FanFiktion.de - Forum / Freie Arbeiten – Prosa - Prosa allgemein / [Diskussion] Er-Erzähler - die Perspektive der dritten Person
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iFuzzle
Beitrag #1, verfasst am 03.05.2010 | 20:40 Uhr
Salve!
Da ich immer öfter über Ich-Erzähler Geschichten stolpere und mich diese wirklich alles andere als anziehen, begab ich mich mal auf die Suche nach Geschichten in der 3. Person, wurde allerdings nur mager findig und da meine Ergebnisse schon eine Weile zurück liegen habe ich die meisten Storys wieder aus dem Blick verloren.
Mich würde eure Meinung zu dem Thema "Ich-Erzähler" gegen "3. Person" interessieren. Welche Storys schreibt(/lest) ihr (lieber)? Warum? Und vielleicht, warum ihr das Gegenteil nicht mögt.
ABER auch Links, Lese- und Suchempfehlungen für mich.
Meine eigene Meinung zu dem Thema werde ich etwas später ausformulieren, noch möchte ich eure fast unvoreingenommene Meinung hören.
P.S.: ich habe die Suchfunktion im Forum ein wenig gequält und keinen äquivalten Thread gefunden. Wenn es solch einen Thread bereits gibt, dann postet doch bitte nen Link dorthin und ich werde veranlassen, diesen Thread zu schließen. Danke.
Da ich immer öfter über Ich-Erzähler Geschichten stolpere und mich diese wirklich alles andere als anziehen, begab ich mich mal auf die Suche nach Geschichten in der 3. Person, wurde allerdings nur mager findig und da meine Ergebnisse schon eine Weile zurück liegen habe ich die meisten Storys wieder aus dem Blick verloren.
Mich würde eure Meinung zu dem Thema "Ich-Erzähler" gegen "3. Person" interessieren. Welche Storys schreibt(/lest) ihr (lieber)? Warum? Und vielleicht, warum ihr das Gegenteil nicht mögt.
ABER auch Links, Lese- und Suchempfehlungen für mich.
Meine eigene Meinung zu dem Thema werde ich etwas später ausformulieren, noch möchte ich eure fast unvoreingenommene Meinung hören.
P.S.: ich habe die Suchfunktion im Forum ein wenig gequält und keinen äquivalten Thread gefunden. Wenn es solch einen Thread bereits gibt, dann postet doch bitte nen Link dorthin und ich werde veranlassen, diesen Thread zu schließen. Danke.
Beiträge: 889
Rang: Kolumnenschreiber
Schreibwerkstättler
Beitrag #2, verfasst am 03.05.2010 | 23:13 Uhr
Hier wären zwei Threads zu dem Thema: http://forum.fanfiktion.de/t/3972/1 und http://forum.fanfiktion.de/t/4996/1
Soweit ich gesehen habe, enthalten die allerdings keine Leseempfehlungen. Ist eh schwierig, Empfehlungen allein aufgrund der Erzählperspektive zu geben, da die absolut nichts über den Inhalt aussagt und man deine inhaltlichen Vorlieben ja nicht kennt.
Soweit ich gesehen habe, enthalten die allerdings keine Leseempfehlungen. Ist eh schwierig, Empfehlungen allein aufgrund der Erzählperspektive zu geben, da die absolut nichts über den Inhalt aussagt und man deine inhaltlichen Vorlieben ja nicht kennt.
"Was immer ihr von der Welt sagt: es sind Worte. Das heißt: es ist nicht wahr." - Gustav Landauer
Beiträge: 26
Rang: ABC-Schütze
Beitrag #3, verfasst am 03.05.2010 | 23:15 Uhr
Ich finde, beide Erzählformen haben ihre Vorteile. Und man kann auch nicht objektiv sagen, der Er-Erzähler ist weniger mitreißend als ein Ich-Erzähler, oder anders herum. Es kommt auch immer darauf an, was der Autor daraus macht.
Ich glaube, fürs Lesen habe ich keine Vorliebe. Manchmal habe ich nur den Eindruck, dass der/die Autor/in einfach die falsche Perspektive ausgesucht hat. Weil manchmal Erzählungen aus der 3. Person sehr distanziert wirken und keinen Bezug zur Geschichte entstehen lassen.
Andererseit habe ich auch schon unerträgliche Ich-Erzähler gelesen, die einem an jedem flüchtigen Gedanken teilhaben lassen und schon nach einem Kapitel nur noch nerven.
Zum Schreiben bin ich mittlerweile dazu übergegangen in der Ich-Perspektive zu schreiben. Aber ich glaube, es kommt auch auf die Geschichte an...manchmal finde ich, dass die 3. Person einfach besser passt und manchmal passt eben der Ich-Erzähler besser...
Kleine Anmerkung: Es gibt ja durchaus noch viel mehr, als die beiden Erzählperspektiven, die du nennst. Die allerdings hier auch sehr stiefmütterlich behandelt werden. Ganz selten findet man mal einen allwissenden Erzähler. Meist schleicht er sich nur für einige Sätze in Geschichten aus der 3. Person ein. Und dann muss man bei Er-Erzählungen auch noch unterscheiden, ob Erzähler und handelde Person ein und derselbe sind, oder nicht.
Ganz interessant finde ich auch Erzählungen aus der 2. Person. Allerdings muss der Autor das auch gekonnt umsetzen. Ich kenne eine Autorin aus dem Fussballbereich, die ausschließlich in der du-Perspektive schreibt.
Ich habe keine Ahnung, was genau du jetzt suchst, deshalb weiß ich auch nicht, was ich empfehlen soll ^^.
Ich glaube, fürs Lesen habe ich keine Vorliebe. Manchmal habe ich nur den Eindruck, dass der/die Autor/in einfach die falsche Perspektive ausgesucht hat. Weil manchmal Erzählungen aus der 3. Person sehr distanziert wirken und keinen Bezug zur Geschichte entstehen lassen.
Andererseit habe ich auch schon unerträgliche Ich-Erzähler gelesen, die einem an jedem flüchtigen Gedanken teilhaben lassen und schon nach einem Kapitel nur noch nerven.
Zum Schreiben bin ich mittlerweile dazu übergegangen in der Ich-Perspektive zu schreiben. Aber ich glaube, es kommt auch auf die Geschichte an...manchmal finde ich, dass die 3. Person einfach besser passt und manchmal passt eben der Ich-Erzähler besser...
Kleine Anmerkung: Es gibt ja durchaus noch viel mehr, als die beiden Erzählperspektiven, die du nennst. Die allerdings hier auch sehr stiefmütterlich behandelt werden. Ganz selten findet man mal einen allwissenden Erzähler. Meist schleicht er sich nur für einige Sätze in Geschichten aus der 3. Person ein. Und dann muss man bei Er-Erzählungen auch noch unterscheiden, ob Erzähler und handelde Person ein und derselbe sind, oder nicht.
