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Das RPG
Die Charaktere
Loki
Sechs Monate, zwei Wochen und drei Tage. So lange hatte ich die Form meines verschwundenen Vaters angenommen und den Thron Asgards bestiegen, ohne, dass irgendwer etwas davon wusste. Was auch gut so war, ich hatte bei der ganzen Sache viel zu viel Spaß. Mal ganz abgesehen davon, dass ich hiermit genau das bekommen hatte, was ich so lange hatte haben wollen. Und nun konnte ich wirklich tun und lassen, was ich wollte, und niemand würde etwas sagen. Schließlich war ich der König.
Loki hatte ich zum gefallenen Kriegshelden erklärt. Einer der ersten Befehle, den ich veranlasst hatte, war eine Statue von Loki aus reinstem Gold herzustellen und vor dem Palast zu platzieren. Also von mir, von Loki. Manchmal war die Sache mit der Identität wirklich verwirrend.
Ich umgab mich mit schönen Frauen, gutem Essen und gutem Wein. Das Leben war gut, es machte Spaß und da ich unsterblich war, würde es niemals aufhören. Mein Bruder machte momentan keine Anstalten, hier wieder aufzutauchen und mir das hier zu zerstören. Mit der Zeit bezweifelte ich sogar, dass er überhaupt wieder zurückkommen würde.
Im Palast wurde nun bereits seit Tagen eine riesige Feier ausgerichtet, zur Feier der Enthüllung der goldenen Statue. Die ganze Stadt war eingeladen, auf den Straßen wurde gefeiert und das Volk liebte das.
Ich selbst lief, in Odins Gestalt, mit einem Krug voller Wein in der Hand gemächlich durch den großen Festsaal, der von Gästen fast übersprudelte. Doch alle wichen zur Seite, sobald sie mich sahen. Ich lächelte freudig in die Runde und prostete allen zu, ehe ich auf eine junge Frau zu ging, die ich mir ausgeguckt hatte.
-
Sophie
Nach einer langen Schicht im Krankenhaus, nach der ich auch noch einige Überstunden hatte schieben dürfen, da aus irgendeinem Grund rechtzeitig zum Ende meiner Schicht gleich mehrere Notfälle eingeliefert wurden. Das Glück hatte ich seltsamerweise sehr oft. Es war also mittlerweile nach 22 Uhr, es war stockfinster draußen und ich war seit 5 Uhr auf den Beinen. Dementsprechend fertig war ich. Ich freute mich so sehr auf mein Bett.
Wie immer fuhr ich mit der U-Bahn nach Hause, oder bis zu der Station, die etwa fünf Minuten zu Fuß von meiner Wohnung entfernt war. Wahrscheinlich lebte ich nicht gerade im „besten“ Stadtviertel, aber die Mieten waren hier für London recht günstig, daher war mir die Wohnungswahl leicht gefallen.
Trotzdem legte ich einen Zahn zu, sobald ich die U-Bahn-Station verlassen hatte. Im Dunkeln war es hier doch ein bisschen gruselig, selbst für jemanden, der bereits einen Krieg erlebt hatte.
Während ich zielsicher durch die Straßen lief, überlegte ich bereits, was ich mir daheim zum Essen machen konnte. Viel war nicht mehr da, aber für ein schnelles Abendessen würde es reichen. Mir fehlte ohnehin die Energie, um noch groß das Kochen anzufangen, um diese Uhrzeit.
Als ich an einer der dunklen Gassen zwischen zwei Wohnhäusern vorbeikam, erblickte ich im Augenwinkel etwas, was mich innehalten ließ. Ich musste die Augen zusammenkneifen, um in der Dunkelheit etwas erkennen zu können, aber dann war ich mir sicher.
Da saß jemand. Oder kauerte. Vorsichtig ging ich ein paar Schritte in die Gasse hinein, doch nicht, ohne mich vorher umzusehen.
„Entschuldigung, brauchen Sie Hilfe?“, fragte ich den Fremden dann vorsichtig.
Die Charaktere
Loki
Sechs Monate, zwei Wochen und drei Tage. So lange hatte ich die Form meines verschwundenen Vaters angenommen und den Thron Asgards bestiegen, ohne, dass irgendwer etwas davon wusste. Was auch gut so war, ich hatte bei der ganzen Sache viel zu viel Spaß. Mal ganz abgesehen davon, dass ich hiermit genau das bekommen hatte, was ich so lange hatte haben wollen. Und nun konnte ich wirklich tun und lassen, was ich wollte, und niemand würde etwas sagen. Schließlich war ich der König.
Loki hatte ich zum gefallenen Kriegshelden erklärt. Einer der ersten Befehle, den ich veranlasst hatte, war eine Statue von Loki aus reinstem Gold herzustellen und vor dem Palast zu platzieren. Also von mir, von Loki. Manchmal war die Sache mit der Identität wirklich verwirrend.
Ich umgab mich mit schönen Frauen, gutem Essen und gutem Wein. Das Leben war gut, es machte Spaß und da ich unsterblich war, würde es niemals aufhören. Mein Bruder machte momentan keine Anstalten, hier wieder aufzutauchen und mir das hier zu zerstören. Mit der Zeit bezweifelte ich sogar, dass er überhaupt wieder zurückkommen würde.
Im Palast wurde nun bereits seit Tagen eine riesige Feier ausgerichtet, zur Feier der Enthüllung der goldenen Statue. Die ganze Stadt war eingeladen, auf den Straßen wurde gefeiert und das Volk liebte das.
Ich selbst lief, in Odins Gestalt, mit einem Krug voller Wein in der Hand gemächlich durch den großen Festsaal, der von Gästen fast übersprudelte. Doch alle wichen zur Seite, sobald sie mich sahen. Ich lächelte freudig in die Runde und prostete allen zu, ehe ich auf eine junge Frau zu ging, die ich mir ausgeguckt hatte.
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Sophie
Nach einer langen Schicht im Krankenhaus, nach der ich auch noch einige Überstunden hatte schieben dürfen, da aus irgendeinem Grund rechtzeitig zum Ende meiner Schicht gleich mehrere Notfälle eingeliefert wurden. Das Glück hatte ich seltsamerweise sehr oft. Es war also mittlerweile nach 22 Uhr, es war stockfinster draußen und ich war seit 5 Uhr auf den Beinen. Dementsprechend fertig war ich. Ich freute mich so sehr auf mein Bett.
Wie immer fuhr ich mit der U-Bahn nach Hause, oder bis zu der Station, die etwa fünf Minuten zu Fuß von meiner Wohnung entfernt war. Wahrscheinlich lebte ich nicht gerade im „besten“ Stadtviertel, aber die Mieten waren hier für London recht günstig, daher war mir die Wohnungswahl leicht gefallen.
Trotzdem legte ich einen Zahn zu, sobald ich die U-Bahn-Station verlassen hatte. Im Dunkeln war es hier doch ein bisschen gruselig, selbst für jemanden, der bereits einen Krieg erlebt hatte.
Während ich zielsicher durch die Straßen lief, überlegte ich bereits, was ich mir daheim zum Essen machen konnte. Viel war nicht mehr da, aber für ein schnelles Abendessen würde es reichen. Mir fehlte ohnehin die Energie, um noch groß das Kochen anzufangen, um diese Uhrzeit.
Als ich an einer der dunklen Gassen zwischen zwei Wohnhäusern vorbeikam, erblickte ich im Augenwinkel etwas, was mich innehalten ließ. Ich musste die Augen zusammenkneifen, um in der Dunkelheit etwas erkennen zu können, aber dann war ich mir sicher.
Da saß jemand. Oder kauerte. Vorsichtig ging ich ein paar Schritte in die Gasse hinein, doch nicht, ohne mich vorher umzusehen.
„Entschuldigung, brauchen Sie Hilfe?“, fragte ich den Fremden dann vorsichtig.
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Beitrag #2, verfasst am 17.04.2019 | 21:05 Uhr
Sigyn
Das Leben im Palast hatte gewiss nicht nur Vorteile und obwohl ich kein Ase war, der gern allein war, wusste ich, im Gegensatz zu den meisten anderen, nicht wirklich etwas anzufangen mit den großen Festen und den riesigen Lobesfeiern.
Vielleicht, weil ich das Gefühl hatte nicht hierher zu gehören, schließlich war ich in nicht gerade reichen Verhältnissen aufgewachsen, bevor Frigga mich als ihre Hofdame erwählte oder vielleicht auch, weil ich Feste ganz einfach nicht mochte. Vermutlich waren beides Ursachen für den Grund, warum ich selten Spaß bei den Festen hatte.
Es war in der Regel nur ein braves Seite an Seite stehen mit den anderen Hofdamen und das hinunter kippen von Becher um Becher von Wein.
Wahrscheinlich wäre auch der heutige Tag, und das damit verbundene Fest, so geendet wie all die anderen, wäre nicht mitten in den Festlichkeiten der Allvater auf mich zu gekommen. Das war tatsächlich etwas, dass noch nie zuvor passiert war.
Die um mich herum stehenden Hofdamen und Gäste begannen sofort zu tuscheln und wandten sich ein wenig ab, als würde man es dann nicht mehr hören. Ich schnaubte leise und blickte Odin an.
Zwar nahm ich an, dass ich die Einzige war, die so empfand, aber ich hatte den Allvater schon immer gefürchtet... nicht respektiert, das nicht, nur gefürchtet, weil ich, wie alle anderen eigentlich auch, wusste was er schon alles für Gräueltaten begangen hatte. Abgesehen von mir, schien das aber keinem zu missfallen.
Obwohl ich unter seinem Blick unruhig wurde, wandte ich meinen nicht ab und starrte ihm entgegen, während ich Haltung bewahrte.
-
Bucky
Ein stechender Schmerz durchzog meine linke Seite.
Obwohl ich schon seit gefühlten Stunden an dieser Hauswand lehnte und die Hand auf die Wunde presste, hörte es einfach nicht mit bluten auf. Die warme, in der Dunkelheit schwärzlich anmutende Flüssigkeit, klebte an meinen Händen und floss durch meine Finger auf den Asphalt der Straße, wie zähes Wasser.
Solange das Blut aus der Schussverletzung quoll und mir schon beim bloßen Gedanken an das Aufstehen schwarz vor den Augen wurde, war ich hier gefangen und desto länger ich hier blieb, desto höher wurde die Gefahr entdeckt zu werden. Und das war das Letzte was ich brauchen konnte, schließlich war auch eine erfolgreiche Flucht mit einer solchen Wunde beinahe unmöglich. Nicht einmal ich hatte so eine Chance.
Tief und langsam ausatmend legte ich den Kopf zurück, lehnte ihn an die Wand hinter mir und zog die Beine ein wenig an, wobei ich leise aufkeuchen musste, weil ein besonders unangenehmer Schmerz mich bei dieser Bewegung durchzog. Nein, so kam ich nicht weg.
Es war mir, als würde ich die Zeit verlieren und irgendwann war ich mir nicht einmal mehr sicher wie lange ich hier saß. Ob es nur ein paar Minuten waren oder Stunden...
Die Zeit glitt fast ungreifbar an mir vorbei und jedes Mal, wenn sich Geräusche in meiner Nähe abspielten, wurde ich unruhig, aus Angst jemand könnte mich entdeckt haben, von dem ich nicht wollte das er das tat.
Ein regelrecht schreckhaftes Zucken ging jedoch durch mich, als mich jemand ansprach. Stunden später oder vielleich auch nur Minuten, ganz sicher war ich mir nicht. In der Dunkelheit konnte ich auch kaum etwas erkennen, aber es war eine Frau die auf mich zu kam, so viel war mir klar und zudem schien sie auch nicht unbedingt nach mir gesucht zu haben.
Schluckend schüttelte ich den Kopf, mehr schwankend als richtig: "Geh weiter" meinte ich rau und wandte mich von ihr ab, in der Hoffnung sie würde gehen.
Das Leben im Palast hatte gewiss nicht nur Vorteile und obwohl ich kein Ase war, der gern allein war, wusste ich, im Gegensatz zu den meisten anderen, nicht wirklich etwas anzufangen mit den großen Festen und den riesigen Lobesfeiern.
Vielleicht, weil ich das Gefühl hatte nicht hierher zu gehören, schließlich war ich in nicht gerade reichen Verhältnissen aufgewachsen, bevor Frigga mich als ihre Hofdame erwählte oder vielleicht auch, weil ich Feste ganz einfach nicht mochte. Vermutlich waren beides Ursachen für den Grund, warum ich selten Spaß bei den Festen hatte.
Es war in der Regel nur ein braves Seite an Seite stehen mit den anderen Hofdamen und das hinunter kippen von Becher um Becher von Wein.
Wahrscheinlich wäre auch der heutige Tag, und das damit verbundene Fest, so geendet wie all die anderen, wäre nicht mitten in den Festlichkeiten der Allvater auf mich zu gekommen. Das war tatsächlich etwas, dass noch nie zuvor passiert war.
Die um mich herum stehenden Hofdamen und Gäste begannen sofort zu tuscheln und wandten sich ein wenig ab, als würde man es dann nicht mehr hören. Ich schnaubte leise und blickte Odin an.
Zwar nahm ich an, dass ich die Einzige war, die so empfand, aber ich hatte den Allvater schon immer gefürchtet... nicht respektiert, das nicht, nur gefürchtet, weil ich, wie alle anderen eigentlich auch, wusste was er schon alles für Gräueltaten begangen hatte. Abgesehen von mir, schien das aber keinem zu missfallen.
Obwohl ich unter seinem Blick unruhig wurde, wandte ich meinen nicht ab und starrte ihm entgegen, während ich Haltung bewahrte.
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Bucky
Ein stechender Schmerz durchzog meine linke Seite.
Obwohl ich schon seit gefühlten Stunden an dieser Hauswand lehnte und die Hand auf die Wunde presste, hörte es einfach nicht mit bluten auf. Die warme, in der Dunkelheit schwärzlich anmutende Flüssigkeit, klebte an meinen Händen und floss durch meine Finger auf den Asphalt der Straße, wie zähes Wasser.
Solange das Blut aus der Schussverletzung quoll und mir schon beim bloßen Gedanken an das Aufstehen schwarz vor den Augen wurde, war ich hier gefangen und desto länger ich hier blieb, desto höher wurde die Gefahr entdeckt zu werden. Und das war das Letzte was ich brauchen konnte, schließlich war auch eine erfolgreiche Flucht mit einer solchen Wunde beinahe unmöglich. Nicht einmal ich hatte so eine Chance.
Tief und langsam ausatmend legte ich den Kopf zurück, lehnte ihn an die Wand hinter mir und zog die Beine ein wenig an, wobei ich leise aufkeuchen musste, weil ein besonders unangenehmer Schmerz mich bei dieser Bewegung durchzog. Nein, so kam ich nicht weg.
Es war mir, als würde ich die Zeit verlieren und irgendwann war ich mir nicht einmal mehr sicher wie lange ich hier saß. Ob es nur ein paar Minuten waren oder Stunden...
Die Zeit glitt fast ungreifbar an mir vorbei und jedes Mal, wenn sich Geräusche in meiner Nähe abspielten, wurde ich unruhig, aus Angst jemand könnte mich entdeckt haben, von dem ich nicht wollte das er das tat.
Ein regelrecht schreckhaftes Zucken ging jedoch durch mich, als mich jemand ansprach. Stunden später oder vielleich auch nur Minuten, ganz sicher war ich mir nicht. In der Dunkelheit konnte ich auch kaum etwas erkennen, aber es war eine Frau die auf mich zu kam, so viel war mir klar und zudem schien sie auch nicht unbedingt nach mir gesucht zu haben.
Schluckend schüttelte ich den Kopf, mehr schwankend als richtig: "Geh weiter" meinte ich rau und wandte mich von ihr ab, in der Hoffnung sie würde gehen.
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Beitrag #3, verfasst am 17.04.2019 | 21:28 Uhr
Loki
Der Weg zu der Dame war erschwerlich, so voll, wie es im Festsaal war, obwohl so ziemlich jeder einen Schritt zur Seite ging, sobald er oder sie mich erblickte. Alle machten dem Allvater Platz. Ob aus Respekt, Zuneigung oder Furcht wusste ich nicht. Es war mir ehrlich gesagt auch ziemlich gleich.
Ich konnte mich nicht daran erinnern, die junge Frau zuvor gesehen zu haben. Oder ich konnte mich einfach nicht daran erinnern, hier gab es so viele Menschen, dass die Gesichter irgendwann einfach verschwammen, bis auf wenige Ausnahmen. Aber sie stand bei den Hofdamen der verstorbenen Frigga, der Frau, die mich mein ganzes Leben angelogen hatte. Genauso wie Odin.
Sie haben mich zu jemandem gemacht, der ich nicht bin. Oder dachte, zu sein. So ganz genau wusste ich immer noch nicht, wer genau ich war. Ich wusste nur, was ich wollte. Macht.
Als ich - endlich - bei der schönen Frau ankam, prostete ich ihr einmal mit meinem Krug zu. Dabei betrachtete ich sie eingängig, ohne ein Wort zu sagen. Sie schaute mir direkt in die Augen. Das war wirklich ungewöhnlich. Die meisten trauten sich nicht, den Allvater direkt anzusehen.
"Bist du eine der Hofdamen meiner Frau? Ich kann mich nicht entsinnen, dich schon mal gesehen zu haben", sagte ich dann. "Das soll keineswegs beleidigend klingen, aber ich hab irgendwann den Überblick verloren, mit welchen Frauen sich Frigga umgeben hat."
-
Sophie
Die Art, wie er da saß, beunruhigte mich. Zusammengekrümmt, den Arm über den Bauch, verkrampft. Ich hatte schon oft Männer gesehen, die so da saßen. Er hatte Schmerzen, dafür musste ich nicht einmal näher herantreten. Als er sprach, war seine Stimme so zittrig, dass meine Alarmglocken nur noch lauter gingen.
Er war gänzlich in dunklen Klamotten gekleidet und trug eine Kappe, deren Schirm sein Gesicht verdeckte. Darunter konnte ich nur etwa schulterlange dunkle Haare und einen von einem Bart umgebenen Mund erkennen.
Da sah ich das Blut. Er saß fast in einer kleinen Pfütze. In dem gedimmten Licht in der Gasse, die nur von den Straßenlaternen auf der Straße beleuchtet wurde, wirkte es fast schwarz.
Eilig näherte ich mich dem Mann, legte meine Tasche auf die Seite und ging neben ihm in die Hocke.
"Ich gehe nirgendwohin, Sie sind verletzt", meinte ich bestimmt. Kurz versuchte ich, einen Blick in sein Gesicht zu werfen, aber er wich meinem Blick aus.
Also wandte ich mich stattdessen seiner Wunde zu. Es war eine Schusswunde, glatter Durchschuss, da war eine Eintritts- und eine Austrittsstelle. Wenn die Kugel noch drin gewesen wäre, würde es nicht so extrem bluten.
"Keine Sorge, ich bin Krankenschwester, ich weiß, was ich mache", murmelte ich. "Aber ich kann Ihnen nicht hier in dieser dunklen Gasse helfen. Denken Sie, Sie schaffen es, zweihundert Meter zu laufen. Ich wohne in der Nähe."
Der Weg zu der Dame war erschwerlich, so voll, wie es im Festsaal war, obwohl so ziemlich jeder einen Schritt zur Seite ging, sobald er oder sie mich erblickte. Alle machten dem Allvater Platz. Ob aus Respekt, Zuneigung oder Furcht wusste ich nicht. Es war mir ehrlich gesagt auch ziemlich gleich.
Ich konnte mich nicht daran erinnern, die junge Frau zuvor gesehen zu haben. Oder ich konnte mich einfach nicht daran erinnern, hier gab es so viele Menschen, dass die Gesichter irgendwann einfach verschwammen, bis auf wenige Ausnahmen. Aber sie stand bei den Hofdamen der verstorbenen Frigga, der Frau, die mich mein ganzes Leben angelogen hatte. Genauso wie Odin.
Sie haben mich zu jemandem gemacht, der ich nicht bin. Oder dachte, zu sein. So ganz genau wusste ich immer noch nicht, wer genau ich war. Ich wusste nur, was ich wollte. Macht.
Als ich - endlich - bei der schönen Frau ankam, prostete ich ihr einmal mit meinem Krug zu. Dabei betrachtete ich sie eingängig, ohne ein Wort zu sagen. Sie schaute mir direkt in die Augen. Das war wirklich ungewöhnlich. Die meisten trauten sich nicht, den Allvater direkt anzusehen.
"Bist du eine der Hofdamen meiner Frau? Ich kann mich nicht entsinnen, dich schon mal gesehen zu haben", sagte ich dann. "Das soll keineswegs beleidigend klingen, aber ich hab irgendwann den Überblick verloren, mit welchen Frauen sich Frigga umgeben hat."
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Sophie
Die Art, wie er da saß, beunruhigte mich. Zusammengekrümmt, den Arm über den Bauch, verkrampft. Ich hatte schon oft Männer gesehen, die so da saßen. Er hatte Schmerzen, dafür musste ich nicht einmal näher herantreten. Als er sprach, war seine Stimme so zittrig, dass meine Alarmglocken nur noch lauter gingen.
Er war gänzlich in dunklen Klamotten gekleidet und trug eine Kappe, deren Schirm sein Gesicht verdeckte. Darunter konnte ich nur etwa schulterlange dunkle Haare und einen von einem Bart umgebenen Mund erkennen.
Da sah ich das Blut. Er saß fast in einer kleinen Pfütze. In dem gedimmten Licht in der Gasse, die nur von den Straßenlaternen auf der Straße beleuchtet wurde, wirkte es fast schwarz.
Eilig näherte ich mich dem Mann, legte meine Tasche auf die Seite und ging neben ihm in die Hocke.
"Ich gehe nirgendwohin, Sie sind verletzt", meinte ich bestimmt. Kurz versuchte ich, einen Blick in sein Gesicht zu werfen, aber er wich meinem Blick aus.
Also wandte ich mich stattdessen seiner Wunde zu. Es war eine Schusswunde, glatter Durchschuss, da war eine Eintritts- und eine Austrittsstelle. Wenn die Kugel noch drin gewesen wäre, würde es nicht so extrem bluten.
"Keine Sorge, ich bin Krankenschwester, ich weiß, was ich mache", murmelte ich. "Aber ich kann Ihnen nicht hier in dieser dunklen Gasse helfen. Denken Sie, Sie schaffen es, zweihundert Meter zu laufen. Ich wohne in der Nähe."
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Beitrag #4, verfasst am 18.04.2019 | 18:56 Uhr
Sigyn
Tatsächlich war der Allvater vor mir stehen geblieben, hob mir seinen Krug entgegen, wobei ich mir bei der Geste nicht sicher war, ob er es aus Respekt tat oder aus genau dem Gegenteil und sprach mich sogar an.
Obwohl, oder gerade weil ich nicht besonders viel hielt von Odin, gab ich mir Mühe besonders höflich zu sein, wobei ich ein wenig übertrieb und antwortete ihm mit einem leichten Knicks: "Ganz recht, Allvater, ich bin eine Hofdame eurer Gemahlin Lady Frigga gewesen". Der alte Mann würde das doch sowieso nicht bemerken.
"Es macht nichts, dass ihr euch nicht an mich erinnert, wir sind uns schon einige Male im Palast über den Weg gelaufen, aber bisher habe ich noch nie mit euch geredet. Schließlich bin auch noch gar nicht allzu lange hier" erwiderte ich auf seine Feststellung und betrachtete den Allvater weiterhin.
Bisher hatte ich ihn noch nie von so Nahem gesehen, aber er schaute genauso aus, wie auf all den Gemälden und so wie ich ihn aus den Erzählungen kannte. Eigentlich wirkte er nicht einmal bösartig... aber ich wusste vielleicht doch ein paar mehr Sachen als die meisten Asen hier und vielleicht war Odin ja ein guter Allvater, aber ein guter Vater war er meiner Meinung nach keineswegs. Das machte auch die goldene Statue nicht besser, die von Loki errichtet wurde, als würde sie seinen Tod schöner machen oder sein Leben.
Nein, Loki war kein besonders liebreizender Zeitgenosse gewesen und seine Taten waren von unermesslicher Schuld erfüllt, Schuld an unzähligen Toten, aber wer weiß wer Loki geworden wäre, hätte er niemals das Geheimnis erfahren. Wenn er nicht so betrogen worden wäre.
Und wer wusste schon, wie ich über Odin und Loki denken würde, wenn ich dieses Geheimnis nicht kennen würde. Was ich denken würde, wenn ich keine Visionen hätte, die wohl irgendwie mit meiner Magie verbunden sein mussten.
