Umbridge und Bellatrix sind DIE weiblichen Bösewichter in der Welt von Harry Potter. Während Umbridge aber sehr unbeliebt ist, hat Bellatrix relativ viele Fans.
Ich frage mich, woran das liegen könnte. Immerhin ist ganz objektiv betrachtet Bellatrix noch fieser und gefährlicher als Umbridge.
Liegt es daran, dass Bellatrix ihre Boshaftigkeit offen auslebt, während Umbridge immer vorgibt, das Gute zu tun?
Oder vielleicht daran, dass Umbridge "nahbarer" ist? Fast jeder kennt (zumindest in abgeschwächter Form) eine Umbridge, während nicht allzu viele Leute eine "Real Life Bellatrix" kennen dürften.
Was meint ihr?
Und welche der beiden haltet ihr für den gelungeneren Bösewicht?
Ich bin gespannt auf eure Antworten!
Wohingegen Umbridge ihre Grausamkeit eher durch Gesetze und Erlasse auslebt. Sie macht sich nicht selbst die Hände schmutzig. Und Umbridge ist im direkten Duell vermutlich weitaus weniger gefährlich als Bellatrix, weil sie ja nicht kämpft, sondern Katzenteller sammelt 😂
A Gryffindor would die for you.
A Slytherin would kill for you.
A Hufflepuff would die with you.
A Ravenclaw would figure out a solution where no one dies.
Es gibt im realen Leben keinen Cruciatiusfluch. Die meisten Leute (in Deutschland) haben nie erlebt, dass jemand ihnen nahestehendes umgebracht wurde. Die Greueltaten von Bellatrix sind irgendwie weiter weg und ungreifbarer.
Dass Umbridge so harmlos tut, macht sie sicherlich auch noch mal unbeliebter, aber ich glaube, der Knackpunkt ist wirklich, ob sich jemand vorstellen kann, wie schlimm das, was die Person tut, ist.
Das ist (hoffe ich mal) auch der Grund für Voldemorts Beliebtheit, die ansonsten sehr besorgniserregend wäre: Die Jugendlichen, die ihn irgendwie cool finden, haben einfach keinen Referenzrahmen dafür, wie schlimm das ist, wenn jemand deine Angehörigen umbringt.
Fiese LehrerInnen hatten wir dagegen alle. Das kann man sich vorstellen.
Da gibt es Snape, der keinen Hehl daraus macht, dass er alle Gryffindors hasst, Ravenclaws und Hufflepuffs gerade so toleriert, und gegen Slytherin im besten Fall nicht sonderlich viel hat. Man hasst ihn, weil man ganz genau weiß, wie es ist, so einen Lehrer zu haben.
Umbridge ist die Steigerung davon - sie ist genauso fies wie Snape, aber zusätzlich noch extra brutal (siehe die Blutfeder) und verstößt gegen Gesetze (Veritaserum im Tee), und tut aber auch noch, als sei sie nett und harmlos und wolle nur das Beste für die Kinder, was ihren Verfehlungen noch Unehrlichkeit hinzufügt.
Die Dursleys haben so gut wie gar keine Fans - das liegt wahrscheinlich nicht nur daran, dass sie langweilig und hässlich sind, sondern auch daran, dass man sie sich so gut vorstellen kann.
Zitat Sionon:
Die Dursleys haben so gut wie gar keine Fans - das liegt wahrscheinlich nicht nur daran, dass sie langweilig und hässlich sind
Darauf bezogen kann ich mir auch gut vorstellen, dass Bellatrix beliebter ist als Umbridge, wegen Helena Bonham Carter, die sie einfach fantastisch gespielt hat und dazu noch gut aussieht.
Der große Anteil an Draco Malfoy-Fans kam vermutlich auch durch den gutaussehenden Schauspieler. Genauso bei Voldemort, Snape, Lucius Malfoy.
(Rowling hat glaub selbst mal in einem Interview gesagt, dass sie Tom klasse findet, sie aber etwas entsetzt ist, weil seinetwegen jetzt so viele Fangirls auf Draco stehen, der ja hauptsächlich mieses Verhalten zeigt.)
Ich glaube nicht, dass so viele Leute, die nur die Bücher kennen und noch nie auch nur ein Filmplakat usw gesehen haben, so große Fans dieser Leute sind. (von Snape mit seiner tragischen Geschichte mal abgesehen). Denn in den Büchern sind sie einfach fies und gemein und so, während in den Filmen noch die Aussehens-Ebene dazukommt. Und man kann sagen, was man will, aber die meisten Menschen sind nunmal mindestens auf den ersten Blick oberflächlich.
„Es ist besser, für sich selbst zu schreiben und kein Publikum zu haben, als für Publikum zu schreiben und kein Selbst zu haben.“ (Cyril Connolly)
Wobei Bellatrix' Schönheit ja auch im Buch erwähnt wird, und auch Umbridge eine der wenigen Figuren war, die im Film wirklich perfekt so rüberkamen wie im Buch beschrieben.
