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Rang: ABC-Schütze
Ja. Das würde mich mal interessieren.
Allein im Fanfictionbereich hier habe ich so viele verschiedene Ansichten dieser Welt gesehen.
Für mich ist Avatar quasi eine "bessere Welt", in der gelähmte Marines zu Helden aufsteigen können und mit der Häuptlingstochter der anfangs verfeindeten Bevölkerung ein glückliches Leben führen können.
In dieser Welt kommt dem Helden in letzter Minute seine Gottheit zur Hilfe und das Böse wird besiegt.
Deswegen regt es mich auch immer auf, wenn Leute darüber wettern, dass der Film unrealistisch ist.
Wenn ich Realität haben will, gucke in Bücher oder die Zeitung, lese darüber wie die Indianer abgeknallt und in Gettos getrieben wurden, schaue mir an wie unser Urwald zu Essstäbchen und Mobiliar für Leute verarbeitet wird, die nicht wissen wohin mit ihrem Geld.
Wenn man sich die Entwicklung der Computer- und Waffentechnik so anschaut, hätte die RDA in der Realität auch warscheinlich die Na'vi einfach mit einem modifizierten Virus oder etwas ähnlichem Sauber und ohne großen Aufwand ausgelöscht.
Aus diesem Grund wird Avatar für mich immer eine bessere Welt bleiben.
-deep
Allein im Fanfictionbereich hier habe ich so viele verschiedene Ansichten dieser Welt gesehen.
Für mich ist Avatar quasi eine "bessere Welt", in der gelähmte Marines zu Helden aufsteigen können und mit der Häuptlingstochter der anfangs verfeindeten Bevölkerung ein glückliches Leben führen können.
In dieser Welt kommt dem Helden in letzter Minute seine Gottheit zur Hilfe und das Böse wird besiegt.
Deswegen regt es mich auch immer auf, wenn Leute darüber wettern, dass der Film unrealistisch ist.
Wenn ich Realität haben will, gucke in Bücher oder die Zeitung, lese darüber wie die Indianer abgeknallt und in Gettos getrieben wurden, schaue mir an wie unser Urwald zu Essstäbchen und Mobiliar für Leute verarbeitet wird, die nicht wissen wohin mit ihrem Geld.
Wenn man sich die Entwicklung der Computer- und Waffentechnik so anschaut, hätte die RDA in der Realität auch warscheinlich die Na'vi einfach mit einem modifizierten Virus oder etwas ähnlichem Sauber und ohne großen Aufwand ausgelöscht.
Aus diesem Grund wird Avatar für mich immer eine bessere Welt bleiben.
-deep
-Deine Freiheit endet da, wo die Freiheit anderer anfängt.
-Gott schuf die Zeit, von Eile hat er nichts gesagt.
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Beitrag #2, verfasst am 11.05.2010 | 01:13 Uhr
Für mich ist Avatar eine mögliche, wenn auch sehr vereinfachte (aber ja, es ist nur ein Film) Möglichkeit, wie es damals hätte laufen können, wenn die Indianer alle zusammengeholfen hätten, gegen einen scheinbar übermächtigen Feind.
Wie es hätte sein _sollen_, wenn es nach mir ginge. Auch wenn von einigen Seiten Kritik kam, von wegen der Film sei eine "White Man´s Guilt"-Geschichte (was ich übrigens für sehr paranoid und weit hergeholt halte), war ich sehr befriedigt, dass den Na´vi das Schicksal der Indianer erspart blieb. Ich konnte träumen, dass es in einem parallelen Universum vielleicht ganz genau so passiert ist.
Es ist nämlich so, dass mich von Kind an die Indianer faszinieren, jede einzelne ihrer Nationen, und es mich immer wieder ohne Ende ankotzt, wie selbst heute noch mit dem Genozid von der Schippe gesprungenen Völkern umgegangen wird.
Für mich ist Avatar also abgesehen davon, dass ich liebend gerne in diese üppige, von Leben strotzende Welt eingetaucht bin, sowas wie die Rache an den Bleichgesichtern 😈
Wie es hätte sein _sollen_, wenn es nach mir ginge. Auch wenn von einigen Seiten Kritik kam, von wegen der Film sei eine "White Man´s Guilt"-Geschichte (was ich übrigens für sehr paranoid und weit hergeholt halte), war ich sehr befriedigt, dass den Na´vi das Schicksal der Indianer erspart blieb. Ich konnte träumen, dass es in einem parallelen Universum vielleicht ganz genau so passiert ist.
