FanFiktion.de - Forum / Rollenspiele - Rollenspiele / [2er-RPG] Shit gets dark and you lose it all [ELITE, P16]
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Arlo
Es war sinnlos, das eigentlich wichtige Thema einfach zu ignorieren. Das wäre in den nächsten Wochen nur hochgekocht und das hätte alles nur noch schlimmer gemacht. Dann hätte sie am Ende gar nicht mehr mit mir geredet und jetzt, wo sie von selbst zu mir gekommen war, musste ich das einfach ausnutzen.
Ich seufzte einmal und rieb mir über die Augen. "Ich weiß", murmelte ich dann. "Ich bin ein Idiot."
Kurz atmete ich tief durch, dann stützte ich meinen Kopf auf meine Hand und drehte mich zu ihr. "Okay", sagte ich leise, bevor ich lauter weitersprach. "Ich erwarte nicht, dass du mir verzeihst und ich werde gar nicht erst damit anfangen, mein Verhalten zu erklären. Das kann ich gar nicht. Ich weiß selbst nicht, was mich da geritten hat. Aber ich will, dass du weißt, wie leid es mir tut und ... Wie sehr du mir gefehlt hast. Mehr als du dir vermutlich vorstellen kannst."
Es war sinnlos, das eigentlich wichtige Thema einfach zu ignorieren. Das wäre in den nächsten Wochen nur hochgekocht und das hätte alles nur noch schlimmer gemacht. Dann hätte sie am Ende gar nicht mehr mit mir geredet und jetzt, wo sie von selbst zu mir gekommen war, musste ich das einfach ausnutzen.
Ich seufzte einmal und rieb mir über die Augen. "Ich weiß", murmelte ich dann. "Ich bin ein Idiot."
Kurz atmete ich tief durch, dann stützte ich meinen Kopf auf meine Hand und drehte mich zu ihr. "Okay", sagte ich leise, bevor ich lauter weitersprach. "Ich erwarte nicht, dass du mir verzeihst und ich werde gar nicht erst damit anfangen, mein Verhalten zu erklären. Das kann ich gar nicht. Ich weiß selbst nicht, was mich da geritten hat. Aber ich will, dass du weißt, wie leid es mir tut und ... Wie sehr du mir gefehlt hast. Mehr als du dir vermutlich vorstellen kannst."
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Beitrag #27, verfasst am 11.04.2020 | 23:57 Uhr
Luana
Einsichtig war er schon mal, aber dass er sich so entschuldigte, hatte ich wirklich nicht erwartet. Er war in den USA auf jeden Fall reifer geworden, ich schloss kurz die Augen, als er sagte, dass er mich vermisst hatte. Aber auch nachdem ich die Augen wieder geöffnet hatte, sah ich weiterhin an die Decke, statt mich zu ihm zu drehen. Er musste mir nur in die Augen schauen und schon wusste er, was in mir vor sich ging, so war es schon immer gewesen.
„Was genau tut dir leid“, fragte ich, tat es ihm leid was in der Nacht vorher passiert war oder, dass er abgehauen war und mich ignoriert hatte oder dass was zwischen uns passiert war, obwohl er wusste, dass er am nächsten Tag wegfliegen würde.
Ich wollte nicht hören, dass er die Nacht bereute, denn so falsch es auch war, ich bereute es nicht.
Einsichtig war er schon mal, aber dass er sich so entschuldigte, hatte ich wirklich nicht erwartet. Er war in den USA auf jeden Fall reifer geworden, ich schloss kurz die Augen, als er sagte, dass er mich vermisst hatte. Aber auch nachdem ich die Augen wieder geöffnet hatte, sah ich weiterhin an die Decke, statt mich zu ihm zu drehen. Er musste mir nur in die Augen schauen und schon wusste er, was in mir vor sich ging, so war es schon immer gewesen.
„Was genau tut dir leid“, fragte ich, tat es ihm leid was in der Nacht vorher passiert war oder, dass er abgehauen war und mich ignoriert hatte oder dass was zwischen uns passiert war, obwohl er wusste, dass er am nächsten Tag wegfliegen würde.
Ich wollte nicht hören, dass er die Nacht bereute, denn so falsch es auch war, ich bereute es nicht.
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25. Juni 2014 in Mönchengladbach *-*
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Beitrag #28, verfasst am 12.04.2020 | 13:19 Uhr
Arlo
Vielleicht hatte sie recht und ich war wirklich selbstbewusster geworden. Zumindest war ich mir ziemlich sicher, dass ich vor einem Jahr nicht den Mut gehabt hatte, das Thema erst so direkt anzusprechen und ihr dann ehrlich zu sagen, was seit Monaten in meinem Kopf vor sich ging. Denn natürlich hatte ich mir ununterbrochen den Kopf über sie zerbrochen. Und ich bereute es, wie ich sie behandelt hatte. Das war sonst überhaupt nicht meine Art, vor allem ihr gegenüber nicht.
Was genau tat mir leid? Die Antwort darauf war einfach. "Dass ich gegangen bin, nachdem ... Nach dem, was genau hier passiert ist." Genau hier, in diesem Bett. "Dass ich mich nicht gemeldet habe und nie auch nur ein Wort mit dir gewechselt hatte, die ganze Zeit nicht. Ich ... Keine Ahnung, was in mich gefahren ist. Du ... Du bedeutest mir unbeschreiblich viel und ich hätte dich nicht so behandeln sollen, als wärst du einfach nur irgendein Mädchen. Das bist du nicht." Ich senkte den Blick. "Sonst ... Bereue ich überhaupt nichts."
Vielleicht hatte sie recht und ich war wirklich selbstbewusster geworden. Zumindest war ich mir ziemlich sicher, dass ich vor einem Jahr nicht den Mut gehabt hatte, das Thema erst so direkt anzusprechen und ihr dann ehrlich zu sagen, was seit Monaten in meinem Kopf vor sich ging. Denn natürlich hatte ich mir ununterbrochen den Kopf über sie zerbrochen. Und ich bereute es, wie ich sie behandelt hatte. Das war sonst überhaupt nicht meine Art, vor allem ihr gegenüber nicht.
Was genau tat mir leid? Die Antwort darauf war einfach. "Dass ich gegangen bin, nachdem ... Nach dem, was genau hier passiert ist." Genau hier, in diesem Bett. "Dass ich mich nicht gemeldet habe und nie auch nur ein Wort mit dir gewechselt hatte, die ganze Zeit nicht. Ich ... Keine Ahnung, was in mich gefahren ist. Du ... Du bedeutest mir unbeschreiblich viel und ich hätte dich nicht so behandeln sollen, als wärst du einfach nur irgendein Mädchen. Das bist du nicht." Ich senkte den Blick. "Sonst ... Bereue ich überhaupt nichts."
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Beitrag #29, verfasst am 12.04.2020 | 13:46 Uhr
Luana
Ich versuchte die Schmetterlinge, die anfingen wieder in meinem Bauch zu flattern, als er sagte, dass er nicht bereute was zwischen uns passiert war, zu ignorieren. Wir waren nur Stiefgeschwister, aber unsere Eltern hatten mir in den 10 Monaten oft genug klar gemacht, warum sie ihn für ein Jahr in die USA geschickt haben und warum sie so traurig waren, als das mit mir und Ander kaputt ging.
Gleichzeitig rührte mich seine Entschuldigung, ich war nicht nur irgendein Mädchen für ihn. Ich würde gerne wissen, warum er es getan hatte, warum er mit allen Kontakt halten konnte aber nicht mit mir, aber das schien er selbst ja auch nicht zu wissen.
Unsicher biss ich mir auf die Unterlippe, ich wollte ihm kein schlechtes Gewissen machen, aber auch nicht das Risiko eingehen, dass ich es ihm irgendwann im Streit an den Kopf warf, was noch schlimmer für ihn wäre, aber ich wollte auch nicht, dass er es von anderen erfuhr.
„Ich war eifersüchtig auf Marina, deswegen haben wir uns gestritten“, sagte ich und drehte den Kopf um ihn anzusehen,“Ich war eifersüchtig, weil ihr beide Kontakt hattet. Das war aber nicht das einzige, weswegen wir uns gestritten haben, also fühl dich nicht schlecht.“
Ich wollte nicht, dass er dachte, er wäre für den Streit verantwortlich, der mich zu einer der Tatverdächtigen gemacht hatte.
Ich versuchte die Schmetterlinge, die anfingen wieder in meinem Bauch zu flattern, als er sagte, dass er nicht bereute was zwischen uns passiert war, zu ignorieren. Wir waren nur Stiefgeschwister, aber unsere Eltern hatten mir in den 10 Monaten oft genug klar gemacht, warum sie ihn für ein Jahr in die USA geschickt haben und warum sie so traurig waren, als das mit mir und Ander kaputt ging.
Gleichzeitig rührte mich seine Entschuldigung, ich war nicht nur irgendein Mädchen für ihn. Ich würde gerne wissen, warum er es getan hatte, warum er mit allen Kontakt halten konnte aber nicht mit mir, aber das schien er selbst ja auch nicht zu wissen.
Unsicher biss ich mir auf die Unterlippe, ich wollte ihm kein schlechtes Gewissen machen, aber auch nicht das Risiko eingehen, dass ich es ihm irgendwann im Streit an den Kopf warf, was noch schlimmer für ihn wäre, aber ich wollte auch nicht, dass er es von anderen erfuhr.
„Ich war eifersüchtig auf Marina, deswegen haben wir uns gestritten“, sagte ich und drehte den Kopf um ihn anzusehen,“Ich war eifersüchtig, weil ihr beide Kontakt hattet. Das war aber nicht das einzige, weswegen wir uns gestritten haben, also fühl dich nicht schlecht.“
Ich wollte nicht, dass er dachte, er wäre für den Streit verantwortlich, der mich zu einer der Tatverdächtigen gemacht hatte.
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Beitrag #30, verfasst am 12.04.2020 | 23:36 Uhr
Arlo
Ich hoffte wirklich, dass meine Worte irgendeinen Sinn machten, denn ehrlicherweise sagte ich einfach nur das, was mir in den Kopf kam, in der Hoffnung, nichts falsches zu sagen. Sie stand zumindest nicht einfach auf und verließ das Zimmer, also schien ich zumindest etwas richtig zu machen.
Ich hatte keine Ahnung, wie das hier enden würde. Mir war nur klar, dass der Plan unserer Eltern, das zwischen Luana und mir zu unterbinden, indem sie mich ein Jahr lang weg schickten, nicht aufgegangen war.
Da sah sie endlich zu mir, zum ersten Mal, seitdem ich das Thema angeschnitten hatte. Etwas schüchtern sah ich sie an und kratzte mir etwas am Kopf. Die Beule an meinem Hinterkopf hatte ich schon ganz vergessen, es fühlte sich an, als wäre das schon Wochen her, dabei waren es nur Minuten.
