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sternenscherbenfee
Hallo!
Ich habe eine (sehr kurze) Kurzgeschichte geschrieben, zu der ich gerne eure Meinung wüsste. Ihr könnt sie auch hier finden.
Besonders interessieren mich diese Fragen:
Passt der Titel?
Wie findet ihr die Länge der Kurzgeschichte? Gibt es Stellen, die noch länger sein sollten? Reicht der Plot (oder soll ich mehr Plot in die Geschichte einfügen)?
Ist die Geschichte flüssig zu lesen?
Wie ist es mit dem Worldbuilding - Wie findet ihr es? Fehlt etwas? Ist es zu wenig?
Was sagt ihr zum Schreibstil?
Was ist weniger gut gelungen?
Was ist gut gelungen?
Hier der Text:
Die Einsamkeit war einer der Bestandteile ihres Lebens, der Cori schon immer begleitet hatte. Das kleine Haus, das sie und ihr Vater bewohnten, stand abseits von jeder Zivilisation am Rande eines großen Waldes. Cori konnte sich nur vage daran erinnern, das weit entfernte Dorf einmal als Kind zu einem Erntedankmarkt besucht zu haben, und ihre Erinnerungen daran verschwanden mit jedem Tag, mit jeder sich öffnenden Blüte im Frühling weiter. Mit jedem Tag wurde die Einsamkeit, die sie und ihren Vater umgab immer strenger, fordernder. Die Jahreszeiten kamen und gingen, froren das Haus und die Herzen seiner Insassen ein, belebten es im Sommer mit Blumen und glitzernden Sonnenstrahlen, doch die Einsamkeit blieb und verlangte nach immer größeren Teilen der Herzen von Cori und ihrem Vater, schlich sich rein und biss sich fest. Die Einsamkeit hatte Coris Mutter Aela vor Jahren ins Grab gebracht, und Cori musste verzweifelt dabei zusehen, wie die Einsamkeit auch das Leben aus ihrem Vater Clewin saugte, ihm seine Freude, seine Geselligkeit, sein Witz verschwanden und er wurde von einer hellen, leuchtenden Person zu einem grauen, matten Abklatsch seines früheren Selbts. Cori spürte, wie die Einsamkeit versuchte, auch aus ihr alles Fröhliche zu zerren und sie versuchte, sich zu wehren. Lächelte, machte Witze, sang vor sich hin. Doch die Einsamkeit griff weiter nach ihr.
Ich werde diesen Tag überleben und ihn zu einem guten Tag machen., war ihr erster Gedanke am Morgen. Es war ein grauer Tag. Lange halte ich das nicht mehr aus., dachte sie am Abend. Doch jeden Tag entschied sie sich wieder dafür, bei ihrem Vater zu bleiben, in dem kleinen Haus, entfernt von jeder Zivilisation.
Und die Einsamkeit griff auch nach der Umwelt. Die Schüssel Milch, die Cori jeden Abend für die Elfen draußen auf die Fesnterbank stellte, wurde über Nacht nicht mehr leer. Die Gruppe von Elfen, die jede Nacht die Schüssel leer getrunken hatte, wurde immer kleiner. Eines Morgens musste Cori feststellen, dass die Schüssel in dieser Nacht gar nicht angefasst worden war. Es war ein Morgen Anfang Herbst, der einen Hauch von Eisigkeit mit sich gebracht hatte. Die Blätter raschelten im leichten Wind. Der Tag fühlte sich fast genau wie alle anderen Tage davor auch an. Doch an diesem Tag hing etwas anderes in der Luft, etwas Drohendes. Cori war angespannt. Ihre Finger tippten nervös auf ihre Beine. Die Schüssel war in dieser Nacht nicht angefasst worden. Wie jeden Tag richtete sie den Frühstückstisch für sich und ihren Vater her, stellte ein Brot auf den Tisch, die Äpfel und zwei Gläser. Sie klopfte leise an die Tür ihres Vaters wie jeden Morgen, um ihn aus dem Bett zu locken. Leise. Dann noch einmal. Und dann noch einmal, etwas lauter. Es reagierte niemand. Das Klopfen verhallte in einem einsamen Haus. Cori öffnete die Tür. Als sie ihren Vater still im Bett liegen sah, die Augen geschlossen, wusste sie, dass es für sie Zeit war zu gehen.
