ich schreibe gerade an meiner ersten Prosa Geschichte, in der es um mehrere junge Erwachsene geht, die sterben und dann im Jenseits wieder erwachen, wo sie einen Deal mit dem Teufel machen und dann Aufgaben für den Tod erledigen müssen.
Ich stelle hier jetzt das erste Kapitel ein, in dem die Charaktere einzelnd vorgestellt werden.
Ich musste den Text leider in zwei Posts aufteilen, der von mir zur Charakterisierung eingereichte Text überschreitet aber das Limit von 3500 Wörtern nicht.
Meine Fragen dazu:
1. Wird den Charakteren genug Persönlichkeit verliehen? Würdet ihr euch später an die hier gegebene Charakterisierung erinnern, wenn der Name erwähnt wird? Sind es zu viele Personen auf einmal?
2.Ist mein Schreibstil hier schon zu philosophisch/poetisch? Es wird in den späteren Kapiteln eventuell nämlich noch schlimmer, aber dieses Buch soll auch gleichzeitig irgendwie zum Nachdenken anregen. Es ist eigentlich nichts, was man Abends im bereits halbkomatösen Zustand zum Einschlafen lesen sollte.
3. Was haltet ihr von dem Titel? Ich weiß, dass es einige Kontroversen über nicht deutsche Titel gibt, deswegen würde mich das auch nochmal interessieren. Und bei diesem Thema auch der Name des Kapitels? Ich plane alle Kapitel mit lateinischen Sprichwörtern inklusive deutscher Übersetzung zu benennen. Ich perönlich habe aber auch ein Faible für die Sprache. Theoretisch würde die deutsche Übersetzung ja auch reichen.
4. Ein genereller Eindruck?
Und schon mal im Voraus: Vielen Dank für eure Hilfe.
Memento mori
Gedenke dem Tod/ Gedenke, dass du sterblich bist
Mors ianua vitae
Der Tod ist der Eingang zum Leben
Zachary Edevane & Asher Coleman
„Na los, komm schon, fahr schneller!“
„Schneller? Bist du lebensmüde?“
„Nein, aber gelangweilt. Bei diesem Tempo schlafe ich ja gleich ein“, Asher grinste seinen Freund an. Zachary riskierte einen Blick auf die Geschwindigkeitsanzeige, 120 km/h. Die Sekunde, die er dafür gebraucht hatte, kostete sie beide fast das Leben. Er schaffte es gerade noch das Lenkrad rum zu reißen und verfehlte knapp den Abgrund zu ihrer Rechten.
„Im Gegensatz zu dir hänge ich etwas an meinem Leben“, seufzte er. Asher rollte mit den Augen und nahm einen Schluck aus der Whiskyflasche.
„Nicht nennenswert. Willst du auch?“
„Nein.“
„Spielverderber. Man lebt nur einmal, wir sind jung, du solltest das Leben genießen, solange du noch kannst.“
„Na gut, gibt schon her.“ Asher grinste und reichte ihm die Flasche. Er nahm einen Schluck und kollidierte beinahe mit der Felswand auf der linken Seite. Die Bergstraße war eng, aber zum Glück war es spät, sodass sie niemandem begegneten. Er spürte das Brennen des Alkohols kaum noch, die Flasche war inzwischen fast leer, es war mindestens die zweite an diesem Abend, doch er war sich nicht sicher. Die Lichter der vereinzelten Siedlungen verschwammen in seinem Augenwinkel und auch die Straße hatte schon längst ihre scharfen Konturen verloren. Die Musik dröhnte lautstark in seinen Ohren, doch das störte ihn nicht, so waren die Nächte mit Asher nun mal. Der Lamborghini seines Vaters schlingerte in jeder Kurve bedrohlich. Sie hatten noch nie einen Unfall gebaut.
Zachary trat das Pedal weiter durch, die Tachonadel stieg, die Hemmung fiel, Asher grölte und er genoss den Adrenalinkick, den ihm jede Kurve bescherte. Das war Freiheit. Im Angesicht des Todes fühlten sie sich lebendig. Kurve, Adrenalinkick, Glücksgefühl. Bremsen war was für Feiglinge. Kurve, Adrenalinkick, Glücksgefühl. Sein Herz raste, er spürte, wie es gegen seinen Brustkorb schlug, das Blut durch seine Adern pumpte, es in seinen Ohren rauschen ließ. Freiheit. Kurve, Adrenalinkick, Glücksgefühl. Das war Leben. Kurve, Adrenalinkick, Angst. Pure, blanke Angst.
Er konnte dem entgegenkommenden Auto gerade noch ausweichen, doch dann spürte er es, das Gefühl zu fallen. Der Wagen hatte die Straße verlassen. In seinem Magen zog es, das pure Entsetzen breitete sich in ihm aus. Sie fielen, es fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Seine Hände klammerten sich ans Lenkrad, die Knöchel wurden weiß. Angst, pure, blanke Angst. Dann der Aufprall. Unnatürlich laut hörte er, wie das Metall über dem nackten Fels schrammte, sich verbog, zusammengedrückt wurde. Sekunden und gleichzeitig Jahre. Das Gefühl zu schweben. Angst. Die Welt drehte sich. Etwas traf ihn am Kopf oder sein Kopf traf auf etwas, er wusste es nicht. Asher schrie. Sein Schädel dröhnte. Aufprall, Metall auf Fels. Das Gefühl zu schweben. Aufprall.
Dunkelheit.
Everlynn Fitzgerald
Ihre Füße schmerzten, doch das war normal. Es würde das letzte Mal sein. Sie hatte kein Problem mit physischen Schmerzen, die waren auszuhalten. Sie atmete tief ein, die Nacht war klar, man konnte die Sterne sehen. Der Nachthimmel, grenzenlos wunderschön, atemberaubend. Und doch, das Licht, das ihre Augen einfingen entstammte Sternen, die schon längst erloschen waren. Der Friedhof der Sterne. Einsam, kalt und unendlich weit weg. Unendlichkeit, so unvorstellbar für den menschlichen Geist, genauso wie das Nichts, das dahinter lag.
Die kalte Luft tat ihr gut, sie war so nüchtern, wie seit Wochen nicht mehr. Sie ließ ihren Blick über die Lichter der Stadt schweifen. Von weiter weg mochten sie Ähnlichkeit mit den Lichtern der Sterne haben, doch von hier aus betrachtet war es ein heller Fleck in der Dunkelheit, etwas, das sich unrechtmäßig seinen Platz in der Unendlichkeit gesucht hatte.
Unter sich sah sie die Menschen aus dem Gebäude strömen. Die Vorstellung war seit einer guten halben Stunde vorbei. Sie war perfekt gewesen, wie immer. Sie löste die langen roten Locken aus dem festen Dutt. Freiheit. Etwas das sie nie gehabt hatte.