Natürlich konnte ich die Visionen nicht kontrollieren, genauso wenig wie ich meine Magie verstand, weshalb sie mir meist ungewollt erschienen, aber ich hatte erkannt, dass sie in den meisten Fällen der Wahrheit entsprachen.
-
Bucky
Natürlich ließ sie mich nicht in Frieden. Warum auch? Konnte sie mich nicht einfach allein leiden lassen?
Die Frau hatte sich neben mir nieder gelassen und weigerte sich zu gehen. "Ich weiß selber das ich verletzt bin und jetzt geh" sagte ich, dieses Mal lauter und nachdrücklicher, damit sie endlich verschwand.
Krankenschwester war sie auch noch. Wundervoll. Ich wollte mich ein wenig aufrichten, um ihr zu zeigen, dass sie beruhigt gehen konnte, aber dabei atmete ich zischend ein und legte den Kopf etwas in den Nacken, weil sich der Schmerz für einen Augenblick durch meinen ganzen Körper zog. "Geh!" wiederholte ich trotzdem und beruhigte meine Atmung dann wieder langsam: "Ich brauche deine Hilfe nicht. Und ich will sie auch nicht" presste ich hervor und schaute dabei auf, in ihr Gesicht, welches in der Dunkelheit aber kaum zu erkennen war.
Wenn man mich jetzt finden würde, zusammen mit ihr... nein, das wollte sie nicht und ich auch nicht. Ich musste weg von hier, ohne ihr, alleine. Dann waren meine Fluchtmöglichkeiten größer. Sie würde nur dafür sorgen, dass man mich schneller entdeckte.
"Ich komme klar" meinte ich erneut, als ob ich tatsächlich hoffen würde sie so loszuwerden und atmete tief ein, drückte vorsichtig, damit sie es nicht bemerkte, stärker auf die Wunde.
Wieso hatte diese Frau überhaupt hier entlang laufen müssen? Warum ließ sie mich nicht einfach liegen?
Tatsächlich war der Allvater vor mir stehen geblieben, hob mir seinen Krug entgegen, wobei ich mir bei der Geste nicht sicher war, ob er es aus Respekt tat oder aus genau dem Gegenteil und sprach mich sogar an.
Obwohl, oder gerade weil ich nicht besonders viel hielt von Odin, gab ich mir Mühe besonders höflich zu sein, wobei ich ein wenig übertrieb und antwortete ihm mit einem leichten Knicks: "Ganz recht, Allvater, ich bin eine Hofdame eurer Gemahlin Lady Frigga gewesen". Der alte Mann würde das doch sowieso nicht bemerken.
"Es macht nichts, dass ihr euch nicht an mich erinnert, wir sind uns schon einige Male im Palast über den Weg gelaufen, aber bisher habe ich noch nie mit euch geredet. Schließlich bin auch noch gar nicht allzu lange hier" erwiderte ich auf seine Feststellung und betrachtete den Allvater weiterhin.
Bisher hatte ich ihn noch nie von so Nahem gesehen, aber er schaute genauso aus, wie auf all den Gemälden und so wie ich ihn aus den Erzählungen kannte. Eigentlich wirkte er nicht einmal bösartig... aber ich wusste vielleicht doch ein paar mehr Sachen als die meisten Asen hier und vielleicht war Odin ja ein guter Allvater, aber ein guter Vater war er meiner Meinung nach keineswegs. Das machte auch die goldene Statue nicht besser, die von Loki errichtet wurde, als würde sie seinen Tod schöner machen oder sein Leben.
Nein, Loki war kein besonders liebreizender Zeitgenosse gewesen und seine Taten waren von unermesslicher Schuld erfüllt, Schuld an unzähligen Toten, aber wer weiß wer Loki geworden wäre, hätte er niemals das Geheimnis erfahren. Wenn er nicht so betrogen worden wäre.
Und wer wusste schon, wie ich über Odin und Loki denken würde, wenn ich dieses Geheimnis nicht kennen würde. Was ich denken würde, wenn ich keine Visionen hätte, die wohl irgendwie mit meiner Magie verbunden sein mussten.
Natürlich konnte ich die Visionen nicht kontrollieren, genauso wenig wie ich meine Magie verstand, weshalb sie mir meist ungewollt erschienen, aber ich hatte erkannt, dass sie in den meisten Fällen der Wahrheit entsprachen.
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Bucky
Natürlich ließ sie mich nicht in Frieden. Warum auch? Konnte sie mich nicht einfach allein leiden lassen?
Die Frau hatte sich neben mir nieder gelassen und weigerte sich zu gehen. "Ich weiß selber das ich verletzt bin und jetzt geh" sagte ich, dieses Mal lauter und nachdrücklicher, damit sie endlich verschwand.
Krankenschwester war sie auch noch. Wundervoll. Ich wollte mich ein wenig aufrichten, um ihr zu zeigen, dass sie beruhigt gehen konnte, aber dabei atmete ich zischend ein und legte den Kopf etwas in den Nacken, weil sich der Schmerz für einen Augenblick durch meinen ganzen Körper zog. "Geh!" wiederholte ich trotzdem und beruhigte meine Atmung dann wieder langsam: "Ich brauche deine Hilfe nicht. Und ich will sie auch nicht" presste ich hervor und schaute dabei auf, in ihr Gesicht, welches in der Dunkelheit aber kaum zu erkennen war.
Wenn man mich jetzt finden würde, zusammen mit ihr... nein, das wollte sie nicht und ich auch nicht. Ich musste weg von hier, ohne ihr, alleine. Dann waren meine Fluchtmöglichkeiten größer. Sie würde nur dafür sorgen, dass man mich schneller entdeckte.
"Ich komme klar" meinte ich erneut, als ob ich tatsächlich hoffen würde sie so loszuwerden und atmete tief ein, drückte vorsichtig, damit sie es nicht bemerkte, stärker auf die Wunde.
Wieso hatte diese Frau überhaupt hier entlang laufen müssen? Warum ließ sie mich nicht einfach liegen?
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Beitrag #5, verfasst am 19.04.2019 | 23:17 Uhr
Loki
Viel wusste ich nicht über Friggas Hofdamen. Ich wusste, dass Odin ihnen nach ihrem Tod gestattet hatte, im Palast zu bleiben, und dass Frigga sich die Frauen, die sie umgaben immer äußerst sorgfältig ausgesucht hatte. Man munkelte, dass einige von ihnen Magierinnen waren oder Gedanken lesen konnten. Dass jede von ihnen eine Fähigkeit hatte, die Frigga zugute kommen konnte. Das kam mir jedoch nicht sonderlich wahrscheinlich vor, keine von ihnen war meines Wissens nach eine Zauberin oder ähnliches.
Aufmerksam hörte ich ihr zu. Manchmal war ich mir nicht so sicher, ob meine Maskerade erfolgreich war, ob mir wirklich alle zweifellos abkauften, dass ich der Allvater war. Bisher wussten nur wenige davon, denen ich jedoch die Wahrheit gesagt beziehungsweise gezeigt hatte. Ein paar Verbündete brauchte man schließlich. Der Rest, das einfache Volk, die Bediensteten im Palast und auch die Hofdamen Friggas waren absolut ahnungslos und schienen den Schwindel direkt vor ihren Augen nicht zu erkennen.
Genauso wie die Frau vor mir. Warum nur waren vor allem Frauen so leicht auszutricksen? Es war schon fast zu leicht.
Allerdings lag trotzdem etwas ungewohntes in ihren Augen. Normalerweise erstarrten die Leute fast vor Ehrfurcht, doch sie wirkte irgendwie ein bisschen ... Kritisch. Eine bessere Beschreibung fiel mir nicht ein. Ich dachte aber auch nicht weiter darüber nach. Vielleicht hatte Frigga ihr zu Lebzeiten einige Dinge über Odin erzählt, mit denen sie nicht einverstanden war. Mehr konnte es nicht sein, dass konnte ich mir nicht vorstellen.
"Verrätst du mir deinen Namen?", fragte ich, der Höflichkeit halber. Wahrscheinlich würde ich ihn mir ohnehin nicht merken. Ehrlich gesagt wusste ich die Hälfte der Namen der Männer und Frauen, die mich umgaben, nicht. Namen waren Schall und Rauch. Und es waren einfach zu viele.
-
Sophie
Er war Amerikaner, das konnte ich hören, sobald er den Mund aufmachte. Und ein dickköpfiger noch dazu. Er schickte mich mehrmals vor, schien irgendwie gehetzt und auf dem Sprung, obwohl er sich in dem Zustand sicherlich keinen Zentimeter bewegen würde, ohne höllische Schmerzen zu haben.
Ich jedenfalls würde einen Teufel tun und ihn hier in der Gasse verbluten lassen. Auch ich war dickköpfig und das würde er spätestens jetzt zu spüren bekommen.
"Schon mal was von dem Eid gehört, die alle Leute in medizinischen Berufen leisten müssen?", meinte ich betont ruhig. Ich würde mich von ihm garantiert nicht aus der Ruhe bringen lassen. "Ich werde Sie nicht hier verbluten lassen, denn das werden Sie. Sie glauben doch wohl selber nicht, dass Sie von hier wegkommen und einfach davonspazieren."
Als er den Blick hob und mir ins Gesicht sah, konnte ich zwar nicht viel erkennen, nur ein paar Gesichtszüge im Schatten, doch ich sah ihn ruhig an. Sobald er sich ein bisschen bewegte, war ihm der Schmerz ins Gesicht geschrieben, und das war nur eine kleine Bewegung gewesen. Laufen war quasi nicht vorstellbar, geschweige denn rennen. Mir entging auch nicht, dass er seinen Arm nur noch fester auf seinen Körper presste, die Hand deckte die Schusswunde ab.
Ich atmete einmal tief durch, um mein Temperament zurückzuhalten, ehe ich weiter sprach, langsam und deutlich. "Sie werden hier verbluten, wenn Sie mich nicht helfen lassen. Und das wissen Sie genauso gut wie ich."
Viel wusste ich nicht über Friggas Hofdamen. Ich wusste, dass Odin ihnen nach ihrem Tod gestattet hatte, im Palast zu bleiben, und dass Frigga sich die Frauen, die sie umgaben immer äußerst sorgfältig ausgesucht hatte. Man munkelte, dass einige von ihnen Magierinnen waren oder Gedanken lesen konnten. Dass jede von ihnen eine Fähigkeit hatte, die Frigga zugute kommen konnte. Das kam mir jedoch nicht sonderlich wahrscheinlich vor, keine von ihnen war meines Wissens nach eine Zauberin oder ähnliches.
Aufmerksam hörte ich ihr zu. Manchmal war ich mir nicht so sicher, ob meine Maskerade erfolgreich war, ob mir wirklich alle zweifellos abkauften, dass ich der Allvater war. Bisher wussten nur wenige davon, denen ich jedoch die Wahrheit gesagt beziehungsweise gezeigt hatte. Ein paar Verbündete brauchte man schließlich. Der Rest, das einfache Volk, die Bediensteten im Palast und auch die Hofdamen Friggas waren absolut ahnungslos und schienen den Schwindel direkt vor ihren Augen nicht zu erkennen.
Genauso wie die Frau vor mir. Warum nur waren vor allem Frauen so leicht auszutricksen? Es war schon fast zu leicht.
Allerdings lag trotzdem etwas ungewohntes in ihren Augen. Normalerweise erstarrten die Leute fast vor Ehrfurcht, doch sie wirkte irgendwie ein bisschen ... Kritisch. Eine bessere Beschreibung fiel mir nicht ein. Ich dachte aber auch nicht weiter darüber nach. Vielleicht hatte Frigga ihr zu Lebzeiten einige Dinge über Odin erzählt, mit denen sie nicht einverstanden war. Mehr konnte es nicht sein, dass konnte ich mir nicht vorstellen.
"Verrätst du mir deinen Namen?", fragte ich, der Höflichkeit halber. Wahrscheinlich würde ich ihn mir ohnehin nicht merken. Ehrlich gesagt wusste ich die Hälfte der Namen der Männer und Frauen, die mich umgaben, nicht. Namen waren Schall und Rauch. Und es waren einfach zu viele.
-
Sophie
Er war Amerikaner, das konnte ich hören, sobald er den Mund aufmachte. Und ein dickköpfiger noch dazu. Er schickte mich mehrmals vor, schien irgendwie gehetzt und auf dem Sprung, obwohl er sich in dem Zustand sicherlich keinen Zentimeter bewegen würde, ohne höllische Schmerzen zu haben.
Ich jedenfalls würde einen Teufel tun und ihn hier in der Gasse verbluten lassen. Auch ich war dickköpfig und das würde er spätestens jetzt zu spüren bekommen.
"Schon mal was von dem Eid gehört, die alle Leute in medizinischen Berufen leisten müssen?", meinte ich betont ruhig. Ich würde mich von ihm garantiert nicht aus der Ruhe bringen lassen. "Ich werde Sie nicht hier verbluten lassen, denn das werden Sie. Sie glauben doch wohl selber nicht, dass Sie von hier wegkommen und einfach davonspazieren."
Als er den Blick hob und mir ins Gesicht sah, konnte ich zwar nicht viel erkennen, nur ein paar Gesichtszüge im Schatten, doch ich sah ihn ruhig an. Sobald er sich ein bisschen bewegte, war ihm der Schmerz ins Gesicht geschrieben, und das war nur eine kleine Bewegung gewesen. Laufen war quasi nicht vorstellbar, geschweige denn rennen. Mir entging auch nicht, dass er seinen Arm nur noch fester auf seinen Körper presste, die Hand deckte die Schusswunde ab.
Ich atmete einmal tief durch, um mein Temperament zurückzuhalten, ehe ich weiter sprach, langsam und deutlich. "Sie werden hier verbluten, wenn Sie mich nicht helfen lassen. Und das wissen Sie genauso gut wie ich."
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Sigyn
"Sigyn. Mein Name ist Sigyn" antwortete ich und lächelte halb. Zumindest hatte er genügend Anstand, um sich nach meinem Namen zu erkundigen. Ich fragte mich nur weshalb. Der Allvater hatte sich nie besonders darum gekümmert, welche Frauen seiner Gemahlin Gesellschaft leisteten. Es war ein Wunder das er mich überhaupt heute ansprach, schließlich war ich nicht auffälliger als sonst. Ich trug ein grün-goldenes Gewand, so wie an den meisten anderen Tagen auch und sonst war ich Odin auch nie aufgefallen. Nicht als Frigga noch gelebt hatte und auch seit ihrem Tod nicht.
"Ich bin Tochter des Halvor, er hat eine Zeit lang in eurem Heer gedient, vielleicht erinnert ihr euch an ihn" fügte ich hinzu, nicht sicher wie viel der Allvater wissen wollte und wie viel ich von mir vorhatte preis zugeben und strich mir eine Haarsträhne zurück, die mir in das Gesicht viel.
Die Hofdamen um mich herum tuschelten noch immer oder waren mucksmäuschenstill geworden. Wer wusste schon worauf sie warteten, ich jedenfalls wusste mit der Situation nicht viel anzufangen.
Ich mochte den Kerl ja nicht einmal sonderlich.
-
Bucky
Das schrecklichste an diesem Tag war wohl, dass sie Recht hatte. Ich würde hier verbluten, das wusste ich.
Es war schon zu viel Blut aus der Wunde getreten und es hörte auch nicht auf. Das klebrige Rot hatte bereits mein Shirt in einem weiten Kreis durchnässt und auch meine Hose war nicht verschont geblieben. Meine Hand, die ich auf die Verletzung drückte, half dabei rein gar nicht.
Das Blut floss einfach weiter und ich hatte schon längst das Gefühl, bald ohnmächtig zu werden vor Erschöpfung und Blutverlust. Lediglich der Gedanke erwischt zu werden, ließ mich irgendwie wach bleiben. Vielleicht auch die Schmerzen.
"Ich brauche deine Hilfe nicht" wiederholte ich mich ein letztes Mal, etwas ausdruckslos, obwohl mir klar war, dass ich ihre Hilfe benötigte. Sie war die Einzige, die seit Ewigkeiten hier vorbei gelaufen war und lange durchhalten würde ich nicht mehr, wenn nicht jemand die Wunde ordnungsgemäß versorgen würde.
Und sterben wollte ich nicht. Nicht nach einer so langen Zeit und vor allem nicht so jämmerlich, irgendwo in einer winzigen, dunklen Gasse, alleine und mit einer durchlöcherten Seite. Zitternd atmete ich ein und wieder aus, schloss für ein paar Sekunden die Augen. So wollte ich nicht zu Grunde gehen und so war es mir auch unmöglich zu fliehen, wenn es nötig war. Langsam öffnete ich die Lider wieder und blickte zu der Frau: "Ich bezweifle das ich den Weg ohne weiteres schaffe" stellte ich leise fest und mein Atem begann zu beben. Die Schmerzen waren so schon kaum auszuhalten und vermutlich würde es nur noch heftiger beginnen zu bluten, wenn ich mich zu viel bewegen würde.
"Sigyn. Mein Name ist Sigyn" antwortete ich und lächelte halb. Zumindest hatte er genügend Anstand, um sich nach meinem Namen zu erkundigen. Ich fragte mich nur weshalb. Der Allvater hatte sich nie besonders darum gekümmert, welche Frauen seiner Gemahlin Gesellschaft leisteten. Es war ein Wunder das er mich überhaupt heute ansprach, schließlich war ich nicht auffälliger als sonst. Ich trug ein grün-goldenes Gewand, so wie an den meisten anderen Tagen auch und sonst war ich Odin auch nie aufgefallen. Nicht als Frigga noch gelebt hatte und auch seit ihrem Tod nicht.
"Ich bin Tochter des Halvor, er hat eine Zeit lang in eurem Heer gedient, vielleicht erinnert ihr euch an ihn" fügte ich hinzu, nicht sicher wie viel der Allvater wissen wollte und wie viel ich von mir vorhatte preis zugeben und strich mir eine Haarsträhne zurück, die mir in das Gesicht viel.
Die Hofdamen um mich herum tuschelten noch immer oder waren mucksmäuschenstill geworden. Wer wusste schon worauf sie warteten, ich jedenfalls wusste mit der Situation nicht viel anzufangen.
Ich mochte den Kerl ja nicht einmal sonderlich.
-
Bucky
Das schrecklichste an diesem Tag war wohl, dass sie Recht hatte. Ich würde hier verbluten, das wusste ich.
Es war schon zu viel Blut aus der Wunde getreten und es hörte auch nicht auf. Das klebrige Rot hatte bereits mein Shirt in einem weiten Kreis durchnässt und auch meine Hose war nicht verschont geblieben. Meine Hand, die ich auf die Verletzung drückte, half dabei rein gar nicht.
Das Blut floss einfach weiter und ich hatte schon längst das Gefühl, bald ohnmächtig zu werden vor Erschöpfung und Blutverlust. Lediglich der Gedanke erwischt zu werden, ließ mich irgendwie wach bleiben. Vielleicht auch die Schmerzen.
"Ich brauche deine Hilfe nicht" wiederholte ich mich ein letztes Mal, etwas ausdruckslos, obwohl mir klar war, dass ich ihre Hilfe benötigte. Sie war die Einzige, die seit Ewigkeiten hier vorbei gelaufen war und lange durchhalten würde ich nicht mehr, wenn nicht jemand die Wunde ordnungsgemäß versorgen würde.
Und sterben wollte ich nicht. Nicht nach einer so langen Zeit und vor allem nicht so jämmerlich, irgendwo in einer winzigen, dunklen Gasse, alleine und mit einer durchlöcherten Seite. Zitternd atmete ich ein und wieder aus, schloss für ein paar Sekunden die Augen. So wollte ich nicht zu Grunde gehen und so war es mir auch unmöglich zu fliehen, wenn es nötig war. Langsam öffnete ich die Lider wieder und blickte zu der Frau: "Ich bezweifle das ich den Weg ohne weiteres schaffe" stellte ich leise fest und mein Atem begann zu beben. Die Schmerzen waren so schon kaum auszuhalten und vermutlich würde es nur noch heftiger beginnen zu bluten, wenn ich mich zu viel bewegen würde.
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Beitrag #7, verfasst am 20.04.2019 | 14:16 Uhr
Loki
Kurz warf ich den anderen Hofdamen, die vor meiner Ankunft um Sigyn gestanden hatten, und die sich jetzt im Flüsterton die Mäuler darüber zerrissen, was ich hier zu suchen hatte, einen Blick zu. Offenbar war ihnen nicht unbedingt bewusst gewesen, dass ich ihr Getuschel mitbekommen hatte, denn sie waren augenblicklich still und sahen mich alle mit riesigen Augen an. Ganz unschuldig und scheinheilig.
Freundlich nickte ich dann etwas, als sie von ihrer Herkunft und ihrem Vater erzählte. Den Namen Halvor hatte ich zumindest schon einmal gehört, wenn auch ich nicht sonderlich viel mit der asgardischen Armee zu tun hatte. Hatte ich noch nie. Aber einige Namen kamen mir bekannt vor.
"An den Namen Halvor erinnere ich mich, glaube ich. Wenn auch nicht an den Mann, zu dem er gehört", erwiderte ich. "Entschuldige, mit den Jahren verschwimmt alles ein bisschen, all die Gesichter, die ich bereits gesehen habe. Euer Vater muss aber ein großer Mann sein, wenn ich mich noch an seinen Namen erinnern kann."
Tatsächlich hatte ich keine Ahnung, wer Halvor war oder wie er aussah. Musste ich zum Glück auch nicht.
-
Sophie
Je länger wir hier rumdiskutierten, desto kleiner war seine Chance, morgen früh lebend wieder aufzuwachen. Dementsprechend ungeduldig wurde ich langsam aber sicher. Seine Haut war beinahe weiß und sein Atem war auch beunruhigend flach. Ich musste handeln, sonst hatte er keine Chance.
Aber nun schien er endlich Einsicht zu haben, auch wenn er noch einmal versuchte, zu protestieren. Das konnte man wohl kaum als Protest bezeichnen. Daraufhin schien er die Realität endlich zu verstehen, schloss kurz die Augen und sah mich dann an.
"Ich stützte Sie, das kriegen wir schon hin. Ich hab schon Männer verarztet, die schlimmer dran waren als Sie", meinte ich beruhigend.
Kurz überlegte ich, dann nahm ich den Schal von meinem Hals. "Ich binde die Wunde ab, dann blutet es zumindest nicht mehr so stark. Wenn wir in meiner Wohnung sind, muss ich die Einschuss- und Austrittsstelle reinigen und nähen", informierte ich ihn.
Vorsichtig nahm ich seine Hand von der Wunde und band dann meinen Schal so fest ich konnte einmal um seinen Oberkörper. Daraufhin half ich ihm langsam auf die Beine.
Kurz warf ich den anderen Hofdamen, die vor meiner Ankunft um Sigyn gestanden hatten, und die sich jetzt im Flüsterton die Mäuler darüber zerrissen, was ich hier zu suchen hatte, einen Blick zu. Offenbar war ihnen nicht unbedingt bewusst gewesen, dass ich ihr Getuschel mitbekommen hatte, denn sie waren augenblicklich still und sahen mich alle mit riesigen Augen an. Ganz unschuldig und scheinheilig.
Freundlich nickte ich dann etwas, als sie von ihrer Herkunft und ihrem Vater erzählte. Den Namen Halvor hatte ich zumindest schon einmal gehört, wenn auch ich nicht sonderlich viel mit der asgardischen Armee zu tun hatte. Hatte ich noch nie. Aber einige Namen kamen mir bekannt vor.
"An den Namen Halvor erinnere ich mich, glaube ich. Wenn auch nicht an den Mann, zu dem er gehört", erwiderte ich. "Entschuldige, mit den Jahren verschwimmt alles ein bisschen, all die Gesichter, die ich bereits gesehen habe. Euer Vater muss aber ein großer Mann sein, wenn ich mich noch an seinen Namen erinnern kann."
Tatsächlich hatte ich keine Ahnung, wer Halvor war oder wie er aussah. Musste ich zum Glück auch nicht.
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Sophie
Je länger wir hier rumdiskutierten, desto kleiner war seine Chance, morgen früh lebend wieder aufzuwachen. Dementsprechend ungeduldig wurde ich langsam aber sicher. Seine Haut war beinahe weiß und sein Atem war auch beunruhigend flach. Ich musste handeln, sonst hatte er keine Chance.
