FanFiktion.de - Forum / Rollenspiele - Rollenspiele / [2er-RPG] Shit gets dark and you lose it all [ELITE, P16]
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Das RPG
Die Charaktere
Luana
Der Tag hatte so gut angefangen, gut im Rahmen der Umstände der letzten Woche, ich war früh aufgestanden, hatte es geschafft mit meinen Eltern zu frühstücken, ohne dass die Stimmung gekippt war. Dann bin ich zum Stall gefahren, habe mich um Calypso gekümmert und bin mit ihr ausgeritten. Nach meiner Dusche zuhause, wollte ich mich einfach nur in Ruhe an den Koi-Teich setzen und etwas malen. Papá war nicht da, wo auch immer er hingefahren war und anscheinend dachte meine Mutter, dass das der Beste Zeitpunkt war, um nochmal mit mir zu reden.
„Du kannst mit mir darüber reden, ich mache dir keinen Vorwurf“, redete sie auf mich ein und Gott, ich konnte das nicht mehr hören, wie oft musste ich noch sagen, dass ich meine früher beste Freundin nicht umgebracht habe, bis sie mir glaubte. Seufzend stand ich auf und sammelte meine Malsachen wieder ein, sie unter meinem Arm nehmend, lief ich wieder ins Haus ohne irgendwas auf die Worte zu antworten. Der gute Tag war hin und wenn meine Laune jetzt schon wieder schlecht war, dann war sie komplett im Keller, als ich gerade den Flur betrat und sah wie Papá mit Arlo das Haus betrat. Ich schluckte schwer und presste meine Lippen fest aufeinander, Arlo sollte noch gar nicht wieder hier sein und warum hatte niemand mir gesagt, dass er früher zurück kommt?
Mein erster Gedanke war, ob ich nicht einfach zu Ander flüchten sollte, aber das war für meine Mutter wahrscheinlich ein Geständnis. Stattdessen biss ich einfach die Zähne zusammen und rauschte an meinem Stiefvater und meinem Stiefbruder vorbei die Treppe hoch in mein Zimmer. Ich ließ mich an der Tür hinunter gleiten und fragte mich, was ich gemacht hatte, dass ich so bestraft wurde.
Die Charaktere
Luana
Der Tag hatte so gut angefangen, gut im Rahmen der Umstände der letzten Woche, ich war früh aufgestanden, hatte es geschafft mit meinen Eltern zu frühstücken, ohne dass die Stimmung gekippt war. Dann bin ich zum Stall gefahren, habe mich um Calypso gekümmert und bin mit ihr ausgeritten. Nach meiner Dusche zuhause, wollte ich mich einfach nur in Ruhe an den Koi-Teich setzen und etwas malen. Papá war nicht da, wo auch immer er hingefahren war und anscheinend dachte meine Mutter, dass das der Beste Zeitpunkt war, um nochmal mit mir zu reden.
„Du kannst mit mir darüber reden, ich mache dir keinen Vorwurf“, redete sie auf mich ein und Gott, ich konnte das nicht mehr hören, wie oft musste ich noch sagen, dass ich meine früher beste Freundin nicht umgebracht habe, bis sie mir glaubte. Seufzend stand ich auf und sammelte meine Malsachen wieder ein, sie unter meinem Arm nehmend, lief ich wieder ins Haus ohne irgendwas auf die Worte zu antworten. Der gute Tag war hin und wenn meine Laune jetzt schon wieder schlecht war, dann war sie komplett im Keller, als ich gerade den Flur betrat und sah wie Papá mit Arlo das Haus betrat. Ich schluckte schwer und presste meine Lippen fest aufeinander, Arlo sollte noch gar nicht wieder hier sein und warum hatte niemand mir gesagt, dass er früher zurück kommt?
Mein erster Gedanke war, ob ich nicht einfach zu Ander flüchten sollte, aber das war für meine Mutter wahrscheinlich ein Geständnis. Stattdessen biss ich einfach die Zähne zusammen und rauschte an meinem Stiefvater und meinem Stiefbruder vorbei die Treppe hoch in mein Zimmer. Ich ließ mich an der Tür hinunter gleiten und fragte mich, was ich gemacht hatte, dass ich so bestraft wurde.
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Beitrag #2, verfasst am 31.03.2020 | 20:59 Uhr
Arlo
Niemals hätte ich mir vorgestellt, dass das beste Jahr meines bisherigen Lebens so enden würde. Drei Tage vorher war ich morgens noch am Venice Beach joggen gegangen und jetzt saß ich im Auto mit meinem Vater, auf dem Heimweg vom Flughafen. Aber nein, Papá rief mich an, sagte nur, dass ich sofort nach Hause kommen musste, und schickte mir fünf Minuten später mein Flugticket per Mail. Ich hatte zwei Tage, meine Sachen zu packen und mich von meinen Freunden zu verabschieden. Dementsprechend im Keller war meine Laune, als mein Vater mir auch noch eröffnete, was passiert war. Marina war tot. Alleine bei diesem kurzen Satz drehte sich mir der Magen um und ich konnte ihn nur sprachlos anstarren. Aber es wurde noch besser. Die Polizei dachte, dass Luana etwas mit ihrem Tod zu tun hatte, weil sie sich anscheinend ziemlich heftig mit ihr gestritten hatte.
Mir schwirrte der Kopf, als wir die Auffahrt zu unserem Haus hochfuhren, und der Jetlag machte es nicht wirklich besser. Wie genau ich vom Auto ins Haus kam, wusste ich nicht mehr, meine Beine trugen mich einfach. Und als ich den Blick hob und ich Luana sah, die mit ihren Zeichensachen unter dem Arm im Flur stand, rutschte mir der Magen spätestens mindestens zwei Stockwerke weiter runter. Sie starrte mich sprachlos an und verschwand dann wortlos die Treppe nach oben, ihre Tür fiel nur Sekunden später zu.
Warum unsere Eltern mich jetzt zurück geholt hatten, war offensichtlich. Nur war ich mir ziemlich sicher, dass Luana ihnen die Wahrheit sagte und mir nichts anderes erzählen würde. Sie war schließlich immer noch dieselbe.
Ich warf Papá einen Blick zu, nahm meinen Koffer und trug ihn nach oben. Mein Zimmer war direkt neben Luanas, es gab sogar eine Tür, die unsere Zimmer direkt miteinander verband, die wir früher regelmäßig benutzt hatten. Den Koffer ließ ich einfach in der Ecke stehen und legte mich ohne große Umschweife ins Bett. Für einen Moment schloss ich die Augen und atmete lange aus. Dann drehte ich den Kopf nach links und sah direkt auf besagte Tür.
Niemals hätte ich mir vorgestellt, dass das beste Jahr meines bisherigen Lebens so enden würde. Drei Tage vorher war ich morgens noch am Venice Beach joggen gegangen und jetzt saß ich im Auto mit meinem Vater, auf dem Heimweg vom Flughafen. Aber nein, Papá rief mich an, sagte nur, dass ich sofort nach Hause kommen musste, und schickte mir fünf Minuten später mein Flugticket per Mail. Ich hatte zwei Tage, meine Sachen zu packen und mich von meinen Freunden zu verabschieden. Dementsprechend im Keller war meine Laune, als mein Vater mir auch noch eröffnete, was passiert war. Marina war tot. Alleine bei diesem kurzen Satz drehte sich mir der Magen um und ich konnte ihn nur sprachlos anstarren. Aber es wurde noch besser. Die Polizei dachte, dass Luana etwas mit ihrem Tod zu tun hatte, weil sie sich anscheinend ziemlich heftig mit ihr gestritten hatte.
Mir schwirrte der Kopf, als wir die Auffahrt zu unserem Haus hochfuhren, und der Jetlag machte es nicht wirklich besser. Wie genau ich vom Auto ins Haus kam, wusste ich nicht mehr, meine Beine trugen mich einfach. Und als ich den Blick hob und ich Luana sah, die mit ihren Zeichensachen unter dem Arm im Flur stand, rutschte mir der Magen spätestens mindestens zwei Stockwerke weiter runter. Sie starrte mich sprachlos an und verschwand dann wortlos die Treppe nach oben, ihre Tür fiel nur Sekunden später zu.
Warum unsere Eltern mich jetzt zurück geholt hatten, war offensichtlich. Nur war ich mir ziemlich sicher, dass Luana ihnen die Wahrheit sagte und mir nichts anderes erzählen würde. Sie war schließlich immer noch dieselbe.
Ich warf Papá einen Blick zu, nahm meinen Koffer und trug ihn nach oben. Mein Zimmer war direkt neben Luanas, es gab sogar eine Tür, die unsere Zimmer direkt miteinander verband, die wir früher regelmäßig benutzt hatten. Den Koffer ließ ich einfach in der Ecke stehen und legte mich ohne große Umschweife ins Bett. Für einen Moment schloss ich die Augen und atmete lange aus. Dann drehte ich den Kopf nach links und sah direkt auf besagte Tür.
