn in einer Geschichte beispielsweise eine Vergewaltigung vorkommt, möchte ich nicht, dass der Täter allzu sehr bemitleidet wird.
Wenn er selbst Opfer von sexuellem Missbrauch war, erweckt das oft den Eindruck, alle Opfer würden zu Tätern.
Dem Opfer eine Mittäterschaft anzulasten ist noch schlimmer.
Oder meinst Du eine Unterteilung sämtlicher Protagonisten, die dazu führt, dass alle entweder Opfer oder Täter sind? Das ist mir noch nie begegnet.
Ich meine diese Romane, wo man schon nach einem Absatz lesen weiß, ob das jetzt das Opfer oder der Täter sein wird. Wenn dem Täter ausschließlich schlechte Eigenschaften zugeschrieben und das Opfer ausschließlich bemitleidenswert dargestellt wird. Wenn fast jede Szene entweder die Bösartigkeit des Täters oder die Bemitleidenswertheit des Opfers im Vordergrund steht. Kurzum: wenn die Geschichte vor Klischees trieft. Und ja, das ist für mich zumindest Melodrama.
Bemitleidenswert muss ein Täter nicht beschrieben werden. Nur wie ein menschliches Wesen. Ein Vergewaltiger muss z.B. nicht so beschrieben werden, dass er zusätzlich seinen alzheimerkranken Opa misshandelt und spaßhalber Katzen im Fluss ersäuft.
Genausowenig muss das Opfer ein flauschiger Ball der inkarnierten Weiblichkeit sein. Traumatisierte Menschen neigen z.B. auch zu Reizbarkeit usw.
Meine Romane
Rebellion der Synthetiker: http://www.amazon.de/Rebellion-Synthetiker-Angela-Fleischer/dp/3943795268
Vagabunden des Alls: http://www.amazon.de/Vagabunden-des-Alls-ebook/dp/B007QY63PY
Rebellion der Synthetiker: http://www.amazon.de/Rebellion-Synthetiker-Angela-Fleischer/dp/3943795268
Vagabunden des Alls: http://www.amazon.de/Vagabunden-des-Alls-ebook/dp/B007QY63PY
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Beitrag #182, verfasst am 29.06.2010 | 23:12 Uhr
Lucie Sakurazukamori
Ähm... Jein.
Eigentlich geht alles.
Aber der Ton macht die Musik.
Schlimm finde ich z.B. Rape-Geschichten, die von Unwissenden geschrieben werden bzw von Personen, die keinerlei Feingefühl bei dem Thema aufbringen können.
Auch andere kritische Themen werden hauptsächlich für mich zum Tabu, weil sie meist mies umgesetzt sind.
"Es ist ja nur Fiktion."
Ist jeder absolut kompromisslose Tabubruch erlaubt, nur weil es ja "nicht real" ist?
Was kann?
Was darf?
Was muss vielleicht, oder sollte einmal?
Und was sollte für euch auf gar keinen Fall? Welches Thema würdet ihr nicht mal mit der Feuerzange anfassen, möchtet ihr absolut nicht lesen oder schreiben?
Oder geht wirklich alles und wenn ja, warum?
Ähm... Jein.
Eigentlich geht alles.
Aber der Ton macht die Musik.
Schlimm finde ich z.B. Rape-Geschichten, die von Unwissenden geschrieben werden bzw von Personen, die keinerlei Feingefühl bei dem Thema aufbringen können.
Auch andere kritische Themen werden hauptsächlich für mich zum Tabu, weil sie meist mies umgesetzt sind.
'Part of me suspects that I'm a loser, and the other part of me thinks I'm God Almighty.'
John Lennon
John Lennon
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Beitrag #183, verfasst am 10.05.2015 | 14:13 Uhr
Ich finde diesen Satz "Alles nur Fiktion" ziemlich ... nun ja, fast schon unsinnig. Denn diese sogenannte Fiktion hat sehr wohl Einflüsse auf die sogenannte Realität und ist von ihr schwer zu trennen. Zwar passiert das, was man schreibt, auf dem Papier, zwischen den Buchstaben, doch wenn man es liest, wird es als Werk ein Teil der Realität und nimmt allein durch seine Existenz Einfluss, den mit einem solchen Satz dann runterzuspielen versucht.
Die Sätze sind in Kopf und manch einer nimmt sie sich vielleicht für irgendetwas (ein eigenes Werk zum Beispiel) zum Vorbild. Geschichten können Ansichten verändern, nehmen dadurch Einfluss auf reale Handlungen und es gibt nicht wenige Menschen, die über bestimmte Geschichten sagen, dass sie durch diese auf die eine oder andere Weise geprägt wurden.
Von daher kann man kaum sagen, dass diese sogenannte Fiktion eben "nur" Fiktion ist. Sie hat Einfluss auf das, was wir Realität nennen und deshalb sollte man als "fiktionsschaffender" Autor gewisse Grenzen kennen.
Die Sätze sind in Kopf und manch einer nimmt sie sich vielleicht für irgendetwas (ein eigenes Werk zum Beispiel) zum Vorbild. Geschichten können Ansichten verändern, nehmen dadurch Einfluss auf reale Handlungen und es gibt nicht wenige Menschen, die über bestimmte Geschichten sagen, dass sie durch diese auf die eine oder andere Weise geprägt wurden.
Von daher kann man kaum sagen, dass diese sogenannte Fiktion eben "nur" Fiktion ist. Sie hat Einfluss auf das, was wir Realität nennen und deshalb sollte man als "fiktionsschaffender" Autor gewisse Grenzen kennen.
We all live in a Genjutsu. Thats how our brains work.
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Beitrag #184, verfasst am 11.05.2015 | 09:01 Uhr
Das erste, das mir zu diesem Thema eingefallen ist, war das Motiv einiger Jugendliche oder Erwachsener, welche wie ein Buch/Filmcharakter sein wollen. Egal ob es jetzt ein Held, Bösewicht oder jemand anderer war. Ich selbst zb identifiziere mich ja auch mit Buchcharakteren und bin dann unbewusst etwas wie sie.
Jemand hat mich zb mal darauf aufmerksam gemacht, dass ich mich immer mehr wie Hermine verhalte..
Also sollte man da schon "aufpassen" wie weit jemand geht, wie sich jemand verhält etc.
Jemand hat mich zb mal darauf aufmerksam gemacht, dass ich mich immer mehr wie Hermine verhalte..
Also sollte man da schon "aufpassen" wie weit jemand geht, wie sich jemand verhält etc.
“I’m a woman, Mary. I can be as contrary as I choose.” - Countess Violet
AuctrixMundi
Beitrag #185, verfasst am 11.05.2015 | 11:46 Uhr
Solche Sätze wie "Alles nur Fiktion" oder "Das ist MEIN Text, da mache ich, was ICH will!" sind wirklich ein billiger Freifahrtsschein für alles mögliche, in erster Linie aber in meinen Augen für Faulheit. Selbst die Kunst in all ihren Formen folgt gewissen Regeln, allen voran der Sinnhaftigkeit. Ich kann nicht einfach hingehen und sagen, dass ich jetzt will, dass meinem Charakter der Kopf abgeschlagen wird und er danach fröhlich weiter umher läuft, weil Keks. Selbst in der Fantasy bedarf es dafür wenigstens der Erklärung des Untodes. Oder, was mir auch einmal unterkam, war der Fall, dass sich ein Charakter mehrere Pfeile aus dem Bauch zog und davon absolut uninteressiert war. Ohne eine Erklärung wie zum Beispiel, dass er untot sei oder dergleichen. Es handelte sich dabei um ein ganz normales Mädchen in einer zwar Fantasywelt, die unserer aber sehr ähnlich war, womit dort dieselben physikalischen und physischen Gesetze gelten wie hier. Der Kommentar der Autorin war tatsächlich, dass sie es geschrieben hat, weil sie es so will und es ja Fiktion sei.
Eben nicht! Ein Text verliert mit so etwas massiv an Glaubhaftigkeit. Selbst wenn man Fantasy schreibt, muss man doch wenigstens halbwegs auf dem Boden der Tatsachen bleiben. Selbst Magie kann und darf keine Erklärung für alles sein, da sie sonst viel zu mächtig wäre und dem Text jegliche Spannung nimmt, da keinerlei Herausforderungen mehr auf die Helden zukommen.
Eben nicht! Ein Text verliert mit so etwas massiv an Glaubhaftigkeit. Selbst wenn man Fantasy schreibt, muss man doch wenigstens halbwegs auf dem Boden der Tatsachen bleiben. Selbst Magie kann und darf keine Erklärung für alles sein, da sie sonst viel zu mächtig wäre und dem Text jegliche Spannung nimmt, da keinerlei Herausforderungen mehr auf die Helden zukommen.
Beiträge: 431
Rang: Paragraphenreiter
Beitrag #186, verfasst am 11.07.2015 | 22:15 Uhr
Ich muss einfach auch noch meinen Senf dazu geben 🤫
Grundsätzlich finde ich die menschlichen Abgründe sehr spannend, viel spannender als Liebesgeschichten oder Komödien. Es gibt für mich zunächst mal keine Tabus. Die Frage ist dann aber, wie wird es umgesetzt und wo veröffentliche ich (nicht).