Coris Tasche war schnell gepackt. Die wenigen Kleidungsstücke, die sie besaß, wanderten neben Essen in ihre kleine Tasche. Als letztes band sie sich noch eine silberne Kette um den Hals, die ihre Mutter ihr vor Jahren geschenkt hatte, und die sie vor ihrem Vater versteckt unter ihrem Bett gelagert hatte. Hic sunt dracones stand darauf, Hier sind Drachen. Ein Satz, der Dieses Gebiet ist unbekannt bedeutete. Cori nahm ihre Tasche, ging hinaus, sperrte hinter sich die Tür ab und steckte den Schlüssel ein. Ich mache mir ab jetzt mein Glück.
Ich habe eine (sehr kurze) Kurzgeschichte geschrieben, zu der ich gerne eure Meinung wüsste. Ihr könnt sie auch hier finden.
Besonders interessieren mich diese Fragen:
Passt der Titel?
Wie findet ihr die Länge der Kurzgeschichte? Gibt es Stellen, die noch länger sein sollten? Reicht der Plot (oder soll ich mehr Plot in die Geschichte einfügen)?
Ist die Geschichte flüssig zu lesen?
Wie ist es mit dem Worldbuilding - Wie findet ihr es? Fehlt etwas? Ist es zu wenig?
Was sagt ihr zum Schreibstil?
Was ist weniger gut gelungen?
Was ist gut gelungen?
Hier der Text:
Die Einsamkeit war einer der Bestandteile ihres Lebens, der Cori schon immer begleitet hatte. Das kleine Haus, das sie und ihr Vater bewohnten, stand abseits von jeder Zivilisation am Rande eines großen Waldes. Cori konnte sich nur vage daran erinnern, das weit entfernte Dorf einmal als Kind zu einem Erntedankmarkt besucht zu haben, und ihre Erinnerungen daran verschwanden mit jedem Tag, mit jeder sich öffnenden Blüte im Frühling weiter. Mit jedem Tag wurde die Einsamkeit, die sie und ihren Vater umgab immer strenger, fordernder. Die Jahreszeiten kamen und gingen, froren das Haus und die Herzen seiner Insassen ein, belebten es im Sommer mit Blumen und glitzernden Sonnenstrahlen, doch die Einsamkeit blieb und verlangte nach immer größeren Teilen der Herzen von Cori und ihrem Vater, schlich sich rein und biss sich fest. Die Einsamkeit hatte Coris Mutter Aela vor Jahren ins Grab gebracht, und Cori musste verzweifelt dabei zusehen, wie die Einsamkeit auch das Leben aus ihrem Vater Clewin saugte, ihm seine Freude, seine Geselligkeit, sein Witz verschwanden und er wurde von einer hellen, leuchtenden Person zu einem grauen, matten Abklatsch seines früheren Selbts. Cori spürte, wie die Einsamkeit versuchte, auch aus ihr alles Fröhliche zu zerren und sie versuchte, sich zu wehren. Lächelte, machte Witze, sang vor sich hin. Doch die Einsamkeit griff weiter nach ihr.
Ich werde diesen Tag überleben und ihn zu einem guten Tag machen., war ihr erster Gedanke am Morgen. Es war ein grauer Tag. Lange halte ich das nicht mehr aus., dachte sie am Abend. Doch jeden Tag entschied sie sich wieder dafür, bei ihrem Vater zu bleiben, in dem kleinen Haus, entfernt von jeder Zivilisation.
