Seite: 1 - 2
Autor
Beitrag
Beiträge: 23
Rang: ABC-Schütze
Beitrag #26, verfasst am 18.06.2012 | 14:26 Uhr
Schade dass viele Stuttgart-Begeisterte gar nicht wissen, wie perfekt diese Show mit ner passenden Besetzung sein kann... Während nämlich in Wien und St. Gallen nach Eignung gecastet wurde, zählen in Stuttgart vor allem erstmal die werbewirksamen Namen! Klar ist alles subjektiv und Geschmacksache, ich glaube und akzeptiere auch, dass Zuschauer das wirklich gut finden. ABER: Jan Ammann sieht gut aus, ja, aber weder hat er das Alter noch die Stimmlage für Maxim. Lucy Scherer ist die unpassendste Ich, die ich jemals gesehen und gehört habe. Sie verstellt ihr Organ permanent, um ansatzweise kindlich zu klingen. Ist aber nicht Sinn der Sache und dazu auch noch absolut zu hören! Auch hier: Vollkommen falsche Stimmlage. Pia... ja, Pia könnte eine klasse-Besetzung sein, wenn sie nicht seit Monaten, fast schon Jahren, Probleme mit den Höhen hätte. Der Rebecca-Schlusston ist bei ihr irgendwo zwischen Zufall und Gebrüll!
Bei ihr ist es vielleicht noch zu vergleichen mit Uwe Kröger. Maxim war zwar absolut seine Rolle, trotzdem hat er sie am Ende absolut nicht mehr singen können.
Meine Top-Cast wäre:
Maxim: Uwe Kröger mit Thomas Borcherts Stimmsicherheit
Ich: Lisa Antoni
Mrs Danvers: Maya Hakvoorts Schauspiel mit Susan Rigvava-Dumas Stimme
Beatrice: Kerstin Ibald
Frank: André Bauer
Favell: Carsten Lepper
Gut, bei den Bens fand ich eigentlich alle recht ok bisher...
Bei ihr ist es vielleicht noch zu vergleichen mit Uwe Kröger. Maxim war zwar absolut seine Rolle, trotzdem hat er sie am Ende absolut nicht mehr singen können.
Meine Top-Cast wäre:
Maxim: Uwe Kröger mit Thomas Borcherts Stimmsicherheit
Ich: Lisa Antoni
Mrs Danvers: Maya Hakvoorts Schauspiel mit Susan Rigvava-Dumas Stimme
Beatrice: Kerstin Ibald
Frank: André Bauer
Favell: Carsten Lepper
Gut, bei den Bens fand ich eigentlich alle recht ok bisher...
Beiträge: 106
Rang: Bravoleser
Beitrag #27, verfasst am 18.06.2012 | 14:33 Uhr
1000%ige Zustimmung!!!! Endlich spricht mal jemand meine Gedanken aus ;)
Beiträge: 8324
Rang: Literaturgott
Lady de Winter
Jawohl Ma'am! *salutier* Dein Post ist ja wohl mal das wahrste Wort, was zu diesem Musical seit langem gesprochen wurde. ^-^
Da du Mrs. van Hopper vergessen hast, ergänze ich einfach mal: Carin Filipcic. Ist für mich die ideale van Hopper. =D
EDIT: Nur zu Lisa als Ich kann ich nichts sagen, in der Rolle kenn ich sie nicht. Wietske hat es allerdings auch ziemlich gut gemacht, finde ich.
Ich persönlich habe ja noch so den Flitz, dass ich sehr gern mal Drew Sarich in der Rolle von Favell sehen würde... aber Carsten Lepper ist natürlich das Non Plus Ultra in dieser Beziehung. =)
Meine Top-Cast wäre:
Maxim: Uwe Kröger mit Thomas Borcherts Stimmsicherheit
Ich: Lisa Antoni
Mrs Danvers: Maya Hakvoorts Schauspiel mit Susan Rigvava-Dumas Stimme
Beatrice: Kerstin Ibald
Frank: André Bauer
Favell: Carsten Lepper
Jawohl Ma'am! *salutier* Dein Post ist ja wohl mal das wahrste Wort, was zu diesem Musical seit langem gesprochen wurde. ^-^
Da du Mrs. van Hopper vergessen hast, ergänze ich einfach mal: Carin Filipcic. Ist für mich die ideale van Hopper. =D
EDIT: Nur zu Lisa als Ich kann ich nichts sagen, in der Rolle kenn ich sie nicht. Wietske hat es allerdings auch ziemlich gut gemacht, finde ich.
