In vielen Verfilmungen von Büchern das die Regisseure und Drehbuch Autoren vieles verändern. Liegt oft daran Bücher extrem dick sind man die Handlung halt kürzen muss, weil ein Film zu machen etwas anderes ist ein Buch zuschreiben.
Ich habe nicht gegen solche Veränderungen so lange sie Logisch erklärbar sind.
Zum Beispiel, dass man bei Herr der Ringe: die Gefährten, die Szenen mit Tom Bombadil weggelassen hat zum Beispiel.
Weil technisch gesehen trägt er nichts zur Haupthandlung den Kampf gegen Mordor bei, außer das er halt die Hobbits vor den Grabunhold rettet aber ansonsten macht er nichts.
Und auch in der kommenden The Witcher Serie wird er Veränderungen in der Handlung geben. So wird nach dem zweiten Trailer zu Urteilen der Held der Serie Geralt von Riva in der Schlacht um Cintra mit dabei sein. Jetzt höre ich schon hier und anderes die sogenannten Experten Meckern das die Leute hinter The Witcher keine Ahnung von den Büchern haben, weil das in den Büchern nicht vorkommt. Aber man muss das auch aus der dramatischen Sicht der Macher sehen. In der Serie wird wahrscheinlich so sein das Geralt sich die ganze Zeit weigert Ciri, als sein Schicksalskind anzuerkennen. Und erst dann eine einsicht bekommt als sie durch Nilfgaard in Gefahr gerät. Er versucht zur ihr Hilfe kommen kämpft sich durch, die brannte Stadt erreicht sie aber nicht rechtzeitig. Punkt. Wie gesagt sowas ist es emotionaler als, wenn Geralt es aus Dritter Hand erfahren würde so wie in den Büchern der Fall ist.
Wie denkt ihr über Veränderung der Handlung bei Buchverfilmungen?
DCMarvel-Fan
Wie denkt ihr über Veränderung der Handlung bei Buchverfilmungen?
Muss grundstätzlich erst mal nix Schlechtes sein. Mein Parade Beispiel dafür ist Blade Runner, bzw. Do Androids Dream Of Electric Sheep. Das Buch ist komplett anders als der Film; Rachaels Chara hat eine grundlegende Änderung für den Film erfahren, was ich aber durchaus gut fand. Die Geschichte bewegte sich dadurch natürlich auch in eine komplett andere Richtung. Auch fehlten fast der gesamte Aspekt der ausgerotteten Tierwelt, und die Tatsache, dass Deckard sich so sehnlichst ein "eletkrisches" Tier wünschte, was aber extrem teuer in dieser Welt ist.
Im Prinzipt war der Film tatsächlich "nur" noch "based on the Book by..." Aber er ist trotzdem ein verdammt guter Film, und das Buch ein verdammt gutes Buch. Beides kann für sich allein stehen und funktioniert auch für sich allein.
Wenn allerdings Schlüsselmomente in der Buchvorlage ersatzlos gestrichen werden, dann stört mich das schon.
Mit "ersatzlos" meine ich genau das - es wird weggelassen aber auch nichts hinzugefügt, was den Plot dann im Film-verse weiterbringt.
Kommt also immer drauf an.
Die Verfilmung von "Fantastic Beasts and Where to Find Them" war fürchterlich schlecht. Jacob, Queenie und Tina waren ja in Ordnung, aber diesen ganzen Grindelwaldplot hätte man weglassen müssen.
Und es kamen überhaupt nicht annähernd alle fantastischen Tierwesen vor, die im Buch erwähnt sind!
Lest meine Lovecraftian-Horror-Story: https://www.book-ebooks.com/schatten-ueber-ruchensee-16163043.html
Du willst die Geschichte eines Autors erzählen?
Gut.
Du willst deine eigene Geschichte erzählen?
Auch gut.
Aber nimm nicht die Geschichte eines Autors und verbieg und verdreh sie, bis sie zu deiner eigenen Geschichte wird. (Das ist auf einer Fanfiktionseite natürlich eine etwas ungünstige Aussage, aber es geht hier ja um Kinofilme)
Ich habe in einem anderen Thread bereits einmal meinen Unglauben darüber zum Ausdruck gebracht, warum man eigentlich immer noch Bücher adaptiert, nur um sie dann zu ignorieren.
Ich habe kein Problem damit, wenn ewas weggelassen wird. Weglassen kann ich oft nachvollziehen, so lustig in Harry Potter die Schullektionen und Quidditchspiele waren, sie tragen oft einfach nur vernachlässigbar wenig zur tatsächlichen Haupthandlung bei. Sicher, in einer Serie, die im momentanten Rebootwahn garantiert kommen wird, kann man wieder auf so etwas eingehen, aber in einem Film, der ja Abend- und nicht Wochenfüllend sein soll, kann man das streichen. Natürlich muss man aufpassen, dass man nicht einfach nur alle Actionszenen aneinanderhängt und vergisst, die Geschichte zu erzählen (Gruss geht raus an den Eragonfilm). Was mich aber massiv stört ist wenn Screentime mit Material gefüllt wird, dass nicht im Buch war und obendrein keinen Sinn ergibt, während wichtige Teile des Buches dafür weggelassen werden.
Gutes Beispiel dafür: Mortal Engines
Der Film ist sowieso ne katastrophe, was die Adaption angeht. Mehr als die Grundidee, und sogar die nur halbherzig, wurde nicht übernommen, was dazu führt, dass der ganze Film völlig unlogisch ist. In Moral Engines geht es darum, dass Städte mobil sind und auf der Suche nach Ressourcen gerne auch Jagd aufeinander machen. Die "Jagdgründe" der Städte werden dabei als lebloses Ödland beschrieben, und die Städte mussten mobil werden, um den immer wieder aufkommenden Naturkatastrophen ausweichen zu können, welche sie sonst hinweggefegt hätten. Im Film werden dann aber ständig fruchtbare grüne Wiesen und Wälder plattgewalzt. Von gefährlichen Naturkatastrophen keine Spur. Aber für den Punkt, auf den ich eigentlich hinauswill, bietet sich ein besseres Beispiel:
Im Film gibt es eine Luftschlacht, in der Luftschiffe, die eigentlich langsam und behäbig sind, plötzlich wie Kampfjets herumdüsen können. Ich fange gar nicht an zu erwähnen, dass das ganze so schamlos von Star Wars kopiert ist, dass es weh tut, sondern gehe gleich weiter und erwähne, dass dafür der eigentliche Endkampf zwischen Roboterzombies und Muesumsmitarbeitern ausgerüstet mit aus allen Geschichtsepochen zusammengewürfelten Waffen einfach gestrichen wurde. Mir kann einfach keiner erzählen, dass Zombieroboter nicht "cool" genug fürs Kino waren.
