Hallo zusammen, 😊
mir persönlich liegt diese Geschichte sehr am Herzen, jedoch gehen die Meinungen dazu stark auseinander. Einer ist hellauf begeistert, wiederum ein anderer findet es viel zu “verschwommen”, ich zitiere: “Metaphorische Texte die viele Deutungen zulassen, sagen im Endeffekt nichts aus.” Dabei finde ich eben Texte, die vielseitig zu deuten sind, besonders anregend, doch vielleicht betrachte ich mein Werk zu subjektiv... Wie ihr seht, bin ich verwirrt.
Daher würde ich mich sehr über eure konstruktive Kritik zu folgenden Punkten freuen:
GENRE: Passt die Geschichte wirklich in die Kategorie "Kurzgeschichte" und Genre "Allgemein"?
TITEL: Fändet ihr statt “Krankenhaus” “Fake Magic Shop” passender – “Magic Shop” ist eine Form der Psychotherapie, bei der der Patient seine “Sorgen/Schmerzen etc.” an den Therapeuten verkauft und dafür eine Art Gegenleistung erhält, durch die er möglichst profitieren soll.
Nur in diesem Fall kommt nichts Positives dabei rum.
INHALT: Werden folgende Punkte in der Geschichte deutlich? Wenn nein, was für Verbesserungen würdet ihr empfehlen?
- Das Lyrische Ich fühlt sich von der Außenwelt im Stich gelassen und unverstanden, weswegen es sich in seine Innenwelt zurückzieht
- In seiner blinden Verzweiflung bildet es sich ein, dass das kranke Haus ein Krankenhaus sei und nimmt die Warnzeichen nicht wahr
-- Das kranke Haus steht symbolisch für Depression und die fatalen Verhaltensweisen und Entscheidungen, die letzten Endes zum Tod wie z. B. durch Selbstmord führen können.
- Bevor das Haus einstürzen und das Lyrische Ich dabei umkommen kann, wird es von der Musik berührt, die von außen in das Haus eindringt und neue Hoffnung entfacht
- Von der Neugier geleitet geht das Lyrische Ich raus und kurz darauf kracht das Haus zusammen
-- Das Lyrische Ich wird also von der Musik gerettet
- Die Musik führt sie zu anderen Menschen, die auch von der Musik angesprochen wurden
- Das Lyrische Ich bemerkt erst dann, dass es nicht mit seinen Sorgen alleine ist, dass es Leute gibt, die es verstehen können, wodurch seine Sorgen ein Stückweit gelindert werden
Und hier die Geschichte:
KrankenhausDa war ein Haus in mir drin. Es versprach mir Heilung. Ich lebte darin. Es hatte nur ein paar Zimmer. Am Anfang ging ich in alle hinein, sah mir alles an, sah Staub Schicht um Schicht alles unter sich bedecken, sah den tropfenden Wasserhahn, sah den Schmutz im Wasser, die kaputten Schränke, das vermoderte Holz, doch kein Werkzeug. Ich sah die Federn in der Matratze und die löchrige Decke auf ihr.
Darauf zu liegen, konnte nicht bequem sein.
Darunter zu liegen, konnte nicht warm sein.
Doch das Haus versprach mir Heilung.
So schlimm konnte es nicht sein.
Schlimmer als das Nichts konnte nichts sein.
Also legte ich mich auf die Matratze, unter die Decke,
lag da tagein, tagaus, in den Tag hinein.
So unbequem war es gar nicht.
So kalt fühlte es sich nicht an.
Sonnenstrahlen drangen durch die kaputten Lamellen, waren die einzige Licht- und Wärmequelle. Das Licht versprach Trost, wollte mich rauslocken, doch waren es nicht leere Versprechungen? War es nicht die Welt da draußen gewesen, die mich hier hinein gescheucht hatte? Manchmal drangen Geräusche durch eine zerbrochene Ecke der Fensterscheibe. Manchmal glaubte ich sie wiederzuerkennen, manchmal klangen sie völlig fremd. Irgendwann erkannte ich einen Rhythmus, irgendwann spürte ich ein flattern in der Brust, irgendwann hörte ich die Melodie und dann die Worte, die sie sprach. Viele Stimmen hatten zu mir gesprochen, viele Male hörte ich auf sie und genauso oft hörten sie irgendwann auf zu reden, bis alle verstummten. Ich hatte ihnen vertraut, an sie geglaubt und auf sie gebaut, doch jedes Mal wurde mir der Boden unter den Füßen weggerissen. Ich fiel und als ich landete, stand ich vor diesem Krankenhaus, das Heilung versprach.