Ich finde die Formulierung "senibler Umgang" immer etwas schwierig. Soweit ich die Diskussionen zu Tabus und sensiblen Umgang damit verfolgt habe, scheinen viele (nicht alle!, auch nur mMn) damit zu meinen, dass es ein "klares Opfer" gibt, dass zu leiden hat und einen "klaren Täter", der böse zu sein hat. Die Realität ist aber sehr viel komplexer. Es gibt Opfer, die an anderer Stelle zu Tätern werden (zu Hause Opfer sex. Gewalt, in der Schule auffällig aggressiv bspw.). Es gibt zudem noch den Begriff der Resilienz , der die Widerstandsfähigkeit eines Menschen beschreibt. Nicht jedes Opfer (sex./psychischer/physischer) Gewalt leidet an einem Trauma. Womit wir schon beim nächsten großen Begriff sind. Trauma heißt nicht, dass immer eine "gebrochene Person" herauskommen muss. Trauma kann auch heißen wahnsinnig schreckliche Dinge ohne emotionale Beteiligung widerzugeben, zumindest phasenweise. Die andere Seite sieht genauso wenig einheitlich aus. Täter können traumatisiert sein, können an anderen psychischen Erkankungen leiden, können einfach auch nur anders sozialisiert sein (z.B. ist es in einigen Staaten dieser Erde erlaubt seine Kinder zu züchtigen, in Deutschland nicht).
Die Angst vor Tabus beruht meiner Meinung nach häufig auf eigener Angst sich wirklich mit Themen auseinander zu setzen, dabei vielleicht sogar das eigene Weltbild in Frage zu stellen oder sich mit "unangenehmen Themen" befassen zu müssen. Was ist denn an einer Inzestgeschichte zwischen fast gleichaltrigen Geschwistern so schlimm? Der deutsche Ethikrat hat sich mit dem Inzestverbot befasst und findet es mit Nichten nur verdammungswürdig. Warum kann ein Opfer von Gewalt nicht selbstbewusst auftreten? Man erinnere sich an Nathascha Kampusch, die nicht in die typische Opferrolle gegangen ist. Warum müsssen alle Flüchtlinge, entweder "Vebrecher und Schmarotzer sein" oder "arme Traumatisierte"? Wir sinfd alles Menschen und Menschen reagieren unterschiedlich auf Belastungen.
Ich persönlich schreibe gerne auch über die Abgründe. Ich schrecke nicht so schnell vor einer Thematik zurück, aber ich habe dann auch das Wissen darum.
Bei einem Thema habe ich wirklich Probleme es zu schreiben: Sterben aus der Innensicht des Charakters. Warum? Ich weiß einfach nicht wie es ist zu sterben. Nicht das ich alles andere persönlich durchlebt hätte, aber es gibt genug Menschen, die davon berichten können, Forschung und Fachliteratur, die auf diesen Erfahrungen beruht usw., aber mit dem Sterben ist das so eine Sache. Dabei meine ich nicht das schnelle Sterben durch eine Explosion oder so, sondern das langsame sterben nach einer Erkrankung oder im Alter.
Eine andere Frage ist, ob diese Themen hier veröffentlich werden sollten. Wir befinden uns hier in einem Medium, in dem nur 3 Klicks weiter echter Rapeporn und echte Morde zu finden sind. Echte Bilder mit echtem Blut, echten Tränen usw. Ich denke, dass ist viel gefährender als eine drittklassige oberflächliche Geschichte, sorry. Worte erzeugen Bilder und haben einen Einfluss ja, aber ich sehe zum einen die Eltern in der Verantwortung, nicht nur ihre Kinder zu kontrollieren, sondern mit ihnen zu sprechen, was sie im Internet (und RL!) treiben, verstörende Dinge mit ihnen auszuarbeiten und für das Wohl ihrer Kinder zu sorgen. Und wir sollten uns vielleicht auch nochmal Gedanken machen, welches Vorbild Erwachsene sind und warum 13jährige Geschichten schreiben, in denen sich das Vergewaltigungsopfer später verliebt. Eine Schule verbietet Mädchen Hotpants mit der Begründung Jungs werden abgelenkt. (Es geht mir dabei um die Begründung!) Ich hatte einen sehr schönen Kommentar in der Tageszeitung über Rapecultur gelesen.
Um es kurz zu machen: Tabu nein! Veröffentlichung nicht unbedacht!
Grundsätzlich finde ich die menschlichen Abgründe sehr spannend, viel spannender als Liebesgeschichten oder Komödien. Es gibt für mich zunächst mal keine Tabus. Die Frage ist dann aber, wie wird es umgesetzt und wo veröffentliche ich (nicht).
Ich finde die Formulierung "senibler Umgang" immer etwas schwierig. Soweit ich die Diskussionen zu Tabus und sensiblen Umgang damit verfolgt habe, scheinen viele (nicht alle!, auch nur mMn) damit zu meinen, dass es ein "klares Opfer" gibt, dass zu leiden hat und einen "klaren Täter", der böse zu sein hat. Die Realität ist aber sehr viel komplexer. Es gibt Opfer, die an anderer Stelle zu Tätern werden (zu Hause Opfer sex. Gewalt, in der Schule auffällig aggressiv bspw.). Es gibt zudem noch den Begriff der Resilienz , der die Widerstandsfähigkeit eines Menschen beschreibt. Nicht jedes Opfer (sex./psychischer/physischer) Gewalt leidet an einem Trauma. Womit wir schon beim nächsten großen Begriff sind. Trauma heißt nicht, dass immer eine "gebrochene Person" herauskommen muss. Trauma kann auch heißen wahnsinnig schreckliche Dinge ohne emotionale Beteiligung widerzugeben, zumindest phasenweise. Die andere Seite sieht genauso wenig einheitlich aus. Täter können traumatisiert sein, können an anderen psychischen Erkankungen leiden, können einfach auch nur anders sozialisiert sein (z.B. ist es in einigen Staaten dieser Erde erlaubt seine Kinder zu züchtigen, in Deutschland nicht).
Die Angst vor Tabus beruht meiner Meinung nach häufig auf eigener Angst sich wirklich mit Themen auseinander zu setzen, dabei vielleicht sogar das eigene Weltbild in Frage zu stellen oder sich mit "unangenehmen Themen" befassen zu müssen. Was ist denn an einer Inzestgeschichte zwischen fast gleichaltrigen Geschwistern so schlimm? Der deutsche Ethikrat hat sich mit dem Inzestverbot befasst und findet es mit Nichten nur verdammungswürdig. Warum kann ein Opfer von Gewalt nicht selbstbewusst auftreten? Man erinnere sich an Nathascha Kampusch, die nicht in die typische Opferrolle gegangen ist. Warum müsssen alle Flüchtlinge, entweder "Vebrecher und Schmarotzer sein" oder "arme Traumatisierte"? Wir sinfd alles Menschen und Menschen reagieren unterschiedlich auf Belastungen.
Ich persönlich schreibe gerne auch über die Abgründe. Ich schrecke nicht so schnell vor einer Thematik zurück, aber ich habe dann auch das Wissen darum.
Bei einem Thema habe ich wirklich Probleme es zu schreiben: Sterben aus der Innensicht des Charakters. Warum? Ich weiß einfach nicht wie es ist zu sterben. Nicht das ich alles andere persönlich durchlebt hätte, aber es gibt genug Menschen, die davon berichten können, Forschung und Fachliteratur, die auf diesen Erfahrungen beruht usw., aber mit dem Sterben ist das so eine Sache. Dabei meine ich nicht das schnelle Sterben durch eine Explosion oder so, sondern das langsame sterben nach einer Erkrankung oder im Alter.
Eine andere Frage ist, ob diese Themen hier veröffentlich werden sollten. Wir befinden uns hier in einem Medium, in dem nur 3 Klicks weiter echter Rapeporn und echte Morde zu finden sind. Echte Bilder mit echtem Blut, echten Tränen usw. Ich denke, dass ist viel gefährender als eine drittklassige oberflächliche Geschichte, sorry. Worte erzeugen Bilder und haben einen Einfluss ja, aber ich sehe zum einen die Eltern in der Verantwortung, nicht nur ihre Kinder zu kontrollieren, sondern mit ihnen zu sprechen, was sie im Internet (und RL!) treiben, verstörende Dinge mit ihnen auszuarbeiten und für das Wohl ihrer Kinder zu sorgen. Und wir sollten uns vielleicht auch nochmal Gedanken machen, welches Vorbild Erwachsene sind und warum 13jährige Geschichten schreiben, in denen sich das Vergewaltigungsopfer später verliebt. Eine Schule verbietet Mädchen Hotpants mit der Begründung Jungs werden abgelenkt. (Es geht mir dabei um die Begründung!) Ich hatte einen sehr schönen Kommentar in der Tageszeitung über Rapecultur gelesen.
Um es kurz zu machen: Tabu nein! Veröffentlichung nicht unbedacht!
Family don't end with blood. ~ Bobby Singer
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Beitrag #187, verfasst am 12.07.2015 | 09:50 Uhr
Aika86
Wenn realistisch mit sensiblen Themen umgegangen wird, steht hier einer Veröffentlichung nichts im Wege, solange das Rating der Geschichte stimmt.
Problematisch wird es erst dann, wenn bestimmte Grenzen überschritten werden. Beispiel: Mann oder Frau wird entführt, verprügelt, gedemütigt, sexuell genötigt und anschließend vergewaltigt. Das Opfer hat Angst, wehrt sich, wird vielleicht noch verletzt. Das ist alles regelkonform.
Dann aber fängt das Opfer an, die unfreiwillige Zuneigung zu genießen, reagiert erregt und verliebt sich sogar noch innerhalb weniger Tage in den Vergewaltiger. Das wird gerne als Stockholm Syndrom bezeichnet, ist in Wahrheit aber eine Gehirnwäsche, denn das Opfer muss Dinge tun, die der Täter von ihm verlangt. Sonst hagelt es Strafe.