Ganz interessant finde ich auch Erzählungen aus der 2. Person. Allerdings muss der Autor das auch gekonnt umsetzen. Ich kenne eine Autorin aus dem Fussballbereich, die ausschließlich in der du-Perspektive schreibt.
Ich habe keine Ahnung, was genau du jetzt suchst, deshalb weiß ich auch nicht, was ich empfehlen soll ^^.
iFuzzle
Beitrag #4, verfasst am 04.05.2010 | 07:36 Uhr
Nun ich suche generell alle Geschichten in 3. Person. Da diese eh so rah gestreut sind dürfte es eine relativ begrenzte Anzahl geben. Dennoch danke erstmal für die Antworten.
Also ich kann mich einfach in den Ich-Erzähler nicht hinein lesen, mir missfällt das einfach. Ist aber natürlich jedem selbst überlassen. Werde mich nach der Schule mal für ne ausführlichere Aussage hinsetzen.
Also ich kann mich einfach in den Ich-Erzähler nicht hinein lesen, mir missfällt das einfach. Ist aber natürlich jedem selbst überlassen. Werde mich nach der Schule mal für ne ausführlichere Aussage hinsetzen.
Beiträge: 204
Rang: Zeitungskonsument
Beitrag #5, verfasst am 04.05.2010 | 07:45 Uhr
In der Regel schreibe ich auch in der dritten Person. Allerdings habe ich mich, nachdem hier mal ein ähnlicher Tread zur Ich Perspektive war, hingesetzt und alte Geschichten von mir durchstöbert und bin dabei auch auf einige Ich Perspektiven gestolpert. Und ich muss sagen, dass es gar nicht sooooo übel war.
Mir ist aufgefallen, dass man eher ausschweifende Storys mit mehreren Protas in der dritten Person schreiben kann, während die Geschichten, die sich (bei mir) eher auf den Wahn einer Person beziehen, gut in der Ich Perspektive schreiben kann,
Ich habe ein kleines Experiment gemacht und eine Geschichte von mir "Fischers Katze" einfach mal in der dritten Person umgeschrieben. Nur so für mich. Und siehe da. Es funktionierte nicht sehr gut.
Man muss also abwägen, um was es sich für Storys handelt.
Also komme ich zu dem Schluß.
Beides hat seine Berechtigung und seinen Reiz.
Ich Perspektive kann sehr intensiv sein, aber die dritte Person bietet mehr Handlungsspielraum.
Mir ist aufgefallen, dass man eher ausschweifende Storys mit mehreren Protas in der dritten Person schreiben kann, während die Geschichten, die sich (bei mir) eher auf den Wahn einer Person beziehen, gut in der Ich Perspektive schreiben kann,
Ich habe ein kleines Experiment gemacht und eine Geschichte von mir "Fischers Katze" einfach mal in der dritten Person umgeschrieben. Nur so für mich. Und siehe da. Es funktionierte nicht sehr gut.
Man muss also abwägen, um was es sich für Storys handelt.
Also komme ich zu dem Schluß.
Beides hat seine Berechtigung und seinen Reiz.
Ich Perspektive kann sehr intensiv sein, aber die dritte Person bietet mehr Handlungsspielraum.
Meine eben gepostete Meinung spiegelt meinen momentanen Gemühtszustand wieder.
Sie ist also auch ebenso wandelbar. Ich hab ja nicht immer gute Laune....
Sie ist also auch ebenso wandelbar. Ich hab ja nicht immer gute Laune....
Beiträge: 900
Rang: Kolumnenschreiber
Schreibwerkstättler
Beitrag #6, verfasst am 04.05.2010 | 09:33 Uhr
Reine Er-Erzähl-Perspektive finde ich absolut schrecklich. Liegt aber vermutlich daran, dass man mich in der Schule mit der herzerfrischenden, lebensbejahenden, fröhlichen (Ironie lass nach) Jugendlektüre mit dem Titel "Dann eben mit Gewalt" gequält hat.
Ich-Perspektive kann richtig spannend zu lesen sein, einfach weil man als Leser quasi im Kopf der Hauptfigur steckt. Auch der (eingeschränkt) auktoriale Stil eignet sich hervorragend für Geschichten und Romane. Aber wenn die Hauptperson als gestaltloses "Er", am besten auch noch ohne Namen, herumstolpert - Nein, danke.
Ich-Perspektive kann richtig spannend zu lesen sein, einfach weil man als Leser quasi im Kopf der Hauptfigur steckt. Auch der (eingeschränkt) auktoriale Stil eignet sich hervorragend für Geschichten und Romane. Aber wenn die Hauptperson als gestaltloses "Er", am besten auch noch ohne Namen, herumstolpert - Nein, danke.
"Bedenke, auch Gott hat Humor. Der beste Beweis dafür ist das Schnabeltier." <Dogma>
"Wir essen jetzt Opa -> Satzzeichen können Leben retten!"
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Kitshipper
Beitrag #7, verfasst am 04.05.2010 | 09:50 Uhr
saskat
Kann ich nur bestätigen. Ich habe früher ausschließlich in der dritten Person geschrieben, weil ich Ich-Perspektive irgendwie komisch fand. Ich hatte immer so viele Charaktere und Handlungsstränge in einer Geschichte, dass ich diese so natürlich schlecht in der ersten Person schreiben konnte, gerade dann, wenn ein Orts- und Perspektivenwechsel bevorstand. Und da ich viel Wert darauf lege, auch meinen Nebenfiguren ein Gesicht und eine Geschichte zu geben, die sie erzählen sollen und nicht die Hauptperson, hat sich die dritte Person ganz von alleine ergeben. Gerade bei einem actiongeladenen Plot ist die dritte Person viel leichter zu verstehen.
Weil ich mich aber auch weiterentwickeln und Stories mit mehr Gefühl schreiben wollte, habe ich natürlich auch damit angefangen, Geschichten aus der Ich-Perspektive zu schreiben. Stories, die viel Zeit mit Gefühlen verbringen und bei denen der Handlungsort meist derselbe bleibt und ausschließlich die Geschichte der Hauptperson erzählt wird, eignen sich gut für die Ich-Perspektive.
Grundsätzlich mag ich beides, es muss nur zur Geschichte passen und zu den Schwerpunkten.
Mir ist aufgefallen, dass man eher ausschweifende Storys mit mehreren Protas in der dritten Person schreiben kann, während die Geschichten, die sich (bei mir) eher auf den Wahn einer Person beziehen, gut in der Ich Perspektive schreiben kann,
Kann ich nur bestätigen. Ich habe früher ausschließlich in der dritten Person geschrieben, weil ich Ich-Perspektive irgendwie komisch fand. Ich hatte immer so viele Charaktere und Handlungsstränge in einer Geschichte, dass ich diese so natürlich schlecht in der ersten Person schreiben konnte, gerade dann, wenn ein Orts- und Perspektivenwechsel bevorstand. Und da ich viel Wert darauf lege, auch meinen Nebenfiguren ein Gesicht und eine Geschichte zu geben, die sie erzählen sollen und nicht die Hauptperson, hat sich die dritte Person ganz von alleine ergeben. Gerade bei einem actiongeladenen Plot ist die dritte Person viel leichter zu verstehen.