Es ist nämlich so, dass mich von Kind an die Indianer faszinieren, jede einzelne ihrer Nationen, und es mich immer wieder ohne Ende ankotzt, wie selbst heute noch mit dem Genozid von der Schippe gesprungenen Völkern umgegangen wird.
Für mich ist Avatar also abgesehen davon, dass ich liebend gerne in diese üppige, von Leben strotzende Welt eingetaucht bin, sowas wie die Rache an den Bleichgesichtern 😈
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Beitrag #3, verfasst am 11.05.2010 | 20:50 Uhr
Avatar ist auf jeden Fall eines: wunderschön.
Diese Farbenpracht, so etwas habe ich kaum woanders gesehen. Ich muss gestehen, ich hätte genauso gehandelt wie Jake und erstmal alles angeditscht, was aufleuchtet, wenn man es berührt :P
Vor allem wäre die Welt dort etwas, wo ich mich gerne verstecken würde. Es ist eine Art Zufluchtsort. Gefährlich, aber schön.
Außerdem gibt es mir einen Hoffnungsschimmer, dass man alles Schlechte irgendwie vertreiben kann, selbst wenn man scheinbar im Nachteil ist. Man muss nur fest daran glauben.
Diese Farbenpracht, so etwas habe ich kaum woanders gesehen. Ich muss gestehen, ich hätte genauso gehandelt wie Jake und erstmal alles angeditscht, was aufleuchtet, wenn man es berührt :P
Vor allem wäre die Welt dort etwas, wo ich mich gerne verstecken würde. Es ist eine Art Zufluchtsort. Gefährlich, aber schön.
Außerdem gibt es mir einen Hoffnungsschimmer, dass man alles Schlechte irgendwie vertreiben kann, selbst wenn man scheinbar im Nachteil ist. Man muss nur fest daran glauben.
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Beitrag #4, verfasst am 20.06.2010 | 19:07 Uhr
Für mich ist Avatar gar nicht so unrealistischwie viele Leute sagen. Es ist genau das, was allzu leicht passieren könnte, wenn der Mensch in nicht allzu ferner Zukunft tatsächlich einmal andere Welten entdeckt, auf denen etwas zu holen ist. In der Vergangenenheit finden wir leider nicht wenige ganz ähnliche Ereignisse, jedoch mit anderem Ausgang. Die nordamerikanischen Indianer, die südamerikanischen Indigena und andere Naturvöller konnten die ach so zivilisierten Weißen allerdings nicht zurückschlagen und aus ihren Gebieten vertreiben.
♫ Wirklich frei macht wahrscheinlich nur der Wahnsinn! ♫
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Ich würde fast sagen, dass dieser Thread hier in gewisser Weise schon einem anderen, vorhandenen entspricht:
Was ist die Message von Avatar?
Was ist die Message von Avatar?
Fairy tales are more than true. Not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.
[Neil Gaiman freely quoting G.K. Chesterton]
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Paley
Beitrag #6, verfasst am 14.07.2010 | 19:58 Uhr
Stimmt! Viele Leute sagen, dass der Film unrealistisch sei und nichts mit der wirklichen Welt zu tun habe. Meiner Meinung nach stimmt das nicht! Man braucht sich nur die tropischen Regenwälder anzusehen. In diesen Wäldern gibt es, genau wie auf Pandora, Tiere und Pflanzen, die es nur dort gibt. Doch dieser Artenreichtum wird, ebenfalls wie auf Pandora, zerstört damit man Plantagen drauf bauen, oder Edelhölzer draus machen kann. Auch die Pflanzen im Film errinern mich irgendwie an Tropenpflanzen. Für mich ist Avatar der Egoismus vieler Menschen (die wie "Papa Dragon" zufrieden grinsend und mit einer Tasse Kafee in der Hand irgendwo in Sicherheit sitzen und zusehen wie eine Welt zerstört wird) in einen sehr guten und spannenden Film verpackt. Er zeigt so richtig schön wie kaltherzig wir alle doch sein können, hauptsach wir haben schön viel Kohle!