Sie hatte eine Gänsehaut. Die kalte Luft strich über ihre nackte Haut. Sie trug immer noch ihr Kostüm, der sterbende Schwan, was für eine Ironie. Das Eisen in ihrer Hand fühlte sich kalt an, schwer, unwiederbringlich. Sie lächelte.
Die Zeit verstrich, Stunden wurden zu Minuten, Minuten zu Stunden. Es war egal, Zeit war relativ. Die Sterne über ihr veränderten ihre Position, zogen weiter, verschwanden am Horizont, sie blieb. Für sie spielte das alles keine Rolle mehr.
Ihre Eltern dachten sicherlich, dass sie nach der Vorstellung etwas mit ihren Freundinnen machen würde. Sie wollte ihnen diese Illusion nicht nehmen.
Der Horizont wurde heller, das Licht der Stadt schien zu verblassen. Es war bis jetzt nur die Andeutung des nächsten Morgens, doch er würde kommen, unweigerlich, unvermeidbar, endgültig. Die Erde drehte sich, die Sterne verblassten, die ersten roten Sonnenstrahlen ließen die Stadt in Flammen aufgehen. Sie verstärkten das Rot ihrer Haare und ließen ihre blauen Augen noch kälter aussehen. Feuer und Eis.
Die Unendlichkeit des Sternenhimmels löste sich auf, während der rote Feuerball immer höher stieg, unweigerlich, unvermeidbar, endgültig. Ein neuer Tag für den Rest der Welt, doch nicht für sie. Ihre Zeit war stehen geblieben. Zeit war relativ.
Der sterbende Schwan, so traurig schön. Sie stand auf, ihre Beine fühlten sich steif an, sie hatte das Gefühl in ihnen verloren. Das Gewicht in ihrer Hand nahm zu, gewann an Bedeutung. Das Feuer brannte, die aufgehende Sonne hatte den Punkt vollster Pracht erreicht.
Sie spürte den kühlen Lauf an ihrer Schläfe, die aufgehende Sonne in ihrem Gesicht, den leichten Wind in ihren Haaren. Dann drückte sie ab.
Das Nichts umgab sie, die Unendlichkeit. Ein und das Selbe.
Sie spürte Nichts, nur
Dunkelheit.
Kyle Williams
„Pass doch auf man!“
Einen Scheiß wird er tun. Sollten sie doch selber aufpassen. Er konnte schließlich nichts dafür, wenn sie im Weg rum standen. Ohne sich zu entschuldigen oder sie zu beachten fuhr er weiter. Er hatte ein Ziel. Die Rollen seines Skateboards waren laut auf dem Beton, geschmeidig stand er auf dem Brett und ließ sich tragen. Durch den Park, die schmuddelige Seitengasse, den Vorort. Es wurde ruhiger, grüner und schon bald konnte er sein Ziel sehen, es war Zeit.
Die letzten zweihundert Meter musste er gehen, der Betonweg war zu Kies geworden. Die Steine knirschten unter seinen Füßen, der Wind zerrte an der Kapuze seines Hoodies. Er klemmte sein Skateboard an seinen Rucksack und ging zur Tür, sie war verschlossen. Er hatte damit gerechnet, Windräder waren heutzutage ziemlich gut vor Metalldieben gesichert, doch er war kein Dieb. Er zückte sein Handy. Für die meisten seiner Unternehmungen war es viel zu langsam und viel zu schlecht zu bedienen, doch hierfür würde es reichen. Schließlich war er gut, der Beste und sein Handy war eventuell etwas anders, als normale Handys, besser. Es dauerte nicht lange bis er ein leises Klicken hörte. Ein Hoch auf die Technik. Es dauerte nicht lange und die Tür war offen, die Alarmanlage war schnell umgangen und seinem Ziel stand nichts mehr im Weg, das war fast zu einfach. Er begann den Aufstieg.
Mindestens achthundert Treppenstufen später hatte er sein Ziel erreicht, er war oben angekommen. Er öffnete die Tür und sofort blies ihm der Wind um die Ohren. Sein Herz pochte laut, zum einen, weil er es nicht gewohnt war so viele Stufen am Stück zu laufen und das, obwohl er in einem Schloss leben musste, zum anderen, weil ihm die Aussicht schlicht und einfach den Atem nahm.
Vor ihm drehten sich die drei Flügel des Windrades, sie durchschnitten die Luft, obwohl es doch dieselbe war, die sie antrieb. Vor sich konnte er seine Stadt sehen, den Ort, von dem er geflohen war. Es dämmerte bereits, die Luft war kühl geworden und hier oben war es regelrecht kalt. Das Licht begann sich zu verändern. Er setzte sich und genoss die Kälte, das einzige Geräusch waren die Flügel, die beständig die Luft durchschnitten. Ruhe und Frieden. Niemand der etwas von einem wollte, niemand der ihm befahl gerade zu sitzen, teure Kleidung zu tragen und in der Öffentlichkeit immer zu lächeln. Bloß niemandem zeigen, wer er wirklich war. Fassade war alles, Fassade hielt das Land am Laufen und die Leute zusammen. Kaum etwas war echt. Wohltätigkeitsveranstaltungen, Stiftungen, Wohltätigkeitsorganisationen. Alles Mittel zum Zweck, eine Farce, nur damit die Leute den Glauben nicht verloren und sie weiter auf ihre Kosten leben konnten. Seine Zukunft war vorherbestimmt und er hatte nicht das Recht mitzureden. Kein Wunder, dass er floh. Ob es nun ins Darkweb oder auf ein Windrad war, Hauptsache raus aus seiner Realität. Weg von Mrs. Von und Mr. Zu, weg von den Bediensteten, den Banketten, Ballsälen, Anzügen und der Etikette. Es war einfach nur grauenvoll.
Die ersten Sterne waren am Himmel erschienen, die Sonne nur noch ein dünner Streifen am Horizont. Ihm war kalt, er hoffte, dass seine Eltern im Bett sein würden, wenn er zurückkam. Den Bediensteten nachts auszuweichen war kein Problem, er hatte sie bestochen. Die Ruhe und der Frieden, die nachts im Schloss herrschten waren angenehm. Er mochte die Nacht, keine Menschen, keine Anforderungen, keine Erwartungen. Ruhe und Frieden.
Er stand auf, schwankte einen Moment, bis das Blut in seine Beine schoss. Eine Sekunde der Panik, dann war sie vorbei. Es war rutschig, der Wind hatte zugenommen. Er strauchelte, Panik überkam ihn. Nur noch wenige Meter, dann war er wieder auf der sicheren Plattform. Ein unerwarteter Windstoß, ein missglückter Schritt, ein übersprungener Herzschlag. Dann der Fall, der Unglaube, die Angst, die Gewissheit. Er schloss die Augen.
Dunkelheit.