Das konditionierte Verhalten des Opfers, dessen Gehorsam auf dem primären Wunsch basiert, irgendwie am Leben zu bleiben und mit Glück wieder nach Hause zu kommen, wird mit aufrichtiger Liebe verwechselt.
Oder das Opfer fühlt sich zum Vergewaltiger hingezogen, weil er gut aussieht. Ich weiß ja nicht, mein Gedanke wäre in so einer Situation, wann es endlich vorbei ist und nicht "Wow, hat der Typ aber schöne braune Augen!"
Ein solches Szenario hat immer Auswirkungen auf das Leben eines Menschen und da gibt es sicher auch die eine oder andere Person, die nach Außen hin stark und selbstbewusst wirkt, die Fassade in triggernden Momenten aber bröckelt.
Ebenso können Täter unter dem, was sie tun, leiden. Leider werden die Motive der Täter meinem Empfinden nach viel zu selten in Geschichten thematisiert.
Jugendliche Leser nehmen Geschichten mit sensiblen Inhalten anders auf als Erwachsene. Den Reviews nach zu urteilen, finden junge Leser Vergewaltigunsszenen manchmal romantisch 🤫 und hinterfragen nicht, ob das Verhalten und die Gedankenwelt der Protagonisten auch nur annähernd der Realität entspricht.
In solchen Fällen müssen wir eingreifen und die Überarbeitung der Geschichte fordern.
Aika86
Manche 13jährige schreiben auch sehr detaillierte Lemons, wobei ich vermute, dass sie vergleichbare Texte schon irgendwo im Archiv aufgeschnappt haben, indem sie die P18 Geschichten gelesen haben. Solange die Eltern keine Kinderschutzsoftware installieren, können Minderjährige hier jederzeit alles außer AVL lesen. Auf AVL haben sie nach 23 Uhr dennoch Zugriff.
Was auf anderen Webseiten abgeht, liegt außerhalb unseres Einflussbereichs, und daher versuchen wir lediglich, dass Archiv vor allem von Pornos und den von mir weiter oben erwähnten Szenarien sauber zu halten.
Ich finde die Formulierung "senibler Umgang" immer etwas schwierig. Soweit ich die Diskussionen zu Tabus und sensiblen Umgang damit verfolgt habe, scheinen viele (nicht alle!, auch nur mMn) damit zu meinen, dass es ein "klares Opfer" gibt, dass zu leiden hat und einen "klaren Täter", der böse zu sein hat. Die Realität ist aber sehr viel komplexer. Es gibt Opfer, die an anderer Stelle zu Tätern werden (zu Hause Opfer sex. Gewalt, in der Schule auffällig aggressiv bspw.). Es gibt zudem noch den Begriff der Resilienz , der die Widerstandsfähigkeit eines Menschen beschreibt. Nicht jedes Opfer (sex./psychischer/physischer) Gewalt leidet an einem Trauma. Womit wir schon beim nächsten großen Begriff sind. Trauma heißt nicht, dass immer eine "gebrochene Person" herauskommen muss. Trauma kann auch heißen wahnsinnig schreckliche Dinge ohne emotionale Beteiligung widerzugeben, zumindest phasenweise. Die andere Seite sieht genauso wenig einheitlich aus. Täter können traumatisiert sein, können an anderen psychischen Erkankungen leiden, können einfach auch nur anders sozialisiert sein (z.B. ist es in einigen Staaten dieser Erde erlaubt seine Kinder zu züchtigen, in Deutschland nicht).
Wenn realistisch mit sensiblen Themen umgegangen wird, steht hier einer Veröffentlichung nichts im Wege, solange das Rating der Geschichte stimmt.
Problematisch wird es erst dann, wenn bestimmte Grenzen überschritten werden. Beispiel: Mann oder Frau wird entführt, verprügelt, gedemütigt, sexuell genötigt und anschließend vergewaltigt. Das Opfer hat Angst, wehrt sich, wird vielleicht noch verletzt. Das ist alles regelkonform.
Dann aber fängt das Opfer an, die unfreiwillige Zuneigung zu genießen, reagiert erregt und verliebt sich sogar noch innerhalb weniger Tage in den Vergewaltiger. Das wird gerne als Stockholm Syndrom bezeichnet, ist in Wahrheit aber eine Gehirnwäsche, denn das Opfer muss Dinge tun, die der Täter von ihm verlangt. Sonst hagelt es Strafe.
Das konditionierte Verhalten des Opfers, dessen Gehorsam auf dem primären Wunsch basiert, irgendwie am Leben zu bleiben und mit Glück wieder nach Hause zu kommen, wird mit aufrichtiger Liebe verwechselt.
Oder das Opfer fühlt sich zum Vergewaltiger hingezogen, weil er gut aussieht. Ich weiß ja nicht, mein Gedanke wäre in so einer Situation, wann es endlich vorbei ist und nicht "Wow, hat der Typ aber schöne braune Augen!"
Ein solches Szenario hat immer Auswirkungen auf das Leben eines Menschen und da gibt es sicher auch die eine oder andere Person, die nach Außen hin stark und selbstbewusst wirkt, die Fassade in triggernden Momenten aber bröckelt.
Ebenso können Täter unter dem, was sie tun, leiden. Leider werden die Motive der Täter meinem Empfinden nach viel zu selten in Geschichten thematisiert.
Jugendliche Leser nehmen Geschichten mit sensiblen Inhalten anders auf als Erwachsene. Den Reviews nach zu urteilen, finden junge Leser Vergewaltigunsszenen manchmal romantisch 🤫 und hinterfragen nicht, ob das Verhalten und die Gedankenwelt der Protagonisten auch nur annähernd der Realität entspricht.
In solchen Fällen müssen wir eingreifen und die Überarbeitung der Geschichte fordern.
Aika86
Eine andere Frage ist, ob diese Themen hier veröffentlich werden sollten. Wir befinden uns hier in einem Medium, in dem nur 3 Klicks weiter echter Rapeporn und echte Morde zu finden sind. Echte Bilder mit echtem Blut, echten Tränen usw. Ich denke, dass ist viel gefährender als eine drittklassige oberflächliche Geschichte, sorry. Worte erzeugen Bilder und haben einen Einfluss ja, aber ich sehe zum einen die Eltern in der Verantwortung, nicht nur ihre Kinder zu kontrollieren, sondern mit ihnen zu sprechen, was sie im Internet (und RL!) treiben, verstörende Dinge mit ihnen auszuarbeiten und für das Wohl ihrer Kinder zu sorgen. Und wir sollten uns vielleicht auch nochmal Gedanken machen, welches Vorbild Erwachsene sind und warum 13jährige Geschichten schreiben, in denen sich das Vergewaltigungsopfer später verliebt.
Manche 13jährige schreiben auch sehr detaillierte Lemons, wobei ich vermute, dass sie vergleichbare Texte schon irgendwo im Archiv aufgeschnappt haben, indem sie die P18 Geschichten gelesen haben. Solange die Eltern keine Kinderschutzsoftware installieren, können Minderjährige hier jederzeit alles außer AVL lesen. Auf AVL haben sie nach 23 Uhr dennoch Zugriff.
Was auf anderen Webseiten abgeht, liegt außerhalb unseres Einflussbereichs, und daher versuchen wir lediglich, dass Archiv vor allem von Pornos und den von mir weiter oben erwähnten Szenarien sauber zu halten.
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Frank Castle
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Ich finde, bei einer Geschichte sollte schon ein gewisser Grundbezug zur Realität herrschen (was aber übernatürliche Kräfte und ähnliche Spielereien nicht ausschließt), sowie die Einhaltung einer storybezogenen Logik. Geschichten, die die Realität komplett auf den Kopf stellen und alle Logik über Bord werfen, mag ich gar nicht. Ich toleriere eine gewisse Abweichung von der Realität, zu stark sollte die aber dann doch nicht werden.
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Beitrag #189, verfasst am 03.12.2015 | 17:00 Uhr
Hy das Thema ist sehr umstritten und da hier gerade en bisschen diskutiert wird misch ich mich klamm und heimlich rein ^^ Ich hoffe ihr könnt verstehen das ich nur MEINE PERSÖNLICHE MEINUNG hier einbringe und niemanden beleidigen möchte .😣
Persönlich bin da sehr tolerant und finde man sollte das schreiben/lesen wea man will.
Ob homo/hetero/bi oder incest da liebe keine Grenzen kennt (echt kitschig ich weis...)
Damals hat man ja auch im Adel Cousin(s)/Cousine (n) miteinander verheiratet ...
Deshalb verstehe ich das tara nicht ...🤨
(Ich weiß das dadurch [incest] behinderte oder kranke Kinder geboren werden können aber solange sie keine bekommen was solls ? Man kann Kinder auch adoptieren ...)☺
KONFUZIUS SAGT: Was du liebst las frei . Kommt es zu dir zurück, ist es dein -für immer . ♥
Persönlich bin da sehr tolerant und finde man sollte das schreiben/lesen wea man will.
Ob homo/hetero/bi oder incest da liebe keine Grenzen kennt (echt kitschig ich weis...)
Damals hat man ja auch im Adel Cousin(s)/Cousine (n) miteinander verheiratet ...
