Als seine Pflichten für diesen Abend erledigt waren, ließ er sich auf eines der alten, gemütlichen Sofas sinken, die in der Nähe von Lilys Sessel standen. "Dann sollte ich mich vielleicht aus dem Staub machen", lachte er, "bevor du mir noch gefährlich wirst."
Müde rieb er sich über die Augen. Ein paar ausgiebige Stunden Schlaf klangen jetzt tatsächlich sehr verlockend. Das gute Essen und die lange Zugfahrt verfehlten ihre Wirkung nicht.
Plötzlich glaube Remus, hinter sich ein Geräusch zu hören und etwas aus dem Augenwinkel zu sehen. Doch als er sich umdrehte, war da nichts. Merkwürdig. War er jetzt schon so weit, dass er anfing, Dinge zu sehen und zu hören?
"Sag mal, Lily", begann er, bevor er sich selber mit einem Gähnen unterbrach, "was ist eigentlich mit Katie los? Sie ist ständig so zurückhaltend uns gegenüber. So ist sie doch bei dir nicht, oder? Schrecken James und Sirius sie so sehr ab?"
Jo
Auf leisen Sohlen lief Jo hoch zur Eulerei des Schlosses. Sobald sie die knarzende Tür einen Spalt breit öffnete, sodass sie hinein schlüpfen konnte, wurde sie sofort von den leisen Geräuschen der Eulen empfangen. Ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Die Eulerei war einer ihrer Lieblingsorte auf ganz Hogwarts.
Im dämmrigen Licht des Raumes suchte sie nach ihrem treuesten Freund seit Jahren, ihrem alten Uhu Odysseus. Sie musste sich gar nicht lange umsehen, denn schon bald leuchteten ihr aus dem Halbdunkel zwei faul blinzelnde, große orangefarbene Augen entgegen.
Jo holte ein zusammengerolltes Stück Pergament aus ihrer Umhangtasche hervor und ging langsam auf ihn zu. "Du weißt ja mittlerweile, was du zu tun hast", murmelte sie ihm zu, während sie ihm das Pergament ums Bein band. Der Uhu schuhte leise, dann steckte er wieder den Kopf unter der Flügel, und Jo strich ihm noch einmal kurz über das Gefieder, bevor sie die Eulerei schließlich wieder verließ.
Als Remus anfing zu gähnen, gähnte sie automatisch mit, es war in der tat schon ziemlich spät. Und gerade jetzt war Lily froh, nicht gleich für die erste Patroille gleich heute eingetragen worden zu sein. Als Remus das Thema auf Katie lengte, versteinerte sich ihre Miene: "Nachdem was ich gehört habe, was Sirius am Bahnsteig abgezogen hat, würde es mich nicht wundern" Um ehrlich zu sein hatte das sogar Lily Meinung über Remus beste Freunde nur noch bestätigt. "Wieso bist du überhaupt mit ihnen befreundet? Mal ehrlich, so scheinst der einzig vernünftige zu sein..." als sie das sagte, viel auf Peter, der angestrengt versuchte, irgendwie beschäftigt auszusehen, als er allein am anderen Ende des Raumes an einem Tisch saß.
Sirius
Er sah seinen besten Freund an, dessen Augen bei dem Vorschlag richtig zu leuchten schienen. Sirius hatte mit seiner Animagus-Form ein bisschen mehr Glück gehabt als James, was ihn während der Sommerferien schon ein paar Mal die Möglichkeit gegeben hatte, durch die Straßen Londons zu laufen und sich so seinen Nachmittag zu vertreiben. "Bin dabei!"
Sie holten nur noch den Tarnumhang aus dem Schlafsaal, Sirius achte weder auf Remus oder Peter, noch auf irgendwelche anderen, als sie sich wieder aus dem Gemeinschaftsraum stahlen. "Sollen wir uns in den verbotenen Wald wagen? Oder eher Richtung schwarzer See gehen.?", fragte Sirius, sich im klaren, dass er nicht schon wieder in die enge Heulende Hütte wollte, wenn schon endlich mal kein Vollmond war.
Sirius war einverstanden und sie holten den Tarnumhang, und verließen den Gemeinschaftsraum. Auf Sirius' Frage antwortete er:"Verbotener Wald?" Im Grunde war es ihm gleich, solange niemand sie sah und er endlich wieder in Animagus Gestalt rumlaufen konnte. In den Ferien hatte er keine Gelegenheit dazu gehabt, ein Hirsch war eben nicht so unauffällig. Trotzdem mochte er seine Animagusform und er konnte damit Moony in Vollmondnächten gut in Schach halten, wenn es nötig war.
Reg:
Irgendwie war ihm noch so gar nicht nach schlafen zumute. Und es war noch nicht ganz Ausgangssperre. Also beschloss er rauszugehen, vielleicht half ihm ja frische Luft etwas müder zu werden. Er verließ das Schloss mit dem vagen Ziel sich an den See zu setzen.
"Das mit Sirius' Aktion am Bahnsteig tut mir leid", antwortete Remus zerknirscht. "Er weiß manchmal echt nicht, wann genug ist."
Lilys Frage war gut und wenn er ganz ehrlich mit sich selber war, auch berechtigt. Wäre da nicht die Sache mit seiner Lykanthropie gewesen, hätte er sich wahrscheinlich niemals mit Leuten wie James und Sirius angefreundet. Ihre Charakterzüge waren einfach zu unterschiedlich. Aber es war ein bestimmter Aspekt an ihnen, der ihn immer wieder davon überzeugte, bei seinen Freunden gut aufgehoben zu sein.