Florence Cavendish
Sie saß in dem teuren Ledersessel in ihrem Salon und starrte aus dem Fenster. Oder besser gesagt der breiten Fensterfront, von der aus sie einen atemberaubenden Ausblick über die Skyline der Stadt hatte. Oder vielmehr sollte es atemberaubend sein, sie fand es einfach nur langweilig. Es gehörte einfach zu ihrem Leben dazu. Sie hatte alles was man sich wünschen konnte und wenn nicht, dann wurde es ihr gekauft. Sie hatte das perfekte Leben, das perfekte Aussehen, die perfekte Kleidung, perfekte Freundinnen und den perfekten Freund. Es war zum Sterben langweilig. Sie nahm noch einen Schluck aus ihrem Glas, sie hatte Zeit.
Sie war so jung, ihr Leben hatte noch nicht einmal wirklich angefangen und doch hatte sie alles, was man erreichen konnte. Sie war gelangweilt, nichts machte noch Spaß. Wenn sie im Casino war, war es egal, ob sie gewann oder alles verlor, Wetten in Millionenhöhe waren kaum nennenswert, die berauschende Wirkung der Drogen spürte sie kaum noch. Sie nahm einen weiteren Schluck.
Also wieso nicht mal was Neues wagen? Alles, Hauptsache keine Langeweile mehr. Es konnte nur besser werden. Sie drehte sich in ihrem Stuhl, nahm einen weiteren Schluck, sah aus dem Fenster. Langeweile. Wolkenkratzer, Häuserreihen, Supermärkte. Straßen, Autos, Züge. Menschen, Tiere und was sonst noch alles durch die dreckigen Gassen dieser Stadt kriechen mochte. Ein Schluck, ein Blick und Langeweile. Sie strich sich die langen braunen Haare hinters Ohr. Selbst ihr Aussehen war langweilig, so schön sie auch sein mochte. Braune Haare, braune Augen, durchschnittlich groß, schlank. Sie hatte es nur dem Zufall zu verdanken, dass der Braunton angenehm warm war, ihre Gesichtszüge klar definiert und ihre Beine gerade waren. Ein Schluck, ein Blick, Langeweile.
Es war Abend, die Sonne war am Untergehen, die meisten Menschen würden wohl sagen, dass es atemberaubend aussah. Sie fand es langweilig. Die Langeweile war ein ständiger Begleiter, es gab kein Entrinnen, keinen Ausweg, nur die tiefe Unzufriedenheit, die sie auslöste. Ein Schluck, ein Blick, Langeweile.
Die Menschen gingen hierhin, die Menschen gingen dorthin, immer dasselbe, der gleiche Tag, der gleiche Ablauf. Routine, Tag für Tag, Jahr für Jahr. Ein Schluck, ein Blick, Langeweile.
Sie spürte, wie ihre Arme langsam schwer wurden, träge. Ihr war warm, ihre Sicht schien schärfer zu werden, gleichzeitig aber auch nicht. Sie lächelte. Sie hatte ihr schönstes Kleid an, die schönsten Schuhe, die schönste Frisur, alles war perfekt. Wie immer. Ein Schluck, ein Blick, Langeweile.
Ihre Eltern waren weg, wie immer. Es war ein Wunder, wenn sie mal da waren. Sie hatte kein Problem damit, sie hatte sowieso nichts mit ihnen zu tun, es sei denn sie schenkten ihr irgendwas, das sie nicht brauchte. Ein weiterer Schluck.
War es das was die meisten Menschen Leben nannten? Das immer wieder Kehrende, der Alltag, die Routine. Die Langeweile? Das Selbe, immer und immer wieder? Das falsche Lächeln, das scheinheilige Kompliment, die falschen Freunde? Sollte das wirklich das Leben sein? Es war langweilig, immer und immer wieder. Ein Schluck, ein Blick, Langeweile.
Sie spürte wie sie müde wurde. Ihre Glieder wurden schwer. Die Wirkung machte sich langsam deutlich bemerkbar, sie lächelte. Es war Zeit für etwas Neues, schlimmer als das hier konnte es nicht werden. Sie atmete tief ein, die Sonne stand als großer roter Feuerball direkt über der Stadt, die Stadt schien zu brennen. Ein Schluck, ein Blick, sie schloss die Augen.
Dunkelheit.
Si vis pacem, para bellum
Life is the art of dying
Wissen ist Macht
Es war ein angenehm warmer Abend, es erinnerte ihn an Italien. Die Sonne tauchte alles in ein warmes Licht, die laue Sommerluft strich über seine Haut. Er schloss die Augen, genoss das Gefühl. Ein tiefer Atemzug. Der Geruch von Kaffee wehte ihm um die Nase, dieser Abend hatte etwas Sentimentales, etwas Wehmütiges. Eine traurige Schönheit. Umso schöner etwas war, desto trauriger erschien es ihm. Schönheit war so vergänglich.
Der Kopfschmerz kehrte zurück, die Müdigkeit, die Antriebslosigkeit. Dinge, die in letzter Zeit zu ständigen Begleiter geworden waren. Wann hatte er zuletzt etwas gegessen? Er wusste es nicht, er sah keinen Sinn im Essen. Er nahm seinen Hut ab und legte ihn neben sich, ebenfalls ein ständiger Begleiter. Ein Klassiker.
Das Wasser umspielte sanft seinen Körper, seine Kleidung hing nass und schwer an ihm, doch er hatte sie nicht ausziehen wollen. Sie gehörte dazu, zu ihm, sie war ein Klassiker. Er hatte den Pool auf der Dachterrasse schon immer gemocht, hier oben war es so friedlich und doch war man irgendwie Teil eines Ganzen. Nicht das er Teil eines Ganzen wäre, nein, das war er nie und würde er wohl auch nicht mehr sein. Er war eben ein Klassiker.
Er fühlte sich schwach, das klare Wasser vor sich hatte sich verfärbt. Schwarze Punkte begannen vor seinen Augen zu tanzen, seine Sicht wurde unschärfer. Da war wieder dieser Geruch, er schloss die Augen, spürte die untergehende Sonne in seinem Gesicht. Es war fast wie damals, vor so langer Zeit. Aber was war schon Zeit?
Er kam sich älter vor, als er war. Manchmal fühlte er sich, als ob er schon seit hunderten von Jahren lebte, doch im nächsten Moment war er kaum ein paar Monate alt. Gerade fühlte er sich alt, als hätte er ein ganzes Leben hinter sich. Nun, irgendwie hatte er das, er hatte sein ganzes Leben hinter sich. Es würde nicht mehr viel dazu kommen.
Die Farbe hatte sich ausgebreitet, verteilte sich, manchmal verblich sie, meistens nicht. Von hier oben konnte er die Stadt sehen, er genoss den Ausblick, er war schön. Traurig. Das Rot der Abendsonne war außergewöhnlich, fast schon unnatürlich. Er fühlte sich schwächer. Sein Sichtfeld wurde kleiner, seine Muskeln kraftloser, das Atmen fiel ihm schwerer. Es würde nicht mehr lange dauern.
