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Beitrag #1, verfasst am 18.09.2008 | 18:03 Uhr
Als Leser und Autor ist sicherlich jedem von euch schon mal gesagt worden, dass zwar um sinnvolle Kritik gebeten wird, aber was genau ist das?
Ehrlich gesagt, habe ich schon des öfteren überlegt, ob ich bei einer Story, die mir wegen etwas nicht gefallen hat, jetzt mal abgesehen von Rechtschreibung und Gramatik, jetzt eine sogenannte sinnvolle Kritik schreiben soll oder lieber nicht, da es sonst ganz leicht passieren kann, dass der Autor es als Beleidigung empfindet und löschen lässt.
Vor kurzem habe ich auch einem Operatoren eine E-Mail geschrieben, weil ich, da ich niemanden verletzten will, wissen wollte, wie genau eine sinnvolle Kritik aussieht. Das ist nun eine Woche her und ich hab dazu noch keine Antwort bekommen, darum wende ich mich jetzt einfach mal an euch.
Wie definiert ihr sinnvolle Kritik?
Ist ein gutgemeinter Ratschlag nun eine Kritik oder eine Beleidigung an den Autor?
Und wie reagiert ihr selber als Autor auf Kritik?
Ich persönlich freue mich ja über sinnvolle Kritik, da es mir zeigt, dass meine Leser sich auch für meine Story interssieren und es für mich eine Möglichkeit ist, mich zu verbessern.
Würd mich über eure Meinung freuen.
Ehrlich gesagt, habe ich schon des öfteren überlegt, ob ich bei einer Story, die mir wegen etwas nicht gefallen hat, jetzt mal abgesehen von Rechtschreibung und Gramatik, jetzt eine sogenannte sinnvolle Kritik schreiben soll oder lieber nicht, da es sonst ganz leicht passieren kann, dass der Autor es als Beleidigung empfindet und löschen lässt.
Vor kurzem habe ich auch einem Operatoren eine E-Mail geschrieben, weil ich, da ich niemanden verletzten will, wissen wollte, wie genau eine sinnvolle Kritik aussieht. Das ist nun eine Woche her und ich hab dazu noch keine Antwort bekommen, darum wende ich mich jetzt einfach mal an euch.
Wie definiert ihr sinnvolle Kritik?
Ist ein gutgemeinter Ratschlag nun eine Kritik oder eine Beleidigung an den Autor?
Und wie reagiert ihr selber als Autor auf Kritik?
Ich persönlich freue mich ja über sinnvolle Kritik, da es mir zeigt, dass meine Leser sich auch für meine Story interssieren und es für mich eine Möglichkeit ist, mich zu verbessern.
Würd mich über eure Meinung freuen.
Nur mit Ruhe im Herzen, kann das Chaos der Welt bewältigt werden
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Beitrag #2, verfasst am 18.09.2008 | 18:20 Uhr
sinnvolle kritik...schwer zu sagen
klar wenn ein deine story ist so scheiße verpiss dich in dein rattenloch kommt bin ich beleidigt das ist keine kritik
für mich ist sinnvolle kritik wenn einer schreibt hei komm, das und das gefällt mir ganz gut aber das und das musst du vllt noch verbessern
das ist was womit ich gut leben und auch umsetzten kann
widerum was ich auch nicht mag ist wenn man mit jemand anderen zusammenschreibt und dadurch die povs wechseln immer wieder leute da sind die schreiben, hei mir gefällt eure schreibweise so nicht...ich meine es ist nunmal so das immer zwei am werk sind, und ich find es blöd wenn dann einige schreiben das packt sie nicht...
es ist wirklich schwer zu sagen ob was sinnvoll ist oder nicht aber ich finde du solltest es so schreiben wie du es dir selbst gern wünschen würdest als feedback
das ist wichtig find ich, man möchte ja selbst nicht gern beschimpft werden also sollte man es immer so schreiben wie man selbst es gern hören möchte
so das war meine meinung^^
klar wenn ein deine story ist so scheiße verpiss dich in dein rattenloch kommt bin ich beleidigt das ist keine kritik
für mich ist sinnvolle kritik wenn einer schreibt hei komm, das und das gefällt mir ganz gut aber das und das musst du vllt noch verbessern
das ist was womit ich gut leben und auch umsetzten kann
widerum was ich auch nicht mag ist wenn man mit jemand anderen zusammenschreibt und dadurch die povs wechseln immer wieder leute da sind die schreiben, hei mir gefällt eure schreibweise so nicht...ich meine es ist nunmal so das immer zwei am werk sind, und ich find es blöd wenn dann einige schreiben das packt sie nicht...
es ist wirklich schwer zu sagen ob was sinnvoll ist oder nicht aber ich finde du solltest es so schreiben wie du es dir selbst gern wünschen würdest als feedback
das ist wichtig find ich, man möchte ja selbst nicht gern beschimpft werden also sollte man es immer so schreiben wie man selbst es gern hören möchte
so das war meine meinung^^
you´re prisoner of fame and money ...slave for the glory *sing*
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Rang: Graffitiwriter
Beitrag #3, verfasst am 18.09.2008 | 18:21 Uhr
Sinnvolle Kritik ist eine Meinung des Lesers das dem Autor direkt klar macht was noch geändert werden kann ohne diesen damit vor dne Kopf zu stoßen. Man kann von keinem Leser erwarten das diese immer nur konstruktiv oder sinnvol schreiben, zu oft kommt ein zu barscher ton oder einfach nur sinnloses rüber, mit dem der Autor ersteinmal zu kämpfen hat.