"Sie sind für mich da. Sie nehmen mich an, so wie ich bin und verurteilen mich nicht, so wie es viele andere tun würden. Sie sind nicht so schlimm, wie man vielleicht meinen mag, wenn man sie schon etwas länger kennt und sich mit ihnen versteht", erklärte er ehrlich. Dann stand er auf und gähnte erneut. "Ich glaube, ich gehe ins Bett. Ich bin hundemüde. Gute Nacht, Lily."
Als er nach oben in seinen Schlafsaal kam, waren Sirius und James nicht da. Nur Peter lag schon in seinem Bett und schnarchte vor sich hin. Müde zog Remus sich seinen Pyjama an, dann ließ auch er sich ins Bett fallen und war innerhalb von wenigen Sekunden eingeschlafen.
Jo
Draußen vor der Eulerei blieb sie für einen Moment stehen und ließ sich den kühlen Abendwind um die Nase wehen. Was jetzt? Jo hatte es bereits im Gefühl, dass dies wieder eine dieser schlaflosen Nächte werden würde. Sie hatte schon den ganzen Tag diese innere Unruhe gespürt, die nie wirklich wegging. Vielleicht lag es ja daran, dass sie heute ihre Schulkameraden wieder sah, sich wieder mit ihnen herumärgern musste. Die Geister und Gemälde waren da doch deutlich angenehmer. Mit denen konnte man sich unterhalten, sie waren respektvoll und sie ließen einen in Ruhe, wenn man es wollte. Na ja, vielleicht mit Ausnahme von Peeves.
Jo hatte keine Eile, zurück ins Schloss zu kommen, also stopfte sie die Hände in ihre Umhangtaschen und schlenderte langsam und ziellos über das Schulgelände.
Sie dachte noch eine Weile über Remus Worte nach. Konnten denn der größte Playbody und die größte Nervensäge der Schule wirklich auch eine einfühlsame Seite haben, die nicht nur auf Chaos und Schabernack bassierte? Klar, die hatte doch sicher jeder, meine Lily und dachte an ihre Schwester, die sie tief drinnen sicher auch ganz doll mochte.
Nach einer Weile war die Müdigkeit doch zu groß und Lily wollte die Rumtreiber ein für alle Mal für heute aus ihren Gedanken verstreiben. Sie zog sich zu Katie und den anderen Gryffindors ihres Jahrgangs zurück. "Hey, ich hab dich gar nicht reinkommen sehen. Warum bist du nicht zu mir und Remus rüber gekommen?", fragte sie ihre Freundin und hüfte hinüber zu ihr aufs Bett. Doch sie erinnerte sich, was Remus vorhin gemeint hatte bezüglich ihrem Verhalten und sah es als ihre Pflicht, sie darauf anzusprechen, "Er meinte übrigens, dass du dich irgendwie komisch verhältst. Ich meine, ich wäre wahrscheinlich auch nicht mehr so offen auf sie zugegangen, nachdem was Sirius heute abgezogen hatte..." Sie legte sich auf den Rücken und betrachtete die Decke von Katies Bett.
Sirius
Sie huschten durch die Gänge und suchten sich den Weg, der zum Innenhof Richtung verbotener Wald führte. Daber achteten sie beide darauf, weder auf Lehrer noch auf Filch oder irgendwelche Vertrauensschüler zu stoßen. Und das war gut so, denn als sie um eine Ecke blickten, sahen sie Mrs Norris durch einen Gang rennen und kurz darauf Filch, der versuchte, mit ihr Schritt zu halten. "Mann, es wäre ab und zu gar nicht schlecht zu wissen, wo der gerade rumrennt. Oder seine dämliche Katze...", meinte Sirius zu James gewandt und drückte sich anschließend an ihm vorbei in Richtung Ausgang.
Charly
Sie warf sich im Schlaf hin und her. Sie hörte das weinen ihrer Mutter, das wütende gebrüll ihres Vaters, als er die Leute vom Ministerium zur Rechenschaft zog. Doch bevor Charly hinlaufen konnte und sehen, was passiert war, wachte sie auf. Müde rieb sie sich die Augen und war froh, rechtzeitig aufgewacht zu sein und ihren Alptraum nicht zu Ende geträumt zu haben. Tränen stiegen ihr in die Augen und sie wusste, heute Nacht würde sie kein Auge mehr zu tun. Charly stieg aus dem Bett und sah nach draußen in die Nacht hinaus.
Es war noch nicht spät genug für die Ausgangssperre, also schnappte sie sich wie so oft in ihrer freien Zeit ihre Gitarre und verließ so schnell sie konnte unter den verwunderten Blicken der anderen den Gemeinschaftsraum. Ihr Ziel war der große Baum am schwarzen See, unter den sie sich so gerne setzte wenn sie nachdenken musste oder ihr der Stress zu viel wurde. Dort setzte Charly sich hin, holte ihr Instrument aus dem Koffer und begann leise ein paar Töne zu spielen, die sich nach und nach zu einer Melodie formten. Timothys Lieblingslied. Und sie ließ ihren Tränen freien Lauf...
Nach einer Weile kam Lily herein. Sie stellte Fragen von denen Katie gehofft hatte sie würde sie nie stellen, aber wusste das sie sie irgendwann stellen würde. Etwas schlecht fühlte sie sich ja schon dabei Lily nicht einfach direkt die Wahrheit zu sagen, aber dann würde Lily sie ermutigen auf ihn zuzugehen, und so weiter und am Ende würde ihr Herz nur gebrochen werden. Also versuchte sie sich so weit wie möglich an die Wahrheit zu halten ohne etwas preis zu geben. "Ich wollte euch nicht stören.", sagte sie wahrheitsgemäß. "Und komisch verhalten? Ich hab mich ihnen gegenüber nicht anders verhalten als sonst auch.", meinte sie und zuckte mit den Schultern. Sie legte sich auf die Seite, stützte ihren Kopf auf ihre Hand und sah zu Lily.