Doch diesmal war es anders. Diesmal redete die Stimme eine andere Sprache, diesmal lockte sie nicht, diesmal bewegte sie etwas in mir ohne zu versprechen, diesmal redete sie mit mir, statt zu mir, diesmal sagt sie: „Ich mache dasselbe durch wie du, trotzdem stehe ich hier. Du kriegst das auch hin. Trau dich.“
Irgendwann stand ich auf und ergriff die rostige Klinke, öffnete die Tür und ging hinaus. Noch bevor die Tür ins Schloss fallen konnte, hörte ich wie das morsche Holz leidvoll knarzte. Das Haus ächzte, das Geräusch schwill an, grölte und donnerte hinter mir wie eine Warnung nicht wiederzukehren. Es schepperte gewaltig, die Laute brausten auf, ließen den Boden erzittern und mich losrennen. Ich blickte über die Schulter und sah die Wände wie bei einem Kartenhaus zusammenbrechen.
Die Stimme trieb mich weg von dort, sang immer lauter und lauter, ließ mich rennen, immer weiter und weiter. Ich erkannte das Ziel nicht, wusste nicht wohin, ließ mich einfach nur leiten, bis ich mich irgendwann umdrehte und das kranke Haus nicht mehr sah. Stattdessen sah ich viele andere, die denselben Weg gingen, die laut sangen, in derselben Sprache und wusste, ich ging diesen Weg nie allein.
Ai
Dem würde ich schon einmal widersprechen wollen. Erstmal gibt es das, was sich der Autor gedacht hat als er den den Text schrieb. Und dann gibt es bei Texten das, was andere damit assoziieren und somit wie sie den Text interpretieren. Und damit sagen sie etwas aus. Wenn den Leuten absolut nichts einfallen würde, dann hätte der Text keine Aussage. Aber so ist doch alles gut.
Kurzgeschichte passt m.E. auf jeden Fall - was soll das denn sonst sein?
Titel würde ich auch so belassen. Der englische Begriff würde mich da eher irritieren. Was Du machen könntest wäre ein kurzes Vorwort oder Nachwort zu verfassen wo Du das wie Du es hier getan hast erklärst was es damit suf sich hat, also was diese pychotherapeutische Methode impliziert.
Dieses schon einmal ganz allgemein.
* "May God grant us the wisdom to discover right, the will to choose it, and the strength to make it endure. Amen."
* "Ein ritter sô gelêret was, daz er an den buochen las, swaz er dar an geschriben vant."
* "A Knight is sworn to valour! His heart knows only virtue! His blade defends the helpless! His might upholds the weak! His word speaks only truth! His wrath undoes the wicked!"
Es freut mich sehr zu lesen, dass der Stil doch nicht derart "schlecht" ist.
Wahrscheinlich ist es am Ende doch Geschmackssache, doch manche Menschen scheinen das durcheinander zu bringen
mit Vorstellungen von "richtig" und "falsch".
Die Idee ist wirklich gut! Werde ich benutzen.
Danke schön.
Ai
Hallo Lynn,
lass mich dir ebenfalls ein bisschen Rückmeldung geben. Vorweg: “metaphorische Texte, die viel Deutung zulassen” ist für mich kein Ausschlusskriterium, sondern ein Gütesiegel :-)
Ich werde zunächst dein Text lesen, ohne deine Fragen dazu durchzulesen und dir meinen ersten Eindruck schildern, dann kommt die Bearbeitung deiner Fragen und die Feinheiten.
Mich hat deine kleine Parabel sehr berührt und die Metaphorik fand ich sehr eingängig. Als jemand, der sich selbst gerade am eigenen Schopf aus einer (tiefen) Depression zieht/gezogen wird, kann ich die Bilder, die du heraufbeschwörst, unmittelbar nachvollziehen und finde sie sehr passend und bewegend. Das falsche Gefühl von Sicherheit und Trost im Zurückziehen in sich selbst, in das Haus in einem selbst, hinter Mauern, die man für einen Schutzwall statt für ein Gefängnis hält, ist sehr treffend beschrieben. Gut finde ich, dass die Geschichte in einer hoffnungsvollen Note endet. Das lyrische Ich verlässt am Ende das kranke Haus und sucht und findet erneut die Nähe der Menschen, will sich helfen lassen, der wohl wichtigste Schritt aus einer Depression überhaupt. Die Transition von Verzweiflung zu den ersten Strahlen der Hoffnung ist dir gut gelungen. Die Warnung beim zusammenbrechenden Haus, nicht wieder zurückzukommen, scheint auch bedeutsam, denn auf viele Schritte in die richtige Richtung folgen oft Rückschläge und ein Zurückfallen in alte Gewohnheiten/Muster.
