FanFiktion.de - Forum / Rollenspiele - Rollenspiele / [2er-RPG] Shit gets dark and you lose it all [ELITE, P16]
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Beitrag #51, verfasst am 17.04.2020 | 22:41 Uhr
Luana
Ich musste lachen, als Valerio mich fragte, ob ich single war. Grinsend lehnte ich mich zurück, worauf er seinen Arm um meine Schultern legte, ich flirtete zurück:“Und wenn es so wäre?“
Von Lu wusste er wahrscheinlich, dass ich single war und auch wenn wir alle seinen Ruf kannten, war Valerio gute Ablenkung von den Blicken der anderen, meinem schlechten Gewissen, der Situation zuhause und Arlo nicht zu vergessen.
Doch bevor wir unsere Unterhaltung fortsetzen konnten, kam Samuel rein. Bis jetzt hatte ich gehofft, dass er einfach der Schule fernbleiben würde, ich wäre ja sogar am liebsten zuhause geblieben, ich hatte keine Ahnung wo er den Mut hernahm zur Schule zu gehen. Und noch bevor irgendjemand anderes reagieren konnte, ging Guzmán schon auf ihn los. Die Spannung im Klassenraum war kaum auszuhalten, auch als die Lehrerin noch reinkam, dreist wie Valerio war, schlug er vor heute Abend zu feiern. Der Großteil der Klasse schien sich überraschend schnell von der Idee zu begeistern.
„Musste das sein?“, fragte ich ihn genervt, dass er nicht besonders sensibel war, wusste ich, aber das? Noch mehr überraschte es mich jedoch, dass Guzmán und die anderen ihm zustimmten.
„Komm schon, du hast dir Spaß verdient“, erwiderte Valerio jedoch nur und dann ging auch schon der Unterricht los.
-
Joaquin
Noch bevor Polo oder ich reagieren konnten, waren Ander und Arlo schon an Guzmáns Seite, überraschenderweise hörte er sogar auf sie und setzte sich wieder neben Lu, als Valerios Vorschlag und die Zustimmung der Anderen mich sprachlos machten. Sogar für mich war es schwierig daran zu denken, heute Abend zu feiern und zu saufen, obwohl Marina erst vor ein paar Wochen gestorben war.
Unschlüssig sah ich zu Arlo und fragte leise:“Gehst du hin?“
Das fühlte sich falsch an, aber ich wollte auch nicht als einziger nicht gehen, Guzman sagte, dass wir feiern gingen und irgendwie wollte keiner von uns nein sagen, außer Luana, die ziemlich wütend schien. Verständlich sie war Marinas beste Freundin vor ihrem Streit. Wahrscheinlich machte Arlo es davon abhängig ob sie ging, ich konnte mir nicht vorstellen, dass er heute Abend feiern wollte, aber er ließ Luana schon immer nur ungerne alleine.
Ich musste lachen, als Valerio mich fragte, ob ich single war. Grinsend lehnte ich mich zurück, worauf er seinen Arm um meine Schultern legte, ich flirtete zurück:“Und wenn es so wäre?“
Von Lu wusste er wahrscheinlich, dass ich single war und auch wenn wir alle seinen Ruf kannten, war Valerio gute Ablenkung von den Blicken der anderen, meinem schlechten Gewissen, der Situation zuhause und Arlo nicht zu vergessen.
Doch bevor wir unsere Unterhaltung fortsetzen konnten, kam Samuel rein. Bis jetzt hatte ich gehofft, dass er einfach der Schule fernbleiben würde, ich wäre ja sogar am liebsten zuhause geblieben, ich hatte keine Ahnung wo er den Mut hernahm zur Schule zu gehen. Und noch bevor irgendjemand anderes reagieren konnte, ging Guzmán schon auf ihn los. Die Spannung im Klassenraum war kaum auszuhalten, auch als die Lehrerin noch reinkam, dreist wie Valerio war, schlug er vor heute Abend zu feiern. Der Großteil der Klasse schien sich überraschend schnell von der Idee zu begeistern.
„Musste das sein?“, fragte ich ihn genervt, dass er nicht besonders sensibel war, wusste ich, aber das? Noch mehr überraschte es mich jedoch, dass Guzmán und die anderen ihm zustimmten.
„Komm schon, du hast dir Spaß verdient“, erwiderte Valerio jedoch nur und dann ging auch schon der Unterricht los.
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Joaquin
Noch bevor Polo oder ich reagieren konnten, waren Ander und Arlo schon an Guzmáns Seite, überraschenderweise hörte er sogar auf sie und setzte sich wieder neben Lu, als Valerios Vorschlag und die Zustimmung der Anderen mich sprachlos machten. Sogar für mich war es schwierig daran zu denken, heute Abend zu feiern und zu saufen, obwohl Marina erst vor ein paar Wochen gestorben war.
Unschlüssig sah ich zu Arlo und fragte leise:“Gehst du hin?“
Das fühlte sich falsch an, aber ich wollte auch nicht als einziger nicht gehen, Guzman sagte, dass wir feiern gingen und irgendwie wollte keiner von uns nein sagen, außer Luana, die ziemlich wütend schien. Verständlich sie war Marinas beste Freundin vor ihrem Streit. Wahrscheinlich machte Arlo es davon abhängig ob sie ging, ich konnte mir nicht vorstellen, dass er heute Abend feiern wollte, aber er ließ Luana schon immer nur ungerne alleine.
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Beitrag #52, verfasst am 18.04.2020 | 19:48 Uhr
Arlo
Wenn Guzmán am liebsten Samuel den Hals umdrehen wollte, hätte ich im Moment sehr gerne dasselbe mit Valerio gemacht. Er sollte seine Finger von Luana lassen. Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass ich vor meiner Abreise in die Staaten so eifersüchtig gewesen war auf andere Männer, die mit meiner Stiefschwester zu tun hatten. Und warum musste sie auch noch auf seine Flirterei eingehen? Ich musste mich richtig zusammenreißen, um einen neutralen Gesichtsausdruck beizubehalten. In der Hoffnung, dass niemand erahnen konnte, was in mir vor sich ging.
Mein Blick wanderte zu Joaquin, als er mich fragte, ob ich am Abend mit den anderen Feiern gehen würde. Ich zuckte leicht mit den Schultern. "Klar, warum nicht. Ablenkung können wir alle ganz gut gebrauchen, glaube ich", antwortete ich. "Auf andere Gedanken kommen, zumindest für einen Abend. So gut es eben geht." Ganz vergessen konnten wir alle wohl nur unter dem Einfluss von sehr viel Alkohol.
Es entging mir nicht, dass Luana von der Idee nicht besonders begeistert war. Verständlich, schließlich war es ihre beste Freundin, um die es die ganze Zeit ging. Es war natürlich ihre Wahl, aber ich glaubte, Ablenkung könnte ihr wirklich gut tun.
-
Ximena
Dass die Stunde eigentlich angefangen hatte, schien die Leute vor mir nicht wirklich zu interessieren, sie sprachen einfach weiter. Vor allem der Typ mit dem Lächeln und sein Sitznachbar. Ich musste mich wirklich konzentrieren, um die Lehrerin ganz vorne im Raum zu verstehen. Zum Glück war Nadia neben mir genauso konzentriert wie ich. Ihre Anwesenheit beruhigte mich, die Anwesenheit von jemandem, den ich kannte und der zumindest ansatzweise aus derselben Welt kam wie ich. Mit den anderen in dem Klassenzimmer verband mich gar nichts. Ich ging mit ihnen auf dieselbe Schule, das war's.
Nach dem Ende der Stunde packte ich meine Tasche zusammen und warf dann einen Blick auf meinen Stundenplan. "Wo musst du als nächstes hin?", fragte Nadia mich mit einem freundlichen Lächeln.
"Physik", antwortete ich und sah zu ihr.
"Dafür musst du in den zweiten Stock, da sind die Klassenzimmer für die Naturwissenschaften", sagte sie. "Ich würde dich gerne begleiten, aber ich hab als nächstes Englisch."
"Ich kann dich mitnehmen, ich hab Biologie", sagte jemand hinter mir und ich drehte mich um, um Samuel überrascht anzusehen.
Wenn Guzmán am liebsten Samuel den Hals umdrehen wollte, hätte ich im Moment sehr gerne dasselbe mit Valerio gemacht. Er sollte seine Finger von Luana lassen. Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass ich vor meiner Abreise in die Staaten so eifersüchtig gewesen war auf andere Männer, die mit meiner Stiefschwester zu tun hatten. Und warum musste sie auch noch auf seine Flirterei eingehen? Ich musste mich richtig zusammenreißen, um einen neutralen Gesichtsausdruck beizubehalten. In der Hoffnung, dass niemand erahnen konnte, was in mir vor sich ging.
Mein Blick wanderte zu Joaquin, als er mich fragte, ob ich am Abend mit den anderen Feiern gehen würde. Ich zuckte leicht mit den Schultern. "Klar, warum nicht. Ablenkung können wir alle ganz gut gebrauchen, glaube ich", antwortete ich. "Auf andere Gedanken kommen, zumindest für einen Abend. So gut es eben geht." Ganz vergessen konnten wir alle wohl nur unter dem Einfluss von sehr viel Alkohol.
Es entging mir nicht, dass Luana von der Idee nicht besonders begeistert war. Verständlich, schließlich war es ihre beste Freundin, um die es die ganze Zeit ging. Es war natürlich ihre Wahl, aber ich glaubte, Ablenkung könnte ihr wirklich gut tun.
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Ximena
Dass die Stunde eigentlich angefangen hatte, schien die Leute vor mir nicht wirklich zu interessieren, sie sprachen einfach weiter. Vor allem der Typ mit dem Lächeln und sein Sitznachbar. Ich musste mich wirklich konzentrieren, um die Lehrerin ganz vorne im Raum zu verstehen. Zum Glück war Nadia neben mir genauso konzentriert wie ich. Ihre Anwesenheit beruhigte mich, die Anwesenheit von jemandem, den ich kannte und der zumindest ansatzweise aus derselben Welt kam wie ich. Mit den anderen in dem Klassenzimmer verband mich gar nichts. Ich ging mit ihnen auf dieselbe Schule, das war's.
Nach dem Ende der Stunde packte ich meine Tasche zusammen und warf dann einen Blick auf meinen Stundenplan. "Wo musst du als nächstes hin?", fragte Nadia mich mit einem freundlichen Lächeln.
"Physik", antwortete ich und sah zu ihr.
"Dafür musst du in den zweiten Stock, da sind die Klassenzimmer für die Naturwissenschaften", sagte sie. "Ich würde dich gerne begleiten, aber ich hab als nächstes Englisch."
"Ich kann dich mitnehmen, ich hab Biologie", sagte jemand hinter mir und ich drehte mich um, um Samuel überrascht anzusehen.
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Beitrag #53, verfasst am 18.04.2020 | 21:31 Uhr
Luana
Während der Stunde ließ ich mich nicht von Valerio beirren, ich war in den letzten zwei Jahren nicht eine der besten Schülerinnen gewesen, um mir das jetzt kaputt zu machen. Valerio schien das auch nach ein paar Minuten zu merken und beließ es dabei mit meinen Haarspitzen zu spielen, während er eigentlich mitmachen sollte, aber das schien ihn recht wenig zu jucken.
Nach der Stunde, packte ich meine Sachen, glücklicherweise hatte ich die nächste Stunde mit Lu, ich war froh, dass ich dieses Jahr im Gegensatz zum letzten keinen Kurs alleine hatte. Lu hakte sich bei mir unter um zusammen mit ihr zu Physik zu gehen, als Valerio mir hinterher rief, überraschend sanft lächelnd:“Überleg es dir mit heute Abend. Wir hätten dich alle gerne dabei.“
Ich war mir wirklich nicht sicher, ob ich hingehen sollte, aber wenn alle wollten, dass ich mitkam und Arlo auch gehen würde, war es schwer nein zu sagen. Vielleicht tut es gut mich mal abzulenken und solange Arlo dabei war, würden unsere Eltern es mir auch erlauben.
„Komm für Carla und mich mit“, sagte Lu und ich konnte nicht anders als zuzusagen,“Na, schön. Ich komme mit.“
-
Joaquin
Ich nickte, er hatte wahrscheinlich Recht und bestimmt würde es uns erleichtern, wieder einigermaßen zur Tagesordnung überzugehen, Marina würde immer ein Loch hinterlassen, aber irgendwann musste es weitergehen und es war ja auch nicht so, als wäre es gestern gewesen. Dass neben Guzmán, dann auch Luana zusagte, beruhigte mein Gewissen.
Bevor ich zum Spanisch Unterricht ging mit Carla, Christian, Polo und Guzmán konnte ich es mir nicht verkneifen zu Arlo zu sagen, sodass Valerio es nicht hörte:“Ich würde nur heute Abend auf deine Schwester aufpassen.“
Auch wenn ich mir sicher war, dass Luana genau wusste, worauf sie sich einließ, wenn sie sich auf Valerio einließ, aber Arlo schien schon immer große Beschützerinstinkte gehabt zu haben, wenn es um sie ging.
Während der Stunde ließ ich mich nicht von Valerio beirren, ich war in den letzten zwei Jahren nicht eine der besten Schülerinnen gewesen, um mir das jetzt kaputt zu machen. Valerio schien das auch nach ein paar Minuten zu merken und beließ es dabei mit meinen Haarspitzen zu spielen, während er eigentlich mitmachen sollte, aber das schien ihn recht wenig zu jucken.
Nach der Stunde, packte ich meine Sachen, glücklicherweise hatte ich die nächste Stunde mit Lu, ich war froh, dass ich dieses Jahr im Gegensatz zum letzten keinen Kurs alleine hatte. Lu hakte sich bei mir unter um zusammen mit ihr zu Physik zu gehen, als Valerio mir hinterher rief, überraschend sanft lächelnd:“Überleg es dir mit heute Abend. Wir hätten dich alle gerne dabei.“
Ich war mir wirklich nicht sicher, ob ich hingehen sollte, aber wenn alle wollten, dass ich mitkam und Arlo auch gehen würde, war es schwer nein zu sagen. Vielleicht tut es gut mich mal abzulenken und solange Arlo dabei war, würden unsere Eltern es mir auch erlauben.
„Komm für Carla und mich mit“, sagte Lu und ich konnte nicht anders als zuzusagen,“Na, schön. Ich komme mit.“
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Joaquin
Ich nickte, er hatte wahrscheinlich Recht und bestimmt würde es uns erleichtern, wieder einigermaßen zur Tagesordnung überzugehen, Marina würde immer ein Loch hinterlassen, aber irgendwann musste es weitergehen und es war ja auch nicht so, als wäre es gestern gewesen. Dass neben Guzmán, dann auch Luana zusagte, beruhigte mein Gewissen.
Bevor ich zum Spanisch Unterricht ging mit Carla, Christian, Polo und Guzmán konnte ich es mir nicht verkneifen zu Arlo zu sagen, sodass Valerio es nicht hörte:“Ich würde nur heute Abend auf deine Schwester aufpassen.“
Auch wenn ich mir sicher war, dass Luana genau wusste, worauf sie sich einließ, wenn sie sich auf Valerio einließ, aber Arlo schien schon immer große Beschützerinstinkte gehabt zu haben, wenn es um sie ging.
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Beitrag #54, verfasst am 18.04.2020 | 21:56 Uhr
Arlo
Immer wieder sah ich während der Stunde zu Valerio und Luana und jedes Mal musste ich mich wirklich zurückhalten, Valerio nicht auf die Finger zu hauen. Jeder an dieser Schule kannte seinen Ruf, meiner Meinung nach war er sogar nochmal auf einem anderen Level als Joaquin. Dieser war nicht ansatzweise so selbstzentriert wie Lus Bruder.
Bis zum Ende der Stunde hatten alle zugesagt, am Abend mit zum Feiern zu gehen, sogar Luana. Ich hoffte einfach, dass dann zumindest ansatzweise alles wieder so wie früher sein konnte. Für einen Abend, bevor wir wieder in die Schule gingen und Marina einfach überall war. Sogar ich spürte das und ich war im letzten Jahr nicht einmal hier gewesen.