Wieder schloss er die Augen und versuchte den Moment einzufangen, ihn zu genießen, schließlich war der Abend außergewöhnlich schön. Die Umstände weniger. Aber man sollte nehmen, was man kriegen konnte, das Beste draus machen, nicht wahr? Aber wenn es nichts Gutes mehr gab, wie machte man dann das Beste draus? Er wusste es nicht, doch es war ihm ehrlich gesagt auch egal. Man musste nicht immer alle Mysterien des Lebens ergründen, manchmal musste man die Dinge einfach akzeptieren. Sich damit abfinden und genießen. Er schloss die Augen.
Eine leise Melodie fand ihren Weg an sein Ohr, kaum wahrnehmbar und doch war sie da. Leise, wunderschön und so vergänglich. Traurig. Ihm war schwindelig, doch das was trug ihn, er konnte nicht fallen.
Die Melodie wurde immer leiser, der Geruch schwächer, die Eindrücke nahmen ab. Er ließ sich sinken, vom Wasser tragen, er spürte nichts mehr, ließ sich fallen, ließ los. Bis nichts mehr da war, außer
Dunkelheit.
Jade Cass
Der Klang ihrer Absätze auf dem Mamorboden hallte laut von den Wänden wieder. Es war dunkel, es war kalt, sie war allein, genauso mochte sie es. Ihre Schritte waren ein selbstbewusster Rhythmus, wer ihn hört wusste, dass sie kam. Wer ihn hörte brachte sich in Sicherheit.
Ihr Mantel wehte hinter ihr her, die schwarzen Haare ebenso. Die breite Treppen nach oben, präzise, klar, eindeutig. Eine Tür, eine Treppe, der Mamor wurde weniger, sie stieg höher.
Das Geräusch ihrer Absätze auf dem Holzfußboden, leiser, dumpfer, aber immer noch deutlich hörbar. Sie wurde nicht langsamer, sie wusste wohin sie wollte. Präzise, klar, eindeutig, sie wie sie es mochte. Eine letzte Treppe, eine letzte Tür, dann war sie da.
Die Dunkelheit der Nacht hieß sie willkommen, der Wind war kühl als er durch ihre Haare strich. Ihre grauen Augen glichen den Sternen in der Dunkelheit, ihre Haare und ihre Kleidung waren die Dunkelheit. Sie war die selbsternannte Nacht.
Sie trat an den Rand des Daches, kaum ein Geräusch drang durch die Dunkelheit zu ihr herauf, sie schien undurchdringlich, kalt. Dabei war die Sonne noch gar nicht so lange untergegangen. Es war ein ungewöhnlicher Abend gewesen, die Sonne hatte rot und bedrohlich am Horizont gebrannt und ihr war es so vorgekommen, als ob sie alles verschlingen wollte. Doch dann war sie untergegangen, wie jeden Abend und die Nacht war gekommen präzise, klar und eindeutig.
Für so einen warmen Abend war es nun ungewöhnlich kalt. Sie zog ihren leichten Mantel enger um sich, sie schien mit der Dunkelheit zu verschmelzen, nur die helle Haut und die kalten Augen stachen aus der Dunkelheit hervor.
Niemand wusste, dass sie hier war. Niemand würde es wissen. Sie schätze die Einsamkeit. Die Einsamkeit beschützte sie. Sie stieg auf die Brüstung und sah hinunter, Dunkelheit und Einsamkeit. Präzise, klar, eindeutig. Sicher.
Sie sah sich um, ließ ihren Blick schweifen, durch die Dunkelheit hindurch, weiter, bis ins Nichts. Sie wusste nicht genau, warum sie hier war und doch stand der Grund ganz klar vor ihr. Eindeutig, präzise, klar. Sie hatte gewusst, dass der Tag kommen würde, dass er kommen musste. Manche Dinge waren eben unausweichlich, nicht wahr?
Schicksal? Etwas voran sie nie geglaubt hatte, doch manchmal ließen sich die Dinge eben nicht anders erklären. Präzision war Wunschdenken, Eindeutigkeit ein Traum, Klarheit eine Illusion. Die Realität war nachts eine andere, die Lüge wurde zur Wahrheit, die Wahrheit zur Lüge. Die Nacht war ein anderer Raum, die Menschen waren andere. Die Grenzen verschwammen, Traum und Realität gingen ineinander über, Wahrheit und Lüge waren ein und dasselbe.
Es sollte also diese Nacht sein? Nun, dann war es so. Sie hatte keine Angst, das Gefühl war ihr fremd. Sie brauchte es schlicht und einfach nicht. Sie hatte die Nacht und die Dunkelheit, dort war sie sicher. Hier war sie sicher. Jetzt war sie sicher. Sicherheit war eine Illusion. Nichts war real, nichts war es nicht.
Hier und jetzt. Jetzt oder nie. Sein oder nicht sein. Leben und Tod.
Sie sprang. Ihr Ziel war die
Dunkelheit.
3145 Wörter
Si vis pacem, para bellum
Life is the art of dying
Wissen ist Macht
1. Wird den Charakteren genug Persönlichkeit verliehen?
Persönlichkeit kommt bei allen auf, auch wenn Du (aufgrund der Kürze) nicht zu sehr ins Detail gehst. Man erhält zumindest eine vage Vorstellung und kann sie grob in eine Schublade stecken. Auf der anderen Seite weiß man nicht was noch in den folgenden Kapitel wo sie in der Hölle zusammenkommen und Tod und Teufel begegnen noch kommt und wie sich die Charaktere entwickeln. Zuviele Personen sind es für mich jedenfalls nicht, das wäre überschaubar.
- Zachary Edevane & Asher Coleman
Also ein wenig mehr Info (Details) wo die gerade rumgurcken (um einzuschätzen ob 120 Sachen zu schnell sind) und vlt. das Vehikel etwas eher nennen, fände ich gut.
And them good ole boys were drinking whiskey and rye
Singin' this'll be the day that I die
This'll be the day that I die.
Don McLean - American Pie
(Vlt. könnte das im Autoradio dudeln?)
- Everlynn Fitzgerald
Sehr schön und nachvollziehbar geschreiben. Thema Suizid ist immer sehr heikel und tragisch, aber Du transportierst das richtig herüber, auch da Du viel offen und im Argen läßt (was aber nicht schlimm ist sondern wie gesagt passt).
- Kyle Williams
Okay, die Figur will dem gut betuchten Elternhaus und den damit Verbundenen Regeln und Einschränkungen entfliehen. Jedoch wird mir hier nicht kalr warum er genau auf das Windrad klettert. Ist es jetzt nur der Kick, oder will er sich umbringen? Da Suizid schon einmal vorkam, würde ich es ausschließen wollen. Falls ich recht liege, würde ich es noch um eine Facette bereichern: Er könnte ja hinaufklettern um spektakuären und gefährliche Fotos zu machen wie es momentan in ist, und dabei aus Leichtsinn zu Tode kommen. Da müsste dann evt. auch ein besseres Smartphone her, was auch zum ermeindlich reichen Elternhaus passen würde. Oder liege ich komplett falsch?