"Ich hab mit Marina eigentlich nur über dich gesprochen", gab ich dann zu. "Ich weiß nicht, ob sie wusste, was wirklich zwischen uns passiert ist, aber sie hat es mir immer erzählt, wenn es dir aus irgendwelchen Gründen nicht gut ging. Hin und wieder hat sie noch von Guzmán erzählt, aber hauptsächlich von dir." Ich musste etwas lächeln. "Ich hab es ihr nie gesagt, aber ich glaube, dass sie wusste, wie wichtig du mir bist."
Ich hoffte wirklich, dass meine Worte irgendeinen Sinn machten, denn ehrlicherweise sagte ich einfach nur das, was mir in den Kopf kam, in der Hoffnung, nichts falsches zu sagen. Sie stand zumindest nicht einfach auf und verließ das Zimmer, also schien ich zumindest etwas richtig zu machen.
Ich hatte keine Ahnung, wie das hier enden würde. Mir war nur klar, dass der Plan unserer Eltern, das zwischen Luana und mir zu unterbinden, indem sie mich ein Jahr lang weg schickten, nicht aufgegangen war.
Da sah sie endlich zu mir, zum ersten Mal, seitdem ich das Thema angeschnitten hatte. Etwas schüchtern sah ich sie an und kratzte mir etwas am Kopf. Die Beule an meinem Hinterkopf hatte ich schon ganz vergessen, es fühlte sich an, als wäre das schon Wochen her, dabei waren es nur Minuten.
"Ich hab mit Marina eigentlich nur über dich gesprochen", gab ich dann zu. "Ich weiß nicht, ob sie wusste, was wirklich zwischen uns passiert ist, aber sie hat es mir immer erzählt, wenn es dir aus irgendwelchen Gründen nicht gut ging. Hin und wieder hat sie noch von Guzmán erzählt, aber hauptsächlich von dir." Ich musste etwas lächeln. "Ich hab es ihr nie gesagt, aber ich glaube, dass sie wusste, wie wichtig du mir bist."
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Beitrag #31, verfasst am 13.04.2020 | 00:02 Uhr
Luana
Ja, das klang nach Marina, ein trauriges Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Ich hoffte einfach, dass sie am Ende trotz unseres Streits wusste, wie viel sie mir als Freundin bedeutet hatte. Nach Arlos Abreise hatte sie sich Sorgen um mich gemacht und mich viel abgelenkt und eigentlich war alles wenigstens einigermaßen gut bis Samuel auftauchte und als Nano um die Ecke kam, ging dann alles den Bach runter
Ich fragte mich, wie viel Marina ihm wirklich geschrieben hatte, ob sie ihm immer geschrieben hat, wenn es mir nicht gut ging. In wie weit wusste er über Ander und über mich Bescheid, worüber ich bei Marina noch vor der Trennung gejammert hatte. Warum bestand der Großteil des letzten Schuljahres daraus, dass ich Liebeskummer wegen Kerlen hatte?
„Ich wollte mich nachdem du weg warst ablenken und war viel mit ihr, Carla und Lu unterwegs und nachdem sie Samuel kennengelernt hat, hat sie weniger Zeit mit uns verbracht“, erzählte ich,“Ich hab mir Sorgen um sie gemacht, als der Bruder von Samuel dann auch noch aufgetaucht ist und ich habe ihr gesagt, dass ich mich sorge und sie hat mir vorgeworfen, dass ich es ihr doch nur nicht gönne glücklich zu sein, weil du offensichtlich nichts mehr mit mir zu tun haben willst und Ander ja auch die Schnauze von mir voll hatte. Wir haben uns beide in Rage geredet.“
Ja, das klang nach Marina, ein trauriges Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Ich hoffte einfach, dass sie am Ende trotz unseres Streits wusste, wie viel sie mir als Freundin bedeutet hatte. Nach Arlos Abreise hatte sie sich Sorgen um mich gemacht und mich viel abgelenkt und eigentlich war alles wenigstens einigermaßen gut bis Samuel auftauchte und als Nano um die Ecke kam, ging dann alles den Bach runter
Ich fragte mich, wie viel Marina ihm wirklich geschrieben hatte, ob sie ihm immer geschrieben hat, wenn es mir nicht gut ging. In wie weit wusste er über Ander und über mich Bescheid, worüber ich bei Marina noch vor der Trennung gejammert hatte. Warum bestand der Großteil des letzten Schuljahres daraus, dass ich Liebeskummer wegen Kerlen hatte?
„Ich wollte mich nachdem du weg warst ablenken und war viel mit ihr, Carla und Lu unterwegs und nachdem sie Samuel kennengelernt hat, hat sie weniger Zeit mit uns verbracht“, erzählte ich,“Ich hab mir Sorgen um sie gemacht, als der Bruder von Samuel dann auch noch aufgetaucht ist und ich habe ihr gesagt, dass ich mich sorge und sie hat mir vorgeworfen, dass ich es ihr doch nur nicht gönne glücklich zu sein, weil du offensichtlich nichts mehr mit mir zu tun haben willst und Ander ja auch die Schnauze von mir voll hatte. Wir haben uns beide in Rage geredet.“
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Beitrag #32, verfasst am 13.04.2020 | 12:08 Uhr
Arlo
Das Lächeln auf ihren Lippen war so bittersüß, dass es mich ganz tief traf. Sie hatte ihre Freundin verloren, ihre langjährige Freundin, und Leute glaubten, dass sie dafür verantwortlich war. Das war einfach nur absurd. Mir kamen mindestens fünf Leute von unserer Schule in den Sinn, die dazu viel eher fähig waren als Luana.
Ich sah sie an, während sie erzählte, was mit Marina passiert war. Sicher kannte ich sie nicht so gut wie Luana, aber ich wusste, dass sie schon immer einen fragwürdigen Männergeschmack gehabt hatte. Ich kannte diesen Samuel und seinen Bruder nicht, aber das, was ich von Polo und meinen anderen Freunden über die beiden gehört hatte, war nicht unbedingt beruhigend.
Ich seufzte einmal und sah sie dann wieder an. "Mach dir keine Vorwürfe. Es war nicht das erste Mal, dass Marina ... Na ja, sich Männer aussucht, die ihre Eltern nicht unbedingt gutheißen würden." Wir wussten alle, was vorher passiert war. Ihre Eltern hatten zwar versucht, das geheim zu halten, es hatte nur nicht sonderlich gut geklappt.
Das Lächeln auf ihren Lippen war so bittersüß, dass es mich ganz tief traf. Sie hatte ihre Freundin verloren, ihre langjährige Freundin, und Leute glaubten, dass sie dafür verantwortlich war. Das war einfach nur absurd. Mir kamen mindestens fünf Leute von unserer Schule in den Sinn, die dazu viel eher fähig waren als Luana.
Ich sah sie an, während sie erzählte, was mit Marina passiert war. Sicher kannte ich sie nicht so gut wie Luana, aber ich wusste, dass sie schon immer einen fragwürdigen Männergeschmack gehabt hatte. Ich kannte diesen Samuel und seinen Bruder nicht, aber das, was ich von Polo und meinen anderen Freunden über die beiden gehört hatte, war nicht unbedingt beruhigend.
Ich seufzte einmal und sah sie dann wieder an. "Mach dir keine Vorwürfe. Es war nicht das erste Mal, dass Marina ... Na ja, sich Männer aussucht, die ihre Eltern nicht unbedingt gutheißen würden." Wir wussten alle, was vorher passiert war. Ihre Eltern hatten zwar versucht, das geheim zu halten, es hatte nur nicht sonderlich gut geklappt.
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Beitrag #33, verfasst am 13.04.2020 | 20:01 Uhr
Luana
Und dennoch, auch wenn ich Marinas fraglichen Geschmack in Männern kannte, fragte ich mich, was passiert wäre, wenn ich mich bei ihr entschuldigt und wir uns vertragen hätten, vielleicht wäre sie an dem Abend nicht alleine durch die Schule gelaufen, sondern ich hätte mit ihr gefeiert, dass sie die Beste war.
Den fraglichen Männergeschmack hatten Marina und ich wohl gemeinsam, aber während sie auf die Typen stand, die nicht gut für sie waren, war ich in die verliebt, die ich warum auch immer nicht haben konnte.
„Ich weiß nicht einmal, ob sie die Kerle gemocht hätte, wenn sie nicht gewusst hätte, dass ihre Eltern sie hassen wird“, sagte ich und wandte meinen Blick wieder der Decke zu,“Sie wollte einfach nur gegen ihre Eltern rebellieren.“
So wie Arlo und ich ein Stück weit rebellieren wollten, bis sich daraus plötzlich so viel mehr entwickelt hatte.
Und dennoch, auch wenn ich Marinas fraglichen Geschmack in Männern kannte, fragte ich mich, was passiert wäre, wenn ich mich bei ihr entschuldigt und wir uns vertragen hätten, vielleicht wäre sie an dem Abend nicht alleine durch die Schule gelaufen, sondern ich hätte mit ihr gefeiert, dass sie die Beste war.
Den fraglichen Männergeschmack hatten Marina und ich wohl gemeinsam, aber während sie auf die Typen stand, die nicht gut für sie waren, war ich in die verliebt, die ich warum auch immer nicht haben konnte.
„Ich weiß nicht einmal, ob sie die Kerle gemocht hätte, wenn sie nicht gewusst hätte, dass ihre Eltern sie hassen wird“, sagte ich und wandte meinen Blick wieder der Decke zu,“Sie wollte einfach nur gegen ihre Eltern rebellieren.“
So wie Arlo und ich ein Stück weit rebellieren wollten, bis sich daraus plötzlich so viel mehr entwickelt hatte.
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Beitrag #34, verfasst am 13.04.2020 | 23:36 Uhr
Arlo
Ich konnte in ihrem Gesicht sehen, dass sie meinen Worten nicht ganz glaubte. Sie gab sich selbst Schuld an den Ereignissen, wenn auch nicht in der Hinsicht, dass sie direkt für Marinas Tod verantwortlich war. Und ich wusste, dass es noch dauern würde, bis sie diese Gedanken losließ. Wenn sie es überhaupt irgendwann loslassen konnte.
Langsam nickte ich, während ich über ihre Worte nachdachte. Marina wusste wirklich, wie sie ihre Eltern auf die Palme bringen konnte, das war eines ihrer vielen Talente. Es hatte ihr Spaß gemacht, da war ich mir sicher. Ob sie wirklich verliebt in diesen Samuel oder Nano gewesen war, wusste sie wohl nur selbst. Also würden wir es niemals erfahren.
Kurz zögerte ich, dann legte ich die Hand auf ihren Arm, berührte sie zum ersten Mal seit 10 langen Monaten. Vielleicht ging ich damit zu weit, aber das war mir egal. "Es wird alles gut, Lu. Irgendwie."