Weil ich mich aber auch weiterentwickeln und Stories mit mehr Gefühl schreiben wollte, habe ich natürlich auch damit angefangen, Geschichten aus der Ich-Perspektive zu schreiben. Stories, die viel Zeit mit Gefühlen verbringen und bei denen der Handlungsort meist derselbe bleibt und ausschließlich die Geschichte der Hauptperson erzählt wird, eignen sich gut für die Ich-Perspektive.
Grundsätzlich mag ich beides, es muss nur zur Geschichte passen und zu den Schwerpunkten.
Story-Operator
Beitrag #8, verfasst am 04.05.2010 | 10:21 Uhr
Mir ist es auch egal, ob Ich - oder dritte Person. Wobei ich letztere ganz leicht bevorzuge, zum selbst Schreiben - aber beim Lesen ist es mir wirklich gleichgültig.
Die einzige Perspektive, die ich nicht mag, ist die des allwissenden Erzählers. Denn der Knabe spoilert nämlich manchmal ganz schön penetrant *fg*
Nein. Ich lese Geschichten am liebsten aus den Perspektiven der Protas. Die Ich-Perspektive ist natürlich intensiver - weswegen man leicht in Schwelgen und Schwärmen verfällt ^^ Darum ist die 3. für mich einfach praktischer zu schreiben ...
Die einzige Perspektive, die ich nicht mag, ist die des allwissenden Erzählers. Denn der Knabe spoilert nämlich manchmal ganz schön penetrant *fg*
Nein. Ich lese Geschichten am liebsten aus den Perspektiven der Protas. Die Ich-Perspektive ist natürlich intensiver - weswegen man leicht in Schwelgen und Schwärmen verfällt ^^ Darum ist die 3. für mich einfach praktischer zu schreiben ...
I have seen beyond the bounds of infinity and drawn down demons from the stars... I have harnessed the shadows that stride from world to world to sow death and madness... Space belongs to me, do you hear?
― H.P. Lovecraft, From Beyond
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Beitrag #9, verfasst am 04.05.2010 | 11:14 Uhr
Ich benutze meistens die personalisierte dritte Person, weil es eine sehr flexible Perspektive ist und für meine Geschichten meistens die einzig halbwegs geeignete. Ich-Erzähler geht mit 3-4 point of view Charakteren nun mal nicht, und allwissenden mag ich nicht. Ein konsequenter Allwissender spoilert nun mal alles, was in der Gegenwart los ist. Inakzeptabel.
Wenn ich tatsächlich aber mal die Gelegenheit habe, den Ich-Erzähler auszupacken, dann tue ich das sehr gerne. Ich behaupte mal, dass ich diese Erzählperspektive beherrsche, und nicht sie mich. Am liebsten schreibe ich dann übrigens im Präsens. Ich wüsste nicht, warum sich das Präteritum in dieser Perspektive besser eignen sollte.
Wenn ich tatsächlich aber mal die Gelegenheit habe, den Ich-Erzähler auszupacken, dann tue ich das sehr gerne. Ich behaupte mal, dass ich diese Erzählperspektive beherrsche, und nicht sie mich. Am liebsten schreibe ich dann übrigens im Präsens. Ich wüsste nicht, warum sich das Präteritum in dieser Perspektive besser eignen sollte.
Meine Romane
Rebellion der Synthetiker: http://www.amazon.de/Rebellion-Synthetiker-Angela-Fleischer/dp/3943795268
Vagabunden des Alls: http://www.amazon.de/Vagabunden-des-Alls-ebook/dp/B007QY63PY
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Schreibwerkstättler
Schreibwerkstatt-Autor
Beitrag #10, verfasst am 04.05.2010 | 12:20 Uhr
Ich mag am liebsten Geschichten aus der Perspektive der 1. oder der 3. Person schreiben als auch lesen.
Die Perspektive der 1. Person mag ich am liebsten, da man damit Leser nett irreführen kann, da der Erzähler ja eine bestimmte, eingeschränkte Sicht hat. Auch kann man (ich, besser gesagt) sich besser mit einem Ich-Erzähler identifizieren und viele meiner Lieblingsbücher sind aus der Perspektive.
3. Person-Perspektive eignet sich am besten für Geschichten mit mehreren Handlungssträngen und Hauptprotagonisten, wie schon geschrieben wurde.
Die Perspektive des allwissende Erzählers kommt für meinen Geschmack meist etwas altmodisch herüber, da ja viele alte Schinken aus der Sicht verfasst wurden. Und wie viele schon sagten: Er ist ein Spoiler. Und schafft große Distanz zu den Protagonisten.
Die " 2. Person-Sicht" mag ich am allerwenigsten, wenn es in dem Stil ist, wie ich hier einige Stories gelesen haben á la: "Du tust dies und das. Du fühlst dies und jenes. Du denkst das." Da sträube ich mich beim Lesen gegen und denke: "Ach komm, hör' doch auf!! Was erzählst du denn da für ein Unsinn, lieber Autor! Ich weiß ja wohl besser, was ich in so einer Situation tun, denken und empfinden würde!" 😋
Die Perspektive der 1. Person mag ich am liebsten, da man damit Leser nett irreführen kann, da der Erzähler ja eine bestimmte, eingeschränkte Sicht hat. Auch kann man (ich, besser gesagt) sich besser mit einem Ich-Erzähler identifizieren und viele meiner Lieblingsbücher sind aus der Perspektive.
3. Person-Perspektive eignet sich am besten für Geschichten mit mehreren Handlungssträngen und Hauptprotagonisten, wie schon geschrieben wurde.
Die Perspektive des allwissende Erzählers kommt für meinen Geschmack meist etwas altmodisch herüber, da ja viele alte Schinken aus der Sicht verfasst wurden. Und wie viele schon sagten: Er ist ein Spoiler. Und schafft große Distanz zu den Protagonisten.
Die " 2. Person-Sicht" mag ich am allerwenigsten, wenn es in dem Stil ist, wie ich hier einige Stories gelesen haben á la: "Du tust dies und das. Du fühlst dies und jenes. Du denkst das." Da sträube ich mich beim Lesen gegen und denke: "Ach komm, hör' doch auf!! Was erzählst du denn da für ein Unsinn, lieber Autor! Ich weiß ja wohl besser, was ich in so einer Situation tun, denken und empfinden würde!" 😋
Bücher sind auch nur tätowierte Bäume.
zuojenn
Beitrag #11, verfasst am 04.05.2010 | 12:37 Uhr
Ich lese sowohl 1. Person als auch 3. Person gerne.