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Beitrag #3, verfasst am 31.03.2020 | 22:29 Uhr
Luana
Nach Malen war mir wirklich nicht mehr zumute. Ich stand auf und räumte die Sachen weg, ehe ich mich aufs Bett fallen ließ, unsere Betten standen an derselben Wand und daneben war eine Tür die beide Zimmer miteinander verband, ich musste schwer schlucken, als ich darüber nachdachte, wie er mich vor über einem Jahr gegen die Tür gepresst und geküsst hatte. Und jetzt waren wir weiter voneinander weg, als je zuvor. Als er in den USA war und sich nicht gemeldet hatte, war ich verletzt aber konnte seine Existenz ignorieren, während ich nach der Trennung von Ander seine Bilder auf Instagram angeschmachtet hatte, darauf achtend, dass ich sie nicht aus Versehen geliked hatte. Ich wusste gar nicht, was Arlo alles wusste, ob er von meiner und Anders Trennung wusste, die meine Eltern todtraurig gemacht hatte, weil Ander so ein toller Schwiegersohn gewesen wäre, aber für diese Informationen konnte er ja mit allen Leuten schreiben das Jahr über nur mit mir nicht.
Ich hasste es, dass er ein Jahr weg war und mich sein Verhalten immer noch so wütend machte. Ich hasste es, dass wenn ich nicht an ihn dachte, ich daran dachte, dass die halbe Schule mich für die Mörderin hielt, wenn ich morgen wieder zur Schule ging und nicht mal meine eigene Mutter mir glaubte, dass ich es nicht war.
Und so beruhigend es auch war zu wissen, dass Guzman und seine Familie und meine Freunde mir alle glaubten, dass ich es nicht war, hatten sie den ganzen Sommer über ihre eigenen Probleme zu klären und deswegen fiel es eben niemandem auf, dass Marinas Tod mir nicht egal war. Seufzend stand ich auf und ging zu meinem Schreibtisch über dem Dutzende Zeichnungen und Polaroids hingen, so heftig Marinas und mein Streit auch war, abgenommen hatte ich die Bilder von ihr nicht.
Erschöpft strich ich mir durchs Gesicht, ich war jetzt schon so ermüdet von der ganzen Situation, dabei würde morgen erst das Schlimmste kommen.
Nach Malen war mir wirklich nicht mehr zumute. Ich stand auf und räumte die Sachen weg, ehe ich mich aufs Bett fallen ließ, unsere Betten standen an derselben Wand und daneben war eine Tür die beide Zimmer miteinander verband, ich musste schwer schlucken, als ich darüber nachdachte, wie er mich vor über einem Jahr gegen die Tür gepresst und geküsst hatte. Und jetzt waren wir weiter voneinander weg, als je zuvor. Als er in den USA war und sich nicht gemeldet hatte, war ich verletzt aber konnte seine Existenz ignorieren, während ich nach der Trennung von Ander seine Bilder auf Instagram angeschmachtet hatte, darauf achtend, dass ich sie nicht aus Versehen geliked hatte. Ich wusste gar nicht, was Arlo alles wusste, ob er von meiner und Anders Trennung wusste, die meine Eltern todtraurig gemacht hatte, weil Ander so ein toller Schwiegersohn gewesen wäre, aber für diese Informationen konnte er ja mit allen Leuten schreiben das Jahr über nur mit mir nicht.
Ich hasste es, dass er ein Jahr weg war und mich sein Verhalten immer noch so wütend machte. Ich hasste es, dass wenn ich nicht an ihn dachte, ich daran dachte, dass die halbe Schule mich für die Mörderin hielt, wenn ich morgen wieder zur Schule ging und nicht mal meine eigene Mutter mir glaubte, dass ich es nicht war.
Und so beruhigend es auch war zu wissen, dass Guzman und seine Familie und meine Freunde mir alle glaubten, dass ich es nicht war, hatten sie den ganzen Sommer über ihre eigenen Probleme zu klären und deswegen fiel es eben niemandem auf, dass Marinas Tod mir nicht egal war. Seufzend stand ich auf und ging zu meinem Schreibtisch über dem Dutzende Zeichnungen und Polaroids hingen, so heftig Marinas und mein Streit auch war, abgenommen hatte ich die Bilder von ihr nicht.
Erschöpft strich ich mir durchs Gesicht, ich war jetzt schon so ermüdet von der ganzen Situation, dabei würde morgen erst das Schlimmste kommen.
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Beitrag #4, verfasst am 01.04.2020 | 00:04 Uhr
Arlo
So hatte ich mir das Wiedersehen mit Luana wirklich nicht vorgestellt, aber ich war wohl nicht ganz so unschuldig daran, dass zwischen der alten Vertrautheit zwischen uns nichts mehr übrig war. Oder zumindest merkte ich davon gerade nichts. Ich hatte mich kein einziges Mal bei ihr gemeldet, seitdem ich die Haustür verlassen hatte. So richtig erklären oder rechtfertigen konnte ich mein Verhalten nicht wirklich, rückgängig machen konnte ich erst recht nicht. Aber ein Blick auf sie hatte gereicht um zu sehen, dass sie litt und diesen Gedanken hasste ich.
Erschöpft strich ich mir über das Gesicht und setzte mich dann auf, ehe ich wieder zu besagter Tür schaute. Dann stand ich auf, ging rüber zum Schreibtisch und riss ein Blatt Papier aus einem Notizblock. Als wir zwölf oder so waren, hatten wir nachts angefangen, Nachrichten unter der Tür hindurch zu schieben. Zu dem Zeitpunkt war die Tür noch verschlossen gewesen, ich hatte das Schloss selbst vor zwei Jahren aufgebrochen.
Ich nahm einen Stift und schrieb auf das kleine Stück Papier: "Das mag etwas billig rüberkommen, aber: Hey!" Dann faltete ich das Papier zusammen, ging zur Tür und schob es durch den Spalt am Boden.
So hatte ich mir das Wiedersehen mit Luana wirklich nicht vorgestellt, aber ich war wohl nicht ganz so unschuldig daran, dass zwischen der alten Vertrautheit zwischen uns nichts mehr übrig war. Oder zumindest merkte ich davon gerade nichts. Ich hatte mich kein einziges Mal bei ihr gemeldet, seitdem ich die Haustür verlassen hatte. So richtig erklären oder rechtfertigen konnte ich mein Verhalten nicht wirklich, rückgängig machen konnte ich erst recht nicht. Aber ein Blick auf sie hatte gereicht um zu sehen, dass sie litt und diesen Gedanken hasste ich.
Erschöpft strich ich mir über das Gesicht und setzte mich dann auf, ehe ich wieder zu besagter Tür schaute. Dann stand ich auf, ging rüber zum Schreibtisch und riss ein Blatt Papier aus einem Notizblock. Als wir zwölf oder so waren, hatten wir nachts angefangen, Nachrichten unter der Tür hindurch zu schieben. Zu dem Zeitpunkt war die Tür noch verschlossen gewesen, ich hatte das Schloss selbst vor zwei Jahren aufgebrochen.
Ich nahm einen Stift und schrieb auf das kleine Stück Papier: "Das mag etwas billig rüberkommen, aber: Hey!" Dann faltete ich das Papier zusammen, ging zur Tür und schob es durch den Spalt am Boden.
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Beitrag #5, verfasst am 01.04.2020 | 00:19 Uhr
Luana
Ich hatte ein Polaroid von der Wand genommen, darauf waren Marina und ich, das Bild war am Koi Teich entstanden und Arlo hat uns gephotobombed, da war noch alles in Ordnung, es war alles unkompliziert gewesen. Aus dem Augenwinkel sah ich etwas an der Tür und als ich hinschaute, bemerkte ich, dass Arlo wohl einen kleinen Zettel durch den Spalt geschoben hatte. So schnell wie der Anflug eines Lächelns aufgekommen war, so schnell verschwand es auch wieder. Was bildete er sich eigentlich ein? Das alles so werden würde, wie früher, als wir jünger waren und wenigstens von meiner Seite aus keine beschissenen Gefühle da waren. Aber so sauer ich auch war, ich wollte wissen, was er dachte, ob er es mir auch zutraute jemanden zu töten.
Und ja es kam billig rüber, aber ich wollte ihm auch nicht nicht antworten, auf der anderen Seite hatte er es schon verdient, immerhin hat er mir auch nicht geantwortet, als ich versucht habe Kontakt zu ihm aufzubauen.
Kurzerhand griff ich nach einem Stift und schrieb unter seine Nachricht.