Deshalb verstehe ich das tara nicht ...🤨
(Ich weiß das dadurch [incest] behinderte oder kranke Kinder geboren werden können aber solange sie keine bekommen was solls ? Man kann Kinder auch adoptieren ...)☺
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Beitrag #190, verfasst am 03.12.2015 | 19:02 Uhr
Butterfly16
Persönlich bin da sehr tolerant und finde man sollte das schreiben/lesen wea man will.
Ob homo/hetero/bi oder incest da liebe keine Grenzen kennt (echt kitschig ich weis...)
Damals hat man ja auch im Adel Cousin(s)/Cousine (n) miteinander verheiratet ...
Deshalb verstehe ich das tara nicht ...🤨
(Ich weiß das dadurch [incest] behinderte oder kranke Kinder geboren werden können aber solange sie keine bekommen was solls ? Man kann Kinder auch adoptieren ...)☺
KONFUZIUS SAGT: Was du liebst las frei . Kommt es zu dir zurück, ist es dein -für immer . ♥
Es ist aber eben nicht normal, seinen Bruder oder seine Schwester zu lieben. Also sollte in einer Geschichte auch nicht damit umgegangen werden als sei es etwas ganz Gewöhnliches. Es ist einfach nicht realistisch, dass alle Menschen um sie herum das akzeptieren würden und es ist auch nicht realistisch, dass dann einfach so alles Friede-Freude-Eierkuchen ist.
Außerdem hinkt dein Beispiel aus zwei Gründen: zum Einen war das eben früher, als man noch die Folgen von Inzest nicht kannte und das Blut "rein" halten wollte; zum Anderen redest du von Cousins und Cousinen. Das ist zumindest nicht illegal (zwischen Geschwistern aber eben schon). Selbst da könnte man nicht einfach eine typische Romanze draus machen, weil das eben auch nicht gesellschaftlich akzeptiert ist.
Abgesehen davon spricht ja nichts gegen eine Inzestgeschichte, wenn sie eben realistisch und sensibel damit umgeht. Das Problem ist, dass eben viele Autoren das nicht tun.
Ich gehe jetzt nicht auf Inzest bezüglich Eltern-Kind ein, weil ich nicht glaube, dass du daran gedacht hast. Aber jetzt mal ganz ehrlich: Wäre das auch eine Inzest, die du tolerieren könntest?
Hy das Thema ist sehr umstritten und da hier gerade en bisschen diskutiert wird misch ich mich klamm und heimlich rein ^^ Ich hoffe ihr könnt verstehen das ich nur MEINE PERSÖNLICHE MEINUNG hier einbringe und niemanden beleidigen möchte .😣
Persönlich bin da sehr tolerant und finde man sollte das schreiben/lesen wea man will.
Ob homo/hetero/bi oder incest da liebe keine Grenzen kennt (echt kitschig ich weis...)
Damals hat man ja auch im Adel Cousin(s)/Cousine (n) miteinander verheiratet ...
Deshalb verstehe ich das tara nicht ...🤨
(Ich weiß das dadurch [incest] behinderte oder kranke Kinder geboren werden können aber solange sie keine bekommen was solls ? Man kann Kinder auch adoptieren ...)☺
KONFUZIUS SAGT: Was du liebst las frei . Kommt es zu dir zurück, ist es dein -für immer . ♥
Es ist aber eben nicht normal, seinen Bruder oder seine Schwester zu lieben. Also sollte in einer Geschichte auch nicht damit umgegangen werden als sei es etwas ganz Gewöhnliches. Es ist einfach nicht realistisch, dass alle Menschen um sie herum das akzeptieren würden und es ist auch nicht realistisch, dass dann einfach so alles Friede-Freude-Eierkuchen ist.
Außerdem hinkt dein Beispiel aus zwei Gründen: zum Einen war das eben früher, als man noch die Folgen von Inzest nicht kannte und das Blut "rein" halten wollte; zum Anderen redest du von Cousins und Cousinen. Das ist zumindest nicht illegal (zwischen Geschwistern aber eben schon). Selbst da könnte man nicht einfach eine typische Romanze draus machen, weil das eben auch nicht gesellschaftlich akzeptiert ist.
Abgesehen davon spricht ja nichts gegen eine Inzestgeschichte, wenn sie eben realistisch und sensibel damit umgeht. Das Problem ist, dass eben viele Autoren das nicht tun.
Ich gehe jetzt nicht auf Inzest bezüglich Eltern-Kind ein, weil ich nicht glaube, dass du daran gedacht hast. Aber jetzt mal ganz ehrlich: Wäre das auch eine Inzest, die du tolerieren könntest?
~Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.~
- Albert Einstein
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Beitrag #191, verfasst am 06.12.2015 | 03:17 Uhr
Ich finde es kommt immer drauf an, wer was warum schreibt.
Würde man etwas über den Holocaust verfassen, wäre es mehr als angebracht, das Grauen so darzustellen, wie es eben dokumentiert ist. Das heißt: nichts aussparen, nichts beschönigen.
Auch das Beispiel mit dem Buch finde ich richtig. Warum sollte die Autorin etwas davon aussparen?
Inzest, Vergewaltigungen, Mord etc sind Bestandteil in dieser Welt. Gott sei Dank ein nur kleiner Teil, aber es gibt sie.
Was ich aber wichtig finde, ist die richtige Plattform und die Intention.
Die Autorin des genannten Buches wollte mit ihrem Werk wohl kaum die Leser belustigen, sondern aufklären.
Da ist eine Harry Potter FF (man möge es mir verzeihen, aber gerade in diesem Fandom scheint sowas tatsächlich beliebt zu sein), zumindest für mich, die falsche Plattform.
Was will der Autor mir damit sagen, wenn er Vernon Dursley zu einem 2. Joseph Fritzel werden lässt?
Ich denke, dass die meisten Autoren den Protagonisten einfach durch die Hölle schicken will, damit die Rettung und das Happy End um so schöner werden.
Ich habe schon als 14-jährige HP-FF gelesen und muss wirklich sagen, dass es solche Auswüchse damals nicht gegeben hat. Dieses immer böser, immer dunkler, immer schlimmer hat sich zu einer rasanten Abwärtsspirale entwickelt, anscheinend will wohl jeder noch einen drauf setzen.
In diesem Zusammenhang finde ich es absolut falsch, so etwas überhaupt nur zu Papier zu bringen.
Diese Themen sind einfach zu schrecklich, um Mittel zum Zweck für ein süßes Happy End zu werden.
Wenn ich noch weiter gehen darf: Einige dieser Geschichten würde ich auch aus diesen Gründen kommentarlos löschen.
Selbst die Fantasie muss Tabus anerkennen, bzw sich an einige Regeln halten!
Liebste Grüße-
Würde man etwas über den Holocaust verfassen, wäre es mehr als angebracht, das Grauen so darzustellen, wie es eben dokumentiert ist. Das heißt: nichts aussparen, nichts beschönigen.
Auch das Beispiel mit dem Buch finde ich richtig. Warum sollte die Autorin etwas davon aussparen?
Inzest, Vergewaltigungen, Mord etc sind Bestandteil in dieser Welt. Gott sei Dank ein nur kleiner Teil, aber es gibt sie.
Was ich aber wichtig finde, ist die richtige Plattform und die Intention.
Die Autorin des genannten Buches wollte mit ihrem Werk wohl kaum die Leser belustigen, sondern aufklären.
Da ist eine Harry Potter FF (man möge es mir verzeihen, aber gerade in diesem Fandom scheint sowas tatsächlich beliebt zu sein), zumindest für mich, die falsche Plattform.
Was will der Autor mir damit sagen, wenn er Vernon Dursley zu einem 2. Joseph Fritzel werden lässt?
Ich denke, dass die meisten Autoren den Protagonisten einfach durch die Hölle schicken will, damit die Rettung und das Happy End um so schöner werden.
Ich habe schon als 14-jährige HP-FF gelesen und muss wirklich sagen, dass es solche Auswüchse damals nicht gegeben hat. Dieses immer böser, immer dunkler, immer schlimmer hat sich zu einer rasanten Abwärtsspirale entwickelt, anscheinend will wohl jeder noch einen drauf setzen.
In diesem Zusammenhang finde ich es absolut falsch, so etwas überhaupt nur zu Papier zu bringen.
Diese Themen sind einfach zu schrecklich, um Mittel zum Zweck für ein süßes Happy End zu werden.
Wenn ich noch weiter gehen darf: Einige dieser Geschichten würde ich auch aus diesen Gründen kommentarlos löschen.
Selbst die Fantasie muss Tabus anerkennen, bzw sich an einige Regeln halten!
Liebste Grüße-
La Di Da...
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Rang: Pulitzerpreisträger
Fliederchen
Harte Worte, aber umso härter ist es, dass ich dir nur zustimmen kann. Du hast es genau so aufgeschrieben, wie ich es mir immer denke, aber nicht ganz in Worte fassen kann. :/
Ich weiß nicht, ob das früher auch so war, und ich lese diese FFs auch nicht. Wenn Charaktere mit Gewalt reagieren, die nicht so geartet sind (wobei es natürlich bei jedem einen Auslöser geben kann, davon gehe ich aus, aber diesen findet man nicht oft), ist natürlich meistens klar, dass es eben in die Story gepresst werden muss. (Aber da kann man auch einen 'passenden' Charakter oder einen neuen verwenden.)
Vielleicht stimmt es, dass es einfach nur um 'anscheinend will wohl jeder noch einen drauf setzen' geht. Mehr, mehr, mehr. Manchen geht es vermutlich, wenn sie diese Geschichten schreiben, durchaus um die Thematik an sich, wie es sich auswirkt, wie der Umgang damit ist, all das. Da ich diese Geschichten aber nicht lese, kenne ich keine und kann es nicht sagen.
