Ich habe bei der Geschichte, die ich gerade plane/ schreibe ein wenig Sorge, ob sie nicht vor allem am Anfang ein wenig zu, naja, ereignislos ist. Deshalb würde ich gerne eure Meinung zu meinem ersten Kapitel wissen, in dem das am problematischsten wäre. Prinzipiell ist es eine Fanfiction zu dem Anime Code Geass. Wirklich kennen muss man das Original aber nicht, um das erste Kapitel zu verstehen.
Kurz zum allgemeinen Verständnis für die, die das Original nicht kennen:
In dem Anime gibt es eine Kraft, genannt Geass, die sich, je nach wer die Kraft bekommt, in ganz unterschiedlichen Fähigkeiten manifestieren kann. Eine der Personen des Originals hat die Fähigkeit, jemandem einen Befehl zu geben, den dieser ausführen muss. Der Betroffene erinnert sich weder an den Moment, in dem er den Befehl bekommen hat, noch an alles, was passiert, während er den Befehl ausführt. Es wird angedeutet, dass, solange der Betroffene sich aus eigenen Stücken an den Befehl hält, der Befehl praktisch inaktiv ist, derjenige sich also an das, was er tut erinnert. Als Beispiel zur Veranschaulichung: Wird jemandem der Befehl zu Leben gegeben, hat das im normalen Alltag keinerlei Einfluss. Kommt diese Person nun in eine lebensbedrohliche Situation, wird der Befehl aktiv und sie verhält sich so, dass sie die Situation überlebt.
Was mir wichtig ist:
- Ist es zu ereignislos, vor allem wenn man bedenkt, dass auch mindestens die nächsten vier Kapitel größtenteils in Gedanken stattfinden. Selbst danach wird es immer wieder größere Teile geben, in denen keine wirkliche Handlung passiert.
- Ist der Titel passend und ansprechend (sowohl der der Geschichte, als auch der des Kapitels)
- Sind meine Sätze zu lang (oder generell: Lässt es sich gut lesen)
- Sonstiges, was euch auf- und einfällt
Das wäre es auch schon mit den einleitenden Worten. Ich bedanke mich schon mal für jeden, der es sich durchliest und mir seine Meinung dazu sagt.
LG
Lukina
Kapitel I – Licht am Ende des Tunnels
Dunkelheit war alles, was Schneizel wahrnahm. Um ihn herum war nichts als substanzlose Schwärze. Keine Menschen, keine Gegenstände, nicht einmal Licht konnte er sehen. Seine restlichen Sinne lieferten ihm das gleiche Ergebnis: Er war alleine mit sich selbst. War das der Tod? Nein, das konnte nicht wirklich sein. Schließlich wäre sein Sterben mit der Degeneration seines Gehirns und damit der Zerstörung allem, was ihn ausmachte verbunden. Langsam ging er die letzten Ereignisse durch, bevor er in diesen Zustand verfallen war.