(Finde ich bei den anderen ehrlich gesagt auch. Weder Draco, Lucius noch Snape sind im Film übermäßig attraktiv, ich finde sie eher durchschnittlich - wobei Alan Rickman's größte Anziehungskraft wohl von seiner Stimme ausgeht, die man nur im englischen Original hat - und Voldemort war ja im Buch ausdrücklich als sehr gutaussehend beschrieben ... und ich glaube, die Nasenlosigkeit aus dem Film kam in den Büchern gar nicht vor.)
Vielleicht hat es auch etwas damit zu tun, wie glamourös (sprich elegant und reich) die Schurken sind. Umbridge ist eben nur eine popelige Ministeriumsangestellte, die wahrscheinlich nicht mal ein Herrenhaus mit Albinopfauen und eigenen Hauselfen besitzt.
(Snape ja auch nicht, aber ihm wird das in Fanfics gerne angedichtet.)
In vielen englischen Foren wird zur Beantwortung dieser Frage auch direkt auf den Schauspieler verwiesen. Also ja, die Optik macht viel aus.
Wenn Umbridge wie Bellatrix ausgesehen hätte (Dumbledore wäre es zuzutrauen, so einen Lehrkörper einzustellen :D), dann wäre das Verhältnis der Fans auch wiederum anders gewichtet, da bin ich mir ganz sicher. Ich weiß gar nicht mehr, wie Umbridges Aussehen im Buch beschrieben wird, aber ausgehend vom Film stempeln die meisten Zuschauer sie als "pummelige Kröte" ab, und da ist es dann einfach gleichgültig wie böse sie ist; sie wird schlicht nicht mehr gefeiert.
Zu dem Faktor "böse" muss wohl noch die Komponente des optisch ansprechenden hinzukommen, damit man das Böse mag, sich weiterführend Gedanken macht...
Mag sein, dass weder Draco, noch Lucius oder Snape übermäßig attraktiv sind, aber da genügt es eben schon, wenn gewisse Faktoren erfüllt sind und zusammenfließen.
Aber bei Umbridge ist zu wenig erfüllt, was reizbar wirken könnte. Frauen haben es in der Hinsicht ohnehin nochmal schwerer als Männer. Mir scheint, weibliche Bösewichte müssen das Attribut sexy mitbringen, wenn sie Fans abkriegen wollen.
Oder kennt jemand Gegenbeispiele?
- Homer Simpson
melancholia
In vielen englischen Foren wird zur Beantwortung dieser Frage auch direkt auf den Schauspieler verwiesen. Also ja, die Optik macht viel aus.
Wenn Umbridge wie Bellatrix ausgesehen hätte (Dumbledore wäre es zuzutrauen, so einen Lehrkörper einzustellen :D), dann wäre das Verhältnis der Fans auch wiederum anders gewichtet, da bin ich mir ganz sicher. Ich weiß gar nicht mehr, wie Umbridges Aussehen im Buch beschrieben wird, aber ausgehend vom Film stempeln die meisten Zuschauer sie als "pummelige Kröte" ab, und da ist es dann einfach gleichgültig wie böse sie ist; sie wird schlicht nicht mehr gefeiert.
Zu dem Faktor "böse" muss wohl noch die Komponente des optisch ansprechenden hinzukommen, damit man das Böse mag, sich weiterführend Gedanken macht...
Mag sein, dass weder Draco, noch Lucius oder Snape übermäßig attraktiv sind, aber da genügt es eben schon, wenn gewisse Faktoren erfüllt sind und zusammenfließen.Aber bei Umbridge ist zu wenig erfüllt, was reizbar wirken könnte. Frauen haben es in der Hinsicht ohnehin nochmal schwerer als Männer. Mir scheint, weibliche Bösewichte müssen das Attribut sexy mitbringen, wenn sie Fans abkriegen wollen.
Oder kennt jemand Gegenbeispiele?
Im Buch wird Umbridges Aussehen auch als krötenhaft beschrieben.
Gegenbeispiele... Hm... Gelten auch Zeichentrickfiguren? Wenn ja: Ursula aus "Arielle" finden viele cool.
Umbridge ist mir einfach wegen ihrer scheinheiligen, pseudo-guten Art und Verlogenheit um einiges mehr zuwider als Bellatrix. Grausam und "böse" sind sie beide. Bella ist dabei nur noch etwas irrer.
Dazu kommt noch, wie von Sionon angemerkt, dass ich mir eine Umbridge im realen Leben viel eher vorstellen kann.
Trennung zwischen Buch und Film, auch so eine interessante Sache. Gibts dafür schon einen Thread?
