Vor allem im RL.
Aber ich zitiere mich noch mal selbst:
Weiblichen Charakteren dichten die Autoren gerne beständige Unsicherheit an [...]
Es ist ein nicht von der Hand zu weisender Fakt, dass Frauen in der Literatur entweder die typische damsel in distress oder die unglaubwürdige Ober-Superheldin sind. Der - wesentlich realistischere - Mittelweg wird kaum thematisiert.
Und so plätschert die Masse an Geschichten mit weiblichen Protas eben weiter auf der "Gilmore Girls"-Schiene.
Sexistisch bin da nicht ich als Konsument, sondern die Autorinnen(!), die diese Geschichten verzapfen. Ja, die Masse stammt von Frauen.
Oder geht es jetzt wieder um Lesevorlieben?
Wobei ich sagen muss, dass mir das im Fanfictionbereich relativ egal ist, weil wie du schon ganz richtig erwähnt hast, das Drama ist bei Maleslash auch nicht weniger.
Eigentlich kann man unnötiges Drama am besten vermeiden, indem man sich Pairings heraussucht, bei denen das Fandom einfach nicht dazu neigt.
Eowyn/Faramir ist eines der wenigen Het-Pairings, die ich lesbar finde. Vermutlich unter anderem deswegen, weil man Eowyn, wenn einem irgendwas am Canon liegt, weder zur Damsel in Distress noch zur unfehlbaren Superheldin umstilisieren kann, und aus Faramir auch nicht so leicht ein Haudrauf-Macho zu machen ist, der nicht über seine Gefühle reden will, wie das bei anderen männlichen Figuren ginge.
Lest meine Lovecraftian-Horror-Story: https://www.book-ebooks.com/schatten-ueber-ruchensee-16163043.html
Ich lese und schreibe entweder Male-Slash oder Hetero. Ganz einfach weil mich als Frau an Fem-Slash nichts reizt und die Fandoms, in denen ich unterwegs bin ohnehin hauptsächlich von männlichen Protagonisten geprägt sind.
Unnötiges Drama lese ich hauptsächlich bei Geschichten, in denen die Hauptcharaktere ohnehin sehr unreif geschrieben sind und/oder der Autor noch recht jung zu sein scheint - ganz unabhängig vom Geschlecht der Charaktere.
Sionon Klingensang
Was die Leute weiblichen Figuren andichten kann einem aber doch beim Selberschreiben weitestgehend egal sein? Muss man ja nicht mitmachen.
Oder geht es jetzt wieder um Lesevorlieben?
Ich habe es - wie oben erwähnt - aufs Lesen/Konsumieren bezogen.
Ich selbst schreibe derartige weibliche Hauptfiguren nicht und könnte es auch nie. Sie würden mich tierisch nerven, und zwar beide Extreme. Ich habe für mich ein Mittelmaß gefunden, mit dem ich mich wohlfühle und das ich vertreten kann. Das hat gedauert, und zwar Jahre.
MonaGirl
[...] Doch für Eltern kann es schon ziemlich verwirrend sein, wenn das eigene Kind dann ankommt und diese Wandlung durchlebt, die einem selber so fremd ist. Aus dem Grund könnte ich auch nie Slash schreiben. Ich lehne das irgendwie innerlich ab, weil es einfach zu verwirrend für mich ist.
Stimmt und sehr verständlich. Ich habe das andersherum, nur Slash weil ich mich unzureichend in Heteros versetzen kann und am Ende auch nicht will. Manche Sachen überlasse ich gerne derjenige mit Erfahrung in dem Bereich ;-)
Meine Geschichten sind ohnehin nicht sehr beziehungslastig. Wenn, dann schreibe ich jedoch meist Heterobeziehungen aus Sicht des Mannes, weil ich mich als Heteromann schlichtweg am leichtesten in diese hineinversetzen kann. Ich würde aber auch mal aus Sicht einer Frau schreiben oder auch homosexuelle Beziehungen darstellen, wenn es in die Geschichte hineinpasst. Sexszenen hab ich noch nie detailliert ausgeschrieben - es hat sich bislang nie die Notwendigkeit ergeben. (Meine Meinung zu diesem Thema: "Weniger ist mehr")
Als Leser ist es mir ebenfalls ziemlich egal, solange es gut geschrieben und nachvollziehbar ist.