Stilistisch hat mir am Anfang der sehr abgehackte Stil mit den sehr kurzen, stakkatoartigen Sätzen gefallen, ebenso die Wiederholungen ähnlicher Satzschemata wie bei
“Darauf zu liegen, konnte nicht bequem sein.
Darunter zu liegen, konnte nicht warm sein.”
und ihre Wiederholung in
“So unbequem war es gar nicht.
So kalt fühlte es sich nicht an.”
Ein guter Spiegel des Weges in Depressionen, die man sich zunächst gar nicht vorstellen kann/wahrhaben will, hin zu einem “Einrichten” in der emotionalen Leere, einer Empfindungslosigkeit, die in diesem sinngemäßen “so schlimm war es gar nicht” ihren Höhepunkt findet.
(achso, wenn du magst und du diese Geschichte bereits gepostet hast, füge ich dir dieses Review auch in deine Geschichte ein :-))
Okay, jetzt einmal zu deinen Fragen:
GENRE: Passt die Geschichte wirklich in die Kategorie "Kurzgeschichte" und Genre "Allgemein"?
Ja, Kurzgeschichte passt sehr gut. Eine Einheit von Zeit und Raum, ein Beginn, ein Höhepunkt, eine Auflösung, alles in wenigen Worten. Genauer würde ich es als “Parabel” oder “Gleichnis” beschreiben, aber da diese Genres auf ff.de nicht verfügbar sind (musste ich selbst schon feststellen), ist “Kurzgeschichte” sicher die nächstpassende Bezeichnung. Genre Allgemein. Hm… Es hat auch was Philosophisches, Trauriges, Nachdenkliches, aber das sind auf ff.de ebenfalls keine Genres. Von den vorhandenen Genres würde vielleicht Angst, oder auch Schmerz/Trost noch passen, gerade mit der hoffnungsvollen Note am Schluss.
TITEL: Fändet ihr statt “Krankenhaus” “Fake Magic Shop” passender – “Magic Shop” ist eine Form der Psychotherapie, bei der der Patient seine “Sorgen/Schmerzen etc.” an den Therapeuten verkauft und dafür eine Art Gegenleistung erhält, durch die er möglichst profitieren soll.
Nur in diesem Fall kommt nichts Positives dabei rum.
Die Magic Shop Psychotherapie ist mir unbekannt und sie scheint auch nicht sonderlich auf die Geschichte zu passen. Diese Therapie scheint erst später anzusetzen, nach Ende der Geschichte. Innerhalb der Geschichte ist das lyrische Ich wenig zugänglich zu irgendeiner Art Therapie, weshalb Therapieversuche hier auch nicht gut wahrgenommen werden.
Titel “Krankenhaus” finde ich schon besser, aber ich glaube, “Krankes Haus” oder “Das kranke Haus”, wie du es im letzten Abschnitt beschrieben hast, trifft den Ton der Geschichte und die mentale Verfassung des lyrischen Ichs noch etwas besser.
INHALT: Werden folgende Punkte in der Geschichte deutlich? Wenn nein, was für Verbesserungen würdet ihr empfehlen?
- Das Lyrische Ich fühlt sich von der Außenwelt im Stich gelassen und unverstanden, weswegen es sich in seine Innenwelt zurückzieht
Von diesen Gründen für den Rückzug ist mir beim Durchlesen nichts aufgefallen, vielmehr erschien es mir, dass das lyrische Ich aufgrund einer seelischen Verletzung (“das Haus versprach mir Heilung”) und einer inneren Leere (“schlimmer als das Nichts konnte nichts sein”) sich in sich selbst zurückzieht. Aber am Ende ist es oft den Betroffenen nicht klar, was letztendlich der Auslöser war, sodass mich hier die Ambiguität der Motive des lyrischen Ichs nicht stört.
- In seiner blinden Verzweiflung bildet es sich ein, dass das kranke Haus ein Krankenhaus sei und nimmt die Warnzeichen nicht wahr
Die falsche Vorstellung, in diesem Haus in sich selbst in Sicherheit heilen zu können, kam durchaus rüber. Die Warnzeichen schien das lyrische Ich durchaus wahrgenommen zu haben (heruntergekommenes Haus, unbequeme Lagerstätte etc), es aber zunehmend zu verdrängen und sich vielleicht schön zu reden? Dass dies schon der einzige, der richtige Weg wäre?