Aber das ist meiner Meinung nach ein Problem des Autors, soetwas ist für mich eine immer wiederkehrende Feuerprobe. Der Autor muss nunmal auch selber lernen mit Kritik umzugehen. Dein versuch in allen ehren die Kritik so zu verpacken das der Autor einfach nichts daran bemängeln kann, aber oftmals kommt es immer nur darauf an wer der Autor ist. Man kann die Kritik noch so gut formulieren etc. es kann trotzdem passieren das dieser sich tierisch aufregt und sich angegriffen fühlt, durch verletzten stolz oder sonstiges, aber damit muss der Autor alleine fertig werden.
Wenn der Autor eine gute Kritik als Beleidigung ansieht, steht dieser meiner Meinung nach noch sehr weit am anfang der Autoren Karriere. Ich selber reagiere ganz gut auf sinnvolle kritik, natürlich habe ich es persönlich lieber wenn man nichts auszusetzen hat, doch bringt mir das am ende wenig. Je nach formulierung kann s aber auch sein das ich mich zutiefst angegriffen fühle und das schreiben deshalb eine weile sein lasse da ich vollkommen die Lust daran verloren habe.
Naja, das sind meine Ansichten. ;)
Aber das ist meiner Meinung nach ein Problem des Autors, soetwas ist für mich eine immer wiederkehrende Feuerprobe. Der Autor muss nunmal auch selber lernen mit Kritik umzugehen. Dein versuch in allen ehren die Kritik so zu verpacken das der Autor einfach nichts daran bemängeln kann, aber oftmals kommt es immer nur darauf an wer der Autor ist. Man kann die Kritik noch so gut formulieren etc. es kann trotzdem passieren das dieser sich tierisch aufregt und sich angegriffen fühlt, durch verletzten stolz oder sonstiges, aber damit muss der Autor alleine fertig werden.
Wenn der Autor eine gute Kritik als Beleidigung ansieht, steht dieser meiner Meinung nach noch sehr weit am anfang der Autoren Karriere. Ich selber reagiere ganz gut auf sinnvolle kritik, natürlich habe ich es persönlich lieber wenn man nichts auszusetzen hat, doch bringt mir das am ende wenig. Je nach formulierung kann s aber auch sein das ich mich zutiefst angegriffen fühle und das schreiben deshalb eine weile sein lasse da ich vollkommen die Lust daran verloren habe.
Naja, das sind meine Ansichten. ;)
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Rang: Kolumnenschreiber
Beitrag #4, verfasst am 18.09.2008 | 18:27 Uhr
*nachdenklich blickt*
*höflich fragt* Gehört das nicht eigentlich eher in die beiden Threads zu Reviews unter "Schreiben - Allgemein"?
*höflich fragt* Gehört das nicht eigentlich eher in die beiden Threads zu Reviews unter "Schreiben - Allgemein"?
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Rang: Graffitiwriter
Beitrag #5, verfasst am 18.09.2008 | 18:29 Uhr
Sinnvolle Kritik ist solche, die sich gegen die Geschichte und nicht gegen den Autor richtet, und zumindest ansatzweise begründet ist.
Twilight Sparkle is best pony
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Beitrag #6, verfasst am 18.09.2008 | 18:33 Uhr
Silfir
Ditto. Darunter fällt meiner Meinung nach auch sowas wie "Deine Geschichte ist schlecht. Die Charaktere handeln auf eine Art, die man nicht nachvollziehen kann, die Handlung ist quasi nicht vorhanden und an Rechtschreibung und Grammatik solltest du auch noch arbeiten"
Sinnvolle Kritik ist solche, die sich gegen die Geschichte und nicht gegen den Autor richtet, und zumindest ansatzweise begründet ist.
Ditto. Darunter fällt meiner Meinung nach auch sowas wie "Deine Geschichte ist schlecht. Die Charaktere handeln auf eine Art, die man nicht nachvollziehen kann, die Handlung ist quasi nicht vorhanden und an Rechtschreibung und Grammatik solltest du auch noch arbeiten"
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Beitrag #7, verfasst am 18.09.2008 | 18:41 Uhr
Sinnvolle Kritik ist keine Beleidigung.
Eine Beleidigung ist nie sinnvolle Kritik.
Beleidigend ist (fast) alles, das sich auf den Autor anstatt auf die Geschichte bezieht (ausgenommen natürlich Positives wie "Du bist toll")
Was ist nun eine sinnvolle Kritik?
Nun, das müssen nicht unbedingt Verbesserungsvorschläge sein. Die gehören da zwar auch zu, es geht aber schon eine Stufe niediger los.
