Ich hätte hier eine Szene im Gepäck die aus meinem aktuellen Großschreibprojekt im HP-Bereich stammt. Bisher ist noch nichts dazu veröffentlicht, da ich das erst dann machen werde wenn ich ausreichend viel vorgeschrieben habe.
Zur Geschichte:
Sie spielt gute sieben Jahre nach Buch 7 also im Jahre 2005, einige Wochen vor dem siebenten Jubiläum der Schlacht um Hogwarts. Ich betrachte alles als Canon was bis Buch 7 geschehen ist, halte mich aber nur Hundertprozentig an die Infos aus den Büchern. Infos die Rowling später gab werden mal verwendet mal nicht (beispielsweise die Namen von Harrys Großeltern, auch wenn das für den AUsschnitt nicht die Große Rolle spielt).
Demnach sind Harry, Ron, Hermine jetzt 25 Jahre alt, Ginny 24, Teddy ist 7 und James Sirius Potter (im weiteren Verlauf immer Jamie genannt) ist anderthalb. Hermine ist gerade mit Rose schwanger und Ginny mit Albus. Harry arbeitet bei den Auroren, Ron hat gerade bei George angefangen.
Die Handlung der Geschichte selbst setzt an einem Sonntag um Mitternacht an; Ginny und Jamie sind bei Molly und Arthur; Teddy schläft im Hause der Potters (Pottery's Hill genannt) und Harry war noch wach im Wohnzimmer, als mit einem Mal eine PErson in seinem Haus auftaucht, die wie sich herausstellte James Potter Senior ist (und wirklich kein Double; warum es geschehen ist, wird im Laufe der Geschichte geklärt).
Der Ausschnitt den ich euch jetzt liefere spielt fünf Tage nachdem James von den Toten auferstanden ist:
großes Familientreffen bei den Potters, was bedeutet dass Molly und Arthur, sowie Hermine und Ron zu Besuch sind und zum ersten MAl James Potter begegnen. Im Laufe des Abends wird Harry wegen eines Notfalleinsatzes der AUroren aus dem Haus gerufen. Diejenigen die zurückbleiben mussten, sitzen nun im Wohnzimmer und beschäftigten sich auf welchem Wege auch immer.
Für mich dient die Szene dazu, die Unsicherheit mit der Situation die jeden der Anwesenden umgab in Worte zu fassen. ICh meine, sie sprachen mit einer eigentlich toten Person, die doch quitschlebendig ist; sie konnten es nicht wirklich glauben, sind aber doch mit geprüften Fakten konfrontiert worden, die darauf hinwiesen dass James derjenige ist der er zu sein schien und so weiter und so fort. James selbst dagegen kämpft mit dem Wissen dass alle seiner Freunde tot sind, Lily tot ist und sein Sohn (sein für ihn noch immer einjähriger Sohn) inzwischen vier Jahre älter war als JAmes selbst (der ja bei seinem Tod 21 Jahre alt gewesen ist) und Voldemort besiegt hatte. Er kämpft mit dem Wissen dass sein Sohn eine eigene eine neue Familie gefunden hat, will aber darüber nicht bitter werden. Im PRinzip fühlt er sich wie ein Blatt im WInd.
Er weiß bisher über die Grundfakten Bescheid (wer tot ist, wie Voldemort starb, dass Harry und GInny verheiratet sind) aber es gibt noch immer zahlreiche Wissenslücken (z.B. Freds Tod) die bisher noch nicht zur Sprache gekommen sind.
Worauf ihr achten sollt:
Was mir besonders schwer gefallen ist, war Hermine und Ron zu schreiben. Diese Szene war ihr erster längerer Auftritt in der Geschichte und ich möchte wissen was ihr über meine Schilderung ihres Charakters denkt. Dabei sei zu beachten, dass die beiden (glücklich) verheiratet sind und sieben Jahre älter (und weiser) als in den Büchern. Ron war sieben JAhre lang erfolgreicher Auror für das Ministerium, bis er vor nicht einml einer Woche bei George begonnen hat zu arbeiten und Hermine wird irgendwas im Ministerium machen (welche Position genau bin ich mir nicht sicher).
Damit befinden sie sich an einer Position im Leben ganz ohne den Stress, die Bedrohung und die Angst aus ihrer Kindheit, was ihnen meiner Meinung nach eine stabilere Basis im Leben gibt als sie es in den Büchern hatten. Auch erwarteten sie ein Kind, ihr erstes, was auch ihren Gemütszustand beeinflusste.
Ich würde mit euch gern diese Charakterisation von den beiden vordergründig (aber auch allen anderen Charakteren wenn ihr zu denen etwas zu sagen habt) diskutieren. SOwohl zustimmendes und wiedersprechendes ist sehr willkommen.
Vielen Dank,
Eure Silvie
Den restlichen Abend über herrschte getrübte Stimmung. Die Gedanken aller waren bei Harry, aber niemand wollte sich etwas anmerken lassen.
James beobachtete die anderen. Sein Namenspate lag schon seit einiger Zeit im Bett, Arthur und Ron spielten Schach, während die Frauen selbst in einem Gespräch vertieft schienen und über jemanden namens Luna redeten, die er nicht kannte.
Harry hatte sich wirklich eine interessante Familie gesucht (es versetzte ihm einen Stich ins Herzen, dass er kein Bestandteil dieser war). Hermine schien so etwas wie ein Universalgenie zu sein, hatte er das Gefühl. Sie erinnerte ihn mit ihrer besserwisserischen Ader (die besonders im Umgang mit ihrem Ehemann aufzutreten schien) ein bisschen an Lily, wenn sie damals in der dritten ihren Zaubertrank ein weiteres Mal am Explodieren gehindert hatte, nachdem er irgendeine Kleinigkeit vergessen hatte hinzuzufügen. Aber Lily war frecher gewesen als Hermine zu sein schien – nicht dass es an ihm lag das zu beurteilen, wenn sie sich heute sowieso zum ersten Mal begegnet waren – und hatte eine farbenfrohere Sprache, als die ab und an etwas gestelzte von Hermine. Das wiederum erinnerte ihn eher an Remus…
Er vermisste sie. Sie alle.
Sie waren ins Wohnzimmer umgezogen und er saß im großen roten Sessel, den er aus seiner eigenen Kindheit noch kannte und auf dessen Lehne eine kunterbunte gestrickte Patchworkdecke lag. Er schloss müde die Augen und legte seinen Kopf hinten gegen die Lehne. Es fühlte sich nicht real an hier zu sein. Er kam sich vor als würde er alles durch ein Fenster beobachten, so als würde es ihn nicht betreffen und doch traf ihn jeder Witz den Harry mit Ginny teilte und den er nicht verstand, weil es eine Anspielung auf etwas war, dass er nicht erlebt hatte.
