FanFiktion.de - Forum / Schreibwerkstatt - Archiv / [Star Trek Voyager, Romanze, P16, Geheimmission Risa]
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ich interessiert erstmal alles, was Dir, lieber Kritiker, auffällt: Schreibstil, Wortwahl, unzusammenhängende Abschnitte, Formatierung, oder Stellen, über die Du stolperst. In folgenden Punkten bin ich mir nicht sicher:
Die Kurzbeschreibung vermittelt sicher nur ein vages Bild. Muss ich mehr Informationen geben?
Dieses erste Kapitel enthält keine Dialoge. Stört das?
Ich nenne mit Absicht keinerlei Namen. Kann man der Story trotzdem folgen?
Wie wirkt die Protagonistin auf Dich?
Sind die Empfindungen der Protagonistin eindeutig? Muss ich sie stärker herausarbeiten?
Bekommt man genügend Informationen, was in der Vergangenheit passiert ist und wie sie sich fühlt? Oder ist es womöglich schon zu viel? Hat die Szene trotzdem noch ausreichend Spannung?
Habe ich es mit dem Setting übertrieben. Schreitet die Szene zu langsam voran?
Gibt es Abschnitte, die ich straffen kann?
Auf eine Kritik wäre ich gespannt. Im Voraus schon mal herzlichen Dank für Deine Mühe.
Liebe Grüße
Seveny
Kurzbeschreibung:
Zwei Jahre nach der spektakulären Rückkehr der Voyager hatte das Leben endgültig die Weichen neu gestellt. Allerdings nicht für alle Beteiligten in die gewünschte Richtung und so setzt eine geheimnisvolle Mission auf Risa eine Reihe von Geschehnissen in Gang, deren Ergebnis ungewisser ist als jedes Dabo-Spiel ...
Geheimmission Risa
Der blaue Planet dehnte sich zunehmend aus, wurde größer und größer, bis er das gesamte Sichtfenster ausfüllte. Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen lehnte sie sich im Sitz des Transport-Shuttles zurück. Dieses Treffen hatte sie schon vor Monaten geplant. Seitdem hatte sie die Tage gezählt.
Nur Minuten später durchdrang das Shuttle den Dunstschleier und tauchte in die Atmosphäre des Planeten ein. Erste Details wurde sichtbar. Baumriesen, Palmen und Farnen bestimmten die bergige Landschaft, an die sich im Süden ein Meer anschloss. Fasziniert heftete sich ihr Blick auf das türkisfarbene Wasser – sie erkannte bereits die legendäre Suraya-Bucht. Mit weißen Schaumkronen brandeten die Wellen an den Sandstrand oder gischtete die schroffen Felsen hoch. Kein Wunder, dass Risa zu den beliebtesten Urlaubszielen der Föderation zählte. Obwohl ein ausgeklügeltes Umweltsystem die tropische Natur nur künstlich erzeugte, steigerte sich ihre Vorfreude mit jedem Meter, den sie sich näherte.
Fast unmerklich setzte das Transport-Shuttle auf dem Boden auf. Sie schulterte die Reisetasche und steuerte auf den Ausstieg zu. Warme, subtropische Luft, angereichert mit exotischen Blütenaromen, schlug ihr entgegen. Ein wohltuendes Gefühl von Entspannung durchströmte sie. Wie lange hatte sie auf diesen Augenblick gewartet? Sie trat einige Schritte hinaus, dann hielt sie sich schützend die Hand vor Augen, den Blick in die Ferne gerichtet. Die beiden Sonnen des Planeten standen schon tief. Ihre rötlichen Strahlen tauchten die Stadt in ein blutrotes Licht, das demnächst hinter den schroffen Felsen der Bergkette untergehen würde. Beim Anblick der tropischen Natur fielen spontan alle Sorgen von ihr ab. Sie fühlte sich frei. Hier, auf Risa, konnte sie endlich in die Anonymität abtauchen – eine Namenlose in einer bunten Masse Touristen sein und unbehelligt in das pulsierende Nachtleben eintreten. Der Gedanke beschwingte sie. Niemand fragte in einem Urlaubsparadies nach dem Ziel, weil jeder annahm, dass sie genau wie die Anderen das Amüsement suchte – etwas, das in gewisser Weise sogar zutraf.
Mit einem optimistischen Lächeln auf den Lippen begab sich in den Strom der Touristen, die unermüdlich stadteinwärts strebten. Oft blieben die Besucher nur wenige Stunden, dementsprechend ruhelos und lautstark ging es auf den Straßen zu. Es störte sie nicht weiter, denn das Transport-Shuttle war verspätet auf Risa gelandet. Nun hatte sie nicht mehr viel Zeit, um im Hotel einzuchecken. Eilig lenkte sie ihren Schritt in Richtung Flaniermeile, deren bunte Kulisse sie schon von Weitem erkennen konnte. Restaurants reihten sich wie Perlen aneinander, wechselten sich ab mit Cafés, Bars, Massage-Praxen und Spielhöllen, die erst nachts zu vollem Leben erwachten. Der Geräuschpegel einer pulsierenden Stadt umgab sie. Am Ende der Straße mündete das Vergnügungsviertel in das ruhigere Hotelviertel. Die modernen Bauten aus Stahl und Glas, die direkt an der legendären Suraya-Bucht lagen, versprachen allen erdenklichen Luxus.
Sie hielt nach dem „Grand Nuvia“ Ausschau und entdeckte die renommierte Hotelanlage am Ende der Straße. Beschwingt, aber mit einer Spur Ungeduld, steuerte sie auf den prunkvollen Eingang zu, ohne die wasserspendenden Amphoren, die das Portal säumten, eines Blickes zu würdigen. Wenn sie nicht zu spät kommen wollte, durfte sie keine Zeit verlieren. Festen Schrittes durchquerte sie den Lobbybereich, an den sich eine großzügige Rezeption anschloss. Schade, dass sie das Hotel nicht nutzen würde. Ein Treffen in einem derart bekannten Resort wäre zu gefährlich. Es diente lediglich dazu, eine überprüfbare Adresse vorzuweisen, falls die Sonderkommission, die neuerdings in ihren Aufgabenbereich fiel, sie überprüfte.
Sie trat an die Rezeption heran, zeigte ihre Reservierung und erhielt von der Dame am Empfang – eine Andorianerin, deren blaue Antennen freundlich auf sie gerichtet waren – den Türcode. Wenige Minuten später betrat sie das Hotelzimmer. Wenn alles glatt lief, würde sie den Raum in einigen Tagen unangetastet verlassen. Eigentlich schade, denn das Zimmer besaß einen Balkon mit einem traumhaften Ausblick auf den weißen Sandstrand.
Ihr Blick fiel erneut auf die Zeitangabe. 19:30 – die Zeit drängte, sie musste sich umziehen. Hastig entnahm sie ihrer Reisetasche eine schwarzhaarige Perücke und ein verwegen kurzes Kleid. Sie zögerte.
Soll ich das wirklich anziehen?
Nachdenklich beäugte sie den bunten Stoff. Wann hatte sie je solch einen Flitterkram getragen? Sie schüttelte sich leicht. Als Offizier der Sternenflotte hielten sich ihre Ausflüge in die Modewelt in Grenzen. In den wenigen privaten Momenten bevorzugte sie legere Freizeitkleidung. Sie legte das Kleid zur Seite.
Ich ziehe lieber eine bequeme Hose und ein Shirt an.
Doch sie verwarf den Gedanken genauso schnell, wie er gekommen war: Beim letzten Besuch hatte man sie auf offener Straße angesprochen. Wer konnte auch ahnen, dass ausgerechnet Admiral Nechayev auf Risa Urlaub machte? Nur mit Mühe hatte sie ihre Anwesenheit erklären können, denn offiziell hätte sie im Transport-Shuttle auf dem Weg zur Nel-Bato Konferenz sitzen müssen.
Der Vorteil einer Verkleidung lag damit auf der Hand. Zudem kleideten sich die Risanerinnen in den Vergnügungsvierteln recht freizügig. Sie würde in einem kurzen Kleid weniger auffallen. Ergeben schloss sie die Augen. Die Vernunft hatte gesiegt.
Na schön. Ich ziehe es an, aber unter stillem Protest.
Sie streifte das Kleid über, dann ergriff sie das Haarteil. Es kostete sie Überwindung, doch sie gab sich einen Ruck. Immerhin nahm er für dieses Wiedersehen ein enormes Risiko auf sich. Entschlossen band sie sich die Haare hoch, stopfte alles unter die Perücke und zupfte die Frisur zurecht. Die ungewohnte Aufmachung wirkte fremd. Sie drehte sich einige Male vor dem Spiegel. Eine unbekannte, schwarzhaarige Frau in einem dünnen Sommerkleid sah ihr entgegen.
„Schön, Sie kennenzulernen. Sind Sie auch bei der Sternenflotte?“, begrüßte sie das Spiegelbild launig.
Es dauerte eine Weile, bis sie sich gefasst hatte und die Zweifel erneut der Vorfreude wichen. Immerhin sahen sie sich nach monatelanger Pause wieder. Ein aufregendes Kribbeln durchlief ihren Körper, als sie an die letzte Verabredung dachte. Damals hatten sie sich ebenfalls im ‚Historia‘ getroffen, einem abgelegenen Casino im älteren Teil der Stadt. Sie seufzte, das schien alles entsetzlich lange her zu sein.
Der Blick auf die Zeitangabe lenkte ihre Konzentration wieder zurück ins Geschehen. Es war spät. Sie schenkte ihrem Spiegelbild ein schiefes Lächeln, dann verließ sie das Hotel.