- Florence Cavendish
Hier wird mir nicht kalr warum udn wie sie zu Tode kommt. Man trinkt sich einen über'n Durst, aber davon stirbt man nicht so ohne weiteres; für eine richtige Alkoholvergiftung müsstest Du das schon drastischer Beschreiben. Fällt zwar das Wort "Drogen", aber es wird nciht eindeutig klar ob oder was da im Spielmist außer Alkohol. Auch dab würde ich wenn das besser herausarbeiten was sie sich noch eingeworfen, geschnieft oder gespritzt hat.
Es war zum Sterben langweilig - den Satz finde im Gesamtkontext der ganzen Geschichte und deren Haupthemas verdammt gut gelungen, auch weil er dadurch eine tiefere Bedeutung, ja, einen Doppelsinn bekommt.
- Francesco Fiore
Hier erwähnst Du anders als bei den anderen ein Land. Würde ich evt. bei den anderen auch tun, sonst frage ich mich als Leser warum wird das hier explitzt erwähnt, bei den anderen jedoch nicht?
Ein weiterer Suizid? Und was das mit dem "Klassiker" jetzt genau intendiert ist wird mir leider auch nicht so klar.
Oder sollen das jetzt - auch die beiden ersten Jungs im Laborghini - alles Suizide sein?
- Jade Cass
Also in diesem Teil habe ich gerade beim Lesen sehr viele Fragenzeichen über meinem Kopf schweben, aber das kann auch an der späten Stunde liegen. So richtig kann ich mich in diese Figur nicht hineinversetzen, und daher beliebt mir auch so vieles unklar.
2. Ist mein Schreibstil hier schon zu philosophisch/poetisch?
Nein, finde ich nicht. Und ich bin in der Philosophie äußerst bewandert, beschäftige mich auch mit Poesie. Mir gefällt das so jedenfalls, aber ich finde auch ein weniger bewanderter Leser dürfte nicht überfodert werden.
3. Was haltet ihr von dem Titel?
Lingua latina est linguam bonam! Ich finde sie passend, wobei auch als Titel die Namen herhalten könnten, und die Zitate Eingangs über dem Kapiteltext stehen könnten, aber das ist nur eine Variante. Gehen tut beides. Und auf die Kontroverse mit anderssprachigen Titel gebe ich nicht, hey, es ist Deine Geschichte. Gerade solche bekannten, meist philosophisch und/oder historisch geprägten Zitaten ist man auf einer anderen Ebene, persönlich finde ich den O-Ton immer am interessantesten, da er unverfälschter ist (BTW; am Ende das Kapitel würde ich als Fußnote die Übersetzung mitliefern. - und in der Einleitung am Anfang darauf hinweisen.) Ich habe im Studum wenn möglich auch immer mit lateinischen Originalquellen gearbeitet, und auch eigene Übersetzungen angestellt (als Vergleich). Von daher, laß die Titel auf Latein, finde ich sehr passend in dem Kontext!
In diesem Sinne: mors certa, hora incerta!
4. Ein genereller Eindruck?
Das Thema "Tod" finde ich generell sehr gut und spannend, auch da der "Gevatter Tod" eine meiner Lieblingsrollen ist die ich bisher in den Aufführungen und Showacts gespielt habe, wobei mein Tod sehr von der Scheibenwelt inspiriert wurde). In allen Teilgeschichten steht am Ende immer die Dunkelheit - vielleicht hat denen auch jemand gesagt "HEY, geh nicht ins Licht!" 😉 - womit Du eine Konsistenz wie auch einen Konnex schaffst zwischen den einzelnen Figuren. Auch die Auswahl der Figuren sowie deren zu Tode kommen ist abwechslungsreich. Schreibstil ist angenehm, es läßt sich soweit gut ohne weitere Probleme lesen.
So, daß wäre jetzt eine erste, grobe Einschätzung. Hoffe hilft Dir weiter?
* "May God grant us the wisdom to discover right, the will to choose it, and the strength to make it endure. Amen."
* "Ein ritter sô gelêret was, daz er an den buochen las, swaz er dar an geschriben vant."
* "A Knight is sworn to valour! His heart knows only virtue! His blade defends the helpless! His might upholds the weak! His word speaks only truth! His wrath undoes the wicked!"
Also erstmal vielen Dank für deine Kritik, sie war wirklich sehr hilfreich.
Das mit dem Autoradio habe ich tatsächlich auch überlegt, ich habe nur leider null Ahnung von Musik, weil ich selbst kaum welche höre, deswegen ist mir nichts passendes eingefallen. Mir gefällt aber das Lied, das du zitiert hast ganz gut, also werde ich eventuell gebrauch davon machen.
Also ein wenig mehr Info (Details) wo die gerade rumgurcken (um einzuschätzen ob 120 Sachen zu schnell sind) und vlt. das Vehikel etwas eher nennen, fände ich gut.
Ich hatte etwas später erwähnt, dass es sich um eine Bergstraße handelt, die ja in der Regel eng und kurvig sind, dass könnte man dann eventuell etwas früher erwähnen, gemeinsam mit der Art des Wagens.
- Everlynn Fitzgerald
Sehr schön und nachvollziehbar geschreiben. Thema Suizid ist immer sehr heikel und tragisch, aber Du transportierst das richtig herüber, auch da Du viel offen und im Argen läßt (was aber nicht schlimm ist sondern wie gesagt passt).
Dankeschön:)
- Kyle Williams
Okay, die Figur will dem gut betuchten Elternhaus und den damit Verbundenen Regeln und Einschränkungen entfliehen. Jedoch wird mir hier nicht kalr warum er genau auf das Windrad klettert. Ist es jetzt nur der Kick, oder will er sich umbringen? Da Suizid schon einmal vorkam, würde ich es ausschließen wollen. Falls ich recht liege, würde ich es noch um eine Facette bereichern: Er könnte ja hinaufklettern um spektakuären und gefährliche Fotos zu machen wie es momentan in ist, und dabei aus Leichtsinn zu Tode kommen. Da müsste dann evt. auch ein besseres Smartphone her, was auch zum ermeindlich reichen Elternhaus passen würde. Oder liege ich komplett falsch?
Es handelt sich hier auf jeden Fall nicht um Suizid, das hätte ich deutlicher gemacht. Ich hatte ursprünglich auch geplant Irgendwas in Richtung spektakulärer/ gefährlicher Fotos zu machen, aber mir ist das anscheinend irgendwie abhanden gekommen. Das werde ich nachbessern.
Zu dem Smartphone: Er dürfte schon das Beste haben, was man so bekommen kann, allerdings war ich mir nicht sicher in wieweit die dann trotzdem zum Hacken geeignet sind. Deswegen die Verbesserung, aber zu dem Thema werde ich mich vielleicht noch mal im Nachhilfe Thread zu dem Thema erkundigen.