Ich persönlich habe ja noch so den Flitz, dass ich sehr gern mal Drew Sarich in der Rolle von Favell sehen würde... aber Carsten Lepper ist natürlich das Non Plus Ultra in dieser Beziehung. =)
this is not how the force works
Beiträge: 23
Rang: ABC-Schütze
Beitrag #29, verfasst am 22.06.2012 | 00:03 Uhr
Ups... von Carin als ultimativer van Hopper bin ich so selbstverständlich ausgegangen, dass ich sie prompt vergessen habe. Kommt nicht wieder vor! ;)
Ja, ich fand Wietske auch toll! Und für mich wird die Ich auch ein Stück weit immer "ihre Rolle" bleiben, weil sie sie eben kreiert hat. Ich fand aber z.B. auch Joana Fee Würz oder Silke Braas sehr genia. Nur hat mich eben bisher noch keine Ich in allen Belangen so umgehauen, wie Lisa. Ich wusste bei ihr mit dem ersten Ton, dass das meine Traum-Ich (klingt irgendwie dramatisch) ist. Und das hat sie dann mit ihrem Schauspiel nur noch weiter bestätigen können. Ich finde sie Weltklasse!
Aber auch das ist natürlich rein subjektiv, wie alles!
Ja, ich fand Wietske auch toll! Und für mich wird die Ich auch ein Stück weit immer "ihre Rolle" bleiben, weil sie sie eben kreiert hat. Ich fand aber z.B. auch Joana Fee Würz oder Silke Braas sehr genia. Nur hat mich eben bisher noch keine Ich in allen Belangen so umgehauen, wie Lisa. Ich wusste bei ihr mit dem ersten Ton, dass das meine Traum-Ich (klingt irgendwie dramatisch) ist. Und das hat sie dann mit ihrem Schauspiel nur noch weiter bestätigen können. Ich finde sie Weltklasse!
Aber auch das ist natürlich rein subjektiv, wie alles!
Beiträge: 42
Rang: Buchstabierer
Beitrag #30, verfasst am 28.07.2013 | 20:35 Uhr
Rebecca ist mein absolutes Lieblingsmusical, war zweimal in Stuttgart drin.
Am meisten mag ich Beatrice und Giles, hatte beide Male Kerstin Ibald in der Rolle von Maxims Schwester und fand sie überwältigend gut.
Und die brennende Treppe am Schluss ist gigantisch, ein toller Effekt!
Am meisten mag ich Beatrice und Giles, hatte beide Male Kerstin Ibald in der Rolle von Maxims Schwester und fand sie überwältigend gut.
Und die brennende Treppe am Schluss ist gigantisch, ein toller Effekt!
Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen. - Astrid Lindgren
Beiträge: 18533
Rang: Literaturgott
Beitrag #31, verfasst am 23.08.2013 | 18:39 Uhr
Ich hatte das Glück, dass eine Freundin mich mit ihrer Streitschlichtergruppe mitgenommen hat und die Karten dementsprechend billig waren, sonst wäre ich sicher nicht reingekommen.
Ich war letztes Jahr in Stuttgart und ja, es ist ein schönes Musical :D
Die Musik ist toll und es hat eine besondere Atmosphäre.
Jan Ammann fand ich eigentlich sehr gut in der Rolle des Maxim (und nicht nur, weil er gut aussieht ;)), ansonsten hatte ich auch nicht wirklich Vergleichsmöglichkeiten, wer eventuell besser für die jeweiligen Rollen geeignet gewesen wäre.
Letztlich war ich sehr zufrieden mit dem Cast.
Vor allem Kerstin Ibald als Beatrice ist mir sehr gut im Gedächtnis geblieben, ich fand sie wirklich toll...und wen ich auch sehr gerne mag ist die Rolle des Frank (hab aber vergessen, wer ihn gespielt hat...)