Draußen dämmerte es bereits. Am Horizont erkannte sie noch die rötlichen Farben des Tages, während auf der anderen Seite des Himmels die Nachtschwärze heraufzog. Das war der Moment, in dem das Nachtleben in Gang kam und die Amüsiermeile zu neuer Geschäftigkeit erwachte. Musik erfüllte die Stadt. Befreit atmete sie die warme Abendluft ein. Sie fühlte sich gelöst, frei von den Zwängen, die der straffe Arbeitsalltag bei der Sternenflotten ihr auferlegte. Es war wie der Eintritt in eine andere Welt und nichts, was sonst ihr Denken beschwerte, besaß irgendeine Wichtigkeit. Leuchtreklamen schickten Lichtblitze über die nächtlichen Straßen, bewarben die freizügigen Etablissements, die für alle Geschmäcker etwas zu bieten hatten. Wer wollte, konnte hier mit dem Leben auf Tuchfühlung gehen. Jede Menge Besucher strömten bereits in die Nachtclubs, angezogen von den neonfarbenen Schriftzügen wie die Motten vom Licht. Die meisten schwenkten grölend eine kleine Statue, die so genannte Horga’hn. Damit zeigten sie ihr Interesse an Jamaharon, einer sexuellen Praktik, für die Risa im ganzen Quadranten bekannt war. Sie schnaubte belustigt. Die Unterschiedlichkeit der einzelnen Gesellschaften hatte sie schon immer fasziniert.
Die Kurzbeschreibung vermittelt sicher nur ein vages Bild. Muss ich mehr Informationen geben?
Dieses erste Kapitel enthält keine Dialoge. Stört das?
Ich nenne mit Absicht keinerlei Namen. Kann man der Story trotzdem folgen?
Wie wirkt die Protagonistin auf Dich?
Sind die Empfindungen der Protagonistin eindeutig? Muss ich sie stärker herausarbeiten?
Bekommt man genügend Informationen, was in der Vergangenheit passiert ist und wie sie sich fühlt? Oder ist es womöglich schon zu viel? Hat die Szene trotzdem noch ausreichend Spannung?
Habe ich es mit dem Setting übertrieben. Schreitet die Szene zu langsam voran?
Gibt es Abschnitte, die ich straffen kann?
Auf eine Kritik wäre ich gespannt. Im Voraus schon mal herzlichen Dank für Deine Mühe.
Liebe Grüße
Seveny
Kurzbeschreibung:
Zwei Jahre nach der spektakulären Rückkehr der Voyager hatte das Leben endgültig die Weichen neu gestellt. Allerdings nicht für alle Beteiligten in die gewünschte Richtung und so setzt eine geheimnisvolle Mission auf Risa eine Reihe von Geschehnissen in Gang, deren Ergebnis ungewisser ist als jedes Dabo-Spiel ...
Geheimmission Risa
Der blaue Planet dehnte sich zunehmend aus, wurde größer und größer, bis er das gesamte Sichtfenster ausfüllte. Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen lehnte sie sich im Sitz des Transport-Shuttles zurück. Dieses Treffen hatte sie schon vor Monaten geplant. Seitdem hatte sie die Tage gezählt.
Nur Minuten später durchdrang das Shuttle den Dunstschleier und tauchte in die Atmosphäre des Planeten ein. Erste Details wurde sichtbar. Baumriesen, Palmen und Farnen bestimmten die bergige Landschaft, an die sich im Süden ein Meer anschloss. Fasziniert heftete sich ihr Blick auf das türkisfarbene Wasser – sie erkannte bereits die legendäre Suraya-Bucht. Mit weißen Schaumkronen brandeten die Wellen an den Sandstrand oder gischtete die schroffen Felsen hoch. Kein Wunder, dass Risa zu den beliebtesten Urlaubszielen der Föderation zählte. Obwohl ein ausgeklügeltes Umweltsystem die tropische Natur nur künstlich erzeugte, steigerte sich ihre Vorfreude mit jedem Meter, den sie sich näherte.
Fast unmerklich setzte das Transport-Shuttle auf dem Boden auf. Sie schulterte die Reisetasche und steuerte auf den Ausstieg zu. Warme, subtropische Luft, angereichert mit exotischen Blütenaromen, schlug ihr entgegen. Ein wohltuendes Gefühl von Entspannung durchströmte sie. Wie lange hatte sie auf diesen Augenblick gewartet? Sie trat einige Schritte hinaus, dann hielt sie sich schützend die Hand vor Augen, den Blick in die Ferne gerichtet. Die beiden Sonnen des Planeten standen schon tief. Ihre rötlichen Strahlen tauchten die Stadt in ein blutrotes Licht, das demnächst hinter den schroffen Felsen der Bergkette untergehen würde. Beim Anblick der tropischen Natur fielen spontan alle Sorgen von ihr ab. Sie fühlte sich frei. Hier, auf Risa, konnte sie endlich in die Anonymität abtauchen – eine Namenlose in einer bunten Masse Touristen sein und unbehelligt in das pulsierende Nachtleben eintreten. Der Gedanke beschwingte sie. Niemand fragte in einem Urlaubsparadies nach dem Ziel, weil jeder annahm, dass sie genau wie die Anderen das Amüsement suchte – etwas, das in gewisser Weise sogar zutraf.
Mit einem optimistischen Lächeln auf den Lippen begab sich in den Strom der Touristen, die unermüdlich stadteinwärts strebten. Oft blieben die Besucher nur wenige Stunden, dementsprechend ruhelos und lautstark ging es auf den Straßen zu. Es störte sie nicht weiter, denn das Transport-Shuttle war verspätet auf Risa gelandet. Nun hatte sie nicht mehr viel Zeit, um im Hotel einzuchecken. Eilig lenkte sie ihren Schritt in Richtung Flaniermeile, deren bunte Kulisse sie schon von Weitem erkennen konnte. Restaurants reihten sich wie Perlen aneinander, wechselten sich ab mit Cafés, Bars, Massage-Praxen und Spielhöllen, die erst nachts zu vollem Leben erwachten. Der Geräuschpegel einer pulsierenden Stadt umgab sie. Am Ende der Straße mündete das Vergnügungsviertel in das ruhigere Hotelviertel. Die modernen Bauten aus Stahl und Glas, die direkt an der legendären Suraya-Bucht lagen, versprachen allen erdenklichen Luxus.
Sie hielt nach dem „Grand Nuvia“ Ausschau und entdeckte die renommierte Hotelanlage am Ende der Straße. Beschwingt, aber mit einer Spur Ungeduld, steuerte sie auf den prunkvollen Eingang zu, ohne die wasserspendenden Amphoren, die das Portal säumten, eines Blickes zu würdigen. Wenn sie nicht zu spät kommen wollte, durfte sie keine Zeit verlieren. Festen Schrittes durchquerte sie den Lobbybereich, an den sich eine großzügige Rezeption anschloss. Schade, dass sie das Hotel nicht nutzen würde. Ein Treffen in einem derart bekannten Resort wäre zu gefährlich. Es diente lediglich dazu, eine überprüfbare Adresse vorzuweisen, falls die Sonderkommission, die neuerdings in ihren Aufgabenbereich fiel, sie überprüfte.
Sie trat an die Rezeption heran, zeigte ihre Reservierung und erhielt von der Dame am Empfang – eine Andorianerin, deren blaue Antennen freundlich auf sie gerichtet waren – den Türcode. Wenige Minuten später betrat sie das Hotelzimmer. Wenn alles glatt lief, würde sie den Raum in einigen Tagen unangetastet verlassen. Eigentlich schade, denn das Zimmer besaß einen Balkon mit einem traumhaften Ausblick auf den weißen Sandstrand.
Ihr Blick fiel erneut auf die Zeitangabe. 19:30 – die Zeit drängte, sie musste sich umziehen. Hastig entnahm sie ihrer Reisetasche eine schwarzhaarige Perücke und ein verwegen kurzes Kleid. Sie zögerte.
Soll ich das wirklich anziehen?
Nachdenklich beäugte sie den bunten Stoff. Wann hatte sie je solch einen Flitterkram getragen? Sie schüttelte sich leicht. Als Offizier der Sternenflotte hielten sich ihre Ausflüge in die Modewelt in Grenzen. In den wenigen privaten Momenten bevorzugte sie legere Freizeitkleidung. Sie legte das Kleid zur Seite.
Ich ziehe lieber eine bequeme Hose und ein Shirt an.
Doch sie verwarf den Gedanken genauso schnell, wie er gekommen war: Beim letzten Besuch hatte man sie auf offener Straße angesprochen. Wer konnte auch ahnen, dass ausgerechnet Admiral Nechayev auf Risa Urlaub machte? Nur mit Mühe hatte sie ihre Anwesenheit erklären können, denn offiziell hätte sie im Transport-Shuttle auf dem Weg zur Nel-Bato Konferenz sitzen müssen.
Der Vorteil einer Verkleidung lag damit auf der Hand. Zudem kleideten sich die Risanerinnen in den Vergnügungsvierteln recht freizügig. Sie würde in einem kurzen Kleid weniger auffallen. Ergeben schloss sie die Augen. Die Vernunft hatte gesiegt.
Na schön. Ich ziehe es an, aber unter stillem Protest.
Sie streifte das Kleid über, dann ergriff sie das Haarteil. Es kostete sie Überwindung, doch sie gab sich einen Ruck. Immerhin nahm er für dieses Wiedersehen ein enormes Risiko auf sich. Entschlossen band sie sich die Haare hoch, stopfte alles unter die Perücke und zupfte die Frisur zurecht. Die ungewohnte Aufmachung wirkte fremd. Sie drehte sich einige Male vor dem Spiegel. Eine unbekannte, schwarzhaarige Frau in einem dünnen Sommerkleid sah ihr entgegen.
„Schön, Sie kennenzulernen. Sind Sie auch bei der Sternenflotte?“, begrüßte sie das Spiegelbild launig.
Es dauerte eine Weile, bis sie sich gefasst hatte und die Zweifel erneut der Vorfreude wichen. Immerhin sahen sie sich nach monatelanger Pause wieder. Ein aufregendes Kribbeln durchlief ihren Körper, als sie an die letzte Verabredung dachte. Damals hatten sie sich ebenfalls im ‚Historia‘ getroffen, einem abgelegenen Casino im älteren Teil der Stadt. Sie seufzte, das schien alles entsetzlich lange her zu sein.