Sinnvolle Kritik kann schon sein, dem Autor seine persönliche Meinung zu der Geschichte zu sagen. Ich meine damit nicht "Wow, klasse Story!!" Aber wenn man dem Autor mitteilt, das derundder Dialog sehr lebendig gewirkt hat, das dieunddie Szene so richtig spannend war, das dieunddie Person sich sehr nachvollziebar verhält, dann gehört das schon zu sinnvoller Kritik.
Natürlich sind diese Art von Lob immer nur die persönliche Sichtweise des Lesers. Aber wenn dem Autor mitgeteilt wird, was er *gut* macht, dann gibt ihm das den Hinweis, diesen Stil weiter beizubehalten.
Ebenso verhält es sich mit der Auflistung von schlechten Punkten: Dieunddie Stelle war schwer zu verstehen, oder daundda solltest du die Handlung etwas genauer beschreiben.
Mit solchen Tips kann der Autor nicht nur die Stellen in der betreffenden Geschichte ausbessern, er kann auch versuchen die Fehler in Zukunft zu vermeiden.
Was wiederum keine sinnvolle Kritik ist, wenn der Leser versucht sich in die Geschichte einzumischen. Vorschläge wie "Es wäre doch viel spannender, wenn dasunddas passieren würde" oder "Du solltest Figur A lieber mit jemand anderem zusammenkommen lassen". Zwar ist nichts dagegen einzuwenden, dem Autor Ideen für den weiteren Verlauf zu geben. Man muß aber daran denken, daß der Autor bereits eine genaue Vorstelleng davon hat, in welche Richtung er den Plot entwickelt (jedenfalls wäre es besser, wenn er das HAT), die er nicht einfach auf Wunsch aus dem Fenster werfen wird.
Es gibt allerdings auch Grenzfälle, die zwischen Beleidigung und sinnvoller Kritik liegen. Die Aussage "Deine Rechtschreibung ist ja wohl unter aller Sau!" ist sicherlich beleidigend. Sie enthält aber ebenso eine sinnvolle Information an den Autor, nämlich das er die Story nochmals auf Fehler überprüfen sollte. Um hier Streß auf beiden Seiten zu vermeiden, empfehlt es sich für den Autor, den nützlichen teil der Aussage anzunehmen und den Rest zu ignorieren, gleichzeitig sollte sich jeder Kommenarschreiber vor dem posten überlegen, wie er selbst reagieren würde, bekäme er so ein Review.
Woran man immer denken sollte: Meinungen sind stets persönlich und können sehr unterschiedlich sein. Das betrifft nicht nur, aber im größeren Maße die Fanfiction. Ein Leser kann die Darstellung einer Figur als unglaubwürdig kritisieren, während sie für dem Autor durchaus plausiebel erscheint. gerade bei solchen "Fan-Meinungen" ist es schwer, persönliche Sichtweise von sinnvoller Kritik zu trennen.
Eine Beleidigung ist nie sinnvolle Kritik.
Beleidigend ist (fast) alles, das sich auf den Autor anstatt auf die Geschichte bezieht (ausgenommen natürlich Positives wie "Du bist toll")
Was ist nun eine sinnvolle Kritik?
Nun, das müssen nicht unbedingt Verbesserungsvorschläge sein. Die gehören da zwar auch zu, es geht aber schon eine Stufe niediger los.
Sinnvolle Kritik kann schon sein, dem Autor seine persönliche Meinung zu der Geschichte zu sagen. Ich meine damit nicht "Wow, klasse Story!!" Aber wenn man dem Autor mitteilt, das derundder Dialog sehr lebendig gewirkt hat, das dieunddie Szene so richtig spannend war, das dieunddie Person sich sehr nachvollziebar verhält, dann gehört das schon zu sinnvoller Kritik.
Natürlich sind diese Art von Lob immer nur die persönliche Sichtweise des Lesers. Aber wenn dem Autor mitgeteilt wird, was er *gut* macht, dann gibt ihm das den Hinweis, diesen Stil weiter beizubehalten.
Ebenso verhält es sich mit der Auflistung von schlechten Punkten: Dieunddie Stelle war schwer zu verstehen, oder daundda solltest du die Handlung etwas genauer beschreiben.
Mit solchen Tips kann der Autor nicht nur die Stellen in der betreffenden Geschichte ausbessern, er kann auch versuchen die Fehler in Zukunft zu vermeiden.
Was wiederum keine sinnvolle Kritik ist, wenn der Leser versucht sich in die Geschichte einzumischen. Vorschläge wie "Es wäre doch viel spannender, wenn dasunddas passieren würde" oder "Du solltest Figur A lieber mit jemand anderem zusammenkommen lassen". Zwar ist nichts dagegen einzuwenden, dem Autor Ideen für den weiteren Verlauf zu geben. Man muß aber daran denken, daß der Autor bereits eine genaue Vorstelleng davon hat, in welche Richtung er den Plot entwickelt (jedenfalls wäre es besser, wenn er das HAT), die er nicht einfach auf Wunsch aus dem Fenster werfen wird.