„Ich war es nicht. Mehr willst du doch sowieso nicht wissen.“
Dann schob ich den Zettel wieder unter der Tür durch, wir könnten uns auch wie Erwachsene unterhalten, aber ich war mir nicht sicher, ob ich es aushalten würde ihn länger anzusehen.
Ich hatte ein Polaroid von der Wand genommen, darauf waren Marina und ich, das Bild war am Koi Teich entstanden und Arlo hat uns gephotobombed, da war noch alles in Ordnung, es war alles unkompliziert gewesen. Aus dem Augenwinkel sah ich etwas an der Tür und als ich hinschaute, bemerkte ich, dass Arlo wohl einen kleinen Zettel durch den Spalt geschoben hatte. So schnell wie der Anflug eines Lächelns aufgekommen war, so schnell verschwand es auch wieder. Was bildete er sich eigentlich ein? Das alles so werden würde, wie früher, als wir jünger waren und wenigstens von meiner Seite aus keine beschissenen Gefühle da waren. Aber so sauer ich auch war, ich wollte wissen, was er dachte, ob er es mir auch zutraute jemanden zu töten.
Und ja es kam billig rüber, aber ich wollte ihm auch nicht nicht antworten, auf der anderen Seite hatte er es schon verdient, immerhin hat er mir auch nicht geantwortet, als ich versucht habe Kontakt zu ihm aufzubauen.
Kurzerhand griff ich nach einem Stift und schrieb unter seine Nachricht.
„Ich war es nicht. Mehr willst du doch sowieso nicht wissen.“
Dann schob ich den Zettel wieder unter der Tür durch, wir könnten uns auch wie Erwachsene unterhalten, aber ich war mir nicht sicher, ob ich es aushalten würde ihn länger anzusehen.
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Beitrag #6, verfasst am 01.04.2020 | 13:08 Uhr
Arlo
Zugegeben, die feine englische Art war das nun wirklich nicht. Und selbstverständlich war sie sauer auf mich, wäre ich an ihrer Stelle auch gewesen. Ich wollte mein Verhalten auch gar nicht runterspielen, die Wahrheit zu leugnen war nicht meine Art. Irgendwie hatte ich aber trotzdem gehofft, dass sie sich zumindest ein bisschen freuen würde, wenn ich nach Hause kam.
Es dauerte nicht lange, bis der Zettel wieder zurückkam und ich warf einen Blick darauf. Warum hatte ich nichts anderes erwartet? Ich seufzte und drehte den Zettel etwas hin und her. Eine einfache Entschuldigung würde nicht reichen, wahrscheinlich würde es nie wieder so sein wie früher. Die Marina-Situation machte es nicht besser. Sie war Luanas Freundin gewesen und ich hatte mich auch immer fantastisch mit ihr verstanden. Wir waren schließlich auch eine Weile miteinander ausgegangen, etwas richtig ernstes war es aber nie gewesen, weder auf ihrer noch auf meiner Seite.
Mit einem Seufzen zückte ich den Stift und schrieb nur zwei Worte unter ihre Nachricht, ehe ich den Zettel zu ihr zurück schob. "Ich weiß."
Zugegeben, die feine englische Art war das nun wirklich nicht. Und selbstverständlich war sie sauer auf mich, wäre ich an ihrer Stelle auch gewesen. Ich wollte mein Verhalten auch gar nicht runterspielen, die Wahrheit zu leugnen war nicht meine Art. Irgendwie hatte ich aber trotzdem gehofft, dass sie sich zumindest ein bisschen freuen würde, wenn ich nach Hause kam.
Es dauerte nicht lange, bis der Zettel wieder zurückkam und ich warf einen Blick darauf. Warum hatte ich nichts anderes erwartet? Ich seufzte und drehte den Zettel etwas hin und her. Eine einfache Entschuldigung würde nicht reichen, wahrscheinlich würde es nie wieder so sein wie früher. Die Marina-Situation machte es nicht besser. Sie war Luanas Freundin gewesen und ich hatte mich auch immer fantastisch mit ihr verstanden. Wir waren schließlich auch eine Weile miteinander ausgegangen, etwas richtig ernstes war es aber nie gewesen, weder auf ihrer noch auf meiner Seite.
Mit einem Seufzen zückte ich den Stift und schrieb nur zwei Worte unter ihre Nachricht, ehe ich den Zettel zu ihr zurück schob. "Ich weiß."
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Beitrag #7, verfasst am 01.04.2020 | 14:03 Uhr
Luana
Ungläubig schaute ich auf den Zettel, damit hatte ich nicht gerechnet. Deswegen wusste ich auch gar nicht wie ich damit umgehen sollte. Als Guzman und seine Familie mir auf dem Polizeirevier versichert hatten, dass sie mir glaubten, hatte ich angefangen zu weinen und Lu hatte mich umarmt und mir gesagt, dass die wichtigsten Menschen mir alle glauben würden, weil sie wussten, dass ich nicht in der Lage dazu war. Und die Polizei glaubte ja auch eher mir, als Nano und dennoch hatte ich das Gefühl die Welt hatte sich gegen mich verschworen.
Ich war mir nicht sicher, ob er es nur sagte, damit ich mit ihm redete oder ob er es wirklich so meinte. Mein erster Impuls war es zu ihm rüber zu gehen und mit ihm zu reden, aber auf der anderen Seite war ich auch immer noch so sauer, hätte er sich nicht so verhalten, hätten Marina und ich uns nicht so heftig gestritten.
„Lass mich morgen nicht alleine, bitte“, schrieb ich schließlich zurück, auch wenn ich sauer war, aber morgen würde schlimm genug werden, da konnte ich jeden brauchen, der mir glaubte. Und wenn ich vor irgendjemanden zugeben konnte, dass ich Angst davor hatte wieder in die Schule zu gehen, ohne dass er sich darüber lustig machte, dann war das Arlo.
Ungläubig schaute ich auf den Zettel, damit hatte ich nicht gerechnet. Deswegen wusste ich auch gar nicht wie ich damit umgehen sollte. Als Guzman und seine Familie mir auf dem Polizeirevier versichert hatten, dass sie mir glaubten, hatte ich angefangen zu weinen und Lu hatte mich umarmt und mir gesagt, dass die wichtigsten Menschen mir alle glauben würden, weil sie wussten, dass ich nicht in der Lage dazu war. Und die Polizei glaubte ja auch eher mir, als Nano und dennoch hatte ich das Gefühl die Welt hatte sich gegen mich verschworen.
Ich war mir nicht sicher, ob er es nur sagte, damit ich mit ihm redete oder ob er es wirklich so meinte. Mein erster Impuls war es zu ihm rüber zu gehen und mit ihm zu reden, aber auf der anderen Seite war ich auch immer noch so sauer, hätte er sich nicht so verhalten, hätten Marina und ich uns nicht so heftig gestritten.
„Lass mich morgen nicht alleine, bitte“, schrieb ich schließlich zurück, auch wenn ich sauer war, aber morgen würde schlimm genug werden, da konnte ich jeden brauchen, der mir glaubte. Und wenn ich vor irgendjemanden zugeben konnte, dass ich Angst davor hatte wieder in die Schule zu gehen, ohne dass er sich darüber lustig machte, dann war das Arlo.
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Beitrag #8, verfasst am 01.04.2020 | 19:04 Uhr
Arlo
Mittlerweile hatte ich mich auf den Boden neben der Tür gesetzt, während ich auf ihre Antwort wartete. Vielleicht antwortete sie auch gar nicht, weil sie mir nicht glaubte. Ich wäre nicht überrascht, wenn ich ihr Vertrauen vollkommen verloren hätte. Ich hätte es verdient, schließlich war ich ein ziemliches Arschloch.
Aber der Zettel kam zurück und ich musste nicht lange darüber nachdenken, was ich antwortete. "Niemals."
Was hatte sie erwartet? Es gab Dinge, die niemand außer ihr über mich wusste. Ich hatte sie immer unterstützt und mich vor sie gestellt, wenn es nötig gewesen war. Daran änderte sich nichts, egal, ob sie mich hasste oder nicht.
Nachdem ich den Zettel zurück zu ihr geschoben hatte, ging die Tür zu meinem Zimmer auf und Esperanza, unsere Haushälterin kam rein, mit meiner Schuluniform in der Hand. "Bitte schön, frisch gebügelt", sagte sie gut gelaunt und hängte sie an den Kleiderschrank. Dann wandte sie sich an mich. "Es ist schön, dass Sie wieder da sind, Señor Arlo." Sie sah ziemlich mitgenommen aus, wie so ziemlich jeder in diesem Haus.
Ich lächelte sie an. "Danke, Esperanza."