Der langen Rede wenig Sinn, liebe Hollywoodheinis, hört auf, erfolgreiche Bücher mit euren eigenen halbgaren Ideen zu verhunzen, nur weil niemand eure Ideen gut genug fand. Adaptiert Bücher loyal oder macht eigene Filme, aber hört auf mit dem Mischmasch.
elderini
Ich habe kein Problem damit, wenn ewas weggelassen wird. Weglassen kann ich oft nachvollziehen, so lustig in Harry Potter die Schullektionen und Quidditchspiele waren, sie tragen oft einfach nur vernachlässigbar wenig zur tatsächlichen Haupthandlung bei. Sicher, in einer Serie, die im momentanten Rebootwahn garantiert kommen wird, kann man wieder auf so etwas eingehen, aber in einem Film, der ja Abend- und nicht Wochenfüllend sein soll, kann man das streichen. Natürlich muss man aufpassen, dass man nicht einfach nur alle Actionszenen aneinanderhängt und vergisst, die Geschichte zu erzählen (Gruss geht raus an den Eragonfilm). Was mich aber massiv stört ist wenn Screentime mit Material gefüllt wird, dass nicht im Buch war und obendrein keinen Sinn ergibt, während wichtige Teile des Buches dafür weggelassen werden.
Same. Wobei für mich folgender Punkt am schwerwiegensten ist: Wenn das Zeug, das hinzugefügt wurde, null Sinn für Plot oder Chara-Entwicklung hat. Tut es das, und es passt in den Film-Verse, habe ich, wie gesagt, keine Probleme damit.
Ansonsten natürlich wenn im Buch wichtige und ernsthafte Charaktere im Film dann plötzlich zu Comic Relief Abziehbildchen verkommen. Das ist einfach nur ein NoGo, wie bei Gimli in Herr der Ringe, wie Sionon ja schon so richtig angemerkt hat, oder, noch schlimmer, im Hobbit wo wirklich alle Zwerge nur noch dazu dienten, möglichst viele Lacher zu generieren, wobei das Ganze aber nur noch lächerlich und peinlich war. Fremdscham pur.
Was Gimli betrifft muss das alles aus der Sicht Regisseurs und des Dehrbuchautoren sehen.
Herr der Ringe ist nun mal ein sehr Düsters Epos wo es um Krieg, Leid und so weiter geht.
Und Gimli hat seinen Sprüchen halt die Düsterstimmung etwas auf gelockert denken und es ist ja nicht nur so als hätte Gimili spaß Szenen gehabt. Er war der erst dafür war zum Schwarzen Tor zu maschieren. Und er hatte dort eine schöne Szene mit Legolas.
Man muss auch bedenke das diese Filme auch für die nicht Tolkin Fans gemacht worden ist nicht die Bücher gelesen haben.
Das kann ich ein Stück weit auch nachvollziehen; Gimli war für mich in der Filmversion auch noch halbwegs annehmbar. Aber beim Hobbit hats dann aufgehört für mich. So viel Comic Relief auf dem Rücken und auf Kosten der kompletten Charaktere der Zwerge - nein. Einfach nur nein.
Da kann mir auch keiner erzählen, dass das halt für die Leute so (um)geschrieben wurde, die Buchvorlage nicht kennen. Da gings einfach nur drum möglichst viele Lacher zu generieren und damit eben auch ein sehr junges Publikum zu erreichen. Ja, der Hobbit ist ein Kinderbuch, aber die Darstellung der Zwerge ist immer noch liebenswert und vor allem nie so dermaßen lächerlich, wie es dann in den Filmen der Fall war.
Dass es auch gut gehen kann, hat meines Erachtens Tim Burton mit der Verfilmung "Die Insel der besonderen Kinder" gezeigt - was jetzt allerdings ganz ganz subjektiv ist, weil ich sowohl die Bücher als auch den Film liebe und sowieso ein Fan von Burtons Stil bin, auch wenn mir längst nicht jeder Film gefällt (Alice und Dark Shadows mochte ich z.B. gar nicht).
Burton hat sich in der Hauptsache auf Band 1 konzentriert, Band 2 praktisch völlig außer Acht gelassen und sein eigenes, sehr versöhnliches Ende geschrieben. Dazu hat er, was bei vielen Fans der Bücher erstmal für einen Aufschrei sorgte (und bei mir zumindest zu Stirnrunzeln) die verschiedenen Fähigkeiten der Kinder und deren Darstellung ausgetauscht. Aber ich finde, das hat der Geschichte nicht geschadet - dass z.B. der Charakter der Bronwyn, die im Buch als grobschlächtige, ziemlich tumbe 16-jährige beschrieben wird, im Film zur niedlichen, pfiffigen 8-Jährigen wird, betont die Besonderheit ihrer Fähigkeit (extreme Körperkraft) noch eher... Oder ob nun Emma oder Olive Feuer beherrschen, ist eigentlich egal - da sich ohnehin alle gegenseitig ergänzen.
Zudem sind die Bücher recht düster, bzw. wirken durch ihre Aufmachung sehr... gothic-novel-mäßig, während der Film eher knallbunt-skurill ist.
Im Endeffekt kann hier beides, Film und Buch/Bücher, für sich stehen und durchaus als gelungen gelten.
(John Lennon)
elderini
Ich habe da immer zwei Ansichten:
Du willst die Geschichte eines Autors erzählen?
Gut.
Du willst deine eigene Geschichte erzählen?
Auch gut.