"Oh, keine Sorge, das werde ich", sagte ich zu Joaquin. Sie war viel zu gut für Valerio. Kein Mann war gut genug für sie.
Daraufhin schulterte ich meine Tasche und folgte Guzmán und einigen anderen zum Spanischunterricht. Jedoch nicht, ohne Luana einen Moment hinterher zu sehen, bevor sie mit Lu am Arm ins Treppenhaus abbog.
-
Ximena
Nachdem ich darauf gewartet hatte, dass auch Samuel seine Sachen gesammelt hatte, folgte ich ihm nach draußen und dann den langen Flur entlang. Wir redeten nicht miteinander, keiner wusste, was er sagen sollte. Während er neben mir her lief, konnte man von Samuel eine Aura der Verunsicherung und des Schmerzes ausgehen spüren. Er sah niemandem ins Gesicht und wurde auf dem Weg in den zweiten Stock mehrmals von der Seite angemacht. Ich verstand das nicht. Klar, ich wusste nicht, was genau passiert war, aber er war nicht sein Bruder.
"Bis dann", sagte er schließlich zu mir und bog in ein Klassenzimmer ab. Ich ging noch ein paar Meter weiter und betrat schließlich den Physikraum.
Sofort fühlte ich mich etwas wohler. Bilder von Planeten und dem Sonnensystem an den Wänden, Formeln an der Tafel. Das war schon eher meine Welt. Ich setzte mich seitlich in die zweite Reihe und packte meine Sachen aus. Ein paar der anderen Schüler erkannte ich wieder, sie waren auch in meiner Geschichtsklasse. Unter anderem zwei sehr furchteinflößend wirkende Mädchen, die direkt hinter mir saßen.
Immer wieder sah ich während der Stunde zu Valerio und Luana und jedes Mal musste ich mich wirklich zurückhalten, Valerio nicht auf die Finger zu hauen. Jeder an dieser Schule kannte seinen Ruf, meiner Meinung nach war er sogar nochmal auf einem anderen Level als Joaquin. Dieser war nicht ansatzweise so selbstzentriert wie Lus Bruder.
Bis zum Ende der Stunde hatten alle zugesagt, am Abend mit zum Feiern zu gehen, sogar Luana. Ich hoffte einfach, dass dann zumindest ansatzweise alles wieder so wie früher sein konnte. Für einen Abend, bevor wir wieder in die Schule gingen und Marina einfach überall war. Sogar ich spürte das und ich war im letzten Jahr nicht einmal hier gewesen.
"Oh, keine Sorge, das werde ich", sagte ich zu Joaquin. Sie war viel zu gut für Valerio. Kein Mann war gut genug für sie.
Daraufhin schulterte ich meine Tasche und folgte Guzmán und einigen anderen zum Spanischunterricht. Jedoch nicht, ohne Luana einen Moment hinterher zu sehen, bevor sie mit Lu am Arm ins Treppenhaus abbog.
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Ximena
Nachdem ich darauf gewartet hatte, dass auch Samuel seine Sachen gesammelt hatte, folgte ich ihm nach draußen und dann den langen Flur entlang. Wir redeten nicht miteinander, keiner wusste, was er sagen sollte. Während er neben mir her lief, konnte man von Samuel eine Aura der Verunsicherung und des Schmerzes ausgehen spüren. Er sah niemandem ins Gesicht und wurde auf dem Weg in den zweiten Stock mehrmals von der Seite angemacht. Ich verstand das nicht. Klar, ich wusste nicht, was genau passiert war, aber er war nicht sein Bruder.
"Bis dann", sagte er schließlich zu mir und bog in ein Klassenzimmer ab. Ich ging noch ein paar Meter weiter und betrat schließlich den Physikraum.
Sofort fühlte ich mich etwas wohler. Bilder von Planeten und dem Sonnensystem an den Wänden, Formeln an der Tafel. Das war schon eher meine Welt. Ich setzte mich seitlich in die zweite Reihe und packte meine Sachen aus. Ein paar der anderen Schüler erkannte ich wieder, sie waren auch in meiner Geschichtsklasse. Unter anderem zwei sehr furchteinflößend wirkende Mädchen, die direkt hinter mir saßen.
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Beitrag #55, verfasst am 18.04.2020 | 23:35 Uhr
Luana
Es wäre auch zu schön gewesen den Tag um zu bekommen, ohne mir irgendeinen blöden Spruch anhören zu müssen, doch als ich Mathe hatte, konnte Samuel sich nicht mehr zurückhalten und fragte mich, wie ich es wagen konnte so entspannt zur Schule zu kommen, nachdem was ich getan hatte. Ich hatte schon damit gerechnet, weswegen ich nur erwiderte, dass ich ihn dasselbe fragen konnte, immerhin war ich nicht diejenige, die auf den Prozesstermin im Gefängnis wartete, sondern sein Bruder. Danach hatte ich glücklicherweise meine Ruhe.
Mamá und Papá nahmen es überraschend positiv auf, dass ich mit den Anderen feiern gehen wollte und sagten mir nur, dass ich auf mich aufpassen sollte. Und Papá sagte, dass ich ihn anrufen sollte, wenn ich nach Hause wollte, wenn Arlo und ich zu unterschiedlichen Zeiten heim kamen. Es war also so wie immer. Aber ich wusste auch nicht, was sie noch zu Arlo sagten.
Ich erledigte meine Hausaufgaben, ging duschen und machte mich dann fertig. Meine Haare fielen in Locken über meinen Rücken und ich trug ein locker sitzendes, aber dafür kurzes Pailettenkleid mit Spaghettiträgern. Erst dachte ich die Regenbogen Querstreifen auf dem Kleid seien zu viel für heute Abend und dann sah ich was Carla anziehen wollte. Ich zog schwarze hohe Sandalen an und schminkte mich natürlich bis auf meinen dunkelroten Lippenstift.
-
Joaquin
Die ganze Schule wusste am Ende des Tages was Luana zu Samuel gesagt hatte, aber verübeln konnte ich es ihr nicht, die anderen hielten sie sowieso für ein Miststück, das würde ihren Ruf auch nicht mehr ruinieren. Ich war wahnsinnig froh, als der erste Schultag vorbei war und machte mich danach direkt auf dem Weg in die Turnhalle zum Training. Meine Hausarbeiten musste ich heute mal etwas zügiger erledigen, wenn ich noch in Ruhe duschen und mich fertig machen wollte, aber das ging schon.
Mein Bruder holte mich verabredet ab und ich erzählte ihm davon, dass wir heute Abend feiern gehen würden, typisch Rafael wollte er natürlich mitkommen, aber er musste morgen zum Glück arbeiten. Weswegen ich meinen Vater fragen musste, ob er mich abholen würde, was für ihn kein Problem war, seinen Studenten würde es sowieso nicht auffallen, wenn er müde war.
Ich ging entspannt duschen und machte mich dann fertig. Ich wuschelte mir einmal durch die Haare und zog mir dann eine enge weiße Jeans und ein weißes Hemd, welches ich halb offen ließ. Ich zog noch etwas Schmuck an und meine weißen Chucks. Im Club waren Guzmán, Valerio und Lu schon in der VIP Lounge.
Es wäre auch zu schön gewesen den Tag um zu bekommen, ohne mir irgendeinen blöden Spruch anhören zu müssen, doch als ich Mathe hatte, konnte Samuel sich nicht mehr zurückhalten und fragte mich, wie ich es wagen konnte so entspannt zur Schule zu kommen, nachdem was ich getan hatte. Ich hatte schon damit gerechnet, weswegen ich nur erwiderte, dass ich ihn dasselbe fragen konnte, immerhin war ich nicht diejenige, die auf den Prozesstermin im Gefängnis wartete, sondern sein Bruder. Danach hatte ich glücklicherweise meine Ruhe.
Mamá und Papá nahmen es überraschend positiv auf, dass ich mit den Anderen feiern gehen wollte und sagten mir nur, dass ich auf mich aufpassen sollte. Und Papá sagte, dass ich ihn anrufen sollte, wenn ich nach Hause wollte, wenn Arlo und ich zu unterschiedlichen Zeiten heim kamen. Es war also so wie immer. Aber ich wusste auch nicht, was sie noch zu Arlo sagten.
Ich erledigte meine Hausaufgaben, ging duschen und machte mich dann fertig. Meine Haare fielen in Locken über meinen Rücken und ich trug ein locker sitzendes, aber dafür kurzes Pailettenkleid mit Spaghettiträgern. Erst dachte ich die Regenbogen Querstreifen auf dem Kleid seien zu viel für heute Abend und dann sah ich was Carla anziehen wollte. Ich zog schwarze hohe Sandalen an und schminkte mich natürlich bis auf meinen dunkelroten Lippenstift.
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Joaquin
Die ganze Schule wusste am Ende des Tages was Luana zu Samuel gesagt hatte, aber verübeln konnte ich es ihr nicht, die anderen hielten sie sowieso für ein Miststück, das würde ihren Ruf auch nicht mehr ruinieren. Ich war wahnsinnig froh, als der erste Schultag vorbei war und machte mich danach direkt auf dem Weg in die Turnhalle zum Training. Meine Hausarbeiten musste ich heute mal etwas zügiger erledigen, wenn ich noch in Ruhe duschen und mich fertig machen wollte, aber das ging schon.
Mein Bruder holte mich verabredet ab und ich erzählte ihm davon, dass wir heute Abend feiern gehen würden, typisch Rafael wollte er natürlich mitkommen, aber er musste morgen zum Glück arbeiten. Weswegen ich meinen Vater fragen musste, ob er mich abholen würde, was für ihn kein Problem war, seinen Studenten würde es sowieso nicht auffallen, wenn er müde war.
Ich ging entspannt duschen und machte mich dann fertig. Ich wuschelte mir einmal durch die Haare und zog mir dann eine enge weiße Jeans und ein weißes Hemd, welches ich halb offen ließ. Ich zog noch etwas Schmuck an und meine weißen Chucks. Im Club waren Guzmán, Valerio und Lu schon in der VIP Lounge.
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Beitrag #56, verfasst am 19.04.2020 | 00:15 Uhr
Arlo
Zum Glück war ich nicht im selben Mathekurs wie Luana, wenn ich dort gewesen wäre, hätte ich diesem Samuel wahrscheinlich eine gescheuert. Wahrscheinlich hätte ich das auch gemacht, wenn ich ihn auf dem Gang gesehen hätte, nachdem Lu mir in der Mittagspause erzählte, was passiert war. Was bildete dieser Typ sich eigentlich ein? Luana litt unter der ganzen Situation und er war auch noch so frech, sie so von der Seite anzumachen. Das beschäftigte mich den Rest des Tages, in der Schule, auf dem Weg nach Hause, beim Joggen und als ich mich nach dem Abendessen für die Party fertig machte. Ich machte mir nicht viele Gedanken über mein Outfit, blaues Leinenhemd, Chinohose, braune Schuhe, fertig. Dementsprechend früh saß ich unten im Wohnzimmer und wartete auf Luana. Papá setzte sich kurz zu mir, sagte, dass ich auf meine Schwester aufpassen sollte. Natürlich würde ich das.
Als Luana die Treppen runter kam, stand ich auf und wartete am Fuß der Treppe auf sie. Sie sah atemberaubend aus. Ich lächelte sie an, bot ihr meinen Arm an, damit sie sich bei mir einhaken konnte.
"Können wir los?"
-
Ximena
Während der Physik- und der Mathestunden fühlte ich mich schon etwas wohler. Das war schon eher meine Welt. Und der Unterricht war anspruchsvoll, viel anspruchsvoller als an meiner alten Schule. Am Ende des Tages ging ich mit einem Turm an Hausaufgaben nach Hause, was mir ein bisschen Sorgen bereitete, aber ich schlief sowieso schon kaum, das schaffte ich schon irgendwie.
Ich holte Maya auf dem Heimweg von der Bushaltestelle ab, ihre Schule war in der Nachbarstadt. Wir liefen zusammen nach Hause, aßen etwas und dann war ich so lange mit meinen Schulaufgaben beschäftigt, dass ich fast zu spät zur Arbeit aufbrach. Eilig zog ich mich meine Uniform an, weiße Bluse und schwarze Weste mit einer engen schwarzen Hose, verabschiedete mich von meiner Schwester und eilte zu dem Club, in dem ich arbeitete. Mein Chef meckerte kurz, war dann aber wieder mit dem DJ beschäftigt, daher hatte ich Zeit, um noch schnell im Pausenraum etwas zu essen. Und nur wenige Minuten stand ich hinter der Bar.
Zum Glück war ich nicht im selben Mathekurs wie Luana, wenn ich dort gewesen wäre, hätte ich diesem Samuel wahrscheinlich eine gescheuert. Wahrscheinlich hätte ich das auch gemacht, wenn ich ihn auf dem Gang gesehen hätte, nachdem Lu mir in der Mittagspause erzählte, was passiert war. Was bildete dieser Typ sich eigentlich ein? Luana litt unter der ganzen Situation und er war auch noch so frech, sie so von der Seite anzumachen. Das beschäftigte mich den Rest des Tages, in der Schule, auf dem Weg nach Hause, beim Joggen und als ich mich nach dem Abendessen für die Party fertig machte. Ich machte mir nicht viele Gedanken über mein Outfit, blaues Leinenhemd, Chinohose, braune Schuhe, fertig. Dementsprechend früh saß ich unten im Wohnzimmer und wartete auf Luana. Papá setzte sich kurz zu mir, sagte, dass ich auf meine Schwester aufpassen sollte. Natürlich würde ich das.
Als Luana die Treppen runter kam, stand ich auf und wartete am Fuß der Treppe auf sie. Sie sah atemberaubend aus. Ich lächelte sie an, bot ihr meinen Arm an, damit sie sich bei mir einhaken konnte.
"Können wir los?"
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Ximena
Während der Physik- und der Mathestunden fühlte ich mich schon etwas wohler. Das war schon eher meine Welt. Und der Unterricht war anspruchsvoll, viel anspruchsvoller als an meiner alten Schule. Am Ende des Tages ging ich mit einem Turm an Hausaufgaben nach Hause, was mir ein bisschen Sorgen bereitete, aber ich schlief sowieso schon kaum, das schaffte ich schon irgendwie.
Ich holte Maya auf dem Heimweg von der Bushaltestelle ab, ihre Schule war in der Nachbarstadt. Wir liefen zusammen nach Hause, aßen etwas und dann war ich so lange mit meinen Schulaufgaben beschäftigt, dass ich fast zu spät zur Arbeit aufbrach. Eilig zog ich mich meine Uniform an, weiße Bluse und schwarze Weste mit einer engen schwarzen Hose, verabschiedete mich von meiner Schwester und eilte zu dem Club, in dem ich arbeitete. Mein Chef meckerte kurz, war dann aber wieder mit dem DJ beschäftigt, daher hatte ich Zeit, um noch schnell im Pausenraum etwas zu essen. Und nur wenige Minuten stand ich hinter der Bar.
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Beitrag #57, verfasst am 19.04.2020 | 00:42 Uhr
Luana
Arlo sah unverschämt gut aus, wie eigentlich immer, dabei gab er sich nicht mal Mühe. Joaquin wollte gut aussehen, aber Arlo war es egal und trotzdem sah er immer von allen am Besten aus. Ich hakte mich bei ihm und schnappte mir, während wir an der Garderobe vorbei gingen noch kurz meine schwarze Lederjacke, die Arlo freundlicherweise um meine Schultern legte. Lu hatte mir geschrieben, dass er wohl überraschend empfindlich darauf reagiert hatte, was Samuel zu mir gesagt hatte, weswegen ich, als wir im Auto saßen, sagte:“Das war heute garantiert nicht das letzte Mal, dass mir jemand vorwirft, ich hätte sie getötet. Ich komme damit zurecht, mach dir keine Sorgen um mich. Ich bin groß genug, um selbst damit umzugehen, ohne die Hilfe von meinem Bruder zu brauchen.“
Kurz darauf kamen wir jedoch schon an, heute kamen wir kaum dazu uns zu unterhalten, weswegen ich es schon fast schade fand, dass wir schon da waren. Ich brachte meine Jacke zur Garderobe und dann gingen wir hoch zu den anderen. Einige aus der Stufe waren schon da unter anderem dieses neureiche Mädel, zusammen mit Samu und Nadia. Ich hoffte, dass Arlo sich daran hielt, was ich im Auto gesagt hatte.