Er hatte mit Lelouch geredet. Die Erkenntnis, dass dieser seinen Plan sogar soweit durchschaut hatte, dass er das Fluchtfahrzeug hatte einnehmen lassen, war auf der einen Seite mit einer gewissen Enttäuschung über seine eigenen mangelnden Fähigkeiten verbunden gewesen, auf der anderen Seite aber auch mit dem Gedanken, dass er vor all den Jahren einen riesigen Fehler begangen hatte, indem er dem jungen Prinzen nicht beigestanden hatte. Völlig neue Möglichkeiten hätten sich mit einem Verbündeten mit ähnlich hohem Intellekt und strategischer Genialität aufgetan. Nicht nur, dass es zu einigen interessanten Partien hätte kommen können, auch dieser ganze sinnlose Krieg wäre vermutlich hinfällig geworden. Von den ein bis zwei Millionen Toten der letzten beiden Jahre hätten problemlos vier bis fünfhundert überleben können. Was für eine Verschwendung. Jetzt ließ sich das aber nicht mehr ändern und für Reue oder ähnliche Gefühle war Schneizel schon immer zu rational gewesen. Weshalb um etwas trauern, das nie passiert ist? Jede Entscheidung, die er getroffen hatte, war ihm in dem Moment sinnvoll erschienen und betrachtete man es mit dem Wissen, dass er damals hatte, war sie es auch immer noch. Es gab also nichts, was er sich vorzuwerfen hatte. Die Gegenwart war es, die man beeinflussen konnte. Gerade musste er also herausfinden, in was für einem Zustand er sich befand, um sich daraus zu befreien. Der Grund musste nach der Erkenntnis der Niederlage liegen, aber so sehr er es auch versuchte, seine Erinnerung ab dem Moment, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte, war völlig verzerrt. So kam er also nicht weiter, er musste es also aus einer anderen Perspektive betrachten. Lelouchs Perspektive, denn dieser hatte den Krieg gewonnen. Was hatte er getan, um das zu erreichen? Was waren seine Motive und in Anbetracht dessen: Wie hätte er, Schneizel, es an seiner Stelle zu Ende geführt? Prinzipiell waren sich ihre Gedankengänge schließlich so ähnlich, dass er durchaus von seinem eigenen Handeln auf das seines Bruders würde schließen können.
Die Voraussetzungen Lelouchs waren einfach: Er hatte eine Armee, die sich zum Zeitpunkt der Entscheidung aber bereits in der Auflösung befunden hatte. Er hatte nichts, was er Damokles entgegen setzen konnte, eigentlich hätte Schneizel also gewinnen müssen. Gut, er hatte es geschafft das Blaze Luminous zu durchdringen, vielleicht hatte er es also geschafft jemanden einzuschleusen. Eventuell sogar Suzaku, der sich vermutlich problemlos durch die Reihen der Wachen hätte kämpfen können. Allerdings hätte es in dem Falle damit geendet, dass Schneizel gestorben wäre. Da das aber offensichtlich nicht der Fall war, musste er etwas übersehen haben. Schneizels Fehler musste also deutlich eher stattgefunden haben.
Er ging die Unterhaltung noch einmal durch. Wort für Wort. Etwa auf der Hälfte kam ihm ein Gedanke. Er hatte begonnen Lelouchs Antworten zu analysieren, als ihm auffiel, dass diese auf den ersten Blick zwar blendend zu seinen Fragen passten und umgekehrt, aber prinzipiell nichtsagend waren. Lelouch hatte inhaltlich nur sehr wenig gesagt und das was er gesagt hatte, hätte sich in jeder Situation nahtlos in die Unterhaltung eingefügt. Das wiederum bedeutete, dass Lelouch während der Unterhaltung gar nicht in der Avalon gewesen sein musste und es dementsprechend vermutlich auch nicht gewesen ist. Weshalb sonst so eine Anstrengung unternehmen? Dadurch wiederum ergab sich eine neue Möglichkeit, was genau zu diesem Zustand des Nichtempfindens geführt hatte: Lelouch hatte sein Geass auf ihn verwendet, ihn vermutlich zu seinem Sklaven gemacht, um sicher zu gehen, dass er keine Gefahr mehr darstellen konnte.
Schneizel musste zugeben, dass ihn diese Taktik beeindruckte. Er hatte seinen kleinen Bruder maßlos unterschätzt und genau das hatte zu seiner Niederlage geführt. Seine eigene Siegessicherheit hatte dazu geführt, dass sein Geist nun in diesem leeren Raum schwebte, ohne eine Aussicht auf ein Ende. Soweit er wusste, war ein Geass absolut. Nichts würde ihn hier herausholen können. Gefangen in seinem eigenen Geist, dazu verdammt auf ewig, einer Marionette gleich, Lelouchs Befehle auszuführen. Niemand konnte ihn befreien und da der Befehl seinem eigenen Wesen nicht völlig wiedersprach, hatte er auch keine Chance, dagegen anzukämpfen. Er hatte einfach keinen Angriffspunkt, weil er es nachvollziehen konnte, es ihm nicht falsch vorkam. An Lelouchs Stelle hätte er vermutlich ähnlich gehandelt. Das erste Mal in seinem Leben wünschte sich Schneizel, weniger rational veranlagt zu sein.