Aber nun schien er endlich Einsicht zu haben, auch wenn er noch einmal versuchte, zu protestieren. Das konnte man wohl kaum als Protest bezeichnen. Daraufhin schien er die Realität endlich zu verstehen, schloss kurz die Augen und sah mich dann an.
"Ich stützte Sie, das kriegen wir schon hin. Ich hab schon Männer verarztet, die schlimmer dran waren als Sie", meinte ich beruhigend.
Kurz überlegte ich, dann nahm ich den Schal von meinem Hals. "Ich binde die Wunde ab, dann blutet es zumindest nicht mehr so stark. Wenn wir in meiner Wohnung sind, muss ich die Einschuss- und Austrittsstelle reinigen und nähen", informierte ich ihn.
Vorsichtig nahm ich seine Hand von der Wunde und band dann meinen Schal so fest ich konnte einmal um seinen Oberkörper. Daraufhin half ich ihm langsam auf die Beine.
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Beitrag #8, verfasst am 20.04.2019 | 15:04 Uhr
Sigyn
Tatsächlich freute ich mich irgendwie, dass er sich noch an meinen Vater erinnern konnte, wenn auch nur an den Namen. Gleichzeitig verlor ich aber auch ein wenig an meiner Ausstrahlung: "Er war ein großer Mann, ja, aber er ist nicht mehr" merkte ich an. Ich hatte nie besonders viel mit meinem Vater zu tun gehabt, die meiste Zeit hatte sich meine Mutter um mich gekümmert, aber mein Vater war er trotzdem gewesen und allzu lange her war es auch nicht, dass er verstorben war: "Es hat ihn vor zwei Jahren getroffen. Im Frühling".
Es war ein wenig verwunderlich, dass er das nicht wusste, schließlich hatte ich ihn damals in einem Brief gebeten, mich für ein paar Tage von meinen Pflichten freizustellen und hatte um Erlaubnis gebeten, zu meiner Familie, in die Stadt zu gehen, aber auf der anderen Seite war der Allvater ja auch nicht jünger geworden. Wer wusste schon wie vergesslich ich sein würde, wenn ich jemals sein Alter erreichen würde und nicht schon vorher vor der Hunde gehen würde.
Außerdem hatte er ja dennoch nicht wirklich mit mir oder meinem Vater etwas zu tun gehabt, abgesehen von eben diesem Brief, von dem er wahrscheinlich nicht einmal den Inhalt besonders genau gelesen hatte. Odin hatte als Allvater schließlich noch viel mehr zu tun, als sich um die Bedürfnisse und Bitten der Hofdamen zu kümmern.
-
Bucky
Ich war mir nicht sicher, ob der Schal seinen Nutzen besonders lange erfüllen würde, aber welche Wahl hatte ich? Zudem hatte sie gesagt, sie wäre Krankenschwester und für den Moment wollte ich ihr das Glauben und auf ihre Fähigkeiten vertrauen. Meinem Leben zu liebe, dass ich noch nicht bereits war aufzugeben.
Ächzend ließ ich mir von ihr hochhelfen, legte meine Hand auf ihre Schulter und biss die Zähne zusammen, um keine lauten Geräusche von mir zugeben. Mein metallener Arm schnellte neben uns an die Hauswand und stützte mich an dieser so gut es ging ab. Das funktionierte also noch. Ich hoffte nur das sich die Frau nicht erschrecken und weglaufen würde. Das wäre mein Ende, denn allein konnte ich mich nicht mehr retten.
Zwar trug ich noch eine Jacke und hatte einen Handschuh über das Metall gezogen, aber spätestens wenn sie die Wunde würde versorgen und ich die Jacke ausziehen musste, würde sie den silbernen Arm bemerken und das war nun wirklich nichts, was man tagtäglich zu sehen bekam.
Zischend atmete ich ein und hielt inne, um mich auf den Schmerz einzustellen, der beim Laufen aufkommen würde und blickte in ihr Gesicht, um festzustellen, ob sie sich bereits über den raschen Reflex meines Armes wunderte, dessen Finger sich noch immer an die kalte Hauswand drückten.
Tatsächlich freute ich mich irgendwie, dass er sich noch an meinen Vater erinnern konnte, wenn auch nur an den Namen. Gleichzeitig verlor ich aber auch ein wenig an meiner Ausstrahlung: "Er war ein großer Mann, ja, aber er ist nicht mehr" merkte ich an. Ich hatte nie besonders viel mit meinem Vater zu tun gehabt, die meiste Zeit hatte sich meine Mutter um mich gekümmert, aber mein Vater war er trotzdem gewesen und allzu lange her war es auch nicht, dass er verstorben war: "Es hat ihn vor zwei Jahren getroffen. Im Frühling".
Es war ein wenig verwunderlich, dass er das nicht wusste, schließlich hatte ich ihn damals in einem Brief gebeten, mich für ein paar Tage von meinen Pflichten freizustellen und hatte um Erlaubnis gebeten, zu meiner Familie, in die Stadt zu gehen, aber auf der anderen Seite war der Allvater ja auch nicht jünger geworden. Wer wusste schon wie vergesslich ich sein würde, wenn ich jemals sein Alter erreichen würde und nicht schon vorher vor der Hunde gehen würde.
Außerdem hatte er ja dennoch nicht wirklich mit mir oder meinem Vater etwas zu tun gehabt, abgesehen von eben diesem Brief, von dem er wahrscheinlich nicht einmal den Inhalt besonders genau gelesen hatte. Odin hatte als Allvater schließlich noch viel mehr zu tun, als sich um die Bedürfnisse und Bitten der Hofdamen zu kümmern.
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Bucky
Ich war mir nicht sicher, ob der Schal seinen Nutzen besonders lange erfüllen würde, aber welche Wahl hatte ich? Zudem hatte sie gesagt, sie wäre Krankenschwester und für den Moment wollte ich ihr das Glauben und auf ihre Fähigkeiten vertrauen. Meinem Leben zu liebe, dass ich noch nicht bereits war aufzugeben.
Ächzend ließ ich mir von ihr hochhelfen, legte meine Hand auf ihre Schulter und biss die Zähne zusammen, um keine lauten Geräusche von mir zugeben. Mein metallener Arm schnellte neben uns an die Hauswand und stützte mich an dieser so gut es ging ab. Das funktionierte also noch. Ich hoffte nur das sich die Frau nicht erschrecken und weglaufen würde. Das wäre mein Ende, denn allein konnte ich mich nicht mehr retten.
Zwar trug ich noch eine Jacke und hatte einen Handschuh über das Metall gezogen, aber spätestens wenn sie die Wunde würde versorgen und ich die Jacke ausziehen musste, würde sie den silbernen Arm bemerken und das war nun wirklich nichts, was man tagtäglich zu sehen bekam.
Zischend atmete ich ein und hielt inne, um mich auf den Schmerz einzustellen, der beim Laufen aufkommen würde und blickte in ihr Gesicht, um festzustellen, ob sie sich bereits über den raschen Reflex meines Armes wunderte, dessen Finger sich noch immer an die kalte Hauswand drückten.
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Beitrag #9, verfasst am 21.04.2019 | 00:24 Uhr
Loki
Mir entging nicht, dass ihre Gesichtszüge etwas entglitten, sobald ich über ihren Vater sprach. Ich ahnte bereits, was als nächstes kommen würde. Wahrscheinlich hatte er kein besonders schönes Ende gefunden. Das bestätigte sich dann auch, als sie vom Tod ihres Vaters zwei Jahre zuvor erzählte. Ich fragte nicht weiter nach, wie er gestorben war. Es ging mich schließlich auch nichts weiter an.
"Mein herzliches Beileid für deinen Verlust", meinte ich und hob meinen Weinkrug ein kleines bisschen an. "Es tut immer weh, ein Familienmitglied zu verlieren." Zumindest ging ich davon aus, dass Odin das Gefühl des Verlustes kannte, schließlich hatte er seine Frau verloren.
Ich dachte nicht daran, dass der echte Odin vom Tod ihres Vaters erfahren hatte. Bevor ich seinen Platz eingenommen hatte, hatte ich von vielen der Aufgaben, die ihm aufgetragen wurden, noch nie gehört. Zum Glück hatte man mich schnell aufgeklärt und niemand hatte nur einen kleinen Verdacht geschöpft, dass ich nicht wirklich ihr geliebter Allvater war. Es war schon fast zu einfach gewesen.
Da erblickte ich in einer Ecke des Raumes einen der Soldaten, die die Wahrheit über mich wussten, der mich zu sich winkte.
"Ich werde dich und die anderen Damen dann wieder allein lassen. Ein schönes Fest noch, Sigyn", sagte ich und lächelte sie noch einmal so herzlich wie möglich an. Dann ging ich schnurstracks zu dem Soldaten und verließ mit ihm den Raum.
-
Sophie
Er war ziemlich schwer, aber für die kurze Strecke würde es schon gehen. Ich legte einen Arm um seine Mitte, um ihn zu stützen, passte dabei jedoch auf, seine Wunde nicht zu berühren. Die schmerzte so oder so, da wollte ich es nicht noch schlimmer machen.
Plötzlich hörte ich ein seltsames, metallenes Geräusch, das ich nicht unbedingt zuordnen konnte, und sah mich kurz um. Er stützte sich mit dem anderen Arm an der Wand ab und dieser Arm schien alles andere als schwach zu sein. Ich dachte nicht weiter darüber nach, zumindest für den Moment.
Als ich den Blick hob, bemerkte ich, dass er mir ins Gesicht sah, beinahe mit einem prüfenden Ausdruck, mal abgesehen vom Schmerz. Jetzt, wo er stand, konnte ich auch sein Gesicht besser erkennen. Aus seinem Blick wurde ich aber nicht schlau. Daher lächelte ich ihn einfach kurz aufmunternd an, ehe ich mich langsam mit ihm auf den Weg machte.
Ein schnelles Lauftempo war nicht vorstellbar, aber zum Glück war der Weg wirklich nicht weit. Ich führte ihn langsam bis zur Haustür, sperrte sie auf und half ihm noch die Treppen hoch bis in den ersten Stock, wo meine Wohnung war. Drinnen schob ich mit einem Arm die paar Sachen, die auf dem Couchtisch lagen, auf den Boden.
"Leg dich am besten hier hin. Es ist nicht sehr bequem, aber es kommt am nächsten an eine Krankenliege, auf der ich dich gescheit zusammenflicken kann", meinte ich.
Mir entging nicht, dass ihre Gesichtszüge etwas entglitten, sobald ich über ihren Vater sprach. Ich ahnte bereits, was als nächstes kommen würde. Wahrscheinlich hatte er kein besonders schönes Ende gefunden. Das bestätigte sich dann auch, als sie vom Tod ihres Vaters zwei Jahre zuvor erzählte. Ich fragte nicht weiter nach, wie er gestorben war. Es ging mich schließlich auch nichts weiter an.
"Mein herzliches Beileid für deinen Verlust", meinte ich und hob meinen Weinkrug ein kleines bisschen an. "Es tut immer weh, ein Familienmitglied zu verlieren." Zumindest ging ich davon aus, dass Odin das Gefühl des Verlustes kannte, schließlich hatte er seine Frau verloren.
Ich dachte nicht daran, dass der echte Odin vom Tod ihres Vaters erfahren hatte. Bevor ich seinen Platz eingenommen hatte, hatte ich von vielen der Aufgaben, die ihm aufgetragen wurden, noch nie gehört. Zum Glück hatte man mich schnell aufgeklärt und niemand hatte nur einen kleinen Verdacht geschöpft, dass ich nicht wirklich ihr geliebter Allvater war. Es war schon fast zu einfach gewesen.
Da erblickte ich in einer Ecke des Raumes einen der Soldaten, die die Wahrheit über mich wussten, der mich zu sich winkte.
"Ich werde dich und die anderen Damen dann wieder allein lassen. Ein schönes Fest noch, Sigyn", sagte ich und lächelte sie noch einmal so herzlich wie möglich an. Dann ging ich schnurstracks zu dem Soldaten und verließ mit ihm den Raum.
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Sophie
Er war ziemlich schwer, aber für die kurze Strecke würde es schon gehen. Ich legte einen Arm um seine Mitte, um ihn zu stützen, passte dabei jedoch auf, seine Wunde nicht zu berühren. Die schmerzte so oder so, da wollte ich es nicht noch schlimmer machen.
Plötzlich hörte ich ein seltsames, metallenes Geräusch, das ich nicht unbedingt zuordnen konnte, und sah mich kurz um. Er stützte sich mit dem anderen Arm an der Wand ab und dieser Arm schien alles andere als schwach zu sein. Ich dachte nicht weiter darüber nach, zumindest für den Moment.
Als ich den Blick hob, bemerkte ich, dass er mir ins Gesicht sah, beinahe mit einem prüfenden Ausdruck, mal abgesehen vom Schmerz. Jetzt, wo er stand, konnte ich auch sein Gesicht besser erkennen. Aus seinem Blick wurde ich aber nicht schlau. Daher lächelte ich ihn einfach kurz aufmunternd an, ehe ich mich langsam mit ihm auf den Weg machte.
Ein schnelles Lauftempo war nicht vorstellbar, aber zum Glück war der Weg wirklich nicht weit. Ich führte ihn langsam bis zur Haustür, sperrte sie auf und half ihm noch die Treppen hoch bis in den ersten Stock, wo meine Wohnung war. Drinnen schob ich mit einem Arm die paar Sachen, die auf dem Couchtisch lagen, auf den Boden.
"Leg dich am besten hier hin. Es ist nicht sehr bequem, aber es kommt am nächsten an eine Krankenliege, auf der ich dich gescheit zusammenflicken kann", meinte ich.
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Sigyn
Selbst als ich von dem Tod meines Vaters erzählte, erinnerte sich der Allvater nicht und obwohl es mich doch ein wenig wunderte, machte ich mir nicht allzu viele Gedanken darüber. Was spielte es im Endeffekt denn auch für eine Rolle? Trotzdem dankte ich, den Höflichkeitsfloskeln wegen, natürlich seinem Beileidsauspruch.
Odins Blick glitt im nächsten Moment jedoch von meinem Gesicht hinüber in eine andere Ecke des Raumes und dann verabschiedete er sich von mir, wobei er mich mit meinem Namen ansprach. Zumindest den hatte er sich für die kurze Zeit anscheinend gemerkt. Sollte mich das schmeicheln, fragte ich mich selbst ein wenig sarkastisch und machte für ihn zum Abschied einen leichten Knicks, wobei ich meinen Blick zum Boden senkte, bis er sich von mir abgewandt hatte.
Dann erhob ich mich wieder und schaute dem Allvater nach, nur, um im nächsten Moment, für den Bruchteil einer Sekunde, eine bekannte, aber eigentlich unmögliche Figur in diesem zu sehen. Die schwarzen Haare verschwanden noch im selben Augenblick und ich war mir nicht einmal, wie sonst, sicher ob es eine Vision oder nur eine Einbildung gewesen war, tat es aber für letzteres ab.
Das konnte unmöglich sein. Das musste Einbildung gewesen sein. Vielleicht hatte ich schon zu viel Wein getrunken.
"Ist alles in Ordnung bei dir Sigyn?" Ein wenig verwirrt wandte ich mich an Lyria, die Hofdame, die neben mir stand und nickte langsam: "Mir geht es gut".
"Du bist ganz blass" fügte sie an und ich atmtete ein: "Ich werde kurz an die frische Luft gehen".
Daraufhin nickte sie und ich ging in Richtung der großen Türen, um raus aus dem überfülltem Saal zu kommen, wobei ich ungläubig über mich selbst den Kopf schüttelte. Was hatte ich mir da nur eingebildet?
-
Bucky
Der Schmerz, der sich mir beim Laufen eröffnet hatte, hatte meinen Verstand regelrecht betäubt, sodass ich erst mitbekam, dass wir es geschafft hatten, als sie die Tür zu ihrer Wohnung aufschloss und wir die Treppen hinter uns hatten, die mir meine letzte Kraft geraubt zu haben schienen.
Mit ein paar schnellen Bewegungen wischte sie das Zeug hinunter, welches auf einem recht flachem Tisch stand und sagte mir dann, ich solle mich auf diesen legen. Trotz der Schmerzen, die mir den Atem raubten, besah ich sie mit einem skeptischen Blick. Ich würde ihr den Tisch vollkommen vollbluten, dachte ich, kam ihrem Vorschlag dann aber nach. Ich hatte sowieso das Gefühl jeden Augenblick zusammen zu brechen. Es war eine Wunder, dass ich es hierher geschafft hatte und vermutlich war es auch ein halbes Wunder, dass ich noch am Leben war.
Langsam löste ich mich von ihr und langte mit meinem metallenen Arm nach unten, stüzte mich auf dem Möbelstück ab und ließ mich dann auf dem Tisch nieder, wobei ich wegen des Ziehens in meiner Seite aufstöhnte, bevor ich mich hinlegte und die Augen schloss.
Obwohl ich mich zuerst geweigert hatte, war ich plötzlich ziemlich froh mitgekommen zu sein. Wärme hatte mich in ihrer Wohnung empfangen und der Gedanke nicht zu sterben und mich auszuruhen, kam mir so wundervoll vor. Langsam öffnete ich die Augen. Ich blinzelte gegen das Licht.
Noch trug ich mein Shirt und somit auch meine Jacke. Vielleicht bekam sie es ja auch hin, ohne dass ich diese ausziehen musste, dachte ich: "Und jetzt?" fragte ich, wobei meine Stimme brach und ich bemerkte erst jetzt, dass meine Lippen gesprungen waren.
Selbst als ich von dem Tod meines Vaters erzählte, erinnerte sich der Allvater nicht und obwohl es mich doch ein wenig wunderte, machte ich mir nicht allzu viele Gedanken darüber. Was spielte es im Endeffekt denn auch für eine Rolle? Trotzdem dankte ich, den Höflichkeitsfloskeln wegen, natürlich seinem Beileidsauspruch.
Odins Blick glitt im nächsten Moment jedoch von meinem Gesicht hinüber in eine andere Ecke des Raumes und dann verabschiedete er sich von mir, wobei er mich mit meinem Namen ansprach. Zumindest den hatte er sich für die kurze Zeit anscheinend gemerkt. Sollte mich das schmeicheln, fragte ich mich selbst ein wenig sarkastisch und machte für ihn zum Abschied einen leichten Knicks, wobei ich meinen Blick zum Boden senkte, bis er sich von mir abgewandt hatte.
Dann erhob ich mich wieder und schaute dem Allvater nach, nur, um im nächsten Moment, für den Bruchteil einer Sekunde, eine bekannte, aber eigentlich unmögliche Figur in diesem zu sehen. Die schwarzen Haare verschwanden noch im selben Augenblick und ich war mir nicht einmal, wie sonst, sicher ob es eine Vision oder nur eine Einbildung gewesen war, tat es aber für letzteres ab.
Das konnte unmöglich sein. Das musste Einbildung gewesen sein. Vielleicht hatte ich schon zu viel Wein getrunken.
"Ist alles in Ordnung bei dir Sigyn?" Ein wenig verwirrt wandte ich mich an Lyria, die Hofdame, die neben mir stand und nickte langsam: "Mir geht es gut".
"Du bist ganz blass" fügte sie an und ich atmtete ein: "Ich werde kurz an die frische Luft gehen".
Daraufhin nickte sie und ich ging in Richtung der großen Türen, um raus aus dem überfülltem Saal zu kommen, wobei ich ungläubig über mich selbst den Kopf schüttelte. Was hatte ich mir da nur eingebildet?
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Bucky
Der Schmerz, der sich mir beim Laufen eröffnet hatte, hatte meinen Verstand regelrecht betäubt, sodass ich erst mitbekam, dass wir es geschafft hatten, als sie die Tür zu ihrer Wohnung aufschloss und wir die Treppen hinter uns hatten, die mir meine letzte Kraft geraubt zu haben schienen.
Mit ein paar schnellen Bewegungen wischte sie das Zeug hinunter, welches auf einem recht flachem Tisch stand und sagte mir dann, ich solle mich auf diesen legen. Trotz der Schmerzen, die mir den Atem raubten, besah ich sie mit einem skeptischen Blick. Ich würde ihr den Tisch vollkommen vollbluten, dachte ich, kam ihrem Vorschlag dann aber nach. Ich hatte sowieso das Gefühl jeden Augenblick zusammen zu brechen. Es war eine Wunder, dass ich es hierher geschafft hatte und vermutlich war es auch ein halbes Wunder, dass ich noch am Leben war.
Langsam löste ich mich von ihr und langte mit meinem metallenen Arm nach unten, stüzte mich auf dem Möbelstück ab und ließ mich dann auf dem Tisch nieder, wobei ich wegen des Ziehens in meiner Seite aufstöhnte, bevor ich mich hinlegte und die Augen schloss.
Obwohl ich mich zuerst geweigert hatte, war ich plötzlich ziemlich froh mitgekommen zu sein. Wärme hatte mich in ihrer Wohnung empfangen und der Gedanke nicht zu sterben und mich auszuruhen, kam mir so wundervoll vor. Langsam öffnete ich die Augen. Ich blinzelte gegen das Licht.
Noch trug ich mein Shirt und somit auch meine Jacke. Vielleicht bekam sie es ja auch hin, ohne dass ich diese ausziehen musste, dachte ich: "Und jetzt?" fragte ich, wobei meine Stimme brach und ich bemerkte erst jetzt, dass meine Lippen gesprungen waren.
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Beitrag #11, verfasst am 22.04.2019 | 21:03 Uhr
Loki
Davon, dass meine neue Bekanntschaft plötzlich aus irgendeinem Grund mein wahres Gesicht sehen konnte, bekam ich nichts mit. Ich schaute nicht noch einmal zu ihr zurück, sobald ich mich von ihr abgewandt hatte, um den Raum zu verlassen. Dass sie sehr besondere Fähigkeiten hatte, hatte ich ebenfalls nicht geahnt, aber das konnte man bei den meisten begabten nicht mit nur einem Blick erkennen. Wenn sie ihre Fähigkeiten unter Kontrolle hatten.
"Was ist?", fragte ich den Soldaten direkt. Er war einer derjenigen, der die Wahrheit kannte. Ihn und ein paar andere hatte ich beauftragt, ein Auge auf meinen Bruder und den echten Odin zu haben. Wenn sie Anstalten machten, nach Asgard zurückzukehren und mir Ärger machen konnten, würde ich es wissen. Das war zumindest der Plan.
"Thor wurde auf der Erde gesehen, gemeinsam mit seiner Menschenfreundin", erzählte er mir.
Ich wurde hellhörig. Thor zu verfolgen war um einiges komplizierter, als ich erwartet hatte. Er reiste von Planet zu Planet und blieb nirgendwo besonders lange. Auf der Erde hatte ich ihn nicht unbedingt erwartet, laut meinen Informationen war er nicht mehr mit Jane zusammen.
Der Soldat war noch nicht fertig. "Aber wahrscheinlich bleibt er nicht sonderlich lange. Die Menschenfrau hat nicht so gewirkt, als würde sie sich über seinen Besuch freuen."
Ich nickte ein bisschen. "Wenn er die Erde verlässt, verliert nicht seine Spur. Ich will wissen, wo er ist."
-
Sophie
"Ist schon gut, Blut kann man wegwischen", sagte ich sofort, da mir sein skeptischer Seitenblick nicht entging. Außerdem, eine andere Option hatte ich nicht, außer den Boden. Es würde mir aber leichter fallen, die Wunde zu verhandeln, wenn er leicht erhöht lag.
Vorsichtig half ich ihm dabei, sich hinzulegen, immer darauf bedacht, nicht in die Nähe seiner Wunde zu greifen, damit er nicht noch mehr Schmerzen hatte. Sobald er lag, schlüpfte ich schnell aus meiner Jacke und atmete dann einmal tief durch.
"Jetzt hole ich schnell meine Sachen", meinte ich. "Einfach stillhalten, ich bin sofort zurück."
Ich eilte ins Bad und holte meine Erste-Hilfe-Tasche heraus. Kurz warf ich einen Blick hinein, aber zum Glück war alles da, was ich brauchte. Sogar ein starkes Schmerzmittel, falls er das haben sollte.
Mit der Tasche kam ich zurück und blieb neben ihm stehen. "Willst du etwas haben, um den Schmerz zu stillen? Ich hab ein Schmerzmittel, das ich dir spritzen kann, aber ich hab auch Whiskey, falls dir das lieber ist."
Während ich sprach, begann ich bereits mit den Vorbereitungen. Ich holte sterile Kompressen, Desinfektionsmittel und so weiter aus der Tasche. Dann streckte ich die Hände aus, um seinen Oberkörper zu entkleiden.