Paare schreibe ich sowohl hetero, male- als auch femslash, aber sexuell explizite Geschichten nur für femslash. Ich schreibe sehr gerne über Liebe aller Arten, aber ganz so tief will ich mich nicht in eine Beziehung mit einem Mann reinversetzen 😉. (Noch dazu schreibe ich explizite Geschichten zumindest bis jetzt sowieso nur auf englisch, bei deutschen Geschichten stehen mir bei manchen Begriffen die Haare zu Berge. Das kommt wohl davon, wenn man jahrelang nur auf ao3 gelesen hat.)
Mir ist es egal, wer-mit-wem-und-wer-nicht, solange die Handlung gut geschrieben ist.
Was ich gar nicht abkann, wenn ein Mann schwanger wird. Dazu habe ich schon einige Harry Potter Fanfictions gelesen.
Bei allem Verständnis, es gibt soviele Frauen und Mädchen in der Zaubererwelt, davon kann sich doch eine "opfern" und schwanger werden.
Harry nimmt einen Trank, wird schwanger etc. Da streikt meine Phantasie.
Allzu derbe Szenen mag ich auch nicht, doch dafür gibt es gottseidank oder Merlin sei dank oder wem auch immer ja die entsprechenden Kennzeichnungen.
Sexszenen kann ich irgendwie überhaupt nicht schreiben. Keine Ahnung warum.
Da lobe ich es mir, wenn das Thema Sex nur angedeutet wird z.B. ein Paar heiratet/lebt zusammen (je nach Genre/Zeit etc.) und bekommt eines Tages Nachwuchs. Ich kann mir dann selbst ausmalen: "Aha, die beiden haben die Ehe/die Beziehung vollzogen."
Außerdem haben meine Figuren das Recht auf ihre Privatsphäre. ;)
Was meint ihr dazu ?
Mimi1984
Bei allem Verständnis, es gibt soviele Frauen und Mädchen in der Zaubererwelt, davon kann sich doch eine "opfern" und schwanger werden.
Nein.
Nein, da kann und sollte sich keine opfern.
Wenn eine Autorin beschließt, dass Harry eine feste Beziehung mit einem anderen Jungen/Mann anfängt, dann muss sie eben damit leben, dass er dann keine biologischen Nachkommen haben wird. Punkt, aus, fertig.
Und wenn man nicht damit klarkommt, dass ein Pärchen sich nicht fortpflanzen kann, warum schreibt man dann nicht einfach Het?
Fiktive Figuren brauchen keine Privatsphäre. Man kann ruhig über sie schreiben, wenn man möchte. Wenn Du nicht darüber schreiben willst, auch gut.
Ist mir im Wesentlichen egal, wie explizit jemand schreibt, Hauptsache die Geschichte ist gut.
Ich werde selbst gern mal etwas expliziter, damit niemand auf die Idee kommt, sich was Dummes vorzustellen. Manchen Leuten darf man nicht zu viel Spielraum lassen. Aber das ist eine Frage von Prioritäten. Mir ist es sehr wichtig, nicht missverstanden zu werden.
Lest meine Lovecraftian-Horror-Story: https://www.book-ebooks.com/schatten-ueber-ruchensee-16163043.html
*ist natürlich nicht meine Meinung
― H.P. Lovecraft, From Beyond
Ich schreibe keinen Slash, sondern lese nur ab und an Fanfictions, wenn ich beim Stöbern darauf stoße. Viele davon beginnen ungefähr so, dass sich Harry in Draco verliebt - und umgekehrt -, soweit so gut und Harry wird schwanger.
Ein schwangerer Mann, dass geht gar nicht wie im Film "Junior" aus den 1990er (oder 1980er ?) Jahren mit Arnold Schwarzenegger.