„Hier“, sagte Molly Weasley und riss ihn aus seinen düsteren Gedanken. Er blickte auf und sah dass sie ihm eine Tasse frischen Tee reichte. Seine Finger schlossen sich um die warme Tasse und der aromatische Geruch des Schwarztees kitzelte in seiner Nase. Sie rief sich mit einem stummen Accio einen weiteren Sessel heran – den weinroten mit den goldenen Phönixen – und ließ sich darin nieder. Sie sagte nichts, sondern blickte ihn nur an.
James nippte an seinem Tee, um nicht sofort mit ihr sprechen zu müssen. Die Teesorte erinnerte ihn an Moony. Es schien dieselbe zu sein, wie Hope Lupin immer im Haus gehabt hatte für besondere Anlässe. Moony… und schon schienen seine Gedanken wieder da zu sein, wo er nicht sein wollte.
Er studierte das Motiv auf der Tasse die er in der Hand hielt. Ein Schriftzug stand in goldenen Buchstaben auf dem roten Grund – Gryffindorfarben – Das goldene Trio. Hinter dem Schriftzug waren stilisiert eine Phönixfeder, ein Zauberstab und ein Schwert zu sehen die sich überkreuzten. James drehte die Tasse in seinen Händen und auf der gegenüberliegenden Seite stand geschrieben Unerwünschter Nr. 1 wobei man dahinter einen schwarzen Blitz sah.
Molly die seinem Blick gefolgt war sagte: „Das war ein Scherzgeschenk von George, einem meiner Söhne zu Harrys Zwanzigstem.“
„Das war doch einer der Streichespieler“, sagte James und erinnerte sich an das Bild von den beiden blauhaarigen Zwillingen, „George und Fred waren es?“
„Ja“, sagte Molly und räusperte sich, „Hat Ginny erwähnt, dass sie in der Winkelgasse einen Scherzartikelladen haben? Ich kann mir vorstellen, dass er Ihnen gefallen könnte. Remus zumindest meinte, dass das genau das richtige für Sie und Sirius gewesen wäre.“
„Einen Scherzartikelladen?“, wiederholte James, dankbar für die Ablenkung und stellte die Tasse auf den Tisch. Er erinnerte sich an das Pulver mit dem Teddy Harry geärgert hatte. Wenn er sich richtig erinnerte hatte Teddy sogar gesagt, dass er es von einem Onkel George hatte. War das derselbe?
Molly nickte bestätigend: „Er macht inzwischen selbst Zonko’s Konkurrenz. George und - Fred“, sie zögerte fast unmerklich bei dem Namen, „haben dafür erstaunlicherweise von Anfang an ein Händchen gehabt“, Stolz schwang in ihrer Stimme mit, der James sehr an seine eigene Mutter erinnerte, „Vielleicht interessiert es Sie-“
James unterbrach sie: „Du, es heißt du.“
„Wie bitte?“, fragte Molly aus dem Konzept gebracht, „Oh natürlich.“
James lächelte. Er mochte die Mutter seiner Schwiegertochter, sie schien jemand zu sein, für den ihre Familie über alles zu gehen schien und das war es etwas, das er verstehen konnte, schließlich hatte sein Vater ihm immer wieder gesagt, dass nichts über Familie geht und James stimmte diesem aus tiefster Seele zu.
„George überrascht mich immer wieder mit den Dingen die er erfindet. Inzwischen arbeitet er an einem Kindersortiment und das was er mir gestern gezeigt hat, war wirklich niedlich. Es sind kleine Aufkleber – Monde, Pfotenabdrücke und Bäume – die, wenn sie an die Wand geklebt wurden sich in einen Wolf, einen Hund und einen Hirsch verwandeln und auf der Wand entlang laufen. Freddie war total begeistert von den Tierchen, besonders den Hund fand er toll. Weißt du, anfangs war ich ja gegen den Laden. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie damit weit kommen würden und ich wusste ja nicht, dass sie schon das Startkapital hatten. Und ein Laden nur für Scherzartikel sah ich als sinnlos an, aber sie haben mich überzeugt. George verkauft selbst ans Ministerium Ausrüstung für die magische Strafverfolgung und die Auroren.“
„Ahh ihr redet über Georges Laden und sein neustes Projekt?“, mischte sich Ginny ein die herangekommen war und sich neben Molly auf dem Sofa niederließ, dass ihm gegenüberstand. „Ja die Idee mit den Aufklebern hat Teddy ihm gegeben. Sie sind eine Hommage an seine und Freds Kindheitshelden. Eine Truppe Tunichtgute, die sich selbst Rumtreiber nannten und eine geniale Karte erschaffen haben, vielleicht kennst du sie ja?“, Ginnys Blick verriet, dass sie genau wusste, wer es war und James musste lachen.
„Ja ich glaube, ich bin ihnen einige Male begegnet“, sagte James und grinste, „Deine Brüder haben also die Karte gefunden?“
Ginny nickte: „Ende ihres ersten Schuljahres. George hat übrigens eine Zeitlang versucht, eine ähnliche Karte für unser Haus zu machen, nachdem Victoire, eine meiner Nichten, drei Stunden lang verschwunden war, aber bisher hat er noch keinen Erfolg gehabt. Vielleicht kann ja einer der Erschaffer der Karte ihm helfen?“
James und Ginny redeten noch eine ganze Weile über den Scherzladen, bevor sie hoch ging um nach Jamie zu sehen, Molly war irgendwann wieder hinüber zu ihrem Mann gegangen, der noch immer mit Ron Schach spielte. Es machte niemand Anstalten zu gehen, bevor Harry wieder sicher Zuhause war.
Er stand auf und ging zum Fenster. In der Ferne sah er die Lichter, die zu Godric’s Hollow gehörten, da wo seine Frau begraben lag. Lily würde die Weasleys lieben, wenn sie noch am Leben wäre und vielleicht hätte sie endlich einen würdigen Schachgegner gefunden. Ron schien ein hervorragender Spieler zu sein. Und mit Arthur könnte sie stundenlang über Muggel reden. Er vermisste sie.
James seufzte und ging zurück zu seinem Sessel. Auf dem Tisch stand noch immer die rote Tasse mit dem inzwischen lauwarmen Tee. Er ließ sich wieder im Sessel nieder und hob die Tasse an seine Lippen. Es schien als würde Ginny Bescheid wissen über die Rumtreiber. Sie schien die gesamte Geschichte zu kennen: Streiche, Werwolf und Animagi. Gestern hatte sie ihn in seiner Animagusgestalt als James angesprochen und dann waren da noch die Aufkleber die die Weasleyzwillinge entwickelt haben. Remus und Sirius mussten ihr und Harry wohl davon erzählt haben, dachte er sich.
„Hi“, sagte eine Frauenstimme und James schaute auf. Hermine Weasley stand vor ihm, Harrys beste Freundin und Schwägerin, und strich sich nervös eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie fragte: „Kann ich mich setzen?“, und deutete auf den Sessel, auf dem vorher Molly und Ginny gesessen hatten.