Aber nimm nicht die Geschichte eines Autors und verbieg und verdreh sie, bis sie zu deiner eigenen Geschichte wird. (Das ist auf einer Fanfiktionseite natürlich eine etwas ungünstige Aussage, aber es geht hier ja um Kinofilme)
Der langen Rede wenig Sinn, liebe Hollywoodheinis, hört auf, erfolgreiche Bücher mit euren eigenen halbgaren Ideen zu verhunzen, nur weil niemand eure Ideen gut genug fand. Adaptiert Bücher loyal oder macht eigene Filme, aber hört auf mit dem Mischmasch.
*unterschreib*
Mir fällt zum Thema dieses Threads noch die Verfilmung von Artemis Fowl ein. Da ist bis jetzt nur der Trailer bekannt, der Film kommt erst im Mai(?) ins Kino, aber im Trailer wird schon eine große Veränderung gegenüber dem Buch angedeutet: Commander Root ist im Film eine Frau. Es war ja überhaupt kein wichtiger Teil des Buches, dass Captain Holly Short als erste Frau in der Aufklärungseinheit mit Sexismus zu kämpfen hat und damit, dass ihre männlichen Kollegen und ihr Chef (besagter Commander Julius (!!) Root) sie nicht ernst nehmen... /Ironie aus
DCMarvel-Fan
... weil ein Film zu machen etwas anderes ist ein Buch zuschreiben.
Ich habe zum ersten mal diese Veränderungen bei "Die unendliche Geschichte" (bitte nur Teil 1!) kennen gelernt.
Ich sah zuerst den Film und war begeistert.
Ich las das Buch und begeistert.
Der Autor hingegen äußerte sich entsetzt.
(Das Geld, dass der Mehrverkauf an Büchern brachte, hm, da war er sicher nicht entsetzt.)
In mir nahm der Gedanke Gestalt an, ich kann mit unterschiedlichen Filmen und Büchern leben, sofern sie gut sind. (Gut liegt natürlich im Auge des Betrachters.) Es sind halt verschiedene Medien, die unterschiedlich funktionieren.
Wenn ich ins Kino gehe, um eine Adaption anzusehen und ich kenne das Buch, stelle ich keine Forderungen außer: der Film soll gut sein.
Wenn jedoch der Film vermurkst wird mit Änderungen zur Buchvorlage und man dies sogar bemerkt ohne das Buch zu kennen ... Gratulation, die Crew sollte sich über einen Jobwechsel Gedanken gemacht. Bestes Beispiel: "Die neun Pforten" Ein guter Film, bis man zum Ende kommt. Die letzte Viertelstunde ist eine Katastrophe. Was war geschehen? Das Ende wurde geändert. Das erfuhr ich später, weil es mich sehr verwunderte, wie ein bis dahin guter Film plötzlich einen drastischen Stilbruch erleiden konnte.
Es bleibt, ein Buch kann nie so verfilmt werden, dass alle Fans der Bücher zufrieden sein werden. Veränderungen dürfen für mich vorgenommen werden, wenn es funktioniert.
Und meinsten Filme dauern minstens 60 Minuten, in dieser Zeit muss der Film ein Anfang eine Mitte und ein Ende haben. Und dann muss man noch als Dehrbuchautor es so schreiben das der Ottonormale Kinogänger das ganze versteht. Und so sehr ich die Berufsberatung bei Harry Potter 6. auch liebe, wegen des Köstlichen Zickenkrieges zwischen Dolores Umbridge und Minerva Mcgonagall, er trägt halt nicht zum roten Pfaden dieses Film bei das muss man halt berücksichtigen.
Und finde der Herr der Ringe Gefährten ist ein gutes Beispiel dafür eine gute Einführung Funktioniert, man nimmt sich Zeit, die Völker einzuführen, die sache mit den Ringen der Macht, Erklären den Krieg daraus ergeben. So das Leute die Bücher nicht gelesen haben es auch verstehen.
Es gibt in übriegens Buchverfilmungen die auch nur für Fans sind, zum Beispiel die Filme zu der After - Reihe oder Fifty Shades of Gray.
Grundsätzlich gilt natürlich die Ausrede: anderes Medium - andere Regeln. Es gilt aber auch die Maxime: ich bin der Regisseur - ich verwirkliche, was ICH will. Viele Adaptionen wurden nur deshalb verändert und hätten auch 1:1 wie im Buch gestaltet sein können. "Die unendliche Geschichte", die oben erwähnt wurde, ist so ein Beispiel. Der Elfenbeinturm wurde von Ende genau beschrieben. Er hätte auf diese Weise ebenso gewirkt (sieht ähnlich aus wie der Turm von Brueghel), aber nein - es musste ein Fernsehturm werden. Warum also? Weil man es kann. Für mich ist dieser Drang, unbedingt "was eigenes" zu machen, fehlender Respekt vor dem Werk.
In "Herr der Ringe" hat sich Jackson echt Mühe gegeben, aber nun ja - Frauen spielen bei Tolkien keine Rolle, also musste die Liebesstory im Film deutlich aufgebauscht werden. Es gibt verschmerzbare Unterschiede.
Man betont ja, dass ein Buch mehr Ebenen, mehr Charaktere hätte, und ein Film komprimiert werden muss. Stimmt. Trotzdem zieht man im Film Kampfszenen bis zu 15 Minuten in die Länge und man blickt sich 10 Minuten lang in die Augen, oder wiederholt Passagen drei Mal, als ob man den Zuschauer für dumm hält. Man darf nicht vergessen, dass der Film in 10 Sekunden auch mit einer Szene zeigen kann, wofür der Autor zwei Kapitel gebraucht hat. Film kann schneller aufgenommen werden. Was nicht komprimiert werden kann, sind Dialoge: sie zu lesen dauert genauso lange wie sie zu spielen. Im Extremfall ist der Film ein Theaterstück.
Man kann in 90 Minuten viel unterbringen (heutzutage sind 120 Minuten eher die Regel...), ohne viel streichen zu müssen. Nein, Film ist dazu da, um Geld einzufahren - also stopft man Dinge rein, die das Publikum sehen will. Das Buch als Vorlage ist das Alibi. Nicht das Werk soll verfilmt werden, sondern es muss ein Film sein, der das bekannte Buch als Köder nimmt, um die Ideen des Regisseurs zu zeigen. Bei "2001" oder "Blade runner" wurde daraus ein neues Werk, es kann also legitim sein.