Versteht ihr, was ich meine ?
Mimi1984
Ein schwangerer Mann, dass geht gar nicht wie im Film "Junior" aus den 1990er (oder 1980er ?) Jahren mit Arnold Schwarzenegger.
Versteht ihr, was ich meine ?
Ich stimme Dir völlig zu.
Besonders, da die meistens nicht mal versuchen zu erklären, wo bitte die Eizelle herkommen soll - das war in dem Film, meine ich, immerhin noch erwähnt.
Allerdings ist "Leihmutterschaft", aka "Wir bezahlen eine arme Frau dafür, dass sie ein Baby auf die Welt bringt und nehmen es ihr dann weg" derart amoralisch, dass mir in der Fiktion dann doch die biologische Unmöglichkeit noch lieber ist.
Noch lieber wäre mir allerdings, man würde sich einfach mit der Realität abfinden.
Zumal in Harry Potter Fanfics, wo Harry sowieso laut Canon den Sohn von Tonks und Lupin adoptieren könnte. Wenn er denn unbedingt ein Kind haben muss.
@Altais:
Und dann auch noch welche, die nicht von einer Frau stammen, sondern welche, die man selbst gebiert.
... was völlig unmöglich ist. Außer man wäre selbst eine Frau.
Schon Tolkien war klar, dass die Bedingung "no man of woman born" leichter damit zu erfüllen ist, dass es eine Frau oder eben ein Hobbit ist, als, dass irgendjemand nicht von einer Frau geboren wurde.
Und das wird auch so bleiben, bis man technisch so weit ist, Babys vollständig im Reagenzglas heranzuzüchten.
Lest meine Lovecraftian-Horror-Story: https://www.book-ebooks.com/schatten-ueber-ruchensee-16163043.html
Sionon Klingensang
@Altais:
Und dann auch noch welche, die nicht von einer Frau stammen, sondern welche, die man selbst gebiert.
... was völlig unmöglich ist. Außer man wäre selbst eine Frau.
Schon Tolkien war klar, dass die Bedingung "no man of woman born" leichter damit zu erfüllen ist, dass es eine Frau oder eben ein Hobbit ist, als, dass irgendjemand nicht von einer Frau geboren wurde.
Und das wird auch so bleiben, bis man technisch so weit ist, Babys vollständig im Reagenzglas heranzuzüchten.
Grundsätzlich kann ich MPREG überhaupt nicht ab und sobald das auch nur ansatzweise durchschimmert wäre für mich jede noch so perfekte Story sofort gestorben. Ich möchte hier allerdings einwerfen, dass es wohl eher das Nicht-Vorhandensein der Gebärmutter ist, was MPREG biologisch so abstrus macht, nicht der fehlende "Ausgang". Es gibt schließlich mehr als genug Kinder, die diesen Ausgang nicht nehmen und trotzdem als "geboren" gelten. Die "Kaisergeburt" für geplante Kaiserschnitte ist da ein durchaus gängiger Begriff inzwischen.
(Mir ist aber klar, dass das in aller Regel nicht gemeint ist, wenn eine Geschichte als "mpreg" gelabelt ist.)
Ken
Grundsätzlich kann ich MPREG überhaupt nicht ab und sobald das auch nur ansatzweise durchschimmert wäre für mich jede noch so perfekte Story sofort gestorben. Ich möchte hier allerdings einwerfen, dass es wohl eher das Nicht-Vorhandensein der Gebärmutter ist, was MPREG biologisch so abstrus macht, nicht der fehlende "Ausgang". Es gibt schließlich mehr als genug Kinder, die diesen Ausgang nicht nehmen und trotzdem als "geboren" gelten. Die "Kaisergeburt" für geplante Kaiserschnitte ist da ein durchaus gängiger Begriff inzwischen.
Meine ich ja. Die Idee, dass jemand, der mit Kaiserschnitt auf die Welt kam "nicht von einer Frau geboren" ist, ist kompletter Stuss.
Weswegen es unmöglich ist.