Es gibt allerdings auch Grenzfälle, die zwischen Beleidigung und sinnvoller Kritik liegen. Die Aussage "Deine Rechtschreibung ist ja wohl unter aller Sau!" ist sicherlich beleidigend. Sie enthält aber ebenso eine sinnvolle Information an den Autor, nämlich das er die Story nochmals auf Fehler überprüfen sollte. Um hier Streß auf beiden Seiten zu vermeiden, empfehlt es sich für den Autor, den nützlichen teil der Aussage anzunehmen und den Rest zu ignorieren, gleichzeitig sollte sich jeder Kommenarschreiber vor dem posten überlegen, wie er selbst reagieren würde, bekäme er so ein Review.
Woran man immer denken sollte: Meinungen sind stets persönlich und können sehr unterschiedlich sein. Das betrifft nicht nur, aber im größeren Maße die Fanfiction. Ein Leser kann die Darstellung einer Figur als unglaubwürdig kritisieren, während sie für dem Autor durchaus plausiebel erscheint. gerade bei solchen "Fan-Meinungen" ist es schwer, persönliche Sichtweise von sinnvoller Kritik zu trennen.
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Beitrag #8, verfasst am 18.09.2008 | 18:53 Uhr
Sinnvolle Kritik ist vor allem sachlich vorgetragen in einem angemessenen Ton. Wie die Vorredner schon schrieben, ist die Geschichte Inhalt der Kritik und nicht der Autor.
Unter sinnvoller Kritik verstehe ich nicht nur, dem Autor die Fehler innerhalb der Geschichte aufzuzeigen, sondern auch die Stärken. Selbst wenn letztere nicht gleich ins Auge springen, findet sich immer ein positiver Aspekt. Sei es nun die Idee an sich hinter der Geschichte oder aber der Sprachstil oder aber besonders kreative Einfälle.
Sinnvolle Kritik ist für mich die Vorstufe zu konstruktiver Kritik. Letztere gibt bereits Verbesserungsvorschläge, während erstere nur die Geschichte zum Inhalt hat.
Was ich extrem wichtig finde, sind Höflichkeit und Respekt dem Autor gegenüber. Selbst eine sinnvolle Kritik kann beleidigend wirken, wenn der respektvolle und/oder der höfliche Ton fehlen. Tatsache ist, dass jede Kritik an einer Geschichte vor allem subjektiv ist. Sie kann und wird zwar von objektiven Erwägungen getragen, doch ist sie im Endeffekt das Resultat eines subjektiven Leseeindrucks. Es sollte immer herüberkommen, dass es sich um das persönliche Leseempfinden handelt.
Wenn sich ein Autor dann noch beleidigt fühlt, dann ist er kritikunfähig oder zu gutgläubig, was das positive Feedback betrifft. Kritik entsteht ja nicht ohne Grund.
Unter sinnvoller Kritik verstehe ich nicht nur, dem Autor die Fehler innerhalb der Geschichte aufzuzeigen, sondern auch die Stärken. Selbst wenn letztere nicht gleich ins Auge springen, findet sich immer ein positiver Aspekt. Sei es nun die Idee an sich hinter der Geschichte oder aber der Sprachstil oder aber besonders kreative Einfälle.
Sinnvolle Kritik ist für mich die Vorstufe zu konstruktiver Kritik. Letztere gibt bereits Verbesserungsvorschläge, während erstere nur die Geschichte zum Inhalt hat.
Was ich extrem wichtig finde, sind Höflichkeit und Respekt dem Autor gegenüber. Selbst eine sinnvolle Kritik kann beleidigend wirken, wenn der respektvolle und/oder der höfliche Ton fehlen. Tatsache ist, dass jede Kritik an einer Geschichte vor allem subjektiv ist. Sie kann und wird zwar von objektiven Erwägungen getragen, doch ist sie im Endeffekt das Resultat eines subjektiven Leseeindrucks. Es sollte immer herüberkommen, dass es sich um das persönliche Leseempfinden handelt.
Wenn sich ein Autor dann noch beleidigt fühlt, dann ist er kritikunfähig oder zu gutgläubig, was das positive Feedback betrifft. Kritik entsteht ja nicht ohne Grund.
~ Denn noch bis jetzt gab's keinen Philosophen, der mit Geduld das Zahnweh konnt' ertragen. ~ (William Shakespeare: Viel Lärm um Nichts)
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Ist meine Kritik etwa schon dann nicht sinnvoll, wenn ich mich nur darauf beschränke, auf Schwächen hinzuweisen, selbst wenn ich das ausführlich, sachlich, respektvoll oder gar konstruktiv tue?
Stärken bei einer Geschichte zu bezeichnen, ist nett und hat motivierende Wirkung - Viele Autoren (ehrlich, die allermeisten, mich nicht ausgenommen) brauchen das. Und wenn man eine Geschichte im Ganzen für andere Leser beurteilen möchte, gehört das definitiv auch dazu. Aber "sinnvoll", in dem Sinne, dass sie einem Autor weiterhilft, kann eine Kritik auch ohne diese zusätzliche Ermutigung sein.
EDIT: Ein Review kann außerdem sowohl Beleidigungen als auch sinnvolle, gar fundierte Kritik enthalten. Kommt nicht oft vor und ist sicher nicht wünschenswert, ist aber möglich.
