😳
Iceheart
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil - ich habe deutlich zum Ausdruck gebracht, dass mir auch schon unkomplizierte Frauen begegnet sind. Außerdem äußere ich, wie jeder Andere hier, meine Meinung. Dass diese die ultimative Wahrheit darstellt, habe ich nie behauptet.
Nun, ich habe mich auf deinen ersten Beitrag bezogen. Der da lautet:
Doch, Frauen sind kompliziert. Auch und gerade in Beziehungen. Ganz schlimm wird es, wenn zwei Frauen zusammen sind. Ausnahmen bestätigen die Regel, aber meiner eigenen Erfahrung nach ist es dann eben kompliziert hoch zwei. Muss ich nicht (mehr) haben. F/F reizt mich außerdem schreibtechnisch genauso wenig wie M/F, außer als ergänzende, möglichst kurze Nebenhandlung. Absolut langweilig sind für mich die meisten F/F-Sexszenen geworden, zumindest im Vergleich zu M/M. Letzteres ist leidenschaftlicher, aufregender, lustvoller - so empfinde ich es jedenfalls.
(Hervorhebung von mir) Ich habe dich eigentlich bloß nachgeäfft, fast 1:1. Sogar inklusive der Ausnahmen. Aber das war dir augenscheinlich nicht recht.
Du magst keinen Slash, so what. Um ehrlich zu sein, ist mir das egal - und schlechte Fanfics gibt es z. B. auch im Het-Bereich. Im Gegensatz zu dir habe ich es allerdings nicht nötig, darüber herzuziehen.
Nein? Du sagst: "Absolut langweilig sind für mich die meisten F/F-Sexszenen geworden", und etwas anderes mache ich bei M/M auch nicht. Ich sehe keinen großen Unterschied in der Mehrheit der Slash-Geschichten (davon abgesehen, dass es sich um zwei Männlein handelt, statt um ein Männlein und ein Weiblein), und die Geschichten, bei denen es tatsächlich einen Unterschied (zu den Het-Geschichten) gibt, finde ich eben erst recht langweilig. Ich wusste nicht, dass das in sich ein "Herziehen" ist. Und ich sage auch dazu, dass das meine Meinung ist. Die selbstverständlich nicht allgemeingültig ist.
― H.P. Lovecraft, From Beyond
Was denkst du denn? Das funktioniert doch in der Politik auch jedes Mal XD
Wir haben zu viele Ausländer? -> NAZI!!!
Ja, okay, vielleicht können wir noch ...
"Laa shay'a waqi'un moutlaq bale kouloun moumkine!"
Severin Sesachars
Ich spreche niemandem die eigenen ab, aber genauso wenig lasse ich mich missionieren oder meine auf Erfahrung basierende Ansichten als falsch/sexistisch/whatever beschimpfen, nur weil sich ein überaus feministisch ausgeprägtes Individuum in seiner Weltanschauung auf den kleinen Zeh getreten fühlt.
Zudem möchte ich - wiederholt - auf das gute alte Gesetz der Statistik hinweisen: Mehrheit =/= alle. Wer das grundsätzlich anders interpretieren und sehen will, ohne den Tunnelblick auszuschalten ... bitte. ;)
Kann ich nur unterschreiben. Schlimm daran ist, dass einer guten Sache damit, wie weiter oben schon von mir beschrieben, ein Bärendienst erwiesen wird. Ich muss immer wieder schmunzeln, wie gerade in Sachen Feminismus bei Kleinigkeiten aufgeschriehen wird und wirklich gravierende Dinge nicht angegangen werden. Das hier ist das beste Beispiel.
... hübsch verallgemeinert. Kennst du den Spruch mit den Steine werfen und dem Glashaus? Bist auch nicht schlecht darin.... wenn die Autorinnen (hallooo? Wir sprechen hier doch noch immer von Geschichten?!) es nicht gebacken kriegen, ihre Charaktere als Männnnner zu beschreiben, statt als "Mädchen ohne Brüste". So ist es leider in den meisten Fällen meiner bescheidenen Erfahrung nach.