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Beitrag #7, verfasst am 30.07.2011 | 03:39 Uhr
Für mich ist Avatar eine Welt wo man frei sein kann.
Ein Ort, wo man seinen Wünschen nachgehen kann.
(wer hat denn noch nicht davon geträumt zu fliegen und den lieben langen Tag nur Spaß und Action zu haben?)
Die Sprache ist auch toll, sicher ist sie schwer, aber sicher nicht schwerer zu erlernen als französisch, englisch etc, wenn man alle Wörter irgendwo zusammengeschrieben hat.
Ein Ort, wo man seinen Wünschen nachgehen kann.
(wer hat denn noch nicht davon geträumt zu fliegen und den lieben langen Tag nur Spaß und Action zu haben?)
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Beitrag #8, verfasst am 16.01.2012 | 20:01 Uhr
Avatar ist für mich
ein anderes Wort für Leben, für Freiheit.
Für die Möglichkeit,
das zu tun, was
eigentlich unmöglich ist.
Und es ist der Beweis, dass
es nicht so weitergehen kann,
wie es derzeit auf erden läuft.
Ich finde, man sollte sich ein Beispiel
an Avatar nehmen und versuchen,
es auf unsere Welt zu übertragen.
GGLG Vicci
ein anderes Wort für Leben, für Freiheit.
Für die Möglichkeit,
das zu tun, was
eigentlich unmöglich ist.
Und es ist der Beweis, dass
es nicht so weitergehen kann,
wie es derzeit auf erden läuft.
Ich finde, man sollte sich ein Beispiel
an Avatar nehmen und versuchen,
es auf unsere Welt zu übertragen.
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Rang: Literaturgott
Beitrag #9, verfasst am 03.06.2012 | 22:29 Uhr
Avatar ist für mich eine ziemlich realistische Version davon, was höchst wahrscheinlich passieren würde, wenn wir Menschen einen für uns erreichbaren Planeten mit vernunftbegabten Lebewesen finden würden: wir würden die Aliens wahrscheinlich studieren, dann Angst vor ihnen kriegen und sie töten wollen, ihr Ressourcen plündern. Die Aliens hingegen würden uns größtenteils vermutlich nichts derart Böses wollen.
Avatar als eine "bessere Welt" zu sehen, in der Träume und Fantasygeschichten wahr werden, halte ich für falsch. Vielleicht mag sie auf den ersten Blick so erscheinen, aber wenn man die Welt erst einmal kennen gelernt hat, wird man auch dort mit Sicherheit viele Dinge finden, die nicht perfekt sind und nach einer Weile alles dort als "normal" oder "gewöhnlich" empfinden.
Avatar als eine "bessere Welt" zu sehen, in der Träume und Fantasygeschichten wahr werden, halte ich für falsch. Vielleicht mag sie auf den ersten Blick so erscheinen, aber wenn man die Welt erst einmal kennen gelernt hat, wird man auch dort mit Sicherheit viele Dinge finden, die nicht perfekt sind und nach einer Weile alles dort als "normal" oder "gewöhnlich" empfinden.
Der Weg zu innerem Frieden beginnt mit drei Worten: Nicht. Mein. Problem.
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Beitrag #10, verfasst am 21.11.2012 | 17:39 Uhr
Avatar ist für mich eine Tech Demo mit einem Plot der so vorhersehbar und unoriginell ist das es schon fast wieder originell wirkt. Eine Story wie so schon hundert mal besser und differenzierter erzählt wurde.
Aber er ist hübsch an zu sehen.
Aber er ist hübsch an zu sehen.
Nur zwei dinge sind unendlich, das Universum und die Dummheit der Menschen, wobei ich mir beim Universum nicht ganz sicher bin - A. Einstein
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde zu sein, muss man vorallem eines sein - ein Schaf - A. Eins
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Beitrag #11, verfasst am 22.01.2013 | 17:06 Uhr
@An alle Indianer-Romantiker, die hier gegen Gier und Egoismus des Weißen Mannes wettern.