Was auch ich nicht so gerne mag ist der allwissende Erzähler. Zum einen wirkt es etwas plump, da man direkt jeder Figur in den Kopf schauen kann und sich damit jede subtile Art, jemanden zu charakterisieren, erledigt; und zum anderen kann ich mich nicht auf die Figuren einlassen, wenn ständig hin und her gesprungen wird.
Was noch interessant sein könnte, ist der beobachtende Erzähler, der nur weiß, was er sieht. Tatsächlich habe ich aber noch keine Geschichte gelesen, die so geschrieben war, und mich angesprochen hätte.
Beim Schreiben bevorzuge ich die 3.Person und zwar in "erlebter Rede" aus der Perspektive nicht all zu vieler Figuren. Bei dieser Variante steht man der erzählenden Figur so nahe, wie man es sonst nur in der Ich-Perspektive ist. Der Leser erfährt nicht, was hinterm Rücken der Perspektive haltenden Figur passiert, solange diese sich nicht umdreht. Die Perspektivfigur wird von Innen beschrieben, alle anderen aus ihren Augen.
Das mag ich am liebsten, weil dadurch auch jede Figur ihre eigene "Erzählstimme", d.h. ihren eigenen Schreibstil bekommt.
Es gibt aber auch Figuren, die schreien total nach Ich-Perspektive. Allerdings mag ich inzwischen keinen Hin- und Herwechsel mehr. Wenn ich etwas in "Ich" schreibe, dann bleibt die ganze Geschichte so und zwar konsequent bei einer Figur. Hab ich früher auch anders gemacht, aber das mag ich inzwischen gar nicht mehr.
Was auch ich nicht so gerne mag ist der allwissende Erzähler. Zum einen wirkt es etwas plump, da man direkt jeder Figur in den Kopf schauen kann und sich damit jede subtile Art, jemanden zu charakterisieren, erledigt; und zum anderen kann ich mich nicht auf die Figuren einlassen, wenn ständig hin und her gesprungen wird.
Was noch interessant sein könnte, ist der beobachtende Erzähler, der nur weiß, was er sieht. Tatsächlich habe ich aber noch keine Geschichte gelesen, die so geschrieben war, und mich angesprochen hätte.
Beim Schreiben bevorzuge ich die 3.Person und zwar in "erlebter Rede" aus der Perspektive nicht all zu vieler Figuren. Bei dieser Variante steht man der erzählenden Figur so nahe, wie man es sonst nur in der Ich-Perspektive ist. Der Leser erfährt nicht, was hinterm Rücken der Perspektive haltenden Figur passiert, solange diese sich nicht umdreht. Die Perspektivfigur wird von Innen beschrieben, alle anderen aus ihren Augen.
Das mag ich am liebsten, weil dadurch auch jede Figur ihre eigene "Erzählstimme", d.h. ihren eigenen Schreibstil bekommt.
Es gibt aber auch Figuren, die schreien total nach Ich-Perspektive. Allerdings mag ich inzwischen keinen Hin- und Herwechsel mehr. Wenn ich etwas in "Ich" schreibe, dann bleibt die ganze Geschichte so und zwar konsequent bei einer Figur. Hab ich früher auch anders gemacht, aber das mag ich inzwischen gar nicht mehr.
Kitshipper
Beitrag #12, verfasst am 04.05.2010 | 15:04 Uhr
Hm, ich habe bis jetzt erst eine Geschichte aus der 2ten Person gelesen, aber diese war genial. Die Du-Perspektive ist extrem schwer und wer aus dieser Sicht schreiben möchte, sollte auch einen triftigen Grund haben, warum die Geschichte ausgerechnet in der 2ten Person geschrieben werden muss und sie muss natürlich zur Handlung passen.
iFuzzle
Beitrag #13, verfasst am 04.05.2010 | 18:37 Uhr
Freut mich, dass die Diskussion jetzt etwas größer geworden ist, auch wenn sie sich im Moment um ganz persönliche Ansichtsäußerungen dreht. Es herrscht wenigstens offensichtliches Interesse daran, das hier aus zu diskutieren oder zumindest interesse etwas zu schreiben, was natürlich nicht so schön wäre. Aber das ist ein anderer Punkt.
Mir selbst missfällt, wie erwähnt, der Ich-Erzähler. Das liegt oft daran, dass man sich ja in die Characktere hinein versetzen möchte und wenn man dann in einem gewissen Punkt doch mal weiter denkt als die Hauptperson oder gänzlich anders handeln würde, dann steht man sogleich wieder im Glinch mit der Story.
Natürlich hab ich mich an Ich-Erzählern versucht (lesen geht ja einigermaßen aber beim selbst verfassen hört das akzeptable Maß auf) und kenne daher auch so ein wenig meine Grenzen in die Richtung die vor allem am mehr oder minder guten Geschmack scheitern, der zumindest, das wage ich zu behaupten, recht ausgewählt und eigen ist.
Die "Du" Erzähler Perspektive kenne ich persönlich allerdings nur aus Textbasierten Adventures oder aus den Pen&Paper-Rollenspielen die ich ab und an mal spiele. "Ihr seht eine Treppe vor euch, die in den Keller der alten Ruine führt. Geht ihr hinunter?" Oder aus Entscheidungbüchern "Rennst du weg? dann lies weiter in Kapitel 28, bleibst du vor Angst erstarrt stehen, dann lies weiter in Kapitel 16" - Man halt also meist multiple-choice Antworten. Finde ich Situations bedingt in Ordnung, wenn auch nicht sonderlich schön.
Die Schulliteratur muss man ja gewiss nicht schön finden auch wenn sich die eine oder andere metaphorische Trüffelpraline in den Bücherein deutscher Schulen findet und auch gelegentlich den Weg in die Klassenzimmer schaft. (So geschehen z.B. beim Sandmann von E.T.A. Hoffmann)
Nun nochmal zu dem Punkt in diesem Thread, der mir nahe liegt...
Empfehlungen (Links) zu Geschichten in der 3. Person!
Mag sein, dass man einen einzelnen Charackter in der Ich-Perspektive besser heraus kristalisieren kann, doch mir gefällt eben eine gute Hintergrundgeschichte und ein angenehmer Plot wesentlich besser, als einen Charackter so intim zu kennen, dass man sich wie er verhalten könnte.
Wenn möglich bitte Geschichten aus dem Sci-Fi-Bereich und Geschichten in der heutigen Zeit. Wieviele Fantasy-Elemente enhalten sind ist egal. Nicht ganz so lieb wären mir Geschichten im Mittelalter oder dem äquivalent aus Japan.
Und zusätzlich möchte ich anmerken, dass mir eigenständige Geschichten doch immer mehr gefallen, als fortgeführte oder umgedichtete Geschichten aus Film und Fernsehen (bzw. Manga und Anime).
Mir selbst missfällt, wie erwähnt, der Ich-Erzähler. Das liegt oft daran, dass man sich ja in die Characktere hinein versetzen möchte und wenn man dann in einem gewissen Punkt doch mal weiter denkt als die Hauptperson oder gänzlich anders handeln würde, dann steht man sogleich wieder im Glinch mit der Story.