Naja, du triffst es auf den Punkt, für mich und tja ... wer es nicht lesen möchte, muss es zum Glück nicht tun. Ich verurteile niemanden, wenn er so etwas schreibt, ich sage dann auch sachlich, wieso ich es nicht lesen werde und möchte. (Für mich hat gerade in HP-FFs dies nichts verloren, aber genau genommen heißt es nicht, dass es in Harry Potter nicht vorkommt. Es kann überall passieren. Es passiert nur nicht einfach so, das ist es halt. Ob es in anderen Fandoms auch so ist, kann ich genauso wenig sagen, ich lese abgesehen von HP sonst zum Großteil freie Arbeiten. Es wird aber bestimmt nicht an anderen Fandoms vorbeigegangen sein - oder?)
Mehr kann ich nicht sagen. :|
Ich finde es kommt immer drauf an, wer was warum schreibt.
Würde man etwas über den Holocaust verfassen, wäre es mehr als angebracht, das Grauen so darzustellen, wie es eben dokumentiert ist. Das heißt: nichts aussparen, nichts beschönigen.
Auch das Beispiel mit dem Buch finde ich richtig. Warum sollte die Autorin etwas davon aussparen?
Inzest, Vergewaltigungen, Mord etc sind Bestandteil in dieser Welt. Gott sei Dank ein nur kleiner Teil, aber es gibt sie.
Was ich aber wichtig finde, ist die richtige Plattform und die Intention.
Die Autorin des genannten Buches wollte mit ihrem Werk wohl kaum die Leser belustigen, sondern aufklären.
Da ist eine Harry Potter FF (man möge es mir verzeihen, aber gerade in diesem Fandom scheint sowas tatsächlich beliebt zu sein), zumindest für mich, die falsche Plattform.
Was will der Autor mir damit sagen, wenn er Vernon Dursley zu einem 2. Joseph Fritzel werden lässt?
Ich denke, dass die meisten Autoren den Protagonisten einfach durch die Hölle schicken will, damit die Rettung und das Happy End um so schöner werden.
Ich habe schon als 14-jährige HP-FF gelesen und muss wirklich sagen, dass es solche Auswüchse damals nicht gegeben hat. Dieses immer böser, immer dunkler, immer schlimmer hat sich zu einer rasanten Abwärtsspirale entwickelt, anscheinend will wohl jeder noch einen drauf setzen.
In diesem Zusammenhang finde ich es absolut falsch, so etwas überhaupt nur zu Papier zu bringen.
Diese Themen sind einfach zu schrecklich, um Mittel zum Zweck für ein süßes Happy End zu werden.
Wenn ich noch weiter gehen darf: Einige dieser Geschichten würde ich auch aus diesen Gründen kommentarlos löschen.
Selbst die Fantasie muss Tabus anerkennen, bzw sich an einige Regeln halten!
Liebste Grüße-
Harte Worte, aber umso härter ist es, dass ich dir nur zustimmen kann. Du hast es genau so aufgeschrieben, wie ich es mir immer denke, aber nicht ganz in Worte fassen kann. :/
Ich weiß nicht, ob das früher auch so war, und ich lese diese FFs auch nicht. Wenn Charaktere mit Gewalt reagieren, die nicht so geartet sind (wobei es natürlich bei jedem einen Auslöser geben kann, davon gehe ich aus, aber diesen findet man nicht oft), ist natürlich meistens klar, dass es eben in die Story gepresst werden muss. (Aber da kann man auch einen 'passenden' Charakter oder einen neuen verwenden.)
Vielleicht stimmt es, dass es einfach nur um 'anscheinend will wohl jeder noch einen drauf setzen' geht. Mehr, mehr, mehr. Manchen geht es vermutlich, wenn sie diese Geschichten schreiben, durchaus um die Thematik an sich, wie es sich auswirkt, wie der Umgang damit ist, all das. Da ich diese Geschichten aber nicht lese, kenne ich keine und kann es nicht sagen.
Naja, du triffst es auf den Punkt, für mich und tja ... wer es nicht lesen möchte, muss es zum Glück nicht tun. Ich verurteile niemanden, wenn er so etwas schreibt, ich sage dann auch sachlich, wieso ich es nicht lesen werde und möchte. (Für mich hat gerade in HP-FFs dies nichts verloren, aber genau genommen heißt es nicht, dass es in Harry Potter nicht vorkommt. Es kann überall passieren. Es passiert nur nicht einfach so, das ist es halt. Ob es in anderen Fandoms auch so ist, kann ich genauso wenig sagen, ich lese abgesehen von HP sonst zum Großteil freie Arbeiten. Es wird aber bestimmt nicht an anderen Fandoms vorbeigegangen sein - oder?)
Mehr kann ich nicht sagen. :|
LunasNachtwache
Beitrag #193, verfasst am 06.12.2015 | 09:34 Uhr
Womöglich tanze ich da etwas aus der reihe aber ich erlebe derzeit in meinem Fan Bereich immer wieder solche fälle wo Vergewaltigung nur als ein neben Effekt auftritt der im Bezug zu dem Rest beinahe leicht daher kommt.
Derzeit sind es dinge wie reiner Sadismus, Kannibalismus, Folter bis hin zur Ausweidung die mir besonders sauer aufstoßen.
Denn dahinter liegt in sehr vielen fällen weder Sinn noch irgend eine Form von verstand oder geschweige dessen der Tatsache das derjenige in irgend einer Form recherchiert hätte.
Nein wenn man einem die Organe bei vollem Bewusstsein raus nimmt kannst noch so viele Mittelchen rein Pumpen.
Am ende wird sich dann bei einer Sperrung dann beschwert warum man denn die Geschichte Gesperrt bekäme.
Gut und schön Umständen entsprechend so etwas in Geschichten ein zu bauen kommt immer drauf an und kann auf eine seltsame Form diese bereichern.
Aber auf der anderen Seite sollte man doch genug Fähigkeiten und Verstand besitzen diese Sache so zu Handhaben, das man nicht gegen jede Vernunft auf einmal anrennt, nur weil man es sich selber daran erfreut.
Solch manches mal denke ich eh das eben das nicht wirklich das da Hopfen und Malz um Längen verloren ist.
Manche entziehen sich einfach mal eben gerne der Verantwortung das das was sie schreiben andere beeinflussen kann.
Derzeit sind es dinge wie reiner Sadismus, Kannibalismus, Folter bis hin zur Ausweidung die mir besonders sauer aufstoßen.
Denn dahinter liegt in sehr vielen fällen weder Sinn noch irgend eine Form von verstand oder geschweige dessen der Tatsache das derjenige in irgend einer Form recherchiert hätte.
Nein wenn man einem die Organe bei vollem Bewusstsein raus nimmt kannst noch so viele Mittelchen rein Pumpen.
Am ende wird sich dann bei einer Sperrung dann beschwert warum man denn die Geschichte Gesperrt bekäme.
Gut und schön Umständen entsprechend so etwas in Geschichten ein zu bauen kommt immer drauf an und kann auf eine seltsame Form diese bereichern.
Aber auf der anderen Seite sollte man doch genug Fähigkeiten und Verstand besitzen diese Sache so zu Handhaben, das man nicht gegen jede Vernunft auf einmal anrennt, nur weil man es sich selber daran erfreut.
Solch manches mal denke ich eh das eben das nicht wirklich das da Hopfen und Malz um Längen verloren ist.
Manche entziehen sich einfach mal eben gerne der Verantwortung das das was sie schreiben andere beeinflussen kann.
Charizard
Beitrag #194, verfasst am 07.12.2015 | 02:20 Uhr
Ich wundere mich, wieso alle immer nur von Vergewaltigungen, Inzest und co sprechen.
Oft wird der Tod sehr verharmlost. Von Actionhelden in Filmen, die die dümmsten Sprüche fallen lassen, bishin zu veröffentlichten Geschichten und Fanfiktionen, in denen Angehörige des Charakters sterben oder jemand an einer Krankheit (bevorzugt Krebs) erkrankt und/oder stirbt, um THE DRAMA, BABY für das Liebespaar in Gang zu bringen. Das ist eklig. 😕 😐
Oft wird der Tod sehr verharmlost. Von Actionhelden in Filmen, die die dümmsten Sprüche fallen lassen, bishin zu veröffentlichten Geschichten und Fanfiktionen, in denen Angehörige des Charakters sterben oder jemand an einer Krankheit (bevorzugt Krebs) erkrankt und/oder stirbt, um THE DRAMA, BABY für das Liebespaar in Gang zu bringen. Das ist eklig. 😕 😐
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Beitrag #195, verfasst am 07.12.2015 | 08:58 Uhr
Darüber hab ich auch schon nachgedacht. Tod und Gewalt scheint tatsächlich einen immer noch "besseren" Ruf zu haben als Sex und dessen abartige Auswüchse. Stell dir mal vor, bei [beliebiger Actionfilm einfügen] würden alle Action-Szenen durch Sexszenen ausgetauscht werden. Der würde in den tiefsten Kellern des Index verschwinden. Aber Gewalt ist "cool", das braucht nur 'nen FSK16-Klatscher.
