Natürlich gibt es Texte, die in mehrere Kategorien hineinpassen würden: mancher "Sachtext" könnte auch ein "Essay" sein, ein "Essay" paßt unter Umständen auch in die Abteilung "Philosophie" usw.. Solche Texte habe ich selbst schon geschrieben und dann mehr oder weniger intuitiv entschieden.
Von solchen Fällen rede ich aber nicht, sondern von wirklichen Fehlkategorisierungen, die ziemlich häufig sind. Das geht schon mal damit los, daß manche Autoren offenbar den Unterschied zwischen Fanfictions und freien Arbeiten nicht richtig verstehen, denn immer wieder laufen einem unter den freien Arbeiten lupenreine Fanfictions über den Weg. Was offenbar noch viel mehr Leute nicht kapieren, ist der Unterschied zwischen Prosa und Poesie. In die Poesie-Abteilungen gehören Texte, die in Versen verfaßt sind, seien dies nun Gedichte oder auch epische Dichtungen (wobei ich bisher außer meiner Wenigkeit noch keinen hier getroffen habe, der solche erzählerischen Texte in Versen verfassen würde...). Dafür sind normale erzählerische Texte ohne irgendein Metrum eben Prosa: eigentlich nicht schwer zu verstehen, aber warum tauchen immer wieder normale Prosatexte in den Poesie-Kategorien auf?
Der Unterschied zwischen Science Fiction und Fantasy scheint auch vielen nicht bewußt zu sein, dabei lassen sich diese Genres eigentlich gut auseinanderhalten (obwohl es auch mal Überschneidungen gibt, die aber eher selten sind): wenn Roboter, Raumschiffe, Außeriridische etc. auftauchen, ist es Science Fiction. Wenn sich dagegen Hexen, Drachen und Basilisken tummeln, ist es Fantasy.
Eigentlich sollte es also für einen Autor - wenn wenigen Sonderfällen abgesehen - leicht sein, eine passende Kategorie zu finden; doch offenbar sind viele Autoren damit überfordert, oder sie denken einfach gar nicht darüber nach. Jedenfalls fällt es mir immer wieder auf, und ich frage mich dann: ist es wirklich so schwer?
Fängt doch schon damit an, dass so mancher seine FF oder FA unter "Bücher" veröffentlicht, weil es - in seinen Augen - (s)ein "Buch" ist.
Ich hab ehrlich gesagt noch nie verstanden, warum man seine FF/FA "Buch" nennt. Ok, wenn man vorhat, die FA später zu veröffentlichen oder die FF/FA Romanstärke hat, kann ichs ja noch verstehen. Aber ansonsten...
"Baby, can you dig your man?" - Larry Underwood
~ Wer sich vor dem Wolf fürchtet, der soll nicht in den Wald gehen. ~ (estnisches Sprichwort)
* Nothing is forgotten, nothing is ever forgotten. * (Robin of Sherwood)
Ebenso gilt das für die Unterscheidung zwischen Poesie und Prosa. Auch der Übergang zwischen einzelnen Textgattungen ist fließend und es gibt viele (Misch-)Formen jenseits der Triade Epik-Lyrik-Drama.
Fantasy ist doch von Sciencie-Fiction oder Non-Fiktion deutlich zu unterscheiden.
Aber eventuell könnte man sich mal die Mühe machen, die Kategeorien bei den FAs zu überarbeiten.
Als Oberbegriffe z.B.
- Non-Fiction: also alles was in unserer Welt spielt
- Urban Fiction: Unsere Welt, aber mit Science oder Fantasy Elementen, ggf. auch Mystery, Übernatürliches, Mythologie
- Science-Fiction: Futuristisch
- Fantasy: Nicht unsere Welt und Fantasy
- Sachtexte & Philosophie: Alles was nicht unter Erzählung fällt.
Und dann eben darunter nochmal unterteilen in Abenteuer, Action, Romanze, Erotik, etc...
Und auch Prosa (Nicht-Poesie) und Poesie kann man doch gut trennen.
Ob man jetzt ein lyrisches Drama in 10 Akten bei Prosa oder Poesie einordnet...
Eventuell könnte man die Kategorien allgemein um eine kurze Erklärung ergänzen?
Trotzdem ist es aktuell wirklich schwer im Prosa Bereich das Richtige zu treffen.
Wäre ne freiwillige Projektgruppe vielleicht ne Idee die die Kategeorien überarbeitet und dann mithilft alles einzusortieren?
Oujy-sama
In welches Genre eine Geschichte nun fällt, ist eine Frage des Blickwinkels. Genre-Einteilungen sind extrem unterschiedlich, konvergieren und divergieren und sind abhängig von gegenwärtigen Strömungen und Trends, die Übergänge sind dabei fließend. Warum wir welches Genre wie einordnen ist historisch so gewachsen und hat hauptsächlich markttechnische Gründe. Da das Genre auch keine feste Kategorie ist, sondern sich stetig verändert, kann auch mit ihr gespielt werden.
Ebenso gilt das für die Unterscheidung zwischen Poesie und Prosa. Auch der Übergang zwischen einzelnen Textgattungen ist fließend und es gibt viele (Misch-)Formen jenseits der Triade Epik-Lyrik-Drama.
( u.u ) ( u.u ) ( u.u )
( ^ ^ ) ( ^ ^ ) ( ^ ^ )
Hopp! Hopp! Hoppeldiehopp! Plotbunnybefall! Hilfe!!!
Wenn eine Geschichte in der Zukunft spielt, und keinerlei den Naturgesetzen widersprechende Dinge enthält, ist das dann Fantasy? Oder automatisch Science-Fiction, auch wenn die Welt auf ein mittelalterliches Techniklevel zurückgefallen ist?
Die Romane von Jasper Fforde enthalten allerhand abenteuerliche technische Neuerungen, deren Funktionsweise aber so gut wie nicht erklärt wird, und es sind auch keine Raumschiffe dabei - Fantasy oder Science Fiction?
Ich habe auch schon Bibliotheken gesehen, in denen Ffordes Romane bei den Krimis standen, weil die Handlung eben ein Krimi ist. Das ... fand ich doch einigermaßen unpassend, gibt es doch viele Krimileser, die Fantasy als "unrealistisch" verachten ... die Ironie entgeht mir keineswegs.
Genregrenzen sind teilweise unscharf, und wer es selbst geschrieben hat, ist wohl noch am ehesten qualifiziert zu entscheiden, in welchem Genre sich am ehesten Fans finden werden.
Was mich wesentlich mehr stört ist die Tatsache, dass manche Leute offenbar nicht so recht wissen, was "Poesie" und "Prosa" eigentlich bedeuten, oder beim Hochladen gar nicht darauf achten, wo.