Die zwei Personen in meinem Umfeld, die trans sind, fühlen sich mit ihrer angepassten Geschlechtsidentität deutlich wohler, als vorher. Alle Beziehungen, die ich mit Frauen geführt habe, habe ich als deutlich unkomplizierter empfunden, als die mit Männern, weil der Rollenwahn einfach nicht existiert hat.
Und um nochmal zum Ausganspunkt zu kommen: Alles was ich sagen wollte, ist, dass es als queere Person extrem unangenehm ist, wie unsere Identitäten stereotypisiert und fetischisiert werden. Das ist meine persönliche Empfindung - wenn das für dich überempfindliches Gehabe ist, dann freue ich mich, dass du es als solches abtun kannst und nie mit Diskriminierung konfrontiert wurdest.
― Douglas Adams
Es ist auch ausgesprochen unangenehm, wegen einem Forenpost gleich Worte wie "sexistisch" an den Kopf geknallt zu kriegen. Dieses Verhaltenn ist kontraproduktiv für das Anliegen, dass du vertrittst.Und um nochmal zum Ausganspunkt zu kommen: Alles was ich sagen wollte, ist, dass es als queere Person extrem unangenehm ist, wie unsere Identitäten stereotypisiert und fetischisiert werden.
Iceheart
Ja, Altais, nachgeäfft - genau das möchte ich nicht. Und mit "herziehen" bezog ich mich auf... wenn die Autorinnen (hallooo? Wir sprechen hier doch noch immer von Geschichten?!) es nicht gebacken kriegen, ihre Charaktere als Männnnner zu beschreiben, statt als "Mädchen ohne Brüste". So ist es leider in den meisten Fällen meiner bescheidenen Erfahrung nach.
Tja, und ich möchte eben kein "Doch, Frauen sind kompliziert." So bekommt man eben nicht immer das, was man will.
Und mein Zitat bezog sich auf dein:
Wow. Echt jetzt, dein Ernst? So, wie es viele Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt, gibt es auch gewisse Unterschiede in ihren Beziehungen zueinander. Egal, ob diese hetero- oder homosexueller Natur sind. Und das nicht nur, weil Menschen Individuen sind, sondern weil, wie gerade gesagt, Männer und Frauen sich nunmal nicht nur bezüglich ihrer Geschlechtsorgane unterscheiden.
... das du mir als Antwort auf mein:
"Schön, da geht es dir wie ca. 90% der weiblichen Leserschaft hier. Ist auch völlig ok. Dabei besteht zwischen Slash und Het doch eigentlich kaum ein Unterschied, jedenfalls in 95% der Fälle."
... gegeben hast. Ich sprach von Geschichten, von Anfang an (ich gehe tatsächlich davon aus, dass um die 90% der Userinnen hier Slash nicht so abgeneigt sind, wie etwa ich, und ich verstehe es auch, da der Buchmarkt doch relativ mager ist, diesbezüglich, aber ich kann mich natürlich täuschen). Das sollte eigentlich durch das "Het" und "Slash" ziemlich deutlich sein. Geschichten stellen nicht die Realität dar (und müssen sie auch nicht), daher verstehe ich deinen obigen Einwand als solchen von vorneherein überhaupt nicht.
... hübsch verallgemeinert. Kennst du den Spruch mit den Steine werfen und dem Glashaus? Bist auch nicht schlecht darin.
Ja, halt genauso wie du. Ich leugne das ja nicht mal (ich habe ja sogar darauf hingewiesen!), zumal es Absicht war.