Der Besuch hat sich auf alle Fälle gelohnt, auch wenn es nicht mein Lieblingsmusical ist :)
Ich war letztes Jahr in Stuttgart und ja, es ist ein schönes Musical :D
Die Musik ist toll und es hat eine besondere Atmosphäre.
Jan Ammann fand ich eigentlich sehr gut in der Rolle des Maxim (und nicht nur, weil er gut aussieht ;)), ansonsten hatte ich auch nicht wirklich Vergleichsmöglichkeiten, wer eventuell besser für die jeweiligen Rollen geeignet gewesen wäre.
Letztlich war ich sehr zufrieden mit dem Cast.
Vor allem Kerstin Ibald als Beatrice ist mir sehr gut im Gedächtnis geblieben, ich fand sie wirklich toll...und wen ich auch sehr gerne mag ist die Rolle des Frank (hab aber vergessen, wer ihn gespielt hat...)
Der Besuch hat sich auf alle Fälle gelohnt, auch wenn es nicht mein Lieblingsmusical ist :)
"Let me tell you my story. Let me tell you everything."
~ Castiel
~ Castiel
Karasu-chan
Beitrag #32, verfasst am 25.09.2013 | 17:51 Uhr
Ich kann mich dem nur anschließen.
Ich war letztes Jahr auch in Stuttgart und war begeistert. Rebecca ist zwar nicht mein Lieblingsmusical, aber ich hätte mich geärgert, wenn ich es nicht gesehen hätte.
Sogar meiner Freundin, die das Musical eigentlich gar nicht interessiert hat und die nur mit mir hin ist, weil sie mir eine Geburtstagsfreude machen wollte, hat es am Ende doch relativ gut gefallen.
Schade eigentlich, dass so ein schönes Musical nur ein Jahr in Deutschland gespielt wurde.
Habt ihr jemals das Buch gelesen, auf dem das Musical basiert?
Ich war letztes Jahr auch in Stuttgart und war begeistert. Rebecca ist zwar nicht mein Lieblingsmusical, aber ich hätte mich geärgert, wenn ich es nicht gesehen hätte.
Sogar meiner Freundin, die das Musical eigentlich gar nicht interessiert hat und die nur mit mir hin ist, weil sie mir eine Geburtstagsfreude machen wollte, hat es am Ende doch relativ gut gefallen.
Schade eigentlich, dass so ein schönes Musical nur ein Jahr in Deutschland gespielt wurde.
Habt ihr jemals das Buch gelesen, auf dem das Musical basiert?
Beiträge: 1295
Rang: Handbuchautor
Schreibwerkstättler
Schreibwerkstatt-Autor
Beitrag #33, verfasst am 25.09.2013 | 19:38 Uhr
Karasu-chan
Ich hab es gelesen und war teilweise überrascht, wie detailgetreu das Musical ist. Natürlich wurden Dinge weggelassen oder verändert, aber im Großen und Ganzen fand ich es sehr schön.
Zwei kleine Dinge haben mich "gestört" (das eine mehr, das andere weniger):
1. Im Buch gibt es eine Szene, in der "Ich" mit Beatrice ihre und Maxims demente Mutter besucht, die nicht versteht, dass Rebecca tot ist, die "Ich" nicht als Mrs. DeWinther anerkennt und die ganze Zet fragt: "Wo ist denn Rebecca? Was habt ihr mit Rebecca gemacht?". Dass die Szene im Musical fehlt, finde ich zwar nicht tragisch, aber ich hätte gerne eine Bühnendarstellung davon gesehen. Das wäre sicher eine starke Szene geworden.
2. Das stört mich etwas mehr - im Musical war Rebeccas Tod (im Großen und Ganzen) ein Unfall. Maxim hat sie von sich gestoßen, sie ist unglücklich gestürzt und daran gestorben. Im Buch hat er sie erschossen. Das fand ich ehrlich gesagt viel besser, weil es den moralischen Zwiespalt viel stärker gemacht hat.
Im Musical konnten sich die Zuschauer letztlich einreden: "Es war ja keine Absicht, er konnte ja nicht wissen, dass sie so unglücklich stürzen würde, er hat sie ja nicht gestoßen, weil er sie umbringen wollte, da kann man doch ein Auge zudrücken und Gnade vor Recht walten lassen...".