Oder wenn Fanfictions skrupellos bei Prosa hochgeladen werden.
Lest meine Lovecraftian-Horror-Story: https://www.book-ebooks.com/schatten-ueber-ruchensee-16163043.html
Als jemand, der unglaublich gerne SciFi schreibt: Wenn eine Geschichte in der Zukunft spielt und Dinge existieren, die der Physik widersprechen, sprich, "Space Magic" oder etwas, das bereits als widerlegt gilt, nennt man das "Soft SciFi" oder von mir aus SciFantasy, auch wenn es keine Aliens oder Raumschiffe gibt. Aber trotzdem ist es Sci-irgendwas, und meiner Meinung nach mit Fantasy nicht zu verwechseln ... es sei denn, es spielt in einer postapokalyptischen Welt, in der es plötzlich keine moderne Technik mehr gibt, bzw. höchstens die altbekannte, sondern stattdessen Magie. Und SciFi hat hier ja auch nette Unterkategorien wie etwa Steampunk, Dystopie/Endzeit (in diese Kategorie würde etwa die Welt fallen, die in der Zukunft spielt, in der die Menschheit in einen mittelalterlichen Zustand zurückverfallen ist, jedenfalls wenn diese Welt trostlos ist), etc., die alle ohne Raumschiffe sein können.
Sicher, bei Dingern wie "Shadowrun" könnte es vielleicht tatsächlich etwas schwieriger sein. Aber dafür gibt es hier z.B. die SciFi-Kategorie "Cyberpunk" und das Untergenre Fantasy. Letzteres steht eh überall zur Verfügung.
Aber zum Thema:
Wenn man von Fällen absieht, in denen die Leute "sonstige Bücher/Mangas" als Genre wählen (das wirklich oft genug vorkommt - ich muss es ja wissen *fg*) wo die Leute offenbar wirklich nicht mit dem Kategorisieren klarkommen: Ich habe den Verdacht, dass manche Leute auch einfach das Genre wählen, bei dem sie sich mehr Reviews erhoffen. Besonders bei SciFi oder Fantasy. Fantasy ist schon wesentlich besser besucht. Da werden sich manche sicher eventuell denken: "Tralala, ich baue jetzt ein bisschen Elfen/Space Magic ein, dann kann ich es als Fantasy kennzeichnen und bekomme mehr Reviews!"
― H.P. Lovecraft, From Beyond
An der Stelle will ich auch mal kurz meinen Senf dazugeben. Ich habe bisher diese neue Diskussion still mitverfolgt, bis gerade die Kategorie "Manga" angesprochen wurde.
Ich weiß natürlich, dass man zusammen mit dem Wort gewisse Erwartungshaltungen an eine Geschichte weckt - mir geht das sicher nicht anders. Aber streng genommen sind Manga ein Medium, genau wie Bücher und Fernsehn. Mangas kann man auch deutlich in Kategorien wie Fantasy, Urban Fantasy und SciFi unterteilen. Und bei einem kurzen Überblick über die Liste der Geschichten auf der ersten Seite unter dieser Kategorie fand ich:
a) hauptsächlich Fantasy
b) Shounen Manga, heißt Geschichten für eine Audience zwischenum die 12 bis 18, sowohl Jungen, als auch Mädchen (wobei Jungen eigentlich angesprochen werden wollen, schließlich bedeutet Shounen Junge)
Denn Mangas sind schließlich nochmal übergreifender in Altersgruppen unterteilt, deutlicher noch als es vllt Bücher sind und auch geschlechtsspezifisch. Shounen und Shoujo, Seinen und Josei, wobei letzteres die nächst ältere Altersgruppe für Jungen bzw. Mädchen bezeichnet und sehr oft Thriller oder Tragödien behandeln.
Es ist zwar klar, wie die Kategorie "Manga" aus dem Kontext heraus verstanden werden soll und ich will mich darüber auch gar nicht aufregen, nur da gerade die Diskussion aufgekommen ist, wollte ich kurz darauf hinweisen. Schließlich lädt niemand unter der Kategorie Panels hoch, wobei unter Schauspiel oder Poesie eben doch ein gewisses Format erwartet wird. Ohne jetzt eine Änderung zu fordern, fände ich es persönlich nur passender die Kategorie "Mangaidee/-vorlage" zu nennen, aber das wäre vllt etwas lang ^^
Aber letztlich waren diese Genres auch nur ein Beispiel, das zur Veranschaulichung diente - aber darum ging es mir gar nicht in erster Linie. Besonders fällt mir eben auf, daß immer wieder Prosa in den Poesie-Kategorien auftaucht, oder eben Fanfictions unter den freien Arbeiten. Besonders schlimm ist die Kategorie Freie Arbeiten/Poesie/Fantasy (oder vielleicht fällt es mir auch nur deshalb dort besonders auf, weil ich dort selbst schon einiges hochgeladen habe): da tauchen ständig Texte auf, die dort nicht hingehören. Einen besonders extremen Fall (eine Fanfiction zu einem Kinofilm, der noch nicht mal etwas mit Fantasy zu tun hat!) habe ich kürzlich gemeldet, doch wenn ich alle Texte melden würde, die nicht in diese Kategorie gehören, käme ich wohl kaum noch zu etwas anderem...
Thomas Heinrich
doch wenn ich alle Texte melden würde, die nicht in diese Kategorie gehören, käme ich wohl kaum noch zu etwas anderem...
Meine Worte. ?
Geh also besser nie bei "sonstige Bücher" schauen. Da hatte ich es irgendwann mal, dass ich auf den ersten drei Seiten höchstens ne handvoll FFs zu Büchern gefunden hatte. Der Rest waren alles FAs.
"Baby, can you dig your man?" - Larry Underwood
~ Wer sich vor dem Wolf fürchtet, der soll nicht in den Wald gehen. ~ (estnisches Sprichwort)
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Ich hab dieses Thema wieder rausgesucht, weil ich seit ich mich hier angemeldet habe recht viel darüber nachdenke, in welche Kategorie meine Geschichten einsortiert werden könnten/sollten/müssten. Und ich persönlich muss sagen, ja ich finde das schwer. Zumindest tue ich mich dabei schwer, weil ich versuche es "richtig" zu machen. Vielleicht wäre es einfacher, wenn ich das nicht versuchen würde, sondern es einfach nach Gutdünken verteile. Dabei beziehe ich mich jetzt nicht auf ein spezielles Fandom, denn das gibt mir ja schon eine Kategorie vor. Aber in den FA finde ich das schwieriger.Eigentlich sollte es also für einen Autor - wenn wenigen Sonderfällen abgesehen - leicht sein, eine passende Kategorie zu finden; doch offenbar sind viele Autoren damit überfordert, oder sie denken einfach gar nicht darüber nach. Jedenfalls fällt es mir immer wieder auf, und ich frage mich dann: ist es wirklich so schwer?