Und die Einsamkeit griff auch nach der Umwelt. Die Schüssel Milch, die Cori jeden Abend für die Elfen draußen auf die Fesnterbank stellte, wurde über Nacht nicht mehr leer. Die Gruppe von Elfen, die jede Nacht die Schüssel leer getrunken hatte, wurde immer kleiner. Eines Morgens musste Cori feststellen, dass die Schüssel in dieser Nacht gar nicht angefasst worden war. Es war ein Morgen Anfang Herbst, der einen Hauch von Eisigkeit mit sich gebracht hatte. Die Blätter raschelten im leichten Wind. Der Tag fühlte sich fast genau wie alle anderen Tage davor auch an. Doch an diesem Tag hing etwas anderes in der Luft, etwas Drohendes. Cori war angespannt. Ihre Finger tippten nervös auf ihre Beine. Die Schüssel war in dieser Nacht nicht angefasst worden. Wie jeden Tag richtete sie den Frühstückstisch für sich und ihren Vater her, stellte ein Brot auf den Tisch, die Äpfel und zwei Gläser. Sie klopfte leise an die Tür ihres Vaters wie jeden Morgen, um ihn aus dem Bett zu locken. Leise. Dann noch einmal. Und dann noch einmal, etwas lauter. Es reagierte niemand. Das Klopfen verhallte in einem einsamen Haus. Cori öffnete die Tür. Als sie ihren Vater still im Bett liegen sah, die Augen geschlossen, wusste sie, dass es für sie Zeit war zu gehen.
Coris Tasche war schnell gepackt. Die wenigen Kleidungsstücke, die sie besaß, wanderten neben Essen in ihre kleine Tasche. Als letztes band sie sich noch eine silberne Kette um den Hals, die ihre Mutter ihr vor Jahren geschenkt hatte, und die sie vor ihrem Vater versteckt unter ihrem Bett gelagert hatte. Hic sunt dracones stand darauf, Hier sind Drachen. Ein Satz, der Dieses Gebiet ist unbekannt bedeutete. Cori nahm ihre Tasche, ging hinaus, sperrte hinter sich die Tür ab und steckte den Schlüssel ein. Ich mache mir ab jetzt mein Glück.
Beiträge: 56
Rang: Bildzeitungsleser
Schreibwerkstättler
Schreibwerkstatt-Autor
Beitrag #2, verfasst am 19.10.2018 | 13:08 Uhr
Hey!
Also vorneweg mal - ich hatte gerade eine Gänsehaut.
Meine Frage, warum sie nicht weg geht, wenn es jeden Tag so schlimme ist, hast du auch beantwortet. Zumindest für Cori - was ihre Eltern da draußen gehalten hat erschließt sich mir nicht.
Du schreibst auf eine absolut unaufgeregte Art, ohne den Tod des Vaters auch nur zu erwähnen, die mir die Gänsehaut beschert hat. Für mich ist das eine sehr kurze Momentaufnahme aus dem Leben einer jungen Frau, die nur darauf wartet, ihren Weg zu gehen. So weit fand ich es wunderbar und flüssig und wenn man es darauf reduziert, auch von der Länge her absolut passend.
Für einen rechten Plot allergings, oder gar eine Fantasy Welt, war es mir ehrlich gesagt zu kurz. Ich hätte mir ein Setting irgendwo im Nichts von Alaska oder so vorgestellt und ehrlich gesagt nicht an Elfen oder sonstige Fantasy Wesen gedacht. Du erwähnst sie auch nur im Zusammenhang mit der Milchschüssel, aber ich habe keine Ahnung, was es mit ihnen auf sich hat. Geschweige denn, wie die Mutter zu einem Amulett kommt, bei dem es um Drachen geht. Dazu hätte deine Proagonistin vielleicht ein Familiengeheimnis enthüllen müssen, oder Anzeichen für einen Drachen am Himmel, oder was auch immer. Aber im Moment fehlt mir dazu völlig der Zugang. Ob der Titel passt, ist eine gute Frage. Mein Eindruck ist, eher nicht, weil das Amulett anscheinend doch nicht ganz so wichtig ist. Ich meine, sie hängt es um, sperrt ab, und geht. Die Erklärung, dass sich Cori jetzt auf unbekanntes Gebiet begibt könnte passen, aber irgendwas fehlt da für mein Empfinden.
Ich hoffe du kannst mit meinen Eindrücken was anfangen.
Liebe Grüße
Meika
Also vorneweg mal - ich hatte gerade eine Gänsehaut.