Bevor ich mir jedoch groß Gedanken machen konnte, hatte Lu eine Flasche Champagner für uns beide organisiert. Carla war ja mit Christian beschäftigt.
-
Joaquin
Da als ich kam, noch nicht all zu viel los war und wir alle noch definitiv viel zu nüchtern waren, ging ich zur Bar, um dort eine Flasche Vodka und Gläser zu organisieren, mir war klar, dass heute Nacht viel Alkohol fließen müsste, damit wir morgen alle wenigstens einigermaßen entspannt wieder in die Schule gehen konnten. Während ich darauf wartete dran zu kommen, füllte sich der VIP Bereich und ich winkte Arlo zu, als ich ihn und Luana erspähte. Schließlich kam ich an der Reihe und traute meinen Augen kaum, da hinter der Bar stand die hübsche Neue.
„Hübsche, ich hätte nicht gedacht dich heute hier zu sehen“, sagte ich grinsend und lehnte mich mit den Ellenbogen auf die Theke,“Ich hätte gerne eine Falsche von eurem besten Vodka und ein paar Gläser für mich und meine Freunde, du weißt ja, wir haben ein paar Sachen, die wir liebend gerne vergessen wollen. Falls du während deiner Schicht auch trinken darfst, bist du natürlich herzlich eingeladen, einen mit uns zu trinken, um auf deinen ersten Tag anzustoßen.“
Arlo sah unverschämt gut aus, wie eigentlich immer, dabei gab er sich nicht mal Mühe. Joaquin wollte gut aussehen, aber Arlo war es egal und trotzdem sah er immer von allen am Besten aus. Ich hakte mich bei ihm und schnappte mir, während wir an der Garderobe vorbei gingen noch kurz meine schwarze Lederjacke, die Arlo freundlicherweise um meine Schultern legte. Lu hatte mir geschrieben, dass er wohl überraschend empfindlich darauf reagiert hatte, was Samuel zu mir gesagt hatte, weswegen ich, als wir im Auto saßen, sagte:“Das war heute garantiert nicht das letzte Mal, dass mir jemand vorwirft, ich hätte sie getötet. Ich komme damit zurecht, mach dir keine Sorgen um mich. Ich bin groß genug, um selbst damit umzugehen, ohne die Hilfe von meinem Bruder zu brauchen.“
Kurz darauf kamen wir jedoch schon an, heute kamen wir kaum dazu uns zu unterhalten, weswegen ich es schon fast schade fand, dass wir schon da waren. Ich brachte meine Jacke zur Garderobe und dann gingen wir hoch zu den anderen. Einige aus der Stufe waren schon da unter anderem dieses neureiche Mädel, zusammen mit Samu und Nadia. Ich hoffte, dass Arlo sich daran hielt, was ich im Auto gesagt hatte.
Bevor ich mir jedoch groß Gedanken machen konnte, hatte Lu eine Flasche Champagner für uns beide organisiert. Carla war ja mit Christian beschäftigt.
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Joaquin
Da als ich kam, noch nicht all zu viel los war und wir alle noch definitiv viel zu nüchtern waren, ging ich zur Bar, um dort eine Flasche Vodka und Gläser zu organisieren, mir war klar, dass heute Nacht viel Alkohol fließen müsste, damit wir morgen alle wenigstens einigermaßen entspannt wieder in die Schule gehen konnten. Während ich darauf wartete dran zu kommen, füllte sich der VIP Bereich und ich winkte Arlo zu, als ich ihn und Luana erspähte. Schließlich kam ich an der Reihe und traute meinen Augen kaum, da hinter der Bar stand die hübsche Neue.
„Hübsche, ich hätte nicht gedacht dich heute hier zu sehen“, sagte ich grinsend und lehnte mich mit den Ellenbogen auf die Theke,“Ich hätte gerne eine Falsche von eurem besten Vodka und ein paar Gläser für mich und meine Freunde, du weißt ja, wir haben ein paar Sachen, die wir liebend gerne vergessen wollen. Falls du während deiner Schicht auch trinken darfst, bist du natürlich herzlich eingeladen, einen mit uns zu trinken, um auf deinen ersten Tag anzustoßen.“
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Beitrag #58, verfasst am 19.04.2020 | 19:35 Uhr
Arlo
Im Auto sah ich etwas überrascht zu ihr. Irgendjemand musste ihr von meiner Reaktion auf die Geschehnisse heute erzählt haben. Natürlich konnte sie auf sich selbst aufpassen. Aber sie war mein sehr großer Schwachpunkt, ich würde immer entsprechend reagieren, wenn jemand sie anging.
"Ich weiß, dass du groß genug bist. Was aber nicht heißt, dass ich mir keine Sorgen um dich mache", sagte ich und schmunzelte ein bisschen, ehe ich mit den Schultern zuckte. "Manche Dinge habe ich nicht unter Kontrolle. Aber ich halte mich zurück, versprochen."
Als wir an unserem Ziel ankamen, betraten wir den Club, indem wir an der Warteschlange vorbei gingen und vorne direkt reingelassen wurden. Lu hatte uns den VIP-Bereich gesichert. Während wir allerdings einmal quer über die Tanzfläche liefen, bemerkte ich, dass Samuel auch hier war, gemeinsam mit zwei anderen Mädchen, die ich in der Schule gesehen hatte. Ich riss mich zusammen, schließlich hatte ich es Luana versprochen.
Ich nahm das Champagnerglas, was Lu mir hinhielt, sobald wir den VIP-Bereich betreten hatten, und stieß mit Luana an. Dabei fiel mir der Kerl auf, mit dem Carla sehr vertraut wirkte. Ich lehnte mich zu Luana. "Wer ist der Kerl? Und was ist mit ihr und Polo passiert?"
-
Ximena
Bedachte man die Tatsache, dass es Montag war, war die Tanzfläche rappelvoll. Mit der Zeit erkannte ich auch immer mehr Leute, aber ich merkte erst recht spät, dass offensichtlich die ganze Schule da war. Ich betete einfach, dass mich niemand erkannte. Das letzte was ich wollte war, dass sich in der ganzen Schule herumsprach, dass ich nur eine arme Barkeeperin war, die mit ihrer Schwester alleine in einer winzigen Wohnung lebte.
Aber natürlich musste auch dieser unverschämte Typ da sein. Man konnte ihn gar nicht übersehen, er leuchtete regelrecht in seinem komplett weißen Outfit. Wahrscheinlich hatte er auch genau das beabsichtigt, als er dieses Outfit ausgesucht hatte. Und selbstverständlich erkannte er mich.
Er redete viel zu viel. Ich verdrehte nur die Augen, beugte mich einmal nach unten, um eine Flasche Wodka rauszuholen und stellte sie mit einigen Gläsern auf ein Tablett. Dann schob ich das Tablett zu ihm hin.
"50 Euro, bitte", sagte ich dann mit einem extra überzogenen Lächeln. Auf den Rest seiner Rede ging ich nicht ein, das war es mir wirklich nicht wert.
Im Auto sah ich etwas überrascht zu ihr. Irgendjemand musste ihr von meiner Reaktion auf die Geschehnisse heute erzählt haben. Natürlich konnte sie auf sich selbst aufpassen. Aber sie war mein sehr großer Schwachpunkt, ich würde immer entsprechend reagieren, wenn jemand sie anging.
"Ich weiß, dass du groß genug bist. Was aber nicht heißt, dass ich mir keine Sorgen um dich mache", sagte ich und schmunzelte ein bisschen, ehe ich mit den Schultern zuckte. "Manche Dinge habe ich nicht unter Kontrolle. Aber ich halte mich zurück, versprochen."
Als wir an unserem Ziel ankamen, betraten wir den Club, indem wir an der Warteschlange vorbei gingen und vorne direkt reingelassen wurden. Lu hatte uns den VIP-Bereich gesichert. Während wir allerdings einmal quer über die Tanzfläche liefen, bemerkte ich, dass Samuel auch hier war, gemeinsam mit zwei anderen Mädchen, die ich in der Schule gesehen hatte. Ich riss mich zusammen, schließlich hatte ich es Luana versprochen.
Ich nahm das Champagnerglas, was Lu mir hinhielt, sobald wir den VIP-Bereich betreten hatten, und stieß mit Luana an. Dabei fiel mir der Kerl auf, mit dem Carla sehr vertraut wirkte. Ich lehnte mich zu Luana. "Wer ist der Kerl? Und was ist mit ihr und Polo passiert?"
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Ximena
Bedachte man die Tatsache, dass es Montag war, war die Tanzfläche rappelvoll. Mit der Zeit erkannte ich auch immer mehr Leute, aber ich merkte erst recht spät, dass offensichtlich die ganze Schule da war. Ich betete einfach, dass mich niemand erkannte. Das letzte was ich wollte war, dass sich in der ganzen Schule herumsprach, dass ich nur eine arme Barkeeperin war, die mit ihrer Schwester alleine in einer winzigen Wohnung lebte.
Aber natürlich musste auch dieser unverschämte Typ da sein. Man konnte ihn gar nicht übersehen, er leuchtete regelrecht in seinem komplett weißen Outfit. Wahrscheinlich hatte er auch genau das beabsichtigt, als er dieses Outfit ausgesucht hatte. Und selbstverständlich erkannte er mich.
Er redete viel zu viel. Ich verdrehte nur die Augen, beugte mich einmal nach unten, um eine Flasche Wodka rauszuholen und stellte sie mit einigen Gläsern auf ein Tablett. Dann schob ich das Tablett zu ihm hin.
"50 Euro, bitte", sagte ich dann mit einem extra überzogenen Lächeln. Auf den Rest seiner Rede ging ich nicht ein, das war es mir wirklich nicht wert.
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Beitrag #59, verfasst am 19.04.2020 | 22:44 Uhr
Luana
„Das ist Carlas neues Schoßhündchen Christian“, erklärte ich,“Er kam mit Samuel und Nadia zusammen an die Schule, strohdumm aber Carla fand ihn warum auch immer von Anfang an heiß. Relativ lange hat man die drei öfters zu dritt gesehen, aber vor den Ferien hat sie Polo warum auch immer fallen lassen, sie war mit Christian im Urlaub“, erklärte ich,“Und nicht alle kommen mit ihren Verflossenen so gut zurecht wie ich.“
Apropos da war Ander auch schon, ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange, als er mich umarmte. Lu seufzte neben mir, als ich wieder saß und Ander die anderen begrüßte:“Ihr ward wahnsinnig süß zusammen.“
Kopfschüttelnd sah ich sie an und stand dann auf und hielt ihr die Hand hin:“Komm, lass uns tanzen.“
Sie ließ sich von mir auf die Beine ziehen und dann zogen wir auch noch Carla mit uns zur Tanzfläche, Lu blieb kurz stehen, als sie Nadia erspähte, aber ich zog sie weiter. Wenn Guzmán sich nicht im Griff hatte, hatte er Lu einfach nicht verdient.
-
Joaquin
„Danke, Hübsche“, sagte ich grinsend und gab ihr Hundert Euro,“Stimmt so.“
Etwas enttäuscht war ich schon, dass sie so gar nicht reagierte, aber vielleicht war sie ja einfach etwas schüchterner.
„Wir sehen uns“, sagte ich noch lächelnd und brachte dann das Tablett sicher zu meinen Freunden, die noch Champagnergläser in der Hand hatten, grinsend stellte ich das Tablett auf einen der kleinen Tische und füllte die Gläser, die Mädels konnten gerne Champagner trinken und mit einem Blick auf die Tanzfläche sah ich, dass sie auch schon ziemlich viel Spaß hatten, aber ich war mir sicher, dass Guzmán, Ander und ich was Härteres brauchten. Christian hielt sich eher im Hintergrund, würde ich an seiner Stelle aber auch, immerhin verbrachte er eigentlich nur Zeit mit uns wegen Carla, aber er schien auch in Gedanken.
„Das ist Carlas neues Schoßhündchen Christian“, erklärte ich,“Er kam mit Samuel und Nadia zusammen an die Schule, strohdumm aber Carla fand ihn warum auch immer von Anfang an heiß. Relativ lange hat man die drei öfters zu dritt gesehen, aber vor den Ferien hat sie Polo warum auch immer fallen lassen, sie war mit Christian im Urlaub“, erklärte ich,“Und nicht alle kommen mit ihren Verflossenen so gut zurecht wie ich.“
Apropos da war Ander auch schon, ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange, als er mich umarmte. Lu seufzte neben mir, als ich wieder saß und Ander die anderen begrüßte:“Ihr ward wahnsinnig süß zusammen.“
Kopfschüttelnd sah ich sie an und stand dann auf und hielt ihr die Hand hin:“Komm, lass uns tanzen.“
Sie ließ sich von mir auf die Beine ziehen und dann zogen wir auch noch Carla mit uns zur Tanzfläche, Lu blieb kurz stehen, als sie Nadia erspähte, aber ich zog sie weiter. Wenn Guzmán sich nicht im Griff hatte, hatte er Lu einfach nicht verdient.
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Joaquin
„Danke, Hübsche“, sagte ich grinsend und gab ihr Hundert Euro,“Stimmt so.“
Etwas enttäuscht war ich schon, dass sie so gar nicht reagierte, aber vielleicht war sie ja einfach etwas schüchterner.
„Wir sehen uns“, sagte ich noch lächelnd und brachte dann das Tablett sicher zu meinen Freunden, die noch Champagnergläser in der Hand hatten, grinsend stellte ich das Tablett auf einen der kleinen Tische und füllte die Gläser, die Mädels konnten gerne Champagner trinken und mit einem Blick auf die Tanzfläche sah ich, dass sie auch schon ziemlich viel Spaß hatten, aber ich war mir sicher, dass Guzmán, Ander und ich was Härteres brauchten. Christian hielt sich eher im Hintergrund, würde ich an seiner Stelle aber auch, immerhin verbrachte er eigentlich nur Zeit mit uns wegen Carla, aber er schien auch in Gedanken.
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Beitrag #60, verfasst am 20.04.2020 | 18:52 Uhr
Arlo
Stirnrunzelnd hörte ich Luana zu, wie sie mir von diesem Christian erzählte. Ich hätte nicht gedacht, dass Carla Polo irgendwann mal für einen anderen Typen sitzen lassen würde. Als ich gegangen war, waren die beiden noch unzertrennlich gewesen. Aber es hatte sich ja einiges geändert, seitdem ich in die Staaten verschwunden bin.
Ich schlug mit Ander ein, nachdem er Luana umarmt hatte und lächelte ihn an. Auch wenn er ihr Ex war, ich kam immer noch gut mit ihm zurecht. Dass er auf Männer stand, war dabei vielleicht auch bis zu einem gewissen Grad ausschlaggebend. Aber abgesehen davon war er ein guter Kerl und ich kannte ihn schon ewig.
Als die Mädels, angestiftet von Luana, aufstanden und zur Tanzfläche gingen, ließ sich wenig später Joaquin neben mich fallen. Er hatte ein Tablett dabei, mit Wodka.
"Na endlich", meinte ich und griff mir direkt ein Glas. Champagner war ja schön und gut, aber das hier war mir eindeutig lieber.
Ich stieß mit Joaquin an und trank einen großen Schluck. Dann lehnte ich mich auf der Sitzbank zurück. Kurz betrachtete ich Christian, der etwas verloren neben Guzmán saß, doch dann lehnte ich mich nach vorne.