Ich konnte in ihrem Gesicht sehen, dass sie meinen Worten nicht ganz glaubte. Sie gab sich selbst Schuld an den Ereignissen, wenn auch nicht in der Hinsicht, dass sie direkt für Marinas Tod verantwortlich war. Und ich wusste, dass es noch dauern würde, bis sie diese Gedanken losließ. Wenn sie es überhaupt irgendwann loslassen konnte.
Langsam nickte ich, während ich über ihre Worte nachdachte. Marina wusste wirklich, wie sie ihre Eltern auf die Palme bringen konnte, das war eines ihrer vielen Talente. Es hatte ihr Spaß gemacht, da war ich mir sicher. Ob sie wirklich verliebt in diesen Samuel oder Nano gewesen war, wusste sie wohl nur selbst. Also würden wir es niemals erfahren.
Kurz zögerte ich, dann legte ich die Hand auf ihren Arm, berührte sie zum ersten Mal seit 10 langen Monaten. Vielleicht ging ich damit zu weit, aber das war mir egal. "Es wird alles gut, Lu. Irgendwie."
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Beitrag #35, verfasst am 14.04.2020 | 00:13 Uhr
Luana
Es fühlte sich an wie ein elektrischer Schlag, als er mich zum ersten Mal seit fast einem Jahr berührte, meine Nervenenden schienen zu glühen. Ich hatte nicht erwartet, dass ich so heftig reagieren würde, dennoch schüttelte ich seine Hand nicht ab. Seufzend sah ich ihn an:“Ich habe das Gefühl, ich stehe vor einem riesigen Scherbenhaufen, der mal mein Leben war.“
Zittrig atmete ich ein und sah dann zu ihm:“Ich habe dich so schrecklich vermisst. Letztes Schuljahr hat sich plötzlich so viel verändert. Und Lu und ich standen plötzlich alleine da und niemand hat uns gefragt, wie es uns geht. Ander hat sich bemüht, hat er wirklich, aber es ist schwer sich von dem trösten zu lassen, wegen dem man auch so alleine ist. Und dann hat Lu Gúzman wieder zurückgenommen und ich war die ganzen Ferien über alleine, weil nicht mal meine Eltern es in einem Raum mit mir aushalten.“
Zu meiner Schande merkte ich wie meine Augen feucht wurden und ich strich mir kurz mit der Hand über die Augen, ehe ich die Zähne zusammen biss und versuchte stark zu bleiben, ich würde jetzt nicht auch noch weinen.
Es fühlte sich an wie ein elektrischer Schlag, als er mich zum ersten Mal seit fast einem Jahr berührte, meine Nervenenden schienen zu glühen. Ich hatte nicht erwartet, dass ich so heftig reagieren würde, dennoch schüttelte ich seine Hand nicht ab. Seufzend sah ich ihn an:“Ich habe das Gefühl, ich stehe vor einem riesigen Scherbenhaufen, der mal mein Leben war.“
Zittrig atmete ich ein und sah dann zu ihm:“Ich habe dich so schrecklich vermisst. Letztes Schuljahr hat sich plötzlich so viel verändert. Und Lu und ich standen plötzlich alleine da und niemand hat uns gefragt, wie es uns geht. Ander hat sich bemüht, hat er wirklich, aber es ist schwer sich von dem trösten zu lassen, wegen dem man auch so alleine ist. Und dann hat Lu Gúzman wieder zurückgenommen und ich war die ganzen Ferien über alleine, weil nicht mal meine Eltern es in einem Raum mit mir aushalten.“
Zu meiner Schande merkte ich wie meine Augen feucht wurden und ich strich mir kurz mit der Hand über die Augen, ehe ich die Zähne zusammen biss und versuchte stark zu bleiben, ich würde jetzt nicht auch noch weinen.
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Beitrag #36, verfasst am 14.04.2020 | 12:51 Uhr
Arlo
Der Blick, den sie mir zuwarf, war herzzerreißend. Die Trauer und die Einsamkeit, die ich vorher nur in ihren Augen lesen konnte, schienen jetzt an die Oberfläche zu kommen und trieben ihr die Tränen in die Augen. Und als sie auch noch zugab, dass sie mich vermisst hatte, nach allem, was passiert war... Ich war so ein Arschloch, warum nur hatte ich sie nur so behandelt, wo sie mir doch so viel bedeutete?
Wieder zögerte ich kurz, dann legte ich die Arme um sie und zog sie vorsichtig an mich. Ich vergrub das Gesicht in ihren Haaren und schloss die Augen.
"Du bist nicht mehr alleine", sagte ich leise.
Der Blick, den sie mir zuwarf, war herzzerreißend. Die Trauer und die Einsamkeit, die ich vorher nur in ihren Augen lesen konnte, schienen jetzt an die Oberfläche zu kommen und trieben ihr die Tränen in die Augen. Und als sie auch noch zugab, dass sie mich vermisst hatte, nach allem, was passiert war... Ich war so ein Arschloch, warum nur hatte ich sie nur so behandelt, wo sie mir doch so viel bedeutete?
Wieder zögerte ich kurz, dann legte ich die Arme um sie und zog sie vorsichtig an mich. Ich vergrub das Gesicht in ihren Haaren und schloss die Augen.
"Du bist nicht mehr alleine", sagte ich leise.
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Beitrag #37, verfasst am 14.04.2020 | 22:32 Uhr
Luana
Für ein paar Minuten genoss ich die starken Arme, die mich fest hielten und vergrub den Kopf an seiner Brust, ich schloss die Augen. Ich hätte noch ewig in seinen Armen liegen bleiben können, dennoch besann ich mich darauf, warum er weggeschickt wurde. Ich schob ihn von mir und legte mich wieder auf den Rücken neben ihm, wenn unsere Eltern reinkamen und uns so gesehen hätten, hätten sie uns wieder getrennt. Dennoch konnte ich es nicht lassen wenigstens unsere kleinen Finger miteinander zu verhaken. Lieber hatte ich ihn hier als Stiefbruder und guten Freund, als allein zu sein, weil wir uns nicht im Griff hatten.
„Weißt du nachdem das alles passiert ist, dachte ich mir nur ‚Warum durfte er ein Jahr weg und ich nicht? Warum muss ich den ganzen Scheiß mitmachen‘“, gab ich zu, ich glaube es war unseren Eltern egal, wer von uns weg ging, die Hauptsache war, dass wir getrennt waren.
Für ein paar Minuten genoss ich die starken Arme, die mich fest hielten und vergrub den Kopf an seiner Brust, ich schloss die Augen. Ich hätte noch ewig in seinen Armen liegen bleiben können, dennoch besann ich mich darauf, warum er weggeschickt wurde. Ich schob ihn von mir und legte mich wieder auf den Rücken neben ihm, wenn unsere Eltern reinkamen und uns so gesehen hätten, hätten sie uns wieder getrennt. Dennoch konnte ich es nicht lassen wenigstens unsere kleinen Finger miteinander zu verhaken. Lieber hatte ich ihn hier als Stiefbruder und guten Freund, als allein zu sein, weil wir uns nicht im Griff hatten.
„Weißt du nachdem das alles passiert ist, dachte ich mir nur ‚Warum durfte er ein Jahr weg und ich nicht? Warum muss ich den ganzen Scheiß mitmachen‘“, gab ich zu, ich glaube es war unseren Eltern egal, wer von uns weg ging, die Hauptsache war, dass wir getrennt waren.
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Beitrag #38, verfasst am 14.04.2020 | 23:41 Uhr
Arlo
Während ich sie festhielt, betete ich einfach nur, dass niemand ins Zimmer kam und uns so sah. Vor allem nicht unsere Eltern. Dann schickten sie am Ende als nächstes Luana weg und das war wirklich das letzte, was ich wollte. Vorsichtig strich ich durch ihr Haar und über ihren Rücken und saugte ihre Nähe in mich auf. Solange es ging. Ich wollte nicht wieder von ihr getrennt sein.
Ich ließ sie vorsichtig los und musste lächeln, als sie ihren kleinen Finger mit meinem zu verhaken. Ich ließ den Kopf zurück auf die Matratze sinken und musste kurz nachdenken. Darüber hatte ich nie nachgedacht. Warum hatten sie nicht sie weggeschickt?
"Vielleicht haben sie irgendwie mir die Schuld für alles gegeben, was passiert ist", sagte ich dann und zuckte mit den Schultern. "Wieso auch immer." Anders konnte ich es mir nicht erklären. Nachdenklich sah ich sie an. "Bin ich ... Zu weit gegangen? Mit dir?"
Während ich sie festhielt, betete ich einfach nur, dass niemand ins Zimmer kam und uns so sah. Vor allem nicht unsere Eltern. Dann schickten sie am Ende als nächstes Luana weg und das war wirklich das letzte, was ich wollte. Vorsichtig strich ich durch ihr Haar und über ihren Rücken und saugte ihre Nähe in mich auf. Solange es ging. Ich wollte nicht wieder von ihr getrennt sein.
Ich ließ sie vorsichtig los und musste lächeln, als sie ihren kleinen Finger mit meinem zu verhaken. Ich ließ den Kopf zurück auf die Matratze sinken und musste kurz nachdenken. Darüber hatte ich nie nachgedacht. Warum hatten sie nicht sie weggeschickt?
"Vielleicht haben sie irgendwie mir die Schuld für alles gegeben, was passiert ist", sagte ich dann und zuckte mit den Schultern. "Wieso auch immer." Anders konnte ich es mir nicht erklären. Nachdenklich sah ich sie an. "Bin ich ... Zu weit gegangen? Mit dir?"
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Beitrag #39, verfasst am 15.04.2020 | 10:30 Uhr
Luana
Wenn wir mal ganz ehrlich waren, waren unsere Eltern selbst Schuld an der Situation. Sie waren ständig unterwegs und hatten, wenn sie da waren, eigentlich immer was an einem von uns auszusetzen, wobei mein Verhältnis zu Papá noch besser war als zu Mamá, als Korrektur, sie hatte ständig was auszusetzen, während Papá oft Kritik an Arlo hatte. Wir konnten damit umgehen, so war es nicht, aber so war es kein Wunder, dass wir uns mehr umeinander kümmerten.
Überrascht sah ich ihn an, als er mich fragte, ob er zu weit gegangen ist, aber eine wirkliche Antwort hatte ich nicht.
„Ich habe nicht gesagt, dass du aufhören sollst, wenn wir zu weit gegangen sind, sitzen wir also zusammen in dem Boot“, antwortete ich schließlich sanft lächelnd. So war es von Anfang an gewesen, Arlo und ich gegen den Rest der Welt.
Wenn wir mal ganz ehrlich waren, waren unsere Eltern selbst Schuld an der Situation. Sie waren ständig unterwegs und hatten, wenn sie da waren, eigentlich immer was an einem von uns auszusetzen, wobei mein Verhältnis zu Papá noch besser war als zu Mamá, als Korrektur, sie hatte ständig was auszusetzen, während Papá oft Kritik an Arlo hatte. Wir konnten damit umgehen, so war es nicht, aber so war es kein Wunder, dass wir uns mehr umeinander kümmerten.