James nickte: „Natürlich“, und stellte seine Tasse wieder auf den Tisch. Er hatte Hermine beobachtet und tat das auch jetzt wieder. Sie war eine interessante Person: als er ihr das erste Mal gegenüber stand, wirkte sie sehr selbstbewusst und offen, aber das schien zumindest zum Teil eine Maske zu sein, stellte er im Laufe des Abends fest, ihm gegenüber wirkte sie unsicher. Nicht so als würde sie ihn meiden oder ignorieren, im Gegenteil, sie hatten sich ausgesprochen intensiv darüber unterhalten, wie es möglich war, dass James wieder lebte, aber immer wieder sprang ihr Blick unruhig hin und her oder sie versprach sich, weil sie das eine schon dachte, aber das andere noch sagte und strich sich dann eine Haarsträhne hinter das Ohr.
Hermine hielt seinen Blick genauso fest. Da war sie wieder, die selbstbewusste zielstrebige Hermine, der er am Anfang begegnet war. „Es ist wirklich unheimlich, wie ähnlich du und Harry euch seht.“, sagte sie.
James musste grinsen, wie oft hatte er das selbst in den letzten vier Tagen gedacht. „Er ist schließlich mein Sohn“, antwortete er, als wäre es normal dass Vater und Sohn als Zwillinge durchgehen könnten, wäre nicht der Altersunterschied.
„Nein ehrlich, weißt du wie oft Harry gehört hat, dass er aussieht wie du nur mit den Augen seiner Mutter?“
„Ich kann mir vorstellen sehr oft“, James lachte und musste an seinen Vater denken, „Das ist der Potterfluch, die erstgeborenen Söhne sehen aus wie der Vater nur mit den Augen der Mutter. Ich habe den Spruch auch immer bekommen, wenn ich jemandem begegnet bin, der meine Eltern kannte.“
Hermine lachte mit: „Ja, das hat Harry auch festgestellt, als er die Fotoalben von deiner Familie hier gefunden hatte.“
„Wie habt ihr euch kennengelernt?“, fragte James. Es war erstaunlich, wie eng Harry, Hermine und Ron waren, er hatte beinahe das Gefühl dass die drei Gedanken lesen konnten.
„Hogwarts?“, äußerte er seine Vermutung.
„Hogwarts“, bestätigte Hermine, „Im Hogwarts-Express genau genommen, auch wenn ich Ron und Harry anfangs wirklich nicht ausstehen konnte. Die beiden hatten sich ein Abteil geteilt und sich noch auf der Fahrt angefreundet, aber ich…“, sie schmunzelte, „Sagen wir es einmal so, ich musste erst einmal lernen, dass man nicht gut Freunde macht, wenn das erste was man sagt ist: ‚du hast Schmutz an der Nase‘ oder ‚Ich habe alles über dich gelesen‘. Aber, wie sich herausgestellt hat, lässt sich dieser Fauxpas mithilfe eines gemeinsamen Sieges über einen Troll überkommen.“
„Troll?“, fragte Ron und ließ sich neben seiner Frau auf dem Sofa nieder, „Erzählst du gerade die Geschichte wie-“
„du den Troll mit seiner eigenen Keule K.O. geschlagen hast? Ja, ja, das tue ich“, antwortete Hermine und schmiegte sich an Ron, der einen Arm um ihre Schulter gelegt hatte. James lächelte wehmütig. Bei diesem Anblick vermisste er Lily noch mehr.
„Na dann lass dich nicht von mir unterbrechen“, sagte Ron und schloss die Augen, „Du erzählst eh die besseren Geschichten…“
Hermine rutschte von ihm weg und funkelte ihn an: „Wirfst du mir gerade etwa wieder vor, Ronald Weasley, dass Victoire mein Märchen besser fand als deins?!“
„Was?!“, Ron schreckte auf und blickte seine Frau erschrocken an, „Nein! Das war ernst gemeint! Du erzählst wirklich die besseren Geschichten, Hermine. Das mit Victoire war-“
Hermine fing an zu lachen.
„Du bist nicht wirklich wütend oder?“, sagte Ron erleichtert, „Du hast mich auf den Arm genommen, nicht wahr?“
„Ja Ron“, lachte Hermine und blickte ihn liebevoll an, „Ja das habe ich.“
Er seufzte erleichtert auf. „Was auch sonst“, grummelte er gutmütig und zog sie wieder in seine Arme.
„Ich will euch ja nicht unterbrechen“, unterbrach James das spielerische Gezanke des Ehepaares, „Aber… ich hörte etwas von einem Troll?“
„Ja, ein Troll“, bestätigte Hermine während Ron wieder seine Augen schloss und seinen Kopf gegen die Lehne des Sofas fallen ließ. „Halloween `91 terrorisierte ein Troll Hogwarts. Okay, ich muss etwas weiter ausholen. Dumbledore hatte den Stein der Weisen in Hogwarts hinter einigen Rätseln und vielen Schutzbännen versteckt, da er vermutete dass Voldemort hinter diesem her war. Jedoch war der Verteidigungslehrer in diesem Jahr von Voldemort besetzt und versuchte genau diesen zu stehlen. Um eine Ablenkung zu haben hat er also einen Troll hereingelassen. Ich war in einem der Badezimmer und Harry und Ron waren die einzigen, die das wussten, also kamen sie um mich zu warnen…“
Eine Sache in der James immer gut gewesen war, war das lesen von Personen. In Hogwarts hat es ihnen geholfen nicht erwischt zu werden und später im Krieg war er deshalb der beste Analyst des Ordens.
So überraschte es ihn etwas zu hören, dass sein Sohn und dessen bester Freund losgegangen waren ein Mädchen zu warnen, zu dem sie eine etwas angespannte Beziehung hatten, obwohl sie wussten, dass ein Troll in Hogwarts umher lief. Aber andererseits schien Harry eher Lilys Herz zu haben, als seine Arroganz (worüber James unglaublich froh war, denn seine Arroganz hatte es ihm unnötig schwer gemacht das Herz seiner Liebe zu gewinnen).
„Das Problem war nur, dass der Troll uns auch gefunden hatte“, sprach Hermine weiter, „Letztendlich ließ Ron die Keule des Trolls mit Wingardium Leviosa in die Luft schweben – ein Zauberspruch, den - muss man hinzusagen – vorher in Zauberkunst nicht erfolgreich ausführen konnte – und dann direkt auf den Kopf des Trolls fallen.“
Ron ergänzte mit geschlossenen Augen: „Vergiss nicht, wie Harry versucht hat den Troll zu erwürgen und ihm seinen Zauberstab in die Nase stopfte ohne dieses Manöver hätte ich es nicht geschafft“
„Was?!“, stieß James geschockt hervor. Sein Sohn hatte was getan?! War er etwa lebensmüde?!
„Er hat was getan?“
„Oh Ron…“, stöhnte Hermine und begann etwas zu grummeln von zuerst denken, dann quatschen.