"Ich muss dir das hier ausziehen, befürchte ich", sagte ich und zeigte auf seinen Pullover.
Davon, dass meine neue Bekanntschaft plötzlich aus irgendeinem Grund mein wahres Gesicht sehen konnte, bekam ich nichts mit. Ich schaute nicht noch einmal zu ihr zurück, sobald ich mich von ihr abgewandt hatte, um den Raum zu verlassen. Dass sie sehr besondere Fähigkeiten hatte, hatte ich ebenfalls nicht geahnt, aber das konnte man bei den meisten begabten nicht mit nur einem Blick erkennen. Wenn sie ihre Fähigkeiten unter Kontrolle hatten.
"Was ist?", fragte ich den Soldaten direkt. Er war einer derjenigen, der die Wahrheit kannte. Ihn und ein paar andere hatte ich beauftragt, ein Auge auf meinen Bruder und den echten Odin zu haben. Wenn sie Anstalten machten, nach Asgard zurückzukehren und mir Ärger machen konnten, würde ich es wissen. Das war zumindest der Plan.
"Thor wurde auf der Erde gesehen, gemeinsam mit seiner Menschenfreundin", erzählte er mir.
Ich wurde hellhörig. Thor zu verfolgen war um einiges komplizierter, als ich erwartet hatte. Er reiste von Planet zu Planet und blieb nirgendwo besonders lange. Auf der Erde hatte ich ihn nicht unbedingt erwartet, laut meinen Informationen war er nicht mehr mit Jane zusammen.
Der Soldat war noch nicht fertig. "Aber wahrscheinlich bleibt er nicht sonderlich lange. Die Menschenfrau hat nicht so gewirkt, als würde sie sich über seinen Besuch freuen."
Ich nickte ein bisschen. "Wenn er die Erde verlässt, verliert nicht seine Spur. Ich will wissen, wo er ist."
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Sophie
"Ist schon gut, Blut kann man wegwischen", sagte ich sofort, da mir sein skeptischer Seitenblick nicht entging. Außerdem, eine andere Option hatte ich nicht, außer den Boden. Es würde mir aber leichter fallen, die Wunde zu verhandeln, wenn er leicht erhöht lag.
Vorsichtig half ich ihm dabei, sich hinzulegen, immer darauf bedacht, nicht in die Nähe seiner Wunde zu greifen, damit er nicht noch mehr Schmerzen hatte. Sobald er lag, schlüpfte ich schnell aus meiner Jacke und atmete dann einmal tief durch.
"Jetzt hole ich schnell meine Sachen", meinte ich. "Einfach stillhalten, ich bin sofort zurück."
Ich eilte ins Bad und holte meine Erste-Hilfe-Tasche heraus. Kurz warf ich einen Blick hinein, aber zum Glück war alles da, was ich brauchte. Sogar ein starkes Schmerzmittel, falls er das haben sollte.
Mit der Tasche kam ich zurück und blieb neben ihm stehen. "Willst du etwas haben, um den Schmerz zu stillen? Ich hab ein Schmerzmittel, das ich dir spritzen kann, aber ich hab auch Whiskey, falls dir das lieber ist."
Während ich sprach, begann ich bereits mit den Vorbereitungen. Ich holte sterile Kompressen, Desinfektionsmittel und so weiter aus der Tasche. Dann streckte ich die Hände aus, um seinen Oberkörper zu entkleiden.
"Ich muss dir das hier ausziehen, befürchte ich", sagte ich und zeigte auf seinen Pullover.
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Beitrag #12, verfasst am 23.04.2019 | 00:26 Uhr
Sigyn
Ich rauschte mit schnellen Schritten auf die großen, schweren Türen zu, die mir geöffnet wurden als ich mich ihnen auf wenige Meter näherte, sodass ich nicht einmal anhalten musste, um aus dem Saal zu kommen und entfernte mich langsam von den Mengen an Gästen. Meine Gedanken blieben aber weiterhin gefüllt. Ich war seltsam verwirrt von meinem eigenen Verstand. Hatte er mir einen Streich gespielt oder war es der Wein? Oder war es doch tatsächlich eine Vision gewesen? Aber wie war das möglich? Wie sollte es sein, dass Odin gar nicht Odin war, sondern...
Das ich den selben Ausgang wie der Allvater genommen hatte, fiel mir erst auf, als ich ihn und einen zweiten Mann im Gang stehen sah. Sie schienen sich zu unterhalten und bei dem Anblick konnte ich regelrecht fühlen, wie sich die Farbe aus meinem Gesicht verlor und ich nervös wurde.
Meine Visionen hatten mich bisher noch nie belogen, obwohl ich sie nicht kontrollieren konnte, aber das war einfach nicht möglich. Ganz abgesehen davon, dass man es doch hätte merken müssen, wenn der Allvater ausgetauscht wurde... Loki war tot. Mal wieder. Oder etwa nicht?
Ich entschied mich dazu schweigend an den beiden vorüberzugehen und schluckte. Ich musste es mir ganz einfach eingebildet haben. Vorsichtig lief ich auf die beiden zu und dann an ihnen vorbei, hielt die Luft solange an, bis sie hinter mir lagen. Trotzdem musste ich sicher gehen...
Ohne stehen zu bleiben wandte ich den Blick nocheinmal hinter mich. Zuerst war da nur Odin, der alte Mann, der mir so echt erschien, und dann, nur für den Bruchteil eines Augenblicks, sah ich da die schwarzen Haare und das schmale Gesicht, bis ich blinzelte und dann war es wieder weg. Ich hatte es nun zwei Mal gesehen. Aber es war nicht möglich. Loki war tot und der Allvater war am Leben. Aber meine Visionen logen nie.
Obwohl ich versuchte mir einzureden, dass es nur Einbildung gewesen war, begann ich zu rennen. Ich hatte es plötzlich ganz eilig in meine Gemächer zu kommen.
-
Bucky
Viel mehr als stillhalten konnte ich auch nicht wirklich.
Ich wartete bis sie zurück kam und dachte über die Auswahloptionen nach. Alkohol oder Schmerzmittel. Wahrscheinlich würde letzteres schneller und effektiver wirken, aber spritzen...? Ich war nicht wirklich ein Freund von Spritzen. Nicht mehr.
"Der Whiskey reicht aus" gab ich etwas gepresst als Antwort, sicher das ich es noch bereuen würde: "Das werde ich schon aushalten". Der Alkohol würde nicht schnell genug wirken und mich auch nicht halb so gut betäuben, wie das Schmerzmittel, aber es würde gehen. Schließlich hatte ich die letzten Stunden auch mit den Schmerzen leben müssen und hatte es ausgehalten, viel schlimmer konnte es ja nicht mehr werden, dachte ich.
Zumindest bis zu dem Punkt, an dem sie ihre Hände nach meinem Oberteil ausstreckte. Langsam biss ich die Zähne zusammen, die Gedanken über die Spritze und den Alkohol waren sofort verschwunden: "Kannst... kannst du es nicht einfach hoch schieben?" fragte ich, obwohl ich längst wusste, dass es nicht gehen würde, weil sie eine gute Sicht auf die Wunde brauchte.
Es fühlte sich an, als würde mein metallener Arm beginnen zu kribbeln, dabei war das gar nicht möglich: "Du würdest es nur bereuen, wenn du mich meinen Oberkörper entkleiden lässt" sagte ich leise, schaute erst an die Decke und ihr dann direkt in die Augen: "Du wirst dich nur fürchten".
Ich klang todernst, meinte es auch so und spürte meine Kehle bei den Worten brennen. Sie würde sich fürchten, ganz sicher oder zumindest schrecklich schockiert sein.
Nicht einmal in den heutigen Zeiten war es in der Öffentlichkeit bekannt, dass so etwas möglich war, dass man einen metallenen Arm mit einem lebenden Körper verbinden konnte, als hätte er schon immer zu diesem gehört.
Und ich brauchte ihre Hilfe. Ich brauchte sie. Wenn sie mich aus Angst im Stich lassen würde... darüber wollte ich nicht nach denken.
Ich rauschte mit schnellen Schritten auf die großen, schweren Türen zu, die mir geöffnet wurden als ich mich ihnen auf wenige Meter näherte, sodass ich nicht einmal anhalten musste, um aus dem Saal zu kommen und entfernte mich langsam von den Mengen an Gästen. Meine Gedanken blieben aber weiterhin gefüllt. Ich war seltsam verwirrt von meinem eigenen Verstand. Hatte er mir einen Streich gespielt oder war es der Wein? Oder war es doch tatsächlich eine Vision gewesen? Aber wie war das möglich? Wie sollte es sein, dass Odin gar nicht Odin war, sondern...
Das ich den selben Ausgang wie der Allvater genommen hatte, fiel mir erst auf, als ich ihn und einen zweiten Mann im Gang stehen sah. Sie schienen sich zu unterhalten und bei dem Anblick konnte ich regelrecht fühlen, wie sich die Farbe aus meinem Gesicht verlor und ich nervös wurde.
Meine Visionen hatten mich bisher noch nie belogen, obwohl ich sie nicht kontrollieren konnte, aber das war einfach nicht möglich. Ganz abgesehen davon, dass man es doch hätte merken müssen, wenn der Allvater ausgetauscht wurde... Loki war tot. Mal wieder. Oder etwa nicht?
Ich entschied mich dazu schweigend an den beiden vorüberzugehen und schluckte. Ich musste es mir ganz einfach eingebildet haben. Vorsichtig lief ich auf die beiden zu und dann an ihnen vorbei, hielt die Luft solange an, bis sie hinter mir lagen. Trotzdem musste ich sicher gehen...
Ohne stehen zu bleiben wandte ich den Blick nocheinmal hinter mich. Zuerst war da nur Odin, der alte Mann, der mir so echt erschien, und dann, nur für den Bruchteil eines Augenblicks, sah ich da die schwarzen Haare und das schmale Gesicht, bis ich blinzelte und dann war es wieder weg. Ich hatte es nun zwei Mal gesehen. Aber es war nicht möglich. Loki war tot und der Allvater war am Leben. Aber meine Visionen logen nie.
Obwohl ich versuchte mir einzureden, dass es nur Einbildung gewesen war, begann ich zu rennen. Ich hatte es plötzlich ganz eilig in meine Gemächer zu kommen.
-
Bucky
Viel mehr als stillhalten konnte ich auch nicht wirklich.
Ich wartete bis sie zurück kam und dachte über die Auswahloptionen nach. Alkohol oder Schmerzmittel. Wahrscheinlich würde letzteres schneller und effektiver wirken, aber spritzen...? Ich war nicht wirklich ein Freund von Spritzen. Nicht mehr.
"Der Whiskey reicht aus" gab ich etwas gepresst als Antwort, sicher das ich es noch bereuen würde: "Das werde ich schon aushalten". Der Alkohol würde nicht schnell genug wirken und mich auch nicht halb so gut betäuben, wie das Schmerzmittel, aber es würde gehen. Schließlich hatte ich die letzten Stunden auch mit den Schmerzen leben müssen und hatte es ausgehalten, viel schlimmer konnte es ja nicht mehr werden, dachte ich.
Zumindest bis zu dem Punkt, an dem sie ihre Hände nach meinem Oberteil ausstreckte. Langsam biss ich die Zähne zusammen, die Gedanken über die Spritze und den Alkohol waren sofort verschwunden: "Kannst... kannst du es nicht einfach hoch schieben?" fragte ich, obwohl ich längst wusste, dass es nicht gehen würde, weil sie eine gute Sicht auf die Wunde brauchte.
Es fühlte sich an, als würde mein metallener Arm beginnen zu kribbeln, dabei war das gar nicht möglich: "Du würdest es nur bereuen, wenn du mich meinen Oberkörper entkleiden lässt" sagte ich leise, schaute erst an die Decke und ihr dann direkt in die Augen: "Du wirst dich nur fürchten".
Ich klang todernst, meinte es auch so und spürte meine Kehle bei den Worten brennen. Sie würde sich fürchten, ganz sicher oder zumindest schrecklich schockiert sein.
Nicht einmal in den heutigen Zeiten war es in der Öffentlichkeit bekannt, dass so etwas möglich war, dass man einen metallenen Arm mit einem lebenden Körper verbinden konnte, als hätte er schon immer zu diesem gehört.
Und ich brauchte ihre Hilfe. Ich brauchte sie. Wenn sie mich aus Angst im Stich lassen würde... darüber wollte ich nicht nach denken.
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Beitrag #13, verfasst am 23.04.2019 | 16:03 Uhr
Loki
"Was ist mit ... Mit Du-weißt-schon-wem?", fragte ich mein Gegenüber daraufhin. Er wusste, dass ich von Odin, dem richtigen Allvater, sprach. Ich ging nur auf Nummer sicher, falls jemand mithören sollte. Vielleicht war ich ein bisschen paranoid, aber hier im Palast gab es viele Ohren.
"Ist immer noch an Ort und Stelle. Anscheinend möchte er wirklich seinen Lebensabend dort verbringen, denn er macht keine Anstalten, sich zum Aufbruch oder gar für eine Rückkehr nach Asgard vorzubereiten", berichtete der Soldat.
Auf einmal ging die Tür zum Festsaal auf und Sigyn kam hindurch gestürmt. Als sie mich erblickte, hielt sie kurz inne. Ich warf ihr kurz einen Blick zu, bemüht freundlich, auch wenn mir auffiel, dass sie irgendwie etwas neben der Spur zu sein schien. Dann setzte sie sich in Bewegung und lief an uns vorbei.
Doch am Ende des Gangs blieb sie auf einmal nochmal stehen und drehte sich nochmal zu mir um. Sie starrte mich für eine Sekunde an, bekam dann große Augen und fing plötzlich das Rennen an.
Mit gerunzelter Stirn sah ich ihr hinterher, dann sah ich wieder zu dem Mann vor mir.
"Danke, du bist entlassen", meinte ich.
Er verbeugte sich leicht, ehe er sich zur Seite wandte und den Gang entlang ging, bevor er um die Ecke verschwand. Ich blieb noch einen Moment stehen. Was war mit Sigyn los? Warum hatte sie mich so angestarrt und wieso war sie dann auf einmal weg gerannt? Als hätte sie etwas gesehen, das ihr Angst machte. Zuvor hatte sie sich doch noch mit mir unterhalten und einen ganz entspannten Eindruck gemacht.
Langsam setzte ich mich auch in Bewegung und lief in meine privaten Gemächer. Die ganze Zeit dachte ich dabei über Sigyns Verhalten nach, das mich irgendwie beunruhigte.
-
Sophie
Eigentlich wollte ich aufstehen, um schnell die Whiskeyflasche zu holen. Der Alkohol würde den Schmerz sicherlich nicht so gut bekämpfen wie das Schmerzmittel, aber ich würde ihn nicht dazu zwingen, mich eine Spritze in seinen Arm stecken zu lassen. Ich kam jedoch nicht dazu, aufzustehen, da mich seine Worte inne halten ließen.
Er wollte nicht, dass ich seinen Oberkörper sah. Wieso? Doch er war noch nicht fertig. Laut ihm würde ich Angst vor ihm haben, sobald er sein Oberteil auszog. Der Blick, den er mir zuwarf, ging mir durch Mark und Bein. Er schaute mich direkt an, in meine Augen. Seine Augen waren, verständlicherweise, schmerzerfüllt, aber da war noch etwas anderes. Er hatte Angst. Vor meiner Reaktion oder vor etwas anderem?
Vorsichtig legte ich die Hand auf seine Schulter. "Ich fürchte, da kommst du nicht drum herum", sagte ich ruhig und mit sanfter Stimme. "Keine Sorge, ich hab schon gesehen, wie ein Mann von einer Granate in seine Einzelteile gesprengt wurde und ich hab mehr als ein oder zwei Arme oder Beine amputiert. Es gibt wenig, was mich schockiert."
Nun stand ich auf. "Denk einfach nochmal darüber nach, ich hole den Whiskey", sagte ich und lächelte ihn an.
Damit verschwand ich kurz in der Küche, wo ich kurz stehen blieb. Das Geräusch, das ertönt war, als er sich unten in der Gasse an der Wand abgestützt hatte, kam mir wieder ins Gedächtnis. Ich konnte es immer noch nicht einordnen, aber vielleicht hatte es damit zu tun, weshalb er nicht wollte, dass ich ihn ohne Oberteil sah.
Ich griff nach der Whiskeyflasche und kehrte schließlich zu ihm zurück. "Soll ich dir beim Trinken helfen oder kriegst du das alleine hin?", fragte ich ihn.
"Was ist mit ... Mit Du-weißt-schon-wem?", fragte ich mein Gegenüber daraufhin. Er wusste, dass ich von Odin, dem richtigen Allvater, sprach. Ich ging nur auf Nummer sicher, falls jemand mithören sollte. Vielleicht war ich ein bisschen paranoid, aber hier im Palast gab es viele Ohren.
"Ist immer noch an Ort und Stelle. Anscheinend möchte er wirklich seinen Lebensabend dort verbringen, denn er macht keine Anstalten, sich zum Aufbruch oder gar für eine Rückkehr nach Asgard vorzubereiten", berichtete der Soldat.
Auf einmal ging die Tür zum Festsaal auf und Sigyn kam hindurch gestürmt. Als sie mich erblickte, hielt sie kurz inne. Ich warf ihr kurz einen Blick zu, bemüht freundlich, auch wenn mir auffiel, dass sie irgendwie etwas neben der Spur zu sein schien. Dann setzte sie sich in Bewegung und lief an uns vorbei.
Doch am Ende des Gangs blieb sie auf einmal nochmal stehen und drehte sich nochmal zu mir um. Sie starrte mich für eine Sekunde an, bekam dann große Augen und fing plötzlich das Rennen an.
Mit gerunzelter Stirn sah ich ihr hinterher, dann sah ich wieder zu dem Mann vor mir.
"Danke, du bist entlassen", meinte ich.
Er verbeugte sich leicht, ehe er sich zur Seite wandte und den Gang entlang ging, bevor er um die Ecke verschwand. Ich blieb noch einen Moment stehen. Was war mit Sigyn los? Warum hatte sie mich so angestarrt und wieso war sie dann auf einmal weg gerannt? Als hätte sie etwas gesehen, das ihr Angst machte. Zuvor hatte sie sich doch noch mit mir unterhalten und einen ganz entspannten Eindruck gemacht.
Langsam setzte ich mich auch in Bewegung und lief in meine privaten Gemächer. Die ganze Zeit dachte ich dabei über Sigyns Verhalten nach, das mich irgendwie beunruhigte.
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Sophie
Eigentlich wollte ich aufstehen, um schnell die Whiskeyflasche zu holen. Der Alkohol würde den Schmerz sicherlich nicht so gut bekämpfen wie das Schmerzmittel, aber ich würde ihn nicht dazu zwingen, mich eine Spritze in seinen Arm stecken zu lassen. Ich kam jedoch nicht dazu, aufzustehen, da mich seine Worte inne halten ließen.
Er wollte nicht, dass ich seinen Oberkörper sah. Wieso? Doch er war noch nicht fertig. Laut ihm würde ich Angst vor ihm haben, sobald er sein Oberteil auszog. Der Blick, den er mir zuwarf, ging mir durch Mark und Bein. Er schaute mich direkt an, in meine Augen. Seine Augen waren, verständlicherweise, schmerzerfüllt, aber da war noch etwas anderes. Er hatte Angst. Vor meiner Reaktion oder vor etwas anderem?
Vorsichtig legte ich die Hand auf seine Schulter. "Ich fürchte, da kommst du nicht drum herum", sagte ich ruhig und mit sanfter Stimme. "Keine Sorge, ich hab schon gesehen, wie ein Mann von einer Granate in seine Einzelteile gesprengt wurde und ich hab mehr als ein oder zwei Arme oder Beine amputiert. Es gibt wenig, was mich schockiert."
Nun stand ich auf. "Denk einfach nochmal darüber nach, ich hole den Whiskey", sagte ich und lächelte ihn an.
Damit verschwand ich kurz in der Küche, wo ich kurz stehen blieb. Das Geräusch, das ertönt war, als er sich unten in der Gasse an der Wand abgestützt hatte, kam mir wieder ins Gedächtnis. Ich konnte es immer noch nicht einordnen, aber vielleicht hatte es damit zu tun, weshalb er nicht wollte, dass ich ihn ohne Oberteil sah.
Ich griff nach der Whiskeyflasche und kehrte schließlich zu ihm zurück. "Soll ich dir beim Trinken helfen oder kriegst du das alleine hin?", fragte ich ihn.
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Beitrag #14, verfasst am 23.04.2019 | 16:44 Uhr
Sigyn
Verwirrt lief ich in meinem Schlafzimmer auf und ab, strich mir immer wieder durch die Haare und versuchte zu entscheiden, was die Wahrheit war. Der Allvater hatte sein Verhalten doch eigentlich gar nicht geändert und Loki war gestorben... Für beides gab es aber dennoch eine Erklärung: Loki war ein Schauspieler, ein guter Schauspieler und vermutlich wäre es für ihn ein leichtes, den Mann nachzuahmen, der sein eigener Vater war und so zu tun, als wäre er tot, würde er auch nicht zum ersten Mal machen.
Trotzdem erschien es mir einfach nicht möglich, dass Odin eigentlich Loki war, der totgeglaubte Bruder Thors.
Unsicher kaute ich auf meiner Unterlippe. Obwohl ich meine Visionen nicht kontrollieren konnte, wusste ich das sie immer wahr waren. Noch nie hatten sie mir etwas falsches gezeigt und wenn sie mir Lokis Abbild auf dem Allvater zeigten... dann musste es ganz einfach so sein, dass es tatsächlich Loki war.
Langsam ließ ich mich auf mein Bett fallen. Und jetzt? Was sollte ich jetzt tun? Es jemandem sagen, den anderen Hofdamen? Sie würden mir doch sicher glauben oder etwa nicht? Aber dann würde vermutlich eine Panik ausbrechen und wenn der Allvater momentan wirklich Loki war, dann musste man sagen, dass er seine Pflichten rechtmäßig und vollständig erfüllte und ich es nur schlimmer machen würde.
Vielleicht sollte ich ihn auch zur Rede stellen, bloß was sollte ich dann machen, wenn sich heraus stellen würde, dass es doch Odin war und ich mir das nur eingebildet hatte. Oder wenn es wirklich Loki war? Ihm war nicht zu trauen.
Obwohl ich unsicher war und mein ganzer Körper seltsam bebte, wusste ich das ich es nicht einfach so hinnehmen konnte und ich war schließlich auch nicht dumm. Ich würde ihn zur Rede stellen...
Vorsichtig erhob ich mich von dem Bett und zog die Schublade des Schrankes neben eben diesem auf. Ich würde einen Dolch versteckt bei mir tragen, nur zur Sicherheit und zuvor würde ich den anderen Hofdamen Bescheid geben wo ich war.
Und dann würde ich zu Odin gehen, oder Loki oder wer auch immer es war und würde öffensichtlich oder verdeckt herausfinden was passiert war.
-
Bucky
Ihre Hand auf meiner Schulter schien mir unendlich schwer und trotz ihrer Worte, wollte sich mein Verstand nicht beruhigen.
Vielleicht hatte sie Männern schon Gliedmaßen abgenommen und den Tod gesehen, aber sie hatte wohl noch nie jemandem ein metallenes Bein oder einen Arm wieder angesetzt, vor allem nicht so, dass dieser wie ein Teil des Körpers funktionierte.
Kurz blickte ich ihrem Lächeln nach, dann schloss ich erneut die Augen. Es blieb mir nichts anderes übrig als Jacke und Shirt auszuziehen, wenn ich wollte das sie mein Leben rettete, aber ich war mir nicht sicher, ob es nicht auf das gleiche hinauskam, wenn ich die Sachen anbehielt. Entweder ich starb, weil ich sie nicht an die Wunde ließ oder weil sie Angst bekam oder unter Schock stehen würde.
Sie kam wieder und ich öffnete die Augen, um sie anzusehen. Sie hatte den Whiskey geholt: "Das kann ich allein" antwortete ich und schluckte nervös: "Aber versprich mir, dass du nicht gehen wirst, dass du nicht weg läufst, wenn ich den Pullover ausziehe. So etwas hast du noch nicht gesehen, auch wenn du einen Krieg miterlebt hast" erklärte ich leise und meine silberne Prothese zuckte ein wenig. Die wenigsten menschen hatten so etwas schon einmal gesehen und wenn sie generell kaum in Kontakt mit solchen Dingen waren, dann fürchteten sie sich. Und ich konnte es ihnen nicht einmal übel nehmen, aber diese Frau, ich brauchte sie noch, mein Leben lag in ihren Hände, noch immer.