@Elinetha: Frauen, die sich für Männer halten, können Kinder gebären, wenn sie nicht so viel Testosteron gespritzt haben, dass ihre Eierstöcke zu traurigen kleinen Rosinen verschrumpelt sind. Genau wie ... alle anderen Frauen, bei denen keine medizinischen Gründe dagegen sprechen?
Das wissen wir alle.
Man müsste wesentlich seltener die Gefühle von Transmännern verletzen, indem man drauf hinweist, dass sie in der realen, materiellen Welt immer noch Frauen sind, wenn nicht immer jemand ankäme und so tun würde als wäre es total überraschend, dass sie dieselben Eigenschaften haben wie alle anderen Frauen auch.
Umgekehrt genauso.
Weißt du, warum kaum je jemand die Gefühle gläubiger Katholiken verletzt indem er darauf hinweist, dass die Hostien in der materiellen Welt immer noch eine Art Brot und nicht wirklich das Fleisch Christi sind?
Weil Katholiken nicht versuchen, Glutenallergikern zu erzählen, dass sie das unbesorgt essen können, weil es ja Fleisch ist und kein Getreide enthält.
Lest meine Lovecraftian-Horror-Story: https://www.book-ebooks.com/schatten-ueber-ruchensee-16163043.html
An Letzteres habe ich mich bisher nicht herangetraut, doch es gibt einen Plot, der es mir angetan und der sich in den letzten Monaten kontinuierlich in meinem Kopf aufgebaut hat. (Ich kann's kaum erwarten, endlich mal einen weiblichen Protagonisten zu schreiben.)
An Hetero-Geschichten, die sich hauptsächlich auf das Pairing beziehen, habe ich jedoch vor längerer Zeit das Interesse verloren. Wenn es keinen Sub-Plot gibt, der der Geschichte etwas Mysteriöses verleiht, der Fragen aufwirft, deren Antwort ich kaum erwarten kann, ist es mir im Grunde völlig egal, wann und in welcher Situation sich Herr und Frau Biedermann ihre Gefühle eingestehen und zusammenkommen.
Das ist einfach nicht mein Genre.
Slash-Geschichten haben oft allein durch das "unmögliche" Pairing eine für mich interessantere Komponente, ein wenig hausgemachtes Drama, ein bisschen mehr als nur Gefühl. (Ist das nicht der Fall, ist es keine Geschichte, die ich lesen oder schreiben wollte.)
Die Rollenverteilung ist allerdings nicht mein Grund dafür - ich versuche schon, Individuen zu erschaffen und keine Muster (obwohl das natürlich faszinierend sein kann, wenn man eine Emanzipationsgeschichte daraus machen will, einen Charakter, der sich entwickelt und sich aus den Mechanismen befreit, die ihn in eine Schablone pressen).
Und MPREG - no way! Wenn ich will, dass meine Protagonisten sich fortpflanzen, schreibe ich keinen Slash.
Prototype UP77
Und MPREG - no way! Wenn ich will, dass meine Protagonisten sich fortpflanzen, schreibe ich keinen Slash.
Och, das eine schließt das andere nicht aus.