Wie lange er schon in diesem Zustand war, wusste er nicht. Es konnten bereits Jahre vergangen sein, oder auch nur wenige Sekunden. Ohne einen Anhaltspunkt war es dem Prinzen und ehemaligen Premierminister des größten Reiches der Welt einfach nicht möglich die Zeit einzuschätzen.
Nach und nach, als die Langeweile überhandnahm, begann Schneizel, mit sich selber Schach zu spielen. Bereits als Kind hatte er es versucht, weil nur die wenigsten Gegner eine Herausforderung dargestellt hatte. Allerdings musste er damals sehr schnell feststellen, dass es einfach keinen Spaß machte, wenn man die Taktiken des Gegners kannte. Es trainierte zwar das Vorausdenken, aber zum tatsächlichen Zeitvertreib war es gänzlich ungeeignet. Nun blieb ihm aber keine andere Wahl, wollte er nicht den Verstand verlieren. Anfangs versuchte er es so, wie bereits vor zwanzig Jahren. Er bemühte sich, den besten Zug für jede Seite zu finden, scheiterte aber da er anstelle richtiger Partien, nur Zugmöglichkeiten durchspielte, wie er es auch in einem normalen Spiel machen würde.
Schneizels zweiter Versuch, die Eintönigkeit durch intellektuell fordernde Schachspiele zu überwinden, bestand darin, sich ein Zeitlimit für jeden Zug zu setzen. Das einzige Problem war nur, wie er diese Zeit messen sollte. Er könnte zählen und auch wenn dadurch vielleicht absolut gesehen nicht jedes Mal die gleiche Zeit heraus kam, war es doch eine Einschränkung, die die Spiele interessanter gestalten könnte. Anfangs schaffte er es nicht, sich gleichzeitig das Schachbrett vorzustellen, die Züge durchzugehen und zu zählen. Eine gewisse Zeit war er also damit beschäftigt, diese Grundlage zu üben. Je öfter er versuchte drei Dinge gleichzeitig zu machen, desto besser gelang es ihm.
Als er sich sicher war, dass ihn die Überlegungen zu den Zügen nicht mehr vom Zählen ablenken würden, startete er einen zweiten Versuch. Nach jedem Seitenwechsel achtete er darauf, das Brett möglichst unvoreingenommen zu betrachten. Er nahm sich die Zeit, die Hintergedanken an den Rand seines Bewusstseins zu drängen, bevor er sich eine Taktik für die nun anstehende Partie zurechtlegte. Mit jedem Zug gelang es ihm besser und im fünften Spiel erhöhte er die Zeitbegrenzung von zehn auf zwanzig Zähleinheiten. Dadurch konnte er wieder komplexere Strategien anwenden, was die Qualität der Partien deutlich erhöhte. Wäre nicht er selbst, sondern Lelouch sein Gegner gewesen, wäre er bei seinen ersten Versuchen gnadenlos unterlegen gewesen. Im Nachhinein sah er auf beiden Seiten eine Menge Fehler, die ihm normalerweise nicht unterliefen. Bisher war dem Prinzen gar nicht bewusst gewesen, wie viel geistige Kapazität Zählen doch einnehmen konnte.
Lauter helle Punkte, wahllos angeordnet und umgeben von Finsternis.