"Hey, wir kennen uns noch nicht. Ich bin Arlo, Luanas Bruder", sagte ich. Er tat mir irgendwie leid.
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Ximena
Er gab mir ein horrendes Trinkgeld und verschwand dann, selbstverständlich nicht, ohne mir wieder dieses Lächeln zuzuwerfen. Ich kannte diesen Kerl nicht und trotzdem wurde ich unfassbar wütend, wenn ich ihn auch nur sah. Das würde ein sehr langes Schuljahr werden, wenn mir jedes Mal der Kopf dampfte, wenn ich sein Gesicht sah.
Ich versuchte, mehr oder weniger meinen Job zu machen. Aber je mehr Zeit verging, desto mehr redete es sich in dem Club herum, wer da hinter der Bar stand und den reichen Kindern ihre Cocktails mixte. Ich hatte ein dickes Fell, aber es machte mich wütend, wie sorglos und selbstverständlich diese Leute mit ihrem Geld um sich warfen. Die sollten auch nur einen Tag in meinen Schuhen leben.
Schließlich trieb es ein Mädchen, eine Schönheit mit sehr langen, glatten braunen Haaren auf die Höhe, indem sie zur Bar kam und sagte: "Erst haben wir Samuel den Kellner, jetzt haben wir eine Barkeeperin? Ihr solltet ein Cateringunternehmen aufmachen, anstatt die Plätze an unserer Schule zu okkupieren."
Vielleicht war es nicht das schlimmste, was man mir heute an den Kopf geworfen hatte, aber es war der letzte Tropfen in einem bereits sehr vollen Glas. Ich donnerte das Glas vor mir auf die Theke, welches wie durch ein Wunder nicht zersprang, und ging nach draußen, frische Luft schnappen.
Stirnrunzelnd hörte ich Luana zu, wie sie mir von diesem Christian erzählte. Ich hätte nicht gedacht, dass Carla Polo irgendwann mal für einen anderen Typen sitzen lassen würde. Als ich gegangen war, waren die beiden noch unzertrennlich gewesen. Aber es hatte sich ja einiges geändert, seitdem ich in die Staaten verschwunden bin.
Ich schlug mit Ander ein, nachdem er Luana umarmt hatte und lächelte ihn an. Auch wenn er ihr Ex war, ich kam immer noch gut mit ihm zurecht. Dass er auf Männer stand, war dabei vielleicht auch bis zu einem gewissen Grad ausschlaggebend. Aber abgesehen davon war er ein guter Kerl und ich kannte ihn schon ewig.
Als die Mädels, angestiftet von Luana, aufstanden und zur Tanzfläche gingen, ließ sich wenig später Joaquin neben mich fallen. Er hatte ein Tablett dabei, mit Wodka.
"Na endlich", meinte ich und griff mir direkt ein Glas. Champagner war ja schön und gut, aber das hier war mir eindeutig lieber.
Ich stieß mit Joaquin an und trank einen großen Schluck. Dann lehnte ich mich auf der Sitzbank zurück. Kurz betrachtete ich Christian, der etwas verloren neben Guzmán saß, doch dann lehnte ich mich nach vorne.
"Hey, wir kennen uns noch nicht. Ich bin Arlo, Luanas Bruder", sagte ich. Er tat mir irgendwie leid.
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Er gab mir ein horrendes Trinkgeld und verschwand dann, selbstverständlich nicht, ohne mir wieder dieses Lächeln zuzuwerfen. Ich kannte diesen Kerl nicht und trotzdem wurde ich unfassbar wütend, wenn ich ihn auch nur sah. Das würde ein sehr langes Schuljahr werden, wenn mir jedes Mal der Kopf dampfte, wenn ich sein Gesicht sah.
Ich versuchte, mehr oder weniger meinen Job zu machen. Aber je mehr Zeit verging, desto mehr redete es sich in dem Club herum, wer da hinter der Bar stand und den reichen Kindern ihre Cocktails mixte. Ich hatte ein dickes Fell, aber es machte mich wütend, wie sorglos und selbstverständlich diese Leute mit ihrem Geld um sich warfen. Die sollten auch nur einen Tag in meinen Schuhen leben.
Schließlich trieb es ein Mädchen, eine Schönheit mit sehr langen, glatten braunen Haaren auf die Höhe, indem sie zur Bar kam und sagte: "Erst haben wir Samuel den Kellner, jetzt haben wir eine Barkeeperin? Ihr solltet ein Cateringunternehmen aufmachen, anstatt die Plätze an unserer Schule zu okkupieren."
Vielleicht war es nicht das schlimmste, was man mir heute an den Kopf geworfen hatte, aber es war der letzte Tropfen in einem bereits sehr vollen Glas. Ich donnerte das Glas vor mir auf die Theke, welches wie durch ein Wunder nicht zersprang, und ging nach draußen, frische Luft schnappen.
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Beitrag #61, verfasst am 20.04.2020 | 21:55 Uhr
Luana
Auch auf der Tanzfläche sah Lu immer mal wieder in die Richtung, in der wir Nadia gesehen hatten, ich wollte ja nicht sagen, dass sie ihn in den Wind schießen sollte, immerhin war ich auch mit Guzmán befreundet, aber sie hatte wirklich was Besseres verdient, als sich Sorgen machen zu müssen, sobald Nadia im selben Raum war. Und es ließ ihr auch wirklich keine Ruhe kurz darauf entschuldigte sie sich zur Bar, weil sie noch was trinken wollte, Carla begleitete sie zu meinem Leidwesen, wahrscheinlich um sicher zu gehen, dass Lu niemandem in ihrer Wut den Hals umdrehte, weil er sie falsch angeschaut hatte. Seufzend sah ich den beiden nach und überlegte zu den anderen zu gehen, als Valerio plötzlich vor mir auftauchte, schmunzelnd legte ich die Hände in seinen Nacken, nachdem er seine auf meine Hüften gelegt hatte. Senorita schallte plötzlich aus den Lautsprechern und Valerio nahm das zum Anlass seine Tanzkünste auszupacken, plötzlich wirbelte er mich um meine eigene Achse und ich hielt mich lachend an seinen Schultern fest.
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Joaquin
Ich war überrascht, dass Arlo Christian ansprach, aber irgendwie war ich das auch nicht, immerhin war Arlo von uns allen wohl einer der freundlichsten. Christian schien auch schnell wieder zur Hochform aufzufahren, so wie wir ihn nun mal kannten, neugierig fragte er Arlo über sein Jahr in den Staaten aus. Mit einem Ohr folgte ich der Unterhaltung, mein Blick wanderte immer mal wieder zur Bar und als ich sah wie Lu zur Bar ging, konnte ich nur Böses ahnen, sie sah nicht so aus, als wäre sie dazu aufgelegt mal nett zu sein. Und als die Neue dann raus stürmte, konnte ich nur den Kopf schütteln über Lus Verhalten. Ich klopfte Arlo auf die Schulter und sagte:“Entschuldige mich kurz.“
Ich wusste gar nicht wirklich, was mich ritt aber kurz darauf stand ich draußen neben der Neuen und sah sie unsicher an:“Ich weiß nicht, was Lu zu dir gesagt hat, und ich will ihr Verhalten auch nicht schönreden oder entschuldigen. Aber du hast es nicht verdient, von ihr oder jemanden da drinnen fertig gemacht zu werden.“
Auch auf der Tanzfläche sah Lu immer mal wieder in die Richtung, in der wir Nadia gesehen hatten, ich wollte ja nicht sagen, dass sie ihn in den Wind schießen sollte, immerhin war ich auch mit Guzmán befreundet, aber sie hatte wirklich was Besseres verdient, als sich Sorgen machen zu müssen, sobald Nadia im selben Raum war. Und es ließ ihr auch wirklich keine Ruhe kurz darauf entschuldigte sie sich zur Bar, weil sie noch was trinken wollte, Carla begleitete sie zu meinem Leidwesen, wahrscheinlich um sicher zu gehen, dass Lu niemandem in ihrer Wut den Hals umdrehte, weil er sie falsch angeschaut hatte. Seufzend sah ich den beiden nach und überlegte zu den anderen zu gehen, als Valerio plötzlich vor mir auftauchte, schmunzelnd legte ich die Hände in seinen Nacken, nachdem er seine auf meine Hüften gelegt hatte. Senorita schallte plötzlich aus den Lautsprechern und Valerio nahm das zum Anlass seine Tanzkünste auszupacken, plötzlich wirbelte er mich um meine eigene Achse und ich hielt mich lachend an seinen Schultern fest.
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Joaquin
Ich war überrascht, dass Arlo Christian ansprach, aber irgendwie war ich das auch nicht, immerhin war Arlo von uns allen wohl einer der freundlichsten. Christian schien auch schnell wieder zur Hochform aufzufahren, so wie wir ihn nun mal kannten, neugierig fragte er Arlo über sein Jahr in den Staaten aus. Mit einem Ohr folgte ich der Unterhaltung, mein Blick wanderte immer mal wieder zur Bar und als ich sah wie Lu zur Bar ging, konnte ich nur Böses ahnen, sie sah nicht so aus, als wäre sie dazu aufgelegt mal nett zu sein. Und als die Neue dann raus stürmte, konnte ich nur den Kopf schütteln über Lus Verhalten. Ich klopfte Arlo auf die Schulter und sagte:“Entschuldige mich kurz.“
Ich wusste gar nicht wirklich, was mich ritt aber kurz darauf stand ich draußen neben der Neuen und sah sie unsicher an:“Ich weiß nicht, was Lu zu dir gesagt hat, und ich will ihr Verhalten auch nicht schönreden oder entschuldigen. Aber du hast es nicht verdient, von ihr oder jemanden da drinnen fertig gemacht zu werden.“
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Beitrag #62, verfasst am 20.04.2020 | 23:01 Uhr
Arlo
Mir persönlich war Christian sehr sympathisch. Vielleicht war er etwas leicht zu begeistern, aber er wirkte auf mich wie ein wirklich guter Kerl. Wir unterhielten uns gut, er fragte neugierig nach meiner Zeit in Kalifornien und erzählte mir dann von seinem Urlaub mit Carla. Ich durchschaute noch nicht so ganz, worauf seine Beziehung mit ihr basierte, aber es stand mir nicht zu, mich da einzumischen.
Als ich einen kurzen Blick auf die Tanzfläche warf, sah ich, wie Luana sehr, sehr eng mit Valerio tanzte. Ausgerechnet mit Valerio. Nachdem ich schon in der Schule den ganzen Tag zusehen musste, wie er sich an sich rangemacht hatte, musste ich mich wirklich zusammenreißen, um den Typen nicht sehr grob von ihr wegzuziehen.
Nur wenig später verkündete Christian, auf die Tanzfläche zu gehen, daher folgte ich ihm. Ich war zwar kein großer Tänzer, sicher nicht so gut wie Valerio, aber für einen Club wie diesen reichte es. Zwar war ich umgeben von schönen und auch durchaus willigen Frauen, aber trotzdem wanderte mein Blick immer wieder zu meiner Stiefschwester.
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Ximena
Draußen war ich zwar umgeben von Rauchern und ein oder zwei kutschenden Pärchen, aber das war mir gerade wirklich lieber, als mich da drinnen weiter demütigen zu lassen. Sollten sie ihre Cocktails selber mixen, mir doch egal. Ich lehnte mich in einer dunklen Ecke, in der ich hoffentlich alleine war, gegen die Wand und atmete einmal tief durch.
Aber natürlich war mir keine Ruhe vergönnt. Dieser Tag wurde nur noch schlimmer und schlimmer. Der Typ mit dem unverschämten Lächeln, der sich wohl sehr gerne selbst reden hörte, kam sehr zielsicher auf mich zu. Was wollte er jetzt von mir, alles nur noch schlimmer machen? Er hatte es wirklich auf mich abgesehen.
Ich verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn demonstrativ nicht an. Was bildete er sich eigentlich ein? Am Ende schnaubte ich einfach nur einmal und schüttelte mit dem Kopf.
"Sagt der Typ, der mir ein Almosen-Trinkgeld von 50 Euro gegeben hat", sagte ich. "Was willst du von mir? Ich brauche niemanden, der mir Tag ein, Tag aus unter die Nase reibt, dass ich nicht an eure Schule gehöre. Stell dir vor, es gibt Leute, die nicht mit einem goldenen Löffel im Hintern geboren werden."
Mir persönlich war Christian sehr sympathisch. Vielleicht war er etwas leicht zu begeistern, aber er wirkte auf mich wie ein wirklich guter Kerl. Wir unterhielten uns gut, er fragte neugierig nach meiner Zeit in Kalifornien und erzählte mir dann von seinem Urlaub mit Carla. Ich durchschaute noch nicht so ganz, worauf seine Beziehung mit ihr basierte, aber es stand mir nicht zu, mich da einzumischen.
Als ich einen kurzen Blick auf die Tanzfläche warf, sah ich, wie Luana sehr, sehr eng mit Valerio tanzte. Ausgerechnet mit Valerio. Nachdem ich schon in der Schule den ganzen Tag zusehen musste, wie er sich an sich rangemacht hatte, musste ich mich wirklich zusammenreißen, um den Typen nicht sehr grob von ihr wegzuziehen.
Nur wenig später verkündete Christian, auf die Tanzfläche zu gehen, daher folgte ich ihm. Ich war zwar kein großer Tänzer, sicher nicht so gut wie Valerio, aber für einen Club wie diesen reichte es. Zwar war ich umgeben von schönen und auch durchaus willigen Frauen, aber trotzdem wanderte mein Blick immer wieder zu meiner Stiefschwester.
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Ximena
Draußen war ich zwar umgeben von Rauchern und ein oder zwei kutschenden Pärchen, aber das war mir gerade wirklich lieber, als mich da drinnen weiter demütigen zu lassen. Sollten sie ihre Cocktails selber mixen, mir doch egal. Ich lehnte mich in einer dunklen Ecke, in der ich hoffentlich alleine war, gegen die Wand und atmete einmal tief durch.
Aber natürlich war mir keine Ruhe vergönnt. Dieser Tag wurde nur noch schlimmer und schlimmer. Der Typ mit dem unverschämten Lächeln, der sich wohl sehr gerne selbst reden hörte, kam sehr zielsicher auf mich zu. Was wollte er jetzt von mir, alles nur noch schlimmer machen? Er hatte es wirklich auf mich abgesehen.
Ich verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn demonstrativ nicht an. Was bildete er sich eigentlich ein? Am Ende schnaubte ich einfach nur einmal und schüttelte mit dem Kopf.
"Sagt der Typ, der mir ein Almosen-Trinkgeld von 50 Euro gegeben hat", sagte ich. "Was willst du von mir? Ich brauche niemanden, der mir Tag ein, Tag aus unter die Nase reibt, dass ich nicht an eure Schule gehöre. Stell dir vor, es gibt Leute, die nicht mit einem goldenen Löffel im Hintern geboren werden."
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Beitrag #63, verfasst am 21.04.2020 | 00:12 Uhr
Luana
Natürlich war mir bewusst, dass ich mit dem Feuer spielte, aber mehr verbrennen als mit Arlo konnte ich mich gar nicht mehr. Valerio und ich meinten das beide nicht ernst, ich war keins der Mädchen, die sich auf ihn einließen, weil sie dachten, er würde ihnen die Sterne vom Himmel holen, dafür brauchte ich ihn nicht, das konnte ich für mich alleine auch. Ich war mir mehr als bewusst, dass Arlo mich anschaute, wahrscheinlich hatte Papá ihm gesagt, dass er auf mich aufpassen sollte. Arlo und ich waren gleich alt, er sollte sich nicht so aufspielen, auch nicht was Samuel betraf. Als Valerio seine Hand auf meinen unteren Rücken schob, hielt ich ihn auch nicht davon ab.