„Upps“, sagte Ron kleinlaut, „Hör zu, Harry ist am Leben, hat nicht einmal einen Kratzer bekommen und ehrlich, dass ist nun wirklich nicht das verrückteste, was er jemals angestellt hat-“
James ließ seinen Kopf in seine Hände fallen. Okay, Harry hat zwar seine Arroganz nicht bekommen, aber dafür seine nicht vorhandene Angst vorm Riskieren seines Lebens.
„Oh Merlin…“, stieß er aus.
Na, dann nehme ich mich deinem Text mal an!
Ich hab das ganze in meinem Word-Dokument mal kommentiert, lass mich mal schauen – besonders negativ ist mir schon mal nichts aufgefallen, aber "antwortete Hermine und schmiegte sich an Ron, der einen Arm um ihre Schulter gelegt hatte" fand ich wohl nicht sehr in character für Hermine – ich stelle mir die einfach vom Charakter her nicht sehr anschmiegsam vor, und allgemein recht ... angespannt? "Glas halb leer"? Schwer zu beschreiben, Buch-Hermine eben, besonders gegen Ende.Was mir besonders schwer gefallen ist, war Hermine und Ron zu schreiben. Diese Szene war ihr erster längerer Auftritt in der Geschichte und ich möchte wissen was ihr über meine Schilderung ihres Charakters denkt. Dabei sei zu beachten, dass die beiden (glücklich) verheiratet sind und sieben Jahre älter (und weiser) als in den Büchern. Ron war sieben Jahre lang erfolgreicher Auror für das Ministerium, bis er vor nicht einml einer Woche bei George begonnen hat zu arbeiten und Hermine wird irgendwas im Ministerium machen (welche Position genau bin ich mir nicht sicher).
Damit befinden sie sich an einer Position im Leben ganz ohne den Stress, die Bedrohung und die Angst aus ihrer Kindheit, was ihnen meiner Meinung nach eine stabilere Basis im Leben gibt als sie es in den Büchern hatten. Auch erwarteten sie ein Kind, ihr erstes, was auch ihren Gemütszustand beeinflusste.
Das war was, was dagegen sehr nach Hermine klang – aber mit dem Zusatz, dass es nur bei Ron auftritt, eher nicht sehr verliebt wirkt. Generell fiel mir ab und an auf, dass du manche Absätze besser demonstriert hättest durch die Interaktion der Charaktere, als sie durch James im Nachhinein zu beschreiben, da man mit diesen Zusammenfassungen oft so Nuancen in den Interaktion verliert, die dem Leser suggerieren: Ja, die sind verliebt, aber das ist eben, wie sie miteinander umgehen.Sie erinnerte ihn mit ihrer besserwisserischen Ader (die besonders im Umgang mit ihrem Ehemann aufzutreten schien) ein bisschen an Lily,
Angemerkt hatte ich mir das bei den folgenden Absätzen:
Er mochte die Mutter seiner Schwiegertochter, sie schien jemand zu sein, für den ihre Familie über alles zu gehen schien und das war es etwas, das er verstehen konnte, schließlich hatte sein Vater ihm immer wieder gesagt, dass nichts über Familie ginge und James stimmte diesem aus tiefster Seele zu.
Das ist klares Tell, das hätte ich besser gefunden, wenn man das selbst als Leser gemerkt hätte durch Aktionen / Worte von Molly.
Sie war eine interessante Person: als er ihr das erste Mal gegenüber stand, wirkte sie sehr selbstbewusst und offen, aber ihm gegenüber wirkte sie unsicher. Nicht so, als würde sie ihn meiden oder ignorieren, im Gegenteil, sie hatten sich ausgesprochen intensiv darüber unterhalten, wie es möglich war, dass James wieder lebte, aber immer wieder sprang ihr Blick unruhig hin und her oder sie versprach sich, weil sie das eine schon dachte, aber das andere noch sagte, und strich sich dann eine Haarsträhne hinter das Ohr.
Gleicher Punkt wie gerade – außerdem ist mir aufgefallen, dass das ganze aus James' Sicht erzählt ist, und er eigentlich die Limitation hat, nicht zu wissen, warum Hermine sich denn manchmal verhaspelt. Nur eine Nebensache.
Allgemeine Charakterisierung fand ich gut – ohne den Kontext zu kennen, hätte ich allerdings erwartet, dass James noch deutlich mehr im Schock ist darüber, seine drei besten Freunde und Lily verloren zu haben, da es für ihn ja erst fünf Tage her ist.
Einen Zeichensetzungsfehler, der mir regelmäßig aufgefallen ist, hätte ich auch noch: das fehlende Komma vor "dass"-Nebensätzen. Ab und an auch generell fehlende Kommata, aber das sind Kleinigkeiten.
Ich hab das ganze in meinem Word-Dokument mal kommentiert, lass mich mal schauen – besonders negativ ist mir schon mal nichts aufgefallen, aber "antwortete Hermine und schmiegte sich an Ron, der einen Arm um ihre Schulter gelegt hatte" fand ich wohl nicht sehr in character für Hermine – ich stelle mir die einfach vom Charakter her nicht sehr anschmiegsam vor, und allgemein recht ... angespannt? "Glas halb leer"? Schwer zu beschreiben, Buch-Hermine eben, besonders gegen Ende.
was meinst du mit und allgemein recht... angespannt? Das bezieht sich nicht auf den Text oder? Sondern auf deine Auffassung von HErmine wenn ich das richtig verstanden habe. Kannst du mir erklären wie du das genau meinst?
Hier hast du dir genau eine der Stellen herausgepickt, mit denen ich mich schwer tue. Ich stimme dir zu, Hermine ist kein Charakter der sich hinter anderen versteckt, aber wenn ich mich richtig erinnere (ich kann gerade nicht nachlesen weil meine Bücher verliehen sind) war sie auch nie jemand der vor Umarmungen/ Berührungen/ Körperkontakt zurückschreckte. An mehr als einer Stelle hat sie Harry und Ron mit Umarmungen begrüßt, was natürlich nicht bedeutet dass Hermine anschmiegsam ist (eine Sache bei der ich dir prinzipiell zustimme).
Mein Problem mit der Stelle ist jetzt eigentlich, dass ich zeigen möchte, dass sowohl Hermine als auch Ron sich weiterentwickelt haben; dass sie nicht die selben sind wie gegen Ende Buch sieben. Wir haben leider viel zu wenig Informationen wie Hermine sich in einer richtigen Beziehung verhält (Krum hatte zu wenig Auftritte, bis auf in Nebenbemerkungen und mit McLaggen, aufjedenfall derjenige der sie zu Slughorns Feier begleitet hatte, sollte der Name falsch sein, hat sie es meiner Meinung nach in keinster Weise ernst gemeint), so ist es schwer abzuschätzen was jetzt die besste Charakterisierung ist.