Vielleicht ein paar Beispiele.
Kennt jemand "Carnival Row"? Das war/ist eine Serie auf Amazon, die Krimi in einer Fantasy-Welt behandelt. Wo würde man jetzt eine Story, die ein ähnliches Setting hätte einordnen? Also keine Fanfiction zu dieser Serie, sondern eben etwas, das Krimi und Fantasy ist. Ist es ein Krimi mit Genre Fantasy oder eine Fantasy-Story mit Genre Krimi?
Oder ein anderer Fall. Angenommen eine Story über einen Junge (oder auch ein Mädchen, ist in dem Fall egal), er geht vielleicht noch zur Schule oder ist auch schon älter. An der Uni verliebt sich in eine ihm nahestehende Person. Vielleicht ein Freund/eine Freundin oder jemand aus dem selben Verein, WG-Mitbewohner, Kollege was auch immer. Aber eine Person, die mit diesem Menschen eine Beziehung in irgendeiner Art hat. Aber der LoveInterest ist nicht wirklich an der Liebesbeziehung interessiert. Vielleicht versuchen sie es sogar, vielleicht auch direkt die Absage. Jedenfalls wird es nichts werden. Und der/die Prota muss damit klarkommen, versucht vielleicht die Freundschaft zu retten, man bleibt am Ende befreundet, findet einen Weg und der/die Prota am Ende die Aussicht auf eine neue Liebe, die sich auch erfüllen lässt, aber womöglich noch nicht klar definiert werden kann. Aber das letzte Kapitel ist positiv mit Ausblick auf eine Zukunft. Was ist das? Liebesgeschichte? Drama? Jugendroman? Freundschaft? Ändert sich die Einordnung anhand des Alters des Protas?
Dritter Fall: Ein Paar ist bereits zusammen. Eine dritte Person platzt in die Beziehung herein. Die Story ist nicht abgeschlossen und es ist unklar, wohin es gehen soll. Möglicherweise zerbricht die alte Beziehung, weil sowieso kaputt und dafür kommt eine Romanze mit Person 3. Oder Person 1 und 2 kämpfen, raufen sich zusammen, haben ihre zweite Romanze und schaffen es. Ist zu diesem Zeitpunkt nicht klar, womöglich auch dem/der Autorin nicht. Aber er/sie ist sich ziemlcih sicher, dass es am Ende irgend ein Pairing geben wird. Also es werden am Ende nicht alle drei ohne Partner dastehen - wahrscheinlich aber eine(r) von ihnen. Wohin? Romance (Allgemein oder New Adult, falls die Charas in ihren 20ern sind)? Liebesgeschichte? Drama? Sobald die Charaktere unter 18 sind automatisch Jugendroman oder etwas in der Richtung?
Also ja, ich finde die Kategorisierung ehrlich gesagt unheimlich schwierig, wenn ich auch nur ansatzweise an die Grenzen von Standards komme und mich rein am Inhalt der Story und nicht am Zielpublikum orientieren soll.
Tlana Isimi
Und ich fragte mich immer, warum es so viele Slash-Geschichten gibt. Nein, eigentlich gibt es nicht ganz so viele Slash-Geschichten, dafür aber Neuautoren, die einfach mal "Slash" anklicken, weil sie denken, es würde irgendwie cool klingen, weil sie es bei anderen Geschichten gesehen haben. Na toll! Denken ist bei manchen Leuten echt Glückssache 😠!
Viele verwechseln zudem den Genre-Begriff mit dem englischen verb "to slash", das "schlitzen", "schlagen" oder "zerfetzen" bedeutet - und assoziieren Slash somit mit Gewaltgeschichten. Dass allerdings der Schrägstrich zur Pairing-Kennzeichnung gemeint ist, weiß man erst, wenn man sich näher mit der Thematik/dem Fachjargon befasst. Bei Romance ist es genauso. Es ist zum einen die englische Übersetzung für "Romanze", im Fachjargon in Bezug auf Schreiben jedoch die Bezeichnung für "Ritterroman", sprich romantisierte Liebe/Minne. Erst als Romance novel wird ein "Liebesroman" draus. Das mag auf den ersten Blick unheimlich kleinkariert wirken, und ja, es läd zu haufenweise Verwechslungen und Misverständnissen ein, aber irgendwie muss man sich ja orientieren. :D
Da tendiere ich zu realitätsbezogener Fantasy, weil Elfen (?) in der realen Welt unter Menschen leben (oder zumindest bei ihnen). Sich selbst bezeichnet die Serie als Neo Noir Fantasy, man könnte auch in der Allgemeinen Kategorie hochladen.Ken
Kennt jemand "Carnival Row"? Das war/ist eine Serie auf Amazon, die Krimi in einer Fantasy-Welt behandelt. Wo würde man jetzt eine Story, die ein ähnliches Setting hätte einordnen? Also keine Fanfiction zu dieser Serie, sondern eben etwas, das Krimi und Fantasy ist. Ist es ein Krimi mit Genre Fantasy oder eine Fantasy-Story mit Genre Krimi?
Jugendroman, wenn es um Jugendliche geht, würde ich sagen. Da geht es sozusagen um Lebenserfahrung und Selbstentdeckung, nicht um die Liebesbeziehung an sich. Sind die Charaktere erwachsen, dann wäre auch Liebesgeschichte möglich, wenn diese im Vordergrund steht, ein positives Ende ist da ja kein Muss. Drama würde auch passen, wenn der Held oder die Heldin schrecklich leidet.Oder ein anderer Fall. Angenommen eine Story über einen Junge (oder auch ein Mädchen, ist in dem Fall egal), er geht vielleicht noch zur Schule oder ist auch schon älter. An der Uni verliebt sich in eine ihm nahestehende Person. Vielleicht ein Freund/eine Freundin oder jemand aus dem selben Verein, WG-Mitbewohner, Kollege was auch immer. Aber eine Person, die mit diesem Menschen eine Beziehung in irgendeiner Art hat. Aber der LoveInterest ist nicht wirklich an der Liebesbeziehung interessiert. Vielleicht versuchen sie es sogar, vielleicht auch direkt die Absage. Jedenfalls wird es nichts werden. Und der/die Prota muss damit klarkommen, versucht vielleicht die Freundschaft zu retten, man bleibt am Ende befreundet, findet einen Weg und der/die Prota am Ende die Aussicht auf eine neue Liebe, die sich auch erfüllen lässt, aber womöglich noch nicht klar definiert werden kann. Aber das letzte Kapitel ist positiv mit Ausblick auf eine Zukunft. Was ist das? Liebesgeschichte? Drama? Jugendroman? Freundschaft? Ändert sich die Einordnung anhand des Alters des Protas?