Jetzt mal ernsthaft: als Het-Leser habe ich nur eine sehr begrenzte Auswahl an Slash-Geschichten, die ich bisher gelesen habe. Teils als Beta/Lektor (da waren es fast nur Geschichten, bei denen durchaus ein gewisser Unterschied bestand - und ja, ich hätte sicherlich nicht absichtlich, also zur Zerstreuung, nach solchen Geschichten gesucht, da sie einfach nicht meiner Präferenz entsprechen; objektiv würde ich all diese Geschichten als "gut" bis "sehr gut" bezeichnen, aber subjektiv sind sie eben nicht wirklich nach meinem Geschmack), teils als OP. Natürlich waren meine Aussagen übertrieben - absichtlich, da hier ja auch mit Generalisierungen nur so um sich geworfen wird. Aber scheinbar ist das eben nur in die eine Richtung okay ...
― H.P. Lovecraft, From Beyond
― Douglas Adams
Iabbatu
Alles was ich sagen wollte, ist, dass es als queere Person extrem unangenehm ist, wie unsere Identitäten stereotypisiert und fetischisiert werden. Das ist meine persönliche Empfindung - wenn das für dich überempfindliches Gehabe ist, dann freue ich mich, dass du es als solches abtun kannst und nie mit Diskriminierung konfrontiert wurdest.
Nur mal so an Anmerkung: ich bin bisexuell, habe über zehn Jahre in einer homosexuellen Beziehung gelebt und wurde mit allem Möglichen konfrontiert. Kein Grund, mich deshalb als Opfer darzustellen und nicht kritisieren zu dürfen. Auch spreche ich bevorzugt Deutsch und nicht pseudo-intellektuell. ;-)
Okay, ich komme vom Thema ab ...
Wollte hier eigentlich nur mein Erstaunen zum Ausdruck bringen. Seht es mir nach, ich bin alt und mein Oberstübchen entsprechend überfordert (habe ich doch soeben von Tante Google erfahren, dass man inzwischen auf Facebook zwischen 60 verschiedenen Geschlechtern wählen kann).
Ich denke, ich klinke mich hier mal aus diesem Thread aus, da sich das Ganze in ne Richtung entwickelt, von deren Materie ich einfach zu wenig Ahnung hab.
✌️
Kara Silver
@Tlana Isimi
Was denkst du denn? Das funktioniert doch in der Politik auch jedes Mal XD
Wir haben zu viele Ausländer? -> NAZI!!!
Ja, okay, vielleicht können wir noch ...
@Severin: Ich habe anderthalb Jahre in einer homosexuellen Beziehung gelebt und bin enfalls bisexuell. Immer wieder schön, wenn jemand kommt und meint, man hätte keine Ahnung von Diskriminierung. Zumal ich mich als Slash-Schreiberin durchaus mit dem Thema auseinandersetze... das bringt die Sache einfach mit sich...
Iceheart
Altais, es ist ein Unterschied, ob man eine Meinung diskutiert oder jemanden durch den Kakao zieht, indem man nachäfft. Im Übrigen wird es an meiner Ansicht nichts ändern, dafür habe ich zu viele Anekdoten mit zu vielen zickigen, kompliziertenWeibsbildernFrauen erlebt. Was uns beide in diesem Thema angeht, ist hier Diskussionsende, denn wir sind uns wahrscheinlich in dem Punkt einig, dass wir nicht auf einen Nenner kommen. Immerhin.