Als ich Ander jedoch auf der Tanzfläche sah, war ich überrascht und wollte ihn zu uns winken, weil er so weit weg war, aber dann sah ich, dass Omar auch da war, und ließ es bleiben. So sehr ich Ander sein Glück gönnte, ein schönes Gefühl war was anderes. Valerio legte zwei Finger an mein Kinn und drehte mein Gesicht zu ihm, sein Finger strich über meinen Mundwinkel und er beugte sich nah zu mir um mir ins Ohr zu sagen:“Heute wird nur gelacht.“
-
Joaquin
Ich seufzte, ein Stück weit konnte ich sie vielleicht verstehen, vielleicht wirkte das Trinkgeld eher großkotzig statt, dass ich ihr was Gutes tun wollte, wie ich es für jede andere Person hinter der Bar gemacht hätte, aber dass sie direkt so ausflippte, obwohl ich nicht einmal irgendwas zu ihr gesagt hatte, um sie bloßzustellen oder zu beleidigen.
„Ja, ich bin ehrlich, ich bin mit einem goldenen Löffel im Mund geboren worden“, sagte ich ehrlich,“Aber ich muss es mir nicht einmal vorstellen, dass es Leute gibt, die nicht so ein Glück hatten, weil ich jeden Tag mit meinem Vater am Frühstückstisch sitze. Ich sehe es, wenn er krank ist und sich wochenlang weigert zum Arzt zu gehen, bis wir ihn daran erinnern, dass er es sich jetzt leisten kann. Du findest uns wahrscheinlich alle wahnsinnig oberflächlich, dabei hast du uns doch auch keine Chance gegeben.“
Damit drehte ich mich um und ging zurück in den Club, einmal wollte ich nett sein. Ich ging in den VIP Bereich und exte meine Wodka, Polo saß noch da und ich setzte mich neben ihn, konnte man sich ja nicht ansehen, so einsam wie er da saß.
Natürlich war mir bewusst, dass ich mit dem Feuer spielte, aber mehr verbrennen als mit Arlo konnte ich mich gar nicht mehr. Valerio und ich meinten das beide nicht ernst, ich war keins der Mädchen, die sich auf ihn einließen, weil sie dachten, er würde ihnen die Sterne vom Himmel holen, dafür brauchte ich ihn nicht, das konnte ich für mich alleine auch. Ich war mir mehr als bewusst, dass Arlo mich anschaute, wahrscheinlich hatte Papá ihm gesagt, dass er auf mich aufpassen sollte. Arlo und ich waren gleich alt, er sollte sich nicht so aufspielen, auch nicht was Samuel betraf. Als Valerio seine Hand auf meinen unteren Rücken schob, hielt ich ihn auch nicht davon ab.
Als ich Ander jedoch auf der Tanzfläche sah, war ich überrascht und wollte ihn zu uns winken, weil er so weit weg war, aber dann sah ich, dass Omar auch da war, und ließ es bleiben. So sehr ich Ander sein Glück gönnte, ein schönes Gefühl war was anderes. Valerio legte zwei Finger an mein Kinn und drehte mein Gesicht zu ihm, sein Finger strich über meinen Mundwinkel und er beugte sich nah zu mir um mir ins Ohr zu sagen:“Heute wird nur gelacht.“
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Joaquin
Ich seufzte, ein Stück weit konnte ich sie vielleicht verstehen, vielleicht wirkte das Trinkgeld eher großkotzig statt, dass ich ihr was Gutes tun wollte, wie ich es für jede andere Person hinter der Bar gemacht hätte, aber dass sie direkt so ausflippte, obwohl ich nicht einmal irgendwas zu ihr gesagt hatte, um sie bloßzustellen oder zu beleidigen.
„Ja, ich bin ehrlich, ich bin mit einem goldenen Löffel im Mund geboren worden“, sagte ich ehrlich,“Aber ich muss es mir nicht einmal vorstellen, dass es Leute gibt, die nicht so ein Glück hatten, weil ich jeden Tag mit meinem Vater am Frühstückstisch sitze. Ich sehe es, wenn er krank ist und sich wochenlang weigert zum Arzt zu gehen, bis wir ihn daran erinnern, dass er es sich jetzt leisten kann. Du findest uns wahrscheinlich alle wahnsinnig oberflächlich, dabei hast du uns doch auch keine Chance gegeben.“
Damit drehte ich mich um und ging zurück in den Club, einmal wollte ich nett sein. Ich ging in den VIP Bereich und exte meine Wodka, Polo saß noch da und ich setzte mich neben ihn, konnte man sich ja nicht ansehen, so einsam wie er da saß.
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Beitrag #64, verfasst am 21.04.2020 | 16:27 Uhr
Arlo
Wenn Valerio so weitermachte, würde ich ihm irgendwann eine knallen, das stand fest. Ich merkte, wie ich immer wütender wurde, während ich beobachtete, wie er Luana ansah und wie er sie anfasste. Hoffentlich sah man mir das nicht an. Irgendwann sah ich einfach weg, als ich sah, wie er die Finger an ihr Kinn legte. Das ertrug ich einfach nicht mehr.
Da wurde ich von einem Mädchen angetanzt. Ich hatte sie schon in der Schule gesehen - und sie war zusammen mit Samuel hier im Club aufgetaucht. Daraus machte ich mir aber erstmal nichts. Ablenkung von Luana konnte ich gerade wirklich gebrauchen.
Sie stellte sich mir als Rebe vor und es dauerte keine fünf Minuten, bis wir recht eng miteinander tanzten. Rebe war mir sympathisch, sie schien nicht sonderlich viel sprechen zu wollen, sondern wollte einfach nur Spaß haben.
-
Ximena
Es war möglich, dass meine Reaktion vollkommen übertrieben war, aber nach diesem Abend hatte ich einfach genug von den reichen Kindern von Las Encinas. Vielleicht waren manche von ihnen nicht so schlecht, wie ich sie im Moment sah, aber im Augenblick war ich einfach nicht dazu fähig, das zu sehen.
Seine Rede ließ mich etwas sprachlos zurück. Mir schwirrte ein bisschen der Kopf, nachdem er sich umgedreht und wieder abgezogen war. Sein Vater hatte sein ganzes Geld wohl selbst erarbeitet und dafür hatte ich riesigen Respekt.
Ich seufzte, lehnte mich gegen die Wand und rutschte nach unten auf den Boden. Meine Beine schmerzten und ich war todesmüde, aber ich konnte nicht mehr lange hier draußen bleiben. Trotzdem rief ich zu Hause bei Maya an, nur um sicher zu gehen, dass bei ihr alles in Ordnung war.
Wenn Valerio so weitermachte, würde ich ihm irgendwann eine knallen, das stand fest. Ich merkte, wie ich immer wütender wurde, während ich beobachtete, wie er Luana ansah und wie er sie anfasste. Hoffentlich sah man mir das nicht an. Irgendwann sah ich einfach weg, als ich sah, wie er die Finger an ihr Kinn legte. Das ertrug ich einfach nicht mehr.
Da wurde ich von einem Mädchen angetanzt. Ich hatte sie schon in der Schule gesehen - und sie war zusammen mit Samuel hier im Club aufgetaucht. Daraus machte ich mir aber erstmal nichts. Ablenkung von Luana konnte ich gerade wirklich gebrauchen.
Sie stellte sich mir als Rebe vor und es dauerte keine fünf Minuten, bis wir recht eng miteinander tanzten. Rebe war mir sympathisch, sie schien nicht sonderlich viel sprechen zu wollen, sondern wollte einfach nur Spaß haben.
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Ximena
Es war möglich, dass meine Reaktion vollkommen übertrieben war, aber nach diesem Abend hatte ich einfach genug von den reichen Kindern von Las Encinas. Vielleicht waren manche von ihnen nicht so schlecht, wie ich sie im Moment sah, aber im Augenblick war ich einfach nicht dazu fähig, das zu sehen.
Seine Rede ließ mich etwas sprachlos zurück. Mir schwirrte ein bisschen der Kopf, nachdem er sich umgedreht und wieder abgezogen war. Sein Vater hatte sein ganzes Geld wohl selbst erarbeitet und dafür hatte ich riesigen Respekt.
Ich seufzte, lehnte mich gegen die Wand und rutschte nach unten auf den Boden. Meine Beine schmerzten und ich war todesmüde, aber ich konnte nicht mehr lange hier draußen bleiben. Trotzdem rief ich zu Hause bei Maya an, nur um sicher zu gehen, dass bei ihr alles in Ordnung war.
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Beitrag #65, verfasst am 21.04.2020 | 23:14 Uhr
Luana
Über Valerios Schulter sah ich, dass Arlo mit dem neuen Mädchen tanzte, die wohl im Lotto gewonnen hat. Ich fühlte einen kleinen Stich in meinem Herzen und wandte dann den Blick wieder Valerio zu. Es war besser, wenn Arlo und ich uns darauf konzentrieren Geschwister zu sein, ich hatte keine Lust darauf einen meiner besten Freunde zu verlieren, weil unsere Eltern wieder einen von uns wegschickten. Als Valerio mich jedoch küssen wollte, drehte ich schmunzelnd den Kopf, ich konnte genauso gut spielen wie er und das sollte er auch ruhig merken.
Kurz darauf entschuldigte ich mich zur Toilette, Valerio entgegnete, dass er auf mich warten würde. Doch noch bevor ich die Toiletten erreicht hatte, stürmte Christian dicht gefolgt von Carla an mir vorbei und zum Ausgang, ich hatte es gar nicht bemerkt, dass sie irgendwann wohl die Tanzfläche verlassen hatten, aber dass sie sich gestritten hatten war offensichtlich. Irritiert sah ich den beiden kurz nach und ging dann zur Toilette, die leer war, sodass ich mich auch nochmal in Ruhe frisch machen konnte und dann würde ich gleich irgendwann nach Carla sehen.
-
Joaquin
Polo schien tatsächlich wieder einigermaßen aufzutauen und er scherzte und unterhielt sich wie immer mit mir, wahrscheinlich machte ihm einfach die Trennung oder was auch immer das war von Carla zu schaffen, was verständlich war, solange wie die beiden ein Paar waren. Ich persönlich konnte es mir nicht vorstellen jemanden so lange zu daten, aber Polo wollte keine halben Sachen, wollte er noch nie, weswegen es ihm auch egal war wie schmackhaft ich ihm das Single Leben reden wollte.
Luana winkte uns kurz zu, als sie an uns vorbei ging um auf Toilette zu gehen, kurz darauf lief Christian sichtbar aufgebracht an uns vorbei, Carla dicht auf seinen Versen, sie liefen offensichtlich nach draußen.
Ich sah zu Polo:“Wer weiß vielleicht ist das deine Chance?“
Er zuckte jedoch nur mit den Schultern und ich klopfte ihm auf die Schulter, sein Selbstbewusstsein hatte definitiv unter der Trennung gelitten.
Über Valerios Schulter sah ich, dass Arlo mit dem neuen Mädchen tanzte, die wohl im Lotto gewonnen hat. Ich fühlte einen kleinen Stich in meinem Herzen und wandte dann den Blick wieder Valerio zu. Es war besser, wenn Arlo und ich uns darauf konzentrieren Geschwister zu sein, ich hatte keine Lust darauf einen meiner besten Freunde zu verlieren, weil unsere Eltern wieder einen von uns wegschickten. Als Valerio mich jedoch küssen wollte, drehte ich schmunzelnd den Kopf, ich konnte genauso gut spielen wie er und das sollte er auch ruhig merken.
Kurz darauf entschuldigte ich mich zur Toilette, Valerio entgegnete, dass er auf mich warten würde. Doch noch bevor ich die Toiletten erreicht hatte, stürmte Christian dicht gefolgt von Carla an mir vorbei und zum Ausgang, ich hatte es gar nicht bemerkt, dass sie irgendwann wohl die Tanzfläche verlassen hatten, aber dass sie sich gestritten hatten war offensichtlich. Irritiert sah ich den beiden kurz nach und ging dann zur Toilette, die leer war, sodass ich mich auch nochmal in Ruhe frisch machen konnte und dann würde ich gleich irgendwann nach Carla sehen.
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Joaquin
Polo schien tatsächlich wieder einigermaßen aufzutauen und er scherzte und unterhielt sich wie immer mit mir, wahrscheinlich machte ihm einfach die Trennung oder was auch immer das war von Carla zu schaffen, was verständlich war, solange wie die beiden ein Paar waren. Ich persönlich konnte es mir nicht vorstellen jemanden so lange zu daten, aber Polo wollte keine halben Sachen, wollte er noch nie, weswegen es ihm auch egal war wie schmackhaft ich ihm das Single Leben reden wollte.
Luana winkte uns kurz zu, als sie an uns vorbei ging um auf Toilette zu gehen, kurz darauf lief Christian sichtbar aufgebracht an uns vorbei, Carla dicht auf seinen Versen, sie liefen offensichtlich nach draußen.
Ich sah zu Polo:“Wer weiß vielleicht ist das deine Chance?“
Er zuckte jedoch nur mit den Schultern und ich klopfte ihm auf die Schulter, sein Selbstbewusstsein hatte definitiv unter der Trennung gelitten.
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Beitrag #66, verfasst am 22.04.2020 | 23:33 Uhr
Arlo
Rebes Gesellschaft kam mir gerade wirklich wie gerufen, so war ich zumindest nicht mehr vollständig auf Luana und Valerio fokussiert. Ich war hier, um den Alltag zu Hause und in der Schule wenigstens zeitweise zu vergessen, nicht um Luana hinterher zu trauern, die unsere Beziehung sehr deutlich nicht mehr in die Richtung lenken wollte, in die sie sich vor einem Jahr bewegt hatte.
Auch ich war kurz davon abgelenkt, dass Christian sich einmal quer über die Tanzfläche drängte und direkt auf den Ausgang zu lief, mit Carla dicht auf den Fersen. Da hing der Haussegen wohl ordentlich schief.
"Freunde von dir?", fragte Rebe, die offensichtlich bemerkt hatte, dass ich ihr nicht mehr meine ganze Aufmerksamkeit auf ihr lag.
"Sie kenne ich schon ewig, ihn seit einem Tag", antwortete ich und zuckte mit den Schultern. "Ich war die letzten zehn Monate nicht da, deshalb hab ich nicht wirklich mitbekommen, was hier in der Zeit passiert ist."
-
Ximena
Bei meiner kleinen Schwester war zum Glück alles in Ordnung, auch wenn ich etwas erstaunt war, dass sie noch nicht schlafen gegangen war. Ich ermahnte sie mehrfach, bald schlafen zu gehen. Sie musste nicht auch noch an chronischem Schlafmangel leiden.
"Gute Nacht, Mena", verabschiedete sie sich schließlich von mir und ich musste lächeln. Nur sie nannte mich so, es war das erste Wort, das sie jemals gelernt hatte.
"Schlaf gut", sagte ich zu ihr und legte auf. Nachdem ich einmal tief durchgeatmet hatte, riss ich mich zusammen und ging zurück nach drinnen.
Mein Kollege hinter der Bar meckerte mich kurz an, weil ich so lange verschwunden war. Ich ignorierte es einfach, band mir meine Schürze wieder um und nahm meine Arbeit wieder auf. Allerdings war ich etwas in Gedanken versunken. Manche mussten mich zweimal ansprechen, bis ich verstanden hatte, was sie trinken wollten. Mein Blick wanderte immer wieder zur VIP-Ecke, wo auch der Typ mit den leuchtenden weißen Klamotten saß. Seine Worte hatten mich durcheinander gebracht.
Rebes Gesellschaft kam mir gerade wirklich wie gerufen, so war ich zumindest nicht mehr vollständig auf Luana und Valerio fokussiert. Ich war hier, um den Alltag zu Hause und in der Schule wenigstens zeitweise zu vergessen, nicht um Luana hinterher zu trauern, die unsere Beziehung sehr deutlich nicht mehr in die Richtung lenken wollte, in die sie sich vor einem Jahr bewegt hatte.
Auch ich war kurz davon abgelenkt, dass Christian sich einmal quer über die Tanzfläche drängte und direkt auf den Ausgang zu lief, mit Carla dicht auf den Fersen. Da hing der Haussegen wohl ordentlich schief.