Wie gesagt, alles was sich gegen den Autor richtet, ist keine Kritik an der Geschichte und gehört nicht in Reviews hinein. Alles, was total ohne Begründung dargeboten wird, hat auch nicht mehr viel mit Kritik zu tun. Sehr harsche Kritik an einer Geschichte kann vom Autor als Beleidigung empfunden werden, aber solange sie sich nur auf die Geschichte bezieht, ist es keine.
Stärken bei einer Geschichte zu bezeichnen, ist nett und hat motivierende Wirkung - Viele Autoren (ehrlich, die allermeisten, mich nicht ausgenommen) brauchen das. Und wenn man eine Geschichte im Ganzen für andere Leser beurteilen möchte, gehört das definitiv auch dazu. Aber "sinnvoll", in dem Sinne, dass sie einem Autor weiterhilft, kann eine Kritik auch ohne diese zusätzliche Ermutigung sein.
EDIT: Ein Review kann außerdem sowohl Beleidigungen als auch sinnvolle, gar fundierte Kritik enthalten. Kommt nicht oft vor und ist sicher nicht wünschenswert, ist aber möglich.
Wie gesagt, alles was sich gegen den Autor richtet, ist keine Kritik an der Geschichte und gehört nicht in Reviews hinein. Alles, was total ohne Begründung dargeboten wird, hat auch nicht mehr viel mit Kritik zu tun. Sehr harsche Kritik an einer Geschichte kann vom Autor als Beleidigung empfunden werden, aber solange sie sich nur auf die Geschichte bezieht, ist es keine.
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Beitrag #10, verfasst am 18.09.2008 | 20:40 Uhr
Sinnvolle Kritik kann ich meines Erachtens nur zu Stories schreiben, die mir zumindest ansatzweise gefallen haben. Wenn mir etwas überhaupt nicht gefällt, reviewe ich es nicht. Normalerweise tut so ein "Non-Profit-Ding" wie eine Fanfiktion ja auch niemanden weh. Von ganz fanatischen Fans mal abgesehen. Und Fanatismus ist definitiv schlecht.
Was natürlich nicht heißt, das mir alle Geschichten, zu denen ich keinen Kommentar verfasst habe, nicht gefallen hätten. Eher kenne ich sie gar nicht
Sonst hätt ich ein bißchen viel zu lesen.
Wenn ich etwas kritisiere, betone ich deshalb, und meine das auch ehrlich, erstmal, wieviel an der Geschichte, an der Storyline, der Schreibweise etc. mir gefallen hat.
Was natürlich nicht heißt, das mir alle Geschichten, zu denen ich keinen Kommentar verfasst habe, nicht gefallen hätten. Eher kenne ich sie gar nicht
Sonst hätt ich ein bißchen viel zu lesen.
Wenn ich etwas kritisiere, betone ich deshalb, und meine das auch ehrlich, erstmal, wieviel an der Geschichte, an der Storyline, der Schreibweise etc. mir gefallen hat.
Gott spielt in meinem Leben keine Rolle.
Er ist der Regisseur.
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Rang: Kolumnenschreiber
Beitrag #11, verfasst am 18.09.2008 | 21:17 Uhr
Bevor sinnvolle Kritik überhaupt gegeben werden kann, muss der Verteiler derselben erst einmal lernen, sie zu empfangen.
Leider gibt es bisweilen Menschen, die sehr gerne Geschichten kritisieren und dies nicht einmal in schlechter Art und Weise tun. Wenn ihnen jedoch selbst für eigene Geschichten Kritik zugetragen wird, so reagieren sie äußerst ungehalten, wenn nicht gar beleidigt. In diesem Archiv und bezüglich FF's ist mir glücklicherweise noch kein solcher Fall begegnet, doch sehr wohl im wahren Leben. Ich bin mir jedoch vollkommen sicher, dass solche Zeitgenossen auch im Archiv zu finden sein werden.
Und zu diesem Zeitpunkt stelle ich mir die Frage, wie diese Menschen Toleranz für ihre eigene Kritik erwarten können, selbst aber wenig kritikfähig sind. Dort fehlt das Gleichgewicht.
Sinnvolle Kritik im Bereich der Fanfiction ist nicht nur eine einseitige Sache. Es ist nicht nur der Autor, der durch Reviews konstruktive Beiträge demütig zu empfangen hat, sondern er darf sich auch selbst als Schreiber derselben betätigen. Doch damit die Waage im Gleichgewicht sein kann, muss irgendwann einmal das erste Gewicht aufgelegt werden. Und das liegt meiner Meinung nach beim Autor einer Geschichte.
Der richtige Umgang mit Kritik will gelernt sein und wird in unserer Gesellschaft heutzutage sogar erwartet. Dies lernt ein Mensch jedoch nicht dadurch, indem er sie austeilt, sondern statt dessen erst einmal von anderen, wie es richtig funktioniert, indem er sie entgegennimmt. Es ist in Einzelfällen eine Zumutung für einen Autor, Kritik von Leuten entgegennehmen zu müssen, die nicht wissen wie es richtig geht. Außerdem wird ein Autor, der sich gegen ernst gemeinte, sinnvolle Kritik sperrt wohl bald allein dastehen. Verteilt er dann selbst Kritik an andere Autoren, wird er vielleicht keinen freundlichen Empfang erleben.