Nach weiteren zehn Partien versuchte Schneizel eine neue Herangehensweise. Anstelle tatsächlich mit sich selber zu spielen, erschuf er zwei imaginäre Personen. Er gab ihnen Persönlichkeiten, spielte sogar mit dem Gedanken, ihnen Namen zu geben, und ließ sie sich in seinen Gedanken vor ein Schachbrett setzen. Anstelle nun also selber die Figuren zu bewegen, überließ er es den beiden. Im Prinzip war natürlich noch immer er derjenige, der beide Seiten spielte, aber indem er sich diese beiden Avatare geschaffen hatte, gelang es ihm zwei Ziele parallel zu verfolgen und seine Taktiken gewissermaßen vor sich selber zu verstecken. Selbst in seinen eigenen Ohren klang es reichlich absurd, aber es war tatsächlich so, dass diese beiden Personen beinahe unabhängig voneinander agieren konnten. Je öfter er die Spiele auf diese Art aufzog, desto besser gelang ihm die Trennung der beiden.
Ein heller Strich in der Dunkelheit, nicht einmal einen Augenblick sichtbar.
Als hätte diese Erkenntnis einen Schalter umgelegt, flimmerte vor Schneizels Blick plötzlich ein Bild auf. Hellblaue Wände, geschmückt von impressionistischen Bildern, umgaben einen gemütlich eingerichteten Speisesaal. Der lange Tisch, an dessen Stirnseite er saß, war reichlich gedeckt und sowohl links, als auch rechts von sich sah er einige bekannte Gesichter, die sich ausgelassen miteinander unterhielten.
Lloyd Asplund, anscheinend auch unter Lelouch ein angesehener Wissenschaftler, erklärte einer jungen Britannierin gerade, wie er sich einen neuen Antrieb vorstellte. Nina saß neben ihm und warf hin und wieder Ergänzungen ein, sobald der ehemalige Graf zu enthusiastisch wurde und dabei wichtige Details unterschlug. Cornelia saß neben Guilford und unterhielt sich leise mit ihm. Anscheinend waren sie sich in der Zeit seiner geistigen Abwesenheit näher gekommen. Er meinte sogar einen Ring an Cornelias linker Hand erahnen zu können. Ihr Ritter hatte also endlich seinen Mut zusammen genommen. Ob die beiden es ihm übel nahmen, dass er seine eigene Schwester schwer verletzt hatte? Selbst wenn, sie gingen vermutlich davon aus, dass Schneizel unter Lelouchs Befehl stand. Obwohl. Jetzt, wo er so darüber nachdachte, passte das Bild, das sich ihm bot nicht so ganz. Gut, dass die Anwesenden den Krieg überlebt hatten, war bei einigen zwar überraschend, aber nicht völlig unmöglich. Selbst, dass Guilford mit am Tisch saß, war zumindest nicht völlig abwegig. Es war keine Leiche gefunden worden, dementsprechend hatte Schneizel ihn auch noch nicht auf seine gedankliche Liste der Toten gesetzt gehabt. Was ihn viel mehr verwunderte, war die Tatsache, dass alle, egal auf welcher Seite sie in der letzten Schlacht gekämpft hatten, friedlich zusammen an einem Tisch saßen. Wie hatte Lelouch Cornelia davon überzeugen können, dass er auf ihrer Seite war? Oder saß er unter Widerstandskämpfern? Nein, dann gäbe es ein ähnliches Problem schließlich mit Lloyd und Nina. Außerdem war zumindest Kanon bekannt, dass er selber nicht mehr Herr seiner Sinne und Taten war, sodass es, sollte sein ehemaliger Adjutant überlebt haben, eher unwahrscheinlich war, dass man ihn hier sitzen lassen würde.
„Hoheit, es gibt eine dringende Angelegenheit, die eurer Aufmerksamkeit bedarf“, wurde Schneizel von einer ihm nur allzu bekannten Stimme angesprochen.