Natürlich hab ich mich an Ich-Erzählern versucht (lesen geht ja einigermaßen aber beim selbst verfassen hört das akzeptable Maß auf) und kenne daher auch so ein wenig meine Grenzen in die Richtung die vor allem am mehr oder minder guten Geschmack scheitern, der zumindest, das wage ich zu behaupten, recht ausgewählt und eigen ist.
Die "Du" Erzähler Perspektive kenne ich persönlich allerdings nur aus Textbasierten Adventures oder aus den Pen&Paper-Rollenspielen die ich ab und an mal spiele. "Ihr seht eine Treppe vor euch, die in den Keller der alten Ruine führt. Geht ihr hinunter?" Oder aus Entscheidungbüchern "Rennst du weg? dann lies weiter in Kapitel 28, bleibst du vor Angst erstarrt stehen, dann lies weiter in Kapitel 16" - Man halt also meist multiple-choice Antworten. Finde ich Situations bedingt in Ordnung, wenn auch nicht sonderlich schön.
Die Schulliteratur muss man ja gewiss nicht schön finden auch wenn sich die eine oder andere metaphorische Trüffelpraline in den Bücherein deutscher Schulen findet und auch gelegentlich den Weg in die Klassenzimmer schaft. (So geschehen z.B. beim Sandmann von E.T.A. Hoffmann)
Nun nochmal zu dem Punkt in diesem Thread, der mir nahe liegt...
Empfehlungen (Links) zu Geschichten in der 3. Person!
Mag sein, dass man einen einzelnen Charackter in der Ich-Perspektive besser heraus kristalisieren kann, doch mir gefällt eben eine gute Hintergrundgeschichte und ein angenehmer Plot wesentlich besser, als einen Charackter so intim zu kennen, dass man sich wie er verhalten könnte.
Wenn möglich bitte Geschichten aus dem Sci-Fi-Bereich und Geschichten in der heutigen Zeit. Wieviele Fantasy-Elemente enhalten sind ist egal. Nicht ganz so lieb wären mir Geschichten im Mittelalter oder dem äquivalent aus Japan.
Und zusätzlich möchte ich anmerken, dass mir eigenständige Geschichten doch immer mehr gefallen, als fortgeführte oder umgedichtete Geschichten aus Film und Fernsehen (bzw. Manga und Anime).
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Rang: Literaturgott
Schreibwerkstättler
Beitrag #14, verfasst am 07.05.2010 | 22:11 Uhr
Ich mag beides, schreibe allerdings die 3. Person lieber. Ich habe mehr Handlungsspielraum und kann trotzdem auf die Gefühle der Figur, die gerade ein View hat, eingehen. Ich schreibe erlebte Rede oder wie das heißt... - also, kein allwissender Erzähler, sondern aus der Perspektive einer Person, allerdings nicht in der Ich-Form...
Meistens habe ich mehr als eine Hauptfigur. Und ich liebe es, zwischen den Protas zu switchen. Den Schreibstil an die unterschiedlichen Charaktere anzupassen. Und dabei immer wieder unterschiedliche Blickwinkel auf das Geschehen entstehen zu lassen.
In der Ich-Perspektive finde ich mich dabei zu eingeengt, obwohl sie mir ebenfalls gefällt und sie sehr reizvoll sein kann. Doch ich bin in der Er/Sie-Persektive zu Hause.
Was ich allerdings gar nicht abkann, ist die "Du"-Form. Die ist mir zu penetrant, zu aufdringlich, und die will ich gar nicht lesen. Ich mag dieses "an die Hand nehmen" nicht und ich komme mir dabei irgendwie verarscht vor. Ich bin zu sehr Freigeist, um mir von jemanden sagen zu lassen "Du stehst auf der Straße. Du spürst den Asphalt unter den Füßen. Du siehst Timo und freust sich, ihn zu sehen." Da weigere ich mich einfach, mitzuspielen. Ich lasse mir doch nicht vorschreiben, was ich tun soll und was nicht. Ebenso gut könnte mir dieser Du-Erzähler ja sagen "Du steigst auf das Fensterbrett. Du siehst nach unten und jetzt stößt du dich ab." Haha... nein, danke.
Meistens habe ich mehr als eine Hauptfigur. Und ich liebe es, zwischen den Protas zu switchen. Den Schreibstil an die unterschiedlichen Charaktere anzupassen. Und dabei immer wieder unterschiedliche Blickwinkel auf das Geschehen entstehen zu lassen.
In der Ich-Perspektive finde ich mich dabei zu eingeengt, obwohl sie mir ebenfalls gefällt und sie sehr reizvoll sein kann. Doch ich bin in der Er/Sie-Persektive zu Hause.
Was ich allerdings gar nicht abkann, ist die "Du"-Form. Die ist mir zu penetrant, zu aufdringlich, und die will ich gar nicht lesen. Ich mag dieses "an die Hand nehmen" nicht und ich komme mir dabei irgendwie verarscht vor. Ich bin zu sehr Freigeist, um mir von jemanden sagen zu lassen "Du stehst auf der Straße. Du spürst den Asphalt unter den Füßen. Du siehst Timo und freust sich, ihn zu sehen." Da weigere ich mich einfach, mitzuspielen. Ich lasse mir doch nicht vorschreiben, was ich tun soll und was nicht. Ebenso gut könnte mir dieser Du-Erzähler ja sagen "Du steigst auf das Fensterbrett. Du siehst nach unten und jetzt stößt du dich ab." Haha... nein, danke.
Was FSK Aussagen bedeuten:
FSK 12 bedeutet: Der Gute bekommt das Mädchen.
FSK 16 bedeutet: Der Böse bekommt das Mädchen.
FSK 18 bedeutet: Jeder bekommt das Mädchen.
FSK 12 bedeutet: Der Gute bekommt das Mädchen.
FSK 16 bedeutet: Der Böse bekommt das Mädchen.
FSK 18 bedeutet: Jeder bekommt das Mädchen.
Beiträge: 630
Rang: Broschürenschreiber
Beitrag #15, verfasst am 11.05.2010 | 18:08 Uhr
Andauril
Außerdem hört sich das ganz schnell nach einer schlechten Meditationsschnupperkurs-Geschichte an. Oder nach so einer Entspannungsreise, die manche moderne Relilehrer gern mit ihren unmotivierten Schülern machen.
Diese Perspektive duldete ich in meinem Leben nur ein einziges Mal: Das ganze nannte sich Buch der 1000 Gefahren und man musste sich am Schluss eines Abschnitts entscheiden, wie man reagiert. Und dann ging die Geschichte auf einer ganz anderen Seite weiter - und entweder man hatte Glück oder unglaubliches Pech. War ganz amüsant für einen Nachmittag oder so, aber dann hat mich das genervt.