Meine Frage, warum sie nicht weg geht, wenn es jeden Tag so schlimme ist, hast du auch beantwortet. Zumindest für Cori - was ihre Eltern da draußen gehalten hat erschließt sich mir nicht.
Du schreibst auf eine absolut unaufgeregte Art, ohne den Tod des Vaters auch nur zu erwähnen, die mir die Gänsehaut beschert hat. Für mich ist das eine sehr kurze Momentaufnahme aus dem Leben einer jungen Frau, die nur darauf wartet, ihren Weg zu gehen. So weit fand ich es wunderbar und flüssig und wenn man es darauf reduziert, auch von der Länge her absolut passend.
Für einen rechten Plot allergings, oder gar eine Fantasy Welt, war es mir ehrlich gesagt zu kurz. Ich hätte mir ein Setting irgendwo im Nichts von Alaska oder so vorgestellt und ehrlich gesagt nicht an Elfen oder sonstige Fantasy Wesen gedacht. Du erwähnst sie auch nur im Zusammenhang mit der Milchschüssel, aber ich habe keine Ahnung, was es mit ihnen auf sich hat. Geschweige denn, wie die Mutter zu einem Amulett kommt, bei dem es um Drachen geht. Dazu hätte deine Proagonistin vielleicht ein Familiengeheimnis enthüllen müssen, oder Anzeichen für einen Drachen am Himmel, oder was auch immer. Aber im Moment fehlt mir dazu völlig der Zugang. Ob der Titel passt, ist eine gute Frage. Mein Eindruck ist, eher nicht, weil das Amulett anscheinend doch nicht ganz so wichtig ist. Ich meine, sie hängt es um, sperrt ab, und geht. Die Erklärung, dass sich Cori jetzt auf unbekanntes Gebiet begibt könnte passen, aber irgendwas fehlt da für mein Empfinden.
Ich hoffe du kannst mit meinen Eindrücken was anfangen.
Liebe Grüße
Meika
“Sometimes even a monster is no monster. Sometimes it's beautiful and we fall in love …”
Stephen King
Stephen King
sternenscherbenfee
Beitrag #3, verfasst am 20.10.2018 | 17:44 Uhr
Vielen Dank für dein Kommentar, meika! An deiner Kritik ist schon was dran. Ich werde die Geschichte überarbeiten!
Das Genre werde ich aber auf jeden Fall bei Fantasy belassen.
Das Genre werde ich aber auf jeden Fall bei Fantasy belassen.
sternenscherbenfee
Beitrag #4, verfasst am 20.10.2018 | 21:28 Uhr
Ich habe die Geschichte überarbeitet. Ihr könnt die überarbeitete Version hier finden.
Ich poste aber auch mal hier die neue Version:
Die Einsamkeit war einer der Bestandteile ihres Lebens, der Cori schon immer begleitet hatte. Das kleine Haus, das sie und ihr Vater bewohnten, stand abseits von jeder Zivilisation am Rande eines großen Waldes. Ihre Eltern waren vor der Geburt ihres ersten – und letzten – Kindes in dieses Haus gezogen, um der immer grausamer werdenden Banden ihres damaligen Zuhauses zu entkommen. Cori konnte sich nur vage daran erinnern, das weit entfernte Dorf einmal als Kind zu einem Erntedankmarkt besucht zu haben, und ihre Erinnerungen daran verschwanden mit jedem Tag, mit jeder sich öffnenden Blüte im Frühling weiter. Mit jedem Tag wurde die Einsamkeit, die sie und ihren Vater umgab immer strenger, fordernder. Die Jahreszeiten kamen und gingen, froren das Haus und die Herzen seiner Insassen ein, belebten es im Sommer mit Blumen und glitzernden Sonnenstrahlen, doch die Einsamkeit blieb und verlangte nach immer größeren Teilen der Herzen von Cori und ihrem Vater, schlich sich rein und biss sich fest. Die Einsamkeit hatte Coris Mutter Aela vor Jahren ins Grab gebracht, und Cori musste verzweifelt dabei zusehen, wie die Einsamkeit auch das Leben aus ihrem Vater Clewin saugte, ihm seine Freude, seine Geselligkeit, sein Witz verschwanden und er wurde von einer hellen, leuchtenden Person zu einem grauen, matten Abklatsch seines früheren Selbts. Cori spürte, wie die Einsamkeit versuchte, auch aus ihr alles Fröhliche zu zerren und sie versuchte, sich zu wehren. Lächelte, machte Witze, sang vor sich hin. Doch die Einsamkeit griff weiter nach ihr.