Damit hatte sich die Frage nach Kanons Verbleib also geklärt. Mit einem kurzen Nicken bestätigte der Prinz seinem Vertrauten, dass er ihn gehört hatte und sich so bald wie möglich darum kümmern würde. Zumindest war das seine Absicht. Auch wenn er nicht spürte, wie er den Kopf drehte, sah er doch, wie sich langsam sein Blickfeld änderte. Es war, als würde er von Weitem zuschauen, ohne die Möglichkeit zu habe einzugreifen. Er sah Nunnally neben sich sitzen, die blauen Augen erwartungsvoll auf ihn gerichtet. Augen, die Schneizel seit neun, vermutlich sogar noch mehr, Jahren nicht mehr gesehen hatte. Damals waren sie noch voller Unschuld und kindlicher Neugier. Jetzt aber sahen sie voller Ernsthaftigkeit zu ihm auf. Anscheinend hatte ihre Blindheit tatschlich keinen körperlichen Ursprung gehabt. Was sie allerdings dazu gebracht haben könnte, die psychische Blockade zu überwinden, darüber konnte Schneizel nur mutmaßen. Jetzt allerdings blieb ihm keine wirkliche Zeit dazu. Viel zu sehr faszinierte ihn, wie sein Kopf die Drehung vollendete und er sogar zum Sprechen ansetzte.
„Richtet ihm aus, dass ich mich gleich auf den Weg mache. Ich hole nur schnell meine Unterlagen.“
Noch während Schneizel sich reden hörte, erhob sich sein Köper. Wie eine Marionette bewegte er sich zur Tür auf der linken Seite des Saales. Er verabschiedete sich noch mit einer höflichen Entschuldigung und dieses Mal war er sich nicht sicher, ob es sein eigener Wille war, der die Worte formte, oder nicht.
Auf dem Weg durch die ihm unbekannten Gänge versuchte er mehrfach, die Richtung zu ändern, aber seine Beine gehorchten ihm einfach nicht. Da ihm vorerst nichts einfiel, um seine Situation zu ändern, ging er dazu über, sie zu analysieren.
Seit er sich davon überzeugt hatte, dass Dienen nicht das blinde Warten auf Befehle war, sah er also zumindest, was um ihn herum passierte. Er hatte zwar noch immer keine Möglichkeit einzugreifen, aber zumindest konnte er analysieren und musste sich nicht mehr mit imaginären Schachspielen zwischen von ihm erschaffenen fiktiven Persönlichkeiten die Zeit vertreiben. Das erste Mal seit er die Kontrolle verloren hatte sah er auch wieder eine Möglichkeit zumindest ein wenig Selbstbestimmung zurück zu erlangen. Er hatte das Geass teilweise gebrochen, weshalb sollte er es nicht auch schaffen sich des Restes zu entledigen oder es zumindest umgehen zu können? Vielleicht würde es eine Weile dauern, aber da er die Zeit sowieso nicht anderweitig nutzen konnte, stellte das kein Problem dar.
Nach einem kurzen Abstecher in eine Garderobe hatte er nun einen Raum erreicht, bei dem es sich wohl um eine Art Konferenzsaal handelte. Eine gewisse Neugier stieg in Schneizel auf, denn derjenige, den er treffen sollte, würde wohl hinter dieser Tür auf ihn warten. Auch wenn er nicht eingreifen konnte, so würde er zumindest die Chance haben, sich ein Bild von der Person zu machen. Sobald er einen Weg gefunden hatte wieder eigenständig zu handeln würde ihm dieses Wissen eventuell noch nützen.