Mittlerweile hatte ich mich auf den Boden neben der Tür gesetzt, während ich auf ihre Antwort wartete. Vielleicht antwortete sie auch gar nicht, weil sie mir nicht glaubte. Ich wäre nicht überrascht, wenn ich ihr Vertrauen vollkommen verloren hätte. Ich hätte es verdient, schließlich war ich ein ziemliches Arschloch.
Aber der Zettel kam zurück und ich musste nicht lange darüber nachdenken, was ich antwortete. "Niemals."
Was hatte sie erwartet? Es gab Dinge, die niemand außer ihr über mich wusste. Ich hatte sie immer unterstützt und mich vor sie gestellt, wenn es nötig gewesen war. Daran änderte sich nichts, egal, ob sie mich hasste oder nicht.
Nachdem ich den Zettel zurück zu ihr geschoben hatte, ging die Tür zu meinem Zimmer auf und Esperanza, unsere Haushälterin kam rein, mit meiner Schuluniform in der Hand. "Bitte schön, frisch gebügelt", sagte sie gut gelaunt und hängte sie an den Kleiderschrank. Dann wandte sie sich an mich. "Es ist schön, dass Sie wieder da sind, Señor Arlo." Sie sah ziemlich mitgenommen aus, wie so ziemlich jeder in diesem Haus.
Ich lächelte sie an. "Danke, Esperanza."
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Beitrag #9, verfasst am 01.04.2020 | 19:19 Uhr
Luana
Immerhin das hatte sich nicht geändert. Ich war früher manchmal wirklich unfair zu ihm gewesen und dennoch hat er das akzeptiert und war für mich da, weil er meinte, dass ich genauso für ihn da war, wenn er mich brauchte. Kurz darauf klopfte es an meiner Tür und Esperanza kam mit meiner Uniform in mein Zimmer. Seufzend sah sie mich an, wie ich wie ein Häufchen Elend auf dem Bett saß.
„Es kommen wieder bessere Zeiten“, sagte sie lächelnd und drückte kurz meine Schulter.
„Danke“, erwiderte ich, momentan machte ich auch gefühlt allen Leuten das Leben schwer. Seufzend stand ich auf und ging zu der Tür, die unsere Zimmer miteinander verband. Ein paar Sekunden blieb ich davor stehen, es war traurig wie entfremdet wir beide waren, früher stand die Tür eigentlich immer auf. Ich nahm all meinen Mut zusammen und versuchte meinen Stolz hinunterzuschlucken, ehe ich kurz klopfte und dann die Tür ein Stück weit öffnete und in sein Zimmer lugte.
„Darf ich reinkommen“, fragte ich kleinlaut.
Immerhin das hatte sich nicht geändert. Ich war früher manchmal wirklich unfair zu ihm gewesen und dennoch hat er das akzeptiert und war für mich da, weil er meinte, dass ich genauso für ihn da war, wenn er mich brauchte. Kurz darauf klopfte es an meiner Tür und Esperanza kam mit meiner Uniform in mein Zimmer. Seufzend sah sie mich an, wie ich wie ein Häufchen Elend auf dem Bett saß.
„Es kommen wieder bessere Zeiten“, sagte sie lächelnd und drückte kurz meine Schulter.
„Danke“, erwiderte ich, momentan machte ich auch gefühlt allen Leuten das Leben schwer. Seufzend stand ich auf und ging zu der Tür, die unsere Zimmer miteinander verband. Ein paar Sekunden blieb ich davor stehen, es war traurig wie entfremdet wir beide waren, früher stand die Tür eigentlich immer auf. Ich nahm all meinen Mut zusammen und versuchte meinen Stolz hinunterzuschlucken, ehe ich kurz klopfte und dann die Tür ein Stück weit öffnete und in sein Zimmer lugte.
„Darf ich reinkommen“, fragte ich kleinlaut.
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Beitrag #10, verfasst am 01.04.2020 | 22:40 Uhr
Arlo
Als Esparanza wieder weg war und vermutlich eine Tür weiter ging, um Luana ihre Uniform zu bringen, warf ich meinem Koffer kurz einen Blick zu. Das war nicht der einzige Koffer, den ich mitgebracht hatte, und ein paar Sachen schickte meine Gastfamilie mir noch mit der Post. In einem Jahr sammelte sich doch so einiges an. An die Uniform musste ich mich allerdings wieder gewöhnen, die hatte es an meiner Schule in den Staaten nicht gegeben.
Da fiel mir etwas ein. Papá hatte mir vor einigen Jahren einen Pin mit unserem Familienwappen geschenkt, den ich seitdem immer an meiner Uniform getragen hatte. Ich hatte ihn mit ein paar anderen Wertsachen in einer Box unter mein Bett gepackt, bevor ich das Land verlassen hatte. Also legte ich mich auf den Boden und krabbelte unter das Bett, um die Kiste vor zu holen.
Ich bemerkte gar nicht, wie die Tür aufging, aber ich erschrak, als ich auf einmal Luanas Stimme hörte. Natürlich schlug ich mir dabei den Kopf am Lattenrost an. Ich fluchte einmal laut und kam dann unter dem Bett hervor.
"Ja", meinte ich, während ich aufstand und mir den Kopf hielt. Dann musste ich etwas lachen. "Klar."
Als Esparanza wieder weg war und vermutlich eine Tür weiter ging, um Luana ihre Uniform zu bringen, warf ich meinem Koffer kurz einen Blick zu. Das war nicht der einzige Koffer, den ich mitgebracht hatte, und ein paar Sachen schickte meine Gastfamilie mir noch mit der Post. In einem Jahr sammelte sich doch so einiges an. An die Uniform musste ich mich allerdings wieder gewöhnen, die hatte es an meiner Schule in den Staaten nicht gegeben.
Da fiel mir etwas ein. Papá hatte mir vor einigen Jahren einen Pin mit unserem Familienwappen geschenkt, den ich seitdem immer an meiner Uniform getragen hatte. Ich hatte ihn mit ein paar anderen Wertsachen in einer Box unter mein Bett gepackt, bevor ich das Land verlassen hatte. Also legte ich mich auf den Boden und krabbelte unter das Bett, um die Kiste vor zu holen.
Ich bemerkte gar nicht, wie die Tür aufging, aber ich erschrak, als ich auf einmal Luanas Stimme hörte. Natürlich schlug ich mir dabei den Kopf am Lattenrost an. Ich fluchte einmal laut und kam dann unter dem Bett hervor.
"Ja", meinte ich, während ich aufstand und mir den Kopf hielt. Dann musste ich etwas lachen. "Klar."
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Beitrag #11, verfasst am 01.04.2020 | 22:56 Uhr
Luana
Ich legte den Kopf schief, als ich ihn unter seinem Bett herum kriechen sah oder es zumindestens versuchte, belustigt schüttelte ich den Kopf und musste lachen, als er sich den Kopf stieß.
„Pass auf, ich brauch doch noch“, sagte ich belustigt, vielleicht konnten wir das was passiert war, dass er sich nicht gemeldet hatte, totschweigen. Im Moment brauchte ich einfach meinen großen Bruder und nicht den Stress, der mit Arlo kam.
Seufzend ließ ich mich auf sein Bett fallen und sah zu ihm hoch, kam nicht umhin zu merken, dass er sich verändert hatte in dem Jahr, in dem er weg war, er wurde noch attraktiver, die Mädels in der Schule werden wohl wahnsinnig werden.
„Ander und ich haben uns getrennt“, sagte ich,“Carla ist mit Christian im Urlaub, Polo war glaub ich nicht mit, keine Ahnung was da los ist, Lu ist mit Guzman bei seinen Großeltern gewesen. Und ich durfte mir den ganzen Sommer von unseren Eltern anhören, dass ich doch wenigstens ehrlich zu ihnen sein sollte und zugeben sollte, dass ich Marina umgebracht habe.“
Ich legte den Kopf schief, als ich ihn unter seinem Bett herum kriechen sah oder es zumindestens versuchte, belustigt schüttelte ich den Kopf und musste lachen, als er sich den Kopf stieß.
„Pass auf, ich brauch doch noch“, sagte ich belustigt, vielleicht konnten wir das was passiert war, dass er sich nicht gemeldet hatte, totschweigen. Im Moment brauchte ich einfach meinen großen Bruder und nicht den Stress, der mit Arlo kam.
Seufzend ließ ich mich auf sein Bett fallen und sah zu ihm hoch, kam nicht umhin zu merken, dass er sich verändert hatte in dem Jahr, in dem er weg war, er wurde noch attraktiver, die Mädels in der Schule werden wohl wahnsinnig werden.