Ich werde diesen Tag überleben und ihn zu einem guten Tag machen., war ihr erster Gedanke am Morgen. Es war ein grauer Tag. Lange halte ich das nicht mehr aus., dachte sie am Abend. Doch jeden Tag entschied sie sich wieder dafür, bei ihrem Vater zu bleiben, in dem kleinen Haus, entfernt von jeder Zivilisation.
Und die Einsamkeit griff auch nach der Umwelt. Die Schüssel Milch, die Cori jeden Abend für die Elfen draußen auf die Fesnterbank stellte, wurde über Nacht nicht mehr leer. Die Schüssel Milch, die die Elfen gütig stimmte, sodass diese die Familie vor den anderenm magischen, bösen Wesen im Wald beschützte. Die Gruppe von Elfen, die jede Nacht die Schüssel leer getrunken hatte, wurde immer kleiner. Eines Morgens musste Cori feststellen, dass die Schüssel in dieser Nacht gar nicht angefasst worden war. Es war ein Morgen Anfang Herbst, der einen Hauch von Eisigkeit mit sich gebracht hatte. Die Blätter raschelten im leichten Wind. Der Tag fühlte sich fast genau wie alle anderen Tage davor auch an. Doch an diesem Tag hing etwas anderes in der Luft, etwas Drohendes. Cori war angespannt. Ihre Finger tippten nervös auf ihre Beine. Die Schüssel war in dieser Nacht nicht angefasst worden. Wie jeden Tag richtete sie den Frühstückstisch für sich und ihren Vater her, stellte ein Brot auf den Tisch, die Äpfel und zwei Gläser. Sie klopfte leise an die Tür ihres Vaters wie jeden Morgen, um ihn aus dem Bett zu locken. Leise. Dann noch einmal. Und dann noch einmal, etwas lauter. Es reagierte niemand. Das Klopfen verhallte in einem einsamen Haus. Cori öffnete die Tür. Als sie ihren Vater still im Bett liegen sah, die Augen geschlossen, wusste sie, dass es für sie Zeit war zu gehen.
Coris Tasche war schnell gepackt. Die wenigen Kleidungsstücke, die sie besaß, wanderten neben Essen in ihre kleine Tasche. Als letztes band sie sich noch eine silberne Kette um den Hals, die ihre Mutter ihr vor Jahren geschenkt hatte, und die sie vor ihrem Vater versteckt unter ihrem Bett gelagert hatte. Hic sunt dracones stand darauf, Hier sind Drachen. Ein Satz, der Dieses Gebiet ist unbekannt bedeutete. Es war ein Andenken an ihre Mutter, die Cori das Amulett überreicht hatte, um ihre Tochter daran zu erinnern, dass es dort draußen noch etwas anderes gab, für das es sich zu Leben lohnte. Cori nahm ihre Tasche, ging hinaus, sperrte hinter sich die Tür ab und steckte den Schlüssel ein. Ich mache mir ab jetzt mein Glück.