Er sah, wie seine Hand den Code eingab. Da er nicht auf das Wissen der Marionette zugreifen konnte, merkte er ihn sich vorsichtshalber. Mit einem leisen Zischen glitt die Tür zur Seite und gab den Blick auf ein nicht sehr großes, aber durchaus gemütlich eingerichtetes Arbeitszimmer frei. Es handelte sich wohl nicht um das seines Gesprächspartners, denn der Stuhl hinter dem Schreibtisch war leer. Stattdessen nahm Schneizel aus den Augenwinkeln eine Bewegung von einem der beiden Sessel wahr. Es war schon erstaunlich, wie viel mehr man doch bemerkte, wenn man nicht einen Teil seiner geistigen Kapazitäten auf Handlungen verwenden musste. Vermutlich handelte es sich bei dem Raum um sein eigenes Arbeitszimmer und derjenige, wegen dem er das Essen verlassen hatte war ein hochrangiger Besucher. Egal um wen es sich handelte, würde es eine gute Gelegenheit sein die derzeitige Situation der Welt besser einschätzen zu können.
Ohne Vorwarnung verschwand Schneizels Sichtfeld. Nicht nur das, auch alle anderen Sinne lieferten ihm keinerlei Informationen mehr und er war wieder gefangen in sich selbst. Alleine mit der Frage, weshalb das Geass ausgelöst worden war. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit lag es also an der Person, mit der er reden sollte. Vielleicht war es Lelouch, vielleicht auch einfach nur ein Gesandter, bei dem er auf den Gedanken kommen könnte, ein vorzeitiges Ableben von eben jenem wäre vorteilhaft. Woran es auch lag, solange er nicht einen Weg fand entweder länger zumindest als Zuschauer zu bleiben, oder zwischenzeitlich eigene Handlungen auszuführen, war es beinahe unmöglich den Grund herauszufinden.
Da ich den Anime kenne, dachte ich, dass ich auch gleich versuchen kann, deine Fragen zu beantworten.
Ist der Titel passend und ansprechend?:
Ob der Titel der gesamten Geschichte passend ist, kann ich zwar nicht beurteilen, aber ich finde es sehr ansprechend, dass es eine Antithese ist. So hat man als Leser das Gefühl, dass du dir Gedanken um ihn gemacht hast. (Wobei ich die Kurzbeschreibung auf deinem Profil gelesen habe und durchaus sagen muss, dass der Titel dazu passt.)
Zum Kapitelnamen muss ich sagen, dass ich die damit verbundene Assoziation zum Tod irgendwie passend finde. Zudem stimmt es auch mit dem Inhalt überein, da Schneizel nun so langsam eine Möglichkeit findet aus dem schwarzen Gedanken-Gefängnis des Geasses zu treten.
Lässt es sich gut lesen?:
Wegen der Satzlänge musst du dir keine Gedanken machen. Ich persönlich finde nämlich, dass diese gut zu Schneizel passt, da er einfach ein Charakter ist, der viel denkt. Gerade deswegen wirkt er auch authentisch dargestellt.
Allerdings muss ich hier wohl anmerken, dass ich meist das Gefühl habe, dass viele Leser kürzere Sätze vorziehen. Bei mir ist das nicht der Fall und ich finde, dass man es nicht unbedingt ändern muss, nur weil die Mehrheit etwas anderes vorzieht.
Ist es zu ereignislos?:
Obwohl ich ein Mensch bin, der lieber wörtliche Reden liest, finde ich diese Geschichte wirklich spannend.
Allein die Idee, an die du ansetzt, ist genial. Die Möglichkeit, dass Schneizel wie Suzaku sein Geass kontrollieren könnte, ist mir nie auch nur ansatzweise in den Sinn gekommen.
Aber kommen wir lieber zurück, zu deiner Frage: Ich finde, dass du es gut aufziehst. Erst die Dunkelheit, dann seine eigene Steigerung in seine Kopfarbeit und dann „wacht er auf“. Sieht die Welt um sich und versucht sie zu analysieren. Bis hin zum Schluss, wo er wieder unter dem Geass steht und nur noch mutmaßen kann.
Ich denke, dass der Reiz beim Lesen daran besteht, dass man den Befehl und die Ereignisse kennt und jetzt schön darauf wartet, dass Schneizel auch zu dem Schluss kommt und sich womöglich das Geass zu seinen Nutzen drehen kann.