Überrascht sah ich ihn an, als er mich fragte, ob er zu weit gegangen ist, aber eine wirkliche Antwort hatte ich nicht.
„Ich habe nicht gesagt, dass du aufhören sollst, wenn wir zu weit gegangen sind, sitzen wir also zusammen in dem Boot“, antwortete ich schließlich sanft lächelnd. So war es von Anfang an gewesen, Arlo und ich gegen den Rest der Welt.
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Beitrag #40, verfasst am 15.04.2020 | 15:24 Uhr
Arlo
Ich dachte ernsthaft darüber nach, ob das alles meine Schuld war, ob ich irgendetwas gemacht hatte, was alles, was zwischen uns passiert war, losgestoßen hatte. Oder waren wir beide in gleichen Teilen daran beteiligt gewesen? Ich wusste es nicht und würde es wohl auch nie wissen, wieso es so weit gekommen war. Was nicht bedeutete, dass ich etwas daran ändern wollte.
Mein Blick wanderte auch zu ihr, als sie auf meine Frage antwortete. Ich musste auch lächeln, als sie es auch tat. Wahrscheinlich hatte sie recht und wir saßen im gleichen Boot. Das hatten wir schon immer. Mussten wir auch, bei unseren Eltern.
Da klopfte es an der Tür und ich hörte Esperanzas Stimme. "Arlo, das Abendessen ist fertig."
Mit einem Seufzen legte ich den Kopf in den Nacken und sah dann wieder zu Luana. "Auf in die Höhle der Löwen", meinte ich und setzte mich auf.
Ich dachte ernsthaft darüber nach, ob das alles meine Schuld war, ob ich irgendetwas gemacht hatte, was alles, was zwischen uns passiert war, losgestoßen hatte. Oder waren wir beide in gleichen Teilen daran beteiligt gewesen? Ich wusste es nicht und würde es wohl auch nie wissen, wieso es so weit gekommen war. Was nicht bedeutete, dass ich etwas daran ändern wollte.
Mein Blick wanderte auch zu ihr, als sie auf meine Frage antwortete. Ich musste auch lächeln, als sie es auch tat. Wahrscheinlich hatte sie recht und wir saßen im gleichen Boot. Das hatten wir schon immer. Mussten wir auch, bei unseren Eltern.
Da klopfte es an der Tür und ich hörte Esperanzas Stimme. "Arlo, das Abendessen ist fertig."
Mit einem Seufzen legte ich den Kopf in den Nacken und sah dann wieder zu Luana. "Auf in die Höhle der Löwen", meinte ich und setzte mich auf.
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Beitrag #41, verfasst am 15.04.2020 | 21:42 Uhr
Luana
Immerhin war ich ab heute Abend nicht mehr alleine beim Abendessen. Die letzten Wochen war es jedes Mal eine Tortur gewesen, wir frühstückten nur selten alle zusammen und Mittagessen war noch schwieriger, aber abends war ich jeden Abend den beiden ausgesetzt. Ich hoffte sie waren neugieriger darauf, wie Arlos Jahr in den Staaten war. Seufzend stand ich auf, als ich hörte wie Esperanza auch an meiner Tür klopfte und mir Bescheid sagte.
„Rede du einfach die ganze Zeit über das letzte Jahr, dann vergessen sie vielleicht, dass ich da bin“, sagte ich, während ich in mein Zimmer ging um mir kurz einen Pulli über zu ziehen, weil es doch recht frisch war und wir wahrscheinlich draußen auf der Terrasse essen würden.
Wenig später saßen wir am Tisch draußen unseren Eltern gegenüber.
„Ich hatte den Eindruck, dir ging es heute Mittag nicht gut, geht’s dir wieder besser“, fragte Papá und klang schon fast so fürsorglich wie früher, aber eben nur fast.
„Ja, Danke“, erwiderte ich.
Immerhin war ich ab heute Abend nicht mehr alleine beim Abendessen. Die letzten Wochen war es jedes Mal eine Tortur gewesen, wir frühstückten nur selten alle zusammen und Mittagessen war noch schwieriger, aber abends war ich jeden Abend den beiden ausgesetzt. Ich hoffte sie waren neugieriger darauf, wie Arlos Jahr in den Staaten war. Seufzend stand ich auf, als ich hörte wie Esperanza auch an meiner Tür klopfte und mir Bescheid sagte.
„Rede du einfach die ganze Zeit über das letzte Jahr, dann vergessen sie vielleicht, dass ich da bin“, sagte ich, während ich in mein Zimmer ging um mir kurz einen Pulli über zu ziehen, weil es doch recht frisch war und wir wahrscheinlich draußen auf der Terrasse essen würden.
Wenig später saßen wir am Tisch draußen unseren Eltern gegenüber.
„Ich hatte den Eindruck, dir ging es heute Mittag nicht gut, geht’s dir wieder besser“, fragte Papá und klang schon fast so fürsorglich wie früher, aber eben nur fast.
„Ja, Danke“, erwiderte ich.
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Beitrag #42, verfasst am 15.04.2020 | 22:45 Uhr
Arlo
Ich sah es jetzt schon kommen, dass dieses Abendessen mehr als nur unangenehm werden würde. Eigentlich wollte ich mich einfach nur schlafen legen. Es war schon schlimm genug, dass ich morgen wieder in meine Schule gehen musste.
"Ich geb mein Bestes", sagte ich zu Luana, bevor sie in ihr Zimmer ging. Vorsichtig schloss ich die Verbindungstür zwischen unseren Zimmern. Unsere Eltern mussten nicht unbedingt wissen, dass die Tür nicht verschlossen war.
Am Esstisch saß jeder auf demselben Stuhl wie immer. Eigentlich war zuerst alles wie früher. Nur war es ungewöhnlich still. Papá fragte mich ein paar Dinge über die vergangenen Monaten und ich erzählte gerne von allem, was ich erlebt hatte, wenn ich alle so von der eigentlichen Situation ablenken konnte.
Nach dem Essen verabschiedete ich mich ziemlich schnell für die Nacht und unsere Eltern nahmen es zum Glück kommentarlos an. Ich ging tatsächlich ins Bett, lag aber noch sehr lange wach und wälzte mich im Bett hin und her. Ich war überhaupt nicht bereit für die Schule. Überhaupt nicht. Das einzige, was mich einigermaßen motivierte, waren meine Freunde, die ich so lange nicht gesehen hatte.
-
Ximena
So aufgeregt war ich noch nie in meinem Leben gewesen. Und so müde auch nicht. Natürlich musste ich in der Nacht vor meinem ersten Tag an der Las Encinas arbeiten. Ich kam erst um drei Uhr nachts nach Hause und stand um halb sechs wieder auf. Es war nicht das erste Mal, dass das passierte, an meiner alten Schule war es nicht anders gewesen. Aber es war eine Lüge, dass man sich an Schlafmangel gewöhnte.
Ich stand auf, ging duschen, machte Frühstück für Maya und weckte sie dann auf. Wir teilten uns ein Zimmer, das einzige Zimmer unseres kleinen Studios. Ich hatte nur einige Vorhänge und ein großes Regal, um Mayas Bereich der Wohnung vom Rest abzutrennen. Ich schlief auf dem Sofa.
"Du schaust aus wie ein Streber", waren ihre ersten Worte zu mir. Ich trug bereits meine nagelneue Schuluniform.
Schmunzelnd zog ich ihre Decke zurück. "Los, aufstehen, ich muss gleich los", sagte ich zu ihr und wartete dann, bis sie aufgestanden war. "Frühstück ist in der Küche."
Während meine Schwester aß und sich für die Schule fertig machte, suchte ich noch meine Sachen zusammen und packte meine Tasche. Als ich fertig war, ging ich noch einmal zu ihr und drückte sie einmal. "Bis später", sagte ich und verschwand dann aus der Tür.
Ich sah es jetzt schon kommen, dass dieses Abendessen mehr als nur unangenehm werden würde. Eigentlich wollte ich mich einfach nur schlafen legen. Es war schon schlimm genug, dass ich morgen wieder in meine Schule gehen musste.
"Ich geb mein Bestes", sagte ich zu Luana, bevor sie in ihr Zimmer ging. Vorsichtig schloss ich die Verbindungstür zwischen unseren Zimmern. Unsere Eltern mussten nicht unbedingt wissen, dass die Tür nicht verschlossen war.
Am Esstisch saß jeder auf demselben Stuhl wie immer. Eigentlich war zuerst alles wie früher. Nur war es ungewöhnlich still. Papá fragte mich ein paar Dinge über die vergangenen Monaten und ich erzählte gerne von allem, was ich erlebt hatte, wenn ich alle so von der eigentlichen Situation ablenken konnte.
Nach dem Essen verabschiedete ich mich ziemlich schnell für die Nacht und unsere Eltern nahmen es zum Glück kommentarlos an. Ich ging tatsächlich ins Bett, lag aber noch sehr lange wach und wälzte mich im Bett hin und her. Ich war überhaupt nicht bereit für die Schule. Überhaupt nicht. Das einzige, was mich einigermaßen motivierte, waren meine Freunde, die ich so lange nicht gesehen hatte.
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Ximena
So aufgeregt war ich noch nie in meinem Leben gewesen. Und so müde auch nicht. Natürlich musste ich in der Nacht vor meinem ersten Tag an der Las Encinas arbeiten. Ich kam erst um drei Uhr nachts nach Hause und stand um halb sechs wieder auf. Es war nicht das erste Mal, dass das passierte, an meiner alten Schule war es nicht anders gewesen. Aber es war eine Lüge, dass man sich an Schlafmangel gewöhnte.
Ich stand auf, ging duschen, machte Frühstück für Maya und weckte sie dann auf. Wir teilten uns ein Zimmer, das einzige Zimmer unseres kleinen Studios. Ich hatte nur einige Vorhänge und ein großes Regal, um Mayas Bereich der Wohnung vom Rest abzutrennen. Ich schlief auf dem Sofa.
"Du schaust aus wie ein Streber", waren ihre ersten Worte zu mir. Ich trug bereits meine nagelneue Schuluniform.
Schmunzelnd zog ich ihre Decke zurück. "Los, aufstehen, ich muss gleich los", sagte ich zu ihr und wartete dann, bis sie aufgestanden war. "Frühstück ist in der Küche."
Während meine Schwester aß und sich für die Schule fertig machte, suchte ich noch meine Sachen zusammen und packte meine Tasche. Als ich fertig war, ging ich noch einmal zu ihr und drückte sie einmal. "Bis später", sagte ich und verschwand dann aus der Tür.