James:
"Oh ja, das wär praktisch." Dann traf ihn die Idee wie ein Schlag. "Sirius, du bist ein Genie, du hast mich auf ne Idee gebracht! Wir müssen unbedingt ne Karte von Hogwarts anfertigen, die wir so verzaubern das jede Person in Hogwarts angezeigt wird, dann wissen wir immer wo Filch und die Lehrer sind!", meinte er leise, aber mit Begeisterung in der Stimme.
Als sie in der Nähe des schwarzen Sees vorbeikam, blieb sie kurz stehen. Sie hatte sich schon oft gefragt, was passieren würde, wenn sie einfach hineinspringen und bis zum Grund tauchen würde. Aber getraut hatte sie sich nie. In der Luft fühlte sie sich einfach wohler. Trotzdem... Was da wohl alles drin lebte?
Jo wollte schon weitergehen, doch sie hielt inne, als sie plötzlich leise Musik vernahm. Waren das... Gitarrentöne?
Unauffällig schlich sie sich etwas näher an den See heran und ging hinter einer Böschung in Deckung. Schon bald entdeckte sie die Quelle der Musik. Es war eine Schülerin, die unter dem großen Baum am See saß und auf ihrem Instrument spielte. Sie war allein und bei genauerem Hinsehen schien es, als ob sie weinte.
Es versetzte Jo einen Stich, als sie die Melodie erkannte. Sie hatte sie über die Jahre völlig vergessen, und sie jetzt noch einmal zu hören, löste pure Nostalgie aus.
Kurz überlegte sie, einfach zu der Schülerin hinüber zu gehen. Doch dann würde sie sich erklären, eine Ausrede für ihren Nachtspaziergang erfinden müssen und das wollte sie nicht schon wieder tun. Also blieb sie, wo sie war, legte sich auf den kühlen Boden und lauschte der Musik, dort verborgen, wo sie keiner entdecken konnte, während sie den Himmel nach Sternen absuchte.
Severus
Er lag in seinem Bett, verborgen von den Vorhängen runherum, aber noch immer hellwach. Seine rasenden Gedanken ließen ihn nicht einschlafen. Er hatte so vieles, das ihm Bauchschmerzen verursachte. Der Schulbeginn, seine Eltern, die viel zu beschäftigt waren mit Streiten, um von ihm Notiz zu nehmen, Lily und die Rumtreiber. Wenn er seine beste Freundin nur irgendwie von Potter und seinen Freunden fernhalten könnte... Jedes Mal, wenn er ihn mit Lily sprechen sah, stieg Wut in ihm auf. Und obwohl Lily Potter jedes Mal zurückwies, konnte Severus nicht abstreiten, dass sich zwischen ihnen etwas geändert hatte, und das nicht nur über die Sommerferien. Lily und Severus wurden sich immer fremder, je länger sie Zeit mit ihren Hauskameraden verbrachte.
Lange drehte sich Severus von einer Seite auf die andere, bevor er endlich in einen unruhigen Halbschlaf abdriftete.
"Er meinte auch warum du allgemein so zurückhaltend bist, ob das einen Grund hat", erklärte Lily Katie und sah sie dabei an. "Warum macht er sich darüber überhaupt Gedanken? Ich meine, er redet ja auch mit keinen anderen Mädchen." Vielleicht war Remus einfach nur verwundert, dass Lily so oft Zeit mit ihm verbrachte, dabei aber ihre beste Freundin nie dabei hatte. Manchmal wunderte sich auch Lily, warum Katie nie zusammen lernen wollte, wenn sie sich mit Remus traf.
"Wie dem auch sein, heute habe ich genug erlebt", stellte sie erschöpft fest und kletterte hinüber auf ihr eigenes Bett, um sich umzuziehen und sich schlafen zu legen. Sie wünschte Katie noch eine gute Nacht und ergab sich ihrer Müdigkeit, um kurz danach einzuschlafen.
Sirius
Sie traten hinaus in die Nacht. "Krone, das würde Ewigkeiten dauern, die dazu nötigen Zauber herauszufinden", meinte Sirius und krempelte die Ärmel seines Hemds hinunter, denn es war ziemlich kalt draußen. Ganz zu vergessen vom Anspruch, diese "Karte" zu erstellen. Er selbst war, genausowenig wie James oder Remus, nicht gerade schlecht im Unterricht, aber er bezweifelte, dass sie das Können besaßen, einen derartigen magischen Gegenstand zu erschaffen. "Aber die Idee ist nicht schelcht", gab er zu, "wir sollten morgen mit Wurmschwanz und Moony darüber reden, sie sollten definitiv daran teil haben"
Charly
Nach einer Weile hörte sie auf zu spielen und nahm sich Zeit, ihre Tränen wegzuwischen. Warum musste das nun wieder anfangen? Die ganzen Sommerferien hatte sie vor den schlimmen Alpträumen Ruhe gehabt. Doch nun, in Hogwarts, begann es von neuem. Sie dachte daran, wie sie das erste Mal hier wieder nach Hause gefahren ist und ihrer Familie von ihren Erlebnissen im magischen Schloss erzählt hatte. Davon, wie sie neue Freunde gefunden hatte und wie sie es genoss, hier Magie zu lernen. Und wie stolz er auf sie war.
Charly holte ihren Zauberstab hervor und schwang ihn ein paar Mal in der Luft herum. Ein paar Kerzen erschienen in der Luft und schwebten nur ein paar Zentimeter in der Luft. In ihrem Schein flammte ein Bild eines jungen Mannes auf, um seinen Kopf war eine blau-silberne Kravatte gebunden. Ein 11-jähriges Mädchen saß auf seinen Schultern und lachte, als sie seine schulterlangen blonden Locken zu Zöpfen flocht. "Warum hast du mich nur verlassen", wimmerte Charly beim Anblick der glücklich strahlenden Personen und schluchzte erneut auf. Dabei ließ sie ihren Zauberstab fallen, der nun die Böschung, auf der sie saß, herunterkullerte.