Übrigens isf diese Selbstdarstellung heute weit verbreitet. Besonders bei Architektur gilt: ich bin der Architekt, ich bin Gott.... ;)
Pustedrache
Das ist ein Thema, bei dem kein Ende absehbar ist.
Grundsätzlich gilt natürlich die Ausrede: anderes Medium - andere Regeln. Es gilt aber auch die Maxime: ich bin der Regisseur - ich verwirkliche, was ICH will. Viele Adaptionen wurden nur deshalb verändert und hätten auch 1:1 wie im Buch gestaltet sein können. "Die unendliche Geschichte", die oben erwähnt wurde, ist so ein Beispiel. Der Elfenbeinturm wurde von Ende genau beschrieben. Er hätte auf diese Weise ebenso gewirkt (sieht ähnlich aus wie der Turm von Brueghel), aber nein - es musste ein Fernsehturm werden. Warum also? Weil man es kann. Für mich ist dieser Drang, unbedingt "was eigenes" zu machen, fehlender Respekt vor dem Werk.
In "Herr der Ringe" hat sich Jackson echt Mühe gegeben, aber nun ja - Frauen spielen bei Tolkien keine Rolle, also musste die Liebesstory im Film deutlich aufgebauscht werden. Es gibt verschmerzbare Unterschiede.
Man betont ja, dass ein Buch mehr Ebenen, mehr Charaktere hätte, und ein Film komprimiert werden muss. Stimmt. Trotzdem zieht man im Film Kampfszenen bis zu 15 Minuten in die Länge und man blickt sich 10 Minuten lang in die Augen, oder wiederholt Passagen drei Mal, als ob man den Zuschauer für dumm hält. Man darf nicht vergessen, dass der Film in 10 Sekunden auch mit einer Szene zeigen kann, wofür der Autor zwei Kapitel gebraucht hat. Film kann schneller aufgenommen werden. Was nicht komprimiert werden kann, sind Dialoge: sie zu lesen dauert genauso lange wie sie zu spielen. Im Extremfall ist der Film ein Theaterstück.
Man kann in 90 Minuten viel unterbringen (heutzutage sind 120 Minuten eher die Regel...), ohne viel streichen zu müssen. Nein, Film ist dazu da, um Geld einzufahren - also stopft man Dinge rein, die das Publikum sehen will. Das Buch als Vorlage ist das Alibi. Nicht das Werk soll verfilmt werden, sondern es muss ein Film sein, der das bekannte Buch als Köder nimmt, um die Ideen des Regisseurs zu zeigen. Bei "2001" oder "Blade runner" wurde daraus ein neues Werk, es kann also legitim sein.
Übrigens isf diese Selbstdarstellung heute weit verbreitet. Besonders bei Architektur gilt: ich bin der Architekt, ich bin Gott.... ;)
Was du bemeglest ist hier nun mal eine Interpretation einer Geschichte.
Da kannst auch genauso gut hingehen und sagen das Nolan mit seiner Dark Kngiht Triologie sich nicht an die Comicvorlage mit seinem Hyperrealismus von Batman gehalten hat. Was für ein Problem der liebe Geschichte zwischen Arewn und Aragorn, in den Roman kommt diese auch vor, bzw wird angedäutet aber. So was kann schlech in einem Film einbauen, besser gesagt muss man eher aus bauen. Damit man als Zuschauer das tragische begreif was Arewn betrifft, sie verzicht ihre Unsterblichkeit um bei dem Mann zu sein den sie liebt. Ich finde das eine wunder schöne Lovestory. Genauso ist mit Schurken Tolkins Oberschurken sind teilweise Gesichtlos. Sie sind der antrieb die ihre Diener. In einem Buch ist dass wunderbar, in einem Film geht so was nicht. Also ist man hingeganen den Schurken Fokus auf den Hexenkönig und Gothmog den Ork gelegt, in übrigen ist eine Frau die den Hexenkönig tötetet dazu gibt es sogar eine Profezeiung, sowohl im Buch als auch im Film, kann Tolkin kaum wie du behautest Frauenfeindlich sein.
Bei allem Verständis, dass es natürlich nicht möglich ist, eine 1:1 Verfilmung zu machen, auch nicht wenns mehrere Teile sind, aber so viele teils immense Verfälschungen zu den Büchern war ein echtes wtf. Nein danke, man kanns auch übertreiben, seitdem meide ich derlei Verfilmungen wie z. B. von "Die Pilgerin".
Sai Sahan -The Elder Scrolls online
"Laß deine Zunge nicht wie eine Fahne sein, die im Wind eines jeden Gerüchts zu flattern beginnt."
Imhotep: Baumeister, Bildhauer, Iripat, Oberster Vorlesepriester und Siegler des Königs, des Pharao Netjeri-chet Djoser
Es gibt für mich Romanfakten und Romaninterpretation. Wenn eine Figur blond geschildert wird, sollte sie auch im Film blond sein. Wenn sie im Buch in 90% der Kapitel vorkommt, sollte sie auch im Film präsent sein. Das heißt, klare Fakten dürfen nicht verändert werden, das gilt für Ort, Zeit und Personen. Das sieht die Filmindustrie anders - und genau deshalb sind Buch und Film eigentlich nicht übertragbar. Homer hat geschrieben, was in Troja passiert - aber der gleichnamige Film ist nun mal anders. Gerade bei lizenzfreien Themen hat die Filmindustrie alle Freiheiten der Welt, und „Arielle“ ist auch nicht mehr die „kleine Seejungfrau“. Deswegen kaufen die Studios ja die Rechte wie blöd ein, um ihr eigenes Ding daraus zu machen. Das führt u.a. zu einem immer größer werdenden Abstand zum Original, weil die Filmthemen nur die Idee klauen, sie aber nicht mehr respektvoll umsetzen. Es sind neue Werke.
Pustedrache
Ich habe nicht gesagt, dass Tolkien frauenfeindlich sei. ich habe gesagt: bei Tolkien spielen Frauen keine Rolle. Gut, das war übertrieben - ab und zu tauchen schon Frauen auf. Aber wenn man ihren prozentualen Anteil am Werk heranzieht, so kommt man vielleicht auf 10%.