Im Buch gibt es kein Schönreden. Er hat sie kaltblütig erschossen. Da gibt es kein "unabsichtlich" oder "Versehen". Er hat eine Waffe auf sie gerichtet und abgedrückt. Das macht es zwar natürlich schwerer, das HappyEnd zu rechtfertigen, verstärkt aber auch den Kontrast von "Ich" und zeigt, zu was sie tatsächlich in der Lage ist (sei das resolute Decken eines Mörders nun eine gute oder schlechte Eigenschaft). Da war ich im Nachhinein vom Musical ein bisschen enttäuscht. Hatte sowas von "Unseren Zuschauern kann man solche Zwiespälte nicht zumuten... und es muss ein HappyEnd geben... machen wir halt aus dem Mord einen Unfall, merkt schon keiner."
Habt ihr jemals das Buch gelesen, auf dem das Musical basiert?
Ich hab es gelesen und war teilweise überrascht, wie detailgetreu das Musical ist. Natürlich wurden Dinge weggelassen oder verändert, aber im Großen und Ganzen fand ich es sehr schön.
Zwei kleine Dinge haben mich "gestört" (das eine mehr, das andere weniger):
1. Im Buch gibt es eine Szene, in der "Ich" mit Beatrice ihre und Maxims demente Mutter besucht, die nicht versteht, dass Rebecca tot ist, die "Ich" nicht als Mrs. DeWinther anerkennt und die ganze Zet fragt: "Wo ist denn Rebecca? Was habt ihr mit Rebecca gemacht?". Dass die Szene im Musical fehlt, finde ich zwar nicht tragisch, aber ich hätte gerne eine Bühnendarstellung davon gesehen. Das wäre sicher eine starke Szene geworden.
2. Das stört mich etwas mehr - im Musical war Rebeccas Tod (im Großen und Ganzen) ein Unfall. Maxim hat sie von sich gestoßen, sie ist unglücklich gestürzt und daran gestorben. Im Buch hat er sie erschossen. Das fand ich ehrlich gesagt viel besser, weil es den moralischen Zwiespalt viel stärker gemacht hat.
Im Musical konnten sich die Zuschauer letztlich einreden: "Es war ja keine Absicht, er konnte ja nicht wissen, dass sie so unglücklich stürzen würde, er hat sie ja nicht gestoßen, weil er sie umbringen wollte, da kann man doch ein Auge zudrücken und Gnade vor Recht walten lassen...".
Im Buch gibt es kein Schönreden. Er hat sie kaltblütig erschossen. Da gibt es kein "unabsichtlich" oder "Versehen". Er hat eine Waffe auf sie gerichtet und abgedrückt. Das macht es zwar natürlich schwerer, das HappyEnd zu rechtfertigen, verstärkt aber auch den Kontrast von "Ich" und zeigt, zu was sie tatsächlich in der Lage ist (sei das resolute Decken eines Mörders nun eine gute oder schlechte Eigenschaft). Da war ich im Nachhinein vom Musical ein bisschen enttäuscht. Hatte sowas von "Unseren Zuschauern kann man solche Zwiespälte nicht zumuten... und es muss ein HappyEnd geben... machen wir halt aus dem Mord einen Unfall, merkt schon keiner."
I don't know why anyone would listen to me, but it sure sounds like a them-problem to me.
Pronouns; she/her | sie/ihr
Pronouns; she/her | sie/ihr
Karasu-chan
Beitrag #34, verfasst am 25.09.2013 | 21:37 Uhr
Die Szene mit der dementen Großmutter wäre sicher gut gekommen auf der Bühne, da stimme ich dir zu.
Aber bezüglich Rebeccas Tod fand ich die Musical-Version besser. Als ich das Buch gelesen habe, hat es irgendwie auf mich den Eindruck gemacht, als wäre "Ich" gar nicht wirklich bewusst, dass ihr Mann ein Totschläger ist, oder anders gesagt, als würde sie sich gar nicht wirklich dran stören. Hauptsache, er liebt sie, alles andere zählt nicht. Das fand ich ein bisschen unrealistisch, aber andererseits auch wieder passend zu "Ichs" übrigem Verhalten. Trotzdem konnte ich mich mit der Version im Buch nicht so gut anfreunden wie mit der Version im Musical. Einfach weil die Musicalversion doch etwas nachvollziehbarer und realistischer ist.