"Keine Ahnung.", antwortete sie Lily halblaut und wünschte ihr dann ebenfalls eine gute Nacht. Aber das Remus sich darüber Gedanken machte, wo er doch sonst nicht mit anderen Mädchen sprach ließ sie leicht lächeln. Vielleicht, nur ganz vielleicht ...
Sie schlief auch bald darauf ein.
James:
"Ach was, das kriegen wir hin. Wenn es jemand kann dann wir, wir haben auch rausgekriegt wie man Animagus wird, und das ist auch nicht leicht. Aber ja, wir sollten den anderen morgen definitiv davon erzählen.", stimmte er Sirius zu. Wenn James sich erstmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, war er schwer davon abzubringen, und verfolgte seine Ziele bis er sie erreicht hatte. Aus den Augenwinkeln nahm er einen entfernten Schatten wahr und sah hinüber. Die Person war offenbar auf dem Weg zum See. "Offenbar hat sich noch jemand rausgeschlichen.", machte er Sirius darauf aufmerksam.
Reg:
Er ging zum See und suchte sich ein abgelegenes Plätzchen. Bis eben hatte er noch eine leise Melodie gehört, aber jetzt war das Lied verstummt. Er fragte sich wer wohl gespielt hatte, aber ihm war so oder so gerade nicht nach Gesellschaft zumute, also würde er die Person nicht suchen gehen. Er setzte sich, zog seine Beine an und legte seinen Kopf darauf. Warum war eigentlich sein Leben so scheiße? Er musste immer den perfekten Sohn spielen und einen Reinblutwahn unterstützen und vorgeben, weil seine Eltern es von ihm erwarteten. Er selbst fand das ganze ja eher sinnfrei. Aber das durfte er bloß nie seinen Eltern sagen. Im Grunde war ihm das ganze ja auch völlig egal, wenn da nicht sein Bruder wäre. Er sprach sich offen dagegen aus, und Reg würde sich manchmal gerne auf seine Seite stellen, doch das konnte er nicht. Dann würde er nicht nur Stress mit seinen Eltern bekommen, sondern seine Zeit in Hogwarts würde auch zur Hölle werden. Die Slytherins würden ihn dann ausgrenzen und mobben. Er würde wahrscheinlich sogar seinen Platz als Sucher im Quidditchteam verlieren. Er konnte das nicht tun, so gerne er das manchmal auch tun würde. Seine Hand fand einen Stein und er warf ihn frustriert ins Wasser. Echt bescheuert das ganze.
Sie schreckte auf, als sie von etwas getroffen wurde, das die Böschung heruntergefallen war. Verwundert griff sie nach dem Gegenstand. Ein Zauberstab?
Erst, als sie merkte, dass das Gitarrenspiel geendet hatte, realisierte sie erschrocken, was geschehen sein musste. Mit Sicherheit gehörte der Zauberstab der Schülerin mit der Gitarre! Und jetzt würde sie bestimmt danach suchen! Sie musste weg, wie würde das denn aussehen, wenn man sie beim Lauschen erwischte? Doch wie sollte sie entkommen, ohne bemerkt zu werden?
Zu ihrem Glück hörte sie in der Ferne ein leises Platschen. Irgendetwas musste in den See gefallen sein. Das war ihre Chance, vielleicht hatte das Geräusch die Schülerin ja abgelenkt!
Jo ließ den Zauberstab liegen, wo er war, sprang auf und ergriff so leise sie konnte die Flucht. Bloß schnell zurück ins Schloss!
Sie wagte es nicht, eine Blick zurück zu werfen, während ihre Füße über den Boden flogen. Hoffentlich erkannte sie niemand...
Gerade, als sie beinahe das Schloss erreicht hatte, hörte sie Stimmen. Noch bevor sie nachdenken konnte, wem die Stimmen gehörten, entdeckte sie zwei Jungen, die aus dem Schloss kamen und über das Gelände liefen. Black und Potter? Was machten die denn noch hier draußen?
Hastig sah Jo sich nach einem potentiellen Versteck um, aber da war nichts! Verdammt!
Auch Sirius sah, dass sich ein Stück weg sich etwas durch die Schatten bewegte. "Meinst du wir sollten hinterher?", fragte er James, und versuchte angestrengt zu erkennnen, wer dort durch die Dunkelheit lief. "Wir könnten ja einfach nachsehen, uns wird sowieso niemand sehen", meinte er grinsend und verwandelte sich demonstrativ in seine Animagus-Form. Als schwarzer, zotteliger Hund sprang er freudig um James herum und bellte ihn fröhlich an. Sie waren zwar noch nah genug am Schloss, doch Sirius machte sich keine Gedanken darüber, dass ihn zufällig jemand sehen könnte.
Charly
Nach ein paar Minuten hatte sie gefühlt keine Tränen mehr zu weinen übrig und das projezierte Bild löste sich in Rauch auf. Es wurde langsam kalt und Charly schlang ihren Umhang ein wenig enger um sich. Es war Zeit, wieder ins Schloss zurückzukehren. Sie tastete nach ihrem Zauberstab, fand aber nichts als Gras. "Mist", fluchte sie und sah sich hektisch nach dem Stück Holz um. So dunkel wie es war, würde es schwierig werden, ihn wieder zu finden. Doch was blieb ihr übrig? Also ging sie das Gras ab, und suchte eine Weile ohne Glück. Was sollte sie denn jetzt machen? Heute Nacht könnten alle möglichen Kreaturen ihn finden und dann war er futsch. Gerade als sie sich voller Verzweiflung durch die Haar raufte, erkannte sie, dass jemand am See saß. "Hey du!", schrie sie der Person entgegen. Die Angst, den Zauberstab zu verlieren, schreckte sie mehr ab als die Angst davor die fremde Person anzusprechen, "kannst du mir Helfen?"