- Florence Cavendish
Hier wird mir nicht kalr warum udn wie sie zu Tode kommt. Man trinkt sich einen über'n Durst, aber davon stirbt man nicht so ohne weiteres; für eine richtige Alkoholvergiftung müsstest Du das schon drastischer Beschreiben. Fällt zwar das Wort "Drogen", aber es wird nciht eindeutig klar ob oder was da im Spielmist außer Alkohol. Auch dab würde ich wenn das besser herausarbeiten was sie sich noch eingeworfen, geschnieft oder gespritzt hat.
Es handelt sich hierbei um Gift, das sich in ihrem Getränk befindet. Ich wüsste dabei nicht, wie ich das anders/genauer beschreiben soll.
Es war zum Sterben langweilig - den Satz finde im Gesamtkontext der ganzen Geschichte und deren Haupthemas verdammt gut gelungen, auch weil er dadurch eine tiefere Bedeutung, ja, einen Doppelsinn bekommt.
Dankeschön, das hatte ich tatsächlich sogar beabsichtigt.
- Francesco Fiore
Hier erwähnst Du anders als bei den anderen ein Land. Würde ich evt. bei den anderen auch tun, sonst frage ich mich als Leser warum wird das hier explitzt erwähnt, bei den anderen jedoch nicht?
Ihn stelle ich mir als gebürtigen Italiener vor, der aber mit seinen Eltern ausgewandert ist, als er noch jünger war. Deswegen die Erwähnung des Landes. Eben als Teil der Charakterisierung. Die anderen haben diesen Hintergrund eben nicht und ich wollte mich
Ein weiterer Suizid? Und was das mit dem "Klassiker" jetzt genau intendiert ist wird mir leider auch nicht so klar.
Oder sollen das jetzt - auch die beiden ersten Jungs im Laborghini - alles Suizide sein?
Ja, er hat sich im Pool auf dem Dach die Pulsadern aufgeschnitten. Aber die Zachary, Asher und Kyle sind keine Suizide.
Er soll ein bisschen old-fashioned sein, eben klasisch. Auch ein wenig so, wie ich mir eine dieser alten Jazzbars vorstelle.
- Jade Cass
Also in diesem Teil habe ich gerade beim Lesen sehr viele Fragenzeichen über meinem Kopf schweben, aber das kann auch an der späten Stunde liegen. So richtig kann ich mich in diese Figur nicht hineinversetzen, und daher beliebt mir auch so vieles unklar.
Ich glaube das ist auch erstmal nicht so schlimm, ich denke sie ist ein eher geheimnisvoller Charakter. Sie bekommt in den nächsten Kapitel aber eine etwas größere Sprechrolle in relation zu den anderen Charakteren. Ich weiß zwar nicht, ob das die Fragen dann so unbedingt beantwortet, aber vielleicht entsteht dann ein größeres Gefühl für den Charakter.
3. Was haltet ihr von dem Titel?
Lingua latina est linguam bonam! Ich finde sie passend, wobei auch als Titel die Namen herhalten könnten, und die Zitate Eingangs über dem Kapiteltext stehen könnten, aber das ist nur eine Variante. Gehen tut beides. Und auf die Kontroverse mit anderssprachigen Titel gebe ich nicht, hey, es ist Deine Geschichte. Gerade solche bekannten, meist philosophisch und/oder historisch geprägten Zitaten ist man auf einer anderen Ebene, persönlich finde ich den O-Ton immer am interessantesten, da er unverfälschter ist (BTW; am Ende das Kapitel würde ich als Fußnote die Übersetzung mitliefern. -
Genau das ist auch meine Meinung, manche Dinge kann man eben einfach nicht übersetzen. Ich wollte nur einfach noch andere Meinungen dazu hören.
Ich weiß allerdings nicht, ob es für den, im Lateinischen unbewanderten Leser nicht zu umständlich wäre bei jedem Kapitel erst die Übersetzung in der Fußnote zu suchen.
Über die Namen der Charaktere als Kapitelüberschrift habe ich auch nachgedacht, die Kapitel wären mir dann allerdings zu kurz gewesn(sie sind alle genau eine DIN-A4 Seite lang), deswegen sind sie jetzt unter einem übergreifenden Kapitel zusammengefügt und die Namen fungieren quasi als Unterüberschriften.
womit Du eine Konsistenz wie auch einen Konnex schaffst zwischen den einzelnen Figuren. Auch die Auswahl der Figuren sowie deren zu Tode kommen ist abwechslungsreich. Schreibstil ist angenehm, es läßt sich soweit gut ohne weitere Probleme lesen.
Das freut mich sehr und gibt mir hoffentlich die Motivation Kapitel drei dann endlich auch mal zu beenden.
Also vielen Dank nochmal, die Kritik war wirklich hilfreich.
Wir lesen uns dann😉
Si vis pacem, para bellum
Life is the art of dying
Wissen ist Macht
Aber warum nimmt sie Gift? Oder hat Ihr jemand anderes was ins Glas getan - hat sie Stress mit wem, vlt. Konkurrenten, Neider oder mißgünstige Familienmitglieder, oder sonstwie Feinde? Ansonsten macht die Dosis das Gift, und vlt. hat sie sich einfach mit irgendeiner neumodischen Droge verschätzt/Vertan (Überdosis-Exitus).Es handelt sich hierbei um Gift, das sich in ihrem Getränk befindet. Ich wüsste dabei nicht, wie ich das anders/genauer beschreiben soll.
Eines der Fragezeichen was warum sie stirbt. 😉Ich glaube das ist auch erstmal nicht so schlimm, ich denke sie ist ein eher geheimnisvoller Charakter.
Ansonsten ist die Idee der ganzen Geschichte nachwievor super, da wäre genug Spannung drin um sie weiterzulesen.
* "May God grant us the wisdom to discover right, the will to choose it, and the strength to make it endure. Amen."
* "Ein ritter sô gelêret was, daz er an den buochen las, swaz er dar an geschriben vant."
* "A Knight is sworn to valour! His heart knows only virtue! His blade defends the helpless! His might upholds the weak! His word speaks only truth! His wrath undoes the wicked!"
Aber warum nimmt sie Gift? Oder hat Ihr jemand anderes was ins Glas getan - hat sie Stress mit wem, vlt. Konkurrenten, Neider oder mißgünstige Familienmitglieder, oder sonstwie Feinde? Ansonsten macht die Dosis das Gift, und vlt. hat sie sich einfach mit irgendeiner neumodischen Droge verschätzt/Vertan (Überdosis-Exitus).
Ihr ist eben zum sterben langweilig, ihr hat diese Welt absolut nichts mehr zu bieten. Es gibt einfach nichts mehr für sie zu tun, zumindest ist sie der Meinung. Also warum nicht ein neues "Abendteuer" wagen?
Eines der Fragezeichen was warum sie stirbt
Das frage ich mich ehrlich gesagt auch noch. Allerdings bin ich jemand, der grob plant worum es gehen soll, das Ende kennt und dann einfach mal guckt, was passiert. Der Grund für ihren Suizid sollte mir eigentlich klar sein, aber irgendwie hat sich das noch nicht ergeben.