Seid nicht sauer, wenn ich eure Blase zerplatze, aber diese sogannten "Naturvölker" hat es nie gegeben.
http://www.sueddeutsche.de/wissen/umwelt-und-naturschutz-das-maerchen-vom-edlen-wilden-1.1087377
Es ist verdammt leicht, über die Auswüchse des Industriezeitalters zu fluchen, aber meldet sich hier jemand freiwillig für ein Leben als Jäger und Sammler?
Die Computer, mit denen ihr in dieses Forum schreibt, laufen mit Strom, der zu hoher Wahrscheinlichkeit aus einem Kohlekraftwerk (Energiewende sei Dank!) stammt, das massiv CO2 in die Atmosphäre pustet und dessen Kohle aus einem umweltzerstörenden Tagebau stammt (Habe hier in der Lausitz gleich einen vor der Haustür). Oder aus einer netten Mine in einem Schwellenland, wo jedes Jahr ein paar hundert Arbeiter verschüttet werden.
Man muss kein feist grinsender Klischee-Kapitalist sein, um Anteil an der Umweltzerstörung zu haben.
Seid nicht sauer, wenn ich eure Blase zerplatze, aber diese sogannten "Naturvölker" hat es nie gegeben.
http://www.sueddeutsche.de/wissen/umwelt-und-naturschutz-das-maerchen-vom-edlen-wilden-1.1087377
Es ist verdammt leicht, über die Auswüchse des Industriezeitalters zu fluchen, aber meldet sich hier jemand freiwillig für ein Leben als Jäger und Sammler?
Die Computer, mit denen ihr in dieses Forum schreibt, laufen mit Strom, der zu hoher Wahrscheinlichkeit aus einem Kohlekraftwerk (Energiewende sei Dank!) stammt, das massiv CO2 in die Atmosphäre pustet und dessen Kohle aus einem umweltzerstörenden Tagebau stammt (Habe hier in der Lausitz gleich einen vor der Haustür). Oder aus einer netten Mine in einem Schwellenland, wo jedes Jahr ein paar hundert Arbeiter verschüttet werden.
Man muss kein feist grinsender Klischee-Kapitalist sein, um Anteil an der Umweltzerstörung zu haben.
DM99
Beitrag #12, verfasst am 20.03.2013 | 12:25 Uhr
"Der mit dem Wolf tanzt" war ein sehr viel besserer Film. Ganz ohne Aliens und CGI. Cameron kann doch nur abkupfern. Wann hat der denn mal zuletzt ne originelle Geschichte erzählt? Ohne CGI ist "Avatar" eine platte Flunder.
Story-Operator
Beitrag #13, verfasst am 13.04.2013 | 01:58 Uhr
Crazy Kenny
Normalerweise soll man ja keine älteren Beiträge nekromantieren, aber hier muss ich trotzdem was sagen:
Lies dir die Beiräge durch, Kenny. Die sind wesentlich intelligenter als der Artikel selber. Natürlich ist der edle Wilde, der der Natur niemals schaden würde, eine romantische Verklärung. Aber der Artikel ist marktschreierisch und stellenweise ziemlich unlogisch/widersprüchlich.
@An alle Indianer-Romantiker, die hier gegen Gier und Egoismus des Weißen Mannes wettern.
Seid nicht sauer, wenn ich eure Blase zerplatze, aber diese sogannten "Naturvölker" hat es nie gegeben.
http://www.sueddeutsche.de/wissen/umwelt-und-naturschutz-das-maerchen-vom-edlen-wilden-1.1087377
Normalerweise soll man ja keine älteren Beiträge nekromantieren, aber hier muss ich trotzdem was sagen:
Lies dir die Beiräge durch, Kenny. Die sind wesentlich intelligenter als der Artikel selber. Natürlich ist der edle Wilde, der der Natur niemals schaden würde, eine romantische Verklärung. Aber der Artikel ist marktschreierisch und stellenweise ziemlich unlogisch/widersprüchlich.
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Altais
Ich bin beim Hochladen dieses Links auch davon ausgegangen, dass der Leser sich auch mit den Beiträgen unter diesem Artikel befasst, die ich übrigens schon vorher gelesen habe.
Da schwanken die Kommentare zwischen der Anschuldigung, der Autor wolle damit die moderne Umweltzerstörung rechtfertigen, über knappe Zustimmung mit dem Artikel bis zu wissenschaftlichen Diskussionen über das Aussterben der prähistorischen Megafauna.