Er nickte. "Klar." James war sich aber nicht so sicher ob er nicht besser ein Mensch bleiben sollte dafür, immerhin war ein Hirsch doch recht auffällig und ungewöhnlich. Also blieb er erstmal noch in seiner normalen Gestalt und kraulte Tatze kurz hinter den Ohren. Bei ihm hatte man sobald er ein Hund war einfach immer diesen Kraulreflex. Er machte sich auf den Weg Richtung See. Was er sah ließ ihn stutzen. Ein Mädchen rannte ihnen entgegen, und am See waren gleich zwei Leute. Einer davon kam ihm seltsam bekannt vor. Und die andere rief panisch ob der Junge ihr helfen könnte.
Reg:
Eine weibliche Stimme riss ihn aus seinen trüben Gedanken. Offenbar war er doch nicht alleine wie er gedacht hatte. Sie sah ein wenig panisch aus. "Wobei?", fragte er und stand auf, durchaus bereit zu helfen.
Jo
Sie rieb sich die Augen. Drehte sie jetzt komplett durch? Sie hatte nur kurz weggschaut, als sie das Gitarrenmädchen hatte rufen hören. An der Stimme erkannte sie jetzt auch, wer es war. Eine Mitschülerin aus demselben Jahrgang, aber in Ravenclaw. Charly Winterleaf hieß sie, wenn Jo sich nicht täuschte.
Doch als sie sich wieder zu den beiden Jungen umgewandt hatte, war Black plötzlich verschwunden gewesen. Stattdessen hatte Potter jetzt einen schwarzen, zottigen Hund dabei, der um ihn herumsprang. Seit wann hatte Potter den einen Hund? Und wo kam der auf einmal her? Moment, konnte es vielleicht sein, dass dieser Hund-... Nein. Nein, das war vollkommen lächerlich. Jo hatte noch nie zuvor davon gehört, dass man sich einfach in Tiere verwandeln konnte. Davon hätte sie doch längst etwas mitbekommen. Wahrscheinlich hatte Black einfach nur etwas vergessen und war noch einmal reingegangen. Und den Hund hatte sie bis jetzt einfach noch nicht gesehen. Er war schließlich gut getarnt mit seinem schwarzen Fell in der Dunkelheit.
Jetzt galt es allerdings, unbemerkt zurück ins Schloss zu gelangen. Und mit einem Hund in der Nähe, der sie natürlich wittern konnte, war das eine Herausforderung für sich.
Vorsichtig schlich Jo sich weiter, betend, dass sie nicht entdeckt werden würde.
Er trottete in Richtung der Personen am See davon. Das James sich nicht auch verwandelte, war im irgendwie klar gewesen. Schließlich war er mit seiner kleineren Gestalt und zudem noch dem schwarzen Fell besser getarnt. Mit seiner Schnauze erforschte er die Spuren am Boden, die die Personen zurückgelassen hatten und er fing automatisch zu knurren. Er wusste genau, wen er dort im Dunkeln vor sich hatte, denn diese Person hatte er in den Ferien täglich gesehen. Langsamen Schrittes ging er in Richtung der Stimme, die seinen Verdacht nur bestätigte.
Charly
"Entschuldige das ich dich störe, aber mein Zauberstab ist weg und es zu dunkel um ihn zu finden, könntest du...", setzte Charly an, doch ein dicker Kloß bildete sich in ihrem Hals, als sie erkannte, das sie gerade vor Regulus Black stand. "Oh, du bist es...h...h...hallo", fing sie zu stottern an. "Wie geht es dir? War das Fest schön?"
Lily
wie jedes Jahr Schlief auch Lily an ihren ersten Tag schlecht in dem ungewohnten Bett. Doch als sie im Raum auf ihre schlafenden Mitschülerinnen sah, merke sie, dass ein Bett leer war. Caraban fehlte, und da es schon recht spät war, wollte Lily hinunter sehen, ob bei ihr alles in Ordnung war und ob sie vielleicht im Gemeinschaftsraum war.
Er erkannte das Mädchen vor ihm, es war das aus dem Zug. Charly. "Ja, war es, irgendwie, aber suchen wir jetz erstmal deinen Zauberstab. Keine Sorge, den finden wir schon", meinte er beruhigend und zog seinen eigenen. "Lumos.", murmelte er leise und machte sich mit dem Mädchen auf die Suche. Er hörte ein Knurrren und sah sich um, sah aber kein Geschöpf von dem das Geräusch stammen könnte, dafür war es zu dunkel. Dennoch stellten sich ihm die Nackenhaare auf und er hatte das Gefühl beobachtet zu werden. Naja, egal, erstmal den Zauberstab finden, dann sah man weiter.
James:
Er hatte so eine Ahnung wer die eine Person war und als Sirius das Knurren anfing wusste er das er Recht hatte. Noch hatten die beiden sie nicht entdeckt, und Regulus schien dem Mädchen wirklich zu helfen. James blieb stehen und sah zu Sirius. Sollten sie weitergehen und stören oder einfach weiter beobachten? Und irgendwie hatte James ein wenig Angst das Sirius seinen Bruder anfallen könnte. Eigentlich wollte er niemanden in den Krankenflügel bringen müssen.
Katie:
Sie hatte wohl noch nicht tief geschlafen, denn sie wachte auf und sah das Lily aufstand. "Was is los, Lily?", fragte sie diese verschlafen.
Tatsächlich schaffte sie es irgendwie, sich unbemerkt an Potter vorbei ins Schulgebäude zu schleichen. Beinahe wäre sie auf dem Weg zum Gryffindorturm von Mrs. Norris entdeckt worden, die durch die Korridore streifte, doch sie konnte sich gerade noch rechtzeitig hinter einem Wandvorhang verstecken und die Katze mit einem gezielten Zauberspruch in die falsche Richtung locken.