Es gibt für mich Romanfakten und Romaninterpretation. Wenn eine Figur blond geschildert wird, sollte sie auch im Film blond sein. Wenn sie im Buch in 90% der Kapitel vorkommt, sollte sie auch im Film präsent sein. Das heißt, klare Fakten dürfen nicht verändert werden, das gilt für Ort, Zeit und Personen. Das sieht die Filmindustrie anders - und genau deshalb sind Buch und Film eigentlich nicht übertragbar. Homer hat geschrieben, was in Troja passiert - aber der gleichnamige Film ist nun mal anders. Gerade bei lizenzfreien Themen hat die Filmindustrie alle Freiheiten der Welt, und „Arielle“ ist auch nicht mehr die „kleine Seejungfrau“. Deswegen kaufen die Studios ja die Rechte wie blöd ein, um ihr eigenes Ding daraus zu machen. Das führt u.a. zu einem immer größer werdenden Abstand zum Original, weil die Filmthemen nur die Idee klauen, sie aber nicht mehr respektvoll umsetzen. Es sind neue Werke.
Ja fieleicht hast du recht, aber ich sag es mal so, wenn die veränderungen die der Dehrbuchautor vorgenohmen hat. Zu Handlung beiträgt diese hilft dass den Charakter besser versteht veränderungen herbei führen. In den Büchern ist Aragon voller Selbst bewusst sein, er eines Tages wird ihn sein Weg nach Minas Tirth führen und er wird seine Krone beanspruchen. Der Film-Aragon ist voller selbstzweifel und erst in laufe der Filme entwickt er sich zu dem Anführer den man kennt. Und glaube nicht das man die Rolle von Arwn aus gebaut weil es in Hollywood schickt ist, dazu füht sich alles zu Organisch an. Im Film hat Arwn hat sowieso Tiefe bekommen und Elrond erst recht weil Aragron ist sein Ziehsohn den er liebt aber gleich zeitig liebt er seine Tochter, wo er vorhergesehen hat dass Sterben wird dass möchte er verhindern.
Und wie du schon richtig angemerkt hast: der Aragorn aus dem Buch ist wohl anders als der Aragorn aus dem Film. Wenn das beschriebene Selbstbewusstsein aber nun von Tolkien so gewollt ist (davon gehe ich aus), so verfälscht der Film, indem er aus dem Macher einen Zweifler baut. Das ist dann keine Verfilmung eines Werkes, sondern eine eigene Schöpfung. Insbesondere, wenn es DEUTLICH ist, was Tolkien sagen wollte (es mag anders sein, wenn die Figur so unbestimmt ist, dass man alles hineindichten könnte...). Dann nämlich ignoriert man wissentlich die Idee aus dem Original.
Es wird so sein, dass solche Zweifel heute politisch gewollt sind (so wie James Bond auch seinen Charakter schon lange verloren hat), aber das bedeutet auch gleichzeitig, dass jede Epoche ihre eigene Interpretation aus dem Werk heraussaugt. Der Film ist immer ein Zeugnis seiner Zeit.
Wenn man also aus dem Text des Romans keinen Film ohne Zusätze oder Verfälschungen machen kann, so war entweder der Roman schlecht oder das Drehbuch... Tatsächlich wird es gemacht, weil man es kann. Ich befürchte, weil der Text einer Geschichte natürlich nicht alle Facetten einer Welt abdecken kann, daraus gefolgert wird, dass es am Ende egal sei, ob der Film in Honululu oder in Boston spielt, oder dass es egal sei, ob die Heldin blond oder schwarz oder ein Pinguin ist, weil man „alles“ hineininterpretieren darf. Doch: ab welcher Änderung ist es eine Verfälschung? Wo ist die Grenze? Wann ist Theseus' Schiff nicht mehr Theseus' Schiff..? Wo liegt dann der Kern der Erzählung?
Dasselbe Schicksal erleiden auch Theaterstücke. Wer sagt eigentlich, dass ein Liebesdrama aus Verona im heutigen New York spielen muss? Kann es nicht auch sein, dass jede Geschichte ihre Zeit und ihren Ort hat, die nicht beliebig gewchselt werden können? Denn nimmt man diese Freiheiten ernst, so spielt das Original keine Rolle mehr und alles ist erlaubt.
Pustedrache
Das ist alles soweit richtig. Aber wenn Dinge eingebaut sind, von denen der Drehbuchautor glaubt, sie seien zum Verständnis wichtig oder förderlich, so ist das nun mal SEINE Interpretation. Er meint, es müsse Figur xy eingebaut werden, damit ein anderer Charakter plausibler wird? Im Grunde unterwirft sich der Drehbuchautor dem Studio bzw. dem Produzenten, der sagt: „Diese Romanverfilmung braucht jetzt ein Happy-Ending, weil das besser ankommt“ oder „Wir brauchen jetzt eine Frau statt des männlichen Helden, weil das politisch gerade en vogue ist“.
Und wie du schon richtig angemerkt hast: der Aragorn aus dem Buch ist wohl anders als der Aragorn aus dem Film. Wenn das beschriebene Selbstbewusstsein aber nun von Tolkien so gewollt ist (davon gehe ich aus), so verfälscht der Film, indem er aus dem Macher einen Zweifler baut. Das ist dann keine Verfilmung eines Werkes, sondern eine eigene Schöpfung. Insbesondere, wenn es DEUTLICH ist, was Tolkien sagen wollte (es mag anders sein, wenn die Figur so unbestimmt ist, dass man alles hineindichten könnte...). Dann nämlich ignoriert man wissentlich die Idee aus dem Original.
Es wird so sein, dass solche Zweifel heute politisch gewollt sind (so wie James Bond auch seinen Charakter schon lange verloren hat), aber das bedeutet auch gleichzeitig, dass jede Epoche ihre eigene Interpretation aus dem Werk heraussaugt. Der Film ist immer ein Zeugnis seiner Zeit.