Ich habe dir vorgeführt, wie deine Meinung bei mir angekommen ist. Wenn du das nicht magst, in einem öffentlichen Forum, dann kann ich nichts dafür. Ich werde mir trotzdem vorbehalten, auf deine Beiträge zu antworten, auch wenn du die Diskussion als beendet erachtest ;)
Aber ich finde es schon erstaunlich, dass du zwar ziemlich generalisierende, auch irgendwie recht ... naja, polarisierende Aussagen treffen darfst, aber dich beleidigt fühlst (während ich mich von dir gönnerhaft als "Frollein" bezeichnen lassen muss - sehr unsachlich; auch wenn du das mittlerweile offenbar gelöscht hast), wenn jemand ... nun ja, auf ähnliche Weise widerspricht (durch den Kakao gezogen habe ich dich übrigens nicht - ich habe durchaus meine Meinung gesagt, wenn ich auch vor allem in Bezug auf Slash übertrieben habe). Und bitte, ich habe dir sogar eine Erklärung (in Form eines Links) für den Begriff "Anekdote", der dich so zu ärgern scheint, geliefert. Jede Erfahrung Einzelner, die als "Beweis" dienen soll, ist eine Anekdote (auch meine, wie ich mehrmals gesagt habe). Anekdote hier als Gegensatz zu Empirie. Die eigenen Erfahrungen lassen sich niemals auf die ganze Gesellschaft übertragen. Sie können nur zufälligerweise trotzdem übereinstimmen.
Aber na gut ...
― H.P. Lovecraft, From Beyond
Die Beweggründe einer Auffassung von "für mich richtig/nicht richtig" ist für jeden einzelnen individuell und für ihn/sie richtig und nicht Gegenstand von Kritik. Und solange niemand jemand anderen persönlich/namentlich in die Pfanne haut, ist es schnurzpiepegal, ob seine Ansichten für den ein oder anderen sexistisch klingen oder nicht. Ob sie das tun oder nicht ist letztendlich nämlich wieder dasselbe: individuelle Ansichtssache.
Severin Sesachar
Vielleicht sollten wir weniger persönlich gegeneinander angehen als mehr zur eigentlichen Thematik des Threads zurückkehren.
Die Beweggründe einer Auffassung von "für mich richtig/nicht richtig" ist für jeden einzelnen individuell und für ihn/sie richtig und nicht Gegenstand von Kritik. Und solange niemand jemand anderen persönlich/namentlich in die Pfanne haut, ist es schnurzpiepegal, ob seine Ansichten für den ein oder anderen sexistisch klingen oder nicht. Ob sie das tun oder nicht ist letztendlich nämlich wieder dasselbe: individuelle Ansichtssache.
Es liegt im Kern dieses speziellen Themas, dass Gespräche darüber fast zwangsläufig auf individuelle Vorlieben zurückführen. Und da wird es schnell persönlich, insbesondere wenn es noch mit eigenen Weltanschauungen und politischen Ansichten vermischt wird. Das abzustellen ist ein schönes Vorhaben, das aber leider nur begrenzt praxistauglich ist. Das ist nicht der erste Thread mit hitzigen Diskussionen, der letzte wirds wohl auch nicht sein. Gerade in solchen Gesprächen ist es nicht immer einfach, die Balance zu finden zwischen dem Äußern der eigenen Meinung oder über bestimmte Dinge einfach hinwegzulesen - und das auch noch zum richtigen Zeitpunkt. Eskalationsspiralen sind schnell in Gang gesetzt, aber schwer zu stoppen, und ich bin nicht hier, um mich zu ärgern. Obwohl ich gern diskutiere, steige ich ab einem gewissen Punkt lieber aus einer Diskussion aus, als mir davon den Spaß an Forum und Seite verderben zu lassen.
Da schnei ich, angelockt vom interessanten Titel des Threads, ganz unbedarft hier vorbei und lande in einem Kampf der Geschlechter, die eigentlich gar nicht miteinaner kämpfen wollen. Aber die Diskussion scheint ja im Abebben begriffen zu sein und für mich nehme ich mit:
Es gibt auch hier eine überraschende Anzahl an Menschen, die über das streng binäre System Mann/Frau hinaussehen können und wollen. Das gibt doch Hoffnung ;-)
Liebe Grüße✌️
Severin Sesachar
2. Eine sexuelle Orientierung kann man sich nicht dauerhaft einreden. Wenn die Biologie zuschlägt oder nur der rechte Reiz aufkommt, wird aus so ziemlich jedem angeblich Homosexuellen ein Bisexueller. "Ich war immer schwul und werde es immer sein!" ist eine klassische Aussage von Teenagern und jungen Twens, die sich in einer Gruppe definieren wollen. Nur ein Bruchteil von ihnen bleibt auch im Alter klar homosexuell orientiert. Das läuft genau so, wie Menschen, die nach langer Heterobeziehung feststellen, dass sie das nicht erfüllt und die dann auf eine homosexuelle Beziehung umsteigen. Man experimentiert. Das ist vollkommen legitim und viele von uns machen das auch.