Der Blick auf die Zeitangabe lenkte ihre Konzentration wieder zurück ins Geschehen. Es war spät. Sie schenkte ihrem Spiegelbild ein schiefes Lächeln, dann verließ sie das Hotel.
Draußen dämmerte es bereits. Am Horizont erkannte sie noch die rötlichen Farben des Tages, während auf der anderen Seite des Himmels die Nachtschwärze heraufzog. Das war der Moment, in dem das Nachtleben in Gang kam und die Amüsiermeile zu neuer Geschäftigkeit erwachte. Musik erfüllte die Stadt. Befreit atmete sie die warme Abendluft ein. Sie fühlte sich gelöst, frei von den Zwängen, die der straffe Arbeitsalltag bei der Sternenflotten ihr auferlegte. Es war wie der Eintritt in eine andere Welt und nichts, was sonst ihr Denken beschwerte, besaß irgendeine Wichtigkeit. Leuchtreklamen schickten Lichtblitze über die nächtlichen Straßen, bewarben die freizügigen Etablissements, die für alle Geschmäcker etwas zu bieten hatten. Wer wollte, konnte hier mit dem Leben auf Tuchfühlung gehen. Jede Menge Besucher strömten bereits in die Nachtclubs, angezogen von den neonfarbenen Schriftzügen wie die Motten vom Licht. Die meisten schwenkten grölend eine kleine Statue, die so genannte Horga’hn. Damit zeigten sie ihr Interesse an Jamaharon, einer sexuellen Praktik, für die Risa im ganzen Quadranten bekannt war. Sie schnaubte belustigt. Die Unterschiedlichkeit der einzelnen Gesellschaften hatte sie schon immer fasziniert.
"Alle Menschen sind klug - die einen vorher, die anderen nachher." (Voltaire)
"Wir müssen Energie sparen, für den Krieg, der dem Frieden dient. Der Strom wird jetzt abgeschaltet." (George Orwell 1984)
"Euer Gehorsam ist grenzenlos, und er wird, dass ich es euch nur sage, von Tag zu Tag unverzeihlicher.“ (Thomas Mann, 1940)
"Wir müssen Energie sparen, für den Krieg, der dem Frieden dient. Der Strom wird jetzt abgeschaltet." (George Orwell 1984)
"Euer Gehorsam ist grenzenlos, und er wird, dass ich es euch nur sage, von Tag zu Tag unverzeihlicher.“ (Thomas Mann, 1940)
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Rang: Kreuzworträtsler
Schreibwerkstättler
Schreibwerkstatt-Autor
Beitrag #2, verfasst am 11.03.2019 | 11:33 Uhr
An einer spärlich beleuchteten Ecke blieb sie stehen und wartete. Sie wollte sicher sein, dass ihr niemand gefolgt war. Angespannt beobachtete sie die Hauptstraße, doch die vorbeistrebenden Touristen setzten unbeirrt ihren Weg fort. Kein neugieriger Blick heftete sich auf die unscheinbar aussehenden Terranerin. Entschlossen drehte sie sich um und tauchte mit wenigen Schritten ins Dunkel einer verschwiegenen Seitengasse ab.
Jenseits der bunten Kulisse war die Realität oft ernüchternd. Ein fauliger, abgestandener Geruch hing in den Mauern. Die spärliche Beleuchtung der Laternen entriss der Dämmerung schmale Lichtstreifen. Sie ignorierte das aufsteigende Unbehagen und setzte sich in Bewegung.
Es dauert nicht mehr lange, dann habe ich mein Ziel erreicht.
Dumpf klapperten ihre Absätze über das Pflaster der finsteren Gasse, doch mit jedem Schritt verstärkte sich die Unruhe. Ihre Intuition raunte ihr zu, dass sie nicht alleine war. Sie blieb stehen, lauschte angestrengt, aber nichts wies daraufhin, dass jemand folgte. Mühsam streifte sie die verwirrenden Vorahnungen ab und konzentrierte sich wieder auf das, was der Augenblick präsentierte – eine schmutzige, dunkle Gasse, deren Geruch mittlerweile in ihren Kleidern hing wie ein schweres Parfüm. Sie lenkte die Gedanken auf das Treffen.
Wenn es nur eine Alternative zu diesem elenden Versteckspiel gäbe.
Sie stieß einen gedämpften Seufzer aus. Die Umstände waren ausweglos. Als nach ihrer Rückkehr der Geheimdienst aus einer mehr oder minder subversiven Quelle Gerüchte über einen Auslieferungspakt für Kriegsverbrecher aufgeschnappt hatte, stand ihr Entschluss fest. Sie hatte nicht vor, nur, weil die Föderation mit diesem Schachzug Cardassia bei Laune halten wollte, dem interstellaren Ränkespiel Vorschub zu leisten. Seine damalige Flucht aus dem Gericht, die sie verdeckt organisiert hatte, brachte damals alle Subraumkanäle zum Glühen. Seitdem trafen sie sich heimlich – meistens auf verschiedenen Welten, damit niemand Verdacht schöpfte.
Sie reckte den Hals, dann blieb sie stehen. Endlich ...
Etwas spät, aber sie hatte ihr Ziel erreicht. Eine Leuchtreklame erhellte den Eingang, und unter einer schmiedeeisernen Laterne pendelte die Holztafel mit der Aufschrift ‚Historia‘. Erleichtert atmete sie durch.
Der Türsteher des Casinos, ein muskelbepackter Kerl namens Tony, erkannte sie sofort wieder. Er lächelte gutmütig. „Guten Abend, Miss Miller. Ich freue mich, Sie wiederzusehen. Hoffentlich ist alles zu Ihrer Zufriedenheit.“
„Bestimmt, Tony“, sagte sie im Vorbeigehen. Selbstverständlich wusste der Türsteher, dass sie nicht Miller hieß, aber er spielte das Spiel perfekt mit, und nur das zählte. Sie drückte ihm unauffällig zwei Streifen Latinum in die raue Hand. Sein zufriedenes Nicken war Versicherung genug. Tony kannte das Publikum, das es in das abgelegene Casino verschlug. Er würde sie informieren, wenn etwas Ungewöhnliches passierte. Ein Punkt, den sie am Historia schätzte: die Hilfsbereitschaft des Personals verbunden mit einer bedingungslosen Verschwiegenheit.
Sie stieg die wenigen Stufen zum Eingang empor und öffnete die Tür. Abgestandene Luft schlug ihr entgegen. Der schwach beleuchtete Casinobereich war gedrängt voll. Leise Musik, Gesprächsfetzen, Gelächter, das Klirren von Gläsern erfüllten den Raum. Für einen Moment blieb sie stehen, um sich zu orientieren.
Das Casino wirkte wie der Eintritt in eine andere Epoche, fernab der Realität. Sein Mobiliar schien aus dem England des neunzehnten Jahrhunderts zu stammen. Rustikale Kronleuchter hingen über den Spieltischen und hüllten sie in ein warmes, goldfarbenes Licht. Orientteppiche dämpften die Geräuschkulisse. Auf ihrem Gesicht deutete sich ein kleines Lächeln an.
Wenn Winston Churchill demnächst um die Ecke kommt, würde es mich nicht wundern.
Das bevorzugte Spiel des Casinos war Dabo, eine Art Roulette der Ferengi. Die Gäste saßen auf samtgepolsterten Stühlen rund der Spieltische und verfolgten gebannt das Rad. Immer wenn die rollende Kugel ihren endgültigen Platz in einem der Fächer gefunden hatte, unterbrachen Jubelschreie die angespannte Atmosphäre.
Sie bahnte sich ihren Weg durch die Masse, drängte sich an den Spieltischen vorbei, bis sie die Tanzfläche erreicht hatte. Hier, im hinteren Teil des Casinos ging es deutlich geruhsamer zu. Gespannt wanderte ihr Blick durch den Raum und verweilte für einige Sekunden an der Bühne, auf der eine Jazz-Combo das Ambiente untermalte. Sie lauschte kurz den Klängen. Ein weich gezupfter Bass, ein junger Klavierspieler und eine Andorianerin am Saxofon, die mit ihrer gefühlvollen Improvisation um den Weltschmerz der gesamten Galaxie zu ringen schien, versetzten sie in eine empfindsame Stimmung. Sicher wartete er schon. Sie reckte den Hals, sah sich nochmals nach allen Seiten um, doch allmählich erlosch ihr Lächeln. Außer einem terranischen Pärchen, das verliebt turtelnd die Köpfe zusammensteckte, einem Rigelianer, der mit einem Vulkanier hitzig diskutierte, und einer Gruppe Klingonen, die sich lautstark zu prosteten, waren die Tische leer. An der Bar saßen lediglich mehrere Bajoraner, die stumm in ihr Ale starrten. Sie ließ enttäuscht die Schultern fallen. Er befand sich nicht unter den Anwesenden. Unauffällig kontrollierte sie die Zeitangabe – Viertel nach acht. Die Vorfreude wich der der Sorge.
Hoffentlich ist ihm nichts passiert.
Es blieb ihr keine Wahl – sie musste warten. Nicht dass sie glaubte, dass er sie absichtlich versetzen würde, aber das Schicksal war ein mieser Verräter und konnte trotz aller Vorsicht jederzeit zu schlagen. Sie setzte sich an einen Tisch, der nahe der Tanzfläche stand. Er wird kommen, hämmerte es durch ihren Kopf, doch die Befürchtung, er könne verhaftet worden sein, ließ sich nicht so leicht abstreifen.
Warum ist er nicht längst da?
