Nicht zum ersten Mal ist mir die Aussage untergekommen, dass sich Fantasy-Bücher mit männlichen Autorennamen besser verkaufen würden, als mit weiblichen Namen.
Ist das tatsächlich so?
Und wenn ja, woran liegt es?
Ich kann mir vorstellen, dass bei Frauen angenommen wird, dass sie mehr in die Romanze driften, anstatt 'solide Fantasy' zu schreiben. Vielleicht ist es auch noch ein mentales Überbleibsel aus der Zeit, als Frauen gar nicht schreiben durften?
Was meint ihr? Ist euch dahingehend was aufgefallen? Habt ihr eigene Erfahrungen dahingehend gemacht? Habt ihr eigene Theorien weshalb das so sein könnte?
"Laa shay'a waqi'un moutlaq bale kouloun moumkine!"
Ist das tatsächlich so?
Ich habe keine Ahnung. Selbst achte ich mehr auf die Kurzbeschreibung als auf den Autorennamen. Es wäre mal interessant, das zu überprüfen - gleiches Buch, gleiches Cover, gleiche Kurzbeschreibung, einmal weiblich, einmal männlich.
Woran liegt es?
Nun ja, wenn die Leute lieber von Männern kaufen als von Frauen, dann ist Sexismus als Ursache wohl der Hauptverdächtige. Das kann man natürlich sicher noch genauer analysieren.
Sollte das mal von einem Verlag kommen, werde ich natürlich auf einen männlichen Namen ausweichen (hab auch schon einen im Kopf, den ich gern nutzen würde). Allerdings würde ich schon gern meine (begrenzte) Bekanntheit in den Verkauf mitnehmen, anstatt mir was auf einem neuen Namen aufbauen zu müssen.
Alternativ könnte ich mich auch einfach hier (und den anderen Plattformen) umbenennen...
"Laa shay'a waqi'un moutlaq bale kouloun moumkine!"
Ich hab gerade mal in die Bestseller-Topten in Fantasy im Kindleshop geschaut. Da ist nur ein Mann vertreten, jedoch mit 3 Büchern. J.K.Rowling mit 2. Ansonsten Autorinnen mit jeweils einem Buch und die ersten 4 Plätze sind von Frauen besetzt.
Zenobia1
Ich glaube im Fantasybereich verkaufen sich weibliche Autoren besser oder auf jeden Fall nicht schlechter, als männliche. Es gibt ja so viele Autorinnen, die Fantasy schreiben. Sicher sehr viel mehr als Männer. Von daher stechen die Männer dann besonders heraus.
Ich hab gerade mal in die Bestseller-Topten in Fantasy im Kindleshop geschaut. Da ist nur ein Mann vertreten, jedoch mit 3 Büchern. J.K.Rowling mit 2. Ansonsten Autorinnen mit jeweils einem Buch und die ersten 4 Plätze sind von Frauen besetzt.
Das ist interessant. In der Bibliothek hier sind nämlich Fantasybücher von männlichen Autoren deutlich in der Überzahl.
Natürlich muss das nicht daran liegen, dass die Leute das lieber lesen ... es wäre allerdings besorgniserregend, wenn die Kaufentscheidungen in der Bibliothek nach dem persönlichen Geschmack des zuständigen Bibliothekars getroffen würden, statt nach dem, was die Leute lesen wollen.
Zenobia1
Ich glaube im Fantasybereich verkaufen sich weibliche Autoren besser oder auf jeden Fall nicht schlechter, als männliche. Es gibt ja so viele Autorinnen, die Fantasy schreiben. Sicher sehr viel mehr als Männer. Von daher stechen die Männer dann besonders heraus.
Ich hab gerade mal in die Bestseller-Topten in Fantasy im Kindleshop geschaut. Da ist nur ein Mann vertreten, jedoch mit 3 Büchern. J.K.Rowling mit 2. Ansonsten Autorinnen mit jeweils einem Buch und die ersten 4 Plätze sind von Frauen besetzt.
"Laa shay'a waqi'un moutlaq bale kouloun moumkine!"
Das finde ich besonders auffällig, weil ich eigentlich angenommen hätte, dass Frauen es im Kinderbuchbereich noch leichter haben als im Erwachsenenbuchbereich - natürlich auch aufgrund sexistischer Ansichten, laut denen Frauen für Kinder quasi zuständig sind.