Keinesfalls möchte ich hier ein negatives Szenario anschneiden. Aber ich finde einfach, ein Mensch muss erst einmal lernen, Kritik zu empfangen, bevor er sie freimütig über andere verteilt. Wenn sich beides im Gleichgewicht hält, ist die Welt weitestgehend in Ordnung.
Völlig klar ist es, dass Beleidigungen keinesfalls Kritik sind, sondern ein Unding. Niemand von uns möchte angeblafft werden und gleichfalls werde ich das anderen antun. Ähnlich verhält es sich, wenn der Ton der Kritik rauer ist. Ich würde mir als Empfänger auf jeden Fall die Zeit nehmen, den Verfasser zu kontaktieren und zu fragen, ob er es so gemeint hat. Deshalb sollte man sich stets um einen sachlichen Tonfall bemühen. Manchmal fällt dies schwer, aber man lernt es eher, wenn man bereits selbst Kritik erhalten hat und damit umzugehen wusste.
Kritik ist auf jeden Fall für einen Autor einer Geschichte notwendig und eine Aufgabe eines Lesers. Dennoch sollte sie nach gewissen Regeln ablaufen, damit es nicht am Schluss wirklich zu einer Beleidigung wird.
Leider gibt es bisweilen Menschen, die sehr gerne Geschichten kritisieren und dies nicht einmal in schlechter Art und Weise tun. Wenn ihnen jedoch selbst für eigene Geschichten Kritik zugetragen wird, so reagieren sie äußerst ungehalten, wenn nicht gar beleidigt. In diesem Archiv und bezüglich FF's ist mir glücklicherweise noch kein solcher Fall begegnet, doch sehr wohl im wahren Leben. Ich bin mir jedoch vollkommen sicher, dass solche Zeitgenossen auch im Archiv zu finden sein werden.
Und zu diesem Zeitpunkt stelle ich mir die Frage, wie diese Menschen Toleranz für ihre eigene Kritik erwarten können, selbst aber wenig kritikfähig sind. Dort fehlt das Gleichgewicht.
Sinnvolle Kritik im Bereich der Fanfiction ist nicht nur eine einseitige Sache. Es ist nicht nur der Autor, der durch Reviews konstruktive Beiträge demütig zu empfangen hat, sondern er darf sich auch selbst als Schreiber derselben betätigen. Doch damit die Waage im Gleichgewicht sein kann, muss irgendwann einmal das erste Gewicht aufgelegt werden. Und das liegt meiner Meinung nach beim Autor einer Geschichte.
Der richtige Umgang mit Kritik will gelernt sein und wird in unserer Gesellschaft heutzutage sogar erwartet. Dies lernt ein Mensch jedoch nicht dadurch, indem er sie austeilt, sondern statt dessen erst einmal von anderen, wie es richtig funktioniert, indem er sie entgegennimmt. Es ist in Einzelfällen eine Zumutung für einen Autor, Kritik von Leuten entgegennehmen zu müssen, die nicht wissen wie es richtig geht. Außerdem wird ein Autor, der sich gegen ernst gemeinte, sinnvolle Kritik sperrt wohl bald allein dastehen. Verteilt er dann selbst Kritik an andere Autoren, wird er vielleicht keinen freundlichen Empfang erleben.
Keinesfalls möchte ich hier ein negatives Szenario anschneiden. Aber ich finde einfach, ein Mensch muss erst einmal lernen, Kritik zu empfangen, bevor er sie freimütig über andere verteilt. Wenn sich beides im Gleichgewicht hält, ist die Welt weitestgehend in Ordnung.
Völlig klar ist es, dass Beleidigungen keinesfalls Kritik sind, sondern ein Unding. Niemand von uns möchte angeblafft werden und gleichfalls werde ich das anderen antun. Ähnlich verhält es sich, wenn der Ton der Kritik rauer ist. Ich würde mir als Empfänger auf jeden Fall die Zeit nehmen, den Verfasser zu kontaktieren und zu fragen, ob er es so gemeint hat. Deshalb sollte man sich stets um einen sachlichen Tonfall bemühen. Manchmal fällt dies schwer, aber man lernt es eher, wenn man bereits selbst Kritik erhalten hat und damit umzugehen wusste.
Kritik ist auf jeden Fall für einen Autor einer Geschichte notwendig und eine Aufgabe eines Lesers. Dennoch sollte sie nach gewissen Regeln ablaufen, damit es nicht am Schluss wirklich zu einer Beleidigung wird.
AlexW
Hi!
Kritik ist nur dann sinnvoll, wenn der Kritiker auch Recht hat mit seiner Kritik. Wird ein Rechtschreib- oder Grammatikfehler "angekreidet", dann muss die Kritik schlicht und einfach "richtig" sein, sonst macht sich der Reviewer einfach nur lächerlich.