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Beitrag #43, verfasst am 15.04.2020 | 23:41 Uhr
Luana
Das Abendessen war so angespannt und unangenehm wie erwartet und ich entschuldigte mich so früh wie möglich, sagte, dass ich noch die ein oder andere Sache rauslegen musste, wenig später hörte ich jedoch wie Arlo auch die Treppe hochkam. Ich packte gerade meine Schultasche und hatte schon alles rausgelegt, was ich morgen anziehen würde, Uniform, Gürtel, Schuhe und Schmuck. Nachdem ich mich bettfertig gemacht hatte, kam der Schlaf jedoch nur schwer, wie schon die ganzen letzten Wochen. Am nächsten Morgen wachte ich früh auf, schminkte mich in Ruhe und machte meine Haare, ließ mir Zeit um niemanden in der Küche zu begegnen. Ich ging erst runter, als wir so gut wie los mussten.
„Güten Morgen“, grüßte ich Esperanza in der Küche freundlich und nickte Mamá zu, Papá war zu sehr in der Zeitung vertieft um mich zu bemerken. Ich nahm mir einen Smoothie, eine Wasserflasche und einen Apfel aus dem Kühlschrank, packte alles ein und saß dann kurz darauf im Wagen und wartete auf Arlo, eigentlich alles wie immer.
-
Joaquin
Und schon wieder waren die Sommerferien viel zu kurz gewesen, gefühlt war gestern erst alles passiert. Als ich aufwachte, bedauerte ich schon, dass ich jetzt zur Schule musste und nicht an den Strand konnte, oder mich mit meiner Gitarre zurückziehen konnte, sogar trainieren würde ich lieber. Ich machte mich hastig fertig und zog meine Schuluniform schnell an, viel Haut zeigend wie immer, noch einmal fuhr ich mir durch die Haare ehe ich nach unten in die Küche ging, wo mein Bruder und mein Vater frühstückten. Mit einem Blick auf die Uhr merkte ich, dass ich noch genug Zeit zum Frühstücke hatte und setzte mich zu den beiden.
„Bereit für den Tag“, fragte Papá mich und faltete die Zeitung zusammen und legte sie beiseite. Ich zuckte mit den Schultern:“Wird bestimmt komisch heute.“
Rafael sah mich an:“Apropos ich fahre dich heute Mal, vielleicht gibt es irgendwelchen interessanten Tratsch zum Aufschnappen.“
Grinsend verdrehte ich die Augen, Rafael suchte doch nur nach dem nächsten Mädchen, was gerade 18 geworden war, mit dem er eine Nummer schieben konnte. Dennoch saß ich wenig später mit ihm in seinem Cabrio und er hielt vor der Schule:“Bis heute Abend.“
Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es mir nicht gefiel, wie einige der Mädels mich anschauten, allerdings wollte ich erst mal meine Freunde finden.
Das Abendessen war so angespannt und unangenehm wie erwartet und ich entschuldigte mich so früh wie möglich, sagte, dass ich noch die ein oder andere Sache rauslegen musste, wenig später hörte ich jedoch wie Arlo auch die Treppe hochkam. Ich packte gerade meine Schultasche und hatte schon alles rausgelegt, was ich morgen anziehen würde, Uniform, Gürtel, Schuhe und Schmuck. Nachdem ich mich bettfertig gemacht hatte, kam der Schlaf jedoch nur schwer, wie schon die ganzen letzten Wochen. Am nächsten Morgen wachte ich früh auf, schminkte mich in Ruhe und machte meine Haare, ließ mir Zeit um niemanden in der Küche zu begegnen. Ich ging erst runter, als wir so gut wie los mussten.
„Güten Morgen“, grüßte ich Esperanza in der Küche freundlich und nickte Mamá zu, Papá war zu sehr in der Zeitung vertieft um mich zu bemerken. Ich nahm mir einen Smoothie, eine Wasserflasche und einen Apfel aus dem Kühlschrank, packte alles ein und saß dann kurz darauf im Wagen und wartete auf Arlo, eigentlich alles wie immer.
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Joaquin
Und schon wieder waren die Sommerferien viel zu kurz gewesen, gefühlt war gestern erst alles passiert. Als ich aufwachte, bedauerte ich schon, dass ich jetzt zur Schule musste und nicht an den Strand konnte, oder mich mit meiner Gitarre zurückziehen konnte, sogar trainieren würde ich lieber. Ich machte mich hastig fertig und zog meine Schuluniform schnell an, viel Haut zeigend wie immer, noch einmal fuhr ich mir durch die Haare ehe ich nach unten in die Küche ging, wo mein Bruder und mein Vater frühstückten. Mit einem Blick auf die Uhr merkte ich, dass ich noch genug Zeit zum Frühstücke hatte und setzte mich zu den beiden.
„Bereit für den Tag“, fragte Papá mich und faltete die Zeitung zusammen und legte sie beiseite. Ich zuckte mit den Schultern:“Wird bestimmt komisch heute.“
Rafael sah mich an:“Apropos ich fahre dich heute Mal, vielleicht gibt es irgendwelchen interessanten Tratsch zum Aufschnappen.“
Grinsend verdrehte ich die Augen, Rafael suchte doch nur nach dem nächsten Mädchen, was gerade 18 geworden war, mit dem er eine Nummer schieben konnte. Dennoch saß ich wenig später mit ihm in seinem Cabrio und er hielt vor der Schule:“Bis heute Abend.“
Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es mir nicht gefiel, wie einige der Mädels mich anschauten, allerdings wollte ich erst mal meine Freunde finden.
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Beitrag #44, verfasst am 16.04.2020 | 13:39 Uhr
Arlo
Als Luana am nächsten Morgen nach unten kam, saß ich bereits seit einer Weile am Tisch und nippte an einer Tasse Kaffee. Ich war schon seit über einer Stunde mehr oder weniger wach, hatte geduscht und meine Uniform angezogen. Die Tatsache, dass wir gleich in die Schule fahren würden, war bei mir noch nicht so ganz angekommen.
Sobald ich Schritte auf der Treppe hörte, hob ich kurz den Blick von meiner Kaffeetasse und warf Luana ein Lächeln zu. Mamá sah nur kurz zu ihr, Papá wandte den Blick nicht einmal von seiner Zeitung ab. Das war doch unglaublich, ich kannte sie so gar nicht.
Ich stand schließlich auf und ging noch einmal kurz nach oben, um meine Tasche zu holen. "Bis später", sagte ich zu Mamá und Papá und verließ schließlich das Haus, um zu Luana ins Auto zu steigen. Mit einem Seufzen lehnte ich mich auf dem Rücksitz des Autos zurück, während unser Chauffeur den Wagen aus der Einfahrt lenkte und Richtung Las Encinas losfuhr.
-
Ximena
Ich stand auf der Brücke vor dem sehr beeindruckenden und gleichzeitig sehr furchteinflößenden Gebäude von Las Encinas und bereute alle Entscheidungen, die mich hierher geführt hatten. Was hatte ich mir dabei nur gedacht? Damals war es mir als eine gute Idee vorgekommen, aber das war es nicht. Überhaupt nicht. Ich passte nicht hierher. Um mich herum waren reiche Leute und ihre teuren Autos und teuren Schuhen. Ein Mädchen lief an mir vorbei mit einer Handtasche, die wahrscheinlich doppelt so viel wert war wie alles, was ich besaß.
Ich klammerte mich mit beiden Händen an meinem Rucksack fest und riss mich zusammen. Jetzt gab es sowieso kein Zurück mehr. Ich setzte mich langsam in Bewegung und lief los Richtung Haupteingang, vorbei an noch mehr teuren Autos, aus dem reiche Leute ausstiegen.
"Ximena?", hörte ich eine Stimme hinter mir und ich drehte mich überrascht um. Dort stand Nadia, die früher auf dieselbe Schule wie ich gegangen war, bevor das Dach nachgegeben hatte. Sie kam direkt auf mich zu, mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht. "Was machst du denn hier?"
Sofort war ich erleichtert, ein bekanntes Gesicht zu sehen. Etwas von der Nervosität fiel sofort von mir ab. "Ich ... Gehe hier zur Schule, schätze ich", antwortete ich und umarmte sie dann einmal fest.
Als Luana am nächsten Morgen nach unten kam, saß ich bereits seit einer Weile am Tisch und nippte an einer Tasse Kaffee. Ich war schon seit über einer Stunde mehr oder weniger wach, hatte geduscht und meine Uniform angezogen. Die Tatsache, dass wir gleich in die Schule fahren würden, war bei mir noch nicht so ganz angekommen.
Sobald ich Schritte auf der Treppe hörte, hob ich kurz den Blick von meiner Kaffeetasse und warf Luana ein Lächeln zu. Mamá sah nur kurz zu ihr, Papá wandte den Blick nicht einmal von seiner Zeitung ab. Das war doch unglaublich, ich kannte sie so gar nicht.
Ich stand schließlich auf und ging noch einmal kurz nach oben, um meine Tasche zu holen. "Bis später", sagte ich zu Mamá und Papá und verließ schließlich das Haus, um zu Luana ins Auto zu steigen. Mit einem Seufzen lehnte ich mich auf dem Rücksitz des Autos zurück, während unser Chauffeur den Wagen aus der Einfahrt lenkte und Richtung Las Encinas losfuhr.
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Ximena
Ich stand auf der Brücke vor dem sehr beeindruckenden und gleichzeitig sehr furchteinflößenden Gebäude von Las Encinas und bereute alle Entscheidungen, die mich hierher geführt hatten. Was hatte ich mir dabei nur gedacht? Damals war es mir als eine gute Idee vorgekommen, aber das war es nicht. Überhaupt nicht. Ich passte nicht hierher. Um mich herum waren reiche Leute und ihre teuren Autos und teuren Schuhen. Ein Mädchen lief an mir vorbei mit einer Handtasche, die wahrscheinlich doppelt so viel wert war wie alles, was ich besaß.
Ich klammerte mich mit beiden Händen an meinem Rucksack fest und riss mich zusammen. Jetzt gab es sowieso kein Zurück mehr. Ich setzte mich langsam in Bewegung und lief los Richtung Haupteingang, vorbei an noch mehr teuren Autos, aus dem reiche Leute ausstiegen.
"Ximena?", hörte ich eine Stimme hinter mir und ich drehte mich überrascht um. Dort stand Nadia, die früher auf dieselbe Schule wie ich gegangen war, bevor das Dach nachgegeben hatte. Sie kam direkt auf mich zu, mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht. "Was machst du denn hier?"
Sofort war ich erleichtert, ein bekanntes Gesicht zu sehen. Etwas von der Nervosität fiel sofort von mir ab. "Ich ... Gehe hier zur Schule, schätze ich", antwortete ich und umarmte sie dann einmal fest.