Startet die Sache mit Freundschaft und es kommt Liebe als "Störfaktor" dazu, dann wäre auch Freundschaft möglich, weil ja keine Absicht besteht, aus den Charakteren ein Paar zu machen.
Genaueres könnte ich nur sagen, wenn ich die Geschichte kenne. In solchen Fällen empfehle ich das Genre, mit dem sich der Autor am besten fühlt. Dass es nicht immer 100%-ig passen kann, ist klar. Das ist mit allen Schablonen so, die passen auf die Mehrheit der Texte, aber niemals auf alle, da wird es immer wieder Schnittmengen geben, weil der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind.
Das könnte sogar Romance sein, wenn es denn entsprechend happy enden würde. Geht es hauptsächlich um die Liebe zwischen den drei Charakteren, ginge Liebesgeschichte. Auch hier ergibt sich Potential für Drama, wenn die Charaktere ordentlich leiden.Ein Paar ist bereits zusammen. Eine dritte Person platzt in die Beziehung herein. Die Story ist nicht abgeschlossen und es ist unklar, wohin es gehen soll. Möglicherweise zerbricht die alte Beziehung, weil sowieso kaputt und dafür kommt eine Romanze mit Person 3. Oder Person 1 und 2 kämpfen, raufen sich zusammen, haben ihre zweite Romanze und schaffen es. Ist zu diesem Zeitpunkt nicht klar, womöglich auch dem/der Autorin nicht.
Warum sollte man sich bei der Kategorie am Publikum orientieren? Welche Einteilung sollte da vorgenommen werden? Mann-Frau? Jung-alt?Also ja, ich finde die Kategorisierung ehrlich gesagt unheimlich schwierig, wenn ich auch nur ansatzweise an die Grenzen von Standards komme und mich rein am Inhalt der Story und nicht am Zielpublikum orientieren soll.
Altersvorgaben machen für mich nur im Bereich der kleinen Leser Sinn, also Grundschüler, deren Lesekompetenz über die vier Jahre wächst. Danach gibt es noch All Age, aber das kann nun jedes Genre sein, das muss nicht Fantasy wie Harry Potter sein. Dass hier strengere Vorgaben der Alterszuordnung herrschen, ist ja dem Jugendschutz geschuldet. Texte im Internet werden nicht als Bücher eingeschätzt, sondern als Telemedien.
Nach Geschlecht aufteilen ist auch nicht grad geschickt, auch wenn es in Buchhandlungen immer noch getan wird. Ich habe in der Grundschule die 3 ??? und nicht Hanni und Nanni gelesen. Thriller werden nicht nur von Männern gelesen, Romance nicht nur von Frauen, wobei die Waage hier sicherlich in die weibliche Richtung ausschlägt.
in lässiger Aufmachung einen Song spielte, den sie sich schon mindestens fünfhundert Mal angehört hatte.
Ripped of Emotions. ‒ Ihre Hymne. Ihr Credo. Ihr abendliches Gebet.
‒ JD Ellliott, Musik im Blut, Manhattan City Lights 8 ‒
Bei deinen Beispielen wäre für mich die letzte Geschichte definitiv bei Liebesgeschichte einzuordnen. (Bei Drama würde ich persönlich Sachen nur einordnen, wenn das Drama aus mehr Quellen als nur der unglücklichen Beziehung kommt.) Bei dem anderen Beispiel würde ich zu "Freundschaft" tendieren. Natürlich kann man sagen: "Hey, die Geschichte gehört aber in das gleich Universum wie die anderen Geschichten, ich hätte sie daher gerne zusammen in einer Kategorie." Dagegen spricht sicherlich nichts, zumal es ja auch bei der Geschichte um Liebe im weitesten Sinne geht. Andererseits kann ein "Buch" in deinem anderen "Regal" auch mal einen Leser erwischen, der vielleicht sonst nicht in deine Sachen reingelesen hätte.
Home is where your story begins.
Meinen ist nichtgleich wissen.
Severin Sesachar
Tlana Isimi
Und ich fragte mich immer, warum es so viele Slash-Geschichten gibt. Nein, eigentlich gibt es nicht ganz so viele Slash-Geschichten, dafür aber Neuautoren, die einfach mal "Slash" anklicken, weil sie denken, es würde irgendwie cool klingen, weil sie es bei anderen Geschichten gesehen haben. Na toll! Denken ist bei manchen Leuten echt Glückssache 😠!Viele verwechseln zudem den Genre-Begriff mit dem englischen verb "to slash", das "schlitzen", "schlagen" oder "zerfetzen" bedeutet - und assoziieren Slash somit mit Gewaltgeschichten. Dass allerdings der Schrägstrich zur Pairing-Kennzeichnung gemeint ist, weiß man erst, wenn man sich näher mit der Thematik/dem Fachjargon befasst. Bei Romance ist es genauso. Es ist zum einen die englische Übersetzung für "Romanze", im Fachjargon in Bezug auf Schreiben jedoch die Bezeichnung für "Ritterroman", sprich romantisierte Liebe/Minne. Erst als Romance novel wird ein "Liebesroman" draus. Das mag auf den ersten Blick unheimlich kleinkariert wirken, und ja, es läd zu haufenweise Verwechslungen und Misverständnissen ein, aber irgendwie muss man sich ja orientieren. :D
Panthera
Warum sollte man sich bei der Kategorie am Publikum orientieren? Welche Einteilung sollte da vorgenommen werden? Mann-Frau? Jung-alt?
Altersvorgaben machen für mich nur im Bereich der kleinen Leser Sinn, also Grundschüler, deren Lesekompetenz über die vier Jahre wächst. Danach gibt es noch All Age, aber das kann nun jedes Genre sein, das muss nicht Fantasy wie Harry Potter sein. Dass hier strengere Vorgaben der Alterszuordnung herrschen, ist ja dem Jugendschutz geschuldet. Texte im Internet werden nicht als Bücher eingeschätzt, sondern als Telemedien.
Nach Geschlecht aufteilen ist auch nicht grad geschickt, auch wenn es in Buchhandlungen immer noch getan wird. Ich habe in der Grundschule die 3 ??? und nicht Hanni und Nanni gelesen. Thriller werden nicht nur von Männern gelesen, Romance nicht nur von Frauen, wobei die Waage hier sicherlich in die weibliche Richtung ausschlägt.