Hast du vielleicht einen alternativen Vorschlag?
show don't tell ist ein sehr interessantes Stichwort. Ich muss sagen, diese Szene ist nicht die erste in der James auf die Weasleys trifft, sogesehen beziehen sich einige der Aussagen auf vorherige Passagen, die ich nicht mit rein genommen habe, durch die Wortbegrenzung (wenn du Interesse hast kann ich sie dir aber gern noch per Mail zukommen lassen). Aber was dazu noch zu sagen ist, wäre dass ich bisher zu einzig und allein den fünf Tagen bei annähernd 100 Seiten Word bin (Schriftgröße 12, Times New Roman) und versuche einen Tag nicht länger als 30 Seiten werden zu lassen. Für mich waren die Phasen in denen James über Molly und die anderen Philosopiert eine Möglichkeit Ruhe hineinzubringen und auch zu zeigen, dass die Situation James, der eigentlich, denke ich, ein extrovertierter Mensch ist, in gewissem Maße überfordert, weshalb er sich Phasenweise in sich selbst zurückzieht.
Natürlich hast du Recht dass durch solche Umschreibungen Nuancen im Handeln verloren gehen, aber ich muss auch zugeben, dass es mir schwer fällt Charaktere zu schreiben wenn ich noch nicht genau weiß wie ich sie haben will. Die einzige Alternative wäre im Gegensatz zu solch einer Beschreibung in James Gedanken, es insgesamt zu streichen, da James Eindruck nicht durch eine Szene allein entspringt, sondern durch unzählige Kleinigkeiten in ihrem Umgang miteinander. Um diese alle jedoch zu schreiben fehlen mir momentan die Ideen.
Vielen Dank für den Hinweis mit Hermine:
Sie war eine interessante Person: als er ihr das erste Mal gegenüber stand, wirkte sie sehr selbstbewusst und offen, aber ihm gegenüber wirkte sie unsicher. Nicht so, als würde sie ihn meiden oder ignorieren, im Gegenteil, sie hatten sich ausgesprochen intensiv darüber unterhalten, wie es möglich war, dass James wieder lebte, aber immer wieder sprang ihr Blick unruhig hin und her oder sie versprach sich, weil sie das eine schon dachte, aber das andere noch sagte, und strich sich dann eine Haarsträhne hinter das Ohr.
Gleicher Punkt wie gerade – außerdem ist mir aufgefallen, dass das ganze aus James' Sicht erzählt ist, und er eigentlich die Limitation hat, nicht zu wissen, warum Hermine sich denn manchmal verhaspelt. Nur eine Nebensache.
Das werde ich dann wirklich ändern. Manchmal springe ich etwas in der Perspektive von Er/Sie-Erzähler zu auktorial.
James Schock ist natürlich ein guter Punkt den du anbringst, wobei ich vermute dass er momentan noch nicht gefasst hat was wirklich geschehen ist. Ein bischen, so als würde er glauben noch in einem Traum zu sein.
In anderen Szenen ist er noch deutlicher.
Es ist gut zu hören, dass du meine eigene Meinung dabei unterstützt, dass James nicht allzuschnell zu normal zurückkehren würde (oder überhaupt), ich hatte ehrlich gesagt insgesamt eher Sorge dass der Leser dadurch eher gelangweilt wird, durch Wiederholungen desselben Themas.
Kommas... ja, das ist aktuell die Rohfassung ohne wegen Rechtschreibung und Grammatik drüber gelesen zu haben, sprich alle Kommas sind im Schreibfluss gesetzt oder eben nicht gesetzt worden. Danke trotzdem für den Hinweis.
Liebe Grüße
Silvie
Vielen Dank erstmal dafür dass du dir die Mühe gemacht hast über meinen Text hinwegzulesen.
Ich hab ihn sogar durchgelesen, nicht nur überflogen ;) Das nur als Einleitung, und keine Ursache. Dafür sind wir ja da.
Ich hab das ganze in meinem Word-Dokument mal kommentiert, lass mich mal schauen – besonders negativ ist mir schon mal nichts aufgefallen, aber "antwortete Hermine und schmiegte sich an Ron, der einen Arm um ihre Schulter gelegt hatte" fand ich wohl nicht sehr in character für Hermine – ich stelle mir die einfach vom Charakter her nicht sehr anschmiegsam vor, und allgemein recht ... angespannt? "Glas halb leer"? Schwer zu beschreiben, Buch-Hermine eben, besonders gegen Ende.
was meinst du mit und allgemein recht... angespannt? Das bezieht sich nicht auf den Text oder? Sondern auf deine Auffassung von Hermine wenn ich das richtig verstanden habe. Kannst du mir erklären wie du das genau meinst?
Das hast du richtig verstanden – das war meine Auffassung von Hermine. Ich habe die Bücher letztes Jahr gelesen (zum x-ten Mal, und will das eigentlich dieses Jahr auch nochmal machen, ups), und im Gegensatz zu den Filmen ist Hermine da ja schon recht anders. Sie ist beharrlicher – bis zu nervtötend und einschüchternd – beides Eigenschaften, die sich im Alter vielleicht etwas legen, aber immer noch da sind und da bleiben werden, besonders, wenn sie gerade mal 25 ist.
Ich kann leider ohne Szene schlecht beurteilen, wie du Hermine sonst so darstellst, aber ich denke nicht, dass sie sich so sehr ändert. Ich denke eher, dass Ron versteht, dass sie nun mal so tickt, und die Beziehung deshalb funktioniert: Ron hat auch in den Büchern schon immer einen gewissen Ruhepol eingenommen, der sich von Hermine nich so leicht aus der Fassung bringen lässt und Dinge nicht persönlich nimmt. Ich hoffe, dass das mehr Sinn macht und dir weiterhilft ;)
Hier hast du dir genau eine der Stellen herausgepickt, mit denen ich mich schwer tue. Ich stimme dir zu, Hermine ist kein Charakter der sich hinter anderen versteckt, aber wenn ich mich richtig erinnere (ich kann gerade nicht nachlesen weil meine Bücher verliehen sind) war sie auch nie jemand der vor Umarmungen/ Berührungen/ Körperkontakt zurückschreckte. An mehr als einer Stelle hat sie Harry und Ron mit Umarmungen begrüßt, was natürlich nicht bedeutet dass Hermine anschmiegsam ist (eine Sache bei der ich dir prinzipiell zustimme).
Damit hast du natürlich recht – ich weiß nicht, ich denke, dass das bei mir deshalb so zwiespältige Gefühle über die Charakterisierung ausgelöst hat, da wir diese Interaktionen immer nur im platonischen Kontext sehen und ich einfach keine Referenz habe, was romantische Beziehungen angeht, wie du selbst auch schreibst...
Mein Problem mit der Stelle ist jetzt eigentlich, dass ich zeigen möchte, dass sowohl Hermine als auch Ron sich weiterentwickelt haben; dass sie nicht die selben sind wie gegen Ende Buch sieben. [...]
Hast du vielleicht einen alternativen Vorschlag?