Andererseits setzt Kritik häufig an gewissen Aspekten der Story an, die einfach eine reine "Geschmacksfrage" sind.
Der Reviewer erwartet eine gewisse Wendung in einer Story, eine gewisse Art der Charakterisierung, einen gewissen Plotaufbau oder eine gewisse Anzahl von Kapiteln für die Einleitung, den Hauptteil und den Schluss - oder wie auch immer, der Plotaufbau erwartet wird. Wenn diese Punkte nicht hundrtprozentig so sind, wie der Reviewer sie haben will oder als richtig empfindet, werden sie kritisiert. Das kann zu einem interessanten Austausch zwischen Autor und Reviewer führen, aber letztendlich ist und bleibt es eine Geschmacksfrage, die der Autor nicht teilen muss und - wenn er sich wirklich intensiv mit Plot und Charakteren auseinandergesetzt hat - auch nicht teilen wird.
Es gibt zu vielen Teilbereichen von Storys Möglichkeiten Kritik zu üben, weil man als Reviewer vielleicht persönliche Erfahrungen gemacht hat und der Autor diesen "Zustand" oder dieses "Ereignis" ganz anders schildert, als der Reviewer es erlebt hat. Auch das kann zu einem interessanten Meinungsaustausch führen, aber auch hier gilt: das ist ebenfalls eine reine Geschmacksfrage, unter der Voraussetzung, dass der Autor diese Szenen oder Plotentwicklungen gut recherchiert hat. Nicht für jeden fühlt sich ein Herzinfarkt gleich an, nicht jeder empfindet seine erste sexuelle Erfahrung auf die gleiche Weise. Den Aufenthalt auf einer Intensivstation empfindet ein Patient auf eine bestimmte Weise und ein anderer eben ganz anders. Nicht jeder empfindet das Küssen auf die gleiche Weise, nicht jeder eine Schwangerschaft oder Geburt, eine Lungenentzündung oder die erste Autofahrt. Es kann dem Autor helfen, diese Erfahrung wirklich selbst gemacht zu haben, um die "Autoren-Version" gegenüber dem Reviewer nachhaltiger vertreten zu können, aber ausreichende Recherche vor dem Schreiben müsste eigentlich genügen, denn es wird wahrscheinlich kaum ein Transplantationschirurg eine Story reviewn, in der es um die Transplantation eines Organs geht - und selbst in solch einem Fall gibt es unter Chirurgen verschiedene Auffassungen und Methoden und der Autor hat die Möglichkeit, die "andere" Methode zu wählen.
In den genannten Fällen ist es meiner Ansicht nach wichtig, dass sowohl dem Reviewer als auch dem Autor klar ist, dass die Kritik höchstens als "Anregung" empfunden werden kann. Auch das immer wiederkehrende Wiederholen des Kritikpunktes wird nichts daran ändern, dass die Kritik nur dann übernommen wird, wenn der Autor über diesen Aspekt nur oberflächlich nachgedacht hat und zur Erkenntnis kommt, dass die Reviewermeinung die Story verbessert oder realistischer werden lässt.
AlexW
Edit: Ich glaube auch, dass der Thread entweder in den Bereich Schreiben - Allgemein oder ins Allgemeine Plaudern gehört.
Kritik ist nur dann sinnvoll, wenn der Kritiker auch Recht hat mit seiner Kritik. Wird ein Rechtschreib- oder Grammatikfehler "angekreidet", dann muss die Kritik schlicht und einfach "richtig" sein, sonst macht sich der Reviewer einfach nur lächerlich.
Andererseits setzt Kritik häufig an gewissen Aspekten der Story an, die einfach eine reine "Geschmacksfrage" sind.
Der Reviewer erwartet eine gewisse Wendung in einer Story, eine gewisse Art der Charakterisierung, einen gewissen Plotaufbau oder eine gewisse Anzahl von Kapiteln für die Einleitung, den Hauptteil und den Schluss - oder wie auch immer, der Plotaufbau erwartet wird. Wenn diese Punkte nicht hundrtprozentig so sind, wie der Reviewer sie haben will oder als richtig empfindet, werden sie kritisiert. Das kann zu einem interessanten Austausch zwischen Autor und Reviewer führen, aber letztendlich ist und bleibt es eine Geschmacksfrage, die der Autor nicht teilen muss und - wenn er sich wirklich intensiv mit Plot und Charakteren auseinandergesetzt hat - auch nicht teilen wird.