Wenn man also aus dem Text des Romans keinen Film ohne Zusätze oder Verfälschungen machen kann, so war entweder der Roman schlecht oder das Drehbuch... Tatsächlich wird es gemacht, weil man es kann. Ich befürchte, weil der Text einer Geschichte natürlich nicht alle Facetten einer Welt abdecken kann, daraus gefolgert wird, dass es am Ende egal sei, ob der Film in Honululu oder in Boston spielt, oder dass es egal sei, ob die Heldin blond oder schwarz oder ein Pinguin ist, weil man „alles“ hineininterpretieren darf. Doch: ab welcher Änderung ist es eine Verfälschung? Wo ist die Grenze? Wann ist Theseus' Schiff nicht mehr Theseus' Schiff..? Wo liegt dann der Kern der Erzählung?
Dasselbe Schicksal erleiden auch Theaterstücke. Wer sagt eigentlich, dass ein Liebesdrama aus Verona im heutigen New York spielen muss? Kann es nicht auch sein, dass jede Geschichte ihre Zeit und ihren Ort hat, die nicht beliebig gewchselt werden können? Denn nimmt man diese Freiheiten ernst, so spielt das Original keine Rolle mehr und alles ist erlaubt.
Gut es ist eine Intapretation des Stuffes aber wenn es der Figur hilf Glaubwürdiger zu werden?
Selbst Tolkin ist nicht perfekt er wollte mit Aragron einen König Artus Charakter einführen diese vom Bettelknaben zum König Geschichte. Er selbst später zu geben hat das er sein Gandalf den Weisen zu Mächtig macht hat. Aragorn wurde halt in den Büchern zu Perfekt geschrieben, Peter Jackson hat dass erkannt, halt Aragorn etwas fehlerhafte und menschlicher was ja nicht schlimmes ist, im gegenteil es dem Charakerer gut getahn auch wenn du jetzt entscheidung verteufelst. Allerdings kann Interpretion Charaktere gegen die Wand fahren da hast du recht wenn ich da an Eragon und die Elfe Arya denke. Aber natürlich ist James Bond ein beispiel das jede Genertion ihren Bond hat, aber auch dass muss nicht Schlechts sein. Das gleiche kann man über Batman sagen, ich persönlich bin mit Kevin Conroy als die Batman Stimme schlechthin aufgwagsen und Michel Keaton als Realen Bruce Wayne, es gibt dutzende Leute die sagen jetzt Christion Bale ist Batman großartig finden, es gibt sogar Leute die Ben Affleck als Batman mögen. Jetzt gerade jetzt haben wir einen neuen Batman mit Robert Peteson bekommen. Wie gesagt Intapretatin muss nichts Schlimmes sein wenn es dem Charakter hilf Glaubwürdiger zu werden oder es diese Art von Charakter intapretation in die Welt die der Regisseur oder Dehrbuchautor errichten will passt.
Das heißt z.B., Batman braucht eine Kapuze mit Cape, eine Höhle, ein paar Fahrzeuge, und seine Eltern wurden von einem Kriminellen getötet, außerdem ist er so unfassbar reich, dass er sich all das (u. ggf. einen Butler) leisten kann. Fertig (salopp formuliert)! Mehr bleibt dann vom Original nicht übrig.
Muss Alice einem weißen Kaninchen folgen - oder darf es auch ein Känguruh sein? Was ist wichtiger - dass sie jemandem folgt, oder dass dieser Jemand ein Kaninchen ist? Wenn wir uns anmaßen, die Ideen des Autors komplett verstanden zu haben und deshalb behaupten: das Kaninchen ist nicht wichtig, also wähle ich ein Känguruh - was bleibt am Ende übrig? Denn genau das geschieht, wenn wir uns einbilden, unser Aragorn entspricht mehr dem wirklichen Aragorn. Das ist ein Trugschluss. Wir interpretieren unser Weltbild in eine Geschichte von vor 50, 100 oder 500 Jahren - dabei ist das generell nicht möglich. Das heißt, dass wir im Grunde nicht versuchen, die Geschichte und ihre Zeit zu verstehen, sondern wir biegen sie uns zurecht, bis sie uns passt. Das passiert sicher immer und überall, aber dennoch begrüße ich ein Mindestmaß an Respekt. Denn sonst (und das behaupte ich), ist jede Film- oder Buch-Adaption eine Fanfiktion...
Pustedrache
Das führt mich zu der Frage, was vom Original wert ist, erhalten zu bleiben. Offenbar sehen Menschen den Begriff "Original" sehr viel großzügiger. Die meisten brauchen nur Triggerpunkte, um zwischen ihnen die Geschichte aufzuspannen.
Das heißt z.B., Batman braucht eine Kapuze mit Cape, eine Höhle, ein paar Fahrzeuge, und seine Eltern wurden von einem Kriminellen getötet, außerdem ist er so unfassbar reich, dass er sich all das (u. ggf. einen Butler) leisten kann. Fertig (salopp formuliert)! Mehr bleibt dann vom Original nicht übrig.
Muss Alice einem weißen Kaninchen folgen - oder darf es auch ein Känguruh sein? Was ist wichtiger - dass sie jemandem folgt, oder dass dieser Jemand ein Kaninchen ist? Wenn wir uns anmaßen, die Ideen des Autors komplett verstanden zu haben und deshalb behaupten: das Kaninchen ist nicht wichtig, also wähle ich ein Känguruh - was bleibt am Ende übrig? Denn genau das geschieht, wenn wir uns einbilden, unser Aragorn entspricht mehr dem wirklichen Aragorn. Das ist ein Trugschluss. Wir interpretieren unser Weltbild in eine Geschichte von vor 50, 100 oder 500 Jahren - dabei ist das generell nicht möglich. Das heißt, dass wir im Grunde nicht versuchen, die Geschichte und ihre Zeit zu verstehen, sondern wir biegen sie uns zurecht, bis sie uns passt. Das passiert sicher immer und überall, aber dennoch begrüße ich ein Mindestmaß an Respekt. Denn sonst (und das behaupte ich), ist jede Film- oder Buch-Adaption eine Fanfiktion...
Mit anderen Wort du hälst alle Menschen für total Dumm.
Bist der meinung das Leute wie Peter Jackson und Christopher Nolan keinen Respek vor der Orginal von Tolkine oder den Autoren von Batman haben. Du bist meinung das Künsterliche Freiheiten nicht erlaubt sein sollte und Intapreationen ein zeichen Respktlosichkeit ist.