„Ander und ich haben uns getrennt“, sagte ich,“Carla ist mit Christian im Urlaub, Polo war glaub ich nicht mit, keine Ahnung was da los ist, Lu ist mit Guzman bei seinen Großeltern gewesen. Und ich durfte mir den ganzen Sommer von unseren Eltern anhören, dass ich doch wenigstens ehrlich zu ihnen sein sollte und zugeben sollte, dass ich Marina umgebracht habe.“
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Beitrag #12, verfasst am 02.04.2020 | 00:27 Uhr
Arlo
Ich stellte die kleine Schachtel auf dem Nachttisch ab, während ich die andere Hand immer noch an meinen Kopf gepresst hielt. Das war doch ein tolles Bild am ersten Tag zurück in der Schule, eine riesige Beule am Schädel. So etwas passierte aber auch immer mir. Aber immerhin hatte es Luana zum Lachen gebracht, also hatte dieser kleine Unfall doch etwas gutes gehabt.
"Vielleicht sollte ich dauerhaft mit Fahrradhelm rumlaufen", sagte ich dann und öffnete die Schachtel, um den Pin rauszuholen und in an meiner Schuluniform zu befestigen.
In der Zwischenzeit setzte sie sich auf mein Bett und ich sah zu ihr, als sie mir eine Kurzfassung von der aktuellen Situation gab. Ich seufzte, fuhr mir durchs Haar und ließ mich dann neben sie fallen.
"Also ist Papá nicht einmal dieses Jahr mit dir in die Berge gefahren? Darauf hat er doch immer so viel wert gelegt, Zeit mit dir allein verbringen zu können", sagte ich und sah zu ihr. "Das mit Ander tut mir leid, wirklich."
Ich stellte die kleine Schachtel auf dem Nachttisch ab, während ich die andere Hand immer noch an meinen Kopf gepresst hielt. Das war doch ein tolles Bild am ersten Tag zurück in der Schule, eine riesige Beule am Schädel. So etwas passierte aber auch immer mir. Aber immerhin hatte es Luana zum Lachen gebracht, also hatte dieser kleine Unfall doch etwas gutes gehabt.
"Vielleicht sollte ich dauerhaft mit Fahrradhelm rumlaufen", sagte ich dann und öffnete die Schachtel, um den Pin rauszuholen und in an meiner Schuluniform zu befestigen.
In der Zwischenzeit setzte sie sich auf mein Bett und ich sah zu ihr, als sie mir eine Kurzfassung von der aktuellen Situation gab. Ich seufzte, fuhr mir durchs Haar und ließ mich dann neben sie fallen.
"Also ist Papá nicht einmal dieses Jahr mit dir in die Berge gefahren? Darauf hat er doch immer so viel wert gelegt, Zeit mit dir allein verbringen zu können", sagte ich und sah zu ihr. "Das mit Ander tut mir leid, wirklich."
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Beitrag #13, verfasst am 02.04.2020 | 01:01 Uhr
Luana
„Aber dann kommst du nicht mehr so gut bei den Ladies an“, erwiderte ich und sah dabei zu wie er den Pin an seiner Uniform feststeckte. Beiläufig dachte ich daran, dass die Uniform jetzt wohl eine neue war, die größer war, als die alte, er war in dem Jahr breiter geworden, aber muskulös breiter.
Ich seufzte, als er den Ausflug in die Berge ansprach:“Nein, er ist in der Zeit mit Mamá in den Urlaub gefahren, sie war ziemlich fertig zwischen durch und dann wollte ich nicht wie ein Kleinkind darauf bestehen mit ihm in die Berge zu fahren. Er glaubt mir mehr, als sie.“
Und das mit Ander. Puh.
„Es tat weh mit Ander, aber jetzt geht’s mir gut. Am Anfang waren unsere Eltern so nervig, mir hat die Trennung schon genug weh getan und dann haben sie immer wieder gesagt, dass Ander und ich bestimmt noch einmal miteinander reden müssen und dann wird das schon wieder. Ich konnte ihnen ja nicht sagen, dass Ander schwul ist, wenn ich die Erste war, der er es anvertraut hat. Als er sich geoutet hat, war das Thema wenigstens vom Tisch.“
„Aber dann kommst du nicht mehr so gut bei den Ladies an“, erwiderte ich und sah dabei zu wie er den Pin an seiner Uniform feststeckte. Beiläufig dachte ich daran, dass die Uniform jetzt wohl eine neue war, die größer war, als die alte, er war in dem Jahr breiter geworden, aber muskulös breiter.
Ich seufzte, als er den Ausflug in die Berge ansprach:“Nein, er ist in der Zeit mit Mamá in den Urlaub gefahren, sie war ziemlich fertig zwischen durch und dann wollte ich nicht wie ein Kleinkind darauf bestehen mit ihm in die Berge zu fahren. Er glaubt mir mehr, als sie.“
Und das mit Ander. Puh.
„Es tat weh mit Ander, aber jetzt geht’s mir gut. Am Anfang waren unsere Eltern so nervig, mir hat die Trennung schon genug weh getan und dann haben sie immer wieder gesagt, dass Ander und ich bestimmt noch einmal miteinander reden müssen und dann wird das schon wieder. Ich konnte ihnen ja nicht sagen, dass Ander schwul ist, wenn ich die Erste war, der er es anvertraut hat. Als er sich geoutet hat, war das Thema wenigstens vom Tisch.“
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Beitrag #14, verfasst am 02.04.2020 | 15:18 Uhr
Arlo
Je länger ich ihr zuhörte, desto mehr bereute ich es, jetzt erst zurückgekommen zu sein. Hätte ich gewusst, was hier alles vor sich ging, hätte ich nicht bis jetzt gewartet, um nach Hause zu fliegen. Aber unsere Eltern hielten es ja nicht für nötig, mich auf dem laufenden zu halten, und erzählten mir erst alles, sobald meine Füße schon wieder spanischen Boden berührten.
"Gott, das ist alles so verrückt", murmelte ich und ließ mich nach hinten auf die Matratze fallen. "Was denkt sich Mamá denn bitte? Sie kennt dich nicht sonderlich gut, wenn sie denkt, dass du fähig wärst, einen Menschen umzubringen. Und nicht nur irgendeinen Menschen. Das ... Ist doch verrückt."
Langsam merkte ich, wie ich sauer wurde. Was dachten sie sich bitte dabei? Es war Luana, verdammt nochmal!
Überrascht sah ich zu ihr, als sie erzählte, wie Ander sich als schwul geoutet hatte. Kurz dachte ich nach. "Ich würde ja sagen, dass mich das aus heiterem Himmel trifft, aber das wäre gelogen", meinte ich schließlich. "Ich hoffe einfach, dass er dir nicht allzu sehr wehgetan hat."
Je länger ich ihr zuhörte, desto mehr bereute ich es, jetzt erst zurückgekommen zu sein. Hätte ich gewusst, was hier alles vor sich ging, hätte ich nicht bis jetzt gewartet, um nach Hause zu fliegen. Aber unsere Eltern hielten es ja nicht für nötig, mich auf dem laufenden zu halten, und erzählten mir erst alles, sobald meine Füße schon wieder spanischen Boden berührten.
"Gott, das ist alles so verrückt", murmelte ich und ließ mich nach hinten auf die Matratze fallen. "Was denkt sich Mamá denn bitte? Sie kennt dich nicht sonderlich gut, wenn sie denkt, dass du fähig wärst, einen Menschen umzubringen. Und nicht nur irgendeinen Menschen. Das ... Ist doch verrückt."
Langsam merkte ich, wie ich sauer wurde. Was dachten sie sich bitte dabei? Es war Luana, verdammt nochmal!
Überrascht sah ich zu ihr, als sie erzählte, wie Ander sich als schwul geoutet hatte. Kurz dachte ich nach. "Ich würde ja sagen, dass mich das aus heiterem Himmel trifft, aber das wäre gelogen", meinte ich schließlich. "Ich hoffe einfach, dass er dir nicht allzu sehr wehgetan hat."
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Beitrag #15, verfasst am 02.04.2020 | 17:36 Uhr
Luana
Ich war schon lange nicht mehr sauer auf unsere Eltern, enttäuscht traf es mehr. Ich ließ mich neben ihn auf die Matratze fallen und sagte dann:“Guzman und seine Eltern glauben mir und die Polizei hat mir offensichtlich auch geglaubt, sonst würde jetzt nicht Samuels Bruder im Gefängnis sitzen und das ist die Hauptsache. Marina und ich waren nicht mehr so gut befreundet, das will ich auch gar nicht abstreiten, aber wir haben uns einmal gestritten und schon glaubt die halbe Schule, dass ich sie umgebracht hätte.“
Erschöpft strich ich mir über die Augen, wenigstens war ich jetzt nicht mehr alleine im Haus mit meinen Eltern. Und in der Schule hatte ich zum Glück auch mehr als genug Unterstützung.