Aber anscheinend gibt es doch einige Eltern, auch Mütter, die nicht wollen, dass ihr Sohn ein "Mädchenbuch" liest, und/oder behaupten, dass er angeblich keine Bücher von Autorinnen mag. Da habe ich auch schon die ein oder andere Anekdote von im Buchbereich tätigen Bekannten gehört. Natürlich sind solche Behauptungen mit Vorsicht zu genießen - wenn der Sohn angeblich keine von Frauen geschriebenen Bücher liest, dann wird das auch an den Eltern liegen. Ich kann mich nicht erinnern, als Kind überhaupt auf die Namen geachtet zu haben.
Im Kinderbuchbereich ist aber ganz klar: Wenn Mädchen Bücher von Frauen UND Männern lesen, Jungen aber nur Bücher von Männern lesen, dann werden Bücher von Männern insgesamt mehr gelesen.
Kara Silver
Ich habe auch gehört, dass J.K. Rowling ihre Initalen deshalb genommen hat, damit niemand bestimmen konnte, dass sie eine Frau ist. Aber wie verlässlich diese Aussage ist, weiß ich nicht. Vorstellen könnte ich es mir.Zenobia1
Ich glaube im Fantasybereich verkaufen sich weibliche Autoren besser oder auf jeden Fall nicht schlechter, als männliche. Es gibt ja so viele Autorinnen, die Fantasy schreiben. Sicher sehr viel mehr als Männer. Von daher stechen die Männer dann besonders heraus.
Ich hab gerade mal in die Bestseller-Topten in Fantasy im Kindleshop geschaut. Da ist nur ein Mann vertreten, jedoch mit 3 Büchern. J.K.Rowling mit 2. Ansonsten Autorinnen mit jeweils einem Buch und die ersten 4 Plätze sind von Frauen besetzt.
Wobei Harry Potter ja auch ein Kinderbuch/Jugendbuch ist. Ich denke dass es auch heute Kindern egal ist, was für ein Autor auf dem Titel steht. Leider jedoch nicht manchen Eltern, die die Bücher kaufen, weshalb ich mir vorstellen kann, dass da immer noch eine gewisse Tendenz herrscht.
Ansonsten zu den Bibliotheken: die haben ja meistens ältere Werke und Bücher die weggegeben werden. Früher gab es ja wie erwähnt weniger Autorinnen das hieße wenn es viele alte Bücher sind, dann ist da der Schnitt auch anders.
Oder kaufen Bibliotheken mittlerweile auch Brand neue Bücher ein?
Soweit ich das am St gehört habe, wird niemand EM mehr von Verlag angeregt ein pseudonym zu wählen um das Geschlecht zu ändern. Das sind eigene Entscheidungen, weil Autoren sich damit wohler fühlen oder selbst meinen das verkauft sich besser. Ist ja bei jedem pseudonym so. Die englischen Namen verkaufen sich z. B. In der Romantik. Und Männer die Romanzen schreiben, schreiben häufig unter weiblichen Pseudonymen.
Schneeregen
Die Geschichte mit J. Rowling stimmt. Aber das war eine ganz andere Zeit in der Harry Potter auf den Markt kam. Damals gab es deutlich weniger Frauen in der Fantasy und die großen Einschläge in der Fantasy Popkultur wie die Herr der Ringe Filme (für die Fantasy) und Twilight (für die Romantasy) waren noch nicht da. Außerdem war das Allgemeine Denken noch ein anderes.
Wobei Harry Potter ja auch ein Kinderbuch/Jugendbuch ist. Ich denke dass es auch heute Kindern egal ist, was für ein Autor auf dem Titel steht. Leider jedoch nicht manchen Eltern, die die Bücher kaufen, weshalb ich mir vorstellen kann, dass da immer noch eine gewisse Tendenz herrscht.
Ansonsten zu den Bibliotheken: die haben ja meistens ältere Werke und Bücher die weggegeben werden. Früher gab es ja wie erwähnt weniger Autorinnen das hieße wenn es viele alte Bücher sind, dann ist da der Schnitt auch anders.
Oder kaufen Bibliotheken mittlerweile auch Brand neue Bücher ein?
Soweit ich das am St gehört habe, wird niemand EM mehr von Verlag angeregt ein pseudonym zu wählen um das Geschlecht zu ändern. Das sind eigene Entscheidungen, weil Autoren sich damit wohler fühlen oder selbst meinen das verkauft sich besser. Ist ja bei jedem pseudonym so. Die englischen Namen verkaufen sich z. B. In der Romantik. Und Männer die Romanzen schreiben, schreiben häufig unter weiblichen Pseudonymen.