Klar ist der Artikel marktschreierisch, aber er fasst gut zusammen, dass die sogenannten Naturvölker eben nicht moralisch überlegen waren, sondern einfach noch nicht die entsprechende Bevölkerungszahl und Technologie hatten.
Crazy Kenny@An alle Indianer-Romantiker, die hier gegen Gier und Egoismus des Weißen Mannes wettern.
Seid nicht sauer, wenn ich eure Blase zerplatze, aber diese sogannten "Naturvölker" hat es nie gegeben.
http://www.sueddeutsche.de/wissen/umwelt-und-naturschutz-das-maerchen-vom-edlen-wilden-1.1087377
Normalerweise soll man ja keine älteren Beiträge nekromantieren, aber hier muss ich trotzdem was sagen:
Lies dir die Beiräge durch, Kenny. Die sind wesentlich intelligenter als der Artikel selber. Natürlich ist der edle Wilde, der der Natur niemals schaden würde, eine romantische Verklärung. Aber der Artikel ist marktschreierisch und stellenweise ziemlich unlogisch/widersprüchlich.
Ich bin beim Hochladen dieses Links auch davon ausgegangen, dass der Leser sich auch mit den Beiträgen unter diesem Artikel befasst, die ich übrigens schon vorher gelesen habe.
Da schwanken die Kommentare zwischen der Anschuldigung, der Autor wolle damit die moderne Umweltzerstörung rechtfertigen, über knappe Zustimmung mit dem Artikel bis zu wissenschaftlichen Diskussionen über das Aussterben der prähistorischen Megafauna.
Klar ist der Artikel marktschreierisch, aber er fasst gut zusammen, dass die sogenannten Naturvölker eben nicht moralisch überlegen waren, sondern einfach noch nicht die entsprechende Bevölkerungszahl und Technologie hatten.
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Beitrag #15, verfasst am 26.04.2013 | 11:56 Uhr
Als etwas wissenschaftlicherers Beispiel hier noch der Wikipedi-Artikel zur sogenannten Mississipi-Kultur
http://en.wikipedia.org/wiki/Mississippian_culture#Cultural_traits
Schon der Ankunft der Europäer hatten die Stämme dieser Region sich in festen Städten niederglassen, betrieben intensive Landwirtschaft und hatten ein Gesellschaftssytem mit feudalen Zügen etabliert. Mit ein paar Jahrhunderten mehr Zeit hätte sich dort vermutlich auch eine echte Großmacht entwickelt.
Oder die Aztken, welche tatsächlich eine blühende Hochkultur mit imperialistischen Zügen entwickelt hatten
http://en.wikipedia.org/wiki/Aztec
Kurz, die Euopäer mögen die Völker der Ureinwohner ausgerottet und deren Kultur zerstört haben, aber die moderne Zivilisation nach unseren Maßstäben befand sich dort ebenfalls schon im Aufbau.
http://en.wikipedia.org/wiki/Mississippian_culture#Cultural_traits
Schon der Ankunft der Europäer hatten die Stämme dieser Region sich in festen Städten niederglassen, betrieben intensive Landwirtschaft und hatten ein Gesellschaftssytem mit feudalen Zügen etabliert. Mit ein paar Jahrhunderten mehr Zeit hätte sich dort vermutlich auch eine echte Großmacht entwickelt.
Oder die Aztken, welche tatsächlich eine blühende Hochkultur mit imperialistischen Zügen entwickelt hatten
http://en.wikipedia.org/wiki/Aztec
Kurz, die Euopäer mögen die Völker der Ureinwohner ausgerottet und deren Kultur zerstört haben, aber die moderne Zivilisation nach unseren Maßstäben befand sich dort ebenfalls schon im Aufbau.