„Ander hat sein Bestes gegeben mich nicht zu verletzen und hat sein Bestes gegeben mich zu trösten“, erzählte ich,“Ich bin froh, dass wir wenigstens wieder enge Freunde sind…Ich habe ihn wirklich geliebt.“
Ich war schon lange nicht mehr sauer auf unsere Eltern, enttäuscht traf es mehr. Ich ließ mich neben ihn auf die Matratze fallen und sagte dann:“Guzman und seine Eltern glauben mir und die Polizei hat mir offensichtlich auch geglaubt, sonst würde jetzt nicht Samuels Bruder im Gefängnis sitzen und das ist die Hauptsache. Marina und ich waren nicht mehr so gut befreundet, das will ich auch gar nicht abstreiten, aber wir haben uns einmal gestritten und schon glaubt die halbe Schule, dass ich sie umgebracht hätte.“
Erschöpft strich ich mir über die Augen, wenigstens war ich jetzt nicht mehr alleine im Haus mit meinen Eltern. Und in der Schule hatte ich zum Glück auch mehr als genug Unterstützung.
„Ander hat sein Bestes gegeben mich nicht zu verletzen und hat sein Bestes gegeben mich zu trösten“, erzählte ich,“Ich bin froh, dass wir wenigstens wieder enge Freunde sind…Ich habe ihn wirklich geliebt.“
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Beitrag #16, verfasst am 02.04.2020 | 20:57 Uhr
Arlo
Samuel war einer der Schüler, die von der öffentlichen Schule nach Las Encinas gekommen sind, nachdem ihre Schule eingebrochen war. So viel wusste ich von Guzman und Polo. Und dass keiner der beiden den Kerl oder die anderen Neuen gut leiden konnte. Zumindest Guzman konnte ich es nicht verübeln, dass er Samuel nicht ab konnte. Schließlich war sein Bruder der Hauptverdächtige.
Ich drehte den Kopf und sah zu ihr, nachdem sie sich hingelegt hatte. "Solange der wirkliche Mörder hinter Gittern sitzt, ist alles so, wie es sein sollte. Und dass unsere Eltern dir nicht glauben, vor allem Mamá ... Ohne böse zu klingen, aber überrascht es dich? Mamá war auch eine Zeit lang der Meinung, dass du drogensüchtig bist."
Als sie sagte, dass sie Ander geliebt hatte, zog sich etwas in mir zusammen. Aber das würde ich niemals zugeben. "Wirklich, es ... Tut mir leid", sagte ich, etwas leiser und sah wieder weg.
Samuel war einer der Schüler, die von der öffentlichen Schule nach Las Encinas gekommen sind, nachdem ihre Schule eingebrochen war. So viel wusste ich von Guzman und Polo. Und dass keiner der beiden den Kerl oder die anderen Neuen gut leiden konnte. Zumindest Guzman konnte ich es nicht verübeln, dass er Samuel nicht ab konnte. Schließlich war sein Bruder der Hauptverdächtige.
Ich drehte den Kopf und sah zu ihr, nachdem sie sich hingelegt hatte. "Solange der wirkliche Mörder hinter Gittern sitzt, ist alles so, wie es sein sollte. Und dass unsere Eltern dir nicht glauben, vor allem Mamá ... Ohne böse zu klingen, aber überrascht es dich? Mamá war auch eine Zeit lang der Meinung, dass du drogensüchtig bist."
Als sie sagte, dass sie Ander geliebt hatte, zog sich etwas in mir zusammen. Aber das würde ich niemals zugeben. "Wirklich, es ... Tut mir leid", sagte ich, etwas leiser und sah wieder weg.
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Beitrag #17, verfasst am 02.04.2020 | 22:18 Uhr
Luana
Ich drehte den Kopf zu ihm, als ich merkte, dass er mich anschaute und für eine kurze Milisekunde wanderte mein Blick zu seinen Lippen, ehe ich wieder in seine Augen schaute. Ich war mir nicht ganz so sicher, dass dieser Nano es war, der Streit mit Marina und wie sicher sie sich mit ihm und seinen Absichten war, blieb mir im Kopf, aber das würde ich für mich behalten. Ein Grinsen huschte über meine Lippen als er meine angebliche Drogensucht sprach:“Immerhin hat sie gedacht ich würde was nehmen, was meine Konzentration steigert, weil sie sich anders nicht meine Noten erklären konnte, stell dir mal vor, sie hätte gedacht ich würde was wirkliches Hartes nehmen.“
Bildete ich mir das ein oder klang er irgendwie verletzt nun, dass ich gesagt hatte, dass ich Ander geliebt hatte.
„Ich habe ihn geliebt. Vergangenheitsform“, sagte ich leise und wandte den Blick nich von seinem Profil ab.
Ich drehte den Kopf zu ihm, als ich merkte, dass er mich anschaute und für eine kurze Milisekunde wanderte mein Blick zu seinen Lippen, ehe ich wieder in seine Augen schaute. Ich war mir nicht ganz so sicher, dass dieser Nano es war, der Streit mit Marina und wie sicher sie sich mit ihm und seinen Absichten war, blieb mir im Kopf, aber das würde ich für mich behalten. Ein Grinsen huschte über meine Lippen als er meine angebliche Drogensucht sprach:“Immerhin hat sie gedacht ich würde was nehmen, was meine Konzentration steigert, weil sie sich anders nicht meine Noten erklären konnte, stell dir mal vor, sie hätte gedacht ich würde was wirkliches Hartes nehmen.“
Bildete ich mir das ein oder klang er irgendwie verletzt nun, dass ich gesagt hatte, dass ich Ander geliebt hatte.
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Beitrag #18, verfasst am 05.04.2020 | 21:50 Uhr
Arlo
Mit einem Schmunzeln auf dem Lippen schüttelte ich etwas den Kopf, als ich mich an Mamás Obsession mit Luanas angeblicher Drogensucht erinnerte. Sie war sich so sicher gewesen, dass ihre Tochter süchtig nach Ritalin war und deshalb kaum schlief, während ihre Noten jedoch hervorragend war. Dass sie sich einfach nur endlich etwas Mühe für die Schule gegeben hatte, war ihr aber nicht in den Sinn gekommen. Luana hatte ihre Fähigkeiten viel zu lange nicht ausgenutzt.
Während ich weiterhin an die Decke schaute und eine Hand unter meinen Kopf legte, hörte ich, was sie sagte. Sie hatte ihn geliebt. Vergangenheitsform. Sie liebte ihn also nicht mehr. Zumindest nicht mehr im romantischen Sinne.
Ich seufzte einmal leise und fuhr mir über die Augen. "Ich bin nicht in der ... Position, um mich da ... Einzumischen", sagte ich schließlich. Nach allem, was ich ihr angetan hatte, stand es mir wirklich nicht zu, darüber zu urteilen, wen sie liebte und wen nicht.
Mit einem Schmunzeln auf dem Lippen schüttelte ich etwas den Kopf, als ich mich an Mamás Obsession mit Luanas angeblicher Drogensucht erinnerte. Sie war sich so sicher gewesen, dass ihre Tochter süchtig nach Ritalin war und deshalb kaum schlief, während ihre Noten jedoch hervorragend war. Dass sie sich einfach nur endlich etwas Mühe für die Schule gegeben hatte, war ihr aber nicht in den Sinn gekommen. Luana hatte ihre Fähigkeiten viel zu lange nicht ausgenutzt.
Während ich weiterhin an die Decke schaute und eine Hand unter meinen Kopf legte, hörte ich, was sie sagte. Sie hatte ihn geliebt. Vergangenheitsform. Sie liebte ihn also nicht mehr. Zumindest nicht mehr im romantischen Sinne.
Ich seufzte einmal leise und fuhr mir über die Augen. "Ich bin nicht in der ... Position, um mich da ... Einzumischen", sagte ich schließlich. Nach allem, was ich ihr angetan hatte, stand es mir wirklich nicht zu, darüber zu urteilen, wen sie liebte und wen nicht.
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Beitrag #19, verfasst am 05.04.2020 | 22:19 Uhr
Luana
Oh Gott, wenn ich so darüber nachdachte, hatte ich mit meiner Mutter einiges mitgemacht, eigentlich sollte es mich nicht überraschen, was sie mir zutraute. Aber jeder wäre an meiner Stelle wütend und enttäuscht.
„Aber ich verstehe nicht, warum Papá mir nicht glaubt“, sagte ich und schaute wieder an die Decke, auch wenn er mich nur die letzten Jahre kannte, hatte er mir immer geglaubt und mir immer vertraut, dass ich ihm die Wahrheit sagte.
Ich biss mir auf die Unterlippe, was sollte ich darauf antworten, dass es ihn im Grunde genommen auch nichts anging, aber ich wollte ihn auch nicht wieder verschrecken.