Ich gebe zu, ich bin ein Action-Fan (und lache auch gerne über die meist comichaften Prügeleien), bin aber schon der Meinung, dass es oft Überhand nimmt. Allerdings tendiere ich dazu, wenn ich es mir denn aussuchen müsste, eher ordentlich verdroschen werden zu wollen als vergewaltigt. Ich glaube tatsächlich, die Blessuren einer Tracht Prügel heilen wesentlich schneller als die (vor allem psychischen) Folgen einer so demütigenden Erfahrung wie Vergewaltigung, obwohl ich nicht behaupten mächte, dass Ersteres weniger schlimme Folgen haben kann. Es ist nur das, was ich im ersten Moment sagen würde, würde man mich vor die Wahl stellen. Ich wage sogar zu behaupten, Vergewaltigungen werden noch viel zu sehr unterschätzt. Viele können sich glaube ich nicht wirklich vorstellen, wie weh sowas tatsächlich tut (ich selbst kann es höchstens ansatzweise), sonst würden sie in ihren Geschichten wahrscheinlich nicht davon ausgehen, dass man das auf irgendeine romantische Weise genießen kann!
Trotzdem hast du schon recht, der Tod wird oft ziemlich leichtfertig benutzt, obwohl ich der Meinung bin, dass andauerndes/r Leid/Schmerz, sei es/r körperlicher oder seelischer Natur, viel schlimmer ist ("A life lived in fear is a life half lived"). Wahrscheinlich geht es vielen anderen auch so, weswegen der Tod als weniger schrecklich empfunden wird - harmloser eben.
Ich gebe zu, ich bin ein Action-Fan (und lache auch gerne über die meist comichaften Prügeleien), bin aber schon der Meinung, dass es oft Überhand nimmt. Allerdings tendiere ich dazu, wenn ich es mir denn aussuchen müsste, eher ordentlich verdroschen werden zu wollen als vergewaltigt. Ich glaube tatsächlich, die Blessuren einer Tracht Prügel heilen wesentlich schneller als die (vor allem psychischen) Folgen einer so demütigenden Erfahrung wie Vergewaltigung, obwohl ich nicht behaupten mächte, dass Ersteres weniger schlimme Folgen haben kann. Es ist nur das, was ich im ersten Moment sagen würde, würde man mich vor die Wahl stellen. Ich wage sogar zu behaupten, Vergewaltigungen werden noch viel zu sehr unterschätzt. Viele können sich glaube ich nicht wirklich vorstellen, wie weh sowas tatsächlich tut (ich selbst kann es höchstens ansatzweise), sonst würden sie in ihren Geschichten wahrscheinlich nicht davon ausgehen, dass man das auf irgendeine romantische Weise genießen kann!
Trotzdem hast du schon recht, der Tod wird oft ziemlich leichtfertig benutzt, obwohl ich der Meinung bin, dass andauerndes/r Leid/Schmerz, sei es/r körperlicher oder seelischer Natur, viel schlimmer ist ("A life lived in fear is a life half lived"). Wahrscheinlich geht es vielen anderen auch so, weswegen der Tod als weniger schrecklich empfunden wird - harmloser eben.
Ich Unverbesserlich – Realitätsferner Happy-Go-Lucky-Typ, der Kitsch über Schmarrn schreibt und auch noch meint, damit die Welt ein bisschen fröhlicher zu gestalten. ✌(≖‿≖)✌ (Außerdem hab ich offensichtlich zwei linke Hände.)
Charizard
@LockXOn
Das seh ich nicht so, solang wir aber nicht sehr krank oder alt sind oder gerade eben keine Verwandte um uns haben, die es sind, kann man sehr leicht sagen: "Ab dann ist es kein Leben mehr" oder "Ich hab keine Angst zu sterben", nur glaub ich das kaum jemanden, sprich nur Leuten, die tatsächlich sehr krank sind. Das ist geht schon gegen Selbsterhaltungstrieb.
Selbstmord ist deshalb auch ein kontroverses Thema, das dem Überlebensinstinkt auch iwo widerspricht, aber ich glaub nicht, dass die Betroffenen gar nicht leben wollen würden, sondern in dieser speziellen Situation nicht.
Deshalb versteh ich auch nicht wieso eine stinknormale Sexszene mindestens auf P16 geratet wird, aber Gewalt und Tod in Filmen oft viel geringer gerated wird.
Der letzte Film der Hunger Games war P12. Diese komischen Viecher in der Kanalisation sind ganz sicher nicht P12.
Zwar hab ich schon mit ca 10, 11 ohne Probleme The Ring gesehen, aber ich kann ja nicht für alle sprechen. ^^"
Ich glaub auch nicht, dass Leute, die Vergewaltigungen romantisoeren in der Realität tatsächlich davon ausgehen, dass eine Vergewaltigung romantisch sein kann.
Was diese oft eher jüngeren Autorinnen meinen ist wahrscheinlich ihre Vorstellung von wilderem Sex, den sie nicht so sehr von einer Vergewaltigung unterscheiden können. Meine Theorie dazu, denn Sex an sich braucht eine gewisse "Grundaggression", um stattzufinden, die viele Jüngere imo mit Gewalt verwechseln, aber gleichzeitig auch mit Romantik gleichsetzen, da sie eigentlich nur Leidenschaft schreiben wollten.
By the way, punkto Tod: Ich hab es oft erlebt, dass Harry Potter als whiny beschrieben wird, weil er oft an seine Eltern denkt. Dann wäre es mein eigener Prota auch lol, was ihm gar nicht recht wäre.
Nein, Harry ist ein ganz normaler Junge und es ist normal, dass er oft an seine Eltern denkt, auch wenn er sie nicht wirklich kennenlernen konnte. Es ist ein normales Bedürfnis, dass ein Kind und Jugendlicher seine Eltern braucht.
Eigentlich auch als Erwachsener. Wir Menschen sind sehr soziale Tiere in Familienclans mit Neigung zur Partnerbindung, wenn man es so nehmen will.
Von Protagonisten erwarten nunmal viele Leute, dass sie irgendwie härter sind als reale Menschen, aber ich fand Harry gerade deshalb menschlich, weil das keine Fünf-Minuten-Trauer war und dann war wieder alles so wie vorher.
Das seh ich nicht so, solang wir aber nicht sehr krank oder alt sind oder gerade eben keine Verwandte um uns haben, die es sind, kann man sehr leicht sagen: "Ab dann ist es kein Leben mehr" oder "Ich hab keine Angst zu sterben", nur glaub ich das kaum jemanden, sprich nur Leuten, die tatsächlich sehr krank sind. Das ist geht schon gegen Selbsterhaltungstrieb.
Selbstmord ist deshalb auch ein kontroverses Thema, das dem Überlebensinstinkt auch iwo widerspricht, aber ich glaub nicht, dass die Betroffenen gar nicht leben wollen würden, sondern in dieser speziellen Situation nicht.
Deshalb versteh ich auch nicht wieso eine stinknormale Sexszene mindestens auf P16 geratet wird, aber Gewalt und Tod in Filmen oft viel geringer gerated wird.
Der letzte Film der Hunger Games war P12. Diese komischen Viecher in der Kanalisation sind ganz sicher nicht P12.
Zwar hab ich schon mit ca 10, 11 ohne Probleme The Ring gesehen, aber ich kann ja nicht für alle sprechen. ^^"
Ich glaub auch nicht, dass Leute, die Vergewaltigungen romantisoeren in der Realität tatsächlich davon ausgehen, dass eine Vergewaltigung romantisch sein kann.
Was diese oft eher jüngeren Autorinnen meinen ist wahrscheinlich ihre Vorstellung von wilderem Sex, den sie nicht so sehr von einer Vergewaltigung unterscheiden können. Meine Theorie dazu, denn Sex an sich braucht eine gewisse "Grundaggression", um stattzufinden, die viele Jüngere imo mit Gewalt verwechseln, aber gleichzeitig auch mit Romantik gleichsetzen, da sie eigentlich nur Leidenschaft schreiben wollten.
By the way, punkto Tod: Ich hab es oft erlebt, dass Harry Potter als whiny beschrieben wird, weil er oft an seine Eltern denkt. Dann wäre es mein eigener Prota auch lol, was ihm gar nicht recht wäre.
Nein, Harry ist ein ganz normaler Junge und es ist normal, dass er oft an seine Eltern denkt, auch wenn er sie nicht wirklich kennenlernen konnte. Es ist ein normales Bedürfnis, dass ein Kind und Jugendlicher seine Eltern braucht.
Eigentlich auch als Erwachsener. Wir Menschen sind sehr soziale Tiere in Familienclans mit Neigung zur Partnerbindung, wenn man es so nehmen will.
Von Protagonisten erwarten nunmal viele Leute, dass sie irgendwie härter sind als reale Menschen, aber ich fand Harry gerade deshalb menschlich, weil das keine Fünf-Minuten-Trauer war und dann war wieder alles so wie vorher.
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Beitrag #197, verfasst am 07.12.2015 | 19:26 Uhr
Charizard
Genau das ist manchmal wirklich der Fall. Wenn ich solche Geschichten gesperrt habe, weil die Sexszene tatsächlich so rüberkam wie eine Vergewaltigung und für das vermeintliche Opfer, das gerade noch schreckliche Ängste und manchmal auch Schmerzen hatte, plötzlich alles ganz toll wurde, hat sich der Autor oder die Autorin entschuldigt. Ein Gefühlschaos überzeugend und realistisch darzustellen, ist nicht einfach und ich versuche immer Tipps zu geben, an welchen Stellen es hakt und was falsch beim Leser ankommt.