Ich glaube, bei den Eltern ist das heute sogar schlimmer denn je. Mich gab es schon, als Harry Potter gerade populär wurde, und ich kann ehrlich gesagt zwischen damals und heute nicht sagen, ich hätte eine Abnahme von Sexismus auf dem Buchmarkt bemerkt. Als ich ein Kind war, gab es Bemühungen, der Segregation von Mädchen- und Jungenbüchern entgegenzuwirken, und das hatte damals auch einen Effekt - heute merke ich davon indes nicht mehr viel.
Bibliotheken ... haben immer brandneue Bücher gekauft? Normale Stadtbibliotheken, jedenfalls, wie das mit Schulbüchereien ist, weiß ich nicht. Und die männlichen Autoren, die stärker vertreten sind, sind auch die aktuell bekannten Namen. Wenn ein Fantasybuch in der hiesigen Stadtbibliothek noch von 2011 ist, ist das schon alt. Wahrscheinlich wird bei "Literatur" nicht so schnell aussortiert, aber bei Fantasy geht das ziemlich schnell.
Was Verlage tun oder nicht tun ... wird man wohl nicht verallgemeinern können, aber ich gehe ganz definitiv davon aus, dass Verlage immer noch nach Gewinnmaximierung streben. Was unter Umständen eben auch beinhalten kann, einer Autorin ein männliches Pseudonym ans Herz zu legen.
Da halten sich beide Geschlechter so ziemlich die Waage. Unter den Topten ist es sogar genau fiftyfifty.
https://www.lovelybooks.de/autoren/fantasy/Profis-f%C3%BCr-Fantastisches-Die-besten-Fantasy-Autoren-464864478/
Daher glaube ich nicht, dass Verlage ein männliches Pseudonym nahelegen, um mehr Gewinn zu erzielen.
Zenobia1
Also ich kann z.B. bei der Hitliste der Fantasyautoren auf Lovelybooks keine Benachteiligung von Autorinnen erkennen.
Da halten sich beide Geschlechter so ziemlich die Waage. Unter den Topten ist es sogar genau fiftyfifty.
https://www.lovelybooks.de/autoren/fantasy/Profis-f%C3%BCr-Fantastisches-Die-besten-Fantasy-Autoren-464864478/
Daher glaube ich nicht, dass Verlage ein männliches Pseudonym nahelegen, um mehr Gewinn zu erzielen.
Und dann muss man überlegen wie viel davon Romantasy ist ;)
Ich möchte der Romantasy nicht absprechen Teil des Genres zu sein. Aber es ist ein bisschen wie in meinem Studiengang Medizinphysik. Man schreibt was anderes vor und thematisch rein, damit mal mehr Frauen mitmachen.
In der Romantasy schreiben sehr viele Frauen, bei Kinderbüchern auch. Ich finde es super, dass Fantasy so breit ist. Aber trennt man beide Gernres wieder, dann sieht es wieder sehr einseitig aus.
Effektiv liegt dem ganzen vor allem zu grunde, dass die Verlage oftmals Manuskripte, die unter männlichem Namen eingeschickt werden, besser behandeln, als die, die unter weiblichen Namen eingeschickt werden, sofern es eben nicht explizit ein Buch ist, dass an ein weibliches Publikum gerichtet ist (was in der Branche am Ende meistens heißt: Romanze beinhaltet).
Dadurch das also ein guter Anteil von Büchern weiblicher Autorinnen, die am Ende veröffentlicht werden, tatsächlich Romanzen beinhalten und im Bereich der Fantasy eben auch oftmals mehr Romanze vor fantastischem Backdrop sind, als irgendetwas anderes, werden Vorurteile noch bekräftigt.
Das einzige, was man dagegen machen kann, ist sich zu bemühen unter weiblichem Namen dann auch wirklich spannende Bücher, die eben nicht Romantasy sind, zu veröffentlichen.
Persönlich bevorzuge ich übrigens mittlerweile weibliche Autorinnen, da ich einfach das Gefühl habe, dass letzten Endes die Bücher am Ende vielseitiger sind. Speziell, wenn man sich auch den Indie-Markt anschaut, der eben nicht durch Lektoren bestimmt ist, die aus Prinzip Bücher von Frauen, die kein Romantasy sind, ablehnen. :/
Hast du dafür irgendwelche Belege oder ist das nur ein persönliches Gefühl?