Es geht nicht per se um das Alter oder das Geschlecht der Leser, sondern, die Genregruppe, mit denen ich mit der Story in Verbindung gebracht werden möchte. In Einzelfällen (wie "Jugendroman") betrifft das dann implizit natürlich das Alter.
Du schreibst selbst, dass es mehrere Möglichkeiten bei den Stories gibt. Also z.B. beim 2. Fall kommst Du auch auf Liebe, Drama, Freundschaft, je nach Alter bei Jugendroman. Jetzt sehe ich mich z.B. nicht als Autor für Jugendromane. Wenn ich schreibe, dann habe ich als Zielpublikum keine Jugendlichen im Kopf. Also würde ich mich z.B. dort grundsätzlich nicht einordnen wollen, auch wenn eine Story mal U18 Charaktere enthält. Es würde mir also innerlich extrem widerstreben eine solche Story bei "Jugendgeschichten" hochzuladen. Bei Drama erwarten Leute (meiner Meinung nach unbegründet, aber es ist so) einen negativen Verlauf und vor allem ein negatives Ende. Ich möchte aber nicht von vornherein einen negativen Verlauf der Liebesbeziehung verraten. Bei Freundschaft erwarten die meisten sicherlich keine Liebe. Möchte ich diese Leute mit der Story bedienen?
Maginishahat es schön ausgedrückt:
Ich denke mal, es geht darum, dass die Geschichten auch von interessierten Lesern gefunden werden. Wenn ichh also einen Fantasy-Krimi habe, muss ich mir überlegen, in welchem "Regal" ich wohl mehr Leser erreichen kann, welches Publikum sich davon eher angesprochen fühlt.
Wenn ich diesen Punkt "wen möchte ich ansprechen" nicht mit einbeziehe, dann finde ich die Kategorieauswahl unheimlich schwer. Damit will ich nicht das Kategoriesystem kritisieren, bitte nicht falsch verstehen. Die Ausgangsfrage war ja nur, warum manche das scheinbar kompliziert finden. Ich hingegen finde es überhaupt nicht einfach, denn oft genug ergeben sich irgendwie mindestens zwei Möglichkeiten. Und dann entscheide ich danach, welche Gruppe ich als Leserschaft "erstrebenswerter" finde und sortiere mich dort ein. Dass meine Story dann dort nicht bei allen einen Anklang findet, weil sie vielleicht nicht dem 0815 Schema entspricht, damit muss ich leben. Aber das sind dann vermutlich eben genau die Leute, die sagen würden "Können die sich nicht richtig einordnen?!"
Hmmm ...
Nein, zu 100% passt kaum eine Geschichte in eine der dargebotenen Kategorien. Aber was ist denn eigentlich wirklich die Alternative? Ein Tag-Urwald wie auf AO3, wo wirklich jeder alles taggen und seinerseits neue Tags erfinden kann, sodass bei manchen Geschichten die Tags fünfmal so lang sind, wie die Kurzbeschreibung? Oder nur eingeschränkte Tags, sagen wir, fünf pro Geschichte erlaubt ...? Da kann man sich dann wieder sicher sein, dass es manchen zu wenig und anderen viel zu viel ist.
Ich weiß nicht ... irgendwie fürchte ich, dass ihr den Lesern zu wenig Eigenverantwortung zutraut. Wenn das Hauptgenre stimmt und die Kurzbeschreibung anspricht, dann wird sich doch kaum jemand um Lebenszeit betrogen fühlen, weil z.B. der Fantasy-Anteil vielleicht doch größer ist, als erwartet.
Sicher, es gibt Dinge, die manche Leser in Geschichten wirklich wenig ansprechend finden. Bei den schlimmeren sollte/könnte man eventuell eine Warnung anbringen (Vergewaltigung, Charaktertod ...), aber wenn z.B. in einer Geschichte über Freundschaft auch Liebe auftaucht ...? Tja, wenn das jemandem nicht passt, und ich glaube nicht, dass das viele Leute überhaupt stören würde, kann ich nur sagen: "Heul doch!"
Apropos Kurzbeschreibung ... was ist denn eigentlich aus einer aussagekräftigen Kurzbeschreibung zur Orientierung geworden? Wenn man die richtig einsetzt, sprich, als groben Umriss, in welche Richtung die Geschichte geht, sollte es doch eh kaum möglich sein, die völlig falsche Zielgruppe anzusprechen ...?
― H.P. Lovecraft, From Beyond
Altais
Hmmm ...
Nein, zu 100% passt kaum eine Geschichte in eine der dargebotenen Kategorien. Aber was ist denn eigentlich wirklich die Alternative? Ein Tag-Urwald wie auf AO3, wo wirklich jeder alles taggen und seinerseits neue Tags erfinden kann, sodass bei manchen Geschichten die Tags fünfmal so lang sind, wie die Kurzbeschreibung? Oder nur eingeschränkte Tags, sagen wir, fünf pro Geschichte erlaubt ...? Da kann man sich dann wieder sicher sein, dass es manchen zu wenig und anderen viel zu viel ist.
Ich habe doch extra geschrieben, dass es mir nicht um Kritik hier an der Seite geht, sondern um eine Erklärung dazu, warum es manchmal vielleicht wirklich nicht so einfach für den einen oder anderen ist, sich einzusortieren. Und dass die Frage "ist es wirklich so schwer?" von meiner Seite aus deshalb eben durchaus mit "Ja, mitunter schon" beantwortet wird. Weil ich mich damit durchaus schwertue, weil ich mich eben nicht jedesmal einfach hinstelle und sage "leck mich, ist mir doch egal, wie du meine Einsortierung findest". Sondern ich möchte es möglichst richtig machen - aber auch eben das Publikum finden (dürfen), das ich suche.
Ich will keine Alternativen zu der hier angebotenen Sortierung haben oder diskutieren, sondern wirklich nur klarmachen, dass es eben nicht immer so einfach ist, wie manche es hinstellen.
Wenn das Hauptgenre stimmt und die Kurzbeschreibung anspricht, dann wird sich doch kaum jemand um Lebenszeit betrogen fühlen, weil z.B. der Fantasy-Anteil vielleicht doch größer ist, als erwartet.
Die Frage ist halt, woran "soll" man als Autor sein Hauptgenre festmachen? Wie definiere ich das? 100% daran, was faktisch in der Story enthalten ist? Dann gibt es eventuell gleichwertige Alternativen. Oder beziehe ich mein Angestrebtes Publikum, also das, was ich für das von mir angestrebte Hauptgenre halte mit ein? Die Erwartungshaltung im jeweiligen Genre? Die Möglichkeiten sind vielfältig und mitunter wird sich eben jemand vergreifen.