Wenn ich zu meinen schwulen Nachbarn reinschaue, ist einer zweifacher Vater. Wenn Kinder gewünscht sind, ist die eigentliche Partnerwahl (oder Sexualität) kein Hindernis. Das war es nie, wenn man mal die Nase in die Geschichtsbücher steckt. ^.^
Hier kollidiert wahrscheinlich die romantische Vorstellung "Aber die Eltern müssen sich lieben und idealerweise auch noch miteinander verheiratet sein" mit der Wirklichkeit. Diese spießbügerliche Weltanschauung ist offen gestanden ziemlich neu, wenn man die Geschichte der menschlichen Gesellschaft zurückverfolgt. Das Kind "aus Liebe" ist kein Normalzustand, bzw. konnte es auch lange aus sozial-wirtschaftlich-politischer Sicht nicht sein. Dass man seinen Namen, sein Geschäft oder anderen Besitz an jemanden vererben kann, der nicht der eigene Nachkomme (zumindest laut Ehe- und Taufpapieren) ist, ist eine relativ neue Möglichkeit der Absicherung. Man kann von diesen über Jahrhunderte praktizierten Familienplanungen halten, was man will, aber dermaßen viele Ehestreits und Scheidungen, weil man sich eine Weile eingebildet hat, einander zu lieben, gab es damals nicht, da die Kinder eben kein Liebesbeweis waren, die dann als Opfer unter den Streithähnen standen. Ich möchte damit Vergangenes nicht schönreden, nur einfach in den Raum stellen, dass ein in freundschaftlichem Übereinkommen gezeugtes Kind nicht weniger wert ist oder weniger geliebt werden kann wie ein Kind, das (angeblich/scheinbar/gutgläubigerweise) biologisch von beiden Partnern abstammt. Dass bei Slash-Pairings Kinder Thema sein können und dürfen, empfinde ich als vollkommen legitim, und das weit abseits dieses grauenvollen MPREG-Blödsinns.
In meinem ursprünglichen, wegen sozialer Unbeholfenheit tausendfach überarbeiteten Forumpost (der, auf den du reagiert hast) hatte ich einen Absatz zur Adoption von Kindern vorbereitet - und auch zu der einen, einzigen, in meinen Augen lesbaren MPREG-Geschichte. Allerdings entschied ich mich, den Absatz wieder zu löschen, weil ich fand, dass er meine Aussage zu sehr verwässern würde. ^^
Selbstverständlich sind die eigenen Präferenzen kein Hindernis, nein, das wollte ich damit auch nicht ausdrücken. Es ging mir um den rein biologischen Akt des Fortpflanzens unter zwei Männern, um ... nun. Um eine niiiiiedliche Schwangere mit absolut übertrieben dargestellten Stimmungsschwankungen und Heißhungerattacken (+ alle weiteren Klischees) zu werden, die von ihrem Partner überallhin getragen wird? (Ich wurde lange nicht mehr mit unangekündigtem MPREG überfallen und bin froh darüber.)
Die Kinder, die ohne diese perverse Verzerrung eines armen Protagonisten unter dem Deckmäntelchen der allmächtigen Hormone entstanden sind, haben jede Daseinsberechtigung!
Severin Sesachar
Prototype UP77
Und MPREG - no way! Wenn ich will, dass meine Protagonisten sich fortpflanzen, schreibe ich keinen Slash.
Och, das eine schließt das andere nicht aus.
Wenn ich zu meinen schwulen Nachbarn reinschaue, ist einer zweifacher Vater. Wenn Kinder gewünscht sind, ist die eigentliche Partnerwahl (oder Sexualität) kein Hindernis. Das war es nie, wenn man mal die Nase in die Geschichtsbücher steckt. ^.^
Hier kollidiert wahrscheinlich die romantische Vorstellung "Aber die Eltern müssen sich lieben und idealerweise auch noch miteinander verheiratet sein" mit der Wirklichkeit. Diese spießbügerliche Weltanschauung ist offen gestanden ziemlich neu, wenn man die Geschichte der menschlichen Gesellschaft zurückverfolgt. Das Kind "aus Liebe" ist kein Normalzustand, bzw. konnte es auch lange aus sozial-wirtschaftlich-politischer Sicht nicht sein. Dass man seinen Namen, sein Geschäft oder anderen Besitz an jemanden vererben kann, der nicht der eigene Nachkomme (zumindest laut Ehe- und Taufpapieren) ist, ist eine relativ neue Möglichkeit der Absicherung. Man kann von diesen über Jahrhunderte praktizierten Familienplanungen halten, was man will, aber dermaßen viele Ehestreits und Scheidungen, weil man sich eine Weile eingebildet hat, einander zu lieben, gab es damals nicht, da die Kinder eben kein Liebesbeweis waren, die dann als Opfer unter den Streithähnen standen. Ich möchte damit Vergangenes nicht schönreden, nur einfach in den Raum stellen, dass ein in freundschaftlichem Übereinkommen gezeugtes Kind nicht weniger wert ist oder weniger geliebt werden kann wie ein Kind, das (angeblich/scheinbar/gutgläubigerweise) biologisch von beiden Partnern abstammt. Dass bei Slash-Pairings Kinder Thema sein können und dürfen, empfinde ich als vollkommen legitim, und das weit abseits dieses grauenvollen MPREG-Blödsinns.