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Beitrag #45, verfasst am 16.04.2020 | 15:23 Uhr
Luana
Ich sah zu Arlo, als er in den Wagen stieg und schob mein Handy wieder in meine Tasche:“Ich komme damit klar.“
Spätestens wenn der Bruder von Samuel im Prozess schuldig gesprochen wurde, mussten sie mir ja glauben, eine Entschuldigung konnte ich auch dann wahrscheinlich nicht von ihnen erwarten, aber wenigstens würden sie mir dann wieder vertrauen.
Kurz darauf waren wir an der Schule angekommen und ich atmete noch einmal tief durch, ehe ich ausstieg, den Kopf hochhaltend und die Blicke der Anderen ignorierend, ich redete mir ein, dass es mir doch egal sein konnte, was sie dachten, hauptsache meine Freunde glaubten mir und das taten sie auch. Guzmán war sogar der Erste, der mir entgegenkam und mich in den Arm schloss, als unsere Freunde uns entdeckt haben. Danach fielen er Arlo in die Arme, Arlo hatte ihn und die anderen wahrscheinlich auch ziemlich vermisst. Ander umarmte mich etwas länger. Und auch Valerio, der überraschenderweise wieder da war, schien genau zu wissen, was Sache war und zog mich für einen Moment an sich.
-
Joaquin
Ich schob mich etwas unhöflich an zwei Mädels vorbei, Nadia und ein Mädchen, dass ich noch nie gesehen hatte. Ich wusste gar nicht, dass wir noch mehr von den Sozialbenachteiligten aufnahmen, aber im Grunde genommen war mir das auch egal.
„Sorry“, entschuldigte ich mich charmant lächelnd und begann dann im Hauptgebäude meine Freunde zu suchen, was zum Glück nicht lange dauerte. Und zu meiner Überraschung war Arlo wieder da, ich wusste gar nichts davon, dass er wider kam, aber möglicherweise war es für ihn genauso überraschend gewesen, es konnte ja keiner ahnen, was passiert. Grinsend kam ich Ander zuvor und umarmte ihn herzlich:“Gut dich zu sehen, Luana wurde schon ganz unausstehlich ohne dich.“
Sie wusste wie ich das meinte, aber sie musste auch zugeben, dass sie zickiger wurde.
Grinsend klopfte ich auf Arlos Schultern, die breiter geworden waren und sagte anerkennend:“Das Jahr in den USA hat dir gut getan.“
Ich sah zu Arlo, als er in den Wagen stieg und schob mein Handy wieder in meine Tasche:“Ich komme damit klar.“
Spätestens wenn der Bruder von Samuel im Prozess schuldig gesprochen wurde, mussten sie mir ja glauben, eine Entschuldigung konnte ich auch dann wahrscheinlich nicht von ihnen erwarten, aber wenigstens würden sie mir dann wieder vertrauen.
Kurz darauf waren wir an der Schule angekommen und ich atmete noch einmal tief durch, ehe ich ausstieg, den Kopf hochhaltend und die Blicke der Anderen ignorierend, ich redete mir ein, dass es mir doch egal sein konnte, was sie dachten, hauptsache meine Freunde glaubten mir und das taten sie auch. Guzmán war sogar der Erste, der mir entgegenkam und mich in den Arm schloss, als unsere Freunde uns entdeckt haben. Danach fielen er Arlo in die Arme, Arlo hatte ihn und die anderen wahrscheinlich auch ziemlich vermisst. Ander umarmte mich etwas länger. Und auch Valerio, der überraschenderweise wieder da war, schien genau zu wissen, was Sache war und zog mich für einen Moment an sich.
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Joaquin
Ich schob mich etwas unhöflich an zwei Mädels vorbei, Nadia und ein Mädchen, dass ich noch nie gesehen hatte. Ich wusste gar nicht, dass wir noch mehr von den Sozialbenachteiligten aufnahmen, aber im Grunde genommen war mir das auch egal.
„Sorry“, entschuldigte ich mich charmant lächelnd und begann dann im Hauptgebäude meine Freunde zu suchen, was zum Glück nicht lange dauerte. Und zu meiner Überraschung war Arlo wieder da, ich wusste gar nichts davon, dass er wider kam, aber möglicherweise war es für ihn genauso überraschend gewesen, es konnte ja keiner ahnen, was passiert. Grinsend kam ich Ander zuvor und umarmte ihn herzlich:“Gut dich zu sehen, Luana wurde schon ganz unausstehlich ohne dich.“
Sie wusste wie ich das meinte, aber sie musste auch zugeben, dass sie zickiger wurde.
Grinsend klopfte ich auf Arlos Schultern, die breiter geworden waren und sagte anerkennend:“Das Jahr in den USA hat dir gut getan.“
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Beitrag #46, verfasst am 16.04.2020 | 16:53 Uhr
Arlo
Die Fahrt in die Schule war nicht sehr lang, eigentlich konnte man die Strecke auch laufen, aber unsere Eltern hatten schon immer darauf bestanden, dass unser Chauffeur uns durch die Gegend kutschierte. Ich nutzte es heute, um meine Energie einigermaßen zu sammeln, denn ich war alles andere als bereit, die Flure von Las Encinas wieder zu betreten. Es kam mir vor, als wäre es eine Ewigkeit her, dass ich die Schule das letzte Mal betreten hatte. Als ich in den mir so bekannten Fluren an meinem Spind stand, fühlte es sich an, als wäre ich eine vollkommen andere Person als vor zehn Monaten. Aber als mir Guzmán ohne eine Vorwarnung um den Hals fiel, musste ich lachen und erwiderte die Umarmung. Das komische Gefühl von gerade eben war wie weggeblasen. Auch Ander, Polo, Joaquin und, zu meiner großen Überraschung, Valerio waren da. Sie nahmen alle erst Luana in die Arme und ich war froh, dass sie die Unterstützung unserer Freunde hatte.
Ich musste lachen, als Joaquin sich so vordrängelte und Ander zur Seite schob. Dann zuckte ich mit den Schultern. "Irgendwie musste ich zwischen den ganzen Cali-Schönheiten ja mithalten", antwortete ich.
-
Ximena
Als wir die Umarmung wieder lösten, schob sich auf einmal ein Typ mit längeren Haaren und einem fast zu weit aufgeknöpften Hemd an uns vorbei und ich musste mich an Nadia festhalten, um nicht zu stolpern. Und er entschuldigte sich einfach nur mit einem lahmen "Sorry" und einem Lächeln, mit dem er wohl sonst so ziemlich alles bekam, was er wollte.
"Idiot", murmelte Nadia und wandte sich dann mit einem entschuldigendem Lächeln zu mir. "Willkommen auf Las Encinas. Komm, ich zeig dir, wo das Sekretariat ist."
Damit führte sie mich nach drinnen und ich war erleichtert, sie bei mir zu haben. Sonst wäre ich hoffnungslos verloren gewesen, die Flure sahen irgendwie alle gleich aus. Auf dem Weg deutete sie immer mal wieder auf Türen oder in einen Flur hinein und erklärte mir, wo man die Sporthalle, die Cafeteria und sonstige wichtige Orte fand. Vor der Tür zum Sekretariat ließ sie mich dann alleine. Wir verabredeten uns noch zum Mittagessen und dann ging ich ins Sekretariat.
Die Fahrt in die Schule war nicht sehr lang, eigentlich konnte man die Strecke auch laufen, aber unsere Eltern hatten schon immer darauf bestanden, dass unser Chauffeur uns durch die Gegend kutschierte. Ich nutzte es heute, um meine Energie einigermaßen zu sammeln, denn ich war alles andere als bereit, die Flure von Las Encinas wieder zu betreten. Es kam mir vor, als wäre es eine Ewigkeit her, dass ich die Schule das letzte Mal betreten hatte. Als ich in den mir so bekannten Fluren an meinem Spind stand, fühlte es sich an, als wäre ich eine vollkommen andere Person als vor zehn Monaten. Aber als mir Guzmán ohne eine Vorwarnung um den Hals fiel, musste ich lachen und erwiderte die Umarmung. Das komische Gefühl von gerade eben war wie weggeblasen. Auch Ander, Polo, Joaquin und, zu meiner großen Überraschung, Valerio waren da. Sie nahmen alle erst Luana in die Arme und ich war froh, dass sie die Unterstützung unserer Freunde hatte.
Ich musste lachen, als Joaquin sich so vordrängelte und Ander zur Seite schob. Dann zuckte ich mit den Schultern. "Irgendwie musste ich zwischen den ganzen Cali-Schönheiten ja mithalten", antwortete ich.
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Ximena
Als wir die Umarmung wieder lösten, schob sich auf einmal ein Typ mit längeren Haaren und einem fast zu weit aufgeknöpften Hemd an uns vorbei und ich musste mich an Nadia festhalten, um nicht zu stolpern. Und er entschuldigte sich einfach nur mit einem lahmen "Sorry" und einem Lächeln, mit dem er wohl sonst so ziemlich alles bekam, was er wollte.
"Idiot", murmelte Nadia und wandte sich dann mit einem entschuldigendem Lächeln zu mir. "Willkommen auf Las Encinas. Komm, ich zeig dir, wo das Sekretariat ist."
Damit führte sie mich nach drinnen und ich war erleichtert, sie bei mir zu haben. Sonst wäre ich hoffnungslos verloren gewesen, die Flure sahen irgendwie alle gleich aus. Auf dem Weg deutete sie immer mal wieder auf Türen oder in einen Flur hinein und erklärte mir, wo man die Sporthalle, die Cafeteria und sonstige wichtige Orte fand. Vor der Tür zum Sekretariat ließ sie mich dann alleine. Wir verabredeten uns noch zum Mittagessen und dann ging ich ins Sekretariat.
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Beitrag #47, verfasst am 16.04.2020 | 21:35 Uhr
Luana
„Und wir sind keine Schönheiten mit denen du mithalten musst“, fragte Valerio grinsend. Lu verdrehte neben mir die Augen, sie und Carla nahmen es Arlo übel, dass er mich verletzt hatte.
„Lass mich raten eine der Cali-Schönheiten hat dich vergessen lassen, dass Luana auch noch existiert“, fragte Lu giftig, ich griff nach ihrer Hand und drückte sie sanft, ich wollte das einfach vergessen und hatte auch keine Lust darauf einen zwei gespaltenen Freundeskreis zu haben, obwohl Arlo und ich uns vertragen haben.
„Wag es nicht nochmal sowas abzuziehen“, warnte Carla ihn und so wenig ich Ärger und Streit wollte, schätzte ich es wirklich, dass Lu und Carla so auf meiner Seite standen.
Die Spannung verflog damit einigermaßen und die Jungs fragten Arlo aus, während Lu, Carla und ich uns über den vergangenen Sommer unterhielten. Kurz darauf gingen wir ins Klassenzimmer als auch Christian dazu stieß. Grinsend ließ Valerio sich auf einen freien Platz fallen und klopfte dann auf den Stuhl neben sich und sagte zu mir:“Princesa, komm zu mir.“
Schmunzelnd setzte ich mich zu ihm, Valerio war gute Ablenkung von den ganzen bösen Blicken, die mir zugeworfen wurden.