Natürlich verstehe ich deine Sorge, dass es für andere langweilig wirken könnte. Aber es ist nur natürlich, dass Schneizel hauptsächlich denkt, wenn er seinen Körper nicht kontrollieren kann. Solange du also die Gedankenspielerein und die Hinweise aus der echten Welt beibehältst, sollte alles passe.
Ich werde diese Geschichte also auf jeden Fall weiterverfolgen, denn auch wenn Schneizel nicht mein Lieblingscharakter ist, so ist die Idee hinter der Fanfikition wirklich einzigartig und mir noch nie begegnet.
Ich hoffe, dir konnten meine Meinungen helfen, auch wenn mir keine Verbesserungstipps einfallen.
LG, Nymphen
wow, hätte nicht erwartet, dass sich gleich jemand meldet, der Code Geass kennt. Sieht hier auf FF.de ja doch ein wenig mager aus.
Ob der Titel der gesamten Geschichte passend ist, kann ich zwar nicht beurteilen, aber ich finde es sehr ansprechend, dass es eine Antithese ist. So hat man als Leser das Gefühl, dass du dir Gedanken um ihn gemacht hast. (Wobei ich die Kurzbeschreibung auf deinem Profil gelesen habe und durchaus sagen muss, dass der Titel dazu passt.)
Das beruhigt mich. Ich hatte Sorge, dass er verwirren könnte (und nach dem zigten Lesen klang er seltsam. Liegt aber vermutlich daran, dass jedes Wort doof klingt, wenn man es nur oft genug hintereinander sagt oder liest.)
Zum Kapitelnamen muss ich sagen, dass ich die damit verbundene Assoziation zum Tod irgendwie passend finde. Zudem stimmt es auch mit dem Inhalt überein, da Schneizel nun so langsam eine Möglichkeit findet aus dem schwarzen Gedanken-Gefängnis des Geasses zu treten.
Oh, so habe ich das noch gar nicht betrachtet, aber stimmt.
Wegen der Satzlänge musst du dir keine Gedanken machen. Ich persönlich finde nämlich, dass diese gut zu Schneizel passt, da er einfach ein Charakter ist, der viel denkt. Gerade deswegen wirkt er auch authentisch dargestellt.
Allerdings muss ich hier wohl anmerken, dass ich meist das Gefühl habe, dass viele Leser kürzere Sätze vorziehen. Bei mir ist das nicht der Fall und ich finde, dass man es nicht unbedingt ändern muss, nur weil die Mehrheit etwas anderes vorzieht.
Danke, dann lass ich es so. Ich weiß, dass mein Schreibstil (wahrscheinlich auch der gesammte Grundgedanke der Geschichte) vermutlich nicht die Herzen der Fangirls höher schlagen lässt, die eigentlich nur A und B (in dem Falle vermutlich Schneizel und Kanon) im Bett sehen wollen, aber das war nie mein Ziel. Ich wollte nur sicher gehen, dass ich meine Bandwurmsätze soweit unter Kontrolle habe, dass auch andere sie Lesen können.
Dass du es nicht zu ereignisslos findest, beruhigt mich auch ungemein. Das war bei der Geschichte wirklich meine größte Sorge, zumal es genügend Sachen gibt, die in meinen Gedanken viel besser klingen, als sie eigentlich sind.
Mit dem verfolgen könnte es im Zweifel noch eine Weile dauern. Ich habe mir vorgenommen nur noch hochzuladen, wenn ich schon fertig geschrieben habe (Oder zumindest über dieHälfte fertig habe), damit ich nicht ganz so sehr unter Druck stehe. Da die ganze Sache doch eine ordentliche Länge hat, wird es wohl noch ein wenig dauern, bevor ich hier das erste Kapitel poste. Tut mir leid, wenn ich dir jetzt den Mund wässrig gemacht habe, du jetzt aber eine gefühlte Ewigkeit warten musst.
LG
Lukina