Verwirrt lief ich in meinem Schlafzimmer auf und ab, strich mir immer wieder durch die Haare und versuchte zu entscheiden, was die Wahrheit war. Der Allvater hatte sein Verhalten doch eigentlich gar nicht geändert und Loki war gestorben... Für beides gab es aber dennoch eine Erklärung: Loki war ein Schauspieler, ein guter Schauspieler und vermutlich wäre es für ihn ein leichtes, den Mann nachzuahmen, der sein eigener Vater war und so zu tun, als wäre er tot, würde er auch nicht zum ersten Mal machen.
Trotzdem erschien es mir einfach nicht möglich, dass Odin eigentlich Loki war, der totgeglaubte Bruder Thors.
Unsicher kaute ich auf meiner Unterlippe. Obwohl ich meine Visionen nicht kontrollieren konnte, wusste ich das sie immer wahr waren. Noch nie hatten sie mir etwas falsches gezeigt und wenn sie mir Lokis Abbild auf dem Allvater zeigten... dann musste es ganz einfach so sein, dass es tatsächlich Loki war.
Langsam ließ ich mich auf mein Bett fallen. Und jetzt? Was sollte ich jetzt tun? Es jemandem sagen, den anderen Hofdamen? Sie würden mir doch sicher glauben oder etwa nicht? Aber dann würde vermutlich eine Panik ausbrechen und wenn der Allvater momentan wirklich Loki war, dann musste man sagen, dass er seine Pflichten rechtmäßig und vollständig erfüllte und ich es nur schlimmer machen würde.
Vielleicht sollte ich ihn auch zur Rede stellen, bloß was sollte ich dann machen, wenn sich heraus stellen würde, dass es doch Odin war und ich mir das nur eingebildet hatte. Oder wenn es wirklich Loki war? Ihm war nicht zu trauen.
Obwohl ich unsicher war und mein ganzer Körper seltsam bebte, wusste ich das ich es nicht einfach so hinnehmen konnte und ich war schließlich auch nicht dumm. Ich würde ihn zur Rede stellen...
Vorsichtig erhob ich mich von dem Bett und zog die Schublade des Schrankes neben eben diesem auf. Ich würde einen Dolch versteckt bei mir tragen, nur zur Sicherheit und zuvor würde ich den anderen Hofdamen Bescheid geben wo ich war.
Und dann würde ich zu Odin gehen, oder Loki oder wer auch immer es war und würde öffensichtlich oder verdeckt herausfinden was passiert war.
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Bucky
Ihre Hand auf meiner Schulter schien mir unendlich schwer und trotz ihrer Worte, wollte sich mein Verstand nicht beruhigen.
Vielleicht hatte sie Männern schon Gliedmaßen abgenommen und den Tod gesehen, aber sie hatte wohl noch nie jemandem ein metallenes Bein oder einen Arm wieder angesetzt, vor allem nicht so, dass dieser wie ein Teil des Körpers funktionierte.
Kurz blickte ich ihrem Lächeln nach, dann schloss ich erneut die Augen. Es blieb mir nichts anderes übrig als Jacke und Shirt auszuziehen, wenn ich wollte das sie mein Leben rettete, aber ich war mir nicht sicher, ob es nicht auf das gleiche hinauskam, wenn ich die Sachen anbehielt. Entweder ich starb, weil ich sie nicht an die Wunde ließ oder weil sie Angst bekam oder unter Schock stehen würde.
Sie kam wieder und ich öffnete die Augen, um sie anzusehen. Sie hatte den Whiskey geholt: "Das kann ich allein" antwortete ich und schluckte nervös: "Aber versprich mir, dass du nicht gehen wirst, dass du nicht weg läufst, wenn ich den Pullover ausziehe. So etwas hast du noch nicht gesehen, auch wenn du einen Krieg miterlebt hast" erklärte ich leise und meine silberne Prothese zuckte ein wenig. Die wenigsten menschen hatten so etwas schon einmal gesehen und wenn sie generell kaum in Kontakt mit solchen Dingen waren, dann fürchteten sie sich. Und ich konnte es ihnen nicht einmal übel nehmen, aber diese Frau, ich brauchte sie noch, mein Leben lag in ihren Hände, noch immer.
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Rang: Kolumnenschreiber
Beitrag #15, verfasst am 23.04.2019 | 20:58 Uhr
Loki
All das Gefeiere und Getrinke der letzten Tage hatten mich erschöpft. Klar, ich war ein Gott und wurde damit um einiges langsamer müde als die meisten anderen Geschöpfe der existierenden Welten, aber nach einer dreitägigen, nicht endenden Feier war sogar ich ein bisschen müde. Wobei ich noch nicht plante, bereits schlafen zu gehen, ich wollte einfach nur für einen Moment meine Ruhe.
Vor allem, um nachdenken zu können, ohne, dass dauernd diverse Leute auf mich einredeten. Über das, was ich über Thor und meinen Vater erfahren hatte, und, überraschenderweise, über Sigyn.
Aber eins nach dem anderen. Thor und der rechte Odin waren auf demselben Planeten. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie aufeinander treffen würden, war jedoch reichlich unwahrscheinlich. Solange Thor nicht wusste, dass sein Vater nicht wirklich in Asgard war. Aber woher sollte er das wissen? Die einzigen Personen, die die Wahrheit kannten, waren hier in Asgard. Für Thor war ich tot.
Sigyn war eine ganz andere Geschichte. Ich kannte sie nicht, hatte vor diesem Tag nie mit ihr gesprochen und doch ging sie mir nicht aus dem Kopf. Wegen ihres seltsamen Verhaltens. Es passierte nicht oft, dass ich jemanden nicht mit einem Blick in sein Gesicht lesen konnte. Zuerst hatte ich das auch bei ihr gedacht, war eigentlich der Überzeugung, dass sie einfach nur eine normale Hofdame war. Nicht mehr, nicht weniger.
Es war mehr als untertrieben, die Situation verwirrend zu nennen.
Sobald ich in meinen eigenen Gemächern war, die normalerweise sonst niemand betrat, nahm ich meine wahre Form an. Das Versteckspiel war anstrengend, schließlich war es ein Zauber, den ich andauernd aufrecht erhalten musste. Ich strich mir eine der kohlrabenschwarzen Haarsträhnen aus dem Gesicht und schenkte mir einen Krug Wein ein.
Darüber, dass Sigyn eine Seherin war, die gesehen hatte, wer ihr sogenannter Allvater wirklich war, dachte ich noch nicht einmal nach. Auf die Idee kam ich gar nicht, die Fähigkeit, Visionen zu haben, war so selten, dass ich sie einfach nicht bedachte.
Doch ich würde bald eines besseren belehrt werden.
-
Sophie
"Alles klar", meinte ich, als er meinte, er würde es alleine schaffen, sich den Whiskey in den Mund zu kippen.
Damit setzte ich mich wieder neben ihn. Wieder sah er mir direkt ins Gesicht, sobald ich ihm meinen Blick wieder zuwandte. Aus seinen Worten wurde ich aber einfach nicht schlau. Für mich gab es keine Erklärung, weshalb er sich so sehr weigerte, seinen Oberkörper zu zeigen. Oder warum er sogar Angst davor hatte. Oder warum ich vor dem, was sich unter seinen Klamotten versteckte, Angst haben sollte. Es machte einfach keinen Sinn.
Ich bemerkte, dass sein linker Arm einmal zuckte, interpretierte aber nichts weiter in diese Bewegung hinein. Er war nervös, da machte der Körper manchmal, was er wollte.
"Ich werde nicht wegrennen", sagte ich dann ruhig. "Dein Leben ist in Gefahr, mein Beruf ist es, Leben zu retten. Vollkommen egal, ob sich unter deinen Klamotten etwas versteckt, was für manche seltsam oder gar furchterregend ist."
Als ich mir sicher war, dass er wirklich damit einverstanden war, startete ich einen zweiten Versuch, seinen Pullover nach oben zu ziehen. Dieses Mal wehrte er sich nicht. Langsam und vorsichtig schälte ich ihn aus dem Kleidungsstück, immer darauf bedacht, seine Wunde nicht zu berühren.
All das Gefeiere und Getrinke der letzten Tage hatten mich erschöpft. Klar, ich war ein Gott und wurde damit um einiges langsamer müde als die meisten anderen Geschöpfe der existierenden Welten, aber nach einer dreitägigen, nicht endenden Feier war sogar ich ein bisschen müde. Wobei ich noch nicht plante, bereits schlafen zu gehen, ich wollte einfach nur für einen Moment meine Ruhe.
Vor allem, um nachdenken zu können, ohne, dass dauernd diverse Leute auf mich einredeten. Über das, was ich über Thor und meinen Vater erfahren hatte, und, überraschenderweise, über Sigyn.
Aber eins nach dem anderen. Thor und der rechte Odin waren auf demselben Planeten. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie aufeinander treffen würden, war jedoch reichlich unwahrscheinlich. Solange Thor nicht wusste, dass sein Vater nicht wirklich in Asgard war. Aber woher sollte er das wissen? Die einzigen Personen, die die Wahrheit kannten, waren hier in Asgard. Für Thor war ich tot.
Sigyn war eine ganz andere Geschichte. Ich kannte sie nicht, hatte vor diesem Tag nie mit ihr gesprochen und doch ging sie mir nicht aus dem Kopf. Wegen ihres seltsamen Verhaltens. Es passierte nicht oft, dass ich jemanden nicht mit einem Blick in sein Gesicht lesen konnte. Zuerst hatte ich das auch bei ihr gedacht, war eigentlich der Überzeugung, dass sie einfach nur eine normale Hofdame war. Nicht mehr, nicht weniger.
Es war mehr als untertrieben, die Situation verwirrend zu nennen.
Sobald ich in meinen eigenen Gemächern war, die normalerweise sonst niemand betrat, nahm ich meine wahre Form an. Das Versteckspiel war anstrengend, schließlich war es ein Zauber, den ich andauernd aufrecht erhalten musste. Ich strich mir eine der kohlrabenschwarzen Haarsträhnen aus dem Gesicht und schenkte mir einen Krug Wein ein.
Darüber, dass Sigyn eine Seherin war, die gesehen hatte, wer ihr sogenannter Allvater wirklich war, dachte ich noch nicht einmal nach. Auf die Idee kam ich gar nicht, die Fähigkeit, Visionen zu haben, war so selten, dass ich sie einfach nicht bedachte.
Doch ich würde bald eines besseren belehrt werden.
-
Sophie
"Alles klar", meinte ich, als er meinte, er würde es alleine schaffen, sich den Whiskey in den Mund zu kippen.
Damit setzte ich mich wieder neben ihn. Wieder sah er mir direkt ins Gesicht, sobald ich ihm meinen Blick wieder zuwandte. Aus seinen Worten wurde ich aber einfach nicht schlau. Für mich gab es keine Erklärung, weshalb er sich so sehr weigerte, seinen Oberkörper zu zeigen. Oder warum er sogar Angst davor hatte. Oder warum ich vor dem, was sich unter seinen Klamotten versteckte, Angst haben sollte. Es machte einfach keinen Sinn.
Ich bemerkte, dass sein linker Arm einmal zuckte, interpretierte aber nichts weiter in diese Bewegung hinein. Er war nervös, da machte der Körper manchmal, was er wollte.
"Ich werde nicht wegrennen", sagte ich dann ruhig. "Dein Leben ist in Gefahr, mein Beruf ist es, Leben zu retten. Vollkommen egal, ob sich unter deinen Klamotten etwas versteckt, was für manche seltsam oder gar furchterregend ist."
Als ich mir sicher war, dass er wirklich damit einverstanden war, startete ich einen zweiten Versuch, seinen Pullover nach oben zu ziehen. Dieses Mal wehrte er sich nicht. Langsam und vorsichtig schälte ich ihn aus dem Kleidungsstück, immer darauf bedacht, seine Wunde nicht zu berühren.
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Beitrag #16, verfasst am 23.04.2019 | 21:59 Uhr
Sigyn
Leise trat ich vor die Wachen, welche in Front der Türen standen, die zu den Gemächern des Allvaters führten.
Trotzdem meine Stimme zitterte, sagte ich laut und deutlich: "Ich möchte zum Allvater Odin. Kündigt mich bitte bei ihm an. Mein Name ist Sigyn, er wird sich sicherlich an mich erinnern".
Die Wachen warfen mir einen skeptischen Blick zu, aber einer der beiden wandte sich ab und trat, vermutlich in den Vorraum zu den Gemächern und zog hinter sich die Tür zu.
Ich wusste noch gar nicht so Recht was ich genau vorhatte, aber weil ich es mir nicht wollte anmerken lassen, Straffte ich die Schultern und hob das Kinn ein wenig, was den zweiten Wachen zum Grinsen brachte.
Rasch warf ich ihm einen bösen Blick zu. Wenn er wüsste, was ich dachte zu wissen, dann würde er nicht so brav vor den Gemächern des angeblichen Allvaters stehen.
Einatmend tastete ich unauffällig nach dem Dolch an meinem Gürtel, den ich unter einer dünnen Stoffbahn verbarg. Sollte es wirklich Loki sein, konnte ich nicht sicher genug sein.
Geldudig wartete ich darauf, dass man mich hinein rufen würde und versuchte meinen etwas hektischen Atem unter Kontrolle zu bekommen.
Ich musste ganz eindeutig verrückt sein, anders war diese Aktion nicht zu erklären. Ich wollte gar nicht daran denken, wenn ich den Allvaters zu Unrecht beschuldigen wollte und eigentlich wollte ich auch gar nicht daran denken, was wäre, wenn es Loki war.
Vermutlich hätte ich einfach schweigen sollen, aber nun stand in schon vor seinen Gemächern und ich hatte lange keine sinnvolle Vision mehr gehabt.
-
Bucky
Ich werde nicht wegrennen.
Langsam wiederholte ich ihre Worte in meinem Kopf und hoffte nur, dass sie der Wahrheit entsprachen. Eigentlich wirkte sie nicht besonders ängstlich oder gar schreckhaft auf mich, wer ging denn auch nachts alleine in eine dunkle Gasse, aber mein Arm... war doch irgendwie etwas anderes. Etwas unvorstellbareres und wohl auch sehr viel ungewöhnlicheres.
Aber sie würde ihn sehen, musste es, um mir mein Leben zu bewahren.
Seufzend atmete ich ein, sie würde es schon verkraften oder nicht?
Ich spürte ihre Hände, die sich an den Saum meines Pullovers legten und ich zuckte zusammen, ließ sie aber weiter machen. Das Blut war an den Rändern der Wunde bereits getrocknet und hatte sich mit dem Shirt verklebt, sodass sie es an der Stelle wieder aufreißen musste, um mich vom Oberteil zu befreien.
Sofort brannte die Verletzung erneut auf und ich legte den Kopf in den Nacken, ohne aber einen Ton von mir zugeben.
Im nächsten Moment war der Pullover auch schon von meiner Haut gelöst und ich atmete tief ein. Erst jetzt kam der Part, an dem ich meine Jacke ausziehen musste und die Sicht auf meinen Arm freilegen musste.
Langsam stützte ich mich auf dem anderen Arm ab, um es ihr zu erleichtern meine Jacke auszuziehen und begann zu zittern. Mein Atem fing an zu beben und ich entledigte mich mit ihrer Hilfe von meiner Jacke, sodass das silberne Metall zum Vorschein kam.
"Nicht erschrecken" erinnerte ich sie rau flüsternd und betrachtete intensiv ihr Gesicht, in der Hoffnung heraus zu finden was sie davon hielt.
Leise trat ich vor die Wachen, welche in Front der Türen standen, die zu den Gemächern des Allvaters führten.
Trotzdem meine Stimme zitterte, sagte ich laut und deutlich: "Ich möchte zum Allvater Odin. Kündigt mich bitte bei ihm an. Mein Name ist Sigyn, er wird sich sicherlich an mich erinnern".
Die Wachen warfen mir einen skeptischen Blick zu, aber einer der beiden wandte sich ab und trat, vermutlich in den Vorraum zu den Gemächern und zog hinter sich die Tür zu.
Ich wusste noch gar nicht so Recht was ich genau vorhatte, aber weil ich es mir nicht wollte anmerken lassen, Straffte ich die Schultern und hob das Kinn ein wenig, was den zweiten Wachen zum Grinsen brachte.
Rasch warf ich ihm einen bösen Blick zu. Wenn er wüsste, was ich dachte zu wissen, dann würde er nicht so brav vor den Gemächern des angeblichen Allvaters stehen.
Einatmend tastete ich unauffällig nach dem Dolch an meinem Gürtel, den ich unter einer dünnen Stoffbahn verbarg. Sollte es wirklich Loki sein, konnte ich nicht sicher genug sein.
Geldudig wartete ich darauf, dass man mich hinein rufen würde und versuchte meinen etwas hektischen Atem unter Kontrolle zu bekommen.
Ich musste ganz eindeutig verrückt sein, anders war diese Aktion nicht zu erklären. Ich wollte gar nicht daran denken, wenn ich den Allvaters zu Unrecht beschuldigen wollte und eigentlich wollte ich auch gar nicht daran denken, was wäre, wenn es Loki war.
Vermutlich hätte ich einfach schweigen sollen, aber nun stand in schon vor seinen Gemächern und ich hatte lange keine sinnvolle Vision mehr gehabt.
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Bucky
Ich werde nicht wegrennen.
Langsam wiederholte ich ihre Worte in meinem Kopf und hoffte nur, dass sie der Wahrheit entsprachen. Eigentlich wirkte sie nicht besonders ängstlich oder gar schreckhaft auf mich, wer ging denn auch nachts alleine in eine dunkle Gasse, aber mein Arm... war doch irgendwie etwas anderes. Etwas unvorstellbareres und wohl auch sehr viel ungewöhnlicheres.
Aber sie würde ihn sehen, musste es, um mir mein Leben zu bewahren.
Seufzend atmete ich ein, sie würde es schon verkraften oder nicht?
Ich spürte ihre Hände, die sich an den Saum meines Pullovers legten und ich zuckte zusammen, ließ sie aber weiter machen. Das Blut war an den Rändern der Wunde bereits getrocknet und hatte sich mit dem Shirt verklebt, sodass sie es an der Stelle wieder aufreißen musste, um mich vom Oberteil zu befreien.
Sofort brannte die Verletzung erneut auf und ich legte den Kopf in den Nacken, ohne aber einen Ton von mir zugeben.
Im nächsten Moment war der Pullover auch schon von meiner Haut gelöst und ich atmete tief ein. Erst jetzt kam der Part, an dem ich meine Jacke ausziehen musste und die Sicht auf meinen Arm freilegen musste.
Langsam stützte ich mich auf dem anderen Arm ab, um es ihr zu erleichtern meine Jacke auszuziehen und begann zu zittern. Mein Atem fing an zu beben und ich entledigte mich mit ihrer Hilfe von meiner Jacke, sodass das silberne Metall zum Vorschein kam.
"Nicht erschrecken" erinnerte ich sie rau flüsternd und betrachtete intensiv ihr Gesicht, in der Hoffnung heraus zu finden was sie davon hielt.
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Rang: Kolumnenschreiber
Beitrag #17, verfasst am 23.04.2019 | 22:35 Uhr
Loki
Vielleicht war sie einfach nur etwas angetrunken gewesen. Leute machten seltsame Dinge, wenn sie betrunken waren. Manche sahen sogar seltsame Dinge, sobald der Alkoholgehalt in ihrem Blut einen gewissen Wert überschritten hatte. Vielleicht war sie ja eine dieser Personen.
Aber warum sollte sie dann wegrennen, als hätte sie den Teufel höchstpersönlich gesehen? Diese Frau war mir ein einziges Rätsel.
Da ging die Tür auf und eine der Wachen, die immer vor meinen Gemächern standen, trat ein. So schnell, dass er es nicht bemerkte, wechselte ich wieder in die Form des Allvaters. Nicht alle Wachen wussten von meiner Maskerade.
"Was gibt es?", fragte ich, etwas genervt über die Störung.
"Vor der Tür steht eine Dame namens Sigyn, die Euch sprechen möchte", verkündete der Uniformierte. "Sie meint, Ihr erinnert Euch sicherlich an sie."
Wahrscheinlich stand mir die Verwunderung ins Gesicht geschrieben. Erst rannte sie vor mir weg, dann stand sie auf einmal vor meiner Tür? Ich hatte, glaubte ich, noch nie eine so seltsame Frau getroffen.
Kurz zögerte ich, ob ich sie wirklich hinein lassen sollte. Vielleicht war das auch eine schlechte Idee. Aber ich war in erster Linie vor allem eines: Neugierig. Sie war außergewöhnlich, ob auf positive oder negative Weise, musste ich noch herausfinden. Doch das konnte ich nur, wenn ich sie eintreten ließ.
"Lasst Sie hinein", teilte ich der Wache mit, die daraufhin sofort wieder verschwand, um der vor der Tür wartenden Hofdame meine Entscheidung mitzuteilen.
Während ich darauf wartete, dass mein Gast eintrat, trat ich zum Fenster und trank einen Schluck Wein.
Ich wusste nicht, was mich erwartete, und das war für mich, der sich an das dauernde Versteckspiel gewöhnt hatte, eine willkommende Portion Spannung. Verunsichern tat mich das nicht. Was konnte sie mir schon antun, selbst wenn sie die Wahrheit wusste oder erahnte?
-
Sophie
Entschuldigend sah ich ihn kurz an, als ich den verkrusteten Stoff von seiner Haut trennen musste. Sein Gesichtsausdruck, der vor Schmerz total verkrampft war, verriet mir alles, was ich wissen musste. Doch er gab keinen Ton von sich. Ich ging so vorsichtig wie nur irgendwie möglich vor, bis zumindest der Teil der Prozedur überstanden war.
Ich arbeitete mich vor und legte seine Brust frei. Auf den ersten Blick hatte er die typische Statur eines Soldats, eines Kämpfers. Was nicht unbedingt hieß, dass er genau das war. Zumindest war er sehr muskulös. Aber darüber durfte ich jetzt nicht nachdenken, er war mein Patient.
Schließlich kamen wir bei seinen Armen an. Der rechte war schnell von der Kleidung befreit, beim linken war es etwas schwieriger. Als ich anfing, den linken Ärmel runter zu ziehen, bemerkte ich seinen intensiven Blick auf meinem Gesicht. Ich lächelte hin aufmunternd an, ehe ich schließlich den Ärmel hinunter zog.
Das ging sehr, sehr einfach, denn statt Haut lag unter dem Stoff glattes Metall. Verwundert schob ich den Ärmel bis zu seinem Handgelenk und warf das Oberteil schließlich zur Seite.
Sein linker Arm war amputiert, doch es war keine gewöhnliche Prothese, sondern eine aus ... Metall.
"Hm", machte ich und legte den Kopf etwas schief. Tatsächlich hatte ich keine Angst, wie er befürchtet hatte. Ich war eher fasziniert. "Sowas sieht man nun wirklich nicht alle Tage."
Vorsichtig strich ich über seinen Arm und sah dann in sein Gesicht. "Siehst du, alles gut", sagte ich und lächelte ihn an. "Dann wollen wir mal."
Ich fing an, meine Hände zu desinfizieren und hielt ihm dann die Whiskeyflasche hin. "Runter damit. So viel du willst."
Vielleicht war sie einfach nur etwas angetrunken gewesen. Leute machten seltsame Dinge, wenn sie betrunken waren. Manche sahen sogar seltsame Dinge, sobald der Alkoholgehalt in ihrem Blut einen gewissen Wert überschritten hatte. Vielleicht war sie ja eine dieser Personen.
Aber warum sollte sie dann wegrennen, als hätte sie den Teufel höchstpersönlich gesehen? Diese Frau war mir ein einziges Rätsel.
Da ging die Tür auf und eine der Wachen, die immer vor meinen Gemächern standen, trat ein. So schnell, dass er es nicht bemerkte, wechselte ich wieder in die Form des Allvaters. Nicht alle Wachen wussten von meiner Maskerade.
"Was gibt es?", fragte ich, etwas genervt über die Störung.
"Vor der Tür steht eine Dame namens Sigyn, die Euch sprechen möchte", verkündete der Uniformierte. "Sie meint, Ihr erinnert Euch sicherlich an sie."