Ich poste aber auch mal hier die neue Version:
Die Einsamkeit war einer der Bestandteile ihres Lebens, der Cori schon immer begleitet hatte. Das kleine Haus, das sie und ihr Vater bewohnten, stand abseits von jeder Zivilisation am Rande eines großen Waldes. Ihre Eltern waren vor der Geburt ihres ersten – und letzten – Kindes in dieses Haus gezogen, um der immer grausamer werdenden Banden ihres damaligen Zuhauses zu entkommen. Cori konnte sich nur vage daran erinnern, das weit entfernte Dorf einmal als Kind zu einem Erntedankmarkt besucht zu haben, und ihre Erinnerungen daran verschwanden mit jedem Tag, mit jeder sich öffnenden Blüte im Frühling weiter. Mit jedem Tag wurde die Einsamkeit, die sie und ihren Vater umgab immer strenger, fordernder. Die Jahreszeiten kamen und gingen, froren das Haus und die Herzen seiner Insassen ein, belebten es im Sommer mit Blumen und glitzernden Sonnenstrahlen, doch die Einsamkeit blieb und verlangte nach immer größeren Teilen der Herzen von Cori und ihrem Vater, schlich sich rein und biss sich fest. Die Einsamkeit hatte Coris Mutter Aela vor Jahren ins Grab gebracht, und Cori musste verzweifelt dabei zusehen, wie die Einsamkeit auch das Leben aus ihrem Vater Clewin saugte, ihm seine Freude, seine Geselligkeit, sein Witz verschwanden und er wurde von einer hellen, leuchtenden Person zu einem grauen, matten Abklatsch seines früheren Selbts. Cori spürte, wie die Einsamkeit versuchte, auch aus ihr alles Fröhliche zu zerren und sie versuchte, sich zu wehren. Lächelte, machte Witze, sang vor sich hin. Doch die Einsamkeit griff weiter nach ihr.
Ich werde diesen Tag überleben und ihn zu einem guten Tag machen., war ihr erster Gedanke am Morgen. Es war ein grauer Tag. Lange halte ich das nicht mehr aus., dachte sie am Abend. Doch jeden Tag entschied sie sich wieder dafür, bei ihrem Vater zu bleiben, in dem kleinen Haus, entfernt von jeder Zivilisation.
Und die Einsamkeit griff auch nach der Umwelt. Die Schüssel Milch, die Cori jeden Abend für die Elfen draußen auf die Fesnterbank stellte, wurde über Nacht nicht mehr leer. Die Schüssel Milch, die die Elfen gütig stimmte, sodass diese die Familie vor den anderenm magischen, bösen Wesen im Wald beschützte. Die Gruppe von Elfen, die jede Nacht die Schüssel leer getrunken hatte, wurde immer kleiner. Eines Morgens musste Cori feststellen, dass die Schüssel in dieser Nacht gar nicht angefasst worden war. Es war ein Morgen Anfang Herbst, der einen Hauch von Eisigkeit mit sich gebracht hatte. Die Blätter raschelten im leichten Wind. Der Tag fühlte sich fast genau wie alle anderen Tage davor auch an. Doch an diesem Tag hing etwas anderes in der Luft, etwas Drohendes. Cori war angespannt. Ihre Finger tippten nervös auf ihre Beine. Die Schüssel war in dieser Nacht nicht angefasst worden. Wie jeden Tag richtete sie den Frühstückstisch für sich und ihren Vater her, stellte ein Brot auf den Tisch, die Äpfel und zwei Gläser. Sie klopfte leise an die Tür ihres Vaters wie jeden Morgen, um ihn aus dem Bett zu locken. Leise. Dann noch einmal. Und dann noch einmal, etwas lauter. Es reagierte niemand. Das Klopfen verhallte in einem einsamen Haus. Cori öffnete die Tür. Als sie ihren Vater still im Bett liegen sah, die Augen geschlossen, wusste sie, dass es für sie Zeit war zu gehen.
Coris Tasche war schnell gepackt. Die wenigen Kleidungsstücke, die sie besaß, wanderten neben Essen in ihre kleine Tasche. Als letztes band sie sich noch eine silberne Kette um den Hals, die ihre Mutter ihr vor Jahren geschenkt hatte, und die sie vor ihrem Vater versteckt unter ihrem Bett gelagert hatte. Hic sunt dracones stand darauf, Hier sind Drachen. Ein Satz, der Dieses Gebiet ist unbekannt bedeutete. Es war ein Andenken an ihre Mutter, die Cori das Amulett überreicht hatte, um ihre Tochter daran zu erinnern, dass es dort draußen noch etwas anderes gab, für das es sich zu Leben lohnte. Cori nahm ihre Tasche, ging hinaus, sperrte hinter sich die Tür ab und steckte den Schlüssel ein. Ich mache mir ab jetzt mein Glück.
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