Die Besorgnis steigerte sich von Sekunde zu Sekunde. Unruhig schob sie die historische Getränkekarte mit Golddruck über den Tisch, ihre aufgestauten Emotionen wünschten sich dringend ein Ventil. Sie gestand sich erstmals ein, dass diese Treffen riskanter waren, als sie bisher hatte wahrhaben wollen. Sie konnten beide jederzeit auffliegen – verraten durch einen guten Freund oder einen aufmerksamen Beobachter. Unermüdlich schossen weitere Schreckensszenarien durch ihren Kopf. Was, wenn sie längst im Fadenkreuz stand? Nechayev hatte sich damals mit einer fragwürdigen Erklärung abgefunden, aber den ungläubigen Ausdruck im Gesicht des Admirals hatte sie nicht vergessen. Beunruhigt wanderte ihr Blick zu den vorbeistrebenden Gästen, doch niemand schien sich für sie zu interessieren. Sie ordnete ihre Gedanken und besann sich auf rein logische Überlegungen. Welche Handlungsoption hatte sie, wenn ihn das Militär tatsächlich festgenommen hatten? Das Urteil war rechtskräftig. Es konnte nicht angefochten werden. Nachdem die Föderation offiziell zugestimmt hatte, Kriegsverbrecher an Cardassia auszuliefern, käme eine Festnahme einem Todesurteil gleich, denn die cardassianische Gerichtsbarkeit kannte für Mitglieder des Maquis nur eine Strafe – die Hinrichtung. Trotz ihrer Reputation und der zahlreichen Verbindungen, die sie innerhalb der Sternenflotte zweifelsohne hatte, gab es keinerlei Möglichkeiten die drohende Auslieferung zu verhindern. Im Gegenteil: Sie würde hilflos zusehen, denn die Subraumnachrichten Cardassias übertrugen die Vollstreckungen, die hinter vorgehaltener Hand als ‚Brot und Spiele‘ bekannt waren, bis in den letzten Winkel des Quadranten. Die Erkenntnis traf sie völlig unvorbereitet. Sie verbot sich, darüber weiter nachzudenken, stattdessen biss sie sich nervös auf die Lippe. Die Hoffnung blieb, dass er sich nur verspätete.
Hätten sie es doch nie bis in den Alpha-Quadranten geschafft, welche menschlichen Dramen wären der Crew erspart geblieben! Sie schnaubte verächtlich, als ihr in den Sinn kam, wie anders sie sich damals die Rückkehr vorgestellt hatte. Sie hatte tatsächlich angenommen, nach der siebenjährigen Odyssee durch den Delta-Quadranten würde die Sternenflotte alle Crewmen wieder in ihren Reihen aufnehmen. Entnervt stieß sie die Luft zwischen den Lippen aus. Ich war so naiv.
„Miss Miller?“
Ruckhaft drehte sie sich um. Ein dunkelhaariger Mann stand da. Der Bajoraner lächelte und streckte ihr freundlich die Hand entgegen. Wie konnte das sein? Ihre Lippen teilten sich, ohne dass sie ein Wort hervorbrachte. Sie war das erste Mal in ihrem Leben sprachlos.
Jenseits der bunten Kulisse war die Realität oft ernüchternd. Ein fauliger, abgestandener Geruch hing in den Mauern. Die spärliche Beleuchtung der Laternen entriss der Dämmerung schmale Lichtstreifen. Sie ignorierte das aufsteigende Unbehagen und setzte sich in Bewegung.
Es dauert nicht mehr lange, dann habe ich mein Ziel erreicht.
Dumpf klapperten ihre Absätze über das Pflaster der finsteren Gasse, doch mit jedem Schritt verstärkte sich die Unruhe. Ihre Intuition raunte ihr zu, dass sie nicht alleine war. Sie blieb stehen, lauschte angestrengt, aber nichts wies daraufhin, dass jemand folgte. Mühsam streifte sie die verwirrenden Vorahnungen ab und konzentrierte sich wieder auf das, was der Augenblick präsentierte – eine schmutzige, dunkle Gasse, deren Geruch mittlerweile in ihren Kleidern hing wie ein schweres Parfüm. Sie lenkte die Gedanken auf das Treffen.
Wenn es nur eine Alternative zu diesem elenden Versteckspiel gäbe.
Sie stieß einen gedämpften Seufzer aus. Die Umstände waren ausweglos. Als nach ihrer Rückkehr der Geheimdienst aus einer mehr oder minder subversiven Quelle Gerüchte über einen Auslieferungspakt für Kriegsverbrecher aufgeschnappt hatte, stand ihr Entschluss fest. Sie hatte nicht vor, nur, weil die Föderation mit diesem Schachzug Cardassia bei Laune halten wollte, dem interstellaren Ränkespiel Vorschub zu leisten. Seine damalige Flucht aus dem Gericht, die sie verdeckt organisiert hatte, brachte damals alle Subraumkanäle zum Glühen. Seitdem trafen sie sich heimlich – meistens auf verschiedenen Welten, damit niemand Verdacht schöpfte.
Sie reckte den Hals, dann blieb sie stehen. Endlich ...
Etwas spät, aber sie hatte ihr Ziel erreicht. Eine Leuchtreklame erhellte den Eingang, und unter einer schmiedeeisernen Laterne pendelte die Holztafel mit der Aufschrift ‚Historia‘. Erleichtert atmete sie durch.
Der Türsteher des Casinos, ein muskelbepackter Kerl namens Tony, erkannte sie sofort wieder. Er lächelte gutmütig. „Guten Abend, Miss Miller. Ich freue mich, Sie wiederzusehen. Hoffentlich ist alles zu Ihrer Zufriedenheit.“
„Bestimmt, Tony“, sagte sie im Vorbeigehen. Selbstverständlich wusste der Türsteher, dass sie nicht Miller hieß, aber er spielte das Spiel perfekt mit, und nur das zählte. Sie drückte ihm unauffällig zwei Streifen Latinum in die raue Hand. Sein zufriedenes Nicken war Versicherung genug. Tony kannte das Publikum, das es in das abgelegene Casino verschlug. Er würde sie informieren, wenn etwas Ungewöhnliches passierte. Ein Punkt, den sie am Historia schätzte: die Hilfsbereitschaft des Personals verbunden mit einer bedingungslosen Verschwiegenheit.
Sie stieg die wenigen Stufen zum Eingang empor und öffnete die Tür. Abgestandene Luft schlug ihr entgegen. Der schwach beleuchtete Casinobereich war gedrängt voll. Leise Musik, Gesprächsfetzen, Gelächter, das Klirren von Gläsern erfüllten den Raum. Für einen Moment blieb sie stehen, um sich zu orientieren.
Das Casino wirkte wie der Eintritt in eine andere Epoche, fernab der Realität. Sein Mobiliar schien aus dem England des neunzehnten Jahrhunderts zu stammen. Rustikale Kronleuchter hingen über den Spieltischen und hüllten sie in ein warmes, goldfarbenes Licht. Orientteppiche dämpften die Geräuschkulisse. Auf ihrem Gesicht deutete sich ein kleines Lächeln an.
Wenn Winston Churchill demnächst um die Ecke kommt, würde es mich nicht wundern.
Das bevorzugte Spiel des Casinos war Dabo, eine Art Roulette der Ferengi. Die Gäste saßen auf samtgepolsterten Stühlen rund der Spieltische und verfolgten gebannt das Rad. Immer wenn die rollende Kugel ihren endgültigen Platz in einem der Fächer gefunden hatte, unterbrachen Jubelschreie die angespannte Atmosphäre.
Sie bahnte sich ihren Weg durch die Masse, drängte sich an den Spieltischen vorbei, bis sie die Tanzfläche erreicht hatte. Hier, im hinteren Teil des Casinos ging es deutlich geruhsamer zu. Gespannt wanderte ihr Blick durch den Raum und verweilte für einige Sekunden an der Bühne, auf der eine Jazz-Combo das Ambiente untermalte. Sie lauschte kurz den Klängen. Ein weich gezupfter Bass, ein junger Klavierspieler und eine Andorianerin am Saxofon, die mit ihrer gefühlvollen Improvisation um den Weltschmerz der gesamten Galaxie zu ringen schien, versetzten sie in eine empfindsame Stimmung. Sicher wartete er schon. Sie reckte den Hals, sah sich nochmals nach allen Seiten um, doch allmählich erlosch ihr Lächeln. Außer einem terranischen Pärchen, das verliebt turtelnd die Köpfe zusammensteckte, einem Rigelianer, der mit einem Vulkanier hitzig diskutierte, und einer Gruppe Klingonen, die sich lautstark zu prosteten, waren die Tische leer. An der Bar saßen lediglich mehrere Bajoraner, die stumm in ihr Ale starrten. Sie ließ enttäuscht die Schultern fallen. Er befand sich nicht unter den Anwesenden. Unauffällig kontrollierte sie die Zeitangabe – Viertel nach acht. Die Vorfreude wich der der Sorge.
Hoffentlich ist ihm nichts passiert.
Es blieb ihr keine Wahl – sie musste warten. Nicht dass sie glaubte, dass er sie absichtlich versetzen würde, aber das Schicksal war ein mieser Verräter und konnte trotz aller Vorsicht jederzeit zu schlagen. Sie setzte sich an einen Tisch, der nahe der Tanzfläche stand. Er wird kommen, hämmerte es durch ihren Kopf, doch die Befürchtung, er könne verhaftet worden sein, ließ sich nicht so leicht abstreifen.
Warum ist er nicht längst da?