"Freunde von dir?", fragte Rebe, die offensichtlich bemerkt hatte, dass ich ihr nicht mehr meine ganze Aufmerksamkeit auf ihr lag.
"Sie kenne ich schon ewig, ihn seit einem Tag", antwortete ich und zuckte mit den Schultern. "Ich war die letzten zehn Monate nicht da, deshalb hab ich nicht wirklich mitbekommen, was hier in der Zeit passiert ist."
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Ximena
Bei meiner kleinen Schwester war zum Glück alles in Ordnung, auch wenn ich etwas erstaunt war, dass sie noch nicht schlafen gegangen war. Ich ermahnte sie mehrfach, bald schlafen zu gehen. Sie musste nicht auch noch an chronischem Schlafmangel leiden.
"Gute Nacht, Mena", verabschiedete sie sich schließlich von mir und ich musste lächeln. Nur sie nannte mich so, es war das erste Wort, das sie jemals gelernt hatte.
"Schlaf gut", sagte ich zu ihr und legte auf. Nachdem ich einmal tief durchgeatmet hatte, riss ich mich zusammen und ging zurück nach drinnen.
Mein Kollege hinter der Bar meckerte mich kurz an, weil ich so lange verschwunden war. Ich ignorierte es einfach, band mir meine Schürze wieder um und nahm meine Arbeit wieder auf. Allerdings war ich etwas in Gedanken versunken. Manche mussten mich zweimal ansprechen, bis ich verstanden hatte, was sie trinken wollten. Mein Blick wanderte immer wieder zur VIP-Ecke, wo auch der Typ mit den leuchtenden weißen Klamotten saß. Seine Worte hatten mich durcheinander gebracht.
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Beitrag #67, verfasst am 23.04.2020 | 00:05 Uhr
Luana
Schließlich stand ich vor dem Spiegel und atmete tief ein und aus. Ich würde jetzt wieder auf die Tanzfläche gehen, die Gesellschaft von Valerio genießen und Arlo ignorieren, ich war hier um Spaß zu haben und nicht um etwas hinterherzutrauern, was nicht sein durfte. Fuck, ich hasste es, dass er zehn Monate weg war, sich wie der größte Arsch verhalten hatte und ich würde trotzdem alles für ihn tun. Ich wurde allerdings aus meinen Gedanken gerissen, als Lu aus der Toilette kam, sie sah auch nicht besser gelaunt aus, als Carla und ich es waren.
„Nadia“, fragte ich nach und sie nickte, während sie ihren Lippenstift nachzog, dann sah sie zu mir und ich war überrascht wie viel Verletzlichkeit in ihrem Blick lag.
„Ich frage mich, was ich so falsch mache…Nein, was machen wir beide falsch? Himmel, du lässt dich auf meinen Bruder ein, der dich kein Bisschen interessiert hat, bevor er zu seiner Mutter gegangen ist, während du Arlo anschaust, als wären die letzten zehn Monate gar nicht passiert. Ich bin mit Guzmán zusammen und gebe mein Bestes, bin verständnisvoll, liebevoll und trotzdem rennt er jedes Mal zu ihr, wenn er sie sieht.“
Ich sah sie an und lachte bitter:“Wir sind beide hoffnungslose Fälle. Aber Carla auch. Sie hat sich selbst das mit Polo ruiniert und jetzt läuft es mit dem Neuen nicht.“
Und wie Recht ich hatte, kurz nachdem wir die Toiletten verließen, kam Carla, offensichtlich ziemlich fertig, sie erzählte uns, dass Christian weggefahren wäre. Tanzen wollte keiner mehr von uns, kurzentschlossen nahm ich die beiden an den Händen und ging mit ihnen in den VIP Bereich, wo ich Polo und Joaquin zur Bar verscheuchte.
„Ihr könnt den Wodka ruhig austrinken“, sagte er, ehe er mit Polo direkt an die Bar ging.
-
Joaquin
Ich sah zu wie Polo sich mit dem Wodka betrank, ehe ich ihm vorsichtig die Flasche wegnahm und sagte,“Meinst du nicht, dass das reicht?“
Verständnislos sah er mich an und ich erklärte:“Sie ist es nicht wert, dass du dich wegen ihr so fertig machst. Sie wird schon noch merken, was sie an dir hatte.“
Polo tat mir wirklich leid so niedergeschlagen wie er wirkte, plötzlich standen Luana, Lu und Carla jedoch vor mir und ich fragte mich, was heute mit denen los war. Die einzigen, die Spaß hatten waren Ander, Arlo und Guzmán, dennoch zog ich Polo auf die Beine und ging mit ihm an die Bar, genug getrunken hatte Polo, die Mädels konnten ruhig den Wodka haben, sie hatten es wahrscheinlich nötig.
An der Bar sah ich, dass die Neue aus der Schule wieder ihren Platz eingenommen hatte.
„Whiskey-Cola und ein Wasser, bitte“, bestellte ich bei ihr. Polo hatte genug getrunken, aber scheiße, ich musste mehr trinken um meine Freunde zu ertragen.
Schließlich stand ich vor dem Spiegel und atmete tief ein und aus. Ich würde jetzt wieder auf die Tanzfläche gehen, die Gesellschaft von Valerio genießen und Arlo ignorieren, ich war hier um Spaß zu haben und nicht um etwas hinterherzutrauern, was nicht sein durfte. Fuck, ich hasste es, dass er zehn Monate weg war, sich wie der größte Arsch verhalten hatte und ich würde trotzdem alles für ihn tun. Ich wurde allerdings aus meinen Gedanken gerissen, als Lu aus der Toilette kam, sie sah auch nicht besser gelaunt aus, als Carla und ich es waren.
„Nadia“, fragte ich nach und sie nickte, während sie ihren Lippenstift nachzog, dann sah sie zu mir und ich war überrascht wie viel Verletzlichkeit in ihrem Blick lag.
„Ich frage mich, was ich so falsch mache…Nein, was machen wir beide falsch? Himmel, du lässt dich auf meinen Bruder ein, der dich kein Bisschen interessiert hat, bevor er zu seiner Mutter gegangen ist, während du Arlo anschaust, als wären die letzten zehn Monate gar nicht passiert. Ich bin mit Guzmán zusammen und gebe mein Bestes, bin verständnisvoll, liebevoll und trotzdem rennt er jedes Mal zu ihr, wenn er sie sieht.“
Ich sah sie an und lachte bitter:“Wir sind beide hoffnungslose Fälle. Aber Carla auch. Sie hat sich selbst das mit Polo ruiniert und jetzt läuft es mit dem Neuen nicht.“
Und wie Recht ich hatte, kurz nachdem wir die Toiletten verließen, kam Carla, offensichtlich ziemlich fertig, sie erzählte uns, dass Christian weggefahren wäre. Tanzen wollte keiner mehr von uns, kurzentschlossen nahm ich die beiden an den Händen und ging mit ihnen in den VIP Bereich, wo ich Polo und Joaquin zur Bar verscheuchte.
„Ihr könnt den Wodka ruhig austrinken“, sagte er, ehe er mit Polo direkt an die Bar ging.
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Joaquin
Ich sah zu wie Polo sich mit dem Wodka betrank, ehe ich ihm vorsichtig die Flasche wegnahm und sagte,“Meinst du nicht, dass das reicht?“
Verständnislos sah er mich an und ich erklärte:“Sie ist es nicht wert, dass du dich wegen ihr so fertig machst. Sie wird schon noch merken, was sie an dir hatte.“
Polo tat mir wirklich leid so niedergeschlagen wie er wirkte, plötzlich standen Luana, Lu und Carla jedoch vor mir und ich fragte mich, was heute mit denen los war. Die einzigen, die Spaß hatten waren Ander, Arlo und Guzmán, dennoch zog ich Polo auf die Beine und ging mit ihm an die Bar, genug getrunken hatte Polo, die Mädels konnten ruhig den Wodka haben, sie hatten es wahrscheinlich nötig.
An der Bar sah ich, dass die Neue aus der Schule wieder ihren Platz eingenommen hatte.
„Whiskey-Cola und ein Wasser, bitte“, bestellte ich bei ihr. Polo hatte genug getrunken, aber scheiße, ich musste mehr trinken um meine Freunde zu ertragen.
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Beitrag #68, verfasst am 25.04.2020 | 23:02 Uhr
Arlo
Ich sah, wie sowohl Lu als auch meine Schwester kurz hintereinander in Richtung Badezimmer verschwanden. Es fiel mir schwer, ihnen nicht einfach hinterher zu laufen, jetzt wo die Stimmung irgendwie kippte. Rebe schien das mitzubekommen. Sie musste mich dreimal ansprechen, bis ich sie bemerkte, aber dann sah ich zu ihr.
"Ich kann dich in Ruhe lassen, wenn du lieber zu deinen Freunden willst", sagte sie.
Langsam nickte ich und lächelte sie kurz an. "Danke. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben", versprach ich ihr, legte kurz eine Hand an ihren Arm und drängte mich dann zum VIP-Bereich durch, wo die Mädels sich wieder gesammelt hatten.
Ich ließ mich neben Lu auf die Sitzbank fallen. Polo und Joaquin standen an der Bar, Ander war immer noch mit seinem Freund auf der Tanzfläche, von Guzmán war weit und breit keine Spur. Aber Lu wirkte sehr niedergeschlagen und es war nicht schwer zu erraten, woran das lag.
So sollte der Abend nicht laufen. Wir waren hierher gekommen, um den ganzen Stress und die Anspannung in der Schule zu vergessen, nicht um alles nur noch schlimmer zu machen. Ich wollte nicht, dass die Mädchen vor mir so unglücklich schauten. Daher beugte ich mich zu ihnen vor.
"Was muss ich machen, damit ihr drei wieder lächelt und nicht mehr so schaut, als wären wir auf einer Beerdigung?", fragte ich in die Runde und sah zwischen Lu, Carla und Luana hin und her.
-
Ximena
Es fiel mir ungewöhnlich schwer, meiner Arbeit wie gewohnt weiter nachzugehen. Dieser Typ hatte mich vollkommen aus der Bahn geworfen, mit nur wenigen Sätzen. Das kannte ich so gar nicht von mir, ich war normalerweise immer fokussiert, bei allem was ich machte. Vollkommen egal, wie wenig Schlaf ich abbekam.
Ich füllte gerade den Eisbehälter mit frischem Eis auf, als er wieder zur Bar kam, dieses Mal mit einem seiner Freunde im Schlepptau. Dieser sah aus, als wäre seine Katze gestorben oder als hätte seine Freundin erst vor zwei Minuten mit ihm Schluss gemacht. Und er war betrunken. Das war leicht zu sehen, so wie er sich an der Bar festklammerte um nicht umzukippen.
Ich runzelte etwas die Stirn, als ich seine Bestellung hörte. "Ich hoffe doch sehr, dass der Whiskey-Cola nicht für deinen Freund ist", sagte ich zu ihm, ehe ich eine Flasche Wasser und ein Glas holte und vor den beiden abstellte. Dann mischte ich den Whiskey-Cola, nahm mir eine Serviette und stellte das Glas auf der Serviette auf der Bar ab.
Mit einem Seufzen nahm ich den Geldbeutel aus der Tasche aus meinem Gürtel. "Das macht zwölf Euro, bitte", sagte ich, ohne ihn anzusehen. Irgendwie fühlte ich mich schlecht, nachdem er mir so die Leviten gelesen hatte.
Ich sah, wie sowohl Lu als auch meine Schwester kurz hintereinander in Richtung Badezimmer verschwanden. Es fiel mir schwer, ihnen nicht einfach hinterher zu laufen, jetzt wo die Stimmung irgendwie kippte. Rebe schien das mitzubekommen. Sie musste mich dreimal ansprechen, bis ich sie bemerkte, aber dann sah ich zu ihr.
"Ich kann dich in Ruhe lassen, wenn du lieber zu deinen Freunden willst", sagte sie.
Langsam nickte ich und lächelte sie kurz an. "Danke. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben", versprach ich ihr, legte kurz eine Hand an ihren Arm und drängte mich dann zum VIP-Bereich durch, wo die Mädels sich wieder gesammelt hatten.
Ich ließ mich neben Lu auf die Sitzbank fallen. Polo und Joaquin standen an der Bar, Ander war immer noch mit seinem Freund auf der Tanzfläche, von Guzmán war weit und breit keine Spur. Aber Lu wirkte sehr niedergeschlagen und es war nicht schwer zu erraten, woran das lag.
So sollte der Abend nicht laufen. Wir waren hierher gekommen, um den ganzen Stress und die Anspannung in der Schule zu vergessen, nicht um alles nur noch schlimmer zu machen. Ich wollte nicht, dass die Mädchen vor mir so unglücklich schauten. Daher beugte ich mich zu ihnen vor.
"Was muss ich machen, damit ihr drei wieder lächelt und nicht mehr so schaut, als wären wir auf einer Beerdigung?", fragte ich in die Runde und sah zwischen Lu, Carla und Luana hin und her.
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Ximena
Es fiel mir ungewöhnlich schwer, meiner Arbeit wie gewohnt weiter nachzugehen. Dieser Typ hatte mich vollkommen aus der Bahn geworfen, mit nur wenigen Sätzen. Das kannte ich so gar nicht von mir, ich war normalerweise immer fokussiert, bei allem was ich machte. Vollkommen egal, wie wenig Schlaf ich abbekam.
Ich füllte gerade den Eisbehälter mit frischem Eis auf, als er wieder zur Bar kam, dieses Mal mit einem seiner Freunde im Schlepptau. Dieser sah aus, als wäre seine Katze gestorben oder als hätte seine Freundin erst vor zwei Minuten mit ihm Schluss gemacht. Und er war betrunken. Das war leicht zu sehen, so wie er sich an der Bar festklammerte um nicht umzukippen.
Ich runzelte etwas die Stirn, als ich seine Bestellung hörte. "Ich hoffe doch sehr, dass der Whiskey-Cola nicht für deinen Freund ist", sagte ich zu ihm, ehe ich eine Flasche Wasser und ein Glas holte und vor den beiden abstellte. Dann mischte ich den Whiskey-Cola, nahm mir eine Serviette und stellte das Glas auf der Serviette auf der Bar ab.
Mit einem Seufzen nahm ich den Geldbeutel aus der Tasche aus meinem Gürtel. "Das macht zwölf Euro, bitte", sagte ich, ohne ihn anzusehen. Irgendwie fühlte ich mich schlecht, nachdem er mir so die Leviten gelesen hatte.
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Beitrag #69, verfasst am 26.04.2020 | 22:43 Uhr
Luana
Wenn Blicke töten könnten, würde mein Bruder auf der Stelle tot umfallen, stattdessen tranken wir drei alle noch einen Kurzen.
„Arlo, da gibt es nichts mehr was du tun kannst, der Abend ist gelaufen“, sagte Lu schnippisch. Aus dem Augenwinkel beobachtete ich, dass erst Nadia und dann Omar eilig den Club verließen, Ander kam zu uns und sah den beiden nachdenklich hinterher. Er sah so aus, als würde er gerne den beiden folgen.
Seufzend sah ich ihn an:“Ander, du musst für uns nicht hier bleiben, wenn du wo auch immer hin willst.“
Er nickte und drehte sich um, eilig lief er den beiden hinterher, jetzt wo Nadia weg war, war ich mir sicher, dass Guzmán auch wieder auftauchen würde und tatsächlich, da kam er auch schon zu uns.
„Jetzt, wo Nadia wieder weg ist, ist Lu wieder interessant, oder wie muss ich das verstehen“, fragte Carla abfällig. Wir drei waren wohl heute nicht mehr die beste Gesellschaft. Kurz darauf klingelte Carlas Telefon und sie entschuldigte sich kurz um zu telefonieren. Ich sah zu Arlo und sagte:“Geh du ruhig wieder tanzen mit der Neuen. Lass dir von mir die Stimmung nicht versauen.“
Kurz griff ich nach seiner Hand und drückte sie.