„Ist ja auch eh egal“, sagte ich schließlich,“Es ist ja jetzt auch nicht mehr frisch und Ander ist glücklich und wir sind wieder gut befreundet. Ohne ihn hätte ich die letzten Wochen wohl nicht überstanden.“
Oh Gott, wenn ich so darüber nachdachte, hatte ich mit meiner Mutter einiges mitgemacht, eigentlich sollte es mich nicht überraschen, was sie mir zutraute. Aber jeder wäre an meiner Stelle wütend und enttäuscht.
„Aber ich verstehe nicht, warum Papá mir nicht glaubt“, sagte ich und schaute wieder an die Decke, auch wenn er mich nur die letzten Jahre kannte, hatte er mir immer geglaubt und mir immer vertraut, dass ich ihm die Wahrheit sagte.
Ich biss mir auf die Unterlippe, was sollte ich darauf antworten, dass es ihn im Grunde genommen auch nichts anging, aber ich wollte ihn auch nicht wieder verschrecken.
„Ist ja auch eh egal“, sagte ich schließlich,“Es ist ja jetzt auch nicht mehr frisch und Ander ist glücklich und wir sind wieder gut befreundet. Ohne ihn hätte ich die letzten Wochen wohl nicht überstanden.“
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Beitrag #20, verfasst am 09.04.2020 | 00:17 Uhr
Arlo
Wenn ich von jemandem erwartet hätte, dass er Luana glauben würde, wenn sie ihre Unschuld wieder und wieder beteuerte, war es Papá. Komischerweise waren er und sie sich näher als sie und ihre Mutter. Ich kam mit Mamá ganz gut klar und ich war mir sicher, dass sie für Luana und mich durchs Feuer gehen würde, aber sie ... Reagierte öfter etwas über.
Die Stimmung war trotz ihrer Worte irgendwie komisch. Wir wussten ganz genau, was zwischen uns stand: Das, was in der Nacht vor meiner Abreise passiert war. Das war um einiges größer als ein Elefant im Raum. Aber wir sprachen es lieber nicht an. Das machte alles nur noch komplizierter. Trotzdem sollte sie wissen, dass ich für sie da war. Immer, aber gerade jetzt in dieser Zeit.
"Dann freue ich mich, dass Ander für dich da war. Wenigstens unsere Freunde scheinen dir zu glauben, wenn unsere Eltern es schon nicht tun."
Wenn ich von jemandem erwartet hätte, dass er Luana glauben würde, wenn sie ihre Unschuld wieder und wieder beteuerte, war es Papá. Komischerweise waren er und sie sich näher als sie und ihre Mutter. Ich kam mit Mamá ganz gut klar und ich war mir sicher, dass sie für Luana und mich durchs Feuer gehen würde, aber sie ... Reagierte öfter etwas über.
Die Stimmung war trotz ihrer Worte irgendwie komisch. Wir wussten ganz genau, was zwischen uns stand: Das, was in der Nacht vor meiner Abreise passiert war. Das war um einiges größer als ein Elefant im Raum. Aber wir sprachen es lieber nicht an. Das machte alles nur noch komplizierter. Trotzdem sollte sie wissen, dass ich für sie da war. Immer, aber gerade jetzt in dieser Zeit.
"Dann freue ich mich, dass Ander für dich da war. Wenigstens unsere Freunde scheinen dir zu glauben, wenn unsere Eltern es schon nicht tun."
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Beitrag #21, verfasst am 09.04.2020 | 00:57 Uhr
Luana
„Ich glaube, wenn unsere Freunde mir nicht glauben würden, hätte ich unsere Eltern solange bekniet, bis ich die Schule hätte wechseln dürfen oder zuhause unterrichtet worden wäre“, sagte ich ehrlich, es war schon schwer genug morgen zur Schule zu gehen, wenn die halbe Schule glaubte, ich hätte sie getötet, aber wenn meine Freunde mir nicht einmal genug vertraut hätten, hätte ich nie wieder einen Schritt in die Schule gesetzt. Ich wusste gar nicht wer der Polizei überhaupt den Tipp mit dem Streit gegeben haben könnte. Und ich hoffte, dass Arlo nicht erfahren würde, dass wir uns wegen ihm gestritten hatten, er hatte es nicht verdient zu wissen, wie wichtig er mir war als mehr als mein Stiefbruder, das war sowieso Geschichte, von daher ging es ihm auch Nichts an, wie eifersüchtig ich war.
„Du hast dich verändert“, stellte ich fest, dass er mehr Muskeln hatte war mehr als nur offensichtlich, aber in dem Jahr war er nochmal um einiges reifer geworden,“Also äußerlich.“
Auf Instagram war es nicht ganz so offensichtlich, außerdem musste er nicht wissen, dass ich mir jedes Bild angeschaut hatte, obwohl ich ihm nicht mehr folgte, genauso wie er mir nicht mehr folgte.
„Ich glaube, wenn unsere Freunde mir nicht glauben würden, hätte ich unsere Eltern solange bekniet, bis ich die Schule hätte wechseln dürfen oder zuhause unterrichtet worden wäre“, sagte ich ehrlich, es war schon schwer genug morgen zur Schule zu gehen, wenn die halbe Schule glaubte, ich hätte sie getötet, aber wenn meine Freunde mir nicht einmal genug vertraut hätten, hätte ich nie wieder einen Schritt in die Schule gesetzt. Ich wusste gar nicht wer der Polizei überhaupt den Tipp mit dem Streit gegeben haben könnte. Und ich hoffte, dass Arlo nicht erfahren würde, dass wir uns wegen ihm gestritten hatten, er hatte es nicht verdient zu wissen, wie wichtig er mir war als mehr als mein Stiefbruder, das war sowieso Geschichte, von daher ging es ihm auch Nichts an, wie eifersüchtig ich war.
„Du hast dich verändert“, stellte ich fest, dass er mehr Muskeln hatte war mehr als nur offensichtlich, aber in dem Jahr war er nochmal um einiges reifer geworden,“Also äußerlich.“
Auf Instagram war es nicht ganz so offensichtlich, außerdem musste er nicht wissen, dass ich mir jedes Bild angeschaut hatte, obwohl ich ihm nicht mehr folgte, genauso wie er mir nicht mehr folgte.
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Beitrag #22, verfasst am 11.04.2020 | 00:06 Uhr
Arlo
"Verständlich", war meine gemurmelte Antwort. So hervorragend unsere Schule auch war, es war genau das, was man bekam, wenn man die Kinder von wohlhabenden Eltern mit viel Geld aufeinander los ließ. Viel Zickereien, unnötige Skandale und Manipulation ohne Ende. Wir konnten gar nicht anders, da war ich mir ziemlich sicher. Es lag uns im Blut. Und das war wirklich verdammt anstrengend.
Im Moment wünschte ich mir, wieder am Strand in Los Angeles zu liegen. Aber auf der anderen Seite war ich genau dort, wo ich sein wollte. Auch wenn so viele unausgesprochene Dinge im Raum standen, gerade jetzt brauchte Luana mich wirklich dringender. Dafür ging ich auch freiwillig zurück nach Las Encinas. Meine Freunde hatte ich schließlich auch schon seit knapp 10 Monaten nicht mehr gesehen.
Als sie ansprach, dass ich anders aussah, sah ich kurz an mir runter. "Ich war in der Fußballmannschaft an meiner High School und unser Coach war sehr ... Nun ja, sagen wir, er war zwanzig Jahre bei der Army und vergisst sehr gerne, dass er eine Fußballmannschaft trainiert und nicht auf dem Drillfeld steht. Aber hey, ich sollte mich nicht beschweren. Wegen ihm hab ich sogar angefangen zu joggen." Noch vor einem Jahr hatte ich joggen gehasst und für langweilig gehalten.
"Verständlich", war meine gemurmelte Antwort. So hervorragend unsere Schule auch war, es war genau das, was man bekam, wenn man die Kinder von wohlhabenden Eltern mit viel Geld aufeinander los ließ. Viel Zickereien, unnötige Skandale und Manipulation ohne Ende. Wir konnten gar nicht anders, da war ich mir ziemlich sicher. Es lag uns im Blut. Und das war wirklich verdammt anstrengend.
Im Moment wünschte ich mir, wieder am Strand in Los Angeles zu liegen. Aber auf der anderen Seite war ich genau dort, wo ich sein wollte. Auch wenn so viele unausgesprochene Dinge im Raum standen, gerade jetzt brauchte Luana mich wirklich dringender. Dafür ging ich auch freiwillig zurück nach Las Encinas. Meine Freunde hatte ich schließlich auch schon seit knapp 10 Monaten nicht mehr gesehen.