-- Das kranke Haus steht symbolisch für Depression und die fatalen Verhaltensweisen und Entscheidungen, die letzten Endes zum Tod wie z. B. durch Selbstmord führen können.
ja, ich denke, das ist klar geworden (danke, dass du das nicht bis zu diesem Ende durchgezogen hast, sondern vorher einen Ausweg aufgezeig hast ;) )
- Bevor das Haus einstürzen und das Lyrische Ich dabei umkommen kann, wird es von der Musik berührt, die von außen in das Haus eindringt und neue Hoffnung entfacht
Dass es speziell Musik war, die die Hoffnung entfacht, hab ich nicht dort hinein gelesen. Der Rhythmus und die Melodie erschien mir eher metaphorisch zu Herzschlägen, dem Rhythmus des Lebens, der Menschen um das Lyrische Ich herum, die durch einen Makel im Haus(das zerbrochene Fenster als eine letzte verbliebene Verbindung zur Außenwelt) zum lyrischen Ich durchdringt. Aber so ist das mit Metaphern^^ Jeder sucht sich in ihnen sein eigenes Bild.
- Von der Neugier geleitet geht das Lyrische Ich raus und kurz darauf kracht das Haus zusammen
Oh, Neugier also. Mir schien es ein plötzlicher Gemeinschaftssinn gewesen zu sein, der es hervorlockte. Ein “ich bin wie du, lass mich dir helfen, denn ich verstehe dich”. Eine Verbundenheit mit einem Fremden/einer Fremden, die wie sie in einem solchen Haus war und sie nun herausruft. Eine Person, die neues Vertrauen gibt, weil sie das Gleiche erlebte wie das Lyrische Ich (dargestellt in “MIT mir, statt ZU mir”, im Unterschied zu den vielen Stimmen zuvor, die ich als frühere, nicht näher ausgeführte Therapieversuche deute, die nichts geholfen haben).
-- Das Lyrische Ich wird also von der Musik gerettet
Ein schönes Bild^^ Kann man sicher daraus lesen. (Ich hätte geschlussfolgert: es wird von dem Leben um es herum gerettet. Von Menschen, die es verstehen können)
- Die Musik führt sie zu anderen Menschen, die auch von der Musik angesprochen wurden
Die vielen Menschen, die auf dem gleichen Weg sind wie sie? Ja, dieses Bild wird durchaus kreiert. Ein sehr hoffnungsschaffendes Bild, wenn ich das hinzufügen darf.
- Das Lyrische Ich bemerkt erst dann, dass es nicht mit seinen Sorgen alleine ist, dass es Leute gibt, die es verstehen können, wodurch seine Sorgen ein Stückweit gelindert werden
Aha, hier kommt der Gemeinsinn, den ich weiter oben beschrieben habe. Dann war ich wohl schon weiter als du. Ich geh noch mal einen Abschnitt zurück.
“...diesmal bewegte sie etwas in mir ohne zu versprechen [...] Irgendwann stand ich auf und ergriff die rostige Klinke.” Ist das der Abschnitt, den du mit “von Neugier geleitet geht sie hinaus” meinst? Mir scheint es eher ein spontaner Entschluss, ein “sich ein Herz fassen” zu sein. Die Stimme hat eine gewisse Änderung der Haltung bewirkt, das Lyrische Ich scheint etwas offener zu sein, das Hinausgehen selbst scheint aber durch nichts Besonderes ausgelöst zu sein und mit keiner besonderen Erwartung verbunden. Einfach eine Veränderung der Position um ihrer selbst willen, nicht auf der Suche nach etwas Bestimmten (das Lyrische Ich scheint ohnehin nichts besonderes mehr zu suchen oder zu wollen an dieser Stelle) (Haarspalterei, aber du hast danach gefragt, also zerpflücke ich hier gnadenlos XD)
So, jetzt kannst du selbst entscheiden, ob für dich die Punkte deutlich genug wurden (und ob meine in Stellen andere Interpretation dich stört, sodass du etwas unbedingt genauer beschreiben willst, oder ob du damit leben kannst). Ich selbst finde es gelungen und auch überhaupt nicht schlimm, dass wir in manchen Stellen in der Vorstellung voneinander abweichen, denn ich denke, der Kern der Geschichte ist in allen Fällen klar geworden und diese Feinheiten der Interpretation machen die Lebendigkeit und Persönlichkeit der Geschichte aus und sind auch Ausdruck unterschiedlicher eigener Erfahrungen und Erlebniswelten deiner Leser.