-
Joaquin
Ich musste lachen, als sie sagte, dass der Drink hoffentlich nicht für Polo war:“Nein, ganz bestimmt nicht, sonst kriege ich ihn niemals nach Hause. Nur ich brauche definitiv noch was um die Launen meiner Freunde zu ertragen.“
Ich schüttete Polo ein Glas Wasser ein und sagte ihm mit Nachdruck, dass er trinken sollte, egal wie ich ihn heute nach Hause bekam, ich wagte es zu bezweifeln, dass er morgen in die Schule gehen konnte.
Kurz runzelte ich die Stirn, ich war mir nicht sicher, ob es jetzt unhöflich war ihr kein Trinkgeld zu geben, nachdem sie es eben so ärgerlich fand, welches bekommen zu haben oder ob es jetzt für sie in Ordnung war, welches zu bekommen.
„Darf ich dir Trinkgeld geben oder findest du mich dann wieder scheiße“, fragte ich schmunzelnd nach, sie hatte definitiv Feuer.
Wenn Blicke töten könnten, würde mein Bruder auf der Stelle tot umfallen, stattdessen tranken wir drei alle noch einen Kurzen.
„Arlo, da gibt es nichts mehr was du tun kannst, der Abend ist gelaufen“, sagte Lu schnippisch. Aus dem Augenwinkel beobachtete ich, dass erst Nadia und dann Omar eilig den Club verließen, Ander kam zu uns und sah den beiden nachdenklich hinterher. Er sah so aus, als würde er gerne den beiden folgen.
Seufzend sah ich ihn an:“Ander, du musst für uns nicht hier bleiben, wenn du wo auch immer hin willst.“
Er nickte und drehte sich um, eilig lief er den beiden hinterher, jetzt wo Nadia weg war, war ich mir sicher, dass Guzmán auch wieder auftauchen würde und tatsächlich, da kam er auch schon zu uns.
„Jetzt, wo Nadia wieder weg ist, ist Lu wieder interessant, oder wie muss ich das verstehen“, fragte Carla abfällig. Wir drei waren wohl heute nicht mehr die beste Gesellschaft. Kurz darauf klingelte Carlas Telefon und sie entschuldigte sich kurz um zu telefonieren. Ich sah zu Arlo und sagte:“Geh du ruhig wieder tanzen mit der Neuen. Lass dir von mir die Stimmung nicht versauen.“
Kurz griff ich nach seiner Hand und drückte sie.
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Joaquin
Ich musste lachen, als sie sagte, dass der Drink hoffentlich nicht für Polo war:“Nein, ganz bestimmt nicht, sonst kriege ich ihn niemals nach Hause. Nur ich brauche definitiv noch was um die Launen meiner Freunde zu ertragen.“
Ich schüttete Polo ein Glas Wasser ein und sagte ihm mit Nachdruck, dass er trinken sollte, egal wie ich ihn heute nach Hause bekam, ich wagte es zu bezweifeln, dass er morgen in die Schule gehen konnte.
Kurz runzelte ich die Stirn, ich war mir nicht sicher, ob es jetzt unhöflich war ihr kein Trinkgeld zu geben, nachdem sie es eben so ärgerlich fand, welches bekommen zu haben oder ob es jetzt für sie in Ordnung war, welches zu bekommen.
„Darf ich dir Trinkgeld geben oder findest du mich dann wieder scheiße“, fragte ich schmunzelnd nach, sie hatte definitiv Feuer.
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Beitrag #70, verfasst am 28.04.2020 | 16:40 Uhr
Arlo
Lu giftete mich direkt an, was anderes hatte ich aber nicht erwartet. Es würde wohl noch dauern, bis sie nicht mehr sauer auf mich war, weil ich mich das Jahr über nicht bei meiner Schwester gemeldet hatte. Dass Guzmán sie gerade links liegen ließ, verbesserte ihre Laune selbstverständlich nicht. Ich fand es auch nicht unbedingt nett, wie er mit ihr umging. Das hatte sie nicht verdient.
Ich bewegte mich nicht von der Stelle, trotz Lus Worten. Die Mädchen sollten nicht alleine sein. Vor allem Luana konnte ich einfach nicht alleine lassen. Auch wenn ich nicht derjenige für sie sein konnte, der ich eigentlich sein wollte.
Als Guzmán dann doch wieder auftauchte, warf ich ihm einen vielsagenden Blick zu. Es mochte sein, dass zwischen ihm und Lucretia nicht mehr alles so war wie früher, aber das gab ihm noch lange kein Recht, so mit ihr herumzuspringen.
Mit einem Seufzen sah ich schließlich zu Luana. "Nein, ich gehe nirgendwo hin solange ihr so lange Gesichter habt. Und wenn du nicht mehr hier sein möchtest, fahre ich mit dir nach Hause", sagte ich zu ihr.
-
Ximena
Noch einmal warf ich seinem Freund einen etwas besorgten Blick zu. Der sollte heute eindeutig nichts mehr trinken außer Wasser. Oder einen Kaffee. Ich bezweifelte sehr stark, dass ich ihn am nächsten Morgen in der Schule sehen würde. Wenn er sich in die Schule schleppte, wäre das echt bewundernswert.
Ich hatte nebenbei mitbekommen, wie die Stimmung unter den Schülern langsam gekippt war. Aus unterschiedlichen Gründen, die mich eigentlich überhaupt nichts angingen. Ich sollte mich da nicht einmischen.
Nachdem er mir zuvor so ein horrendes Trinkgeld gegeben hatte, war ich unentschlossen. Aber wenn er mir unbedingt etwas dazugeben wollte, würde ich ihn nicht davon abhalten. Nicht nach der Ansprache, die er mir davor gehalten hatte.
"Solange es im angemessenen Rahmen ist", antwortete ich und schmunzelte ein bisschen, während ich ihn anschaute. Er sah wirklich gut aus...
Lu giftete mich direkt an, was anderes hatte ich aber nicht erwartet. Es würde wohl noch dauern, bis sie nicht mehr sauer auf mich war, weil ich mich das Jahr über nicht bei meiner Schwester gemeldet hatte. Dass Guzmán sie gerade links liegen ließ, verbesserte ihre Laune selbstverständlich nicht. Ich fand es auch nicht unbedingt nett, wie er mit ihr umging. Das hatte sie nicht verdient.
Ich bewegte mich nicht von der Stelle, trotz Lus Worten. Die Mädchen sollten nicht alleine sein. Vor allem Luana konnte ich einfach nicht alleine lassen. Auch wenn ich nicht derjenige für sie sein konnte, der ich eigentlich sein wollte.
Als Guzmán dann doch wieder auftauchte, warf ich ihm einen vielsagenden Blick zu. Es mochte sein, dass zwischen ihm und Lucretia nicht mehr alles so war wie früher, aber das gab ihm noch lange kein Recht, so mit ihr herumzuspringen.
Mit einem Seufzen sah ich schließlich zu Luana. "Nein, ich gehe nirgendwo hin solange ihr so lange Gesichter habt. Und wenn du nicht mehr hier sein möchtest, fahre ich mit dir nach Hause", sagte ich zu ihr.
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Ximena
Noch einmal warf ich seinem Freund einen etwas besorgten Blick zu. Der sollte heute eindeutig nichts mehr trinken außer Wasser. Oder einen Kaffee. Ich bezweifelte sehr stark, dass ich ihn am nächsten Morgen in der Schule sehen würde. Wenn er sich in die Schule schleppte, wäre das echt bewundernswert.
Ich hatte nebenbei mitbekommen, wie die Stimmung unter den Schülern langsam gekippt war. Aus unterschiedlichen Gründen, die mich eigentlich überhaupt nichts angingen. Ich sollte mich da nicht einmischen.
Nachdem er mir zuvor so ein horrendes Trinkgeld gegeben hatte, war ich unentschlossen. Aber wenn er mir unbedingt etwas dazugeben wollte, würde ich ihn nicht davon abhalten. Nicht nach der Ansprache, die er mir davor gehalten hatte.
"Solange es im angemessenen Rahmen ist", antwortete ich und schmunzelte ein bisschen, während ich ihn anschaute. Er sah wirklich gut aus...
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Beitrag #71, verfasst am 01.05.2020 | 23:17 Uhr
Luana
Seufzend warf ich einen Blick auf die Uhr von meinem Handy, eigentlich wollten wir hierher um Spaß zu haben und jetzt was es noch verhältnismäßig früh, aber Christian war schon abgerauscht, Ander war auch weg, Polo schwankte besorgniserregend an der Bar rum, Lucretias, Carlas und meine Stimmung war im Eimer und Guzmán sah jetzt auch nicht mehr so glücklich aus, nun dass Nadia weg war und ich sah nicht, dass sich die Stimmung noch verbesserte. Der einzige, der wahrscheinlich noch Spaß hatte war Valerio. Lu schien meine Gedanken zu lesen.
„Vielleicht ist es wirklich besser, wenn wir uns alle auf den Weg nach Hause machen. Immerhin haben wir morgen Schule.“
„Rufst du zuhause an“, fragte ich Arlo,“Meine Nerven liegen zu blank um heute noch mit unseren Eltern zu reden.“
„Bereust du es schon nicht das Angebot deiner Großmutter angenommen zu haben“, fragte Lu plötzlich, zuckersüß lächelnd auf ihr Handy schauend,“Ich meine, sie hat ja gesagt, dass es weiterhin steht, du kannst dich also noch umentscheiden.“
„Lu“, warnte ich,“Nicht heute Nacht, wir hatten das Thema doch schon.“
-
Joaquin
„Dann machen wir das 15 Euro raus“, sagte ich und reichte ihr einen 10 Euro und einen Fünf Euro Schein. Um ehrlich zu sein, hatte ich keine Ahnung was in ihren Augen wohl ein angemessenes Trinkgeld war, ich war es immerhin gewohnt ziemlich großzügig zu sein. Ich trank einen Schluck und sah aus dem Augenwinkel zu meinen Freunden, einer sah deprimierter aus, als der Anderen, na großartig.
„Ich glaube bei den Anderen hilft auch kein Alkohol mehr“, sagte ich,“Ich hoffe einfach, dass Guzman mir Polo abnimmt, die beiden sind immerhin schon länger befreundet. Und ich bin auch eigentlich nur hier, weil ich nicht als einziger der Spielverderber sein wollte.“
Ich hatte morgen Training, das würde bestimmt lustig werden, deswegen würde es auch bei dieser letzten Mischung bleiben.
Seufzend warf ich einen Blick auf die Uhr von meinem Handy, eigentlich wollten wir hierher um Spaß zu haben und jetzt was es noch verhältnismäßig früh, aber Christian war schon abgerauscht, Ander war auch weg, Polo schwankte besorgniserregend an der Bar rum, Lucretias, Carlas und meine Stimmung war im Eimer und Guzmán sah jetzt auch nicht mehr so glücklich aus, nun dass Nadia weg war und ich sah nicht, dass sich die Stimmung noch verbesserte. Der einzige, der wahrscheinlich noch Spaß hatte war Valerio. Lu schien meine Gedanken zu lesen.
„Vielleicht ist es wirklich besser, wenn wir uns alle auf den Weg nach Hause machen. Immerhin haben wir morgen Schule.“
„Rufst du zuhause an“, fragte ich Arlo,“Meine Nerven liegen zu blank um heute noch mit unseren Eltern zu reden.“
„Bereust du es schon nicht das Angebot deiner Großmutter angenommen zu haben“, fragte Lu plötzlich, zuckersüß lächelnd auf ihr Handy schauend,“Ich meine, sie hat ja gesagt, dass es weiterhin steht, du kannst dich also noch umentscheiden.“
„Lu“, warnte ich,“Nicht heute Nacht, wir hatten das Thema doch schon.“
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Joaquin
„Dann machen wir das 15 Euro raus“, sagte ich und reichte ihr einen 10 Euro und einen Fünf Euro Schein. Um ehrlich zu sein, hatte ich keine Ahnung was in ihren Augen wohl ein angemessenes Trinkgeld war, ich war es immerhin gewohnt ziemlich großzügig zu sein. Ich trank einen Schluck und sah aus dem Augenwinkel zu meinen Freunden, einer sah deprimierter aus, als der Anderen, na großartig.
„Ich glaube bei den Anderen hilft auch kein Alkohol mehr“, sagte ich,“Ich hoffe einfach, dass Guzman mir Polo abnimmt, die beiden sind immerhin schon länger befreundet. Und ich bin auch eigentlich nur hier, weil ich nicht als einziger der Spielverderber sein wollte.“
Ich hatte morgen Training, das würde bestimmt lustig werden, deswegen würde es auch bei dieser letzten Mischung bleiben.
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Beitrag #72, verfasst am 02.05.2020 | 20:26 Uhr
Arlo
Zu meiner großen Überraschung war Lu tatsächlich derselben Meinung wie ich. Wenn sie so schlecht gelaunt war, fing ihre harte Hülle doch hin und wieder an zu reißen. Für einen ganz kurzen Moment. Es war mir ein Rätsel, wie sie es schaffte, 24/7 eine Maske zu tragen, nur um zu verhindern, dass jeder sah, wie menschlich sie in Wahrheit war. Ich bewunderte sie dafür, bis zu einem gewissen Grad. Auch wenn ich immer noch der Meinung war, dass es der falsche Weg war, seine Wut an anderen auszulassen.
"Klar", antwortete ich auf die Frage meiner Schwester, drückte ihre Hand nochmal und holte mein Handy aus der Hosentasche, ehe ich aufstand.
Gerade als ich nach draußen gehen und telefonieren wollte, hörte ich, was Lu sagte, und verdrehte nur die Augen. Kurz warf ich Luana einen Blick zu, dann ging ich vor die Tür.
Die gute Luft tat mir wirklich gut, die Luft drinnen war nicht nur was die Temperaturen anging stickig. Ich atmete einmal tief durch und rief dann meinen Dad an. Dieser war überrascht, dass ich mich schon so früh meldete, schickte aber sofort den Chauffeur auf den Weg. Natürlich kam er nicht selbst, um uns abzuholen.
-
Ximena
"Danke", meinte ich schmunzelnd, ehe ich die beiden Scheine entgegennahm, die er mir hinhielt. Ich war ja schon froh, wenn mein Trinkgeld sich nicht auf ein paar Cent begrenzte. Der Großteil meines Gehalts ging schließlich auf die Miete drauf, richtig leben konnte ich nur vom Trinkgeld.
Ich steckte das Geld weg und machte da weiter, wo ich aufgehört hatte, als er an der Bar aufgetaucht war, indem ich weiter Gläser abspülte. Doch er verschwand nicht einfach wieder und ging zurück zu seinen Freunden, die wirklich lange Gesichter zogen, sondern sprach weiter mit mir. Auch wenn sein betrunkener Freund noch immer neben ihm stand und an seinem Wasser nuckelte.
Als ich seinen Freunden wieder einen Blick zuwarf, sah ich, wie sie alle aufstanden. "Scheint so, als würden deine Freunde aufbrechen", sagte ich und nickte in ihre Richtung. Die hatten es gut und konnten einfach gehen, wann sie wollten. Ich würde auch noch in den frühen Morgenstunden hier sein, wenn alle Gäste schon weg waren.
Zu meiner großen Überraschung war Lu tatsächlich derselben Meinung wie ich. Wenn sie so schlecht gelaunt war, fing ihre harte Hülle doch hin und wieder an zu reißen. Für einen ganz kurzen Moment. Es war mir ein Rätsel, wie sie es schaffte, 24/7 eine Maske zu tragen, nur um zu verhindern, dass jeder sah, wie menschlich sie in Wahrheit war. Ich bewunderte sie dafür, bis zu einem gewissen Grad. Auch wenn ich immer noch der Meinung war, dass es der falsche Weg war, seine Wut an anderen auszulassen.
"Klar", antwortete ich auf die Frage meiner Schwester, drückte ihre Hand nochmal und holte mein Handy aus der Hosentasche, ehe ich aufstand.