Story-Operator
Ich weiß das alles. Es liegt in der Natur des Menschen - und ist meiner Meinung nach auch nicht nur negativ - seine Umwelt nicht völlig so zu belassen, wie sie ist, sondern sie auch zu formen. Aber dass es Naturvölker überhaupt nicht gibt/gab, stimmt auch wieder nicht - sieht man ja an heutigen Urwaldstämmen, die weitgehend ihre Umwelt so belassen, wie sie ist, und ja auch die Möglichkeit hätten, sich zu modernisieren, das aber nicht tun. Ich schätze, das liegt daran, dass sie genügend Resourcen hatten und sich nicht großartig verändern mussten, um zu überleben. Immer das gleiche Klima, genügend nachwachsende Nahrung, bereits nahezu perfekte Anpassung an die Umgebung, offenbar auch keine explosionsartige Vermehrung ... da ist es nicht nötig, die Umwelt großartig zu verändern oder auszubeuten.
Was mich eher an Avatars Botschaft ein bisschen stört, ist der Pessimismus. Ich finde es recht ... gewagt, Menschen aus der Zukunft als rücksichtslose Ausbeuter darzustellen, wenn heutzutage schon viele Leute einen Schritt in die richtige Richtung machen. Noch naiver ist die Vorstellung, dass Aliens automatisch "besser" wären, als Menschen. An dieser Überzeugung ist wohl die Wunschvorstellung nach einer besseren Welt schuld *fg*
Avatar ist ein Märchen mit ausgesprochen hübschen Bildern, aber nicht mehr und nicht weniger. Im Grunde polarisiert es mir auch zu sehr.
Was mich eher an Avatars Botschaft ein bisschen stört, ist der Pessimismus. Ich finde es recht ... gewagt, Menschen aus der Zukunft als rücksichtslose Ausbeuter darzustellen, wenn heutzutage schon viele Leute einen Schritt in die richtige Richtung machen. Noch naiver ist die Vorstellung, dass Aliens automatisch "besser" wären, als Menschen. An dieser Überzeugung ist wohl die Wunschvorstellung nach einer besseren Welt schuld *fg*
Avatar ist ein Märchen mit ausgesprochen hübschen Bildern, aber nicht mehr und nicht weniger. Im Grunde polarisiert es mir auch zu sehr.
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Rang: Literaturgenie
Das mit dem gleichbleibenden Klima und entsprechendem Nahrungsangebot stimmt schon. Allerdings wurde bereits von Humboldt beschrieben dass ein Mensch im scheinbaren Überfluss des Regenwalds verhungern kann und die einheimischen Stämme auch entsprechend mit der Nahrungsbeschaffung zu tun hatten. Dies, plus Stammeskriege und teilweise auch Krankheiten und Raubtiere haben die Population niedrig gehalten. Tatsächlich habe ich neulich in einer Vorlesung gehört, dass in Europa die kalten Winter (in denen ja keine Felder bestellt werden konnten) als Freizeit für die Entwicklung neuer Technik sehr wichtig waren.
Mag sein dass die "Naturvölker" Pflanzen und Tiere mit mehr Respekt in Religions-/Wertesystem eingebunden haben, aber auch sie mussten der Natur ihre Lebensgrundlage abringen. Daher finde ich den Ausdruck "im Einklang mit der Natur leben" einfach unpassend. Wenn ein Mensch irgendwo ein kleine Hütte errichtet oder ein Tier jagt dann ist das auch ein Eingriff in die Natur. Kein großer aber es ist einer.
Tatsache ist, sehr viele Angehörige der indigenen Völker in Amerika hassen die schwärmerische Darstellung ihrer Vorfahren als tadellose Naturmenschen die sich nicht an die böse moderne Zivilisation anpassen konnten (besonders die Cherokee und Muskogee konnten das in der Tat sehr gut). Sie wollen in dieser Zivilisation die gleichen Rechte und Chancen wie alle anderen haben und nicht immer als Posterkinder für den Naturschutz herhalten müssen.
Mag sein dass die "Naturvölker" Pflanzen und Tiere mit mehr Respekt in Religions-/Wertesystem eingebunden haben, aber auch sie mussten der Natur ihre Lebensgrundlage abringen. Daher finde ich den Ausdruck "im Einklang mit der Natur leben" einfach unpassend. Wenn ein Mensch irgendwo ein kleine Hütte errichtet oder ein Tier jagt dann ist das auch ein Eingriff in die Natur. Kein großer aber es ist einer.