Unentdeckt, aber ziemlich entnervt, kam Jo schließlich vor dem Portrait der fetten Dame an.
"Meine Liebe, hast du dich etwa schon wieder nachts rausgeschlichen?", rügte die fette Dame. "Irgendwann wirst du noch erwischt, ich sage es dir!"
"Und wenn schon", erwiderte Jo mürrisch und sagte ihr das Passwort.
Im Gemeinschaftsraum war das Feuer im Kamin zum Glück bereits erloschen. Es war stockdunkel, aber das war ihr nur recht, als sie zum Schlafsaal der Mädchen hochstieg. Als sie jedoch leise die Tür zu ihrem Zimmer öffnete, das sie sich mit ein paar anderen Mädchen teilte, erlebte sie eine unerwartete Überraschung.
"W-Wieso seid ihr beiden denn jetzt noch wach?", stotterte sie überrascht, als sie Lily Evans und Katie Gordon am Fenster stehen sah.
Die schlaftrunkene Katie sah zu ihr auf. "Jolecia ist noch nicht zurückgekehrt, sie weiß doch, dass..." In diesem Moment trat die Angesprochene in den Schlafsaal und sah ziemlich überrumplet aus. "Warum wir noch wach sind? Das könnte ich dich auch fragen!", erwiderte Lily ernst. Es ärgerte sie, dass die erste, die sie als Vertrauensschülerin erwischen musste, gleich aus ihrem eigenen Haus war. "Reicht es nicht, wenn Potter und seine Freunde sich draußen rumtreiben, musst du ihnen immer nacheifern?"
Sirius
Er griff nicht in das Geschehen ein. Auch als sich sein Bruder nach ihm umdrehte, ihn aber nicht sehen konnte blieb er ruhig. Doch er konnte das unwohlsein des Jüngeren wittern und allein das hätte ihn zum Grinsen gebracht, wäre es ihm in seiner Gestalt möglich gewesen. Er beachtete James kaum, der neben ihn trat, als er sich hinlegte und unter den Zweigen hindurch das Geschehen beobachtete.
Charly
Inzwischen war sie doch froh, dass es Regulus war, den sie angetroffen hatte. Seine überrascht beruhigende Art färbte wohl auf sie ab und als er sich mit ihr auf den Weg machte, achtete sie darauf, nah in seinem Lichtkegel zu bleiben und ihrern Zauberstab zu finden. Sie führte ihn an den Ort wo sie vorhin gesessen hatte und wo noch immer ihre Gitarre lag. Zum Glück fand sie mit dem Licht auch relativ schnell wieder ihren Stab. "Oh, so ein Glück", rief sie laut und lachte nervös. "Vielen Dank Regulus, ich habe echt schon Panik bekommen" Ein ehrliches Lächeln breitete sich auf ihrem Mund aus, als sie das Holz schnell in ihrer Tasche verstaute und den Koffer mit ihrem Instrument aufhob. "Ich muss mich echt sputen, es ist schon Ausgangssperre. Ich war noch nie so spät draußen und möchte gar nicht wissen, was alles passieren könnte, wenn man mich erwischt. Hoffentlich komme ich zügig zu meinem Gemeinschaftsraum...und hoffentlich ist keiner wach, der mich bemerkt..." sie war sich nicht ganz sicher, ob sie die Sachen für sich selbst zur Beruhigung sagte oder um sich bei Regulus für ihre Anwesenheit zu entschuldigen. Fakt war jedoch, dass sie größte Angst vor den Konsequenzen hatte, die ihr blühten, wenn ihre Mitschüler ihr Zuspätkommen bemerkten oder sie sogar Filch entdecken würde.
Er kniete sich neben Sirius, um nicht so leicht entdeckt zu werden. Sirius war ruhig und beobachtete, was ihn beruhigte. Einen Unfall mit einem Hund zu erklären würde unnötig Schwierigkeiten mit sich bringen. Die beiden fanden offenbar den Zauberstab von ihr und sie schien nervös zu sein. Aber Regulus schien ungewöhnlich freundlich zu sein. Ob die beiden sich wohl kannten?
Regulus:
Sie führte ihn zu dem Platz wo sie wohl gesessen hatte und da lag eine Gitarre. Offenbar hatte sie die Melodie gespielt die er vorhin gehört hatte. Sie fanden ihren Zauberstab und Charly bedankte sich überschwänglich. Mit einem seltenen ehrlichen Lächeln sah er sie an. "Kein Problem, hätte doch jeder gemacht.", meinte er leise. "Spielst du?", fragte er, und nickte zu der Gitarre, doch da setzte sie schon zu ihrem nächsten Redeschwall an. Er nickte und meinte:"Klar. Pass auf dich auf.", sagte er und meinte es ehrlich. Irgendwie wollte er nicht das ihr was passierte, oder das sie erwischt wurde. Er wusste auch nicht woher das plötzlich kam, aber er dachte sich das seine Eltern es wohl doch noch nicht geschafft hatten ein komplettes Arschloch aus ihm zu machen.
Katie:
Sie stand ein bisschen zwischen den Stühlen. Ihr war es eigentlich egal wenn Jo sich rausschlich, aber Lily war Vertrauensschülerin und ihre beste Freundin. "Wurdest du denn von nem Lehrer erwischt?", fragte sie viel ruhiger als ihre beste Freundin.
Augenverdrehend schlenderte sie zu ihrem Bett und warf ihren Umhang achtlos zu Boden. "Entspannt euch, ist ja nicht so als hätte ich da draußen irgendetwas angestellt. Oder mich erwischen lassen. Und wenn es das war, dann würde ich jetzt gerne schlafen gehen."