Die Besorgnis steigerte sich von Sekunde zu Sekunde. Unruhig schob sie die historische Getränkekarte mit Golddruck über den Tisch, ihre aufgestauten Emotionen wünschten sich dringend ein Ventil. Sie gestand sich erstmals ein, dass diese Treffen riskanter waren, als sie bisher hatte wahrhaben wollen. Sie konnten beide jederzeit auffliegen – verraten durch einen guten Freund oder einen aufmerksamen Beobachter. Unermüdlich schossen weitere Schreckensszenarien durch ihren Kopf. Was, wenn sie längst im Fadenkreuz stand? Nechayev hatte sich damals mit einer fragwürdigen Erklärung abgefunden, aber den ungläubigen Ausdruck im Gesicht des Admirals hatte sie nicht vergessen. Beunruhigt wanderte ihr Blick zu den vorbeistrebenden Gästen, doch niemand schien sich für sie zu interessieren. Sie ordnete ihre Gedanken und besann sich auf rein logische Überlegungen. Welche Handlungsoption hatte sie, wenn ihn das Militär tatsächlich festgenommen hatten? Das Urteil war rechtskräftig. Es konnte nicht angefochten werden. Nachdem die Föderation offiziell zugestimmt hatte, Kriegsverbrecher an Cardassia auszuliefern, käme eine Festnahme einem Todesurteil gleich, denn die cardassianische Gerichtsbarkeit kannte für Mitglieder des Maquis nur eine Strafe – die Hinrichtung. Trotz ihrer Reputation und der zahlreichen Verbindungen, die sie innerhalb der Sternenflotte zweifelsohne hatte, gab es keinerlei Möglichkeiten die drohende Auslieferung zu verhindern. Im Gegenteil: Sie würde hilflos zusehen, denn die Subraumnachrichten Cardassias übertrugen die Vollstreckungen, die hinter vorgehaltener Hand als ‚Brot und Spiele‘ bekannt waren, bis in den letzten Winkel des Quadranten. Die Erkenntnis traf sie völlig unvorbereitet. Sie verbot sich, darüber weiter nachzudenken, stattdessen biss sie sich nervös auf die Lippe. Die Hoffnung blieb, dass er sich nur verspätete.
Hätten sie es doch nie bis in den Alpha-Quadranten geschafft, welche menschlichen Dramen wären der Crew erspart geblieben! Sie schnaubte verächtlich, als ihr in den Sinn kam, wie anders sie sich damals die Rückkehr vorgestellt hatte. Sie hatte tatsächlich angenommen, nach der siebenjährigen Odyssee durch den Delta-Quadranten würde die Sternenflotte alle Crewmen wieder in ihren Reihen aufnehmen. Entnervt stieß sie die Luft zwischen den Lippen aus. Ich war so naiv.
„Miss Miller?“
Ruckhaft drehte sie sich um. Ein dunkelhaariger Mann stand da. Der Bajoraner lächelte und streckte ihr freundlich die Hand entgegen. Wie konnte das sein? Ihre Lippen teilten sich, ohne dass sie ein Wort hervorbrachte. Sie war das erste Mal in ihrem Leben sprachlos.
"Alle Menschen sind klug - die einen vorher, die anderen nachher." (Voltaire)
"Wir müssen Energie sparen, für den Krieg, der dem Frieden dient. Der Strom wird jetzt abgeschaltet." (George Orwell 1984)
"Euer Gehorsam ist grenzenlos, und er wird, dass ich es euch nur sage, von Tag zu Tag unverzeihlicher.“ (Thomas Mann, 1940)
"Wir müssen Energie sparen, für den Krieg, der dem Frieden dient. Der Strom wird jetzt abgeschaltet." (George Orwell 1984)
"Euer Gehorsam ist grenzenlos, und er wird, dass ich es euch nur sage, von Tag zu Tag unverzeihlicher.“ (Thomas Mann, 1940)
BlueScullyZ
Beitrag #3, verfasst am 02.05.2019 | 16:09 Uhr
Die Kurzbeschreibung vermittelt sicher nur ein vages Bild. Muss ich mehr Informationen geben?
Eine Information fehlt mir, allerdings kann das daran liegen, dass ich mit VOY nicht so vertraut bin: Für wen hatte das Leben die Weichen neu gestellt? Für die Besatzung? Für ein einzelnes Mitglied? Für jemand völlig Unbeteiligten? Die gesamte Menschheit? Über wen reden wir?
Ansonsten gefällt er mir sehr gut, dieser Klappentext, auch wenn ich zu meiner Schande gestehen musste, Dabo nachschlagen zu müssen ... Wie gesagt, VOY ist nicht meine Niesche ^^''
Der Text ist ziemlich vage, aber manche Leser (ich) mögen das. Andere wiederum schreckt das ab. Da musst du selbst abwägen und da kann ich dir ohne Inhaltsangabe nicht weiterhelfen.
Dieses erste Kapitel enthält keine Dialoge. Stört das?
Nein, es stört ganz und gar nicht. Sie unterhält kaum, außer kurz mit Tony (und ihrem Spiegelbild), aber davon abgesehen gibt es eben keine Dialoge, die es zu erzählen gäbe. Es gibt dennoch genügend, was passiert. Die Ankunft auf Risa, die Beschreibungen des Planeten, die kleinen Einblicke in die Gesellschaft und Bräuche. Das fand ich dennoch alles sehr ansprechend.
Ich nenne mit Absicht keinerlei Namen. Kann man der Story trotzdem folgen?
Klar, immerhin gibt es da nur SIE und die anderen Nebenfiguren, die meisten bei ihrer Herkunft oder beim Namen genannt werden. Da bin ich nicht durcheinander gekommen, zumal auch wenige andere Frauen auftauchen, die länger mit ihr interagieren. Dann stelle ich mir vor, dass es schwieriger geworden wäre. Für VOY-Fans ist es natürlich spannender, wenn es ein Canoncharakter ist und sie raten können, ich ... kenne da eh keine Namen *hust* Oder zumindest kaum welche. Jenseits von TOS schmeiße ich alles durcheinander.
Wie wirkt die Protagonistin auf Dich?
Strebsam. Anfänglich sehr erwartungsvoll und voller Vorfreude, mit Fortschreiten der Geschichte aber zunehmend wachsam, hinterher nahezu misstrauisch bis ängstlich. Erst mit der Zeit begreift man, dass das, was sie tut, nicht unbedingt im Sinne der Sternenflotte ist, sie ihre Reputation und ihr Partner (welcher Art auch immer) Kopf und Kragen riskiert. Dessen wird man sich erst allmälich bewusst - wie sie selbst auch, was mich sehr angesprochen hat.
Sind die Empfindungen der Protagonistin eindeutig? Muss ich sie stärker herausarbeiten?
Ich fand es gut, so wie es war. Gerade diese Erkenntnis, die einem gleichzeitig mit der Protagonistin, schleichend kam, fand ich sehr gut umgesetzt und ihre Angst am Ende wäre niemals so stark hervorgetreten, wenn du sie zuvor stärker thematisiert hättest. Das lebt vor allem durch den Kontrast, den du hier hast.
Bekommt man genügend Informationen, was in der Vergangenheit passiert ist und wie sie sich fühlt? Oder ist es womöglich schon zu viel? Hat die Szene trotzdem noch ausreichend Spannung?
Derjenige, mit dem sie sich treffen will, gehörte wohl, wie sie vielleicht sogar selbst, zu den Marquis von Cardassia One und lebt nun, nachdem ein Abkommen mit der Sternenflotte existiert, in der Gefahr, nach dorthin ausgeliefert und um sein Leben erleichtert zu werden. Sie muss sich daher heimlich mit ihm treffen, um weder Aufmerksamkeit auf sich, noch auf ihn zu lenken, was natürlich dennoch mit der Gefahr, entdeckt zu werden, einhergeht.
Habe ich es mit dem Setting übertrieben. Schreitet die Szene zu langsam voran? Gibt es Abschnitte, die ich straffen kann?
Ich finde gar nicht! Ich bin aber auch selbst ein kleiner Plauderer und mag solche Szenen, in der man erstmal das Umfeld ERLEBT. Erlebt deshalb groß, weil ich beispielsweise die Eingangsszene von Effi Briest, in der lediglich ein totes Haus beschrieben wird, überhaupt nicht leiden kann. Bei dir wird es mit Erwartungen der Protagonistin oder Touristen allgemein verknüpft, ihren Gedanken und ihrem Plan, den sie nach und nach an den Leser heranträgt.
Es wird keinen Actionfan sofort vom Sofer zerren, aber mir gefällt es.
Sonst was?
- Beim Transportershuttle habe ich mich gefragt, ob sie darin allein ist, oder womöglich mit anderen ankommt. Wenn da mehrere sind, könnte man die Geräuschkulisse etwas einstreuen oder belangenloses Geplapper anderer Touristen erwähnen; Falls sie allein ist, dürfte das hektische Treiben fast noch vor dem Geruch auf sie einströmen, da würde ich die besonders aufdringlichen Eindrücke den malerischen Aspekten (Gerüche, Licht) vorziehen
- "[...] Vergnügungsviertel in das ruhigere Hotelviertel [...]" Vielleicht "Vergnügungsmeile", um die Wiederholung von Viertel im Satz zu umgehen.
- Dass sie das Hotel nicht nutzt, bedauert sie zweimal (einmal als sie es betritt und dann nochmal im Zimmer). Kann durchaus sein, aber beim zweiten Mal würd ich mich dann auf das erste Bedauern beziehen wie z. B. "Jetzt bedauerte sie es noch mehr" o. ä.
- Bezüglich des Kleides: Wenn sie sich diese Gedanken, dass es sinnvoll war, nicht schon vorher gemacht hätte, hätte sie es niemals eingesteckt. Die Erkenntnis sollte ihr also bereits bekannt sein, sie könnte lediglich noch einmal versuchen, sie zu entkräften, weil sie den Fummel nicht ausstehen kann.
- Bedingungslose Verschwiegenheit? Bezahlt sie "Tony" nicht für sein Schweigen und seine Wachsamkeit?
Eine Information fehlt mir, allerdings kann das daran liegen, dass ich mit VOY nicht so vertraut bin: Für wen hatte das Leben die Weichen neu gestellt? Für die Besatzung? Für ein einzelnes Mitglied? Für jemand völlig Unbeteiligten? Die gesamte Menschheit? Über wen reden wir?
Ansonsten gefällt er mir sehr gut, dieser Klappentext, auch wenn ich zu meiner Schande gestehen musste, Dabo nachschlagen zu müssen ... Wie gesagt, VOY ist nicht meine Niesche ^^''
Der Text ist ziemlich vage, aber manche Leser (ich) mögen das. Andere wiederum schreckt das ab. Da musst du selbst abwägen und da kann ich dir ohne Inhaltsangabe nicht weiterhelfen.