-
Joaquin
Genauso wie Anders Grinsen verging mir auch meins ganz schnell, als Lu und Carla anfingen für Luana Stress zu machen, nachvollziehbar war es, aber im Moment hatten wir alle größere Probleme als, dass Arlo ein Arschloch zu ihr war, außerdem schien die Stimmung zwischen den beiden ja ganz gut zu sein.
„Mädels“, sagte ich deswegen beschwichtigend und wurde Opfer ihrer bösen Blicke, ich hob die Arme und machte einen Schritt zurück, Luana, Lu und Carla waren wohl die einzigen Mädels, vor denen ich wirklich Angst hatte. Doch sie schienen sich zu beruhigen und kurz darauf gingen wir gemeinsam ins Klassenzimmer. Ich setzte mich neben Arlo und fragte grinsend:“Und gab es eine Cali-Schönheit die dich abgelenkt hat?“
Langsam füllte sich der Klassenraum und auch Nadia und das Mädchen von vorhin kamen rein, mit einem schiefen Lächeln zwinkerte ich ihr zu, als sie an mir vorbei ging.
„Und wir sind keine Schönheiten mit denen du mithalten musst“, fragte Valerio grinsend. Lu verdrehte neben mir die Augen, sie und Carla nahmen es Arlo übel, dass er mich verletzt hatte.
„Lass mich raten eine der Cali-Schönheiten hat dich vergessen lassen, dass Luana auch noch existiert“, fragte Lu giftig, ich griff nach ihrer Hand und drückte sie sanft, ich wollte das einfach vergessen und hatte auch keine Lust darauf einen zwei gespaltenen Freundeskreis zu haben, obwohl Arlo und ich uns vertragen haben.
„Wag es nicht nochmal sowas abzuziehen“, warnte Carla ihn und so wenig ich Ärger und Streit wollte, schätzte ich es wirklich, dass Lu und Carla so auf meiner Seite standen.
Die Spannung verflog damit einigermaßen und die Jungs fragten Arlo aus, während Lu, Carla und ich uns über den vergangenen Sommer unterhielten. Kurz darauf gingen wir ins Klassenzimmer als auch Christian dazu stieß. Grinsend ließ Valerio sich auf einen freien Platz fallen und klopfte dann auf den Stuhl neben sich und sagte zu mir:“Princesa, komm zu mir.“
Schmunzelnd setzte ich mich zu ihm, Valerio war gute Ablenkung von den ganzen bösen Blicken, die mir zugeworfen wurden.
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Joaquin
Genauso wie Anders Grinsen verging mir auch meins ganz schnell, als Lu und Carla anfingen für Luana Stress zu machen, nachvollziehbar war es, aber im Moment hatten wir alle größere Probleme als, dass Arlo ein Arschloch zu ihr war, außerdem schien die Stimmung zwischen den beiden ja ganz gut zu sein.
„Mädels“, sagte ich deswegen beschwichtigend und wurde Opfer ihrer bösen Blicke, ich hob die Arme und machte einen Schritt zurück, Luana, Lu und Carla waren wohl die einzigen Mädels, vor denen ich wirklich Angst hatte. Doch sie schienen sich zu beruhigen und kurz darauf gingen wir gemeinsam ins Klassenzimmer. Ich setzte mich neben Arlo und fragte grinsend:“Und gab es eine Cali-Schönheit die dich abgelenkt hat?“
Langsam füllte sich der Klassenraum und auch Nadia und das Mädchen von vorhin kamen rein, mit einem schiefen Lächeln zwinkerte ich ihr zu, als sie an mir vorbei ging.
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Arlo
Natürlich waren Luanas Freundinnen wütend auf mich, nachdem ich ein Jahr lang vollkommen aus ihrem Leben verschwunden war, ohne auch nur ein Lebenszeichen von mir zu geben. Das war verständlich, daher ließ ich es einfach nur und sagte nichts weiter dazu. Ich hoffte einfach, dass das lockere Verhältnis zwischen Luana und mir ihnen ausreichte, um zu zeigen, dass zwischen uns soweit alles in Ordnung war.
"Ist notiert", erwiderte ich trotzdem auf Carlas Worte und warf Luana kurz einen Blick zu, mit einem kleinen Schmunzeln. Für mich war es selbst ziemlich unglaublich, dass es zwischen uns vielleicht wieder so wie früher werden könnte.
Auf dem Weg ins Klassenzimmer begrüßte ich ihm Gehen noch einige Leute. Nebenbei fragte ich mich, ob der Bruder von dem Typen, der Marina getötet hatte, es wagte, wieder hier aufzutauchen. Als wir im Klassenzimmer waren, kam ein mir fremder Typ dazu, der ab der Sekunde seines Auftauchens wortwörtlich an Carla klebte. Polo hatte sich ein paar Meter entfernt bereits hingesetzt. Was war da los?
Ich setzte mich selbst an einen freien Tisch und schmunzelte, als Joaquin sich neben mich fallen ließ. Dann verdrehte ich die Augen wegen seiner Frage. "Nein", antwortete ich knapp.
Da kamen zwei Mädchen rein, die ich noch nie gesehen hatte, und Joaquin warf dem blonden Mädchen sein berüchtigtes Lächeln zu. "Freundin von dir?", fragte ich. "Wie viele Freundinnen hattest du letztes Jahr? Ich gehe doch stark davon aus, dass du nicht mehr mit Ramona zusammen bist." Als ich gegangen war, hatte er seine Frauen alle zwei Wochen gewechselt.
-
Ximena
Die Frau hinter dem Schreibtisch redete sehr schnell auf mich ein, drückte mir mehrere Dokumente in die Hand und schickte mich dann schon wieder raus. Mir schwirrte etwas der Kopf. Kurz suchte ich unter den ganzen Blättern nach der Nummer meines Spinds und machte mich dann erstmal auf die Suche nach diesem, um meine Sachen abzulegen. Um mich herum wuselten die Leute mittlerweile nur so, Leute unterhielten sich, freuten sich ihre Freunde nach den Ferien wieder zu sehen und sprachen davon, wie sie ihre Ferien auf den Bahamas oder auf Fiji verbracht hatten. Ich war wirklich am falschen Ort.
Als ich fertig war, sah ich auf meinen Stundenplan. Geschichte. Also eilte ich los, um noch rechtzeitig zum Unterricht zu kommen. Direkt vor dem Klassenzimmer traf ich wieder auf Nadia, die mich nur anlächelte und dann mit mir hinein ging.
Und da war er wieder, der Typ mit diesem Lächeln, welches er mir schon wieder zuwarf. Was sollte das?
"Was ist sein Problem?", fragte ich Nadia, angeblich so laut, dass er mich hören konnte.
"Er ist Joaquin, das ist sein Problem", war ihre Antwort und wir setzten uns relativ weit hinten im Raum an einen freien Tisch.
Natürlich waren Luanas Freundinnen wütend auf mich, nachdem ich ein Jahr lang vollkommen aus ihrem Leben verschwunden war, ohne auch nur ein Lebenszeichen von mir zu geben. Das war verständlich, daher ließ ich es einfach nur und sagte nichts weiter dazu. Ich hoffte einfach, dass das lockere Verhältnis zwischen Luana und mir ihnen ausreichte, um zu zeigen, dass zwischen uns soweit alles in Ordnung war.
"Ist notiert", erwiderte ich trotzdem auf Carlas Worte und warf Luana kurz einen Blick zu, mit einem kleinen Schmunzeln. Für mich war es selbst ziemlich unglaublich, dass es zwischen uns vielleicht wieder so wie früher werden könnte.
Auf dem Weg ins Klassenzimmer begrüßte ich ihm Gehen noch einige Leute. Nebenbei fragte ich mich, ob der Bruder von dem Typen, der Marina getötet hatte, es wagte, wieder hier aufzutauchen. Als wir im Klassenzimmer waren, kam ein mir fremder Typ dazu, der ab der Sekunde seines Auftauchens wortwörtlich an Carla klebte. Polo hatte sich ein paar Meter entfernt bereits hingesetzt. Was war da los?
Ich setzte mich selbst an einen freien Tisch und schmunzelte, als Joaquin sich neben mich fallen ließ. Dann verdrehte ich die Augen wegen seiner Frage. "Nein", antwortete ich knapp.
Da kamen zwei Mädchen rein, die ich noch nie gesehen hatte, und Joaquin warf dem blonden Mädchen sein berüchtigtes Lächeln zu. "Freundin von dir?", fragte ich. "Wie viele Freundinnen hattest du letztes Jahr? Ich gehe doch stark davon aus, dass du nicht mehr mit Ramona zusammen bist." Als ich gegangen war, hatte er seine Frauen alle zwei Wochen gewechselt.
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Ximena
Die Frau hinter dem Schreibtisch redete sehr schnell auf mich ein, drückte mir mehrere Dokumente in die Hand und schickte mich dann schon wieder raus. Mir schwirrte etwas der Kopf. Kurz suchte ich unter den ganzen Blättern nach der Nummer meines Spinds und machte mich dann erstmal auf die Suche nach diesem, um meine Sachen abzulegen. Um mich herum wuselten die Leute mittlerweile nur so, Leute unterhielten sich, freuten sich ihre Freunde nach den Ferien wieder zu sehen und sprachen davon, wie sie ihre Ferien auf den Bahamas oder auf Fiji verbracht hatten. Ich war wirklich am falschen Ort.
Als ich fertig war, sah ich auf meinen Stundenplan. Geschichte. Also eilte ich los, um noch rechtzeitig zum Unterricht zu kommen. Direkt vor dem Klassenzimmer traf ich wieder auf Nadia, die mich nur anlächelte und dann mit mir hinein ging.
Und da war er wieder, der Typ mit diesem Lächeln, welches er mir schon wieder zuwarf. Was sollte das?
"Was ist sein Problem?", fragte ich Nadia, angeblich so laut, dass er mich hören konnte.
"Er ist Joaquin, das ist sein Problem", war ihre Antwort und wir setzten uns relativ weit hinten im Raum an einen freien Tisch.
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Rang: Literaturgott
Beitrag #49, verfasst am 17.04.2020 | 11:56 Uhr
Luana
Während ich versuchte die Blicke der anderen zu ignorieren, merkte ich plötzlich wie jemand begann mit meinen Haaren zu spielen, mit einem Blick nach rechts wurde mir jedoch klar, dass es Valerio war, seine Hand wanderte zu meiner Schulter und drückte sie:“Entspann dich, Princesa.“
Valerio konnte wahrscheinlich nur so entspannt sein, weil er den ganzen Mist nicht mitbekommen hatte, obwohl Joaquin war auch so ein Sonderfall und er war dabei, ganz entspannt unterhielt er sich mit Arlo und versuchte während dessen mit ein paar nichts ahnenden Mädels zu flirten.