Ansonsten ist die Idee der ganzen Geschichte nachwievor super, da wäre genug Spannung drin um sie weiterzulesen.
Das ist schön, denn ich werde hier wohl bald das zweite Kapitel hochladen und bei dem bin ich mir noch unsicherer, als bei diesem hier.
Si vis pacem, para bellum
Life is the art of dying
Wissen ist Macht
Das wird schon ... Do. oder do not. There is no try!
* "May God grant us the wisdom to discover right, the will to choose it, and the strength to make it endure. Amen."
* "Ein ritter sô gelêret was, daz er an den buochen las, swaz er dar an geschriben vant."
* "A Knight is sworn to valour! His heart knows only virtue! His blade defends the helpless! His might upholds the weak! His word speaks only truth! His wrath undoes the wicked!"
zum Sterben laaaaangweilig
War wohl nicht subtil genug😉
Si vis pacem, para bellum
Life is the art of dying
Wissen ist Macht
Zachary Edevane & Asher Coleman
„Na los, komm schon, fahr schneller!“
„Schneller? Bist du lebensmüde?“
„Nein, aber gelangweilt. Bei diesem Tempo schlafe ich ja gleich ein“, Asher grinste seinen Freund an. Zachary riskierte einen Blick auf die Geschwindigkeitsanzeige, 120 km/h, auf einer engen Bergstraße. Die Sekunde, die er dafür gebraucht hatte, kostete sie beide fast das Leben. Er schaffte es gerade noch das Lenkrad des Lamborghinis rum zu reißen und verfehlte knapp den Abgrund zu ihrer Rechten.
„Im Gegensatz zu dir hänge ich etwas an meinem Leben“, seufzte er. Asher rollte mit den Augen und nahm einen Schluck aus der Whiskyflasche.
„Nicht nennenswert. Willst du auch?“
„Nein.“
„Spielverderber. Man lebt nur einmal, wir sind jung, du solltest das Leben genießen, solange du noch kannst.“
„Na gut, gibt schon her.“ Asher grinste und reichte ihm die Flasche. Er nahm einen Schluck und kollidierte beinahe mit der Felswand auf der linken Seite. Die Bergstraße war eng, aber zum Glück war es spät, sodass sie niemandem begegneten. Er spürte das Brennen des Alkohols kaum noch, die Flasche war inzwischen fast leer, es war mindestens die zweite an diesem Abend, doch er war sich nicht sicher. Die Lichter der vereinzelten Siedlungen verschwammen in seinem Augenwinkel und auch die Straße hatte schon längst ihre scharfen Konturen verloren. Die Musik dröhnte lautstark in seinen Ohren, doch das störte ihn nicht, so waren die Nächte mit Asher nun mal.
And them good ole boys were drinking whiskey and rye
Der Lamborghini seines Vaters schlingerte in jeder Kurve bedrohlich. Sie hatten noch nie einen Unfall gebaut.
Zachary trat das Pedal weiter durch, die Tachonadel stieg, die Hemmung fiel, Asher grölte und er genoss den Adrenalinkick, den ihm jede Kurve bescherte. Das war Freiheit.
Singin' this'll be the day that I die
Im Angesicht des Todes fühlten sie sich lebendig. Kurve, Adrenalinkick, Glücksgefühl. Bremsen war was für Feiglinge. Kurve, Adrenalinkick, Glücksgefühl. Sein Herz raste, er spürte, wie es gegen seinen Brustkorb schlug, das Blut durch seine Adern pumpte, es in seinen Ohren rauschen ließ. Freiheit. Kurve, Adrenalinkick, Glücksgefühl. Das war Leben. Kurve, Adrenalinkick, Angst. Pure, blanke Angst.
Er konnte dem entgegenkommenden Auto gerade noch ausweichen, doch dann spürte er es, das Gefühl zu fallen. Der Wagen hatte die Straße verlassen. In seinem Magen zog es, das pure Entsetzen breitete sich in ihm aus.
This'll be the day that I die.
Sie fielen, es fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Seine Hände klammerten sich ans Lenkrad, die Knöchel wurden weiß. Angst, pure, blanke Angst. Dann der Aufprall. Unnatürlich laut hörte er, wie das Metall über dem nackten Fels schrammte, sich verbog, zusammengedrückt wurde. Sekunden und gleichzeitig Jahre. Das Gefühl zu schweben. Angst. Die Welt drehte sich. Etwas traf ihn am Kopf oder sein Kopf traf auf etwas, er wusste es nicht. Asher schrie. Sein Schädel dröhnte. Aufprall, Metall auf Fels. Das Gefühl zu schweben. Aufprall.
Dunkelheit.
Kyle Williams
„Pass doch auf man!“
Einen Scheiß wird er tun. Sollten sie doch selber aufpassen. Er konnte schließlich nichts dafür, wenn sie im Weg rum standen. Ohne sich zu entschuldigen oder sie zu beachten fuhr er weiter. Er hatte ein Ziel. Die Rollen seines Skateboards waren laut auf dem Beton, geschmeidig stand er auf dem Brett und ließ sich tragen. Durch den Park, die schmuddelige Seitengasse, den Vorort. Es wurde ruhiger, grüner und schon bald konnte er sein Ziel sehen, es war Zeit.
Die letzten zweihundert Meter musste er gehen, der Betonweg war zu Kies geworden. Die Steine knirschten unter seinen Füßen, der Wind zerrte an der Kapuze seines Hoodies. Er klemmte sein Skateboard an seinen Rucksack und ging zur Tür, sie war verschlossen. Er hatte damit gerechnet, Windräder waren heutzutage ziemlich gut vor Metalldieben gesichert, doch er war kein Dieb. Er zückte sein Handy. Für die meisten seiner Unternehmungen war es viel zu langsam und viel zu schlecht zu bedienen, doch hierfür würde es reichen. Schließlich war er gut, der Beste und sein Handy war eventuell etwas anders, als normale Handys, besser. Es dauerte nicht lange bis er ein leises Klicken hörte. Ein Hoch auf die Technik. Es dauerte nicht lange und die Tür war offen, die Alarmanlage war schnell umgangen und seinem Ziel stand nichts mehr im Weg, das war fast zu einfach. Er begann den Aufstieg.
Mindestens achthundert Treppenstufen später, hatte er sein Ziel erreicht, er war oben angekommen. Er öffnete die Tür und sofort blies ihm der Wind um die Ohren. Sein Herz pochte laut, zum einen, weil er es nicht gewohnt war so viele Stufen am Stück zu laufen und das, obwohl er in einem Schloss leben musste, zum anderen, weil ihm die Aussicht schlicht und einfach den Atem nahm.