Dieses erste Kapitel enthält keine Dialoge. Stört das?
Nein, es stört ganz und gar nicht. Sie unterhält kaum, außer kurz mit Tony (und ihrem Spiegelbild), aber davon abgesehen gibt es eben keine Dialoge, die es zu erzählen gäbe. Es gibt dennoch genügend, was passiert. Die Ankunft auf Risa, die Beschreibungen des Planeten, die kleinen Einblicke in die Gesellschaft und Bräuche. Das fand ich dennoch alles sehr ansprechend.
Ich nenne mit Absicht keinerlei Namen. Kann man der Story trotzdem folgen?
Klar, immerhin gibt es da nur SIE und die anderen Nebenfiguren, die meisten bei ihrer Herkunft oder beim Namen genannt werden. Da bin ich nicht durcheinander gekommen, zumal auch wenige andere Frauen auftauchen, die länger mit ihr interagieren. Dann stelle ich mir vor, dass es schwieriger geworden wäre. Für VOY-Fans ist es natürlich spannender, wenn es ein Canoncharakter ist und sie raten können, ich ... kenne da eh keine Namen *hust* Oder zumindest kaum welche. Jenseits von TOS schmeiße ich alles durcheinander.
Wie wirkt die Protagonistin auf Dich?
Strebsam. Anfänglich sehr erwartungsvoll und voller Vorfreude, mit Fortschreiten der Geschichte aber zunehmend wachsam, hinterher nahezu misstrauisch bis ängstlich. Erst mit der Zeit begreift man, dass das, was sie tut, nicht unbedingt im Sinne der Sternenflotte ist, sie ihre Reputation und ihr Partner (welcher Art auch immer) Kopf und Kragen riskiert. Dessen wird man sich erst allmälich bewusst - wie sie selbst auch, was mich sehr angesprochen hat.
Sind die Empfindungen der Protagonistin eindeutig? Muss ich sie stärker herausarbeiten?
Ich fand es gut, so wie es war. Gerade diese Erkenntnis, die einem gleichzeitig mit der Protagonistin, schleichend kam, fand ich sehr gut umgesetzt und ihre Angst am Ende wäre niemals so stark hervorgetreten, wenn du sie zuvor stärker thematisiert hättest. Das lebt vor allem durch den Kontrast, den du hier hast.
Bekommt man genügend Informationen, was in der Vergangenheit passiert ist und wie sie sich fühlt? Oder ist es womöglich schon zu viel? Hat die Szene trotzdem noch ausreichend Spannung?
Derjenige, mit dem sie sich treffen will, gehörte wohl, wie sie vielleicht sogar selbst, zu den Marquis von Cardassia One und lebt nun, nachdem ein Abkommen mit der Sternenflotte existiert, in der Gefahr, nach dorthin ausgeliefert und um sein Leben erleichtert zu werden. Sie muss sich daher heimlich mit ihm treffen, um weder Aufmerksamkeit auf sich, noch auf ihn zu lenken, was natürlich dennoch mit der Gefahr, entdeckt zu werden, einhergeht.
Habe ich es mit dem Setting übertrieben. Schreitet die Szene zu langsam voran? Gibt es Abschnitte, die ich straffen kann?
Ich finde gar nicht! Ich bin aber auch selbst ein kleiner Plauderer und mag solche Szenen, in der man erstmal das Umfeld ERLEBT. Erlebt deshalb groß, weil ich beispielsweise die Eingangsszene von Effi Briest, in der lediglich ein totes Haus beschrieben wird, überhaupt nicht leiden kann. Bei dir wird es mit Erwartungen der Protagonistin oder Touristen allgemein verknüpft, ihren Gedanken und ihrem Plan, den sie nach und nach an den Leser heranträgt.
Es wird keinen Actionfan sofort vom Sofer zerren, aber mir gefällt es.
Sonst was?
- Beim Transportershuttle habe ich mich gefragt, ob sie darin allein ist, oder womöglich mit anderen ankommt. Wenn da mehrere sind, könnte man die Geräuschkulisse etwas einstreuen oder belangenloses Geplapper anderer Touristen erwähnen; Falls sie allein ist, dürfte das hektische Treiben fast noch vor dem Geruch auf sie einströmen, da würde ich die besonders aufdringlichen Eindrücke den malerischen Aspekten (Gerüche, Licht) vorziehen
- "[...] Vergnügungsviertel in das ruhigere Hotelviertel [...]" Vielleicht "Vergnügungsmeile", um die Wiederholung von Viertel im Satz zu umgehen.
- Dass sie das Hotel nicht nutzt, bedauert sie zweimal (einmal als sie es betritt und dann nochmal im Zimmer). Kann durchaus sein, aber beim zweiten Mal würd ich mich dann auf das erste Bedauern beziehen wie z. B. "Jetzt bedauerte sie es noch mehr" o. ä.
- Bezüglich des Kleides: Wenn sie sich diese Gedanken, dass es sinnvoll war, nicht schon vorher gemacht hätte, hätte sie es niemals eingesteckt. Die Erkenntnis sollte ihr also bereits bekannt sein, sie könnte lediglich noch einmal versuchen, sie zu entkräften, weil sie den Fummel nicht ausstehen kann.
- Bedingungslose Verschwiegenheit? Bezahlt sie "Tony" nicht für sein Schweigen und seine Wachsamkeit?
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Beitrag #4, verfasst am 02.05.2019 | 19:09 Uhr
Hallo BlueScullyZ,
ich freue mich wahnsinnig, dass sich jemand meiner angenommen hat - vielen Dank dafür.
Die Kurzbeschreibung vermittelt sicher nur ein vages Bild. Muss ich mehr Informationen geben? "Für wen hatte das Leben die Weichen neu gestellt?"
Das ist ein guter Aspekt. Ich werde den Satz ein wenig präzisieren, damit man es auf die Mannschaft bezieht.
Dieses erste Kapitel enthält keine Dialoge. Stört das? "Nein, es stört ganz und gar nicht."
Puh, da bin ich aber froh, dass Du das sagst. Das hat sich etwas komisch angefühlt, vielleicht weil es mein erster Text ohne Aktion und Dialoge ist. Dass nicht genügend passiert - das war tatsächlich eine meiner Hauptsorgen. Ich hoffe, dass die restlichen Leser das dann auch so sehen :D
Ich nenne mit Absicht keinerlei Namen. Kann man der Story trotzdem folgen? "Klar, immerhin gibt es da nur SIE ..."
Ja, da hadere ich noch mit der Entscheidung, weil ich es einfach nicht einschätzen kann, ob der Name hier etwas für die Story tut oder eher nicht. Ich denke, ich muss noch mal beide Varianten ausprobieren.
Wie wirkt die Protagonistin auf Dich? Sind die Empfindungen der Protagonistin eindeutig? Muss ich sie stärker herausarbeiten?
"[...] ihre Angst am Ende wäre niemals so stark hervorgetreten, wenn du sie zuvor stärker thematisiert hättest. Das lebt vor allem durch den Kontrast, den du hier hast."
Das ist ein interessanter Gedanke, denn an Kontrast habe ich nicht konsequent gedacht, nur an Veränderung. Ich hatte mir damals minutiös den Umschwung der Gefühle zurechtgelegt und versucht, es in mehreren Schritten umzusetzen. Da habe ich dann wohl intuitiv das Richtige getan :D
Bekommt man genügend Informationen, was in der Vergangenheit passiert ist und wie sie sich fühlt? Oder ist es womöglich schon zu viel? Hat die Szene trotzdem noch ausreichend Spannung? "Sie muss sich daher heimlich mit ihm treffen, um weder Aufmerksamkeit auf sich, noch auf ihn zu lenken, was natürlich dennoch mit der Gefahr, entdeckt zu werden, einhergeht."
Prima. Wenn es das ist, was dem uneingeweihten Leser durch den Kopf geht, dann ist das für die Geschichte völlig ausreichend.
Habe ich es mit dem Setting übertrieben. Schreitet die Szene zu langsam voran? Gibt es Abschnitte, die ich straffen kann? "Ich finde gar nicht!"
Danke für Deine Einschätzung. Da war ich mir tatsächlich nicht sicher, ob es nicht schon zu viel des Guten ist.
Sonst was?
- Beim Transportershuttle habe ich mich gefragt, ob sie darin allein ist, oder womöglich mit anderen ankommt. Wenn da mehrere sind, könnte man die Geräuschkulisse etwas einstreuen oder belangenloses Geplapper anderer Touristen erwähnen; Falls sie allein ist, dürfte das hektische Treiben fast noch vor dem Geruch auf sie einströmen, da würde ich die besonders aufdringlichen Eindrücke den malerischen Aspekten (Gerüche, Licht) vorziehen
Das ist mir gar nicht aufgefallen. Aber ja, sie ist nicht alleine und obwohl so ein Transportshuttle unangenehm ist, freut sie sich. Mal sehen, ob ich ihr einen unangenehmen Sitznachbarn oder ein quengelndes Kind zur Seite stelle. Dann wird der Anfang vielleicht auch etwas persönlicher, den fand ich irgendwie zu "entfernt", hatte aber bisher keine Idee, wo ich nachbessern kann.
- "[...] Vergnügungsviertel in das ruhigere Hotelviertel [...]" Vielleicht "Vergnügungsmeile", um die Wiederholung von Viertel im Satz zu umgehen.
Super, Du hast eine Dublette gefunden, die mir auch nach hundert Mal lesen nicht aufgefallen ist. Klar - Vergnügungsmeile, gekauft und eingetütet.
- Dass sie das Hotel nicht nutzt, bedauert sie zweimal (einmal als sie es betritt und dann nochmal im Zimmer). Kann durchaus sein, aber beim zweiten Mal würd ich mich dann auf das erste Bedauern beziehen wie z. B. "Jetzt bedauerte sie es noch mehr" o. ä.
Stimmt, dann hätte die Aussage eine Steigerung und wäre nicht nur eine plumpe Wiederholung - gute Idee.