Aber es gibt auch Leute, die über seelische Abgründe und Grenzüberschreitungen schreiben möchten, oder schlicht eine völlig falsche Vorstellung von BDSM haben und es mit Folter gleichsetzen. Da wird es mit der Hilfe schwer, weil man meistens auf Kompromisse oder drastische Überarbeitungen bestehen muss.
LunasNachtwache
Bei My Little Pony? O.o
Wenn du da regelwidrige Geschichten kennst, kannst du sie ganz normal melden: http://forum.fanfiktion.de/t/862/1
Mit dem Autor brauchst, bzw. solltest du nicht darüber reden, das übernehmen wir OPs. Wir haben ein dickes Fell ;-)
Ich glaub auch nicht, dass Leute, die Vergewaltigungen romantisoeren in der Realität tatsächlich davon ausgehen, dass eine Vergewaltigung romantisch sein kann.
Was diese oft eher jüngeren Autorinnen meinen ist wahrscheinlich ihre Vorstellung von wilderem Sex, den sie nicht so sehr von einer Vergewaltigung unterscheiden können. Meine Theorie dazu, denn Sex an sich braucht eine gewisse "Grundaggression", um stattzufinden, die viele Jüngere imo mit Gewalt verwechseln, aber gleichzeitig auch mit Romantik gleichsetzen, da sie eigentlich nur Leidenschaft schreiben wollten.
Genau das ist manchmal wirklich der Fall. Wenn ich solche Geschichten gesperrt habe, weil die Sexszene tatsächlich so rüberkam wie eine Vergewaltigung und für das vermeintliche Opfer, das gerade noch schreckliche Ängste und manchmal auch Schmerzen hatte, plötzlich alles ganz toll wurde, hat sich der Autor oder die Autorin entschuldigt. Ein Gefühlschaos überzeugend und realistisch darzustellen, ist nicht einfach und ich versuche immer Tipps zu geben, an welchen Stellen es hakt und was falsch beim Leser ankommt.
Aber es gibt auch Leute, die über seelische Abgründe und Grenzüberschreitungen schreiben möchten, oder schlicht eine völlig falsche Vorstellung von BDSM haben und es mit Folter gleichsetzen. Da wird es mit der Hilfe schwer, weil man meistens auf Kompromisse oder drastische Überarbeitungen bestehen muss.
LunasNachtwache
Womöglich tanze ich da etwas aus der reihe aber ich erlebe derzeit in meinem Fan Bereich immer wieder solche fälle wo Vergewaltigung nur als ein neben Effekt auftritt der im Bezug zu dem Rest beinahe leicht daher kommt.
Bei My Little Pony? O.o
Wenn du da regelwidrige Geschichten kennst, kannst du sie ganz normal melden: http://forum.fanfiktion.de/t/862/1
Mit dem Autor brauchst, bzw. solltest du nicht darüber reden, das übernehmen wir OPs. Wir haben ein dickes Fell ;-)
One Batch, Two Batch, Penny and Dime.
Frank Castle
Frank Castle
LunasNachtwache
Beitrag #198, verfasst am 08.12.2015 | 16:53 Uhr
Ja leider Edgerton denn das es sich in meinem Fall um die Ponys handelt ist für manche kein Grund es nicht zu schreiben sondern anscheinend vielmehr ein Grund dafür jenem Fan Bereich damit zu füllen.
Anscheinend werden sind es in diesem Fall die so häufig liebenswert Gestalteten Ponys welche diese Art von Leuten besonders dazu reizt ihnen leid zu zu fügen denn so kann man sich ja nicht nur auf den Treadtietel beziehen sondern auch irgend wie darauf das es ja nicht mal Menschen sind.
Allerdings sehe ich Persönlich darin sogar noch mehr ein Problem denn muss man wirklich auch das letzte heile Stückchen mit unseren Verfehlungen füllen nur um sich selber daran zu erfreuen?
Den mal ehrlich wenn man sich das Zeug so anschaut was aus manchen ergüßen da zustande kommt ist kaum etwas davon in irgend einer Form Gehalt voll.
Ganz zu schweigen davon das jegliche Vernunft ins neben Zimmer gesperrt wird wo sie mit Biologie und Psyche nie mehr das Tageslicht sehen darf.
Sind die Storys zumeist eh so aufgebaut das entweder:
A. Der Meister Bösewicht schlecht hin mit allem was er tut davon kommt.
B. Sich das Ganze in Gewalt, Sex und Folter nur gegenseitig solange zu übertrumpfen versucht bis wertem Autor letztendlich die Ideen ausgehen.
C. Oder alles was er irgend wie mit obrigen Punkten ausmerzen hätte können aus seinem Blickfeld verschwunden ist und er eine neue ff anfange muss um von neuem beginnen zu können.
Von daher kann wirklich jeder soetwas ohne größere Mühen schreiben wenn man sich eh um Wirkung schaden und dem davon kommen keine gedanken macht.
Anzumerken wäre sogar noch das jene gerne mal auch Kraktere gerne länger leiden lassen weil sie so gerne haben und sie lieber länger in der ff halten würden aber auf der anderen seite diese eben jene dinge auch antun wollen.
Im groben sähe das dann oft beinahe so aus .
A: Oh diese mal haste ja Karakter b besonders schnell über die klinge Springen lassen als sonst.
B: Ja schon irgend wie schade habe sie ja sosnt so gerne in dieser rolle.
Dabei irgend wie ein herzliches danke nicht von jenen gern gehabt zu werden ^^
Man kann ja schlecht auf verdacht melden immerhin müsste man das zeug ja lesen(und danach zum Seelen Klempner gehen weil man zu recht bald die Menschen nicht mehr mag und zu Ponys wechselt xD)
Hatte eh mal mit einem drüber diskutiert warum er selber so was nicht meldet.
Die Antwort darauf war das Autoren selbst für das was sie schreiben Verantwortung tragen.
Hilft ja besonders viel wenn jenen das sehr gerne mal Wurst ist und ihre Charakter auch ohne zu zögern dazu verarbeiten würden.
Von wegen eigener Meinungsfreiheit oft nicht mal zu reden gibt ja gründe wieso die ihre Geschichten nicht mal im dazu gehörigem Forum direkt Posten wo sie mehr heraus stechen.
Als hier wo eben anhand der menge was durchs Raster fallen kann.
Warum man als Leser dann nicht meldet ist halt entweder das man seine bekannten Pappenheimer nicht auf verdacht hin meldet.
Wo dann schon ein Team das aufholen müsste wo andere Leser stillschweigend drüber hinweg schlichen.
Wenn ich ehrlich bin ich würde nicht melden wollen wenn ich dazu das zeug lesen müsste und würde auch aus anstand nicht auf groben verdacht hin melden.
Wobei anstand meist wohl nicht mal Ansatzweise auf Gegenseitigkeit beruhen würde ^^
Auch wenn es mich so sehr wurmt, das manche meinen in ihrer Verblendung etwas weiter zu vermitteln.
Das andere dadurch beeinflusst und diese das genauso weiter führen werden, wenn sie sehen das so was dann oft auch noch Positiv gefördert wird, juckt sie oft herzlich wenig denn sie stehen ja ohne sich um das was sie damit tun zu scheren im Mittelpunkt.
Naja könnte da noch lange so weiter erzählen am ende wäre der Effekt der selbe das manche einfach ihren ergüßen freien lauf lassen ohne sich um das was sie vermitteln zu scheren.
Die Leser es entweder förden, aus eigenen Gründen nicht damit in verbidnung stehen wollen oder es beiseite schieben ohne es weiter an zu schauen.
Von daher sorry fürs gerade sich ausgekotzt hat ^^'
Anscheinend werden sind es in diesem Fall die so häufig liebenswert Gestalteten Ponys welche diese Art von Leuten besonders dazu reizt ihnen leid zu zu fügen denn so kann man sich ja nicht nur auf den Treadtietel beziehen sondern auch irgend wie darauf das es ja nicht mal Menschen sind.
Allerdings sehe ich Persönlich darin sogar noch mehr ein Problem denn muss man wirklich auch das letzte heile Stückchen mit unseren Verfehlungen füllen nur um sich selber daran zu erfreuen?
Den mal ehrlich wenn man sich das Zeug so anschaut was aus manchen ergüßen da zustande kommt ist kaum etwas davon in irgend einer Form Gehalt voll.
Ganz zu schweigen davon das jegliche Vernunft ins neben Zimmer gesperrt wird wo sie mit Biologie und Psyche nie mehr das Tageslicht sehen darf.
Sind die Storys zumeist eh so aufgebaut das entweder:
A. Der Meister Bösewicht schlecht hin mit allem was er tut davon kommt.
B. Sich das Ganze in Gewalt, Sex und Folter nur gegenseitig solange zu übertrumpfen versucht bis wertem Autor letztendlich die Ideen ausgehen.
C. Oder alles was er irgend wie mit obrigen Punkten ausmerzen hätte können aus seinem Blickfeld verschwunden ist und er eine neue ff anfange muss um von neuem beginnen zu können.
Von daher kann wirklich jeder soetwas ohne größere Mühen schreiben wenn man sich eh um Wirkung schaden und dem davon kommen keine gedanken macht.
Anzumerken wäre sogar noch das jene gerne mal auch Kraktere gerne länger leiden lassen weil sie so gerne haben und sie lieber länger in der ff halten würden aber auf der anderen seite diese eben jene dinge auch antun wollen.
Im groben sähe das dann oft beinahe so aus .
A: Oh diese mal haste ja Karakter b besonders schnell über die klinge Springen lassen als sonst.