In den Details des an der Geschichte zusäztlich vermerkten Genres sehe ich es ähnlich wie du
z.B. in einer Geschichte über Freundschaft auch Liebe auftaucht ...? Tja, wenn das jemandem nicht passt, und ich glaube nicht, dass das viele Leute überhaupt stören würde, kann ich nur sagen: "Heul doch!"
Aber im zweifel steht man halt da und fällt in genau die hier im Eingangspost bemängelte Kategorie von Leuten, die sich (angeblich) falsch einsortiert oder klassifiziert hätten. Nur weil man selbst eben der Meinung ist, in meiner Geschichte überwiegt Freundschaft, wo andere meinen, das ist aber Liebe - oder Drama. Die Wahrnehmung ist eben mitunter anders. Deshalb muss die Story doch nicht gleich automatisch "falsch" einsortiert sein.
Dann gibt es aber offenbar wieder "Ausnahmen", in denen eine falsche Einsortierung zu mehr Ärger führt als woanders. Aktuell bestes Beispiel sicherlich diese Diskussion um die Romance Kategorie. Dort ist man ohne HE falsch. Ist okay, sehe ich ein, will ich bitte nicht diskutieren. Aber wenn ich mich wie Du hinstelle, meine Story da trotzdem poste, auch wenn sie maximal einigermaßen hoffnungsvoll endet, aber definitiv kein echtes HE hat und dazu sage "Heul doch", dann ist das eben auch nicht im Sinne des Erfinders. Ich persönlich, mache mir deshalb durchaus Gedanken, wo meine Stories hingehören. Denn auf der einen Seite möchte ich niemanden zu arg auf die Füße treten, auf der anderen Seite will ich meine Geschichten aber auch nicht irgendwo "vergammeln" lassen, wo sie die Leute, die ich erreichen will nie finden werden. (Ein Grund, warum ich unter normalen Umständen keine FA für Projekte schreiben würde, aber das ist ein anderes Thema).
Ich rede hier auch nicht von grundlegend falsch verstandenen Dingen wie dass eine offensichtliche "normale" Fantasygeschichte plötzlich unter Kolumnen auftaucht oder dass Slash als Splatter interpretiert wird. Sondern schlichtweg davon, dass ich diesie Pauschalisierung, die Einordnung einer Geschichte wäre (egal ob hier oder woanders) total selbstverständlich, für falsch halte.
Vielleicht liegt es auch daran, dass ich hier eben poste um gelesen zu werden und mit etwas Glück Rückmeldung zu bekommen. Ich poste hier nicht, weil ich etwas geschrieben habe, denn das mache ich tatsächlich nur für mich selbst.
Maginisha
Ich denke mal, es geht darum, dass die Geschichten auch von interessierten Lesern gefunden werden. Wenn ichh also einen Fantasy-Krimi habe, muss ich mir überlegen, in welchem "Regal" ich wohl mehr Leser erreichen kann, welches Publikum sich davon eher angesprochen fühlt.
Welches Element überwiegt? Ist die Fantasy so ausgereift, dass sie den typischen Leser anspricht und zufriedenstellt? Dann wäre Krimi nur ein schmückendes Element, das das Ganze spannender machen könnte. Ich habe einige Fantasy-Geschichten gelesen, in denen ermittelt wird, aber als Krimi würde ich sie nicht bezeichnen. Die fantastische Welt war dafür zu ausgereift und würde den regulären Krimileser eher abschrecken. In diesem Fall wäre die Einsortierung für mich einfach. Kategorie Fantasy und als Genre Krimi. Zusätzlich ein Hinweis in der Kurzbeschreibung und der geneigte Leser weiß Bescheid, was ihn erwartet.
Wenn man als Autor Kategorie, Genres und Kurzbeschreibung nutzt, sollten Missverständnisse doch in den meisten Fällen vermeidbar sein.
Selbstwahrnehmung vs. Fremdwahrnehmung. Du kannst nichts dagegen machen, als Autor für Jugendromane wahrgenommen zu werden, wenn der Leser es so empfindet. Kann dir auch passieren, wenn du nicht in dieser Kategorie schreibst, weil es sicher Leute gibt, die denken, Jugendliche spielen die Hauptrolle, dann ist es ein Jugendroman, also nichts für mich. Auch wenn die Themen nicht jugendlich daherkommen. Da wäre ich persönlich mit dabei, wobei ich solche Geschichten nicht in die Jugendroman-Ecke stelle, aber nichts mit Protagonisten anfangen kann, die mir persönlich zu jung für ernste Themen sind. Bei echten Jugendromanen, die ich eher selten lese, macht es nichts. Wenn die Jugend aber den Part der Erwachsenen einnimmt, bin ich raus und das kann dann in jeder Kategorie einsortiert worden sein. Das ändert nichts daran, dass Jugendliche als Helden mich eher nerven und vom Lesen abhalten.Ken
Jetzt sehe ich mich z.B. nicht als Autor für Jugendromane. Wenn ich schreibe, dann habe ich als Zielpublikum keine Jugendlichen im Kopf. Also würde ich mich z.B. dort grundsätzlich nicht einordnen wollen, auch wenn eine Story mal U18 Charaktere enthält.
Da wären wir wieder bei der Fremdwahrnehmung und Vorurteilen (oder Uninformiertheit). Den negativen Verlauf würde ich eher einer Tragödie zuordnen. Als eine der drei großen Gattungen der Dichtung kann ein Drama Schauspiel, Lustspiel, Tragödie, Volksstück, Komödie oder ein Trauerspiel sein. Weg vom Bühnenspiel würde ich Drama als einen aufwühlenden, emotionalen und unerwarteten Umstand (Umstände) bezeichnen. Mal angenommen ich schreibe eine Geschichte über einen Banküberfall, bei dem es zur Geiselnahme kommt. Das würde ich als Drama bezeichnen, ohne dass der Ausgang vorweggenommen wird. Das Drama ist das Zwischendrin und nicht das Ende, das natürlich auch schlecht sein kann. Das emotionale Auf und Ab in der Erzählung gibt für mich den Ausschlag, ob ich es Drama nenne oder nicht. In diesem Fall könnte ich als Kategorie beispielsweise Krimi wählen und als Genre Drama.Ken
Bei Drama erwarten Leute (meiner Meinung nach unbegründet, aber es ist so) einen negativen Verlauf und vor allem ein negatives Ende. Ich möchte aber nicht von vornherein einen negativen Verlauf der Liebesbeziehung verraten.