Wahrscheinlich stand mir die Verwunderung ins Gesicht geschrieben. Erst rannte sie vor mir weg, dann stand sie auf einmal vor meiner Tür? Ich hatte, glaubte ich, noch nie eine so seltsame Frau getroffen.
Kurz zögerte ich, ob ich sie wirklich hinein lassen sollte. Vielleicht war das auch eine schlechte Idee. Aber ich war in erster Linie vor allem eines: Neugierig. Sie war außergewöhnlich, ob auf positive oder negative Weise, musste ich noch herausfinden. Doch das konnte ich nur, wenn ich sie eintreten ließ.
"Lasst Sie hinein", teilte ich der Wache mit, die daraufhin sofort wieder verschwand, um der vor der Tür wartenden Hofdame meine Entscheidung mitzuteilen.
Während ich darauf wartete, dass mein Gast eintrat, trat ich zum Fenster und trank einen Schluck Wein.
Ich wusste nicht, was mich erwartete, und das war für mich, der sich an das dauernde Versteckspiel gewöhnt hatte, eine willkommende Portion Spannung. Verunsichern tat mich das nicht. Was konnte sie mir schon antun, selbst wenn sie die Wahrheit wusste oder erahnte?
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Sophie
Entschuldigend sah ich ihn kurz an, als ich den verkrusteten Stoff von seiner Haut trennen musste. Sein Gesichtsausdruck, der vor Schmerz total verkrampft war, verriet mir alles, was ich wissen musste. Doch er gab keinen Ton von sich. Ich ging so vorsichtig wie nur irgendwie möglich vor, bis zumindest der Teil der Prozedur überstanden war.
Ich arbeitete mich vor und legte seine Brust frei. Auf den ersten Blick hatte er die typische Statur eines Soldats, eines Kämpfers. Was nicht unbedingt hieß, dass er genau das war. Zumindest war er sehr muskulös. Aber darüber durfte ich jetzt nicht nachdenken, er war mein Patient.
Schließlich kamen wir bei seinen Armen an. Der rechte war schnell von der Kleidung befreit, beim linken war es etwas schwieriger. Als ich anfing, den linken Ärmel runter zu ziehen, bemerkte ich seinen intensiven Blick auf meinem Gesicht. Ich lächelte hin aufmunternd an, ehe ich schließlich den Ärmel hinunter zog.
Das ging sehr, sehr einfach, denn statt Haut lag unter dem Stoff glattes Metall. Verwundert schob ich den Ärmel bis zu seinem Handgelenk und warf das Oberteil schließlich zur Seite.
Sein linker Arm war amputiert, doch es war keine gewöhnliche Prothese, sondern eine aus ... Metall.
"Hm", machte ich und legte den Kopf etwas schief. Tatsächlich hatte ich keine Angst, wie er befürchtet hatte. Ich war eher fasziniert. "Sowas sieht man nun wirklich nicht alle Tage."
Vorsichtig strich ich über seinen Arm und sah dann in sein Gesicht. "Siehst du, alles gut", sagte ich und lächelte ihn an. "Dann wollen wir mal."
Ich fing an, meine Hände zu desinfizieren und hielt ihm dann die Whiskeyflasche hin. "Runter damit. So viel du willst."
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Beitrag #18, verfasst am 24.04.2019 | 00:47 Uhr
Sigyn
Tatsächlich tauchte kurze Zeit später die Wache wieder auf und öffnete mir die Tür: "Der Allvater erwartet euch".
Nickend trat ich an ihm vorbei in die Gemächer Odins und beinahe schlagartig fing mein Herz laut an zu klopfen. Ich war mir noch immer nicht ganz sicher, was mein Plan war oder ob ich überhaupt einen hatte. So wirklich eigentlich eher nicht. Meine Schritte wurden unsicher, aber ich zwang mich in einem stetigen Rhytmus weiter zu laufen. Es erschien mir eine unglaublich wichtige Aufgabe, herauszufinden, was die Wahrheit war, zumindest für mich, schon allein, weil ich sicher gehen musste, dass mich meine Visionen nicht im Stich ließen und ich nicht einfach nur verrückt wurde.
Die Tür wurde hinter mir zugezogen und ich zuckte ein wenig zusammen, schaute noch einmal hinter mich, bevor ich meinen Blick nach vorn richtete. Der Allvater, ganz so wie man ihn kannte, stand vor dem Fenster, in der Hand einen Becher Wein. Keine Vision. Kein Aufblitzen von Lokis Antlitz, nur Odin. Und doch wusste ich, dass ich mich vorhin nicht getäuscht hatte, nicht getäuscht haben konnte.
Mein linker kleiner Finger begann zu zucken, so wie er es immer tat, wenn ich besonders nervös wurde und nicht so recht wusste, was als nächstes folgen würde und ich schluckte.
Einen Knicks zur erneuten Begrüßung sparte ich mir. Wenn ich jetzt einen Fehler beging und Odin beschuldigte, jemand anderes zu sein, obwohl dem nicht so war, dann war es ganz sicher aus. Ich musste mich auf meine Fähigkeiten verlassen, hoffen das sie wie immer Recht hatten und mir nur die gegenwärtige Wahrheit zeigten. Vielleicht sollte ich ihn zuerst testen? Reinlegen? Aber mir fiel nicht ein wie...
Unsicher umschlossen meine Finger, an der Hand ohne den zuckenden kleinen Finger, den schmalen Griff des Dolches, der am Gürtel befestigt war. Ohne ihn hervozuholen natürlich, aber ich umgriff ihn so fest, dass es nur eine Bewegung bräuchte um ihn zu ziehen. Und mit einem Dolch konnte ich ganz gut umgehen.
"Allvater... Entschuldigt die Störung" sagte ich dann doch höflich und beobachtete ihn genau: "Ich möchte euch nur rasch eine Frage stellen, weil ich mit Sicherheit weiß, dass ihr der einzige seid, der die Antwort darauf kennt... Kurz vor dem Tod eurer Gemahlin sagte sie euch, welche Blumen sie gerne an den Brunnen pflanzen lassen würde... Wir dachten für ihren Todestag dieses Jahr wäre es schön diese Blumen dort tatsächlich hinzusetzen... Wir, ihre Hofdamen, können uns jedoch nicht mehr daran erinnern, was genau sie sagte, aber ich bin mir sicher ihr wisst es noch, schließlich habt ihr es ihr versprochen gehabt und euch mit Lady Frigga sogar eine Weile über die Blumen unterhalten" erklärte ich mein falsches Anliegen und lächelte ihn ein wenig an, lügen konnte ich nicht besonders gut.
Natürlich war er nicht der Einzige, der wusste welche Blumen es waren. Ich selbst wusste es auch noch ganz genau, aber ich wusste aus, dass er die Antwort kennen müsste. Selbst ein so alter Mann, würde sich an ein paar der letzten Worte seiner Frau erinnern, vor allem weil er auch genau solche Blumen zu der Trauerfeier für die Königin hatte bringen lassen und an der war Loki nicht beteiligt gewesen. Er hatte keine Chance das zu wissen, wenn es nicht doch Odin war und dann hatte ich meinen Beweis.
-
Bucky
Perplex nahm ich die Flasche entgegen. Da war weder Furcht noch Schock in ihren Augen, zwar auch keine Gleichgültigkeit, aber sie schien auch nicht verwirrt über meinen Arm. Anscheinend hielt sie doch mehr aus, als ich gedacht hatte. Schweigend öffnete ich den Deckel des Whiskeys und betrachtete nun selbst etwas schockiert ihr Gesicht. Sie war einfach dazu übergegangen sich damit zu beschäftigen, meine Wunde zu versorgen, als hätte sie den silbernen Arm schon wieder vergessen, als wäre es ihr irgendwie... unwichtig. Noch nie hatte jemand so ruhig darauf reagiert, besonders nicht ich selbst. Verwirrt und erleichtert zugleich wegen ihrer Reaktion setzte ich die Flasche an meinen Lippen an und blieb auf den Ellbogen aufgestützt, während ich mir die honigfarbene Flüssigkeit hinunter kippte. Bereits nach dem ersten Schluck brannte meine Kehle wie Feuer und ich verzog das Gesicht etwas. Vermutlich war mir das aber immer noch lieber, als den Schmerz, der von meiner Seite ausging, weiterhin vollkommen ungebändigt über mich ergehen zu lassen, vor allem wenn sie die Verletzung säubern und nähen würde. Kurz setzte ich den Alkohol ab und trank weiter, nachdem ich ein, zweimal tief eingeatmet hatte. Wahrscheinlich würde ich am nächsten Morgen nicht nur, noch immer, Schmerzen wegen der Wunde haben, sondern auch dazu noch Kopfschmerzen. Es war eine Zeit her, dass ich das letzte Mal so viel Alkohol getrunken hatte, wenn ich es denn überhaupt jemals getan hatte, ganz genau wusste ich das nicht mehr. Besonders gleich so starken Alkohol. Ich hörte erst auf zu Trinken, als nur noch knapp die Hälfte des Whiskeys übrig war, aber ich wusste nicht mehr wie viel zu Beginn überhaupt noch in der Flasche gewesen war. Langsam stellte ich sie neben mir auf dem Boden ab und legte mich zurück, ganz flach auf den harten Tisch. Erneut blickte ich zu meiner metallenen Prothese und bewegte die Finger ein wenig, ich wollte ihr sagen, wie seltsam ich es fand, dass sie es nicht seltsam fand oder das sie verrückt sein musste, um es einfach so hinzunehmen, aber dann überlegte ich es mir anders und schluckte den letzten Rest Whiskey in meinem Mund. "Bringen wir es hinter uns" sagte ich stattdessen. Ich könnte ihr all das auch später sagen, mein Leben hingegen entglitt langsam dieser Welt und ich sollte mich wohl einfach damit glücklich schätzen, dass sie keine Angst hatte und auch nicht weg lief: "Am besten so schnell es geht" fügte ich an und mein Atem begann unruhig zu werden, während sich die silbernen Finger bereits in die Tischkante krallten.
Tatsächlich tauchte kurze Zeit später die Wache wieder auf und öffnete mir die Tür: "Der Allvater erwartet euch".
Nickend trat ich an ihm vorbei in die Gemächer Odins und beinahe schlagartig fing mein Herz laut an zu klopfen. Ich war mir noch immer nicht ganz sicher, was mein Plan war oder ob ich überhaupt einen hatte. So wirklich eigentlich eher nicht. Meine Schritte wurden unsicher, aber ich zwang mich in einem stetigen Rhytmus weiter zu laufen. Es erschien mir eine unglaublich wichtige Aufgabe, herauszufinden, was die Wahrheit war, zumindest für mich, schon allein, weil ich sicher gehen musste, dass mich meine Visionen nicht im Stich ließen und ich nicht einfach nur verrückt wurde.
Die Tür wurde hinter mir zugezogen und ich zuckte ein wenig zusammen, schaute noch einmal hinter mich, bevor ich meinen Blick nach vorn richtete. Der Allvater, ganz so wie man ihn kannte, stand vor dem Fenster, in der Hand einen Becher Wein. Keine Vision. Kein Aufblitzen von Lokis Antlitz, nur Odin. Und doch wusste ich, dass ich mich vorhin nicht getäuscht hatte, nicht getäuscht haben konnte.
Mein linker kleiner Finger begann zu zucken, so wie er es immer tat, wenn ich besonders nervös wurde und nicht so recht wusste, was als nächstes folgen würde und ich schluckte.
Einen Knicks zur erneuten Begrüßung sparte ich mir. Wenn ich jetzt einen Fehler beging und Odin beschuldigte, jemand anderes zu sein, obwohl dem nicht so war, dann war es ganz sicher aus. Ich musste mich auf meine Fähigkeiten verlassen, hoffen das sie wie immer Recht hatten und mir nur die gegenwärtige Wahrheit zeigten. Vielleicht sollte ich ihn zuerst testen? Reinlegen? Aber mir fiel nicht ein wie...
Unsicher umschlossen meine Finger, an der Hand ohne den zuckenden kleinen Finger, den schmalen Griff des Dolches, der am Gürtel befestigt war. Ohne ihn hervozuholen natürlich, aber ich umgriff ihn so fest, dass es nur eine Bewegung bräuchte um ihn zu ziehen. Und mit einem Dolch konnte ich ganz gut umgehen.
"Allvater... Entschuldigt die Störung" sagte ich dann doch höflich und beobachtete ihn genau: "Ich möchte euch nur rasch eine Frage stellen, weil ich mit Sicherheit weiß, dass ihr der einzige seid, der die Antwort darauf kennt... Kurz vor dem Tod eurer Gemahlin sagte sie euch, welche Blumen sie gerne an den Brunnen pflanzen lassen würde... Wir dachten für ihren Todestag dieses Jahr wäre es schön diese Blumen dort tatsächlich hinzusetzen... Wir, ihre Hofdamen, können uns jedoch nicht mehr daran erinnern, was genau sie sagte, aber ich bin mir sicher ihr wisst es noch, schließlich habt ihr es ihr versprochen gehabt und euch mit Lady Frigga sogar eine Weile über die Blumen unterhalten" erklärte ich mein falsches Anliegen und lächelte ihn ein wenig an, lügen konnte ich nicht besonders gut.
Natürlich war er nicht der Einzige, der wusste welche Blumen es waren. Ich selbst wusste es auch noch ganz genau, aber ich wusste aus, dass er die Antwort kennen müsste. Selbst ein so alter Mann, würde sich an ein paar der letzten Worte seiner Frau erinnern, vor allem weil er auch genau solche Blumen zu der Trauerfeier für die Königin hatte bringen lassen und an der war Loki nicht beteiligt gewesen. Er hatte keine Chance das zu wissen, wenn es nicht doch Odin war und dann hatte ich meinen Beweis.
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Bucky
Perplex nahm ich die Flasche entgegen. Da war weder Furcht noch Schock in ihren Augen, zwar auch keine Gleichgültigkeit, aber sie schien auch nicht verwirrt über meinen Arm. Anscheinend hielt sie doch mehr aus, als ich gedacht hatte. Schweigend öffnete ich den Deckel des Whiskeys und betrachtete nun selbst etwas schockiert ihr Gesicht. Sie war einfach dazu übergegangen sich damit zu beschäftigen, meine Wunde zu versorgen, als hätte sie den silbernen Arm schon wieder vergessen, als wäre es ihr irgendwie... unwichtig. Noch nie hatte jemand so ruhig darauf reagiert, besonders nicht ich selbst. Verwirrt und erleichtert zugleich wegen ihrer Reaktion setzte ich die Flasche an meinen Lippen an und blieb auf den Ellbogen aufgestützt, während ich mir die honigfarbene Flüssigkeit hinunter kippte. Bereits nach dem ersten Schluck brannte meine Kehle wie Feuer und ich verzog das Gesicht etwas. Vermutlich war mir das aber immer noch lieber, als den Schmerz, der von meiner Seite ausging, weiterhin vollkommen ungebändigt über mich ergehen zu lassen, vor allem wenn sie die Verletzung säubern und nähen würde. Kurz setzte ich den Alkohol ab und trank weiter, nachdem ich ein, zweimal tief eingeatmet hatte. Wahrscheinlich würde ich am nächsten Morgen nicht nur, noch immer, Schmerzen wegen der Wunde haben, sondern auch dazu noch Kopfschmerzen. Es war eine Zeit her, dass ich das letzte Mal so viel Alkohol getrunken hatte, wenn ich es denn überhaupt jemals getan hatte, ganz genau wusste ich das nicht mehr. Besonders gleich so starken Alkohol. Ich hörte erst auf zu Trinken, als nur noch knapp die Hälfte des Whiskeys übrig war, aber ich wusste nicht mehr wie viel zu Beginn überhaupt noch in der Flasche gewesen war. Langsam stellte ich sie neben mir auf dem Boden ab und legte mich zurück, ganz flach auf den harten Tisch. Erneut blickte ich zu meiner metallenen Prothese und bewegte die Finger ein wenig, ich wollte ihr sagen, wie seltsam ich es fand, dass sie es nicht seltsam fand oder das sie verrückt sein musste, um es einfach so hinzunehmen, aber dann überlegte ich es mir anders und schluckte den letzten Rest Whiskey in meinem Mund. "Bringen wir es hinter uns" sagte ich stattdessen. Ich könnte ihr all das auch später sagen, mein Leben hingegen entglitt langsam dieser Welt und ich sollte mich wohl einfach damit glücklich schätzen, dass sie keine Angst hatte und auch nicht weg lief: "Am besten so schnell es geht" fügte ich an und mein Atem begann unruhig zu werden, während sich die silbernen Finger bereits in die Tischkante krallten.
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Rang: Kolumnenschreiber
Beitrag #19, verfasst am 25.04.2019 | 15:23 Uhr
Loki
In der kurzen Zeit, die ich auf Sigyns Eintreten wartete, erinnerte ich mich nochmal an ihr seltsames Verhalten zuvor. Ich musste auf der Hut sein, für den Fall, dass sie aus irgendeinem Grund erahnte, dass mit ihrem sogenannten Allvater etwas nicht stimmte. Sie musste noch nicht mal wissen, was genau anders war als sonst, nur der kleinste Verdacht brachte meinen ganzen Plan in Gefahr.
Sobald sich die Tür öffnete, drehte ich mich um und sah die junge Frau an. Ich achtete auf jede Bewegung, die sie machte, jedes Zucken in ihrem Gesicht. Immer auf der Suche nach etwas, was mir einen Hinweis darauf gab, was in ihr vorging. Ich hatte noch nie eine so rätselhafte Frau getroffen, die sich auch nicht lesen lies. Normalerweise fiel es mir leicht, die Mimik und Gestik von Leuten zu lesen und daraus auf ihre Beweggründe und ihren Charakter rückzuschließen.
Ihr Finger zuckte plötzlich. Vielleicht in Zeichen von Unsicherheit? Ich war langsam aber sicher wirklich verwirrt von ihr. Eine ihrer Hände verschwand unter ihrem Umhang und verweilte dort, während sich die Muskeln des zugehörigen Armes anspannten. Sie hatte eine Waffe unter dem Mantel.
Spätestens jetzt war ich wirklich alarmiert.
Die Frage, die sie mir stellte, machte es nicht besser. Sie hatte doch tatsächlich eine Frage gefunden, auf die wirklich nur der echte Odin die Antwort kannte. Da machte es klick.
Sie wusste es.
Langsam trank ich noch einen Schluck Wein, ehe ich den Krug zur Seite stellte. Auf ihre Frage ging ich gar nicht erst ein, sie wusste, dass ich die Antwort nicht kannte.
"Woher weißt du es?", fragte ich sie, in einem ganz anderen Tonfall. Von jetzt auf gleich klang ich nicht mehr mit Odin. In meiner Stimme lag der typische Spott, der so typisch für Loki war. "Und tu mir doch einen Gefallen und leg die Waffe weg. Bevor sich jemand weh tut."
-
Sophie
Geduldig wartete ich ab, während er sich den Whisky in den Mund kippte. Dabei entging mir jedoch nicht der Schock in seinem Blick, wahrscheinlich über meine recht gleichgültige Reaktion auf seinen metallenen Arm. Ich war jedoch vor allem damit beschäftigt, diesen Arm zu beobachten. Es war keine normale Prothese, es wirkte eher so, als wäre es sein echter Arm, nur eingekleidet in silbernes, glänzendes Metall. Die Finger bewegten sich schnell und vollkommen natürlich. Ich hatte nicht gewusst, dass so etwas überhaupt möglich war.
Dann fing ich jedoch an, die restlichen Utensilien, die ich brauchte, zurecht zu legen. Als er soweit war und fast die ganze Flasche Whisky ausgetrunken hatte, band ich noch schnell meine Haare zusammen.
"Alles klar", sagte ich und begann dann, die Wunde zu versorgen.
Er hatte in einem Aspekt schon einmal Glück gehabt. Es wirkte nicht so, als wäre ein Organ beschädigt worden. Das machte es schon einmal etwas unkomplizierter. Daher begann ich direkt mit dem Desinfizieren der beiden Wunden. Wenn sich da etwas entzündete, könnte es hässlich werden, daher ging ich sehr sorgfältig vor, bevor ich mich daran machte, die Wunde zu nähen, was wahrscheinlich das schmerzhafteste war. Aber er schlug sich gut, gab kaum einen Ton von sich und zuckte nicht einmal. Ich schaffte es, die Wunden ordentlich zu nähen, ohne Komplikationen. Zum Schluss wickelte ich noch einen festen Verband um die untere Hälfte seines Oberkörpers.
"Das war's", meinte ich schließlich und lächelte ihn an. "War doch gar nicht so schlimm."
Ich fing derweil schon einmal an, meine Sachen wieder zusammen zu packen.
"Bleib ruhig noch ein bisschen liegen, ich bezweifle aber, dass du hier auf dem Tisch schlafen möchtest. Und ich kann dir gerne noch eine Schmerztablette besorgen, gegen die Kopfschmerzen, die du von dem Whisky sehr wahrscheinlich bekommen wirst."
In der kurzen Zeit, die ich auf Sigyns Eintreten wartete, erinnerte ich mich nochmal an ihr seltsames Verhalten zuvor. Ich musste auf der Hut sein, für den Fall, dass sie aus irgendeinem Grund erahnte, dass mit ihrem sogenannten Allvater etwas nicht stimmte. Sie musste noch nicht mal wissen, was genau anders war als sonst, nur der kleinste Verdacht brachte meinen ganzen Plan in Gefahr.
Sobald sich die Tür öffnete, drehte ich mich um und sah die junge Frau an. Ich achtete auf jede Bewegung, die sie machte, jedes Zucken in ihrem Gesicht. Immer auf der Suche nach etwas, was mir einen Hinweis darauf gab, was in ihr vorging. Ich hatte noch nie eine so rätselhafte Frau getroffen, die sich auch nicht lesen lies. Normalerweise fiel es mir leicht, die Mimik und Gestik von Leuten zu lesen und daraus auf ihre Beweggründe und ihren Charakter rückzuschließen.
Ihr Finger zuckte plötzlich. Vielleicht in Zeichen von Unsicherheit? Ich war langsam aber sicher wirklich verwirrt von ihr. Eine ihrer Hände verschwand unter ihrem Umhang und verweilte dort, während sich die Muskeln des zugehörigen Armes anspannten. Sie hatte eine Waffe unter dem Mantel.
Spätestens jetzt war ich wirklich alarmiert.
Die Frage, die sie mir stellte, machte es nicht besser. Sie hatte doch tatsächlich eine Frage gefunden, auf die wirklich nur der echte Odin die Antwort kannte. Da machte es klick.
Sie wusste es.
Langsam trank ich noch einen Schluck Wein, ehe ich den Krug zur Seite stellte. Auf ihre Frage ging ich gar nicht erst ein, sie wusste, dass ich die Antwort nicht kannte.
"Woher weißt du es?", fragte ich sie, in einem ganz anderen Tonfall. Von jetzt auf gleich klang ich nicht mehr mit Odin. In meiner Stimme lag der typische Spott, der so typisch für Loki war. "Und tu mir doch einen Gefallen und leg die Waffe weg. Bevor sich jemand weh tut."
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Sophie
Geduldig wartete ich ab, während er sich den Whisky in den Mund kippte. Dabei entging mir jedoch nicht der Schock in seinem Blick, wahrscheinlich über meine recht gleichgültige Reaktion auf seinen metallenen Arm. Ich war jedoch vor allem damit beschäftigt, diesen Arm zu beobachten. Es war keine normale Prothese, es wirkte eher so, als wäre es sein echter Arm, nur eingekleidet in silbernes, glänzendes Metall. Die Finger bewegten sich schnell und vollkommen natürlich. Ich hatte nicht gewusst, dass so etwas überhaupt möglich war.
Dann fing ich jedoch an, die restlichen Utensilien, die ich brauchte, zurecht zu legen. Als er soweit war und fast die ganze Flasche Whisky ausgetrunken hatte, band ich noch schnell meine Haare zusammen.
"Alles klar", sagte ich und begann dann, die Wunde zu versorgen.
Er hatte in einem Aspekt schon einmal Glück gehabt. Es wirkte nicht so, als wäre ein Organ beschädigt worden. Das machte es schon einmal etwas unkomplizierter. Daher begann ich direkt mit dem Desinfizieren der beiden Wunden. Wenn sich da etwas entzündete, könnte es hässlich werden, daher ging ich sehr sorgfältig vor, bevor ich mich daran machte, die Wunde zu nähen, was wahrscheinlich das schmerzhafteste war. Aber er schlug sich gut, gab kaum einen Ton von sich und zuckte nicht einmal. Ich schaffte es, die Wunden ordentlich zu nähen, ohne Komplikationen. Zum Schluss wickelte ich noch einen festen Verband um die untere Hälfte seines Oberkörpers.