Allgemein – ich weiß nicht, wie du das sonst behandelst, aber der Krieg ist jetzt sieben Jahre her. Das ist im Vergleich zu dem, was die durchgemacht haben, nicht "ewig her und vergessen". Ich denke, dass jeder mit den Langzeitfolgen anders umgeht – entweder Verdrängung und Abweisung, wenn das Thema aufkommt, oder dass man das durchaus für sich selbst aufarbeitet, … warum ich damit anfange, ist folgendes, da mich als Leser durchaus interessieren würde, ob Rose und James unter diesen Umständen dann wirklich geplant waren und ein Zeichen dafür sind, dass das Thema hinter ihnen liegt, oder vielleicht auch nur der Versuch sind, das Thema Krieg endgültig abzuschließen, oder nur'n Unfall waren. Je nachdem, ob Rose ein Wunschkind war oder nicht, könnte sich das auch darin widerspiegeln, wie Ron und Hermine damit umgehen, und allgemein drauf sind, yaddah yaddah. Über's Schreiben zu Schreiben ist immer so wirr, finde ich, weil ja alles zusammenhängt, und du Charakterzustände eigentlich meistens nur indirekt (ohne sie zu benennen) darstellen kannst, und das kann man nun mal meistens am Besten über die Entscheidungen und Aktionen des Charakters + wie er selbst darauf reagiert.
show don't tell ist ein sehr interessantes Stichwort. Ich muss sagen, diese Szene ist nicht die erste in der James auf die Weasleys trifft, sogesehen beziehen sich einige der Aussagen auf vorherige Passagen, die ich nicht mit rein genommen habe, durch die Wortbegrenzung (wenn du Interesse hast kann ich sie dir aber gern noch per Mail zukommen lassen).
Wenn der Leser diese Beschreibung von Molly dann allein schon durch das "Beobachten" durch anderer Charaktere Augen treffen würde, ist sie überflüssig. Ansonsten würde ich wie gesagt dafür sorgen, dass solche Beschreibungen von Eindrücken sehr rar sind.
Aber was dazu noch zu sagen ist, wäre dass ich bisher zu einzig und allein den fünf Tagen bei annähernd 100 Seiten Word bin (Schriftgröße 12, Times New Roman) und versuche einen Tag nicht länger als 30 Seiten werden zu lassen.
Okay, wow, das ist ne Menge Material, was schon mal gut ist – da kann man gut editieren und kürzen. (Seiten sagt leider nicht viel aus – Taschenbuch? DIN A 4? Mit Wörtern lässt sich mehr anfangen, 70.000 ist der erste Harry Potter Band zum Beispiel, 70.000 bis 90.000 Worte ist so der klassische Taschenbuch-Roman. Wenn ich davon ausgehe, dass eine DIN A 4 Seite so ca. 500 Worte fasst, bist du da schon bei 50.000).
Für mich waren die Phasen in denen James über Molly und die anderen philosopiert eine Möglichkeit Ruhe hineinzubringen und auch zu zeigen, dass die Situation James, der eigentlich, denke ich, ein extrovertierter Mensch ist, in gewissem Maße überfordert, weshalb er sich Phasenweise in sich selbst zurückzieht.
Aber zeigst du das auch – dass er extrovertiert ist und sich nur gelegentlich zurückzieht?
Dazu noch eine Frage; ist die Geschichte nur aus James' Perspektive geschrieben? Wenn ja, ist das wirklich der Charakter mit dem größten Charakter-Entwicklungsbogen, sodass er diese Rolle als Erzähler haben sollte?
Natürlich hast du Recht dass durch solche Umschreibungen Nuancen im Handeln verloren gehen, aber ich muss auch zugeben, dass es mir schwer fällt Charaktere zu schreiben wenn ich noch nicht genau weiß wie ich sie haben will. Die einzige Alternative wäre im Gegensatz zu solch einer Beschreibung in James Gedanken, es insgesamt zu streichen, da James Eindruck nicht durch eine Szene allein entspringt, sondern durch unzählige Kleinigkeiten in ihrem Umgang miteinander. Um diese alle jedoch zu schreiben fehlen mir momentan die Ideen.
Ich kann dich beruhigen – je mehr man sich mit der Geschichte und den Charakteren beschäftigt, desto klarer sieht man sie auch – und desto besser kann man sie sich intuitiv vorstellen – und desto besser kann man sie schreiben. Ich sage gern, dass Schreiben wie Puppenspielen ist, und mit verschiedenen Ansätzen zu experimentieren, ist nie verkehrt. Einfach immer verschiedene Möglichkeiten, wie Charakter A jetzt reagieren könnte, vor dem inneren Auge durchspielen...
Vielen Dank für den Hinweis mit Hermine:
Sie war eine interessante Person: als er ihr das erste Mal gegenüber stand, wirkte sie sehr selbstbewusst und offen, aber ihm gegenüber wirkte sie unsicher. Nicht so, als würde sie ihn meiden oder ignorieren, im Gegenteil, sie hatten sich ausgesprochen intensiv darüber unterhalten, wie es möglich war, dass James wieder lebte, aber immer wieder sprang ihr Blick unruhig hin und her oder sie versprach sich, weil sie das eine schon dachte, aber das andere noch sagte, und strich sich dann eine Haarsträhne hinter das Ohr.
Gleicher Punkt wie gerade – außerdem ist mir aufgefallen, dass das ganze aus James' Sicht erzählt ist, und er eigentlich die Limitation hat, nicht zu wissen, warum Hermine sich denn manchmal verhaspelt. Nur eine Nebensache.
Das werde ich dann wirklich ändern. Manchmal springe ich etwas in der Perspektive von Er/Sie-Erzähler zu auktorial.
Bitte, das passierte mir manchmal auch (ich hab ne Geschichte als auktorial angefangen, aber dann umgeworfen und nen personalen Erzähler drausgemacht, und wollte ein paar Szenen wiederverwenden, haha).
James Schock ist natürlich ein guter Punkt den du anbringst, wobei ich vermute dass er momentan noch nicht gefasst hat was wirklich geschehen ist. Ein bischen, so als würde er glauben noch in einem Traum zu sein.
In anderen Szenen ist er noch deutlicher.
Es ist gut zu hören, dass du meine eigene Meinung dabei unterstützt, dass James nicht allzuschnell zu normal zurückkehren würde (oder überhaupt), ich hatte ehrlich gesagt insgesamt eher Sorge dass der Leser dadurch eher gelangweilt wird, durch Wiederholungen desselben Themas.
Da muss ich leider sagen – ja, wenn das wirklich der einzige Plot ist, und es nicht nebenbei als Nebenplot mitläuft, sind Wiederholungen ohne Veränderung wirklich langweilig. Deshalb macht mir die Länge auch gewissermaßen Sorgen – bzw., ich weiß ja nicht, worum's generell in der Geschichte gehen soll, was so der generelle Plot ist, deshalb ist es schwer zu beurteilen, wie die Szene hier da reinpasst.