Aber bezüglich Rebeccas Tod fand ich die Musical-Version besser. Als ich das Buch gelesen habe, hat es irgendwie auf mich den Eindruck gemacht, als wäre "Ich" gar nicht wirklich bewusst, dass ihr Mann ein Totschläger ist, oder anders gesagt, als würde sie sich gar nicht wirklich dran stören. Hauptsache, er liebt sie, alles andere zählt nicht. Das fand ich ein bisschen unrealistisch, aber andererseits auch wieder passend zu "Ichs" übrigem Verhalten. Trotzdem konnte ich mich mit der Version im Buch nicht so gut anfreunden wie mit der Version im Musical. Einfach weil die Musicalversion doch etwas nachvollziehbarer und realistischer ist.
Beiträge: 1295
Rang: Handbuchautor
Schreibwerkstättler
Schreibwerkstatt-Autor
Beitrag #35, verfasst am 25.09.2013 | 22:31 Uhr
Es hat sicher auch viel mit persönlichem Geschmack zu tun. Ich will auch nicht behaupten, dass mir damals die Musical-Version nicht gefallen hätte (ich habe das Buch ja nachher gelesen). Nur hat mir dann eben die Buch-Version noch en Stück besser gefallen. ^^
Theater lebt von Drama. Von storyinternen Problemen, von Irrungen und Wirrungen und Zwickmühlen. Musicals wurden ursprünglich (unter anderem) dazu erfunden, auf dramaturgische Art und Weise Kritik an Gesellschaft und Normen zu üben. Sie wurden erfunden, um die Zuschauer über die Spielzeit hinaus zu beschäftigen und zum Nachdenken anzuregen. Das ist heute zwar nicht mehr ganz so extrem, aber teilweise ist es immer noch Gang und Gäbe, in Musicals gesellschaftskritische Themen anzusprechen.
Da stellt sich mir dann halt die Frage - warum hat man ausgerechnet die Stelle entschärft, die wohl die größte (storyinterne) Zwickmühle beinhaltet hat, die das Buch zu bieten hatte? Warum - außer um den Protagonisten dem Publikum ein wenig sympathischer zu machen, sodass es leichter zu akzeptieren ist, dass er sich letztlich seiner eigentlich gerechten Strafe entzieht?
Ich will natürlich nicht sagen, dass meine Ansicht hier die allgemein gültige Wahrheit ist - ich bin mir relativ sicher, Lévay und Kunze hatten ihre Gründe, die Szene so zu gestalten, wie sie es getan haben. Was aber leider nichts daran ändert, dass ich es im Nachhinein ein wenig schade um diesen brillianten, potenziellen Zuschauer-Konflikt fand.
Theater lebt von Drama. Von storyinternen Problemen, von Irrungen und Wirrungen und Zwickmühlen. Musicals wurden ursprünglich (unter anderem) dazu erfunden, auf dramaturgische Art und Weise Kritik an Gesellschaft und Normen zu üben. Sie wurden erfunden, um die Zuschauer über die Spielzeit hinaus zu beschäftigen und zum Nachdenken anzuregen. Das ist heute zwar nicht mehr ganz so extrem, aber teilweise ist es immer noch Gang und Gäbe, in Musicals gesellschaftskritische Themen anzusprechen.
Da stellt sich mir dann halt die Frage - warum hat man ausgerechnet die Stelle entschärft, die wohl die größte (storyinterne) Zwickmühle beinhaltet hat, die das Buch zu bieten hatte? Warum - außer um den Protagonisten dem Publikum ein wenig sympathischer zu machen, sodass es leichter zu akzeptieren ist, dass er sich letztlich seiner eigentlich gerechten Strafe entzieht?
Ich will natürlich nicht sagen, dass meine Ansicht hier die allgemein gültige Wahrheit ist - ich bin mir relativ sicher, Lévay und Kunze hatten ihre Gründe, die Szene so zu gestalten, wie sie es getan haben. Was aber leider nichts daran ändert, dass ich es im Nachhinein ein wenig schade um diesen brillianten, potenziellen Zuschauer-Konflikt fand.