Zusammengefasst: JEDE Verfilmung ist Fanfiktion. Sie kann nichts anderes sein, weil der Stoff durch weitere Gehirne gefiltert wird. Das geschieht bereits beim Lesen eines Romans. Dort, wo der Roman Freiheiten lässt, denkt sich jeder Leser sein eigenes Bild. Und dort, wo etwas beschrieben wird, sollte man beim Original bleiben.
Hier wird oft angemerkt, eine Änderung „hätte den Kern der Geschichte nicht beeinflusst“. Nun, wie will man das beurteilen? Es ist eine plausible Geschichte geblieben, das mag sein, aber sie ist niemals die Geschichte des Originals. Wir glauben, der Autor hätte dies und das sagen wollen, und interpretieren es, in dem wir nach unserem Verständnis Dinge weglassen oder hinzufügen. Für mich ist eine Verfilmung daher eine Interpretation, die Teile vom Original klaut, ansonsten aber freizügig mit den Inhalten umgeht. Das kann gutgehen, muss aber nicht. Im Grunde ist es paradox, dass Produzenten sich „Rechte“ an einem Stoff sichern, wo sie doch selbst etwas ganz anderes produzieren... Man kann also den „wahren Kern“ von Effi Briest oder Batman oder Faust nie erkunden, weil der für immer im Kopf des Urhebers eingesperrt ist. Ein Autor gibt sein Bestes, um diese Gedanken zu Papier zu bringen, aber da Sprache dehnbar ist, gibt es bei 100 Lesern 110 verschiedene Fassungen. Das könnte höchstens klappen, wenn der Autor beim Dreh dabei ist. Und selbst dann betrügt er sich selbst, weil das sichtbare und konkrete Abbild das virtuelle Bild aus dem Gedächtnis verdrängt... Unser Gedächtnis ist absolut unzuverlässig, was Erinnerungen angeht.
Also vereinfachen wir eine Geschichte, machen aus HdR vielleicht ein „Gut gegen Böse“, so wie wir es HEUTE verstehen. Es geht gar nicht anders.
Pustedrache
Was hat Respekt mit Dummheit zu tun? Dumm sind die Menschen nicht, aber sie lernen tatsächlich nur die alternative Wahrheit kennen, nämlich die der Regisseure und Drehbuchschreiber. Ich gebe zu, dass ich mich davon nicht ausschließe. So habe ich z.B. nur die Harry-Potter-Filme gesehen, aber die Bücher nicht gelesen. Das heißt, ich beziehe mein Wissen ausschließlich über die Verfilmungen. Nach deiner Einschätzung wäre das egal, weil ja „künstlerische Freiheit“ erlaubt sei, soll heißen: ein Harry-Potter-Film ist ebensogut wie ein Harry-Potter-Buch. Der Film ändert das Original nicht? Wenn im Film aber nun was anderes erzählt wird? Was ist denn nun richtig? Es gibt Regisseure, die sich alle Mühe geben, nahe beim Original zu bleiben (und ja, Jacksons Ringe gehören dazu). Dennoch sind Abweichungen, die gemacht werden, weil man es kann, immer ein Zeichen von Respektlosigkeit. Man müsste jedes Mal nachforschen, ob die Änderungen dem Medium Film geschuldet, also zwingend notwendig waren? Das sind sie nicht. Die „künstlerische Freiheit“ ist immer ein Akt der Selbstdarstellung.
Zusammengefasst: JEDE Verfilmung ist Fanfiktion. Sie kann nichts anderes sein, weil der Stoff durch weitere Gehirne gefiltert wird. Das geschieht bereits beim Lesen eines Romans. Dort, wo der Roman Freiheiten lässt, denkt sich jeder Leser sein eigenes Bild. Und dort, wo etwas beschrieben wird, sollte man beim Original bleiben.
Hier wird oft angemerkt, eine Änderung „hätte den Kern der Geschichte nicht beeinflusst“. Nun, wie will man das beurteilen? Es ist eine plausible Geschichte geblieben, das mag sein, aber sie ist niemals die Geschichte des Originals. Wir glauben, der Autor hätte dies und das sagen wollen, und interpretieren es, in dem wir nach unserem Verständnis Dinge weglassen oder hinzufügen. Für mich ist eine Verfilmung daher eine Interpretation, die Teile vom Original klaut, ansonsten aber freizügig mit den Inhalten umgeht. Das kann gutgehen, muss aber nicht. Im Grunde ist es paradox, dass Produzenten sich „Rechte“ an einem Stoff sichern, wo sie doch selbst etwas ganz anderes produzieren... Man kann also den „wahren Kern“ von Effi Briest oder Batman oder Faust nie erkunden, weil der für immer im Kopf des Urhebers eingesperrt ist. Ein Autor gibt sein Bestes, um diese Gedanken zu Papier zu bringen, aber da Sprache dehnbar ist, gibt es bei 100 Lesern 110 verschiedene Fassungen. Das könnte höchstens klappen, wenn der Autor beim Dreh dabei ist. Und selbst dann betrügt er sich selbst, weil das sichtbare und konkrete Abbild das virtuelle Bild aus dem Gedächtnis verdrängt... Unser Gedächtnis ist absolut unzuverlässig, was Erinnerungen angeht.
Also vereinfachen wir eine Geschichte, machen aus HdR vielleicht ein „Gut gegen Böse“, so wie wir es HEUTE verstehen. Es geht gar nicht anders.
Ich tut mir leid das ist mir alles zu Hoch was hier sagst.
Cloud Atlas z.B. ist sicherlich schwer umzusetzen gewesen, und der ganze Sonmi-Part kommt im Buch als Verhörprotokolle daher. Die Wachowskis haben daraus eine actiongeladene und nachdenkliche Geschichte gemacht und es mMn gut umgesetzt. Das i-Tüpfelchen wäre noch gewesen, hätte man die Szene am Kliff mit reingenommen, wo Sonmi ein Paar dabei beobachtet, wie es eine Kinderpuppe, die sich widerspenstig verhalten hat, entsorgt. Vielleicht wäre das aber auch zu hart gewesen, wer weiß.