Jenseits des 0815-Schemas wird das Einordnen immer schwierig sein. Wie ich oben gesagt habe, passt die Schablone den meisten, aber nicht allen Texten. Wer 0815 lesen möchte, wird sich also gestört fühlen, wenn er über einen Text stolpert, der seiner Meinung nicht in die Kategorie passt, aber dafür wird es nur schwerlich eine Lösung geben. Da hilft klare Kommunikation in der Kurzbeschreibung schon sehr viel.Ken
Damit will ich nicht das Kategoriesystem kritisieren, bitte nicht falsch verstehen. Die Ausgangsfrage war ja nur, warum manche das scheinbar kompliziert finden. Ich hingegen finde es überhaupt nicht einfach, denn oft genug ergeben sich irgendwie mindestens zwei Möglichkeiten. Und dann entscheide ich danach, welche Gruppe ich als Leserschaft "erstrebenswerter" finde und sortiere mich dort ein. Dass meine Story dann dort nicht bei allen einen Anklang findet, weil sie vielleicht nicht dem 0815 Schema entspricht, damit muss ich leben. Aber das sind dann vermutlich eben genau die Leute, die sagen würden "Können die sich nicht richtig einordnen?!"
Ich glaube, dass auch mangelndes Wissen zu Missverständnissen führt. Denke ich an meine Anfänge zurück, war ich überfordert, was die Kategorien anging, bis ich mich mit der Theorie beschäftigt habe, um herauszufinden, was ich selbst schreibe und was ich gern lese. Nun bin ich ja schon ein paar Jährchen hier im Team und habe unzählige Anfragen reinbekommen, wo ein Text einsortiert werden soll. Bisher ist mir keiner untergekommen, der nicht in der passendsten Kategorie gelandet wäre. Bei manchen war ein längerer Austausch nötig, um herauszufiltern, wo der Text am besten hingehört, aber einen Ort dafür wurde immer gefunden. Mal perfekt, mal weniger perfekt.
in lässiger Aufmachung einen Song spielte, den sie sich schon mindestens fünfhundert Mal angehört hatte.
Ripped of Emotions. ‒ Ihre Hymne. Ihr Credo. Ihr abendliches Gebet.
‒ JD Ellliott, Musik im Blut, Manhattan City Lights 8 ‒
@Ken:
Öhm, das "Heul doch" wäre in dem Punkt auch nicht angebracht, weil es nicht Genre-passend ist. Dementsprechend würde Ich mich auch nicht "hinstellen" und sagen "Heul doch!", wenn jemand sich beschwert. 🤨 Romance ohne Happy Ending (sprich, alle sind am Ende tot, oder die beiden Turteltäubchen entschließen sich: "Tralala, ich glaube, ich bin doch lieber solo, tschüssi! Möchte jemand einen Keks?", oder, jetzt im Ernst, die Charaktere sich entschließen, dass die Gegensätze zu groß sind) ist einfach kein Romance. Ebenso wie eine Geschichte, die weder Elfen, noch Vampire, noch Magie, noch irgendein anderes Fantasy-Element beinhaltet, keine Fantasy ist. Eine solche Liebesgeschichte ist Drama (nein, ich sehe Drama übrigens nicht unbedingt als Indikator für ein schlechtes Ende, sondern nur für die Möglichkeit eines schlechten Endes), Erotik oder Tragikomödie oder Allgemein (oder was auch immer) mit Romanze als Nebenkategorie.
Und ich weiß ja nicht ... findest du ernsthaft, dass es schwer ist, das Hauptgenre zu entscheiden? Herauszufinden, worum es in der Geschichte vorwiegend geht? Also in erster Linie? Das kann ich irgendwie nicht verstehen ... Mir ist das bei meinen eigenen Geschichten so sonnenklar, dass ich nicht mal großartig überlegen muss. Bei den Untergenres muss ich auch oftmals überlegen. Aber wenn ich mir wirklich nicht sicher bin, dann merke ich das eben in der Kurzbeschreibung an.
Naja, aber gut, ich gestehe, dass ich über keine Themen schreibe, bei denen es nicht sehr eindeutig wäre. Ich schreibe keinen reinen Krimi oder Thriller, kein Drama, keine Tragödie, und während viele meiner Texte unter anderem romantisch sind, passen sie trotzdem nicht ins Romance-Thema, weil immer die anderen Genres überwiegen. So gesehen spare ich mir da schon was ...
Man sollte auch nicht vergessen, dass man immer einen OP ansprechen kann, damit dieser die Geschichte verschiebt, wenn man es sich doch anders überlegt, oder die Reviewer einen hinweisen und man ihnen recht gibt. Das hat ja keine wirklichen Nachteile. Die Untergenres kann man selber ändern.
― H.P. Lovecraft, From Beyond
>>>> Bei Drama erwarten Leute (meiner Meinung nach unbegründet, aber es ist so) einen negativen Verlauf und vor allem ein negatives Ende. Ich möchte aber nicht von vornherein einen negativen Verlauf der Liebesbeziehung verraten.
Da wären wir wieder bei der Fremdwahrnehmung und Vorurteilen (oder Uninformiertheit). Den negativen Verlauf würde ich eher einer Tragödie zuordnen. Als eine der drei großen Gattungen der Dichtung kann ein Drama Schauspiel, Lustspiel, Tragödie, Volksstück, Komödie oder ein Trauerspiel sein. Weg vom Bühnenspiel würde ich Drama als einen aufwühlenden, emotionalen und unerwarteten Umstand (Umstände) bezeichnen. Mal angenommen ich schreibe eine Geschichte über einen Banküberfall, bei dem es zur Geiselnahme kommt. Das würde ich als Drama bezeichnen, ohne dass der Ausgang vorweggenommen wird. Das Drama ist das Zwischendrin und nicht das Ende, das natürlich auch schlecht sein kann. Das emotionale Auf und Ab in der Erzählung gibt für mich den Ausschlag, ob ich es Drama nenne oder nicht. In diesem Fall könnte ich als Kategorie beispielsweise Krimi wählen und als Genre Drama.
Ich bekomme die blöde Quote-Funktion nicht richtig hin bei dem Post, sorry...
Sehe ich jedenfalls genauso. Also das deckt sich mit meinem Verständnis für Drama. Wenn ich aber in meinem Umfeld (alles nicht-Literaten und einfach "Konsumenten") so schaue, dann verwechseln aber unheimlich viele Drama mit Tragödie oder setzen es zumindest in eine sehr gleiche Richtung. Ich meine in der Beschreibung im Glossar, hier auf der Seite, steht sogar: "Drama - Story-Genre. Man könnte es auch Tragödie nennen."