I don't know why anyone would listen to me, but it sure sounds like a them-problem to me.
Pronouns; she/her | sie/ihr
Pronouns; she/her | sie/ihr
Karasu-chan
Beitrag #36, verfasst am 25.09.2013 | 23:00 Uhr
Wenn man es so aufzieht, ist es durchaus sinnvoll, was du sagst.
Soviel ich weiß wurde es nicht nur im Musical sondern auch im Film (der ist ja schon von 1940) dahingehend entschärft, dass es nur eine fahrlässige und keine vorsätzliche Tötung war.
Vielleicht ging es dabei auch gar nicht speziell darum, Maxim sympathischer zu machen, sondern vielleicht eher darum, das Verhalten von "Ich" (im Film und) auf der Bühne nicht allzu unglaubwürdig erscheinen zu lassen. Im Buch hat man doch noch ein paar mehr Möglichkeiten, zu erklären, warum sie so zu ihm hält, obwohl er Rebecca umgebracht hat.
Da kann man aber nur mutmaßen.
Aber ich denke, man kann sich darauf einigen, dass beide Varianten ihre Vor- und Nachteile haben und dass es Geschmackssache ist, welche man bevorzugt.
Soviel ich weiß wurde es nicht nur im Musical sondern auch im Film (der ist ja schon von 1940) dahingehend entschärft, dass es nur eine fahrlässige und keine vorsätzliche Tötung war.
Vielleicht ging es dabei auch gar nicht speziell darum, Maxim sympathischer zu machen, sondern vielleicht eher darum, das Verhalten von "Ich" (im Film und) auf der Bühne nicht allzu unglaubwürdig erscheinen zu lassen. Im Buch hat man doch noch ein paar mehr Möglichkeiten, zu erklären, warum sie so zu ihm hält, obwohl er Rebecca umgebracht hat.
Da kann man aber nur mutmaßen.
Aber ich denke, man kann sich darauf einigen, dass beide Varianten ihre Vor- und Nachteile haben und dass es Geschmackssache ist, welche man bevorzugt.
Beiträge: 1295
Rang: Handbuchautor
Schreibwerkstättler
Schreibwerkstatt-Autor
Beitrag #37, verfasst am 25.09.2013 | 23:16 Uhr
Karasu-chan
Das auf jeden Fall. 😃
Den Film habe ich nur Ausschnittweise gesehen, muss ich gestehen. Was das betrifft, kann ich nicht so wirklich mitreden. ^^
Ich muss dazu vielleicht sagen, dass ich mir (leider) vor einiger Zeit abgewöhnt habe, Musicals einfach nur als Unterhaltung zu sehen. Ich mache jetzt seit kurzer Zeit eine Musical-Ausbildung und versuche daher, Shows als Lehrobjekte zu betrachten. Da geht zwar hin und wieder etwas Spaß verloren, aber teilweise entdeckt man auf diese Art und Weise auch spannende Details (zum Beispiel weiß ich jetzt endlich, warum der Tod aus "Elisabeth" in "Die Schatten werden länger" ein blaues Tuch bei sich hat, das keinen sichtbaren Zweck erfüllt ^^).
Vielleicht ist das der Grund, warum mich solche Änderungen etwas mehr fuchsen, als sie es sollten. Weil sie mir einfach stärker auffallen, als früher, wo Musicals für mich noch schlicht ein Hobby waren. 🙂
Aber ich denke, man kann sich darauf einigen, dass beide Varianten ihre Vor- und Nachteile haben und dass es Geschmackssache ist, welche man bevorzugt.
Das auf jeden Fall. 😃
Den Film habe ich nur Ausschnittweise gesehen, muss ich gestehen. Was das betrifft, kann ich nicht so wirklich mitreden. ^^
Ich muss dazu vielleicht sagen, dass ich mir (leider) vor einiger Zeit abgewöhnt habe, Musicals einfach nur als Unterhaltung zu sehen. Ich mache jetzt seit kurzer Zeit eine Musical-Ausbildung und versuche daher, Shows als Lehrobjekte zu betrachten. Da geht zwar hin und wieder etwas Spaß verloren, aber teilweise entdeckt man auf diese Art und Weise auch spannende Details (zum Beispiel weiß ich jetzt endlich, warum der Tod aus "Elisabeth" in "Die Schatten werden länger" ein blaues Tuch bei sich hat, das keinen sichtbaren Zweck erfüllt ^^).