Nachdem sie ihre Schuhe von den Füßen gekickt hatte, kletterte sie in ihr Bett und zog die Vorhänge zu, bevor sie ihre Kleidung unbeobachtet gegen ein viel zu großes Shirt wechselte und sich hinlegte.
Stumm starrte sie auf das Kissen unter ihrer Wange. Schlaf war immer so eine Art Glücksspiel für sie, an manchen Abenden war sie sofort weg, manchmal dauerte es aber auch Stunden, bis sie endlich in den Schlaf fand, und diese Stunden zogen sich dann immer in die Länge.
Jo griff unter ihr Kissen und holte ein Foto hervor, dass darunter versteckt gelegen hatte. Es war ein wenig angeschwärzt an den Rändern, aber zum Glück noch immer gut sichtbar. Darauf lachten ihr ein großer, dunkelhaariger Mann, eine bildhübsche Frau mit weißblonden Engelslocken und himmelblauen Augen und ein hoch aufgeschossener junger Mann mit dunkelblondem Haar und Fliegerjacke entgegen. Zu ihren Füßen saß ein kleines Mädchen, deren dunkle Fransen sich aus den zwei kleinen Zöpfen gelöst hatten ihr in die Augen fielen. Quer über der Nase klebte ein großes Pflaster und sie streckte der Kamera die Zunge heraus.
Jo horchte in sich hinein, doch es kam nur Wehmut zurück. Nichts stärkeres. Seufzend versteckte sie das Foto wieder unter dem Kissen.
Sie schüttelte bloß den Kopf und sah Katie mit einem vielsagenden Blick an. Eigentlich konnte sie es so gar nicht brauchen, noch einen unruhestifter in ihrem Haus zu haben. Vor allem, wenn Remus sich um die anderen kümmerte, hatte Lily die Hoffnung, sich weniger mit ihnen auseinandersetzen zu müssen. Denn eigentlich wollte sie ihre Klassenkameraden nicht wegen irgendetwas bestrafen müssen, doch was blieb ihr für eine Wahl, wenn sie zwischen Schulregel und Freundschaft stan? Sie wünschte Katie eine gute Nacht und verkrümelte sich wieder ins Bett.
Sirius
Interessiert beobachtete interessiert, wie sein kleiner Bruder mit der Ravenclaw interagierte. Seine Eltern würden es sicher Interessant finden, wenn sie wüsste, das sich ihr Schützling in einem anderen Haus Freunde gefunden hatte. Ein klein bisschen Stolz entflammte in Sirius, das vielleicht doch noch nicht alles in Regulus von einer Familie verdorben wurde. Er schnaubte noch einmal abfällig und beschloss, seinen Bruder für heute in Frieden zu lassen. Wäre nicht sein Problem, wenn er sich von Filch erwischen lassen würde. So richtete er sich auf, stubste James mit seiner Schnauze an und lief in die Dunkelheit davon.
Charly
Sie ging ein paar Schritte, als in ihrem Kopf Regulus Frage erneut wahrnahm. "Ja tue ich", antwortete Charly und drehte sich noch einmal zu Regulus um. Das erste Mal seit langem sprach sie jemand auf ihr Instrument an. "Habe mich heute versucht zu entspannen. Scheint aber nicht so gut geklappt zu haben", meinte sie leise und blieb stehen. Irgendwie wollte sie noch nicht alleine sein und das Regulus ihr eine Frage gestellt hatte, freute sie und lengte sie von ihren Gedanken ab.
Sie hoffte das Lily es für heute gut sein ließ, immerhin wurde Jo nicht von Lehrern erwischt, und eig hätten sie ja schon schlafen können, dann hätte niemand was gemerkt. Sie wollte nicht das ihrem Haus jetzt schon Punkte abgezogen wurden.
Sie wünschte Lily ebenfalls eine gute Nacht und ging zu Bett.
James:
Sirius schien genug gesehen zu haben und stupste ihn an, um dann in der Dunkelheit zu verschwinden. Er folgte ihm und sie gingen Richtung Wald. Es war ziemlich interessant das SIrius kleiner Bruder offenbar doch Freunde in anderen Häusern hatte und das war hundertprozentig nicht von seinen Eltern gewollt. Vielleicht steckte ja doch mehr in dem jungen Black als er vorgab. Auch das Grinsen heute bei ihrem Streich, das war James aufgefallen. Als sie sicher außer Hör- und Sichtweite der beiden im Schutz der Bäume angekommen waren, sagte James nachdenklich:"Dein kleiner Bruder hat heute über unseren Streich gegrinst, er sah nicht sauer aus. Und jetzt die Ravenclaw Freundin. Merkwürdig oder?"
"Naja.", meinte er dann und ließ das Thema fallen. Dann verwandelte er sich in einen prächtigen Hirsch und rannte mit Sirius um die Wette.
Reg:
Sie drehte sich nochmal um und antwortete auf seine Frage. Und sie konnte sich nicht entspannen. "Das kann ich verstehen, geht mir ähnlich. Aber das Lied vorhin war echt schön. Ich glaube ich hab dich vorhin leise spielen gehört als ich zum See kam." Er nahm einfach mal an das sie das gewesen war. Im Gras raschelte es und er war sich nicht ganz sicher, aber glaubte zwei sich entfernende Schatten zu sehen. Ein Mensch und - ein Hund? Das würde das Knurren erklären, aber seit wann gab es ein Hund auf Hogwarts? Er sah wieder zu Charly.
Nachdenklich drehte sie sich um und starrte an die Decke. Dieser kleine Ausflug nach draußen hatte rein gar nichts getan, um sie müde zu machen, wenn überhaupt, dann hatte er dafür gesorgt, dann nun nur noch mehr wirre Gedanken in ihrem Kopf herumschwirrten! Sie musste in Zukunft unbedingt besser aufpassen, wenn sie draußen nicht gesehen werden wollte. Das war ihr heute viel zu knapp gewesen, als sie beinahe von Charly entdeckt wurde.