Und das meine ich dann mit "Erwartungshaltung" in den jeweiligen Kategorien. Wenn ich jetzt also meinen Banküberfall mit Geiselnahme in Drama poste, muss ich befürchten, dass die Leute Tragik erwarten oder meine Story überhaupt nur von Lesern gefunden wird, die genau das suchen. Das will ich ja aber gar nicht anbieten. Folglich will ich auch nicht dorthin, weil ich das nicht mit meiner Story beabsichtige. Um bei dem Beispiel zu bleiben, würde ich mir also tendenziell überlegen, ob ich nicht vielleicht in Action oder Thriller passe. Vielleicht Krimi?
Beim Carnivl Row Beispiel ist es übertrieben deutlich: Wenn ich in Fantasy poste, wird vermutlich im ersten Moment keiner dort einen Krimi erwarten und wenn ich in Krimi poste, wird niemand Elfen und Zentauren erwarten. (ich persönlich würde es übrigens unter Fantasy klassifizieren, das mal dahingestellt) Klar, ist das ein extremer Grenzfall und natürlich kann man die nicht auch noch mit allem abdecken. Aber letztendlich zeigen genau die für mich, dass es pauschalisiert nicht möglich ist zu sagen "natürlich kann man die Kategorie immer sofort sehen".
(Letzteres nur, weil ich durchaus Rückmeldungen hatte, die sich auf das unerwartete und vom Leser ungewollte Vorhandensein von Elementen bezog, die bereits aus der KB ersichtlich waren. Dachte ich. Fremdwahrnehmung war offenbar anders. ^_~)
Und dann kommt es ja durchaus auch noch vor, dass sich die Gewichtung mit Verlauf der Geschichte verschiebt. Da jetzt genau abzuwägen, was nun mehr enthalten ist, ist manchmal auch gar nicht so einfach. Zumal es dann auch vorkommen kann, dass jemand ne Geschichte anfängt und denkt: "Die ist ja doof, das passt ja gar nicht/wollte ich so nicht lesen" weil sich die Geschichte erst im zweiten Drittel in die angegebene Hauptrichtung bewegt.
Home is where your story begins.
Ken
Beim Carnivl Row Beispiel ist es übertrieben deutlich: Wenn ich in Fantasy poste, wird vermutlich im ersten Moment keiner dort einen Krimi erwarten und wenn ich in Krimi poste, wird niemand Elfen und Zentauren erwarten. (ich persönlich würde es übrigens unter Fantasy klassifizieren, das mal dahingestellt) Klar, ist das ein extremer Grenzfall und natürlich kann man die nicht auch noch mit allem abdecken. Aber letztendlich zeigen genau die für mich, dass es pauschalisiert nicht möglich ist zu sagen "natürlich kann man die Kategorie immer sofort sehen".
Mal eine Frage: Hat sich denn bei diesem Beispiel irgendjemand über den Krimi im Fantasy-Setting beklagt?
Auch hier ist es für mich eigentlich sonnenklar: das ist Fantasy. Fantasy mit Unterkategorie Krimi. Schlicht und einfach. Die herumschwirrenden Feen springen einem als Allererstes ins Gesicht. Keiner, der einfach nur einen klassischen Krimi sehen will, und Fantasy gar nicht mag, wird da reinschauen. Diejenigen, die überhaupt keine Krimielemente haben wollen, werden eventuell enttäuscht, aber der Anteil derer, die sich über die Feen ärgern, wenn sie einfach nur einen Krimi sehen wollen, dürfte haushoch überwiegen.
Das ist ähnlich wie bei ASoIaF. Das ist auch keine Historie, das ist Fantasy. Auch wenn der Pseudomittelalter-Anteil im Verlauf der Geschichte sehr, sehr dominant ist, springt einem die holde Maid, die auf einem Drachen reitet, sofort ins Gesicht. Auch hier: jemanden, der besonders auf magische Wesen abfährt, wird die Abwesenheit derer über weite Teile der Geschichte vielleicht stören, aber der Anteil derer, die sich an den Drachen stören, wird erheblich größer sein.
― H.P. Lovecraft, From Beyond
Altais
Und ich weiß ja nicht ... findest du ernsthaft, dass es schwer ist, das Hauptgenre zu entscheiden?
Da ich im anstehenden Bereich "Liebe" schreibe ... ja, die zunehmende Zerstückelung macht es mir ehrlich gesagt dann vermutlich noch schwerer. Natürlich kann ich immer in die Allgemeine Kategorie gehen (also zukünftig) "Liebesgeschichten". Darum geht es mir nicht. mir geht es auch nicht um eine konkrete oder überhaupt die Einsortierung meiner Storys. Aber ja. Ich weiß, was ich noch auf der Platte liegen oder in Planung habe und teilweise fällt es mir dann schwer, weil das teilweise bewusste Grenzgänger sind.
Kriminelle, korrupte Polizisten, Drogen, Mord, Prostitution, Mafiosi, rauer Umgangston, etwas härtere Gangart beim Sex, aber nicht wirklich DC -> Deshalb gleich Dark? Diese ganzen sexuell angehauchten Themen eben wie DC, pseudo-BDSM usw. sind weit weg. Also nein, irgendwie passt es "gefühlt" nicht in die mir suggerierte Erwarungshaltung der Kategorie rein. Die Charaktere sind um die 30, also auch kein New Adult (passt da auch nicht rein in Bezug auf "neuer Job", "Suche nach Beziehung usw.". Bleibt nur "Allgemein". Aber so ein bisschen mehr Klassifizieren, wenn es denn schon zig Kategorien gibt möchte man ja dann doch schon, als im versumpften Sammelbecken zu laden.
Klar könnte ich natürlich auch schön genrespezifisch schreiben und es eben einfach ins Dark reinziehen. Will ich aber nicht. Und ja, mir ist bewusst, dass ich in diesen Fällen dann selbst Schuld bin ;) Wie gesagt, es geht mir nicht darum meine Geschichten einsortieren zu können, sondern darum, zu zeigen, dass es mitunter Autoren vielleicht tatsächlich nicht leicht fällt, die richtige Kategorie zu wählen.
Bei den subgenres wird es noch schwer, die traue ich mich bis auf Romanze fast gar nicht zu setzen, weil ich mich immer frage, ob es "genug" Anteil an der Story hat um das Genre zu setzen. 😵
EDIT: Nur um das an der Stelle zu betonen, da ich keine Diskussion über die Aufteilung der Liebe/Romance-Kategorie lostreten möchte: Ich begrüße die Unterteilung, egal in welcher Form sie am Ende dastehen wird. Also bitte hier jetzt wirklich nicht auf diese Tatsache eingehen. Danke.