"Laa shay'a waqi'un moutlaq bale kouloun moumkine!"
Kara Silver
@Alaiya
Hast du dafür irgendwelche Belege oder ist das nur ein persönliches Gefühl?
Es gab in den USA dazu diverse Studien (in denen beispielsweise dasselbe Manuskript einmal unter männlichem Namen und einmal unter weiblichen Namen eingeschickt wurde). In Deutschland leider nicht.
Dafür ist es in Deutschland auffällig, dass der Split bei SciFi/Fantasy bei Büchern für Erwachsene bei 1/3 zu 2/3 (Frauen zu Männern) unter den veröffentlichten Autoren liegt, während die Anzahl von Autoren, zumindest nach Onlineumfragen, gleich ist, bzw. einen leichten Überhang zu weiblichen Autoren hat. Bei veröffentlichten Büchern ist es sogar noch ärger, mit etwa 1/4 zu 3/4 (da männliche Autoren mehr Bücher und längere Reihen veröffentlicht bekommen).
Im Kinder- und Jugendbuchbereich ist es etwas ausgeglichener im Genre, aber selbst hier ist es ein 2/5 zu 3/5 Split.
Siehe hier.
Ebenso werden Autorinnen über alle Genre hinweg seltener von großen Zeitschriften rezensiert, werden seltener für Preise vorgeschlagen u.ä.
Vielen lieben Dank für den Link :)
"Laa shay'a waqi'un moutlaq bale kouloun moumkine!"
Ja, mir kommt es auch so vor, dass bei gewissen Genres, nicht nur Fantasy, männliche Autoren bevorzugt und weibliche in eine gewisse Ecke gedrängt werden. Vor allem beim SciFi: Schmonzetten wie "Obsidian" oder "Godspeed" und Schlimmeres, bei denen man den SciFi-Teil eigentlich durchaus weglassen könnte, und vor allem Jugend- bzw. Young-/New Adult scheinen halbwegs akzeptabel zu sein, aber Space Operas oder Weltraumhorror? Nein, nein.
― H.P. Lovecraft, From Beyond
Kara Silver
@Alaiya
Vielen lieben Dank für den Link :)
Allerdings ist die Studie bereits 9 Jahre alt.
Da hat sich in der Zwischenzeit bestimmt einiges getan. ?
Zenobia1
Kara Silver
@Alaiya
Vielen lieben Dank für den Link :)
Allerdings ist die Studie bereits 9 Jahre alt.
Da hat sich in der Zwischenzeit bestimmt einiges getan. ?
Auf Twitter hatte mal jemand die Verlagsautoren (also eingeschränkt auf die großen Verlagshäuser) durchgezählt und da sieht es noch immer ähnlich aus. Also der 1/3 zu 2/3 auf die veröffentlichten deutschen Autoren bezogen. Bücher hat niemand gezählt, aber würde mich nicht wundern.
Was in den letzten Jahren eine größeren Unterschied macht, sind halt die kleinen Verlagshäuser und Self-Publishing. Aber da ist es am Ende natürlich oft in erster Linie online Marketing, da die Sachen oft nicht in den Buchhandlungen enden. ?
Vielleicht hat es auch etwas mit der Art der Geschichten bzw. die Art wie sie geshreiben werden und der Zusammensetzung der potentiellen Leserschaft, also der Genre-Fangemeinde, zu tun. Wie sieht die die Verteilung der in der Leserschaft aus? Lesen möglicherweise mehr Männer Fantasy und Science Fiction (würde ich vermuten)? Und gibt es deshalb vielleicht gewissen Dinge bei weiblichen Autoren die eine männliche Leserschaft nicht ansprechen würden?
BTW, Interessant wäre evetuell auch auch wie sich sich bei Horror-Geschichten verhält? Weiß da einer was?
* "May God grant us the wisdom to discover right, the will to choose it, and the strength to make it endure. Amen."
* "Ein ritter sô gelêret was, daz er an den buochen las, swaz er dar an geschriben vant."
* "A Knight is sworn to valour! His heart knows only virtue! His blade defends the helpless! His might upholds the weak! His word speaks only truth! His wrath undoes the wicked!"
Als Leser schaue ich überhaupt nicht auf den Autorennamen und auch als Kind war es mir schon egal, ob ein Buch von einem Mann oder einer Frau geschrieben wurde. (In meinem Regal stehen aber dennoch deutlich mehr Werke von Frauen)