Tatsache ist, sehr viele Angehörige der indigenen Völker in Amerika hassen die schwärmerische Darstellung ihrer Vorfahren als tadellose Naturmenschen die sich nicht an die böse moderne Zivilisation anpassen konnten (besonders die Cherokee und Muskogee konnten das in der Tat sehr gut). Sie wollen in dieser Zivilisation die gleichen Rechte und Chancen wie alle anderen haben und nicht immer als Posterkinder für den Naturschutz herhalten müssen.
Story-Operator
Crazy Kenny
Das ist interessant (und einleuchtend). Was studierst du denn, wenn ich dich fragen darf?
Ich habe gelesen, dass es auch viel mit dem Wettrüsten und der Überbevölkerung zu tun gehabt hat, dass Europa sich so schnell entwickelt hat.
Crazy Kenny
So gesehen greifen auch Elefanten in die Natur ein, wenn sie ganze Blätterwälder abfressen, oder Vögel, indem sie Nester bauen (zB Rauchschwalben bauen sogar Nester aus Lehm), Bienen, Wespen, Hornissen mit ihren Waben, Termiten, et cetera. Ich weiß nicht, ob man einen etablierten Begriff wie "Naturvolk" wegen Spitzfindigkeiten aufgeben muss ... Aber im Prinzip besitze ich nur Halbwissen.
Ich für meinen Teil würde auf jeden Fall die Technik nicht aufgeben wollen, und bin ganz froh, in einer Welt zu leben, in der ich überhaupt Zeit habe, mir diese Fragen zu stellen, weil ich, übertrieben gesagt, nicht jeden Tag ums Überleben kämpfen muss.
Natürlich hassen amerikanische Ureinwohner die Darstellung des "edlen Wilden" - mit Recht. Bei den sogenannten "fünf zivilisierten Stämmen" ist dieses Bild besonders lächerlich.
Ich schätze, es ist ein bisschen so wie bei den Römern, die die germanische Kultur ja auch gerne ein bisschen verklärt haben, als sie mit der eigenen irgendwie unzufrieden wurden.
Tatsächlich habe ich neulich in einer Vorlesung gehört, dass in Europa die kalten Winter (in denen ja keine Felder bestellt werden konnten) als Freizeit für die Entwicklung neuer Technik sehr wichtig waren.
Das ist interessant (und einleuchtend). Was studierst du denn, wenn ich dich fragen darf?
Ich habe gelesen, dass es auch viel mit dem Wettrüsten und der Überbevölkerung zu tun gehabt hat, dass Europa sich so schnell entwickelt hat.
Crazy Kenny
Mag sein dass die "Naturvölker" Pflanzen und Tiere mit mehr Respekt in Religions-/Wertesystem eingebunden haben, aber auch sie mussten der Natur ihre Lebensgrundlage abringen. Daher finde ich den Ausdruck "im Einklang mit der Natur leben" einfach unpassend. Wenn ein Mensch irgendwo ein kleine Hütte errichtet oder ein Tier jagt dann ist das auch ein Eingriff in die Natur. Kein großer aber es ist einer.
So gesehen greifen auch Elefanten in die Natur ein, wenn sie ganze Blätterwälder abfressen, oder Vögel, indem sie Nester bauen (zB Rauchschwalben bauen sogar Nester aus Lehm), Bienen, Wespen, Hornissen mit ihren Waben, Termiten, et cetera. Ich weiß nicht, ob man einen etablierten Begriff wie "Naturvolk" wegen Spitzfindigkeiten aufgeben muss ... Aber im Prinzip besitze ich nur Halbwissen.
Ich für meinen Teil würde auf jeden Fall die Technik nicht aufgeben wollen, und bin ganz froh, in einer Welt zu leben, in der ich überhaupt Zeit habe, mir diese Fragen zu stellen, weil ich, übertrieben gesagt, nicht jeden Tag ums Überleben kämpfen muss.
Natürlich hassen amerikanische Ureinwohner die Darstellung des "edlen Wilden" - mit Recht. Bei den sogenannten "fünf zivilisierten Stämmen" ist dieses Bild besonders lächerlich.
Ich schätze, es ist ein bisschen so wie bei den Römern, die die germanische Kultur ja auch gerne ein bisschen verklärt haben, als sie mit der eigenen irgendwie unzufrieden wurden.
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Beitrag #19, verfasst am 19.12.2013 | 21:52 Uhr
Ich habe BWL (mit Wirtschaftsgeschichte, bei der es auch um technische Entwicklung geht) studiert und sattle gerade auf Anglistik/Amerikanistik um.