Mitunter finde ich es nämlich echt verblüffend, wie viele Leute das wahre Aussehen der Figuren vergessen haben. Manchmal ergeht es mir da nicht anders, Kleinigkeiten geraten schnell in Vergessenheit, weil man die Filme eben öfter sieht.
Kleines Beispiel: Bellatrix
In den Büchern: Lange, glatte schwarze Haare, keine kaputten Zähne, ein so eingefallenes Gesicht, das es an einen Totenschädel erinnert, dünne Lippen, trägt edle Gewänder, 1,70
In den Filmen: Lockige Mähne, extrem kaputte/verrottete Zähne, ein sehr rundes Gesicht und kaum eingefallen, volle Lippen und sie trägt immer nur eine Art "Kampfrüstung", nix von wegen edler Gewänder, gerade mal süße 1,57
Das skurrile ist, dass sich Fans in Fanfiktions oftmals mehr auf die Filme stützen, und in manchen Fällen sogar ganz vergessen, wie ihr Lieblingscharakter eigentlich aussieht. Ich habe noch nie eine FF über Bellatrix gelesen, in der sie glatte Haare hat. Aber vielleicht ist genau das auch ein weiteres Indiz dafür, wie bedeutsam der Schauspieler hinter der Rolle ist.
Aber gut, das ist wieder ein anderes Thema :D
- Homer Simpson
Ich mag es nicht, wenn das Aussehen der Figuren nur an den Filmen orientiert ist. Sowas lässt mich eigentlich sofort die Geschichte abbrechen. Da kann ich den Film-Snape noch so toll finden. Wenn ich eine FF lese, möchte ich die fetthaarige Buchversion mit der Hakennase.
Kassengift
Leider können das viele Leute wirklich nicht trennen.
Ich mag es nicht, wenn das Aussehen der Figuren nur an den Filmen orientiert ist. Sowas lässt mich eigentlich sofort die Geschichte abbrechen. Da kann ich den Film-Snape noch so toll finden. Wenn ich eine FF lese, möchte ich die fetthaarige Buchversion mit der Hakennase.
Film-Snape hat doch auch eine Hakennase? Oder zumindest ist er am hakennasigsten von allen Schauspielern - Dumbledore sollte eigentlich auch eine krumme Nase haben (die hat ihm sein Bruder mal gebrochen), und die von Ron sollte ungewöhnlich lang sein, was ich beim Schauspieler auch nicht sehe.
Der stärkste Unterschied der mir auffällt ist eigentlich, dass Alan Rickman nicht so klapperdürr ist, wie ich mir Snape in den Büchern vorgestellt habe.
Insgesamt finde ich ihn tatsächlich eine der passendsten Besetzungen. Fettige Haare sind eine temporäre Sache, ihr Fehlen stört mich weit weniger als Hermines erstaunlich unbuschige Haare, oder Harrys zahme Frisur.
Ich reite in meinen Fanfics gar nicht so arg auf den Beschreibungen herum - schließlich wissen ja alle, wie die Figuren aussehen. Ich hoffe, es hört keiner auf zu lesen, weil ich Snapes fettige Haare nicht erwähne.
Und ja, ich glaube schon, dass das Aussehen der Schauspieler eine Rolle spielt, obwohl ja Film-Umbridge meiner Meinung nach optisch sehr viel besser wegkommt, als das nach der Buchbeschreibung zu erwarten gewesen wäre.
melancholia
Trennung zwischen Buch und Film, auch so eine interessante Sache. Gibts dafür schon einen Thread?
Ich habe diese hier gefunden, die ein bisschen in die Richtung gehen: Könnt ihr euch von den FILMFIGUREN lösen? und Aussehen der Schauspieler
Kassengift
Leider können das viele Leute wirklich nicht trennen.
Ich mag es nicht, wenn das Aussehen der Figuren nur an den Filmen orientiert ist. Sowas lässt mich eigentlich sofort die Geschichte abbrechen. Da kann ich den Film-Snape noch so toll finden. Wenn ich eine FF lese, möchte ich die fetthaarige Buchversion mit der Hakennase.
Das kann ich auch überhaupt nicht ab. Wenn da von Malfoys blauen Augen oder Harrys braunen Haaren die Rede ist, hab ich schon gleich keine Lust mehr.
Sionon Klingensang
Ich reite in meinen Fanfics gar nicht so arg auf den Beschreibungen herum - schließlich wissen ja alle, wie die Figuren aussehen. Ich hoffe, es hört keiner auf zu lesen, weil ich Snapes fettige Haare nicht erwähne.
Halte ich auch, zumindest bei Kanon-Hauptcharakteren, für das beste. Da haben die Leser eh alle ihr eigenes Bild im Kopf und das können sie meinetwegen behalten.
Sionon Klingensang
Kassengift
Leider können das viele Leute wirklich nicht trennen.