Ich hoffe, ich konnte dir helfen :)
Arianna Silvia
Vielen Dank erstmal dafür dass du dir die Mühe gemacht hast über meinen Text hinwegzulesen.Ich hab ihn sogar durchgelesen, nicht nur überflogen ;) Das nur als Einleitung, und keine Ursache. Dafür sind wir ja da.
Das freut mich! ^^
Ich hab das ganze in meinem Word-Dokument mal kommentiert, lass mich mal schauen – besonders negativ ist mir schon mal nichts aufgefallen, aber "antwortete Hermine und schmiegte sich an Ron, der einen Arm um ihre Schulter gelegt hatte" fand ich wohl nicht sehr in character für Hermine – ich stelle mir die einfach vom Charakter her nicht sehr anschmiegsam vor, und allgemein recht ... angespannt? "Glas halb leer"? Schwer zu beschreiben, Buch-Hermine eben, besonders gegen Ende.
was meinst du mit und allgemein recht... angespannt? Das bezieht sich nicht auf den Text oder? Sondern auf deine Auffassung von Hermine wenn ich das richtig verstanden habe. Kannst du mir erklären wie du das genau meinst?
Das hast du richtig verstanden – das war meine Auffassung von Hermine. Ich habe die Bücher letztes Jahr gelesen (zum x-ten Mal, und will das eigentlich dieses Jahr auch nochmal machen, ups), und im Gegensatz zu den Filmen ist Hermine da ja schon recht anders. Sie ist beharrlicher – bis zu nervtötend und einschüchternd – beides Eigenschaften, die sich im Alter vielleicht etwas legen, aber immer noch da sind und da bleiben werden, besonders, wenn sie gerade mal 25 ist.
Ich kann leider ohne Szene schlecht beurteilen, wie du Hermine sonst so darstellst, aber ich denke nicht, dass sie sich so sehr ändert. Ich denke eher, dass Ron versteht, dass sie nun mal so tickt, und die Beziehung deshalb funktioniert: Ron hat auch in den Büchern schon immer einen gewissen Ruhepol eingenommen, der sich von Hermine nich so leicht aus der Fassung bringen lässt und Dinge nicht persönlich nimmt. Ich hoffe, dass das mehr Sinn macht und dir weiterhilft ;)
Der Gegensatz zwischen Buch-Hermine und Film-Hermine ist besonders in den Teilen fünf, sechs, sieben sehr anders. Im Film wirkt sie beinahe schon zu perfekt fand ich, während Ron ein Großteil seines Charakters genommen worden ist, aber naja... Es ist nur immer schwierig die beiden getrennt zu halten. Film und Buchversion.
Ron als Ruhepol war in meiner Vorstellung von der BEziehung der beiden, schon recht fest eingebaut, schön dass du mir da zustimmst. Aber ich glaube eigentlich dass das eine Gegenseitige Beziehung ist: Ron ist es der Hermine in ihrem Arbeitseifer ausbremst, während Hermine diejenige ist die Ron in jenen Momenten zur Vernunft bringt, wenn er sich irgendwo hitzköpfig drin verrennt.
Hier hast du dir genau eine der Stellen herausgepickt, mit denen ich mich schwer tue. Ich stimme dir zu, Hermine ist kein Charakter der sich hinter anderen versteckt, aber wenn ich mich richtig erinnere (ich kann gerade nicht nachlesen weil meine Bücher verliehen sind) war sie auch nie jemand der vor Umarmungen/ Berührungen/ Körperkontakt zurückschreckte. An mehr als einer Stelle hat sie Harry und Ron mit Umarmungen begrüßt, was natürlich nicht bedeutet dass Hermine anschmiegsam ist (eine Sache bei der ich dir prinzipiell zustimme).
Damit hast du natürlich recht – ich weiß nicht, ich denke, dass das bei mir deshalb so zwiespältige Gefühle über die Charakterisierung ausgelöst hat, da wir diese Interaktionen immer nur im platonischen Kontext sehen und ich einfach keine Referenz habe, was romantische Beziehungen angeht, wie du selbst auch schreibst...
Mein Problem mit der Stelle ist jetzt eigentlich, dass ich zeigen möchte, dass sowohl Hermine als auch Ron sich weiterentwickelt haben; dass sie nicht die selben sind wie gegen Ende Buch sieben. [...]
Hast du vielleicht einen alternativen Vorschlag?Allgemein – ich weiß nicht, wie du das sonst behandelst, aber der Krieg ist jetzt sieben Jahre her. Das ist im Vergleich zu dem, was die durchgemacht haben, nicht "ewig her und vergessen". Ich denke, dass jeder mit den Langzeitfolgen anders umgeht – entweder Verdrängung und Abweisung, wenn das Thema aufkommt, oder dass man das durchaus für sich selbst aufarbeitet, … warum ich damit anfange, ist folgendes, da mich als Leser durchaus interessieren würde, ob Rose und James unter diesen Umständen dann wirklich geplant waren und ein Zeichen dafür sind, dass das Thema hinter ihnen liegt, oder vielleicht auch nur der Versuch sind, das Thema Krieg endgültig abzuschließen, oder nur'n Unfall waren. Je nachdem, ob Rose ein Wunschkind war oder nicht, könnte sich das auch darin widerspiegeln, wie Ron und Hermine damit umgehen, und allgemein drauf sind, yaddah yaddah. Über's Schreiben zu Schreiben ist immer so wirr, finde ich, weil ja alles zusammenhängt, und du Charakterzustände eigentlich meistens nur indirekt (ohne sie zu benennen) darstellen kannst, und das kann man nun mal meistens am Besten über die Entscheidungen und Aktionen des Charakters + wie er selbst darauf reagiert.
Du hast recht, natürlich beeinflusst der Krieg die beiden noch immer. Meine Überlegung ist jetzt nur gewesen, dass vielleicht genau der Krieg bzw. die Nachkriegszeit es gewesen ist, der bestimmte Veränderungen in ihnen hervorgerufen hat. Ich meine hier bei mir sind, Ron, Harry, Neville etc. direkt im Anschluss an die Schlacht den Auroren beigetreten (da halte ich mich an Rowlings Vorgaben), die so wie ich es schreiben werde nach dem KRieg sehr stark dezimiert worden sind, weshalb sie recht schnell vielleicht nicht Führungsrollen, aber doch eher führende Rollen eingenommen haben. Dasselbe Prinzip trifft meiner Meinung nach auf Hermine zu, die ja schon seit Buch 4 die Ungerechtigkeiten der Zauberergesellschaft hat aufdecken wollen (B.Elfe.r).
Ich könnte mir vorstellen, dass diese Friedeszeit (nach Trauer) eine entspanntere Seite hervorgebracht hat, während sie alle gleichzeitig erfahrener sind, als "gewöhnliche" Fünfundzwanzigjährige. Da müsste man sich mit psychologischen Folgen von KRiegserfahrungen in diesem Alter näher befassen...