Ja, ich bin da in der Tat etwas spitzfindig 😁
Aber ich habe einfach das Gefühl, dass bei dem Begriff "Naturvolk" vielen Leuten Bilder vom "edlen Wilden" durch den Kopf gehen, der in einer Art von schlichten Überfluss gelebt hat, die so niemals existierte. Du weißt ja, die Na'vi im Film müssen und wollen keinen Handel mit den Menschen treiben, weil ihnen ja die Natur alles liefert und so. Die echten American Natives dagegen waren ganz hin und weg von Feuerwaffen, Eisenwaren und Pferden, für die sie auch gerne mal die Angehörigen verfeindeter Clans als Sklaven an die Briten und Spanier verkauft haben. So viel zum besseren Menschen.
Naja, ich wiederhole mich. "Avatar" ist durchaus ein unterhaltsamer Film, aber man sollte die Navi einfach nicht mit real existierenden Menschenvölkern gleich setzen, auch wenn im amerikanischen Originalton der Cherokee-Schauspieler Wes Studi dem Navi-Häuptling seine Stimme leiht.
Ja, ich bin da in der Tat etwas spitzfindig 😁
Aber ich habe einfach das Gefühl, dass bei dem Begriff "Naturvolk" vielen Leuten Bilder vom "edlen Wilden" durch den Kopf gehen, der in einer Art von schlichten Überfluss gelebt hat, die so niemals existierte. Du weißt ja, die Na'vi im Film müssen und wollen keinen Handel mit den Menschen treiben, weil ihnen ja die Natur alles liefert und so. Die echten American Natives dagegen waren ganz hin und weg von Feuerwaffen, Eisenwaren und Pferden, für die sie auch gerne mal die Angehörigen verfeindeter Clans als Sklaven an die Briten und Spanier verkauft haben. So viel zum besseren Menschen.
Naja, ich wiederhole mich. "Avatar" ist durchaus ein unterhaltsamer Film, aber man sollte die Navi einfach nicht mit real existierenden Menschenvölkern gleich setzen, auch wenn im amerikanischen Originalton der Cherokee-Schauspieler Wes Studi dem Navi-Häuptling seine Stimme leiht.
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Beitrag #20, verfasst am 19.12.2013 | 23:57 Uhr
Ach, darum dein Thread über Filme von und über Natives =)
Ja, da hast du recht. Es ist einseitig positiv konnotiert. Die Leute, die diese Naturvölker so romantisch verklären, können sich nicht vorstellen, dass "Natur" auch grausam sein kann, bzw. möglichst naturnahes Leben nicht unbedingt das Optimale ist.
Crazy Kenny
Und dem Alkohol haben sie auch mit Freuden gefrönt (tun sie leider immer noch).
Crazy Kenny
Definitiv. Es ist halt ein hübsches Märchen von einer utopischen Welt, etwas zum Träumen, aber nicht wirklich etwas zum Nachdenken.
Ja, da hast du recht. Es ist einseitig positiv konnotiert. Die Leute, die diese Naturvölker so romantisch verklären, können sich nicht vorstellen, dass "Natur" auch grausam sein kann, bzw. möglichst naturnahes Leben nicht unbedingt das Optimale ist.
Crazy Kenny
Die echten American Natives dagegen waren ganz hin und weg von Feuerwaffen, Eisenwaren und Pferden, für die sie auch gerne mal die Angehörigen verfeindeter Clans als Sklaven an die Briten und Spanier verkauft haben. So viel zum besseren Menschen.
Und dem Alkohol haben sie auch mit Freuden gefrönt (tun sie leider immer noch).
Crazy Kenny
Naja, ich wiederhole mich. "Avatar" ist durchaus ein unterhaltsamer Film, aber man sollte die Navi einfach nicht mit real existierenden Menschenvölkern gleich setzen, auch wenn im amerikanischen Originalton der Cherokee-Schauspieler Wes Studi dem Navi-Häuptling seine Stimme leiht.
Definitiv. Es ist halt ein hübsches Märchen von einer utopischen Welt, etwas zum Träumen, aber nicht wirklich etwas zum Nachdenken.
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