Zum Abschluss, und nur meiner eigenen neurotischen Persönlichkeit geschuldet, kommen hier noch einmal die (winzigen) Rechtschreibfehler, die mir so aufgefallen sind XD (ich versuchs, aber ich kann nicht anders… die müssen mindestens am Ende noch mal drangehängt werden…)
“sah Staub Schicht um Schicht alles unter sich bedecken,”
→ kein Fehler, hier stockte ich nur das erste Mal, weil ich unbedingt “Staubschicht” lesen wollte. Hab dann überlegt, ob hier ein Komma hin sollte zwischen Staub und Schicht, aber das scheint auch falsch zu sein. So bleibt es wohl ein (absichtlicher?) kleiner Stolperstein für den Leser.
“Sonnenstrahlen drangen durch die kaputten Lamellen, waren die einzige Licht- und Wärmequelle”.
→ hier hast du eine schöne Gelegenheit eines Reimes im Text verpasst (und grammatikalisch korrekter wäre es zudem auch). Ich denke, es heißt “Wärmequellen”, da die Lichtstrahlen, auf die es sich bezieht, in der Mehrzahl stehen. Damit würde es sich auf einmal mit “Lamellen” reimen, ein schöner, seltsam poetischer Effekt in einem Haus, dass nur das lyrische Ich als “poetisch schön” bezeichnen könnte.
“irgendwann spürte ich ein flattern”
→ ein Flattern
“das Geräusch schwill an”
→ schwoll
“Stattdessen sah ich viele andere, die denselben Weg gingen, die laut sangen, in derselben Sprache und [ich] wusste, ich ging diesen Weg nie allein.”
→ ich würde hier noch einmal das Ich einfügen, der besseren Lesbarkeit dieses (wunderschönen) Satzes zuliebe. Das grenzt den letzten Teil des Satzes noch etwas von den anderen im Mittelteil ab und schlägt den Bogen zum Anfang des Satzes.
So, hoffe ich konnte dir damit helfen :-)
Im Gesamtfazit fand ich deine Kurzgeschichte sehr schön und würde sie auch weiterempfehlen.
Liebe Grüße!
Missing Tales
Ich bin wahrlich gerührt. 😭
Auch wenn ich derzeit so krank bin, dass das Tippen an sich schon anstrengend ist,
kann ich nicht anders, als dir zu antworten. 😅
Von jemandem, der vor allem selber Erfahrung mit Depression gemacht hat,
so eine Bestätigung zu erhalten, beruhigt mich immens.
Ich bin ziemlich nervös geworden bei der groben Kritik auf der anderen Plattform.
Umso dankbarer bin ich, dass du dir tatsächlich so viel Zeit zum Kommentieren genommen hast! ❤️
Zu erst einmal, ja, die Geschichte habe ich in einer Sammlung namens "Wir sind mehr als sie sehen wollen" auf FF.de hochgeladen und würde mich daher sehr über dein Feedbak dort freuen.
- An eine Parabel habe ich tatsächlich gar nicht gedacht, aber die Idee gefällt mir!
- Stimmt, ich denke, dass "das kranke Haus" sogar mehr Neugier beim Leser wecken könnte. Das übernehme ich gerne!
- Ich finde es faszinierend, wie viele unterschiedliche Deutungen die Geschichte zulässt.
Im Grunde ist es mir dadurch sogar besser gelungen als vermutet.
Je nachdem, welche eigenen Erfahrungen der Leser gemacht hat, findet er sich in der Geschichte wieder.
Deine Sicht mit der Verbindung zu dem Leben in der Außenwelt gefällt mir sehr und passt auch nahtlos in die Handlung.
Mir fiel es ziemlich schwer die Botschaften in der Geschichte zusammenzufassen.
Daher fällt mir erst durch dein Feedback auf, dass manche deiner Deutungen sogar nachvollziehbarer sind als meine.
Das trifft z. B. bei "von der Neugier geleitet geht sie hinaus" zu.
- Vielen Dank für die Rechtschreibkorrekturen. Ich wollte mich eh nach Betalesern mal umgucken, hat sich aber noch nicht so richtig ergeben! 😉
Liebe Grüße zurück
Ai