MonaGirl
Aus dem Grund könnte ich auch nie Slash schreiben. Ich lehne das irgendwie innerlich ab, weil es einfach zu verwirrend für mich ist.
Musst du ja auch nicht. Jeder, wie er mag. Ein Grund, warum ich mit Het nichts anfangen kann ist, dass man es in fast jedem Roman, Film usw. serviert kriegt. Bezogen auf Fanfiction reizt mich da nur sehr selten ein Pairing. Ansonsten gehts doch von den Cora-Heften bis zu vielen Bestsellern um M/F, ob nun als Haupt- oder Nebenhandlung. Und das hat für mich keinen Reiz. Auch bei Slash kommt es mir sehr aufs Pairing an, aber dem bin ich eher zugeneigt als der trillionsten Heteromanze.
Wobei ich mir nicht vorstellen könnte, Femslash zu schreiben. Aber vielleicht kann ich damit ja in zehn Jahren bei "Dinge, die ich nie schreiben wollte" vorstellig werden. 😂
Home is where your story begins.
Maginisha
Slash ist halt meist auch gleich ein bisschen impliziertes Drama irgendwie. Ein bisschen Romeo und Julia und "sie konnten zueinander nicht kommen". Womöglich ändert sich das und in ein paar Jahren oder Jahrzehnten kann niemand mehr so recht die Faszination nachvollziehen, aber momentan ist es ja doch eher so, dass da immer noch so ein bisschen was Verbotenes mitschwingt.
Wobei ich mir nicht vorstellen könnte, Femslash zu schreiben. Aber vielleicht kann ich damit ja in zehn Jahren bei "Dinge, die ich nie schreiben wollte" vorstellig werden. 😂
Same here. 👋
Ich persönlich hatte die Neigung zu gayromance lange, bevor ich wusste, dass es so etwas auch in geschriebener Form tatsächlich gibt. Als ich über ff.de gestolpert bin, war ich total perplex und aus dem Häuschen, dass ich nicht die Einzige bin, die so "merkwürdige" Phantasien hat. Es ist einfach genau, wie Maginisha schreibt.
Außerdem hat MaleSlash aber auch den Vorteil, dass das Konkurrenzdenken vieler Frauen ausgeschaltet wird. Ich weiß nicht, ob's nur mir so geht, aber sobald ich einen weiblichen Charakter irgendwo sehe, vergleiche ich. Bei zwei Männern fällt dieser Punkt einfach weg. Ich vergleich mich nicht mit Männern und hab dadurch ein absolut wertfreies Lese- und Schreibvergnügen. Wunderbar für mich. FemSlash hingegen schreckt mich einfach ab, weil ich das nicht lesen oder schreiben könnte, ohne mindestens eine der Protagonistinnen zu bewerten. ¯\_(ツ)_/¯
Maginisha
Slash ist halt meist auch gleich ein bisschen impliziertes Drama irgendwie. Ein bisschen Romeo und Julia und "sie konnten zueinander nicht kommen".
Hm, genau diese Form der Geschichten lese ich so gar nicht - und da ist es mir egal, ob es Slash oder eine heterosexuelle Lovestory ist. Überflüssiges und damit unsinniges Drama unterhält mich nicht, ich schätze eher gereifte Beziehungen.