Da ich selber FFs schreibe und mir gerne "Was wäre wenn" Gedanken mache, finde ich Neuinterpretationen eigentlich ganz erfrischend. Das Bildnis des Dorian Gray würde als 1:1 Verfilmung des Buchs heute wohl kaum noch funktionieren. Die Verfilmung von Oliver Parker fand ich dagegen ganz angenehm, weil sie zum Teil in der modernen Welt spielt und dadurch zusätzlich unterstrichen wird, dass Dorian Gray aufgrund des Bildes nicht altert.
Manchen Regisseuren scheint es jedoch schlichtweg an Mut zu fehlen, eine Geschichte richtig zu erzählen. Meine Lieblingsbeispiele sind dafür die Verfilmungen von Dan Bowns Illuminati und Inferno. Die Momente, in denen man beim Lesen mit offener Kinnlade nur noch wtf gedacht hat, wurden weggelassen oder komplett umgeschrieben! Aber der Reihe nach:
Illuminati: Der Typ, der den Papst ermordet, wollte im Film einfach nur die Macht haben und die katholische Kirche wieder konservativer machen. Als er damit scheitert, verbrennt er sich im Inneren des Vatikangebäudes.
Im Buch ist er dagegen zutiefst gekränkt, weil der Papst ein Kind gezeugt haben soll. Im Glauben, der Papst hätte gegen ein Kirchengesetz verstoßen und seine Anhänger angelogen, ermordet er ihn. Später findet er jedoch heraus, dass er durch künstliche Befruchtung entstanden ist und somit kein Bruch mit den Gesetzen bestand - er ist sogar selbst der Sohn des Papstes! Aus Scham verbrennt er sich auf einem Balkon zum Petersdom, wo ihn unzählige Menschen sehen können.
Inferno: Im Film versteckt Zobrist einen Behälter mit einem tödlichen Virus, dessen Freisetzung gerade noch verhindert werden kann. Das entspricht keineswegs dem Buchende, bei dem Robert Langdon den Beutel findet, als das Virus (nicht tödlich, macht aber einen Teil der Menschheit steril) bereits freigesetzt worden war. Auch wurde die weibliche Hauptfigur Sienna zur Antagonistin gemacht.
Statt der Verfilmungen ziehe ich hier wirklich die Bücher vor.
Frank Castle
Bei den Buchbeispielen drängt sich die Unterscheidung zwischen "Stoff" und "Motiv" (nach Elisabeth Frenzel) auf. So ist "Robin Hood" der Stoff, "der edle Räuber" aber das Motiv. Tatsächlich kann man Geschichten so sehr verändern, dass zwar der Stoff verfälscht wird (Robin Hood spielt in Berlin, heißt Erwin Müller usw.), das Motiv aber bleibt. Bei der genannten Skelettierung gibt es Fragmente des Stoffes, die erhalten bleiben müssen, und Fragmente des Motivs. So besteht z.B. der Roman "Die Elenden" aus einem festgelegten Handlungskorsett. Dieses lässt sich herauspicken und gehört zur Verfilmung. Auch die Motive sollten gleich bleiben, aber da wird es schwieriger. Warum tut Valjean dies oder jenes? Welche Motive sind überhaupt enthalten? Stehen ungerechte Bestrafung, Demut, uneigennütziges Handeln oder verbohrter Verfolgungswahn ganz oben? Je reduzierter diese Elemente sind, desto freier wird die Interpretation - aber desto unähnlicher wird es auch. Handlung und Weltenbau sind Teile, die man gut übernehmen kann (das sind die Fakten), bei den Interpretationen der Motiveinheiten wird es geradezu kryptisch. Während man Kernmotive meist gut erkennt - in Romeo und Julia gibt es zwei Liebende, die nicht zueinanderkommen (wenn man die kurze Zeit mal ignoriert...) - sind in den Elenden viele Motive kompliziert verflochten. Viele suchen sich dort ein, zwei Themen heraus (lebenslange Flucht, Adoption eines Kindes, edler Helfer), aber sind das überhaupt die Motive, die Hugo am Herzen lagen..? Ging es ihm nicht um die Ungerechtigkeit der Gesellschaft und benutzte er diese Story nur..? Wir suchen uns das passende heraus, das heißt, wir verkleinern die Vorlage.
Auch wenn Tolkien nicht perfekt war, so ist SEIN Aragorn die Vorlage. Wenn wir ihn "verbessern" wollen, so tun wir das, was ein Chirurg tun würde, wenn er meint, den Körper verbessern zu müssen. Er tut dies, um die Lebensfunktion zu erhalten (Herzschrittmacher, künstliche Hüfte, usw.), aber ist jede Aufrüstung ethisch noch vertretbar?
Erst die Gegenprobe zeigt, ob ein Film gut umgesetzt wurde: man sehe einen Film, dessen Vorlage man nicht kennt, und schreibe daraus eine Geschichte. Je näher die Nacherzählung am Original ist, desto besser die Adaption. Völlige Deckung ist unmöglich.
- War eine auftrags Arbeit oder war eine Vorschlag des Regisseur diesen Film oder diese Filme zu machen.
- Wie viel einfluss hat das Studio bei dem Projekt.
- Wie viel Spielzeit hat der Film,
- Hat der Regisseur genung Zeit um die Welt zu erklären, Charaktere vorzustellen und Handlung vorranbringen. Und zwar so das selbst Normale Zuschauer das begreifen die nicht die Bücher gelesen haben.
Ob diese Veränderungen Moralisch vertretbar sind kann ich nicht sagen, will ich auch nicht, ich bin kein Anwalt, ich kann nur von mir aus sagen, das ich gewisse Handlungen eines Regisseur und Schreibes verstehen kann.
Zum Beispiel gibt es viele die sagen Aragon der zu perfekt, der ist eine Sue der tut immer das richtige u.s.w. Da gegen ist Boromir der Menschlichste von allen.
Dazu muss man sagen das die Herr der Ringe Charaktere einfach Geschrieben wurden, einfach geschrieben heißt nicht schlecht Schrieben. So das man Zuschauer sofort begreift warum Charaktere so ist wie er ist und wo hin er sich Entwicken könnte. Gleich Kunsttück vollbringt Dune von 2021 was ich hier an merken will. Hier spiel die Zeit die ein Film hat eine Rolle.