Mal was anderes. ICh weiß Ron hatte keine allzu große Rolle, aber was denkst du über seine Darstellung?
show don't tell ist ein sehr interessantes Stichwort. Ich muss sagen, diese Szene ist nicht die erste in der James auf die Weasleys trifft, sogesehen beziehen sich einige der Aussagen auf vorherige Passagen, die ich nicht mit rein genommen habe, durch die Wortbegrenzung (wenn du Interesse hast kann ich sie dir aber gern noch per Mail zukommen lassen).
Wenn der Leser diese Beschreibung von Molly dann allein schon durch das "Beobachten" durch anderer Charaktere Augen treffen würde, ist sie überflüssig. Ansonsten würde ich wie gesagt dafür sorgen, dass solche Beschreibungen von Eindrücken sehr rar sind.
Sorry den Punkt verstehe ich nicht ganz.
Aber was dazu noch zu sagen ist, wäre dass ich bisher zu einzig und allein den fünf Tagen bei annähernd 100 Seiten Word bin (Schriftgröße 12, Times New Roman) und versuche einen Tag nicht länger als 30 Seiten werden zu lassen.
Okay, wow, das ist ne Menge Material, was schon mal gut ist – da kann man gut editieren und kürzen. (Seiten sagt leider nicht viel aus – Taschenbuch? DIN A 4? Mit Wörtern lässt sich mehr anfangen, 70.000 ist der erste Harry Potter Band zum Beispiel, 70.000 bis 90.000 Worte ist so der klassische Taschenbuch-Roman. Wenn ich davon ausgehe, dass eine DIN A 4 Seite so ca. 500 Worte fasst, bist du da schon bei 50.000).
Ja es sind A4 Seiten
Für mich waren die Phasen in denen James über Molly und die anderen philosopiert eine Möglichkeit Ruhe hineinzubringen und auch zu zeigen, dass die Situation James, der eigentlich, denke ich, ein extrovertierter Mensch ist, in gewissem Maße überfordert, weshalb er sich Phasenweise in sich selbst zurückzieht.
Aber zeigst du das auch – dass er extrovertiert ist und sich nur gelegentlich zurückzieht?
Dazu noch eine Frage; ist die Geschichte nur aus James' Perspektive geschrieben? Wenn ja, ist das wirklich der Charakter mit dem größten Charakter-Entwicklungsbogen, sodass er diese Rolle als Erzähler haben sollte?
Nein ist er nicht. Viele Charaktere werden im Laufe der Geschichte eine Charakterentwicklung durchmachen, auch wenn sie wahrscheinlich mit keinem Charakter am Ende meiner bisherigen Planung wirklich beendet sein wird.
Zum Thema Erzählperspektiven: James ist nur eine von vielen PErsonen aus deren PErspektive ich schreibe. Aktuell dominiert seine, HArrys und Ginnys aber auch Ron, Arthur, Molly und HErmine hatten schon ihre Szene. ICh springe recht viel hin und her, da meine Handlung sich nicht nur um JAmes dreht.
Natürlich hast du Recht dass durch solche Umschreibungen Nuancen im Handeln verloren gehen, aber ich muss auch zugeben, dass es mir schwer fällt Charaktere zu schreiben wenn ich noch nicht genau weiß wie ich sie haben will. Die einzige Alternative wäre im Gegensatz zu solch einer Beschreibung in James Gedanken, es insgesamt zu streichen, da James Eindruck nicht durch eine Szene allein entspringt, sondern durch unzählige Kleinigkeiten in ihrem Umgang miteinander. Um diese alle jedoch zu schreiben fehlen mir momentan die Ideen.
Ich kann dich beruhigen – je mehr man sich mit der Geschichte und den Charakteren beschäftigt, desto klarer sieht man sie auch – und desto besser kann man sie sich intuitiv vorstellen – und desto besser kann man sie schreiben. Ich sage gern, dass Schreiben wie Puppenspielen ist, und mit verschiedenen Ansätzen zu experimentieren, ist nie verkehrt. Einfach immer verschiedene Möglichkeiten, wie Charakter A jetzt reagieren könnte, vor dem inneren Auge durchspielen...
Vielen Dank für den Hinweis mit Hermine:
Sie war eine interessante Person: als er ihr das erste Mal gegenüber stand, wirkte sie sehr selbstbewusst und offen, aber ihm gegenüber wirkte sie unsicher. Nicht so, als würde sie ihn meiden oder ignorieren, im Gegenteil, sie hatten sich ausgesprochen intensiv darüber unterhalten, wie es möglich war, dass James wieder lebte, aber immer wieder sprang ihr Blick unruhig hin und her oder sie versprach sich, weil sie das eine schon dachte, aber das andere noch sagte, und strich sich dann eine Haarsträhne hinter das Ohr.
Gleicher Punkt wie gerade – außerdem ist mir aufgefallen, dass das ganze aus James' Sicht erzählt ist, und er eigentlich die Limitation hat, nicht zu wissen, warum Hermine sich denn manchmal verhaspelt. Nur eine Nebensache.
Das werde ich dann wirklich ändern. Manchmal springe ich etwas in der Perspektive von Er/Sie-Erzähler zu auktorial.
Bitte, das passierte mir manchmal auch (ich hab ne Geschichte als auktorial angefangen, aber dann umgeworfen und nen personalen Erzähler drausgemacht, und wollte ein paar Szenen wiederverwenden, haha).
James Schock ist natürlich ein guter Punkt den du anbringst, wobei ich vermute dass er momentan noch nicht gefasst hat was wirklich geschehen ist. Ein bischen, so als würde er glauben noch in einem Traum zu sein.
In anderen Szenen ist er noch deutlicher.
Es ist gut zu hören, dass du meine eigene Meinung dabei unterstützt, dass James nicht allzuschnell zu normal zurückkehren würde (oder überhaupt), ich hatte ehrlich gesagt insgesamt eher Sorge dass der Leser dadurch eher gelangweilt wird, durch Wiederholungen desselben Themas.Da muss ich leider sagen – ja, wenn das wirklich der einzige Plot ist, und es nicht nebenbei als Nebenplot mitläuft, sind Wiederholungen ohne Veränderung wirklich langweilig. Deshalb macht mir die Länge auch gewissermaßen Sorgen – bzw., ich weiß ja nicht, worum's generell in der Geschichte gehen soll, was so der generelle Plot ist, deshalb ist es schwer zu beurteilen, wie die Szene hier da reinpasst.
Nein ist er bei weitem nicht.
James Gemütslage ist zwar etwas dass sich konseqent durch seine Szenen hinduchzieht, aber ich versuche mit jedem Auftritt sie weiterzuentwickeln. Da ist das große Rätzel wie James hergekommen ist, dann gibt es noch einen Aurorenfall, der langsam aber stetig aufgebaut wird und noch einiges mehr.
Ich hoffe, ich konnte dir helfen :)
Ja das konntest du ^^
Vielen Dank bis hier her!