Slash zu Animes/Mangas meide ich generell, denn da ist IMMER Drama, das gehört zum japanischen Verständnis für erzählte Geschichte halt dazu. So wie Schwermut zu skandinavischer Literatur oder eine gewisse Skurrilität bei französischer.
Und der "Reiz des Verbotenen" ... hm, nein. Homosexualität war für mein Verständnis nie verboten, denn ich bin sehr offen erzogen worden. Insofern war der Gedanke "Das gehört sich nicht" für mich einfach nie präsent.
Was ich an Male-Slash schätze, ist die Möglichkeit, knallharte Action mit Romance verbinden zu können, ohne dabei seitenweise Dialoge zu Liebesschwüren schreiben/lesen zu müssen. Ich mag es, wenn eine Beziehung da ist, aber ich mag es nicht, wenn ständig über sie geredet werden muss. Weiblichen Charakteren dichten die Autoren gerne beständige Unsicherheit an, sodass ein "Lieb er mich, liebt er mich nicht"-Spiel entsteht. Im Anime-/Manga-Bereich ist das bei Male-Slash leider auch ziemlich normal. Wie gesagt, mit solchen Beziehungsformen kann ich nichts anfangen. Ich möchte einen Plot der mehr als Slice of Life, das innere Gefühlschaos und Lime/Lemon bietet. Solche Storys sind verdammt rar.
Der Fairness halber muss ich sagen, dass es bei Heterostorys nicht gerade so viel rosiger aussieht. Hier bekommt man ebenfalls oft und gerne den Drama-Einheitsbrei aus Missverständnissen als einzigen erkennbaren Plot vorgesetzt.
Was Slash zu Animes/Mangas angeht kann ich wiederum nur für (m)ein Fandom sprechen, indem es eine Menge plotlastiger und actionsreicher Stories gibt. Aber vermutlich färben so generell oft die typischen BL-Mangas/Animes ab.
Home is where your story begins.
Iabbatu
Okay, meine Erfahrung ist anders. Meiner Erfahrung nach sind Geschlechter fluide soziale Konzepte, die sehr viel mehr mit performativen Verhalten zu tun haben als biologischen Unterschieden.
Nein. Die zwei Geschlechter sind, wie jeder weiß, der im Biounterricht aufgepasst hat, eine unabänderliche Tatsache des Lebens, und sogar bei Pflanzen vorhanden.
Wenn du über sozial konstruierten Nonsens reden willst, dann verwende bitte das Wort Gender, damit alle wissen, wovon die Rede ist.
Ich halte nichts von sozial konstruiertem Blödsinn, oder Aussagen wie "Frauen sind kompliziert". Ja, das ist sexistisch. Sex = biologisches, real existentes Geschlecht.
Frauen wegen ihres real existenten, biologischen Geschlechts ein sozial konstruiertes Gender überzustülpen - das ist Sexismus.
Die 50 Genderidentitäten bei Facebook machen nichts besser, sondern nur schlechter.
So. Was war jetzt noch mal das eigentliche Thema des Threads?
Sexuelle Orientierungen.
Nein, ich schreibe nicht Slash, weil ich mich bei Het verpflichtet fühlen würde, die Actionszenen zugunsten von Diskussionen über Gefühle wegzulassen. So etwas ist mir egal. Der Besitz einer Gebärmutter veranlasst Menschen nicht automatisch, mehr über ihre Gefühle reden zu wollen, es ist keinerlei Zusammenhang wissenschaftlich bewiesen, ergo würde ich auch Femslash schreiben, der zu 98% aus Actionszenen besteht, wenn mir danach wäre.
Tatsächlich schreibe ich gar nicht so gern Actionszenen. Deswegen reden meine Figuren dann halt vielleicht mehr über ihre Beziehung. Hindert mich trotzdem nicht daran, sie beide männlich zu machen.
Das hat vielleicht zum Teil damit zu tun, dass man dann einen "Romeo und Julio" Plot haben kann, in dem es allerhand Ablehnung der Außenwelt zu überwinden gilt, aber auch damit, dass ich einfach gern über attraktive Männer schreibe.