In anderen Geschichten mag ich das überhaupt nicht.
MIr ist die dritte Person immer noch am Liebsten. Zwar ist die Ich-Perspektive auch reizvoll und oft auch gut geschrieben, aber mit einer Er/Sie-Erzählung kann ich mehr anfangen. Als Leser und als Schreiber. Es ist einfach so, dass man nicht so sehr an einer Person klebt, sondern einen besseren Überblick hat über die Gesamtstory.
Was ich allerdings gar nicht abkann, ist die "Du"-Form. Die ist mir zu penetrant, zu aufdringlich, und die will ich gar nicht lesen. Ich mag dieses "an die Hand nehmen" nicht und ich komme mir dabei irgendwie verarscht vor. Ich bin zu sehr Freigeist, um mir von jemanden sagen zu lassen "Du stehst auf der Straße. Du spürst den Asphalt unter den Füßen. Du siehst Timo und freust sich, ihn zu sehen." Da weigere ich mich einfach, mitzuspielen. Ich lasse mir doch nicht vorschreiben, was ich tun soll und was nicht. Ebenso gut könnte mir dieser Du-Erzähler ja sagen "Du steigst auf das Fensterbrett. Du siehst nach unten und jetzt stößt du dich ab." Haha... nein, danke.
Außerdem hört sich das ganz schnell nach einer schlechten Meditationsschnupperkurs-Geschichte an. Oder nach so einer Entspannungsreise, die manche moderne Relilehrer gern mit ihren unmotivierten Schülern machen.
Diese Perspektive duldete ich in meinem Leben nur ein einziges Mal: Das ganze nannte sich Buch der 1000 Gefahren und man musste sich am Schluss eines Abschnitts entscheiden, wie man reagiert. Und dann ging die Geschichte auf einer ganz anderen Seite weiter - und entweder man hatte Glück oder unglaubliches Pech. War ganz amüsant für einen Nachmittag oder so, aber dann hat mich das genervt.
In anderen Geschichten mag ich das überhaupt nicht.
MIr ist die dritte Person immer noch am Liebsten. Zwar ist die Ich-Perspektive auch reizvoll und oft auch gut geschrieben, aber mit einer Er/Sie-Erzählung kann ich mehr anfangen. Als Leser und als Schreiber. Es ist einfach so, dass man nicht so sehr an einer Person klebt, sondern einen besseren Überblick hat über die Gesamtstory.
zuojenn
Beitrag #16, verfasst am 11.05.2010 | 20:06 Uhr
Zweite Person mag ich nur, wenn mit dem "Du" nicht der Leser angesprochen wird.
Es gibt ja noch die Möglichkeit, dass der Erzähler aus der 1. oder 3. Person jemand anderen in der zweiten Person anspricht (so, wie ich es bei meinem "Gänseblümchen" gemacht habe.)
Schwer zu erklären, ich wüsste jetzt nicht, wie man das nennt.
Der Leser wird hier nicht angesprochen, sondern lauscht einem "einseitigen Dialog". Kann man das so sagen? Ein Monolog ist es ja nicht mehr, wenn jemand angesprochen wird.
Es gibt ja noch die Möglichkeit, dass der Erzähler aus der 1. oder 3. Person jemand anderen in der zweiten Person anspricht (so, wie ich es bei meinem "Gänseblümchen" gemacht habe.)
Schwer zu erklären, ich wüsste jetzt nicht, wie man das nennt.
Der Leser wird hier nicht angesprochen, sondern lauscht einem "einseitigen Dialog". Kann man das so sagen? Ein Monolog ist es ja nicht mehr, wenn jemand angesprochen wird.
Beiträge: 3
Rang: Unbeschriebenes Blatt
Beitrag #17, verfasst am 16.05.2010 | 13:26 Uhr
also ich habe bisher nur fdie Er-Erzähler perspektive benutzt, aber habe ja auch erst eine kurze Story geschrieben und nun schreibe ich halt eine laaaaange story ( auch aus der Er-Perspektive) bei mir ist das so dass ich manchmal das gefühl habe den Charackter aus der Er-Perspektive darstellen zu müssen weil ich nicht will das der Leser sich als der Charackter fühlt sondern das der Leser Sympathie oder so FÜR den Chrackter empfindet....okay ich gebe zu das ist schwer zu beschreiben. aaaber ich wollte mal wieder so ne kleine Story schreiben und wollte dieses mal die Ich-Perspektive benutzen.
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Beitrag #18, verfasst am 01.06.2010 | 13:29 Uhr
ich persönlich kann mit der "ich-form" überhaupt nichts anfangen ... meistens renne ich schon schreiend davon, wenn die ersten zeilen mit "ich" anfangen *schauder* ich kann mich nicht entsinnen, jemals ein buch, eine ff oder ähnliches tatsächlich gelesen zu haben, die in der "ich-form" geschrieben wurden.
warum?
ich habe einen wortwiederholungskomplex - sprich, durch die "ich-form" kommt logischerweise das wort "ich" öfters vor, als ich es ertragen könnte. ich weiß, das hört sich jetzt schrecklich an, aber da rollen sich bei mir die zehennägel hoch *brrr* ein anderer grund ist, dass ich es einfach unangenehm zu lesen finde (ja - ich weiß, das ist sehr subjektiv, aber so ists bei mir nun mal).
ich mag die erzählsicht aus der dritten personen wesentlich lieber (warum? siehe obigen text - dann kommt die erklärung von ganz allein *g*)
warum?
ich habe einen wortwiederholungskomplex - sprich, durch die "ich-form" kommt logischerweise das wort "ich" öfters vor, als ich es ertragen könnte. ich weiß, das hört sich jetzt schrecklich an, aber da rollen sich bei mir die zehennägel hoch *brrr* ein anderer grund ist, dass ich es einfach unangenehm zu lesen finde (ja - ich weiß, das ist sehr subjektiv, aber so ists bei mir nun mal).
ich mag die erzählsicht aus der dritten personen wesentlich lieber (warum? siehe obigen text - dann kommt die erklärung von ganz allein *g*)
Noone writes faster than a pissed off whumper (gelesen. Irgendwo auf Tumblr)
CmdGabriel
hatte mal was dazu geschrieben, mag jetzt die Frage aber nicht unbedingt beantworten:
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Ich persönlich finde den Er-Erzähler einfacher zu schreiben. Einige Ich-Geschichten, die ich hier gesehen hatte waren auch nicht so sonderlich gut.
Vor einige Zeit hatte ich mich mal spaßeshalber an einer Ich-geschichte versucht:
Eigenwerbung entfernt
Habe ich aber nach ein paar Kapitel wieder aufgegeben.
Gruß
Gabriel
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Ich persönlich finde den Er-Erzähler einfacher zu schreiben. Einige Ich-Geschichten, die ich hier gesehen hatte waren auch nicht so sonderlich gut.