Ich mag es nicht, wenn das Aussehen der Figuren nur an den Filmen orientiert ist. Sowas lässt mich eigentlich sofort die Geschichte abbrechen. Da kann ich den Film-Snape noch so toll finden. Wenn ich eine FF lese, möchte ich die fetthaarige Buchversion mit der Hakennase.
Film-Snape hat doch auch eine Hakennase? Oder zumindest ist er am hakennasigsten von allen Schauspielern - Dumbledore sollte eigentlich auch eine krumme Nase haben (die hat ihm sein Bruder mal gebrochen), und die von Ron sollte ungewöhnlich lang sein, was ich beim Schauspieler auch nicht sehe.
Der stärkste Unterschied der mir auffällt ist eigentlich, dass Alan Rickman nicht so klapperdürr ist, wie ich mir Snape in den Büchern vorgestellt habe.
Insgesamt finde ich ihn tatsächlich eine der passendsten Besetzungen. Fettige Haare sind eine temporäre Sache, ihr Fehlen stört mich weit weniger als Hermines erstaunlich unbuschige Haare, oder Harrys zahme Frisur.
Ich reite in meinen Fanfics gar nicht so arg auf den Beschreibungen herum - schließlich wissen ja alle, wie die Figuren aussehen. Ich hoffe, es hört keiner auf zu lesen, weil ich Snapes fettige Haare nicht erwähne.
Snape kommt mMn im Film einfach deutlich attraktiver rüber, als im Buch.
Wenn man die Beschreibungen gering hält, stört mich das überhaupt nicht. Solange man mir da keinen zweiten Alan Rickman verkaufen will. Oder eine Hermine die aussieht wie Emma Watson.
Umbridge ist einfach nur eine miese Sadistin.
(Ihre Schauspielerin sah sie angeblich anders, vielleicht irre ich mich.)
Gruß, maja
* für Geschlechtertrennung auf dem WC**
**das genügt offensichtlich schon fürs Terfsein
MajaJetztHier
Umbridge ist einfach nur eine miese Sadistin.
(Ihre Schauspielerin sah sie angeblich anders, vielleicht irre ich mich.)
Ich glaube, Umbridge selbst sieht sich anders. Und gute Schauspieler können sich so sehr in die Rollen reinversetzen, dass sie dann denselben Gedanken folgen. Müssen sie ja eigentlich, damit sie was Charaktertreues abliefern können. (Deshalb finde ich es so super, dass Alan Rickman schon früher wusste, wie Snapes Beweggründe aussehen, da er sie dann mit in sein Schauspiel einbringen konnte.)
Zurück zu Umbridge:
Ich glaube nicht, dass sie sich als Sadistin sieht. Ich glaube eher, dass die dem Ministerium insbesondere dem Minister gefallen will und mit allen Mitteln dafür sorgt, dass sie Erfolg hat. Natürlich hat sie recht wenig Einfühlungsvermögen und ist an manchen Stellen wirklich gruselig, aber als Sadistin oder ähnliches würde sie selbst sich wohl nicht bezeichnen.
„Es ist besser, für sich selbst zu schreiben und kein Publikum zu haben, als für Publikum zu schreiben und kein Selbst zu haben.“ (Cyril Connolly)
Sira-la
MajaJetztHier
Umbridge ist einfach nur eine miese Sadistin.
(Ihre Schauspielerin sah sie angeblich anders, vielleicht irre ich mich.)Ich glaube, Umbridge selbst sieht sich anders. Und gute Schauspieler können sich so sehr in die Rollen reinversetzen, dass sie dann denselben Gedanken folgen. Müssen sie ja eigentlich, damit sie was Charaktertreues abliefern können. (Deshalb finde ich es so super, dass Alan Rickman schon früher wusste, wie Snapes Beweggründe aussehen, da er sie dann mit in sein Schauspiel einbringen konnte.)
Zurück zu Umbridge:
Ich glaube nicht, dass sie sich als Sadistin sieht. Ich glaube eher, dass die dem Ministerium insbesondere dem Minister gefallen will und mit allen Mitteln dafür sorgt, dass sie Erfolg hat. Natürlich hat sie recht wenig Einfühlungsvermögen und ist an manchen Stellen wirklich gruselig, aber als Sadistin oder ähnliches würde sie selbst sich wohl nicht bezeichnen.
Sie selbst sieht sich bestimmt nicht als Sadistin, aber ich würde schon sagen, dass sie eine ist. Bei der Registrierungskommission für Muggelstämmige hat es ihr richtig Spaß gemacht, die Leute leiden zu sehen und mit den Schülern, die mit der schneidenden Schreibfeder schreiben mussten, hatte sie ja auch null Mitleid. Ich glaub zwar auch, dass es Umbridge um Erfolg geht, aber ebenso auch um Macht.