Ich bin allgemein kein großer (Rein-)Romanzen-Fan. Zwar shippe ich sehr gerne und schreibe schon mal kürzere oder längere Fluff-Fanfiktions zu meinen Lieblingspaaren (derzeit allerdings eher auf Englisch), aber meiner Meinung nach kann eine zu "starke" Romanze schnell einen ganzen, längeren Plot ruinieren. Gut eingebaut stellt sie auch für mich eine Bereicherung dar, ja. Aber es ist wie im echten Leben: wenn es von der Romanze übernommen wird, dann ist das nicht so toll. Ich persönlich empfinde das sogar als unheimlich, ganz egal ob es nun Slash ist oder nicht.
Von Romanzen in meinen (nicht-Fanfiktion) Plots, die nicht nur unveröffentlicht sondern auch noch länger sind, sehe ich deswegen ab. Heißt, ich plane sie nicht fest ein, dafür fehlt mir einfach die Erfahrung (zumindest fühle ich, dass das so ist). Entweder es ergibt sich was oder nicht.
Aber ganz davon abgesehen... Ich weiß nicht, woran es liegt, aber grundsätzlich habe ich mit keiner Geschlechterverpaarung Probleme, solange die Chemie zwischen den Charakteren stimmt. Und nein, ich habe auch nichts gegen MPreg und Omegaverse*. Liegt vielleicht daran, dass ich eine Freundin habe, die fast nichts anderes fabriziert (ganz abgesehen davon, dass gerade das Omegaverse das Potential hat, extrem sozialkritisch zu werden). Leute, es sind Geschichten, sie halten sich nicht zwingend an die Logik der realen Welt! Darum schreiben wir sie ja unter anderem.
*Omegaverse: Sammelbezeichnung für Geschichten, in denen neben dem biologischen Geschlecht noch ein sekundäres Geschlecht existiert, das aber erst im Verlauf der Pubertät deutlich wird. Grob gesagt, denn es variiert oft je nach Autor, es gibt Alphas (können keine Kinder kriegen, aber so ziemlich alles schwängern, was eine Gebärmutter hat - JA, auch weibliche Alphas), Betas (sind "normal", also so wie wir es kennen) und Omegas (haben eine Gebärmutter - JA, auch männliche Omegas). Das Ganze ist vor allem im englischsprachigen Raum oft anzutreffen.
Painted Lady
Leute, es sind Geschichten, sie halten sich nicht zwingend an die Logik der realen Welt! Darum schreiben wir sie ja unter anderem.
Das ist eine Ausrede, auf die ich ganz allergisch reagiere. Gleich neben "Es ist Magie!" als ultimativer Erklärung für Plotholes in Fantasy-Storys.
Nein, eine Story, die bar aller Logik ist, akzeptiere ich nicht als Kunst, erst recht nicht, wenn mir der Autor diesen Zustand als logisch verkaufen will, nur weil er es nicht besser weiß, nicht recherchieren oder über seinen Tellerrand hinwegblicken will.
Dass sich ein Magier einen Schutzwall schaffen und somit nicht von einer Pistolenkugel getroffen werden kann = Ja, okay.
Dass man aufgrund eines Vampir- oder Werwolfbisses durch Speichelübertragung selbst zum Vampir oder Werwolf wird = Ja, okay (mir gefällt der Ansatz, beides als Virusinfektion darzustellen, die Mutationen hervorruft)
Als unbedarfter Teenager in eine Fantasywelt zu fallen und sofort ein super Schwertkämpfer zu sein, der alte Hasen platt macht = Nein
In einer magischen Welt den (oft selbst aufgestellten) Regeln widersprechen, nur um eine Logiklücke zu stopfen, die man sich aufgrund mangelndes Plottens eingebrockt hat = Nein
Das nur als Beispiele am Rande.