Vor einige Zeit hatte ich mich mal spaßeshalber an einer Ich-geschichte versucht:
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Habe ich aber nach ein paar Kapitel wieder aufgegeben.
Gruß
Gabriel
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Schreibwerkstättler
Beitrag #20, verfasst am 02.06.2010 | 15:13 Uhr
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"Wir essen jetzt Opa -> Satzzeichen können Leben retten!"
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Beitrag #21, verfasst am 06.06.2010 | 00:02 Uhr
Welche Erzählform ich wähle, sagt mir meine Muse in dem Augenblick, in dem ich beginne zu schreiben. Ich will damit sagen, dass jede Geschichte ihre eigenen Regeln hat und das ist von Anfang so klar und logisch für mich, dass ich nie wirklich darüber nachdenke.
Benutzt habe ich bisher wohl alles außer die 2. Person, denn das ist mir zu anstrengend, wenn ich ehrlich bin.
Abgesehen davon denke ich, dass die Erzählform einer wirklich GUTEN Geschichte völlig irrelevant ist, denn in diesem Fall passt einfach alles wie die Faust aufs Auge und der Leser stört sich an gar nichts. Meine Meinung ^^
Was mir spontan dazu eingefallen ist, ist die zugebenermaßen sehr romantische Geschichte "Wie ein einziger Tag - The Notebook" von Nicholas Sparks. In der 1. Person geschrieben und gerade deshalb so beeindruckend - der Film hingegen hat aufgrund dessen sehr gelitten, da viele Gefühle nicht wirklich rübergebracht werden konnten, insbesondere der Schluss fiel dem zum Opfer. Hätte man also das Buch ebenso in der dritten Person erzählt, wäre es nur halb so ein Erfolg gewesen, jede Wette! Obwohl ich ja ein Freund von eingeflickten Gedanken in der dritten Person bin, denn das ist auch eine Möglichkeit, wie imnmer man das jetzt stilistisch bezeichnet. Es geht alles, man muss nur wissen wie und sollte sich grundsätzlich in die jeweiligen Charaktere hineinversetzen, um sie echt und lebendig erscheinen zu lassen. Dann lenken sie einen sowieso wie von selbst ;-)
Benutzt habe ich bisher wohl alles außer die 2. Person, denn das ist mir zu anstrengend, wenn ich ehrlich bin.
Abgesehen davon denke ich, dass die Erzählform einer wirklich GUTEN Geschichte völlig irrelevant ist, denn in diesem Fall passt einfach alles wie die Faust aufs Auge und der Leser stört sich an gar nichts. Meine Meinung ^^
Was mir spontan dazu eingefallen ist, ist die zugebenermaßen sehr romantische Geschichte "Wie ein einziger Tag - The Notebook" von Nicholas Sparks. In der 1. Person geschrieben und gerade deshalb so beeindruckend - der Film hingegen hat aufgrund dessen sehr gelitten, da viele Gefühle nicht wirklich rübergebracht werden konnten, insbesondere der Schluss fiel dem zum Opfer. Hätte man also das Buch ebenso in der dritten Person erzählt, wäre es nur halb so ein Erfolg gewesen, jede Wette! Obwohl ich ja ein Freund von eingeflickten Gedanken in der dritten Person bin, denn das ist auch eine Möglichkeit, wie imnmer man das jetzt stilistisch bezeichnet. Es geht alles, man muss nur wissen wie und sollte sich grundsätzlich in die jeweiligen Charaktere hineinversetzen, um sie echt und lebendig erscheinen zu lassen. Dann lenken sie einen sowieso wie von selbst ;-)
No excuses, no apologies, no regrets...
zeilenakrobatik
Beitrag #22, verfasst am 13.06.2010 | 10:36 Uhr
Ich präferiere eigentlich keine Erzählperspektive. Es kommt, wie es nun einmal kommt. Wenn mich ein Protagonist dazu verleitet in 3. Person Singular zu schreiben, dann tue ich das auch. Wenn ein "Ich-Erzähler" mit absolut sarkastischer Erzählhaltung anklopft, dann wird er aber genauso herzlich aufgenommen. Es muss einfach zur Geschichte passen, denke ich.
Man sieht ja schnell, was flüssiger läuft, wenn man beide Varianten ausprobiert.
Als Leser finde ich beides gleich ansprechend oder ablehnend (wie man's nimmt). Ich lese nicht ausschließlich das eine oder andere, - dieses Kriterium ist für mich sogar eher unwichtig, solang mich die Geschichte sofort packt.
Ich will sagen können: "Das ist authentisch" und das kann sowohl auf Werke mit Ich-Erzähler oder mit Er/Sie-Erzähler zutreffen.
Ich habe hier beispielsweise eine sehr gute Geschichte gelesen, die beides miteinander verbindet. Der Hauptteil der Geschichte wird aus der 1. Person Singular dargestellt, - der Rest erinnert teilweise an Protokolle/Interviews usw. und wird durch die 3. Person auch stilitisch vom Hauptteil abgegrenzt. Sehr rafffiniert umgesetzt und passte in diesem Fall absolut zur Geschichte.
Solche "Zwischenlösungen" finde ich genauso spannend wie die einzelnen Erzählperspektiven für sich. Dennoch bleibt für mich die Erzählperpektive kein KO-Kriterium, dann eher die Erzählhaltung des Erzählers. Euphemistischen Scheiß kann ich nicht ab, um's mal auf den Punkt zu bringen. Da kräuseln sich bei mir einfach sämtliche Nägel.
Man sieht ja schnell, was flüssiger läuft, wenn man beide Varianten ausprobiert.
Als Leser finde ich beides gleich ansprechend oder ablehnend (wie man's nimmt). Ich lese nicht ausschließlich das eine oder andere, - dieses Kriterium ist für mich sogar eher unwichtig, solang mich die Geschichte sofort packt.
Ich will sagen können: "Das ist authentisch" und das kann sowohl auf Werke mit Ich-Erzähler oder mit Er/Sie-Erzähler zutreffen.
Ich habe hier beispielsweise eine sehr gute Geschichte gelesen, die beides miteinander verbindet. Der Hauptteil der Geschichte wird aus der 1. Person Singular dargestellt, - der Rest erinnert teilweise an Protokolle/Interviews usw. und wird durch die 3. Person auch stilitisch vom Hauptteil abgegrenzt. Sehr rafffiniert umgesetzt und passte in diesem Fall absolut zur Geschichte.
Solche "Zwischenlösungen" finde ich genauso spannend wie die einzelnen Erzählperspektiven für sich. Dennoch bleibt für mich die Erzählperpektive kein KO-Kriterium, dann eher die Erzählhaltung des Erzählers. Euphemistischen Scheiß kann ich nicht ab, um's mal auf den Punkt zu bringen. Da kräuseln sich bei mir einfach sämtliche Nägel.