"Das war's", meinte ich schließlich und lächelte ihn an. "War doch gar nicht so schlimm."
Ich fing derweil schon einmal an, meine Sachen wieder zusammen zu packen.
"Bleib ruhig noch ein bisschen liegen, ich bezweifle aber, dass du hier auf dem Tisch schlafen möchtest. Und ich kann dir gerne noch eine Schmerztablette besorgen, gegen die Kopfschmerzen, die du von dem Whisky sehr wahrscheinlich bekommen wirst."
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Rang: Broschürenschreiber
Beitrag #20, verfasst am 26.04.2019 | 01:31 Uhr
Sigyn
Obwohl ich natürlich genau das erwartet hatte, dass der Allvater gar nicht Odin war, sondern Loki, musste ich mich einen Moment sammeln und mein viel zu schnell schlagendes Herz beruhigen. Diese Stimme war unverkennbar, auch nach all der Zeit, in der ich sie nicht mehr gehört hatte.
Er dachte nicht einmal eine Sekunde darüber nach, welche Antwort er mir auf meine Frage geben könnte, stellte einfach nur fest, dass ich hinter sein Geheimnis gekommen war.
Mein Griff um den Dolch festigte sich, aber ich hielt ihn weiterhin verdeckt, trotzdem Loki ihn schon längst bemerkt hatte. Die Waffe gab mir Sicherheit und ich wusste, dass ich erfahren genug war, um ganz sicher niemanden ausversehen Schaden zuzufügen. Und andersherum gab sie mir Sicherheit, weil ich mit dem Dolch gezielt recht hohen Schaden anrichten konnte, wenn ich nur wollte. Soweit hatte er mich aber noch nicht gebracht. Langsam atmete ich ein und aus.
Ich wollte mir keine Angst vor ihm machen und hob den Kopf, so als wäre ich tatsächlich überlegen:
"Woher ich es weiß soll nicht eure Sorge sein, Prinz Loki. Ihr solltet euch mehr dafür interessieren, dass ich es überhaupt weiß. Es war vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis ich es herausfinden würde". Schluckend bemerkte ich meinen zuckenden Finger und zwang ihn dazu, ruhig zu bleiben, was recht schwer war. Ich stand hier allein mit einem Mann, von dem wohl der Rest Asgards dachte, er wäre tot, mit nichts weiter als einem Dolch und seinem Geheimnis, welches ich wusste. Ein Mann, dessen Magie meine um vieles überstieg, ein Mann, der seine Magie kontrolliert nutzen konnte.
"Solange ihr mir keinen Grund gebt, werde ich niemanden verletzen. Wo ist Odin, wo ist der richtige Allvater?" verlangte ich zu wissen und betrachtete die perfekte Täuschung vor mir. Ohne meine Visionen wäre ich niemals dahinter gekommen, auf keinen Fall, dazu war Loki zu gut in seinem Spiel. Dazu war er zu schlau und ich zu unbeholfen mit meinen Fähigkeiten: "Habt ihr ihn umgebracht?" fügte ich fragend hinzu und versuchte meine Stimme so fest klingen zu lassen, wie möglich.
-
Bucky
Mein Blick hing starr an der Decke, bis sie meine Verletzungen genäht und in einen Verband gewickelt und ich die größten Schmerzen überstanden hatte. Etwas kalter Schweiß war auf meine Stirn getreten, aber ich war zu erschöpft und dankbar, um ihn loszuwerden.
Schief erwiderte ich ihr Lächeln, noch immer zogen leichte Schmerzen durch meine Seite, aber der Alkohol und der Verband ließen diese langsam abklingen. "Die Tabletten nehme ich gerne" sagte ich leise und lockerte den Griff meiner metallenen Hand um die Tischkante. Die Kopfschmerzen morgen würden anders wohl nur schwer zu ertragen sein und ich fand, ich hatte die letzten Stunden genügend gelitten, zumal mein Verstand bereits ein wenig benebelt war vom Whiskey.
Vorsichtig sah ich an mir hinunter. Bis auf den Verband und das viele Blut an meiner Hose, deutete nichts mehr daraufhin, dass ich bis eben noch eine Schusswunde gehabt hatte. Erleichtert seufzend ließ ich den Kopf zurück auf den Tisch fallen und warf ihr einen Blick zu, während sie ihre Sache zusammen sammelte und zurück in die Tasche steckte. Sie war ganz ruhig dabei. "Du hast dich-" ich leckte mir über die rissigen Lippen: "Du hast dich nicht erschrocken" stellte ich noch immer ein bisschen perplex fest und vernahm das metallene Geräusch, als ich meine Prothese auf dem Tisch ablegte: "Du hast mir das Leben gerettet, ohne dich... wäre ich verblutet". Erneut schien mir das erst so richtig klar zu werden, wie knapp ich dem Tod entkommen war und ich wollte ihr danken, aber kein Wort verließ meinen Mund. Ich war einfach nicht fähig, irgendetwas wie einen Dank auszusprechen, obwohl das wohl nur das Mindeste war, was ich tun sollte. Es war nicht selbstverständlich, das sie das alles getan hatte, vor allem nicht nachdem sie meinen Metallarm gesehen hatte.
Obwohl ich natürlich genau das erwartet hatte, dass der Allvater gar nicht Odin war, sondern Loki, musste ich mich einen Moment sammeln und mein viel zu schnell schlagendes Herz beruhigen. Diese Stimme war unverkennbar, auch nach all der Zeit, in der ich sie nicht mehr gehört hatte.
Er dachte nicht einmal eine Sekunde darüber nach, welche Antwort er mir auf meine Frage geben könnte, stellte einfach nur fest, dass ich hinter sein Geheimnis gekommen war.
Mein Griff um den Dolch festigte sich, aber ich hielt ihn weiterhin verdeckt, trotzdem Loki ihn schon längst bemerkt hatte. Die Waffe gab mir Sicherheit und ich wusste, dass ich erfahren genug war, um ganz sicher niemanden ausversehen Schaden zuzufügen. Und andersherum gab sie mir Sicherheit, weil ich mit dem Dolch gezielt recht hohen Schaden anrichten konnte, wenn ich nur wollte. Soweit hatte er mich aber noch nicht gebracht. Langsam atmete ich ein und aus.
Ich wollte mir keine Angst vor ihm machen und hob den Kopf, so als wäre ich tatsächlich überlegen:
"Woher ich es weiß soll nicht eure Sorge sein, Prinz Loki. Ihr solltet euch mehr dafür interessieren, dass ich es überhaupt weiß. Es war vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis ich es herausfinden würde". Schluckend bemerkte ich meinen zuckenden Finger und zwang ihn dazu, ruhig zu bleiben, was recht schwer war. Ich stand hier allein mit einem Mann, von dem wohl der Rest Asgards dachte, er wäre tot, mit nichts weiter als einem Dolch und seinem Geheimnis, welches ich wusste. Ein Mann, dessen Magie meine um vieles überstieg, ein Mann, der seine Magie kontrolliert nutzen konnte.
"Solange ihr mir keinen Grund gebt, werde ich niemanden verletzen. Wo ist Odin, wo ist der richtige Allvater?" verlangte ich zu wissen und betrachtete die perfekte Täuschung vor mir. Ohne meine Visionen wäre ich niemals dahinter gekommen, auf keinen Fall, dazu war Loki zu gut in seinem Spiel. Dazu war er zu schlau und ich zu unbeholfen mit meinen Fähigkeiten: "Habt ihr ihn umgebracht?" fügte ich fragend hinzu und versuchte meine Stimme so fest klingen zu lassen, wie möglich.
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Bucky
Mein Blick hing starr an der Decke, bis sie meine Verletzungen genäht und in einen Verband gewickelt und ich die größten Schmerzen überstanden hatte. Etwas kalter Schweiß war auf meine Stirn getreten, aber ich war zu erschöpft und dankbar, um ihn loszuwerden.
Schief erwiderte ich ihr Lächeln, noch immer zogen leichte Schmerzen durch meine Seite, aber der Alkohol und der Verband ließen diese langsam abklingen. "Die Tabletten nehme ich gerne" sagte ich leise und lockerte den Griff meiner metallenen Hand um die Tischkante. Die Kopfschmerzen morgen würden anders wohl nur schwer zu ertragen sein und ich fand, ich hatte die letzten Stunden genügend gelitten, zumal mein Verstand bereits ein wenig benebelt war vom Whiskey.
Vorsichtig sah ich an mir hinunter. Bis auf den Verband und das viele Blut an meiner Hose, deutete nichts mehr daraufhin, dass ich bis eben noch eine Schusswunde gehabt hatte. Erleichtert seufzend ließ ich den Kopf zurück auf den Tisch fallen und warf ihr einen Blick zu, während sie ihre Sache zusammen sammelte und zurück in die Tasche steckte. Sie war ganz ruhig dabei. "Du hast dich-" ich leckte mir über die rissigen Lippen: "Du hast dich nicht erschrocken" stellte ich noch immer ein bisschen perplex fest und vernahm das metallene Geräusch, als ich meine Prothese auf dem Tisch ablegte: "Du hast mir das Leben gerettet, ohne dich... wäre ich verblutet". Erneut schien mir das erst so richtig klar zu werden, wie knapp ich dem Tod entkommen war und ich wollte ihr danken, aber kein Wort verließ meinen Mund. Ich war einfach nicht fähig, irgendetwas wie einen Dank auszusprechen, obwohl das wohl nur das Mindeste war, was ich tun sollte. Es war nicht selbstverständlich, das sie das alles getan hatte, vor allem nicht nachdem sie meinen Metallarm gesehen hatte.
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Rang: Kolumnenschreiber
Beitrag #21, verfasst am 26.04.2019 | 16:47 Uhr
Loki
Ob sie darüber überrascht war, dass ich sie durchschaut hatte, konnte ich nicht sagen. Das einzige, was für mich ersichtlich war, war ihre Nervosität. Sie war total angespannt, am ganzen Körper. Zurecht. So ganz hatte ich noch nicht entschieden, was ich mit ihr anstellen sollte, jetzt, wo sie meine wahre Identität kannte. Allerdings war es ein Fakt, dass sie es niemandem erzählen konnte, wenn ich wollte, dass ich so weitermachen konnte wie bisher.
Den Dolch legte sie natürlich nicht ab, hätte mich auch gewundert, wenn sie das einfach so kommentarlos getan hatte. Also war ich weiterhin in Alarmbereitschaft. Nicht, dass sie mich jeden Moment mit ihrer Waffe angriff. Zwar wusste ich sehr gut, wie ich mich verteidigen musste, mir war es trotzdem lieber, wenn es gar nicht erst dazu kommen würde.
"Ich befürchte, dass vor allem du diejenige sein wirst, die sich verletzt, wenn du dieses Messer ziehst. Das will ich genauso wenig wie du, Blutflecken kriegt man so schlecht aus den Klamotten raus", sagte ich ruhig.
Schließlich fragte sie mich, ob ich den wahren Allvater umgebracht hatte. Das brachte mich tatsächlich zum Lachen und in dem Moment, in dem ich das Lachen anfing, wechselte ich mein Aussehen. Es brachte sowieso nichts mehr, mich vor ihr als Odin auszugeben. Eine Sekunde später stand ich in meiner wahren Gestalt vor ihr, in meinem typischen Gewand in den Farben grün, schwarz und gold. So drehte ich mich zu ihr um.
"Der Allvater ist am Leben, aber er ist weit weg", beantwortete ich ihre Frage schließlich. "Und er macht keine Anstalten, nach Asgard zurückzukehren. Von sich aus, mit seiner Entscheidung, uns zu verlassen, habe ich nichts zu tun."
Ich legte den Kopf schief und sah sie nachdenklich an. Irgendeine Fähigkeit, irgendeine Art von Magie musste sie besitzen. Sonst hätte sie meinen Zauber niemals durchschaut. Ich wusste nur nicht, welche Fähigkeit sie besaß, da gab es mehrere Möglichkeiten.
"Woher wusstest du es?", wiederholte ich meine Frage, dieses Mal deutlicher. Eine andere Antwort als die Wahrheit würde ich nicht akzeptieren.
-
Sophie
Mit diesem schiefen Lächeln, das er mir schenkte, konnte er so einige Frauenherzen brechen. Ob er sich dessen bewusst war? Wahrscheinlich nicht, er wirkte auf mich nicht wie ein arroganter Idiot. Ganz im Gegenteil. Er war faszinierend, wenn ich mir auch langsam aber sicher Gedanken machte, woher er die Schusswunde hatte und warum ihn jemand erschießen wollte. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er einfach nur zufällig ins Kreuzfeuer geraten war.
Sobald ich meine Sachen wieder ordentlich in die Tasche gepackt hatte, sah ich lächelnd zu ihm. Er war immer noch darüber überrascht, dass ich nicht schreiend die Flucht ergriffen hatte beim Anblick seiner Armprothese. Bevor ich etwas sagte, bemerkte ich den Schweiß auf seiner Stirn. Ich richtete mich auf, nahm das Handtuch, auf dem zuvor meine Utensilien gelegen hatten, und tupfte ihm sanft den Schweiß von der Stirn.
"Keine Ursache", sagte ich daraufhin. "Ich hab doch gesagt, dass es nur wenig gibt, was mich wirklich schockt." Mein Blick fiel auf seinen Arm. "So etwas habe ich wirklich noch nie gesehen. Ich wusste noch nicht mal, dass das möglich ist."
Nun stand ich auf und nahm meine Tasche vom Boden. "Ich hol dir schnell die Tablette", meinte ich und verschwand im Bad, wo ich die Tasche wieder an ihrem Platz verstaute und eine Schmerztablette aus dem Schrank holte.
Mit der Tablette und einem Glas Wasser kam ich zurück. Ich reichte ihm beides. "Runter damit, dann helfe ich dir noch, dich hin zu legen. Du solltest du ausruhen."
Ob sie darüber überrascht war, dass ich sie durchschaut hatte, konnte ich nicht sagen. Das einzige, was für mich ersichtlich war, war ihre Nervosität. Sie war total angespannt, am ganzen Körper. Zurecht. So ganz hatte ich noch nicht entschieden, was ich mit ihr anstellen sollte, jetzt, wo sie meine wahre Identität kannte. Allerdings war es ein Fakt, dass sie es niemandem erzählen konnte, wenn ich wollte, dass ich so weitermachen konnte wie bisher.
Den Dolch legte sie natürlich nicht ab, hätte mich auch gewundert, wenn sie das einfach so kommentarlos getan hatte. Also war ich weiterhin in Alarmbereitschaft. Nicht, dass sie mich jeden Moment mit ihrer Waffe angriff. Zwar wusste ich sehr gut, wie ich mich verteidigen musste, mir war es trotzdem lieber, wenn es gar nicht erst dazu kommen würde.
"Ich befürchte, dass vor allem du diejenige sein wirst, die sich verletzt, wenn du dieses Messer ziehst. Das will ich genauso wenig wie du, Blutflecken kriegt man so schlecht aus den Klamotten raus", sagte ich ruhig.
Schließlich fragte sie mich, ob ich den wahren Allvater umgebracht hatte. Das brachte mich tatsächlich zum Lachen und in dem Moment, in dem ich das Lachen anfing, wechselte ich mein Aussehen. Es brachte sowieso nichts mehr, mich vor ihr als Odin auszugeben. Eine Sekunde später stand ich in meiner wahren Gestalt vor ihr, in meinem typischen Gewand in den Farben grün, schwarz und gold. So drehte ich mich zu ihr um.
"Der Allvater ist am Leben, aber er ist weit weg", beantwortete ich ihre Frage schließlich. "Und er macht keine Anstalten, nach Asgard zurückzukehren. Von sich aus, mit seiner Entscheidung, uns zu verlassen, habe ich nichts zu tun."
Ich legte den Kopf schief und sah sie nachdenklich an. Irgendeine Fähigkeit, irgendeine Art von Magie musste sie besitzen. Sonst hätte sie meinen Zauber niemals durchschaut. Ich wusste nur nicht, welche Fähigkeit sie besaß, da gab es mehrere Möglichkeiten.
"Woher wusstest du es?", wiederholte ich meine Frage, dieses Mal deutlicher. Eine andere Antwort als die Wahrheit würde ich nicht akzeptieren.
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Sophie
Mit diesem schiefen Lächeln, das er mir schenkte, konnte er so einige Frauenherzen brechen. Ob er sich dessen bewusst war? Wahrscheinlich nicht, er wirkte auf mich nicht wie ein arroganter Idiot. Ganz im Gegenteil. Er war faszinierend, wenn ich mir auch langsam aber sicher Gedanken machte, woher er die Schusswunde hatte und warum ihn jemand erschießen wollte. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er einfach nur zufällig ins Kreuzfeuer geraten war.
Sobald ich meine Sachen wieder ordentlich in die Tasche gepackt hatte, sah ich lächelnd zu ihm. Er war immer noch darüber überrascht, dass ich nicht schreiend die Flucht ergriffen hatte beim Anblick seiner Armprothese. Bevor ich etwas sagte, bemerkte ich den Schweiß auf seiner Stirn. Ich richtete mich auf, nahm das Handtuch, auf dem zuvor meine Utensilien gelegen hatten, und tupfte ihm sanft den Schweiß von der Stirn.
"Keine Ursache", sagte ich daraufhin. "Ich hab doch gesagt, dass es nur wenig gibt, was mich wirklich schockt." Mein Blick fiel auf seinen Arm. "So etwas habe ich wirklich noch nie gesehen. Ich wusste noch nicht mal, dass das möglich ist."
Nun stand ich auf und nahm meine Tasche vom Boden. "Ich hol dir schnell die Tablette", meinte ich und verschwand im Bad, wo ich die Tasche wieder an ihrem Platz verstaute und eine Schmerztablette aus dem Schrank holte.
Mit der Tablette und einem Glas Wasser kam ich zurück. Ich reichte ihm beides. "Runter damit, dann helfe ich dir noch, dich hin zu legen. Du solltest du ausruhen."
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Beitrag #22, verfasst am 26.04.2019 | 22:57 Uhr
Sigyn
Er hielt mich für unterlegen und vermutlich hatte er damit auch noch Recht. Ich hatte vielleicht etwas Ahnung davon, wie ich meinen Dolch einzusetzen hatte, gegen seine ausgereifte Magie aber hatte ich keine Chance. Tief sog ich Luft ein, wobei mein Atem leicht zitterte.
"Ich bin mir sicher der Geruch des Todes von all den Leuten die ihr umgebracht habt, hängt auch noch in eurer Kleidung" gab ich dennoch zurück, obwohl ich mir sicher war, dass es ziemlich dumm war. Im Endeffekt war es ja aber sowieso zu spät, ich hatte mich ihm schon gestellt und das war nicht rückgängig zu machen. Ein wenig Angst kroch mir wegen dieser Feststellung über die Schultern. Es würde ihm ein leichtes sein, mich umzubringen.
Sein Lachen verstärkte meine Furcht nur, ebenso wie seine Verwandlung und dennoch versuchte ich stark zu wirken. Er war doch nur ein kleiner, verdorbener Prinz... trotzdem war ich nicht sicher, ob ich ihm glauben konnte, dass er Odin nicht umgebracht hatte. War das nicht gewesen, was er immer gewollt hatte, anstatt seinen Eltern gegenüber dankbar zu sein? Wozu sollte der Allvater Asgard so allein lassen? Vielleicht hatte Loki ihn umgebracht. Vielleicht auch nicht.
"Das geht euch nichts an" zischte ich als er mich erneut nach meiner Informationsquelle fragte: "Aber glaubt bloß nicht, dass ihr der einzige mächtige Magier in ganz Asgard seid" fügte ich fast schon dunkel drohend hinzu. Ich wusste ja nicht einmal wie meine Magie zu nutzen war, schon gar nicht kontrolliert. Und ich zweifelte auch daran, dass ich stark genug wäre, mich mit Loki zu messen, wenn ich es wissen würde.
-
Bucky
"Du hast wirklich so viel ausgehalten wie du gesagt hast. Mehr als ich gedacht habe" stimmte ich ihr zu, irgendwie auf eine seltsame Art und Weise glücklich, weil sie nicht erschrocken war.
Ich hob meinen Arm und legte die Metallhand auf meine gesunde Seite. Natürlich hatte sie so etwas noch nie gesehen, es wäre auch ein Wunder gewesen, dachte ich und nickte ihr dankend zu, als sie sich erhob, um mir eine Schmerztablette zu holen. Seufzend streckte ich einmal die Finger der Prothese: "Vermutlich sollte das auch gar nicht möglich sein" murmelte ich leise, obwohl ich natürlich dankbar war, zwei funktionsfähige Arme, statt nur einem zu haben und wartete darauf das sie zurück kam.
In ihren Händen hielt sie neben der Tablette auch ein Glas Wasser, welches ich entgegen nahm. Meine Finger zitterten, als ich das Glas hielt, weshalb ich es in die Hand meines Silberarmes gab und mit meiner natürlichen Hand die Tablette zwischen meine Lippen schob. Trotz des Wassers musste ich sie ein wenig hinterwürgen.
Nachdem ich die Tablette hinter bekommen hatte, begann ich mich ein wenig aufzurichten. Auf diesem harten Tisch wollte ich tatsächlich nicht schlafen.
"Jetzt hast du mir das Leben gerettet" stellte ich nochmal über die Schmerzen hinweg fest, die bei meiner Bewegung stärker wurden, wegen dem Alkohol aber erträglich blieben und hielt dann inne: "Und ich weiß trotzdem nicht wie du überhaupt heißt".
Ausatmend biss ich die Zähne etwas zusammen und mir fiel, dass die Welt um mich herum ein wenig schwankte. Ich musste doch recht viel von dem Whiskey gehabt haben.
Er hielt mich für unterlegen und vermutlich hatte er damit auch noch Recht. Ich hatte vielleicht etwas Ahnung davon, wie ich meinen Dolch einzusetzen hatte, gegen seine ausgereifte Magie aber hatte ich keine Chance. Tief sog ich Luft ein, wobei mein Atem leicht zitterte.
"Ich bin mir sicher der Geruch des Todes von all den Leuten die ihr umgebracht habt, hängt auch noch in eurer Kleidung" gab ich dennoch zurück, obwohl ich mir sicher war, dass es ziemlich dumm war. Im Endeffekt war es ja aber sowieso zu spät, ich hatte mich ihm schon gestellt und das war nicht rückgängig zu machen. Ein wenig Angst kroch mir wegen dieser Feststellung über die Schultern. Es würde ihm ein leichtes sein, mich umzubringen.
Sein Lachen verstärkte meine Furcht nur, ebenso wie seine Verwandlung und dennoch versuchte ich stark zu wirken. Er war doch nur ein kleiner, verdorbener Prinz... trotzdem war ich nicht sicher, ob ich ihm glauben konnte, dass er Odin nicht umgebracht hatte. War das nicht gewesen, was er immer gewollt hatte, anstatt seinen Eltern gegenüber dankbar zu sein? Wozu sollte der Allvater Asgard so allein lassen? Vielleicht hatte Loki ihn umgebracht. Vielleicht auch nicht.
"Das geht euch nichts an" zischte ich als er mich erneut nach meiner Informationsquelle fragte: "Aber glaubt bloß nicht, dass ihr der einzige mächtige Magier in ganz Asgard seid" fügte ich fast schon dunkel drohend hinzu. Ich wusste ja nicht einmal wie meine Magie zu nutzen war, schon gar nicht kontrolliert. Und ich zweifelte auch daran, dass ich stark genug wäre, mich mit Loki zu messen, wenn ich es wissen würde.
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Bucky
"Du hast wirklich so viel ausgehalten wie du gesagt hast. Mehr als ich gedacht habe" stimmte ich ihr zu, irgendwie auf eine seltsame Art und Weise glücklich, weil sie nicht erschrocken war.
Ich hob meinen Arm und legte die Metallhand auf meine gesunde Seite. Natürlich hatte sie so etwas noch nie gesehen, es wäre auch ein Wunder gewesen, dachte ich und nickte ihr dankend zu, als sie sich erhob, um mir eine Schmerztablette zu holen. Seufzend streckte ich einmal die Finger der Prothese: "Vermutlich sollte das auch gar nicht möglich sein" murmelte ich leise, obwohl ich natürlich dankbar war, zwei funktionsfähige Arme, statt nur einem zu haben und wartete darauf das sie zurück kam.