Als sie ansprach, dass ich anders aussah, sah ich kurz an mir runter. "Ich war in der Fußballmannschaft an meiner High School und unser Coach war sehr ... Nun ja, sagen wir, er war zwanzig Jahre bei der Army und vergisst sehr gerne, dass er eine Fußballmannschaft trainiert und nicht auf dem Drillfeld steht. Aber hey, ich sollte mich nicht beschweren. Wegen ihm hab ich sogar angefangen zu joggen." Noch vor einem Jahr hatte ich joggen gehasst und für langweilig gehalten.
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Beitrag #23, verfasst am 11.04.2020 | 00:35 Uhr
Luana
„Es ist eine verdammte Schlangengrube“, murmelte ich und strich mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht, ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht auch eine Schlange geworden bin, das hatten sowohl Ander als auch Marina mir letztes Schuljahr vorgeworfen, wobei Ander es eindeutig weniger böse meinte.
„Mir hat schon vorher fast niemand vertraut, eigentlich ändert sich nicht viel“, stellte ich fest,“Ich war vorher das eiskalte Miststück und jetzt bin ich das eiskalte Miststück, das seine früher beste Freundin umgebracht hat.“
Wie ich mir in den 10 Monaten, die er weg war, den Ruf erarbeitet hatte, ich hatte keine Ahnung. Vorher hatten sich jedenfalls die wenigsten Leute Gedanken um mich gemacht. Es gab also im Grunde genommen ein ‚Bevor er einfach weggangen‘ ist und ein ‚Nachdem er einfach weggegangen ist‘
Ich musste dennoch schmunzeln, als er mir von seiner Zeit in Amerika erzählte, so anstrengend das klang, sein Lächeln zeigte, wie sehr er es genoss.
„Dann müssen wir demnächst mal austesten, ob ich dir immer noch zu schnell bin“, antwortete ich grinsend,“Du siehst auf jeden Fall ziemlich glücklich aus und wirkst selbstbewusster. Das Jahr tat dir gut.“ Der Abstand von mir tat ihm gut, aber das musste ich nicht sagen, er würde eh versuchen es mir herauszureden.
„Es ist eine verdammte Schlangengrube“, murmelte ich und strich mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht, ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht auch eine Schlange geworden bin, das hatten sowohl Ander als auch Marina mir letztes Schuljahr vorgeworfen, wobei Ander es eindeutig weniger böse meinte.
„Mir hat schon vorher fast niemand vertraut, eigentlich ändert sich nicht viel“, stellte ich fest,“Ich war vorher das eiskalte Miststück und jetzt bin ich das eiskalte Miststück, das seine früher beste Freundin umgebracht hat.“
Wie ich mir in den 10 Monaten, die er weg war, den Ruf erarbeitet hatte, ich hatte keine Ahnung. Vorher hatten sich jedenfalls die wenigsten Leute Gedanken um mich gemacht. Es gab also im Grunde genommen ein ‚Bevor er einfach weggangen‘ ist und ein ‚Nachdem er einfach weggegangen ist‘
Ich musste dennoch schmunzeln, als er mir von seiner Zeit in Amerika erzählte, so anstrengend das klang, sein Lächeln zeigte, wie sehr er es genoss.
„Dann müssen wir demnächst mal austesten, ob ich dir immer noch zu schnell bin“, antwortete ich grinsend,“Du siehst auf jeden Fall ziemlich glücklich aus und wirkst selbstbewusster. Das Jahr tat dir gut.“ Der Abstand von mir tat ihm gut, aber das musste ich nicht sagen, er würde eh versuchen es mir herauszureden.
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Beitrag #24, verfasst am 11.04.2020 | 18:55 Uhr
Arlo
Seit wann war sie ein eiskaltes Miststück? Das waren nun wirklich nicht die Worte, die ich benutzen würde, um sie zu beschreiben. Aber sie war nicht mehr dasselbe Mädchen, das ich vor 10 Monaten hier zurückgelassen hatte. Zumindest oberflächlich nicht. Sie war nicht mehr so fröhlich wie vorher. Und ich war mir ziemlich sicher, dass ich meinen Teil zu dieser Veränderung beigetragen hatte. Wenn also jemand ein Miststück war, war ich das.
Ich musste einmal kurz lachen, als ich mich daran erinnerte, wie hartnäckig sie mich früher immer davon überzeugen musste, mit ihr joggen zu gehen. Und mich dann immer schamlos abgezogen hatte, nur um mich dann wochenlang an meine Niederlage zu erinnern.
"Bin dabei", sagte ich schmunzelnd und sah dann zu ihr. Als sie meinte, dass ich glücklich aussah, zuckte ich erstmal mit den Schultern. "Bereuen werde ich es auf jeden Fall nie, dorthin gegangen zu sein."
Ich hoffte, dass das nicht falsch rüberkam. Daher atmete ich einmal tief durch und sprach dann einfach das an, was die ganze Zeit zwischen uns im Raum stand.
"Aber ich werde es immer bereuen, wie ich einfach ... Gegangen bin, ohne mich bei dir zu verabschieden", sagte ich und räusperte mich einmal. "Nicht nach dem, was ... Vorher passiert ist." Da sah ich wieder weg und presste die Lippen zusammen.
Seit wann war sie ein eiskaltes Miststück? Das waren nun wirklich nicht die Worte, die ich benutzen würde, um sie zu beschreiben. Aber sie war nicht mehr dasselbe Mädchen, das ich vor 10 Monaten hier zurückgelassen hatte. Zumindest oberflächlich nicht. Sie war nicht mehr so fröhlich wie vorher. Und ich war mir ziemlich sicher, dass ich meinen Teil zu dieser Veränderung beigetragen hatte. Wenn also jemand ein Miststück war, war ich das.
Ich musste einmal kurz lachen, als ich mich daran erinnerte, wie hartnäckig sie mich früher immer davon überzeugen musste, mit ihr joggen zu gehen. Und mich dann immer schamlos abgezogen hatte, nur um mich dann wochenlang an meine Niederlage zu erinnern.
"Bin dabei", sagte ich schmunzelnd und sah dann zu ihr. Als sie meinte, dass ich glücklich aussah, zuckte ich erstmal mit den Schultern. "Bereuen werde ich es auf jeden Fall nie, dorthin gegangen zu sein."
Ich hoffte, dass das nicht falsch rüberkam. Daher atmete ich einmal tief durch und sprach dann einfach das an, was die ganze Zeit zwischen uns im Raum stand.
"Aber ich werde es immer bereuen, wie ich einfach ... Gegangen bin, ohne mich bei dir zu verabschieden", sagte ich und räusperte mich einmal. "Nicht nach dem, was ... Vorher passiert ist." Da sah ich wieder weg und presste die Lippen zusammen.
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Beitrag #25, verfasst am 11.04.2020 | 22:04 Uhr
Luana
„Verlierer macht einen Tag für den Gewinner, was der will“, schlug ich grinsend vor, ich hatte da auch schon so ein paar Ideen, was er für mich machen könnte,“Am Wochenende.“
Dann war mehr Zeit, morgens könnte er auf jedenfall Calypsos Box für mich misten und den Sattel mal wieder polieren, nachmittags könnten wir shoppen und abends hätte ich wahrscheinlich noch Hausaufgaben, die erledigt werden müssten, das wäre ein schöner Tag für mich.
Als er sagte, dass er es nicht bereute von hier weggegangen zu sein, von mir weggegangen zu sein, verspürte ich einen Stich am Herzen, auch wenn es mich nicht überraschte, dass er geflüchtet war. Doch es überraschte mich, dass er den wahren Elefanten im Raum ansprach und sich dafür entschuldigte, aber was ich darauf sagen sollte, wusste ich wirklich nicht.
„Hättest du dich wenigstens gemeldet“, sagte ich nur. Mit allen konnte er Kontakt halten nur mit mir nicht.
„Verlierer macht einen Tag für den Gewinner, was der will“, schlug ich grinsend vor, ich hatte da auch schon so ein paar Ideen, was er für mich machen könnte,“Am Wochenende.“
Dann war mehr Zeit, morgens könnte er auf jedenfall Calypsos Box für mich misten und den Sattel mal wieder polieren, nachmittags könnten wir shoppen und abends hätte ich wahrscheinlich noch Hausaufgaben, die erledigt werden müssten, das wäre ein schöner Tag für mich.
Als er sagte, dass er es nicht bereute von hier weggegangen zu sein, von mir weggegangen zu sein, verspürte ich einen Stich am Herzen, auch wenn es mich nicht überraschte, dass er geflüchtet war. Doch es überraschte mich, dass er den wahren Elefanten im Raum ansprach und sich dafür entschuldigte, aber was ich darauf sagen sollte, wusste ich wirklich nicht.
„Hättest du dich wenigstens gemeldet“, sagte ich nur. Mit allen konnte er Kontakt halten nur mit mir nicht.
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