- Bezüglich des Kleides: Wenn sie sich diese Gedanken, dass es sinnvoll war, nicht schon vorher gemacht hätte, hätte sie es niemals eingesteckt. Die Erkenntnis sollte ihr also bereits bekannt sein, sie könnte lediglich noch einmal versuchen, sie zu entkräften, weil sie den Fummel nicht ausstehen kann.
Ja, ich weiß, was Du meinst. Das habe ich nicht ganz bis zu Ende gedacht. Da werde ich nochmals an den Monologen nachbessern.
- Bedingungslose Verschwiegenheit? Bezahlt sie "Tony" nicht für sein Schweigen und seine Wachsamkeit?
Stimmt. Bedingungslos ist das falsche Wort, weil es in Richtung selbstlos geht und so ganz selbstlos ist der gute Tony ja nicht.
Nun habe ich ein paar neue Gedanken bekommen, die ich einarbeiten werde. Vor allem Deine Einschätzungen bezüglich Setting und Szenenfortschritt waren mir wichtig, da das mein erster Text ist, dem Dialoge und Aktion fehlen. Vielen lieben Dank, BlueScullyZ, für die kompetente Kritik und Deine Mühe!
ich freue mich wahnsinnig, dass sich jemand meiner angenommen hat - vielen Dank dafür.
Die Kurzbeschreibung vermittelt sicher nur ein vages Bild. Muss ich mehr Informationen geben? "Für wen hatte das Leben die Weichen neu gestellt?"
Das ist ein guter Aspekt. Ich werde den Satz ein wenig präzisieren, damit man es auf die Mannschaft bezieht.
Dieses erste Kapitel enthält keine Dialoge. Stört das? "Nein, es stört ganz und gar nicht."
Puh, da bin ich aber froh, dass Du das sagst. Das hat sich etwas komisch angefühlt, vielleicht weil es mein erster Text ohne Aktion und Dialoge ist. Dass nicht genügend passiert - das war tatsächlich eine meiner Hauptsorgen. Ich hoffe, dass die restlichen Leser das dann auch so sehen :D
Ich nenne mit Absicht keinerlei Namen. Kann man der Story trotzdem folgen? "Klar, immerhin gibt es da nur SIE ..."
Ja, da hadere ich noch mit der Entscheidung, weil ich es einfach nicht einschätzen kann, ob der Name hier etwas für die Story tut oder eher nicht. Ich denke, ich muss noch mal beide Varianten ausprobieren.
Wie wirkt die Protagonistin auf Dich? Sind die Empfindungen der Protagonistin eindeutig? Muss ich sie stärker herausarbeiten?
"[...] ihre Angst am Ende wäre niemals so stark hervorgetreten, wenn du sie zuvor stärker thematisiert hättest. Das lebt vor allem durch den Kontrast, den du hier hast."
Das ist ein interessanter Gedanke, denn an Kontrast habe ich nicht konsequent gedacht, nur an Veränderung. Ich hatte mir damals minutiös den Umschwung der Gefühle zurechtgelegt und versucht, es in mehreren Schritten umzusetzen. Da habe ich dann wohl intuitiv das Richtige getan :D
Bekommt man genügend Informationen, was in der Vergangenheit passiert ist und wie sie sich fühlt? Oder ist es womöglich schon zu viel? Hat die Szene trotzdem noch ausreichend Spannung? "Sie muss sich daher heimlich mit ihm treffen, um weder Aufmerksamkeit auf sich, noch auf ihn zu lenken, was natürlich dennoch mit der Gefahr, entdeckt zu werden, einhergeht."
Prima. Wenn es das ist, was dem uneingeweihten Leser durch den Kopf geht, dann ist das für die Geschichte völlig ausreichend.
Habe ich es mit dem Setting übertrieben. Schreitet die Szene zu langsam voran? Gibt es Abschnitte, die ich straffen kann? "Ich finde gar nicht!"
Danke für Deine Einschätzung. Da war ich mir tatsächlich nicht sicher, ob es nicht schon zu viel des Guten ist.
Sonst was?
- Beim Transportershuttle habe ich mich gefragt, ob sie darin allein ist, oder womöglich mit anderen ankommt. Wenn da mehrere sind, könnte man die Geräuschkulisse etwas einstreuen oder belangenloses Geplapper anderer Touristen erwähnen; Falls sie allein ist, dürfte das hektische Treiben fast noch vor dem Geruch auf sie einströmen, da würde ich die besonders aufdringlichen Eindrücke den malerischen Aspekten (Gerüche, Licht) vorziehen
Das ist mir gar nicht aufgefallen. Aber ja, sie ist nicht alleine und obwohl so ein Transportshuttle unangenehm ist, freut sie sich. Mal sehen, ob ich ihr einen unangenehmen Sitznachbarn oder ein quengelndes Kind zur Seite stelle. Dann wird der Anfang vielleicht auch etwas persönlicher, den fand ich irgendwie zu "entfernt", hatte aber bisher keine Idee, wo ich nachbessern kann.
- "[...] Vergnügungsviertel in das ruhigere Hotelviertel [...]" Vielleicht "Vergnügungsmeile", um die Wiederholung von Viertel im Satz zu umgehen.
Super, Du hast eine Dublette gefunden, die mir auch nach hundert Mal lesen nicht aufgefallen ist. Klar - Vergnügungsmeile, gekauft und eingetütet.
- Dass sie das Hotel nicht nutzt, bedauert sie zweimal (einmal als sie es betritt und dann nochmal im Zimmer). Kann durchaus sein, aber beim zweiten Mal würd ich mich dann auf das erste Bedauern beziehen wie z. B. "Jetzt bedauerte sie es noch mehr" o. ä.
Stimmt, dann hätte die Aussage eine Steigerung und wäre nicht nur eine plumpe Wiederholung - gute Idee.
- Bezüglich des Kleides: Wenn sie sich diese Gedanken, dass es sinnvoll war, nicht schon vorher gemacht hätte, hätte sie es niemals eingesteckt. Die Erkenntnis sollte ihr also bereits bekannt sein, sie könnte lediglich noch einmal versuchen, sie zu entkräften, weil sie den Fummel nicht ausstehen kann.
Ja, ich weiß, was Du meinst. Das habe ich nicht ganz bis zu Ende gedacht. Da werde ich nochmals an den Monologen nachbessern.
- Bedingungslose Verschwiegenheit? Bezahlt sie "Tony" nicht für sein Schweigen und seine Wachsamkeit?
Stimmt. Bedingungslos ist das falsche Wort, weil es in Richtung selbstlos geht und so ganz selbstlos ist der gute Tony ja nicht.
Nun habe ich ein paar neue Gedanken bekommen, die ich einarbeiten werde. Vor allem Deine Einschätzungen bezüglich Setting und Szenenfortschritt waren mir wichtig, da das mein erster Text ist, dem Dialoge und Aktion fehlen. Vielen lieben Dank, BlueScullyZ, für die kompetente Kritik und Deine Mühe!
"Alle Menschen sind klug - die einen vorher, die anderen nachher." (Voltaire)
"Wir müssen Energie sparen, für den Krieg, der dem Frieden dient. Der Strom wird jetzt abgeschaltet." (George Orwell 1984)
"Euer Gehorsam ist grenzenlos, und er wird, dass ich es euch nur sage, von Tag zu Tag unverzeihlicher.“ (Thomas Mann, 1940)
"Wir müssen Energie sparen, für den Krieg, der dem Frieden dient. Der Strom wird jetzt abgeschaltet." (George Orwell 1984)
"Euer Gehorsam ist grenzenlos, und er wird, dass ich es euch nur sage, von Tag zu Tag unverzeihlicher.“ (Thomas Mann, 1940)
BlueScullyZ
Beitrag #5, verfasst am 03.05.2019 | 12:22 Uhr
Sehr gern geschehen!
Übrigens bei der Action muss ich intervenieren. Sicherlich ist es keine Actionmovie-Action, die hier stattfindet, aber ich fand es dennoch spannend, bin aber, wie bereits erwähnt, auch ein kleiner Detailliebhaber, den man auch mit Technikbabbel begeistern könnte (wovon du hier ja abgesehen hast). Man muss sich als Leser ja dennoch zurechtfinden. Wo befindet unsere Protagonistin sich gerade? Was ist ihr Ziel? Welche Umgebung ist das? Für Fandomkenner kommt die drängende Frage dazu: Über wen lese ich gerade? Kenne ich ihn? Ist es eine neue Person? Und zum Schluss hin kommen ja die Zweifel auf, ob sie nicht doch noch auffällt, ob irgendwo aus der Ecke ein Schatten auftaucht, um sie aufzuhalten. Es ist also doch "Action" drin.
Bezüglich des Namens kann ich dir leider nicht weiterhelfen, außer, dass ich dir versichern kann, dass es absolut nicht stört, ihn nicht zu kennen. Ich kann mir vorstellen, dass das gerade für Serienkenner (wenn es ein Canon ist) sehr spannend sein kann, zu rätseln, um wen es sich handelt. Was ist denn deine größte Befürchtung, außer, dass der Leser verwirrt sein könnte?
Übrigens bei der Action muss ich intervenieren. Sicherlich ist es keine Actionmovie-Action, die hier stattfindet, aber ich fand es dennoch spannend, bin aber, wie bereits erwähnt, auch ein kleiner Detailliebhaber, den man auch mit Technikbabbel begeistern könnte (wovon du hier ja abgesehen hast). Man muss sich als Leser ja dennoch zurechtfinden. Wo befindet unsere Protagonistin sich gerade? Was ist ihr Ziel? Welche Umgebung ist das? Für Fandomkenner kommt die drängende Frage dazu: Über wen lese ich gerade? Kenne ich ihn? Ist es eine neue Person? Und zum Schluss hin kommen ja die Zweifel auf, ob sie nicht doch noch auffällt, ob irgendwo aus der Ecke ein Schatten auftaucht, um sie aufzuhalten. Es ist also doch "Action" drin.