Und das Lied, das sie auf der Gitarre gespielt hatte... Es tat weh, daran zu denken. Es war das Lied gewesen, das sie früher jedes Mal in den Schlaf begleitet hatte, wenn sie sich nicht getraut hatte, einzuschlafen, oder wenn sie traurig gewesen war. Acht Jahre lang... Und dann war es von einem Tag auf den anderen verschwunden, wie alles andere auch. Es jetzt, nach so langer Zeit, wieder zu hören, brachte Schmerz und Verwirrung mit sich.
Was würde morgen sein, wenn sie aufstehen und ihre Klassenkameraden wiedersehen musste? Hatte sie jemand da draußen bemerkt? Würde sie jemand darauf ansprechen?
Es war schön endlich wieder mit James zusammen etwas zu erleben, auch, wenn das gerade etwas anders war, als er früher war. Es war faszinierend sich nun auch wie ein Tier zu bewegen, und sich auch zu verhalten. Nicht selten blieb Sirius stehen und kratzte sich mit der Hinterpfote hinter den Ohren. Eine Gewohnheit, die er sich auf ähnliche Art und Weise schon auch als Mensch angewöhnt, wenn er meinte, irgendwelche Flöhe krabbelten in seinen Haaren umher.
Nach einer Weile lies er sich müde ins Gras plumpsen und rollte sich auf den Rücken, um das Schloss in der Ferne zu betrachten. "Ich bin froh, endlich wieder hier zu sein. Diese Familie kann ich einfach nicht mehr ertragen..." meinte er in Richtung James, der ihn ja jetzt in seiner Hirschform wieder verstehen konnte. "Ich weiß nicht, ob ich überhaupt wieder in dieses Haus zurückkehren will."
Charly
"Das...das hast du gehört? Oh..ich meine...danke.", Charly machte sich nie Gedanken, ob ihr überhaupt jemand zuhörte, denn eigentlich spielte sie nur für sich. Der Therapeut hatte gesagt, Musik ist eine der besten Methoden, den Schmerz zu vergessen, denn sie kann so vielseitig sein und man kann sich darin verlieren. Deswegen hatte Charly damit überhaupt angefangen. Doch gerade dies schien ihr in letzter Zeit kaum mehr zu gelingen.
"Wir sollten jetzt aber wirklich rein. Hast du keine Angst, Ärger zu bekommen, noch bevor das Schuljahr richtig begonnen hat?", fragte sie Regulus zaghaft und machte sich erneut auf zu gehen. Doch sie musste leicht lächeln, als sie sich zu ihm wandte. Woher kam das? War sie einfach nur glücklich ihn zu sehen? Weil er der erste seit einer Weile war, der normal mit ihr redete? Ohne von den ganzen Ereignissen zu wissen?
"Ja, hab ich.", antwortete er ihr lächelnd. Zwar hatte er es nur leise gehört, aber er hatte es gehört.
Auf ihre nächste Frage sah er kurz zur Seite, denn eigentlich sollte er jetzt lügen... aber irgendwie war ihm nicht danach. Also sagte er dieser Fremden verrückterweise die Wahrheit. "Das würde ich zwar öffentlich bestreiten das je gesagt zu haben, aber im Grunde is es mir völlig egal ob ich Hauspunkte verliere oder welches Haus den Hauspokal bekommt." Er lachte leise und fuhr sich durch die Haare. "Und wenn ich erwischt werde, dann krieg ich halt Nachsitzen, na und? Solange niemand nen Brief an meine Eltern schreibt, ist das okay für mich."
James:
"Dann leb doch bei uns. Meine Eltern hätten sicher nichts dagegen.", lud er ihn ein. Auch wenn er eigentlich seine Eltern noch nicht gefragt hatte.
Katie:
Sie konnte irgendwie nicht einschlafen und wälzte sich von einer Seite auf die andere. Schließlich gab sie es auf und stand auf und schnappte sich ihr Buch vom Nachttisch und ging in den Gemeinschaftsraum um niemanden mit Licht zu stören. Im Kamin glimmte noch das Feuer und sie setzte sich auf den Sessel der dem Kamin am nächsten war, sodass sie noch etwas von der Wärme abbekam. Zusätzlich nahm sie sich eine der dünnen Decken und mummelte sich darin ein, dann fing sie an zu lesen.
Frustriert gab sie ihren Versuch, endlich einzuschlafen, schließlich auf. Es hatte ja doch keinen Sinn.
Leise, um ihre Zimmerkameradinnen nicht zu wecken, schlüpfte sie aus dem Bett und tappte auf nackten Füßen aus dem Schlafsaal. Was jetzt? Noch einmal nach draußen wollte sie nicht, dafür müsste sie sich noch einmal anziehen und das würde nur zu viel unnötigen Lärm verursachen. Eine Wanderung durchs Schloss? Aber sie war heute schon einmal beinahe erwischt worden, das wollte sie nicht noch einmal riskieren, nicht gleich am ersten Tag.
Etwas ziellos trottete sie in den dunklen Gemeinschaftsraum und dort ans Fenster, um einen Blick hinaus zu werfen. Von hier aus konnte man niemanden mehr sehen...
Jo schrak zusammen, als sie im Augenwinkel jemand in einem der Sessel am Kamin sitzen sah. "Meine Fresse", murmelte sie, als sie Katie Gordon erkannte. Sie hatte nicht wirklich damit gerechnet, jetzt noch jemanden im Gemeinschaftsraum anzutreffen. Was machte die Mitschülerin denn hier? Hatte sie etwa auch Schlafprobleme, so wie sie selber?