Vielleicht ist das der Grund, warum mich solche Änderungen etwas mehr fuchsen, als sie es sollten. Weil sie mir einfach stärker auffallen, als früher, wo Musicals für mich noch schlicht ein Hobby waren. 🙂
I don't know why anyone would listen to me, but it sure sounds like a them-problem to me.
Pronouns; she/her | sie/ihr
Pronouns; she/her | sie/ihr
Karasu-chan
Beitrag #38, verfasst am 25.09.2013 | 23:46 Uhr
Ich finde es aber ehrlich gesagt gar nicht so schlecht, dass du die Dinge nun aus einem anderen Blickwinkel siehst. War doch eine nette Diskussion gerade.
Ich fand es ziemlich interessant, die Szene, in der sich das Rätsel um Rebeccas Tod aufklärt, aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Bisher habe ich die Änderung vom Buch zum Musical eigentlich nur positiv gesehen und sie gar nicht so hinterfragt.
Ich fand es ziemlich interessant, die Szene, in der sich das Rätsel um Rebeccas Tod aufklärt, aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Bisher habe ich die Änderung vom Buch zum Musical eigentlich nur positiv gesehen und sie gar nicht so hinterfragt.
Beiträge: 106
Rang: Bravoleser
Beitrag #39, verfasst am 16.10.2013 | 23:07 Uhr
Rebeccas Tod im Film wurde aus dem einfachen Grund entschärft, dass es in Hollywood damals den sogenannten "Hays Code" gab. Ein Mörder durfte nicht ungestraft davon kommen. Und besser als Maxim zu hängen war dann eben doch, Rebecca stolpern zu lassen.
Im Musical, so Kunze, wollte man dem Zuschauer überlassen, ob er Maxim glaubt, oder nicht. Vielleicht habe er sie ja auch direkt getötet und würde es nur nicht erzählen...?
Im Musical, so Kunze, wollte man dem Zuschauer überlassen, ob er Maxim glaubt, oder nicht. Vielleicht habe er sie ja auch direkt getötet und würde es nur nicht erzählen...?
Karasu-chan
Ach daher kommt das. Dann ist meine Theorie wohl hinfällig. :-)
Hast du auch eine Quelle dafür?
Hast du auch eine Quelle dafür?
Beiträge: 56
Rang: Bildzeitungsleser
Ich hab letztens den "Fehler" begangen, einen OS mit den Worten: "Schön hier, nicht wahr?" zu beginnen und seitdem ist automatisch beim Lesen die einzig mögliche Fortsetzung für mich: "Sehen Sie sich ruhig um. Das Zimmer von Mrs. de Winter. Ein herrlicher Raum." sowie alles, was danach kommt, inklusive Mrs. Danvers' wunderbares Lied "Rebecca".
Blöd nur, dass besagter OS so gar nichts mit "Rebecca" zu tun hat. (Hmpf.) Hätt ich meine Prota mal was anderes sagen lassen ...
😁
Blöd nur, dass besagter OS so gar nichts mit "Rebecca" zu tun hat. (Hmpf.) Hätt ich meine Prota mal was anderes sagen lassen ...
😁
„Ich habe keine Sense.
Ich trage nur dann einen schwarzen Kapuzenmantel,
wenn es kalt ist.
Ich habe auch kein Totenschädelgesicht,
dass ihr mir so gerne andichtet.
Wollt ihr wissen, wie ich wirklich aussehe?
Ich sage es euch. Schaut in einen Spiegel.“
(Der Tod in Markus Zusaks "Die Bücherdiebin")
Ich trage nur dann einen schwarzen Kapuzenmantel,
wenn es kalt ist.
Ich habe auch kein Totenschädelgesicht,
dass ihr mir so gerne andichtet.
Wollt ihr wissen, wie ich wirklich aussehe?
Ich sage es euch. Schaut in einen Spiegel.“
(Der Tod in Markus Zusaks "Die Bücherdiebin")
Seite: 1 - 2