Femslash hätte ja dieselben Argumente dafür, aber das reizt mich einfach nicht.
Het schreibe ich dagegen ab und zu mal, aus Plotgründen, oder weil ich in einem Universum schreibe, in dem eine homosexuelle Beziehung automatisch zu Drama führen würde, das ich gerade nicht will.
Lest meine Lovecraftian-Horror-Story: https://www.book-ebooks.com/schatten-ueber-ruchensee-16163043.html
Severin
Was ich an Male-Slash schätze, ist die Möglichkeit, knallharte Action mit Romance verbinden zu können, ohne dabei seitenweise Dialoge zu Liebesschwüren schreiben/lesen zu müssen. Ich mag es, wenn eine Beziehung da ist, aber ich mag es nicht, wenn ständig über sie geredet werden muss. Weiblichen Charakteren dichten die Autoren gerne beständige Unsicherheit an, sodass ein "Lieb er mich, liebt er mich nicht"-Spiel entsteht.
Aber auch Männer fühlen sich unsicher und auch Frauen wollen manchmal einfach nur erleben und nicht nachdenken.
Der Reiz des Zwischenmenschlichen ist, so stell ich mir das jedenfalls vor, gerade dass man nicht hundertprozentig sich des anderen sicher sein kann. Dass man umwirbt, hofft, vielleicht fürchtet. Männer vor dem ersten Date sind ebenso aufgeregt wie Frauen. Vielleicht können/müssen sie es nur besser kaschieren, damit sie ihrem eigenen Rollenbild entsprechen?
Ich kann beide Seiten ehrlicherweise eigentlich nur von außen betrachten.
Aber ich gebe dir Recht, seitenlange Eiertänze sind nichts für mich, weder im RL, wenn ich ratlos bei in Tränen aufgelösten Freunden/Innen die Kummerschulter spielen soll, noch wenn ich davon lese. Aber es geht ja anders.
In etablierten, sicheren Beziehungen z.B. ist es wohl egal, welches Geschlecht die Partner haben, da kann man guten Gewissens das ganze Drama weglassen, die Beziehung im Hintergrund mitlaufen lassen und beide auf das eigentliche Abenteuer gemeinsam schmeißen. (Gab es da nicht mal nen Film, wo nen Gangsterpärchen (het) relativ ohne persönliches Drama einfach ihren "Job" gemacht hatten, gewürzt mit etwas erotischem Prickeln?)
Sobald sich bei einem der Partner aber hier die Gefühlslage ändert (Kribbeln der Liebe weg? Kribbelts plötzlich bei einer Drittperson?) wird jeder, ob Mann oder Frau, von der neuen Situation vielleicht erstmal überwältigt sein, sich selbst und die etablierte Beziehung in Frage stellen. Dann sollte das dann aber auch bitteschön thematisiert werden.
Ich bin ebenfalls kein Fan von seitenlangen "mimimi, was soll ich nur tun?", egal ob von Frau oder Mann, egal ob homo oder hetero. Aber wenn ein Prota so gar nicht über die Veränderung seiner Beziehung reflektiert, finde ich das für ein Buch nicht sehr gelungen. Es gibt bestimmt viele, die so gar nicht sich selbst reflektieren können, aber in einem Buch muss ich den Prota etwas nachvollziehen können, und da finde ich eine Prise Innenansicht nicht verkehrt.
edit:
ich sollte dazu sagen, ich schreibe hier aus Autorenperspektive, da ich dieses ganze Phänomen der fanfiction m/slash und f/slash AUs etablierter Het-Stories gerade erst frisch entdeckt habe (vor vll 1,5monaten) und echt noch kein gutes Bild davon habe, wie beide Konzepte hier tendenziell umgesetzt wurden.
Also kannnich immer nur von da argumentieren, wie ICH persönlich es schreiben würde