In ihren Händen hielt sie neben der Tablette auch ein Glas Wasser, welches ich entgegen nahm. Meine Finger zitterten, als ich das Glas hielt, weshalb ich es in die Hand meines Silberarmes gab und mit meiner natürlichen Hand die Tablette zwischen meine Lippen schob. Trotz des Wassers musste ich sie ein wenig hinterwürgen.
Nachdem ich die Tablette hinter bekommen hatte, begann ich mich ein wenig aufzurichten. Auf diesem harten Tisch wollte ich tatsächlich nicht schlafen.
"Jetzt hast du mir das Leben gerettet" stellte ich nochmal über die Schmerzen hinweg fest, die bei meiner Bewegung stärker wurden, wegen dem Alkohol aber erträglich blieben und hielt dann inne: "Und ich weiß trotzdem nicht wie du überhaupt heißt".
Ausatmend biss ich die Zähne etwas zusammen und mir fiel, dass die Welt um mich herum ein wenig schwankte. Ich musste doch recht viel von dem Whiskey gehabt haben.
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Beitrag #23, verfasst am 27.04.2019 | 09:35 Uhr
Loki
Betont langsam stellte ich den Weinkrug zur Seite, jedoch selbstverständlich nicht, ohne vorher noch einen kurzen Schluck von dem fantastischen asgardischen Wein zu trinken. Bevor etwas verschüttet wurde, wenn sie mich wirklich angreifen sollte, ging ich lieber auf Nummer sicher. Das wäre pure Verschwendung.
"Komm ruhig her und schnupper an meiner Kleidung. Sie riecht ganz normal. Wobei, vielleicht ein bisschen nach mir, aber mir wurde gesagt, dass dieser Geruch auf Frauen betörend wirken kann", witzelte ich und grinste über meinen eigenen Scherz.
Aber natürlich bewegte sie sich keinen Zentimeter von der Stelle. Wäre ja auch zu schön gewesen. Irgendwie musste ich ihr schließlich diesen Dolch abnehmen, bevor sie vor lauter Nervosität, die ihr mittlerweile wirklich anzusehen war, entweder sich selbst oder mich verletzte.
Meine Frage beantwortete sie natürlich wieder nicht. Hellhörig wurde ich bei ihrer Antwort trotzdem. Nicht der einzige Magier in Asgard also. Daraus schloss ich, dass sie ebenfalls irgendeine Art von Magie besaß. Vielleicht nicht unbedingt die Magie der Täuschung und des Schabernacks, die ich mein Augen nannte, aber trotz allem Magie. Vielleicht konnte sie die Vergangenheit sehen, das war mein heißester Tipp. Woher sollte sie mein kleines Geheimnis sonst kennen?
Ein paar Sekunden lang sah ich sie nachdenklich an, ehe ich eine vielleicht recht waghalsige Vermutung aussprach. Woher hätte ich ahnen sollen, dass ich damit den Nagel direkt auf den Kopf traf?
"Irgendetwas sagt mir, dass du deine Magie, welche auch immer es ist, nicht freiwillig einsetzt. Sonst hättest du wahrscheinlich viel früher herausgefunden, wer ich wirklich bin", sagte ich langsam und nachdenklich. "Hat dir jemals jemand beigebracht, deine ... Gabe zu kontrollieren?"
-
Sophie
Sobald ich ihm Schmerztablette und Wasserglas gegeben hatte, setzte ich mich auf das Sofa. Aufmerksam sah ich zu, wie er sie zu sich nahm und beobachtete dabei vor allem seinen silbernen Arm voller Faszination. Er bewegte sich ganz natürlich. Wobei, seine normale Hand aus Fleisch und Blut zitterte ziemlich, wahrscheinlich wegen des Alkohols. Doch die Prothese bewegte sich ganz ruhig, mit einem leisen, kaum hörbaren mechanischen Geräusch, das man wirklich nur wahrnehmen konnte, wenn man ganz genau hinhörte.
Als er sich langsam aufrichtete, sprang ich sofort auf, um ihm zu helfen. Ich legte eine Hand an seinen Rücken und einen an seinen - richtigen - Arm, um ihn etwas zu stützen. Vielleicht war das nicht unbedingt nötig, es war vor allem Gewohnheit. Allerdings wirkte er tatsächlich etwas wackelig, das schob ich aber auf den Alkohol, nicht auf seine Verletzung. Höchstens der Blutverlust konnte ihn noch etwas aus der Bahn werfen. Eine gute Mütze Schlaf und er war quasi wieder der Alte.
Seine Worte brachten mich zum Lächeln und ich sah in sein Gesicht. Da hatte er recht, auch ich kannte seinen Namen nicht. Namen spielten keine Rolle für mich, wenn jemand verletzt war und Hilfe brauchte.
"Sophie", sagte ich dann. "Sophie Reynolds."
Sobald ich mir sicher war, dass er einigermaßen stabil saß, setzte ich mich wieder hin. "Verrätst du mir auch deinen Namen?"
Betont langsam stellte ich den Weinkrug zur Seite, jedoch selbstverständlich nicht, ohne vorher noch einen kurzen Schluck von dem fantastischen asgardischen Wein zu trinken. Bevor etwas verschüttet wurde, wenn sie mich wirklich angreifen sollte, ging ich lieber auf Nummer sicher. Das wäre pure Verschwendung.
"Komm ruhig her und schnupper an meiner Kleidung. Sie riecht ganz normal. Wobei, vielleicht ein bisschen nach mir, aber mir wurde gesagt, dass dieser Geruch auf Frauen betörend wirken kann", witzelte ich und grinste über meinen eigenen Scherz.
Aber natürlich bewegte sie sich keinen Zentimeter von der Stelle. Wäre ja auch zu schön gewesen. Irgendwie musste ich ihr schließlich diesen Dolch abnehmen, bevor sie vor lauter Nervosität, die ihr mittlerweile wirklich anzusehen war, entweder sich selbst oder mich verletzte.
Meine Frage beantwortete sie natürlich wieder nicht. Hellhörig wurde ich bei ihrer Antwort trotzdem. Nicht der einzige Magier in Asgard also. Daraus schloss ich, dass sie ebenfalls irgendeine Art von Magie besaß. Vielleicht nicht unbedingt die Magie der Täuschung und des Schabernacks, die ich mein Augen nannte, aber trotz allem Magie. Vielleicht konnte sie die Vergangenheit sehen, das war mein heißester Tipp. Woher sollte sie mein kleines Geheimnis sonst kennen?
Ein paar Sekunden lang sah ich sie nachdenklich an, ehe ich eine vielleicht recht waghalsige Vermutung aussprach. Woher hätte ich ahnen sollen, dass ich damit den Nagel direkt auf den Kopf traf?
"Irgendetwas sagt mir, dass du deine Magie, welche auch immer es ist, nicht freiwillig einsetzt. Sonst hättest du wahrscheinlich viel früher herausgefunden, wer ich wirklich bin", sagte ich langsam und nachdenklich. "Hat dir jemals jemand beigebracht, deine ... Gabe zu kontrollieren?"
-
Sophie
Sobald ich ihm Schmerztablette und Wasserglas gegeben hatte, setzte ich mich auf das Sofa. Aufmerksam sah ich zu, wie er sie zu sich nahm und beobachtete dabei vor allem seinen silbernen Arm voller Faszination. Er bewegte sich ganz natürlich. Wobei, seine normale Hand aus Fleisch und Blut zitterte ziemlich, wahrscheinlich wegen des Alkohols. Doch die Prothese bewegte sich ganz ruhig, mit einem leisen, kaum hörbaren mechanischen Geräusch, das man wirklich nur wahrnehmen konnte, wenn man ganz genau hinhörte.
Als er sich langsam aufrichtete, sprang ich sofort auf, um ihm zu helfen. Ich legte eine Hand an seinen Rücken und einen an seinen - richtigen - Arm, um ihn etwas zu stützen. Vielleicht war das nicht unbedingt nötig, es war vor allem Gewohnheit. Allerdings wirkte er tatsächlich etwas wackelig, das schob ich aber auf den Alkohol, nicht auf seine Verletzung. Höchstens der Blutverlust konnte ihn noch etwas aus der Bahn werfen. Eine gute Mütze Schlaf und er war quasi wieder der Alte.
Seine Worte brachten mich zum Lächeln und ich sah in sein Gesicht. Da hatte er recht, auch ich kannte seinen Namen nicht. Namen spielten keine Rolle für mich, wenn jemand verletzt war und Hilfe brauchte.
"Sophie", sagte ich dann. "Sophie Reynolds."
Sobald ich mir sicher war, dass er einigermaßen stabil saß, setzte ich mich wieder hin. "Verrätst du mir auch deinen Namen?"
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Sigyn
Ich ignorierte seinen Witz, der mich nur nervöser machte, weil ich inzwischen vollkommen vergessen hatte, was ich mir dabei eigentlich gedacht hatte. Wie hatte ich mich schon wieder in diese Situation gebracht? Und abgesehen davon bezweifelte ich, dass die Frauen reihenweise für Loki schwärmten. Zumindest hatte ich noch niemals auch nur eine etwas Gutes über ihn sagen hören.
Seine Gegenfrage hingegen warf mich völlig aus der Bahn. Woher wusste er das? Nur, weil ich nicht eher etwas gesagt hatte?
Meine Finger lockerten sich um den Dolchgriff, weil ich zu schockiert über sein Wissen war. Hatte er geraten und es lohnte sich, erneut zu lügen oder wusste Loki ganz genau, dass ich keinen blassen Schimmer hatte, wie meine Magie zu verwenden war.
Denn natürlich hatte mir nie jemand gezeigt, wie ich meine Fähigkeiten gezielt benutzen konnte.
Meine Mutter hatte zu viel Respekt davor und hatte mir verboten, sie auszuprobieren und ansonsten hatte ich es niemandem groß erzählt. Frigga hatte es wohl gewusst. Einmal hatte sie mich dabei erwischt, wie ich von einer unkontrollierten Vision überwältigt worden war, aber sie hatte nichts gesagt, weil ich auch geschwiegen hatte. Wahrscheinlich hatte sie immer darauf gewartet, dass ich eines Tages zu ihr kam und von mir aus sagte, was los war. Dazu war es jedoch zu spät
"Woher wollt ihr das wissen? Vielleicht habe ich euch auch einfach nur Zeit geben wollen, um zu verschwinden, bevor ich euch zur Rede stelle" meinte ich und richtete mich dabei von meiner Angriffshaltung in einen geraden Stand auf. Langsam sickerte zu mir durch, welche Möglichkeit sich mir gerade auftat. Ein Lächeln begann über meine Züge zu ziehen. Er wusste sowieso schon längst, dass ich keine Ahnung von meiner Magie hatte: "Ihr werdet mir beibringen, wie ich auf meine Magie zurückgreifen kann und im Gegenzug werde ich den Mund halten über euer kleines Geheimnis".
Damit wäre ich all die ungewollten Visionen los, die mich manchmal plagten.
-
Bucky
Ich stützte mich mit einer Hand hinter mir auf dem Tisch ab, nachdem sie mir geholfen hatte, mich richtig aufzusetzen und strich mir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht, die mir in dieses gefallen waren. Trotz der Erschöpfung erwiderte ich ihr hübsches Lächeln und nickte. "Sophie Reynolds" wiederholte ich murmelnd und senkte kurz den Kopf, bevor ich wieder zu ihr aufschaute: "Gefällt mir" erklärte ich erhlich und zuckte dann ein wenig mit den Schultern, nur ganz leicht, damit ich die frisch genähte Wunde mit der plötzlichen Bewegung nicht reizte: "Buck. Eigentlich nennt mich jeder nur Bucky, wenn er ganz gut mit mir ist... Das ist natürlich nicht mein richtiger Name...".
Ich zögerte, ihr meinen vollen Namen zu sagen, immerhin war ich eigentlich noch immer auf der Flucht, aber sie hatte mir ihren ganzen Namen auch gesagt und wenn man sie befragen würde, weil man heraus fand, dass ich mich hier aufgehalten hatte, dann reichte Bucky auch schon aus und das hatte ich bereits gesagt.
"Barnes ist mein Nachname. Buck Barnes". beließ ich es dabei und entschied mich zumindest dagegen, ihr meine richtigen Vornamen zu sgane. Die waren ja sowieso unwichtig. Mich nannte nun wirklich niemand James, vermutlich hörte ich auf diesen Namen schon gar nicht mehr. Buck oder Bucky, so nannten mich seit Ewigkeiten die Leute, mit denen ich auch zu tun haben wollte. Und Sophie Reynolds gehörte vorerst zu diesen Personen dazu.
"Ich würde mir gern noch die Hände waschen" ging ich zu einem anderen Thema über und hob meine menschliche, blutbesudelte Hand: "Also die eine zumindest".
Ich ignorierte seinen Witz, der mich nur nervöser machte, weil ich inzwischen vollkommen vergessen hatte, was ich mir dabei eigentlich gedacht hatte. Wie hatte ich mich schon wieder in diese Situation gebracht? Und abgesehen davon bezweifelte ich, dass die Frauen reihenweise für Loki schwärmten. Zumindest hatte ich noch niemals auch nur eine etwas Gutes über ihn sagen hören.
Seine Gegenfrage hingegen warf mich völlig aus der Bahn. Woher wusste er das? Nur, weil ich nicht eher etwas gesagt hatte?
Meine Finger lockerten sich um den Dolchgriff, weil ich zu schockiert über sein Wissen war. Hatte er geraten und es lohnte sich, erneut zu lügen oder wusste Loki ganz genau, dass ich keinen blassen Schimmer hatte, wie meine Magie zu verwenden war.
Denn natürlich hatte mir nie jemand gezeigt, wie ich meine Fähigkeiten gezielt benutzen konnte.
Meine Mutter hatte zu viel Respekt davor und hatte mir verboten, sie auszuprobieren und ansonsten hatte ich es niemandem groß erzählt. Frigga hatte es wohl gewusst. Einmal hatte sie mich dabei erwischt, wie ich von einer unkontrollierten Vision überwältigt worden war, aber sie hatte nichts gesagt, weil ich auch geschwiegen hatte. Wahrscheinlich hatte sie immer darauf gewartet, dass ich eines Tages zu ihr kam und von mir aus sagte, was los war. Dazu war es jedoch zu spät
"Woher wollt ihr das wissen? Vielleicht habe ich euch auch einfach nur Zeit geben wollen, um zu verschwinden, bevor ich euch zur Rede stelle" meinte ich und richtete mich dabei von meiner Angriffshaltung in einen geraden Stand auf. Langsam sickerte zu mir durch, welche Möglichkeit sich mir gerade auftat. Ein Lächeln begann über meine Züge zu ziehen. Er wusste sowieso schon längst, dass ich keine Ahnung von meiner Magie hatte: "Ihr werdet mir beibringen, wie ich auf meine Magie zurückgreifen kann und im Gegenzug werde ich den Mund halten über euer kleines Geheimnis".
Damit wäre ich all die ungewollten Visionen los, die mich manchmal plagten.
-
Bucky
Ich stützte mich mit einer Hand hinter mir auf dem Tisch ab, nachdem sie mir geholfen hatte, mich richtig aufzusetzen und strich mir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht, die mir in dieses gefallen waren. Trotz der Erschöpfung erwiderte ich ihr hübsches Lächeln und nickte. "Sophie Reynolds" wiederholte ich murmelnd und senkte kurz den Kopf, bevor ich wieder zu ihr aufschaute: "Gefällt mir" erklärte ich erhlich und zuckte dann ein wenig mit den Schultern, nur ganz leicht, damit ich die frisch genähte Wunde mit der plötzlichen Bewegung nicht reizte: "Buck. Eigentlich nennt mich jeder nur Bucky, wenn er ganz gut mit mir ist... Das ist natürlich nicht mein richtiger Name...".
Ich zögerte, ihr meinen vollen Namen zu sagen, immerhin war ich eigentlich noch immer auf der Flucht, aber sie hatte mir ihren ganzen Namen auch gesagt und wenn man sie befragen würde, weil man heraus fand, dass ich mich hier aufgehalten hatte, dann reichte Bucky auch schon aus und das hatte ich bereits gesagt.
"Barnes ist mein Nachname. Buck Barnes". beließ ich es dabei und entschied mich zumindest dagegen, ihr meine richtigen Vornamen zu sgane. Die waren ja sowieso unwichtig. Mich nannte nun wirklich niemand James, vermutlich hörte ich auf diesen Namen schon gar nicht mehr. Buck oder Bucky, so nannten mich seit Ewigkeiten die Leute, mit denen ich auch zu tun haben wollte. Und Sophie Reynolds gehörte vorerst zu diesen Personen dazu.
"Ich würde mir gern noch die Hände waschen" ging ich zu einem anderen Thema über und hob meine menschliche, blutbesudelte Hand: "Also die eine zumindest".
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Beitrag #25, verfasst am 27.04.2019 | 21:13 Uhr
Loki
Zu meinem Erstaunen starrte sie mich plötzlich mit einem beinahe geschockten Gesichtsausdruck an, sobald ich meine Vermutung ausgesprochen hatte. Ich konnte sehen, wie sich die Hand, die sich unter dem schweren Mantel, den sie trug, so krampfhaft an dem Griff ihres Dolchs festgehalten hatte, langsam lockerten. Ihre Muskeln entspannten sich und ihr Körper schien für einen Augenblick einfach zu machen, was er wollte.
Meine Gesichtszüge verformten sich zu einem Grinsen und ich versteckte die Arme vor meiner Brust. Ich hatte Recht, sie hatte wirklich keine Kontrolle über ihre Gabe. Niemand hatte ihr jemals beigebracht, wie man die Magie, die in einem schlummerte, kontrolliert einsetzen konnte. Wenn es ihr so ging wie mir vor ein paar hundert Jahren, kamen ihre Fähigkeiten immer genau dann zum Vorschein, wenn man sie am wenigsten brauchen konnte. Meistens, wenn man wütend, erschöpft oder traurig war. Es gab mit Sicherheit schöneres.
Ihre Bitte bestätigte mich endgültig, auch wenn ich nun erst einmal derjenige war, dem die Sprache fehlte. Erpresste sie mich gerade wirklich? Eine kleine Hofdame stellte mir ein Ultimatum? Das war ... Etwas neues.
Ich schnaubte einmal leise auf. "Es gibt sicherlich bessere ... Lehrer als mich", sagte ich. "Außerdem könnte ich dich auch einfach einsperren oder verbannen, um zu verhindern, dass du irgendwem auch nur ein Wort erzählst."
Nun, da ich der Überzeugung war, dass von ihr zumindest keine unmittelbare Gefahr ausging, griff ich wieder nach dem mit Wein gefüllten Krug und trank einen großen Schluck.
"Warum hast du vorher nie jemanden darum gebeten, dir zu helfen? Schließlich hast du das sehr wahrscheinlich nicht erst seit gestern."
-
Sophie
Irgendwie gefiel es mir, wie er meinen Namen aussprach. Er hatte eine wirklich angenehme, tiefe und ziemlich weiche Stimme. Daraufhin verriet er mir auch seinen Namen. Oder seinen Spitznamen, er gab selbst zu, dass Buck - oder Bucky - nicht sein richtiger Name war. Es war wahrscheinlich eine Kurzform von irgendetwas. Seinen richtigen Namen wollte er mir wohl nicht verraten, das war aber auch soweit in Ordnung. Ich hatte ihn angeschossen und zu Tode blutend in einer Gasse gefunden, da war es vielleicht sogar sicherer, wenn ich seinen wahren Namen nicht kannte.
"Freut mich sehr. Bucky Barnes", sagte ich und meinte es wirklich ehrlich. Ich lächelte ihn an, während ich den Pferdeschwanz, den ich mir zum Verarzten seiner Verletzung gemacht hatte, wieder öffnete.
Als er meinte, er würde sich gerne die Hände, beziehungsweise die Hand, waschen, sprang ich sofort auf. Kurz überlegte ich, während ich von seiner Hand zu seinen Klamotten inklusive dem Pullover, der am Boden lag, schaute.
"Klar, kein Problem", sagte ich. "Ich kann auch deine Klamotten waschen, wenn du das möchtest. Die sind ziemlich besudelt. Da sind noch ein paar Klamotten in meinem Schrank, die dir passen könnten, von meinem Ex."
Mein Idiot von Exfreund hatte einfach die Kleidung, die er in meinem Schrank gelagert hatte, dort gelassen, nachdem ich mich von ihm getrennt hatte. Seitdem lagen sie einfach ungenutzt rum.
Ich half ihm vorsichtig auf die Beine, um ihn dann in mein Badezimmer zu führen. Dabei hielt ich ihn die ganze Zeit leicht fest, falls er das Wanken anfing oder gar das Gleichgewicht verlor und hinfiel.
Zu meinem Erstaunen starrte sie mich plötzlich mit einem beinahe geschockten Gesichtsausdruck an, sobald ich meine Vermutung ausgesprochen hatte. Ich konnte sehen, wie sich die Hand, die sich unter dem schweren Mantel, den sie trug, so krampfhaft an dem Griff ihres Dolchs festgehalten hatte, langsam lockerten. Ihre Muskeln entspannten sich und ihr Körper schien für einen Augenblick einfach zu machen, was er wollte.
Meine Gesichtszüge verformten sich zu einem Grinsen und ich versteckte die Arme vor meiner Brust. Ich hatte Recht, sie hatte wirklich keine Kontrolle über ihre Gabe. Niemand hatte ihr jemals beigebracht, wie man die Magie, die in einem schlummerte, kontrolliert einsetzen konnte. Wenn es ihr so ging wie mir vor ein paar hundert Jahren, kamen ihre Fähigkeiten immer genau dann zum Vorschein, wenn man sie am wenigsten brauchen konnte. Meistens, wenn man wütend, erschöpft oder traurig war. Es gab mit Sicherheit schöneres.
Ihre Bitte bestätigte mich endgültig, auch wenn ich nun erst einmal derjenige war, dem die Sprache fehlte. Erpresste sie mich gerade wirklich? Eine kleine Hofdame stellte mir ein Ultimatum? Das war ... Etwas neues.
Ich schnaubte einmal leise auf. "Es gibt sicherlich bessere ... Lehrer als mich", sagte ich. "Außerdem könnte ich dich auch einfach einsperren oder verbannen, um zu verhindern, dass du irgendwem auch nur ein Wort erzählst."
Nun, da ich der Überzeugung war, dass von ihr zumindest keine unmittelbare Gefahr ausging, griff ich wieder nach dem mit Wein gefüllten Krug und trank einen großen Schluck.
"Warum hast du vorher nie jemanden darum gebeten, dir zu helfen? Schließlich hast du das sehr wahrscheinlich nicht erst seit gestern."
-
Sophie
Irgendwie gefiel es mir, wie er meinen Namen aussprach. Er hatte eine wirklich angenehme, tiefe und ziemlich weiche Stimme. Daraufhin verriet er mir auch seinen Namen. Oder seinen Spitznamen, er gab selbst zu, dass Buck - oder Bucky - nicht sein richtiger Name war. Es war wahrscheinlich eine Kurzform von irgendetwas. Seinen richtigen Namen wollte er mir wohl nicht verraten, das war aber auch soweit in Ordnung. Ich hatte ihn angeschossen und zu Tode blutend in einer Gasse gefunden, da war es vielleicht sogar sicherer, wenn ich seinen wahren Namen nicht kannte.
"Freut mich sehr. Bucky Barnes", sagte ich und meinte es wirklich ehrlich. Ich lächelte ihn an, während ich den Pferdeschwanz, den ich mir zum Verarzten seiner Verletzung gemacht hatte, wieder öffnete.
Als er meinte, er würde sich gerne die Hände, beziehungsweise die Hand, waschen, sprang ich sofort auf. Kurz überlegte ich, während ich von seiner Hand zu seinen Klamotten inklusive dem Pullover, der am Boden lag, schaute.
"Klar, kein Problem", sagte ich. "Ich kann auch deine Klamotten waschen, wenn du das möchtest. Die sind ziemlich besudelt. Da sind noch ein paar Klamotten in meinem Schrank, die dir passen könnten, von meinem Ex."
Mein Idiot von Exfreund hatte einfach die Kleidung, die er in meinem Schrank gelagert hatte, dort gelassen, nachdem ich mich von ihm getrennt hatte. Seitdem lagen sie einfach ungenutzt rum.
Ich half ihm vorsichtig auf die Beine, um ihn dann in mein Badezimmer zu führen. Dabei hielt ich ihn die ganze Zeit leicht fest, falls er das Wanken anfing oder gar das Gleichgewicht verlor und hinfiel.