Gerade als ich nach draußen gehen und telefonieren wollte, hörte ich, was Lu sagte, und verdrehte nur die Augen. Kurz warf ich Luana einen Blick zu, dann ging ich vor die Tür.
Die gute Luft tat mir wirklich gut, die Luft drinnen war nicht nur was die Temperaturen anging stickig. Ich atmete einmal tief durch und rief dann meinen Dad an. Dieser war überrascht, dass ich mich schon so früh meldete, schickte aber sofort den Chauffeur auf den Weg. Natürlich kam er nicht selbst, um uns abzuholen.
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Ximena
"Danke", meinte ich schmunzelnd, ehe ich die beiden Scheine entgegennahm, die er mir hinhielt. Ich war ja schon froh, wenn mein Trinkgeld sich nicht auf ein paar Cent begrenzte. Der Großteil meines Gehalts ging schließlich auf die Miete drauf, richtig leben konnte ich nur vom Trinkgeld.
Ich steckte das Geld weg und machte da weiter, wo ich aufgehört hatte, als er an der Bar aufgetaucht war, indem ich weiter Gläser abspülte. Doch er verschwand nicht einfach wieder und ging zurück zu seinen Freunden, die wirklich lange Gesichter zogen, sondern sprach weiter mit mir. Auch wenn sein betrunkener Freund noch immer neben ihm stand und an seinem Wasser nuckelte.
Als ich seinen Freunden wieder einen Blick zuwarf, sah ich, wie sie alle aufstanden. "Scheint so, als würden deine Freunde aufbrechen", sagte ich und nickte in ihre Richtung. Die hatten es gut und konnten einfach gehen, wann sie wollten. Ich würde auch noch in den frühen Morgenstunden hier sein, wenn alle Gäste schon weg waren.
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Beitrag #73, verfasst am 02.05.2020 | 22:53 Uhr
Luana
Vorwurfsvoll sah ich Lu an, als Arlo rausgegangen war um zuhause anzurufen. Während sie ihrem Chauffeur schrieb, schien sie meinen Blick zu merken und sah mich an:“Was denn? Vielleicht merkt er dann, was er an dir hat.“
Einen kurzen Moment war ich sprachlos, dann sagte ich:“Darum geht es doch gar nicht. Arlo ist mein Bruder.“
„Stiefbruder“, berichtigte Carla, die plötzlich wieder aufgetaucht war, oh Gott, jetzt fing sie auch noch an.
„Das macht keinen Unterschied“, sagte ich. Lu nickte nur und sah auf ihr Handy:“Valerio weiß jetzt auch Bescheid. Lasst uns draußen warten. Die Luft hier ist schrecklich.“
Wir holten gemeinsam unsere Jacken, als Valerio dazu stieß und gingen dann raus. Guzmán nahm Joaquin Polo ab, Joaquin sagte jedoch, dass er noch ein paar Minuten bräuchte, anscheinend machte er sich wirklich an die Neue ran.
Wir gesellten uns zu Arlo und warteten gemeinsam darauf abgeholt zu werden. Lu ignorierte Guzmán, der mit Polo alle Hände voll zu tun hatte, Valerio hatte einen Arm um sie gelegt und jetzt im Licht der Straßenlaternen sah ich erst wie müde sie aussah.
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Joaquin
Als sie mich auf meine Freunde aufmerksam machte, sah ich kurz zu denen, Arlo ging kurz darauf an mir vorbei nach draußen, wahrscheinlich um zuhause anzurufen. Seufzend trank ich mein Glas aus, ich würde auch nicht mehr hier bleiben, wenn alle gingen, war vermutlich sowieso besser für mein Training. Und dennoch machte mir eine Sache Sorgen, aber ich hatte Angst es anzusprechen, weil ich nicht schon wieder so angemeckert werden wollte. Kurz darauf kam jedoch Guzmán und nahm Polo mit, alle gingen langsam nach draußen und ich wusste immer noch nicht, wie ich es fragen sollte, weswegen ich mich entschied einfach ehrlich zu sein.
„Wie kommst du nach Hause, wenn der Club zu macht“, fragte ich sie. Wenn ich eins wusste, dann dass ich wahrscheinlich heute Nacht nicht gut schlafen konnte, wenn sie alleine heim laufen würde.
Vorwurfsvoll sah ich Lu an, als Arlo rausgegangen war um zuhause anzurufen. Während sie ihrem Chauffeur schrieb, schien sie meinen Blick zu merken und sah mich an:“Was denn? Vielleicht merkt er dann, was er an dir hat.“
Einen kurzen Moment war ich sprachlos, dann sagte ich:“Darum geht es doch gar nicht. Arlo ist mein Bruder.“
„Stiefbruder“, berichtigte Carla, die plötzlich wieder aufgetaucht war, oh Gott, jetzt fing sie auch noch an.
„Das macht keinen Unterschied“, sagte ich. Lu nickte nur und sah auf ihr Handy:“Valerio weiß jetzt auch Bescheid. Lasst uns draußen warten. Die Luft hier ist schrecklich.“
Wir holten gemeinsam unsere Jacken, als Valerio dazu stieß und gingen dann raus. Guzmán nahm Joaquin Polo ab, Joaquin sagte jedoch, dass er noch ein paar Minuten bräuchte, anscheinend machte er sich wirklich an die Neue ran.
Wir gesellten uns zu Arlo und warteten gemeinsam darauf abgeholt zu werden. Lu ignorierte Guzmán, der mit Polo alle Hände voll zu tun hatte, Valerio hatte einen Arm um sie gelegt und jetzt im Licht der Straßenlaternen sah ich erst wie müde sie aussah.
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Joaquin
Als sie mich auf meine Freunde aufmerksam machte, sah ich kurz zu denen, Arlo ging kurz darauf an mir vorbei nach draußen, wahrscheinlich um zuhause anzurufen. Seufzend trank ich mein Glas aus, ich würde auch nicht mehr hier bleiben, wenn alle gingen, war vermutlich sowieso besser für mein Training. Und dennoch machte mir eine Sache Sorgen, aber ich hatte Angst es anzusprechen, weil ich nicht schon wieder so angemeckert werden wollte. Kurz darauf kam jedoch Guzmán und nahm Polo mit, alle gingen langsam nach draußen und ich wusste immer noch nicht, wie ich es fragen sollte, weswegen ich mich entschied einfach ehrlich zu sein.
„Wie kommst du nach Hause, wenn der Club zu macht“, fragte ich sie. Wenn ich eins wusste, dann dass ich wahrscheinlich heute Nacht nicht gut schlafen konnte, wenn sie alleine heim laufen würde.
3. November 2013 in Köln*-*
25. Juni 2014 in Mönchengladbach *-*
25. Juni 2014 in Mönchengladbach *-*
Beiträge: 863
Rang: Kolumnenschreiber
Beitrag #74, verfasst am 03.05.2020 | 00:47 Uhr
Arlo
Mit einem Seufzen steckte ich mein Handy wieder ein und ging wieder näher zum Eingang des Clubs, damit die anderen mich leichter finden konnten, wenn sie raus kamen. Dieser Abend war nun wirklich nicht so gelaufen, wie ich es mir erhofft hatte, etwas anderes erwartet hatte ich aber ehrlicherweise nicht.
Als meine Freunde dann nach und nach aus dem Club kamen, waren zu meiner Überraschung auch Guzmán und Polo dabei. Auch Carla hatte sich wieder dazugesellt. Aber alle zogen ein ziemlich langes Gesicht. Ich hoffte einfach, dass wir alle nur eine Nacht darüber schlafen mussten.
Polo wankte beunruhigend und es entging mir nicht, dass Carla ihm immer wieder einen Blick zuwarf. So ganz verstand ich immer noch nicht, was bei ihnen passiert war. Wir alle hatten schließlich alle schon festgelegt, was wir auf ihre Hochzeit anziehen würden.
"Wo ist Joaquin?", fragte ich schließlich, als mir auffiel, dass er als einziger fehlte. "Sag bloß, er hat sich schon wieder ein Mädel angelacht."
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Ximena
Ich hatte Recht, seine Freunde waren wirklich dabei, nach Hause zu gehen. Einer nach dem anderen machte sich auf dem Weg Richtung Ausgang. Aber er bewegte sich nicht von der Stelle und warf mir immer wieder mal einen Blick zu. Er wirkte nachdenklich und unentschlossen und das verwirrte mich. Ich machte trotzdem einfach weiter meinen Job, auch als einer seiner Kumpels kam und den betrunkenen Typen neben ihm mit nach Hause nahm. Nebenbei bekam ich mit, wie der Typ mit den weißen Klamotten meinte, er bräuchte noch ein paar Minuten. Ich betete einfach, dass er nicht plante, sich an mich ranzumachen. Das war nichts für mich. Aber ich schätzte ihn mittlerweile nicht mehr so ein, dass er es nur auf das eine abgesehen hatte.
Als er schließlich mit der Sprache rausrückte, hob ich überrascht den Blick. Er machte sich Sorgen darüber, wie ich nach Hause kam? Ich arbeitete seit einem halben Jahr hier und das hatte wirklich noch nie jemand zu mir gesagt.
"Mit dem Fahrrad", antwortete ich und schmunzelte. "Keine Sorge, mir passiert nichts."
Hoffentlich kam er nicht auf die Idee, mich nach Hause zu fahren. Ich wollte nicht, dass irgendwer aus Las Encinas sah, wo ich lebte. Es war so schon deutlich genug, dass Welten zwischen uns lagen.
Mit einem Seufzen steckte ich mein Handy wieder ein und ging wieder näher zum Eingang des Clubs, damit die anderen mich leichter finden konnten, wenn sie raus kamen. Dieser Abend war nun wirklich nicht so gelaufen, wie ich es mir erhofft hatte, etwas anderes erwartet hatte ich aber ehrlicherweise nicht.
Als meine Freunde dann nach und nach aus dem Club kamen, waren zu meiner Überraschung auch Guzmán und Polo dabei. Auch Carla hatte sich wieder dazugesellt. Aber alle zogen ein ziemlich langes Gesicht. Ich hoffte einfach, dass wir alle nur eine Nacht darüber schlafen mussten.
Polo wankte beunruhigend und es entging mir nicht, dass Carla ihm immer wieder einen Blick zuwarf. So ganz verstand ich immer noch nicht, was bei ihnen passiert war. Wir alle hatten schließlich alle schon festgelegt, was wir auf ihre Hochzeit anziehen würden.
"Wo ist Joaquin?", fragte ich schließlich, als mir auffiel, dass er als einziger fehlte. "Sag bloß, er hat sich schon wieder ein Mädel angelacht."
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Ximena
Ich hatte Recht, seine Freunde waren wirklich dabei, nach Hause zu gehen. Einer nach dem anderen machte sich auf dem Weg Richtung Ausgang. Aber er bewegte sich nicht von der Stelle und warf mir immer wieder mal einen Blick zu. Er wirkte nachdenklich und unentschlossen und das verwirrte mich. Ich machte trotzdem einfach weiter meinen Job, auch als einer seiner Kumpels kam und den betrunkenen Typen neben ihm mit nach Hause nahm. Nebenbei bekam ich mit, wie der Typ mit den weißen Klamotten meinte, er bräuchte noch ein paar Minuten. Ich betete einfach, dass er nicht plante, sich an mich ranzumachen. Das war nichts für mich. Aber ich schätzte ihn mittlerweile nicht mehr so ein, dass er es nur auf das eine abgesehen hatte.
Als er schließlich mit der Sprache rausrückte, hob ich überrascht den Blick. Er machte sich Sorgen darüber, wie ich nach Hause kam? Ich arbeitete seit einem halben Jahr hier und das hatte wirklich noch nie jemand zu mir gesagt.
"Mit dem Fahrrad", antwortete ich und schmunzelte. "Keine Sorge, mir passiert nichts."
Hoffentlich kam er nicht auf die Idee, mich nach Hause zu fahren. Ich wollte nicht, dass irgendwer aus Las Encinas sah, wo ich lebte. Es war so schon deutlich genug, dass Welten zwischen uns lagen.
Beiträge: 17678
Rang: Literaturgott
Beitrag #75, verfasst am 03.05.2020 | 14:53 Uhr
Luana
„Der redet mit der Neuen“, antwortete Guzmán abfällig,“Sie arbeitet an der Bar. Keine Ahnung warum er glaubt das nötig zu haben.“
Ich könnte jetzt was dazu sagen, aber ich ignorierte ihn lieber und lehnte lieber den Kopf an Arlos Schulter. Ich wusste, doch von Anfang an, dass der Abend nicht gut werden würde, warum war ich nicht einfach zuhause geblieben? Dann hätte ich wenigstens Arlos Laune nicht ruiniert. Zum Glück mussten wir nicht lange warten bis die Autos vorfuhren, kurz bevor unser Auto kam, wurden Lu und Valerio abgeholt. Als wir nachdem wir uns von den Anderen verabschiedet hatten endlich im Auto saßen, war ich leider wieder eindeutig wacher. Hoffentlich würde ich zuhause schnell einschlafen, wenn jetzt auch noch meine Noten leiden unter dem ganzen Drama, würde meine Mutter mich mit Sicherheit zwingen das Angebot meiner Großmutter anzunehmen.
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Joaquin
Mit dem Fahrrad zu fahren war wenigstens besser als zu Fuß, aber sonderlich wohl fühlte ich mich mit dem Gedanken dennoch nicht, nicht wenn sie alleine heim fuhr. Aber es war auch keine Option für mich bis in die frühen Morgenstunden hier zu bleiben um sie zu begleiten, egal wie locker mein Vater auch war, an gewisse Regeln musste ich mich auch halten und das war einfach nicht drin, denn morgen in der Schule wäre ich zu nichts zu gebrauchen und beim Training auch nicht.
„Würdest du dich, wenn du Feierabend hast von meinem Chauffeur nach Hause fahren lassen“, fragte ich nach,“Oder wenn du das nicht willst, kann ich dir meine Nummer geben und du schreibst mir, wenn du zuhause bist.“
„Der redet mit der Neuen“, antwortete Guzmán abfällig,“Sie arbeitet an der Bar. Keine Ahnung warum er glaubt das nötig zu haben.“
Ich könnte jetzt was dazu sagen, aber ich ignorierte ihn lieber und lehnte lieber den Kopf an Arlos Schulter. Ich wusste, doch von Anfang an, dass der Abend nicht gut werden würde, warum war ich nicht einfach zuhause geblieben? Dann hätte ich wenigstens Arlos Laune nicht ruiniert. Zum Glück mussten wir nicht lange warten bis die Autos vorfuhren, kurz bevor unser Auto kam, wurden Lu und Valerio abgeholt. Als wir nachdem wir uns von den Anderen verabschiedet hatten endlich im Auto saßen, war ich leider wieder eindeutig wacher. Hoffentlich würde ich zuhause schnell einschlafen, wenn jetzt auch noch meine Noten leiden unter dem ganzen Drama, würde meine Mutter mich mit Sicherheit zwingen das Angebot meiner Großmutter anzunehmen.
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Joaquin
Mit dem Fahrrad zu fahren war wenigstens besser als zu Fuß, aber sonderlich wohl fühlte ich mich mit dem Gedanken dennoch nicht, nicht wenn sie alleine heim fuhr. Aber es war auch keine Option für mich bis in die frühen Morgenstunden hier zu bleiben um sie zu begleiten, egal wie locker mein Vater auch war, an gewisse Regeln musste ich mich auch halten und das war einfach nicht drin, denn morgen in der Schule wäre ich zu nichts zu gebrauchen und beim Training auch nicht.
„Würdest du dich, wenn du Feierabend hast von meinem Chauffeur nach Hause fahren lassen“, fragte ich nach,“Oder wenn du das nicht willst, kann ich dir meine Nummer geben und du schreibst mir, wenn du zuhause bist.“
3. November 2013 in Köln*-*
25. Juni 2014 in Mönchengladbach *-*
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