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Rang: Literaturgott
Schreibwerkstättler
Beitrag #23, verfasst am 17.06.2010 | 16:23 Uhr
Beides - sowohl Ich-Erzählform oder Er-/Sie-Erzählform - kann sehr reizvoll sein. Dennoch benutze ich die 3. Person erheblich öfter. Die meisten meiner Geschichten funktionieren nicht mit Ich-Erzähler, weil ich nicht nur eine Hauptperson habe, sondern mehrere, die gerne mal an unterschiedlichen Orten in der Galaxis sitzen und deren Erzählstränge beide gleich wichtig zu erzählen sind.
Allwissende Erzähler habe ich eigentlich nie, es gibt zwar Leute, die das gut schreiben können, aber für mich ist es nicht das wahre und wie Pevra bereits sagte... das Spoilern. Ein allwissender Erzähler spoilert nunmal. Und ich spoilere nur äußerst ungern... (und wenn, dann unbeasichtigt...)
Ich-Erzähler sind für One-Shots natürlich sehr gut geeignet, ober für kurze Intermezzos. 1. Person Präsenz ist für One-Shots eigentlich wie gemacht, weil man dadurch einfach mitten im Geschehen ist. Das Problem beim Ich-Erzähler im Präteritum ist eben, dass man eigentlich erwarten kann, dass dem Ich-Erzähler nichts passiert/er überlebt. Was hervorragend mit dem Präsenz umgangen wird... und wenn schon Ich-Erzähler, dann bitte mit "Mittendrin"-Gefühl... das geht einfach am besten mit dem Präsenz.
Meine favourisierte Erzählform ist allerdings immer noch 3. Person. Es ist einfach die flexibelste und vielseitigste Erzählform, weil man viele POVs schreiben kann, dabei dennoch auf den Charakter eingehen kann (Gedanken, Gefühle etc.), nicht spoilert und man gleichzeitig dezent auf Sachen aufmerksam machen kann, die ein Ich-Erzähler nicht bemerken würde.
Allwissende Erzähler habe ich eigentlich nie, es gibt zwar Leute, die das gut schreiben können, aber für mich ist es nicht das wahre und wie Pevra bereits sagte... das Spoilern. Ein allwissender Erzähler spoilert nunmal. Und ich spoilere nur äußerst ungern... (und wenn, dann unbeasichtigt...)
Ich-Erzähler sind für One-Shots natürlich sehr gut geeignet, ober für kurze Intermezzos. 1. Person Präsenz ist für One-Shots eigentlich wie gemacht, weil man dadurch einfach mitten im Geschehen ist. Das Problem beim Ich-Erzähler im Präteritum ist eben, dass man eigentlich erwarten kann, dass dem Ich-Erzähler nichts passiert/er überlebt. Was hervorragend mit dem Präsenz umgangen wird... und wenn schon Ich-Erzähler, dann bitte mit "Mittendrin"-Gefühl... das geht einfach am besten mit dem Präsenz.
Meine favourisierte Erzählform ist allerdings immer noch 3. Person. Es ist einfach die flexibelste und vielseitigste Erzählform, weil man viele POVs schreiben kann, dabei dennoch auf den Charakter eingehen kann (Gedanken, Gefühle etc.), nicht spoilert und man gleichzeitig dezent auf Sachen aufmerksam machen kann, die ein Ich-Erzähler nicht bemerken würde.
Was FSK Aussagen bedeuten:
FSK 12 bedeutet: Der Gute bekommt das Mädchen.
FSK 16 bedeutet: Der Böse bekommt das Mädchen.
FSK 18 bedeutet: Jeder bekommt das Mädchen.
FSK 12 bedeutet: Der Gute bekommt das Mädchen.
FSK 16 bedeutet: Der Böse bekommt das Mädchen.
FSK 18 bedeutet: Jeder bekommt das Mädchen.
xxLeilaxx
Beitrag #24, verfasst am 14.08.2010 | 19:01 Uhr
Hi,
also ich schreibe hauptsächlich in der Dritten-Perspektive, weil man als Ich erzähler ja gar nicht so einen Reiumblick hat. Es wirkt für mich ersichtlicher, wenn ich jemanden habe, der alles im Blick hat. Die Ich-Persketkive hat natürlich seinen Reiz, weil man sich später viel besser in die Sache hineinversetzen kann, aber das ist nicht zwangsläufig so.
Ich mische zum Beispiel auch, das heißt um bestimmte Situationen besser auszudrücken, schreibe ich vielleicht einen Tagebucheintrag, eine E-Mail oder SMS, in dem man das vielleicht besser zum Ausdruck bringen kann.
Aber ich mag die Ich - Perspektive eigentlich sehr gern, es ist sehr schwer finde ich, weil ich mich immer wieder dabei ertappe, dass ich nicht dabei bleibe. Ich rutsch immer in die Erzählperspektive und somit ist es für mich einfacher darin zu schreiben und mich zu entfalten.
Liebe Grüße
also ich schreibe hauptsächlich in der Dritten-Perspektive, weil man als Ich erzähler ja gar nicht so einen Reiumblick hat. Es wirkt für mich ersichtlicher, wenn ich jemanden habe, der alles im Blick hat. Die Ich-Persketkive hat natürlich seinen Reiz, weil man sich später viel besser in die Sache hineinversetzen kann, aber das ist nicht zwangsläufig so.
Ich mische zum Beispiel auch, das heißt um bestimmte Situationen besser auszudrücken, schreibe ich vielleicht einen Tagebucheintrag, eine E-Mail oder SMS, in dem man das vielleicht besser zum Ausdruck bringen kann.
Aber ich mag die Ich - Perspektive eigentlich sehr gern, es ist sehr schwer finde ich, weil ich mich immer wieder dabei ertappe, dass ich nicht dabei bleibe. Ich rutsch immer in die Erzählperspektive und somit ist es für mich einfacher darin zu schreiben und mich zu entfalten.
Liebe Grüße
StellaSkyline
Beitrag #25, verfasst am 15.08.2010 | 23:57 Uhr
Ich kann nur wenige Bücher / Geschichten in der 1. Person leiden. Irgendwie hat das für mich immer so den "persönliche Leidensgeschichte/Biographie"-Anstrich. Ich weiß, dass meine Ansicht ausgekochter Blödsinn ist (zumindest bei fiktiven Romanen, die nichts mit derartigen Richtungen zu tun haben), aber in der Buchhandlung lege ich Bücher in der 1. Person tendentiell schneller weg. KA, woran das liegt. Der Ich-Erzähler liegt mir einfach nicht.
Logisch, dass ich auch niemals in der 1. Person schreibe. Da bin ich wohl zu dumm zum zum. Vom Du-Erzähler habe ich allerdings auch noch nichts gehört. Er erscheint mir irgendwie so unpraktikabel.
Logisch, dass ich auch niemals in der 1. Person schreibe. Da bin ich wohl zu dumm zum zum. Vom Du-Erzähler habe ich allerdings auch noch nichts gehört. Er erscheint mir irgendwie so unpraktikabel.