Bezüglich des Namens kann ich dir leider nicht weiterhelfen, außer, dass ich dir versichern kann, dass es absolut nicht stört, ihn nicht zu kennen. Ich kann mir vorstellen, dass das gerade für Serienkenner (wenn es ein Canon ist) sehr spannend sein kann, zu rätseln, um wen es sich handelt. Was ist denn deine größte Befürchtung, außer, dass der Leser verwirrt sein könnte?
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Beitrag #6, verfasst am 03.05.2019 | 13:38 Uhr
Meine größte Befürchtung ist: Wird die Geschichte dadurch spannender, oder denkt man eher, was soll das? Quasi im schlimmsten Fall "Uninteressant, ich kenne die Protagonistin nicht". Das spukt aber wahrscheinlich nur in meinem Kopf herum, weil ich gerne alles planen möchte. Nur nichts dem Zufall überlassen - blöde Angewohnheit, denn in den Köpfen der Leser sieht es wahrscheinlich sowieso sehr unterschiedlich aus, egal was ich schreibe. Ich denke, ich lass es so und schaue was passiert.
Action ...? Naja, nennen wir es lieber Handlung, die vom Setting und den Erwartungen/Befürchtungen der Protagonistin lebt. Bisher ging es bei mir eher um Handfestes, da hat sich diese stille Szene etwas fremd angefühlt. Ich habe auch lange darüber nachgedacht, ob ich womöglich zu früh in die Geschichte eingestiegen bin, und auch darüber, ob ich mit der Szene in die Nähe des Info-Dumps rutsche. Immerhin benutze ich die magere Handlung dazu, ihr Seelenleben, die Vergangenheit und die politische Großwetterlage zu beleuchten.
Mittlerweile denke ich aber, dass der Einstieg schon an der richtigen Stelle ist. Und da Du über die Hintergrundinformationen nicht gemotzt hast, nehme ich mal an, dass Du es nicht als Info-Dump empfunden hast :D
Action ...? Naja, nennen wir es lieber Handlung, die vom Setting und den Erwartungen/Befürchtungen der Protagonistin lebt. Bisher ging es bei mir eher um Handfestes, da hat sich diese stille Szene etwas fremd angefühlt. Ich habe auch lange darüber nachgedacht, ob ich womöglich zu früh in die Geschichte eingestiegen bin, und auch darüber, ob ich mit der Szene in die Nähe des Info-Dumps rutsche. Immerhin benutze ich die magere Handlung dazu, ihr Seelenleben, die Vergangenheit und die politische Großwetterlage zu beleuchten.
Mittlerweile denke ich aber, dass der Einstieg schon an der richtigen Stelle ist. Und da Du über die Hintergrundinformationen nicht gemotzt hast, nehme ich mal an, dass Du es nicht als Info-Dump empfunden hast :D
"Alle Menschen sind klug - die einen vorher, die anderen nachher." (Voltaire)
"Wir müssen Energie sparen, für den Krieg, der dem Frieden dient. Der Strom wird jetzt abgeschaltet." (George Orwell 1984)
"Euer Gehorsam ist grenzenlos, und er wird, dass ich es euch nur sage, von Tag zu Tag unverzeihlicher.“ (Thomas Mann, 1940)
"Wir müssen Energie sparen, für den Krieg, der dem Frieden dient. Der Strom wird jetzt abgeschaltet." (George Orwell 1984)
"Euer Gehorsam ist grenzenlos, und er wird, dass ich es euch nur sage, von Tag zu Tag unverzeihlicher.“ (Thomas Mann, 1940)
BlueScullyZ
Beitrag #7, verfasst am 03.05.2019 | 14:01 Uhr
Im ersten Moment hab ich mich schon gefragt: "Ob das wirklich nötig ist?", fand es dann aber zunehmend interessant und wie gesagt: Gestört hat es mich auch nicht und ich würde dir da vertrauen, dass du dir dabei was gedacht hast. Du hast sie ja nicht komplett im Dunkeln gelassen, sondern man erfährt trotzdem was über sie und in der Regel identifizieren sich die Leser nicht über den Namen, sondern mehr über das Wesen und davon bekommt man genug geboten.
Sei dir nur bewusst: Allen recht machen kannst du es eh nicht. So wie es Leser geben wird, die dabei genervt die Augen verdrehen und nach drei Zeilen abbrechen, wird es jene geben, die sich dafür begeistern können.
Ja, Handlung trifft es besser. Als Info-Dump habe ich es auch nicht empfunden. Mir ist immer wichtig, dass Informationen, die ich bekomme, anlassbezogen sind. Ich will begreifen, weshalb die Figur mir das jetzt in dieser Sekunde mitteilt und im besten Fall teilt sie es gar nicht mir mit, sondern denkt darüber aus Anlass X heraus nach. Sie hält keinen Vortrag über den Krieg von Cardassia, sondern wird sich der Ausmaße der Bestimmungen bewusst. Genauso, wie sie mir keinen Vortrag über die Sexualpraktiken hält, sondern eine Statue sieht und ihr darüber etwas zu dem Thema einfällt. Du kommst dabei aber gut zum Punkt, statt ewig und drei Tage über die Details zu dozieren, daher finde ich es stimmig, trotz der vielen Hintergrundinformationen.
Sei dir nur bewusst: Allen recht machen kannst du es eh nicht. So wie es Leser geben wird, die dabei genervt die Augen verdrehen und nach drei Zeilen abbrechen, wird es jene geben, die sich dafür begeistern können.
Ja, Handlung trifft es besser. Als Info-Dump habe ich es auch nicht empfunden. Mir ist immer wichtig, dass Informationen, die ich bekomme, anlassbezogen sind. Ich will begreifen, weshalb die Figur mir das jetzt in dieser Sekunde mitteilt und im besten Fall teilt sie es gar nicht mir mit, sondern denkt darüber aus Anlass X heraus nach. Sie hält keinen Vortrag über den Krieg von Cardassia, sondern wird sich der Ausmaße der Bestimmungen bewusst. Genauso, wie sie mir keinen Vortrag über die Sexualpraktiken hält, sondern eine Statue sieht und ihr darüber etwas zu dem Thema einfällt. Du kommst dabei aber gut zum Punkt, statt ewig und drei Tage über die Details zu dozieren, daher finde ich es stimmig, trotz der vielen Hintergrundinformationen.
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Schreibwerkstatt-Autor
Beitrag #8, verfasst am 03.05.2019 | 14:37 Uhr
"Sei dir nur bewusst: Allen recht machen kannst du es eh nicht. So wie es Leser geben wird, die dabei genervt die Augen verdrehen und nach drei Zeilen abbrechen, wird es jene geben, die sich dafür begeistern können."
Das ist sicher wahr. Daher habe ich die Geschichte auch erst fertig geschrieben. Danach liegt sie noch mal eine Zeit lang und bis ich sie hochlade, habe ich selbst losgelassen. Dann ist es egal, ob jemand die Augen verdreht (oder ich sage mal vorsichtig, zumindest nicht mehr ganz so wichtig).
Das Problem mit dem Namen ist, dass gleich ein ganzer Tannenbaum von Erwartungen aufleuchtet und ich das Gefühl habe, es wäre schöner den Baum Kerze um Kerze zu entzünden. So wie diese ganze Reise ein geheimes Projekt ist und sich erst nach und nach enthüllt, enthüllt sich auch erst allmählich wer hier agiert. Ja, vielleicht ist das der wahre Grund: Ich habe das Gefühl, es passt zur Geschichte. Naja, meine Leser werden es mir hoffentlich verraten, ob es sie gestört hat.
Stichwort Info-Dump "Mir ist immer wichtig, dass Informationen, die ich bekomme, anlassbezogen sind."
Das ist eine schöne Abgrenzung von Information zum Info-Dump, die ich so noch nicht gehört habe. Aber stimmt: Informationen ohne Anlass wirken wie vom Autor absichtlich eingestreut und fügen sich nicht wirklich ein. Habe ich dann wohl auch eher intuitiv richtig gemacht.
Das ist sicher wahr. Daher habe ich die Geschichte auch erst fertig geschrieben. Danach liegt sie noch mal eine Zeit lang und bis ich sie hochlade, habe ich selbst losgelassen. Dann ist es egal, ob jemand die Augen verdreht (oder ich sage mal vorsichtig, zumindest nicht mehr ganz so wichtig).
Das Problem mit dem Namen ist, dass gleich ein ganzer Tannenbaum von Erwartungen aufleuchtet und ich das Gefühl habe, es wäre schöner den Baum Kerze um Kerze zu entzünden. So wie diese ganze Reise ein geheimes Projekt ist und sich erst nach und nach enthüllt, enthüllt sich auch erst allmählich wer hier agiert. Ja, vielleicht ist das der wahre Grund: Ich habe das Gefühl, es passt zur Geschichte. Naja, meine Leser werden es mir hoffentlich verraten, ob es sie gestört hat.
Stichwort Info-Dump "Mir ist immer wichtig, dass Informationen, die ich bekomme, anlassbezogen sind."
Das ist eine schöne Abgrenzung von Information zum Info-Dump, die ich so noch nicht gehört habe. Aber stimmt: Informationen ohne Anlass wirken wie vom Autor absichtlich eingestreut und fügen sich nicht wirklich ein. Habe ich dann wohl auch eher intuitiv richtig gemacht.
"Alle Menschen sind klug - die einen vorher, die anderen nachher." (Voltaire)
"Wir müssen Energie sparen, für den Krieg, der dem Frieden dient. Der Strom wird jetzt abgeschaltet." (George Orwell 1984)
"Euer Gehorsam ist grenzenlos, und er wird, dass ich es euch nur sage, von Tag zu Tag unverzeihlicher.“ (Thomas Mann, 1940)
"Wir müssen Energie sparen, für den Krieg, der dem Frieden dient. Der Strom wird jetzt abgeschaltet." (George Orwell 1984)
"Euer Gehorsam ist grenzenlos, und er wird, dass ich es euch nur sage, von Tag zu Tag unverzeihlicher.“ (Thomas Mann, 1940)
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