B: Ja schon irgend wie schade habe sie ja sosnt so gerne in dieser rolle.
Dabei irgend wie ein herzliches danke nicht von jenen gern gehabt zu werden ^^
Man kann ja schlecht auf verdacht melden immerhin müsste man das zeug ja lesen(und danach zum Seelen Klempner gehen weil man zu recht bald die Menschen nicht mehr mag und zu Ponys wechselt xD)
Hatte eh mal mit einem drüber diskutiert warum er selber so was nicht meldet.
Die Antwort darauf war das Autoren selbst für das was sie schreiben Verantwortung tragen.
Hilft ja besonders viel wenn jenen das sehr gerne mal Wurst ist und ihre Charakter auch ohne zu zögern dazu verarbeiten würden.
Von wegen eigener Meinungsfreiheit oft nicht mal zu reden gibt ja gründe wieso die ihre Geschichten nicht mal im dazu gehörigem Forum direkt Posten wo sie mehr heraus stechen.
Als hier wo eben anhand der menge was durchs Raster fallen kann.
Warum man als Leser dann nicht meldet ist halt entweder das man seine bekannten Pappenheimer nicht auf verdacht hin meldet.
Wo dann schon ein Team das aufholen müsste wo andere Leser stillschweigend drüber hinweg schlichen.
Wenn ich ehrlich bin ich würde nicht melden wollen wenn ich dazu das zeug lesen müsste und würde auch aus anstand nicht auf groben verdacht hin melden.
Wobei anstand meist wohl nicht mal Ansatzweise auf Gegenseitigkeit beruhen würde ^^
Auch wenn es mich so sehr wurmt, das manche meinen in ihrer Verblendung etwas weiter zu vermitteln.
Das andere dadurch beeinflusst und diese das genauso weiter führen werden, wenn sie sehen das so was dann oft auch noch Positiv gefördert wird, juckt sie oft herzlich wenig denn sie stehen ja ohne sich um das was sie damit tun zu scheren im Mittelpunkt.
Naja könnte da noch lange so weiter erzählen am ende wäre der Effekt der selbe das manche einfach ihren ergüßen freien lauf lassen ohne sich um das was sie vermitteln zu scheren.
Die Leser es entweder förden, aus eigenen Gründen nicht damit in verbidnung stehen wollen oder es beiseite schieben ohne es weiter an zu schauen.
Von daher sorry fürs gerade sich ausgekotzt hat ^^'
xrkjl
Beitrag #199, verfasst am 17.04.2016 | 23:13 Uhr
Knapp beantwortet: Ja. "Alles nur Fiktion!" ist für mich eine Freizeichnungsklausel, um zu schreiben, was man will. Indem ich über Thema XY schreibe, schade ich absolut niemandem; eventuell hilft es sogar mir selbst, weil ich Dinge verarbeiten kann. Und selbst wenn es nur darum geht, absolut platten Porn zu verfassen: Ich sehe nicht, wo genau da ein Problem liegt. Genauso wie bei irgendwelchen Vergewaltigungsrollenspielen wissen die Leute, die das mögen, durchaus, dass das, was sie da schreiben / lesen, nicht mit der Realität gleichzusetzen ist. Diese Unterstellungen, dass das anders wäre, kommen interessanterweise ausschließlich von Leuten, die solche Texte eben nicht lesen und aus welchen Gründen auch immer total verwerflich finden.
Und nicht missverstehen: Ich finde es völlig okay und legitim, dass man nicht alles (überall) hochladen darf. Genauso bin ich dafür, dass bestimmte Inhalte gekennzeichnet werden, damit Leute einen Bogen darum machen können. Aber die Vorstellung, dass man über bestimmte Themen nicht schreiben darf, weil es "moralisch falsch" ist oder "die Umsetzung nicht Leitlinie XY entspricht", finde ich gruselig. Und man sollte sich vielleicht mal ins Bewusstsein rufen, dass man die Gründe der Leute nicht kennt. Natürlich kann ich niemanden daran hindern, jeden, der non-con-pwps schreibt, für einen Vergewaltiger zu halten, aber mit solchen Verurteilungen macht man es sich schon sehr einfach.
Und selbst die Forderung nach "angemessener Umsetzung" finde ich schwierig, erst recht dann, wenn als Begründung irgendwelche ominösen Betroffenen herangezogen werden, die man angeblich schützen möchte. (Hallo Tumblr!) Ich kenne inzwischen durchaus einige Leute, die solche Erfahrungen gemacht haben. Der eine Teil davon meidet solche Geschichten komplett. (Was dank Tags ja möglich ist). Und ein anderer, gar nicht mal so kleiner Teil, schreibt solche Texte selbst und zwar als Copingmaßnahme. Und das kann man jetzt blöd finden, wie man will: Es kann helfen. Löst euch von der Vorstellung, dass Verarbeitung nur dadurch stattfindet, dass Betroffene irgendwelche hochsachlichen Essays verfassen, in denen sie darlegen, warum das, was man ihnen angetan hat, falsch ist.
Und nicht missverstehen: Ich finde es völlig okay und legitim, dass man nicht alles (überall) hochladen darf. Genauso bin ich dafür, dass bestimmte Inhalte gekennzeichnet werden, damit Leute einen Bogen darum machen können. Aber die Vorstellung, dass man über bestimmte Themen nicht schreiben darf, weil es "moralisch falsch" ist oder "die Umsetzung nicht Leitlinie XY entspricht", finde ich gruselig. Und man sollte sich vielleicht mal ins Bewusstsein rufen, dass man die Gründe der Leute nicht kennt. Natürlich kann ich niemanden daran hindern, jeden, der non-con-pwps schreibt, für einen Vergewaltiger zu halten, aber mit solchen Verurteilungen macht man es sich schon sehr einfach.
Und selbst die Forderung nach "angemessener Umsetzung" finde ich schwierig, erst recht dann, wenn als Begründung irgendwelche ominösen Betroffenen herangezogen werden, die man angeblich schützen möchte. (Hallo Tumblr!) Ich kenne inzwischen durchaus einige Leute, die solche Erfahrungen gemacht haben. Der eine Teil davon meidet solche Geschichten komplett. (Was dank Tags ja möglich ist). Und ein anderer, gar nicht mal so kleiner Teil, schreibt solche Texte selbst und zwar als Copingmaßnahme. Und das kann man jetzt blöd finden, wie man will: Es kann helfen. Löst euch von der Vorstellung, dass Verarbeitung nur dadurch stattfindet, dass Betroffene irgendwelche hochsachlichen Essays verfassen, in denen sie darlegen, warum das, was man ihnen angetan hat, falsch ist.
Beiträge: 1248
Rang: Handbuchautor
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Fiktion wird nicht in einem Vakuum konsumiert, das ist das Problem. Der Autor hat eine gewisse Verantwortung, dass da keine falsche Botschaft rüberkommt. Als ich mal durch Fifty Shades of Grey geblättert hab, war nicht der Punkt, der mir so sauer aufgestoßen ist, die absolut austauschbaren Sexszenen und wiederholte Phrasen, sondern wie weitestgehend unreflektiert Christians Verhalten ist. Soll das romantisch sein, dass er Ana nicht in Ruhe lässt, ihre eigenen Entscheidungen übergeht, etc. etc.? Wenn die Frau sagt er soll sie nicht abholen, dann hat er das zu respektieren. Punkt. Außerdem: selbst als Kind missbraucht worden zu sein ist eine bekannte Gemeinsamkeit von vielen Tätern, aber keine Entschuldigung und auch kein 100%-ige Voraussetzung.
Was ich damit sagen will, ist: das muss klargemacht werden. Selbst wenn deiner Hauptfigur schlimme Dinge passieren und du als Autor nen personalen Erzähler nutzt, um die Darstellung der Situation zu verzerren (was hervorragend geht, schließlich legitimieren Täter Dinge für sich und können das alles verdrehen, bis es ihnen ins Schema passt und meistens glauben Opfer durch emotionale Manipulation, dass sie selbst schuld an ihrer Situation sind, weil sie x oder y getan haben und ihren Partner deshalb auf die Palme gebracht haben etc.) - der Autor hat das zumindest in nem Vorwort oder Nachwort eindeutig klarzustellen und eben Themen realistisch zu behandeln.
Romantisierung hat viel mit nicht-reflektierter Sicht zu tun. Das ist zu vermeiden. Nicht die Themen an sich. Ich glaube kaum, dass Texte, die zum Coping geschrieben werden, dazu tendieren, Dinge zu verharmlosen.
Was ich damit sagen will, ist: das muss klargemacht werden. Selbst wenn deiner Hauptfigur schlimme Dinge passieren und du als Autor nen personalen Erzähler nutzt, um die Darstellung der Situation zu verzerren (was hervorragend geht, schließlich legitimieren Täter Dinge für sich und können das alles verdrehen, bis es ihnen ins Schema passt und meistens glauben Opfer durch emotionale Manipulation, dass sie selbst schuld an ihrer Situation sind, weil sie x oder y getan haben und ihren Partner deshalb auf die Palme gebracht haben etc.) - der Autor hat das zumindest in nem Vorwort oder Nachwort eindeutig klarzustellen und eben Themen realistisch zu behandeln.
Romantisierung hat viel mit nicht-reflektierter Sicht zu tun. Das ist zu vermeiden. Nicht die Themen an sich. Ich glaube kaum, dass Texte, die zum Coping geschrieben werden, dazu tendieren, Dinge zu verharmlosen.
"I'm not a minimalist. Layer it on! The thicker the better! Baroque and roll!"