Entspannt legte Valerio seinen Arm auf meine Stuhllehne und wechselte abrupt das Thema:“Du und Ander seid also nicht mehr zusammen. Das heißt du bist single?“
-
Joaquin
Da war er schon ein Jahr weg von seinen Eltern in Californien und dann nutzte er es nicht einmal aus. Unglaublich.
„Ramona“, ich musste kurz überlegen, wen er meinte,“Ja, das ging nicht mehr lange gut. Sie war furchtbar anstrengend und hing an mir wie eine Klette. Nach ihr hatte ich vier Freundinnen, aber jetzt hatte ich schon über ein halbes Jahr keine mehr, weil ich habe wichtigeres zu tun.“
Die Stimmung war nicht schlecht dafür, dass vor ein paar Wochen unsere Klassenkameradin umgebracht wurde, aber sie kippte, als Samuel das Klassenzimmer betrat. Ich musste schwer schlucken, warum konnte der Kerl sich nicht fernhalten, er muss doch wissen, dass es nur damit enden kann, dass Guzman ausrastet.
-
Nadia
Es war schön jemanden da zu haben mit dem ich vorher schon gut befreundet war, vor allem weil ich mir dadurch erhoffte mal mit jemandem reden zu können, der eine gewisse emotionale Reife hatte.
Über Joaquins Verhalten konnte ich nur die Augen verdrehen, er hatte letzte Schuljahr so viele Freundinnen und gleichzeitig hörte ich so viele Mädels, die darüber geredet hatten, dass er weniger interessiert schien. Eigentlich war alles so wie immer, außer ein paar neuer Gesichter, aber die Stimmung erschien fast wie immer. Außer Guzmán, Lucretia und Luana wirkten alle so wie immer.
„Glaub mir, die Schüler von hier bedeuten nur Ärger“, sagte ich leise zu Ximena. Und das wurde bestätigt, als Samuel rein kam und ich zu sehen musste, wie Guzmán auf ihn losgehen wollte, zurückgehalten von seinen Freunden.
Während ich versuchte die Blicke der anderen zu ignorieren, merkte ich plötzlich wie jemand begann mit meinen Haaren zu spielen, mit einem Blick nach rechts wurde mir jedoch klar, dass es Valerio war, seine Hand wanderte zu meiner Schulter und drückte sie:“Entspann dich, Princesa.“
Valerio konnte wahrscheinlich nur so entspannt sein, weil er den ganzen Mist nicht mitbekommen hatte, obwohl Joaquin war auch so ein Sonderfall und er war dabei, ganz entspannt unterhielt er sich mit Arlo und versuchte während dessen mit ein paar nichts ahnenden Mädels zu flirten.
Entspannt legte Valerio seinen Arm auf meine Stuhllehne und wechselte abrupt das Thema:“Du und Ander seid also nicht mehr zusammen. Das heißt du bist single?“
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Joaquin
Da war er schon ein Jahr weg von seinen Eltern in Californien und dann nutzte er es nicht einmal aus. Unglaublich.
„Ramona“, ich musste kurz überlegen, wen er meinte,“Ja, das ging nicht mehr lange gut. Sie war furchtbar anstrengend und hing an mir wie eine Klette. Nach ihr hatte ich vier Freundinnen, aber jetzt hatte ich schon über ein halbes Jahr keine mehr, weil ich habe wichtigeres zu tun.“
Die Stimmung war nicht schlecht dafür, dass vor ein paar Wochen unsere Klassenkameradin umgebracht wurde, aber sie kippte, als Samuel das Klassenzimmer betrat. Ich musste schwer schlucken, warum konnte der Kerl sich nicht fernhalten, er muss doch wissen, dass es nur damit enden kann, dass Guzman ausrastet.
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Nadia
Es war schön jemanden da zu haben mit dem ich vorher schon gut befreundet war, vor allem weil ich mir dadurch erhoffte mal mit jemandem reden zu können, der eine gewisse emotionale Reife hatte.
Über Joaquins Verhalten konnte ich nur die Augen verdrehen, er hatte letzte Schuljahr so viele Freundinnen und gleichzeitig hörte ich so viele Mädels, die darüber geredet hatten, dass er weniger interessiert schien. Eigentlich war alles so wie immer, außer ein paar neuer Gesichter, aber die Stimmung erschien fast wie immer. Außer Guzmán, Lucretia und Luana wirkten alle so wie immer.
„Glaub mir, die Schüler von hier bedeuten nur Ärger“, sagte ich leise zu Ximena. Und das wurde bestätigt, als Samuel rein kam und ich zu sehen musste, wie Guzmán auf ihn losgehen wollte, zurückgehalten von seinen Freunden.
3. November 2013 in Köln*-*
25. Juni 2014 in Mönchengladbach *-*
25. Juni 2014 in Mönchengladbach *-*
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Rang: Kolumnenschreiber
Beitrag #50, verfasst am 17.04.2020 | 14:05 Uhr
Arlo
Nebenbei bekam ich mit, wie Valerio seine Hand auf Luanas Schulter legte. Es gefiel mir nicht, überhaupt nicht, aber ich hielt mich zurück. Auch wenn jeder Valerios Ruf kannte, er stand Joaquin in der Hinsicht wirklich in nichts hinterher. Ich hoffte einfach, dass Luana das wusste und nicht darauf einging. Als er sie dann aber auch noch fragte, ob sie single war, musste ich mich wirklich zusammenreißen.
Ich konzentrierte mich einfach auf Joaquin neben mir, der von seinen Exfreundinnen erzählte. Es mochte sein, dass er seit einem halben single war, aber ich bezweifelte es doch sehr stark, dass er wie ein Mönch lebte.
Gerade als ich ihm antworten wollte, sprang Guzmán vor uns von seinem Stuhl auf und stürzte sich regelrecht auf einen ziemlich unscheinbar aussehenden Typen. Ich stand auf, eilte nach vorne und hielt ihn an den Armen fest, zusammen mit Ander.
Das war dann wohl Samuel, nahm ich an.
"Ganz ruhig, mach nichts dummes", sagte ich zu meinem alten Kumpel. Er warf mir einen bösen Blick zu und riss seinen Arm dann los, um sich hinzusetzen. Samuel verschwand solange in den hinteren Teils des Klassenzimmers und setzte sich hinter die beiden Mädchen, die Joaquin mit seinem Lächeln beglückt hatte.
Mit einem Seufzen ließ ich mich wieder neben ihn fallen. "Das geht ja schon gut los."
-
Ximena
Ich lebte natürlich nicht hinter dem Mond, die Nachricht über den Tod einer Schülerin dieser Schule war wochenlang überall in den Nachrichten gewesen. Die ganze Stadt kannte die Geschichte. Der Bruder eines ehemaligen Mitschülers von mir, Samuel, hatte dieses Mädchen erschlagen. Angeblich, an der Sache war irgendetwas faul. Das wusste auch jeder, der die Artikel aufmerksam gelesen hatte. Dass ich direkt in meiner ersten Stunde hier in einem Zimmer mit allen irgendwie beteiligten Leuten sitzen würde, hätte ich allerdings nicht erwartet. Bis zu dem Zeitpunkt, als Samuel den Raum betrat, ahnte ich das auch nicht. Doch als er rein kam, schlug die Stimmung schlagartig um.
Etwas erschrocken beobachtete ich, was gerade vor meinen Augen passierte. Einer der reichen Kerle wurde gerade so noch von seinen Freunden festgehalten, sonst hätte Samuel sehr schnell ein blaues Auge gehabt. Ohne ein Wort kam er nach hinten und setzte sich an den Tisch hinter Nadia und mir. Er wirkte irgendwie ... Traurig.
"Hey, Samu", sagte ich zu ihm. Es wäre unhöflich, ihn einfach zu ignorieren. Seine Antwort war nur ein kleines Lächeln in meine Richtung. Und dann kam der Lehrer rein und die Stunde ging los.
Nebenbei bekam ich mit, wie Valerio seine Hand auf Luanas Schulter legte. Es gefiel mir nicht, überhaupt nicht, aber ich hielt mich zurück. Auch wenn jeder Valerios Ruf kannte, er stand Joaquin in der Hinsicht wirklich in nichts hinterher. Ich hoffte einfach, dass Luana das wusste und nicht darauf einging. Als er sie dann aber auch noch fragte, ob sie single war, musste ich mich wirklich zusammenreißen.
Ich konzentrierte mich einfach auf Joaquin neben mir, der von seinen Exfreundinnen erzählte. Es mochte sein, dass er seit einem halben single war, aber ich bezweifelte es doch sehr stark, dass er wie ein Mönch lebte.
Gerade als ich ihm antworten wollte, sprang Guzmán vor uns von seinem Stuhl auf und stürzte sich regelrecht auf einen ziemlich unscheinbar aussehenden Typen. Ich stand auf, eilte nach vorne und hielt ihn an den Armen fest, zusammen mit Ander.
Das war dann wohl Samuel, nahm ich an.
"Ganz ruhig, mach nichts dummes", sagte ich zu meinem alten Kumpel. Er warf mir einen bösen Blick zu und riss seinen Arm dann los, um sich hinzusetzen. Samuel verschwand solange in den hinteren Teils des Klassenzimmers und setzte sich hinter die beiden Mädchen, die Joaquin mit seinem Lächeln beglückt hatte.
Mit einem Seufzen ließ ich mich wieder neben ihn fallen. "Das geht ja schon gut los."
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Ximena
Ich lebte natürlich nicht hinter dem Mond, die Nachricht über den Tod einer Schülerin dieser Schule war wochenlang überall in den Nachrichten gewesen. Die ganze Stadt kannte die Geschichte. Der Bruder eines ehemaligen Mitschülers von mir, Samuel, hatte dieses Mädchen erschlagen. Angeblich, an der Sache war irgendetwas faul. Das wusste auch jeder, der die Artikel aufmerksam gelesen hatte. Dass ich direkt in meiner ersten Stunde hier in einem Zimmer mit allen irgendwie beteiligten Leuten sitzen würde, hätte ich allerdings nicht erwartet. Bis zu dem Zeitpunkt, als Samuel den Raum betrat, ahnte ich das auch nicht. Doch als er rein kam, schlug die Stimmung schlagartig um.
Etwas erschrocken beobachtete ich, was gerade vor meinen Augen passierte. Einer der reichen Kerle wurde gerade so noch von seinen Freunden festgehalten, sonst hätte Samuel sehr schnell ein blaues Auge gehabt. Ohne ein Wort kam er nach hinten und setzte sich an den Tisch hinter Nadia und mir. Er wirkte irgendwie ... Traurig.
"Hey, Samu", sagte ich zu ihm. Es wäre unhöflich, ihn einfach zu ignorieren. Seine Antwort war nur ein kleines Lächeln in meine Richtung. Und dann kam der Lehrer rein und die Stunde ging los.