Vor ihm drehten sich die drei Flügel des Windrades, sie durchschnitten die Luft, obwohl es doch dieselbe war, die sie antrieb. Vor sich konnte er seine Stadt sehen, den Ort, von dem er geflohen war. Es dämmerte bereits, die Luft war kühl geworden und hier oben war es regelrecht kalt. Das Licht begann sich zu verändern. Er machte das heiß ersehnte Foto, für das er hergekommen war. Seinen Eltern würde das nicht gefallen, doch das sollte es auch nicht. Dieses Bild würde ihm die gewünschte Aufmerksamkeit bringen. Allerdings nicht die Aufmerksamkeit, die seine Eltern gefallen würde. Er setzte sich und genoss die Kälte, das einzige Geräusch waren die Flügel, die beständig die Luft durchschnitten. Ruhe und Frieden. Niemand der etwas von einem wollte, niemand der ihm befahl gerade zu sitzen, teure Kleidung zu tragen und in der Öffentlichkeit immer zu lächeln. Bloß niemandem zeigen, wer er wirklich war. Fassade war alles, Fassade hielt das Land am Laufen und die Leute zusammen. Kaum etwas war echt. Wohltätigkeitsveranstaltungen, Stiftungen, Wohltätigkeitsorganisationen. Alles Mittel zum Zweck, eine Farce, nur damit die Leute den Glauben nicht verloren und sie weiter auf ihre Kosten leben konnten. Seine Zukunft war vorherbestimmt und er hatte nicht das Recht mitzureden. Kein Wunder, dass er floh. Ob es nun ins Darkweb oder auf ein Windrad war, Hauptsache raus aus seiner Realität. Weg von Mrs. Von und Mr. Zu, weg von den Bediensteten, den Banketten, Ballsälen, Anzügen und der Etikette. Es war einfach nur grauenvoll.
Die ersten Sterne waren am Himmel erschienen, die Sonne nur noch ein dünner Streifen am Horizont. Ihm war kalt, er hoffte, dass seine Eltern im Bett sein würden, wenn er zurückkam. Den Bediensteten nachts auszuweichen war kein Problem, er hatte sie bestochen. Die Ruhe und der Frieden, die nachts im Schloss herrschten waren angenehm. Er mochte die Nacht, keine Menschen, keine Anforderungen, keine Erwartungen. Ruhe und Frieden.
Er stand auf, schwankte einen Moment, bis das Blut in seine Beine schoss. Eine Sekunde der Panik, dann war sie vorbei. Es war rutschig, der Wind hatte zugenommen. Er strauchelte, Panik überkam ihn. Nur noch wenige Meter, dann war er wieder auf der sicheren Plattform. Ein unerwarteter Windstoß, ein missglückter Schritt, ein übersprungener Herzschlag. Dann der Fall, der Unglaube, die Angst, die Gewissheit. Er schloss die Augen.
Dunkelheit.
Si vis pacem, para bellum
Life is the art of dying
Wissen ist Macht
Find liest sich gut, auch den Song bzw. dessen Zeilen hast passend eingebaut. Ist in sich stimmig.
Zu: Kyle Williams
Schließlich war er gut, der Beste und sein Handy war eventuell etwas anders, als normale Handys, besser.
Also bei dem Staz hab ich Probleme beim Lesen, klingt etwas holprig.
Schließlich war er gut, der Beste, und sein Handy war eventuell auch etwas anders als normale Handys. Er hatte es selbst umprogrammiert und mit ein paar kleinen Extras versehen. D
Extras im Sinne von Apps, z.B, zum Hacken. So würde ich es schreiben (aber das muss deshalb NICHT besser sein)
Seinen Eltern würde das nicht gefallen, doch das sollte es auch nicht. Dieses Bild würde ihm die gewünschte Aufmerksamkeit bringen. Allerdings nicht die Aufmerksamkeit, die seine Eltern gefallen würde.
Finde ich etwas redundant bzw. klingt so, auch wenn es vom Deinem Stil her stimmig ist. Vielleicht kann man da synonym etwas ändern.
Das kritische mit dem Lebenstil der Eltern und deren im Prinzip geheuchelten Wohltätigskeitsdingern gefällt mir ausgesprochen gut!
Das "mal eben" als kurze Rückmeldung.
* "May God grant us the wisdom to discover right, the will to choose it, and the strength to make it endure. Amen."
* "Ein ritter sô gelêret was, daz er an den buochen las, swaz er dar an geschriben vant."
* "A Knight is sworn to valour! His heart knows only virtue! His blade defends the helpless! His might upholds the weak! His word speaks only truth! His wrath undoes the wicked!"
Yvain de Leonais
Zu: Zachary Edevane & Asher Coleman
Find liest sich gut, auch den Song bzw. dessen Zeilen hast passend eingebaut. Ist in sich stimmig.
Zu: Kyle Williams
Schließlich war er gut, der Beste und sein Handy war eventuell etwas anders, als normale Handys, besser.
Also bei dem Staz hab ich Probleme beim Lesen, klingt etwas holprig.
Schließlich war er gut, der Beste, und sein Handy war eventuell auch etwas anders als normale Handys. Er hatte es selbst umprogrammiert und mit ein paar kleinen Extras versehen. D
Extras im Sinne von Apps, z.B, zum Hacken. So würde ich es schreiben (aber das muss deshalb NICHT besser sein)
Ich sehe hier auf jeden Fall, was du meinst, ich werde mal sehen, wie ich das umschreiben werde.
Seinen Eltern würde das nicht gefallen, doch das sollte es auch nicht. Dieses Bild würde ihm die gewünschte Aufmerksamkeit bringen. Allerdings nicht die Aufmerksamkeit, die seine Eltern gefallen würde.
Finde ich etwas redundant bzw. klingt so, auch wenn es vom Deinem Stil her stimmig ist. Vielleicht kann man da synonym etwas ändern.
Stimmt die Dopplung habe ich wohl überlesen, werde ich ändern.
Das kritische mit dem Lebenstil der Eltern und deren im Prinzip geheuchelten Wohltätigskeitsdingern gefällt mir ausgesprochen gut!
Das "mal eben" als kurze Rückmeldung.
Dankeschön, für die erneute Rückmeldung, ich werde die entsprechenden Stellen nochmal ein wenig überarbeiten.
Si vis pacem, para bellum
Life is the art of dying
Wissen ist Macht
Schließlich war er gut, der Beste und sein Handy war eventuell etwas anders, als normale Handys, besser. Er hatte selbst ein paar kleine Veränderungen vorgenommen, ein paar Apps hinzugefügt und es zum absoluten Traum für jeden Hacker gemacht.
Er machte das heiß ersehnte Foto, für das er hergekommen war. Dieses Bild würde ihm die gewünschte Aufmerksamkeit bringen. Allerdings nicht die Aufmerksamkeit, die seine Eltern gefallen würde, doch das sollte es auch nicht. Es war sein Leben, er wollte selbst bestimmen, wie man ihn wahrnahm und was man über ihn dachte.
Si vis pacem, para bellum
Life is the art of dying
Wissen ist Macht