Übertragen auf das Threadthema und sexuelle Vorlieben bedeutet das für mich, dass bestimmte biologische Grundvoraussetzungen nicht ad absurdum geführt werden dürfen, da ich sonst wegklicke. Dazu gehören neben der analen Geburt auch wilder Trockensex bei Schwulen oder die hanebücherne Behauptung, ein Mann könne Stunden lang und pausenlos denselben Partner beglücken und danach noch fit wie ein Turnschuh in die Schlacht ziehen. ;-)
Severin Sesachar
Painted Lady
Leute, es sind Geschichten, sie halten sich nicht zwingend an die Logik der realen Welt! Darum schreiben wir sie ja unter anderem.Das ist eine Ausrede, auf die ich ganz allergisch reagiere. Gleich neben "Es ist Magie!" als ultimativer Erklärung für Plotholes in Fantasy-Storys.
Sorry, falls das falsch rüberkam. Ich wollte damit nicht vermitteln "Oooh, ihr seid ja alle so spießig!", es ist nur meine ehrliche Meinung zu dem Thema und ich sehe das auch nicht als Ausrede. Wenn eine Welt von ihren Regeln her anders funktioniert, ist das meiner Meinung nach was Anderes, als wenn (storyinterne) Unlogiken mit "BRUH, Magie!!" aufgelöst werden. Abgesehen davon, dass jedes noch so gute Worldbuilding in der Logik versagt, wenn man die Logik der realen Welt darauf anwendet. Darin sind Männer, die schwanger werden können, meiner Meinung nach nicht anders als Autos und Besen, die fliegen können.
Jeder hat halt seine Sachen, die er tolerieren kann und welche, die er nicht tolerieren kann. Das ist okay und ich zwinge da auch niemanden zu etwas. Das wollte ich nur klarstellen, für den Fall, dass meine Aussage nach dem Motto "BRUH, Spießer!" rüberkam, denn so war sie absolut nicht gemeint.
Meine FFs sind zu 90% Hetero, weil ja ich eben ein langweiliger Hetero Cis Mensch bin. Ich habe genau zwei Homo-Beziehungen geschrieben. Eine mit Draco und OC und eine mit Sirius, weil mans bei den beiden noch halbwegs glaubhaft vermitteln kann innerhalb des Universums. Auch im Punkto Rebellion gegen den "Reinblutfanatismus". Frei nach dem Motto: Lieber ein toter Sohn als einer der mit Männern verkehrt und die Blutlinie nicht weiter bringt. *urgs*
Wobei meiner Heterobeziehungen dann meist von starken Frauen ausgehen, sprich von Frauen die etwas wollen. Ist nämlich auch nicht "on vogue", dass Frauen einen freien Willen haben dürfen und dann auch schlafen mit wem sie wollen - und das dann nicht in einer supertoxischen Beziehung endet. Ganz besonders im HP-Universum.
-Severus Snape
Heterobeziehungen mit starken Frauen haben ja nun mit dem Genderstereotyp das man Frauen gern aufzwingt auch wenig zu tun. (Genderisten bezeichnen sich als "genderqueer" wenn sie eine heterosexuelle Beziehung führen bei der die Frau kein unterwürfiges Heimchen am Herd ist.👀)
Ich lese und schreibe meistens Slash, aber Heterobeziehungen mit starken Frauen sind die einzigen, die ich lese. (Ich habe irgendwann mal festgestellt, dass Eowyn/Faramir das einzige Pairing in HdR-Fanfic ist, das mich interessiert. Vermutlich weil Eowyn auch der einzige so richtig ausgearbeitete weibliche Charakter im Buch ist ...)
Lest meine Lovecraftian-Horror-Story: https://www.book-ebooks.com/schatten-ueber-ruchensee-16163043.html