Es gibt zu vielen Teilbereichen von Storys Möglichkeiten Kritik zu üben, weil man als Reviewer vielleicht persönliche Erfahrungen gemacht hat und der Autor diesen "Zustand" oder dieses "Ereignis" ganz anders schildert, als der Reviewer es erlebt hat. Auch das kann zu einem interessanten Meinungsaustausch führen, aber auch hier gilt: das ist ebenfalls eine reine Geschmacksfrage, unter der Voraussetzung, dass der Autor diese Szenen oder Plotentwicklungen gut recherchiert hat. Nicht für jeden fühlt sich ein Herzinfarkt gleich an, nicht jeder empfindet seine erste sexuelle Erfahrung auf die gleiche Weise. Den Aufenthalt auf einer Intensivstation empfindet ein Patient auf eine bestimmte Weise und ein anderer eben ganz anders. Nicht jeder empfindet das Küssen auf die gleiche Weise, nicht jeder eine Schwangerschaft oder Geburt, eine Lungenentzündung oder die erste Autofahrt. Es kann dem Autor helfen, diese Erfahrung wirklich selbst gemacht zu haben, um die "Autoren-Version" gegenüber dem Reviewer nachhaltiger vertreten zu können, aber ausreichende Recherche vor dem Schreiben müsste eigentlich genügen, denn es wird wahrscheinlich kaum ein Transplantationschirurg eine Story reviewn, in der es um die Transplantation eines Organs geht - und selbst in solch einem Fall gibt es unter Chirurgen verschiedene Auffassungen und Methoden und der Autor hat die Möglichkeit, die "andere" Methode zu wählen.
In den genannten Fällen ist es meiner Ansicht nach wichtig, dass sowohl dem Reviewer als auch dem Autor klar ist, dass die Kritik höchstens als "Anregung" empfunden werden kann. Auch das immer wiederkehrende Wiederholen des Kritikpunktes wird nichts daran ändern, dass die Kritik nur dann übernommen wird, wenn der Autor über diesen Aspekt nur oberflächlich nachgedacht hat und zur Erkenntnis kommt, dass die Reviewermeinung die Story verbessert oder realistischer werden lässt.
AlexW
Edit: Ich glaube auch, dass der Thread entweder in den Bereich Schreiben - Allgemein oder ins Allgemeine Plaudern gehört.
Beiträge: 1415
Rang: Groschenromanschreiber
Beitrag #13, verfasst am 18.09.2008 | 23:43 Uhr
Verschoben in Schreiben-Allgemein.
Cheers,
Noctifer
Cheers,
Noctifer
Ich bin kein Fehler im System. Es ist unnötig den Support zu kontaktieren.
Beiträge: 610
Rang: Werbetexter
Beitrag #14, verfasst am 19.09.2008 | 00:49 Uhr
Eosphoros
Unterschreibe ich.
Der Ton macht die Musik, das ist in jeder Lebenslage so. Ein Kommentar in der Art "Die Story ist scheiße" wird manche vielleicht kränken, während andere das ganz einfach nicht ernst nehmen. In beiden Fällen ist ein solcher Kommentar nicht hilfreich. "Ich finde an der Story das und das nicht gut, weil... aber das hat mir gefallen." klingt schon anders und zeigt, dass der Kommentarschreiber sein Hirn eingeschalten hat. Ein solches Review wird man auch eher ernst nehmen und beginnen darüber nachzudenken. Es wird dem Autor weiter helfen.
Was ich extrem wichtig finde, sind Höflichkeit und Respekt dem Autor gegenüber. Selbst eine sinnvolle Kritik kann beleidigend wirken, wenn der respektvolle und/oder der höfliche Ton fehlen. Tatsache ist, dass jede Kritik an einer Geschichte vor allem subjektiv ist. Sie kann und wird zwar von objektiven Erwägungen getragen, doch ist sie im Endeffekt das Resultat eines subjektiven Leseeindrucks. Es sollte immer herüberkommen, dass es sich um das persönliche Leseempfinden handelt.
Unterschreibe ich.
Der Ton macht die Musik, das ist in jeder Lebenslage so. Ein Kommentar in der Art "Die Story ist scheiße" wird manche vielleicht kränken, während andere das ganz einfach nicht ernst nehmen. In beiden Fällen ist ein solcher Kommentar nicht hilfreich. "Ich finde an der Story das und das nicht gut, weil... aber das hat mir gefallen." klingt schon anders und zeigt, dass der Kommentarschreiber sein Hirn eingeschalten hat. Ein solches Review wird man auch eher ernst nehmen und beginnen darüber nachzudenken. Es wird dem Autor weiter helfen.
♫ Wirklich frei macht wahrscheinlich nur der Wahnsinn! ♫
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Beitrag #15, verfasst am 19.09.2008 | 00:58 Uhr
Was soll Kritik auch außer Anregung sonst sein? Man schreibt ja nicht Reviews und erwartet, dass der Autor alle Kritikpunkte sofort umsetzt. Also, man hofft es, klar, und kann enttäuscht sein, wenn Kritik im Nichts zu verpuffen scheint, aber man kann es nicht erwarten. Sache des Autors.
Klar ist alles Ansichtssache. Aber gerade die Ansicht der Leser ist es doch, die den Autor interessiert. Geschichten schreibt man ja nicht für sich selbst; man versucht, sie anderen so gut wie möglich zu vermitteln. Unklarheiten und Missverständnisse sind das Zeichen dafür, dass die Geschichte nicht hundertprozentig vermittelt wird - je häufiger Unklarheiten und Missverständnisse, desto schlechter war die Vermittlung. Das Entscheidende für den Autor, wenn er erzählt, ist nicht, dass die Geschichte in seinem Kopf Sinn ergibt - sie soll im Kopf des Lesers Sinn ergeben. Das ist ja der Sinn von Sprache; der verzweifelte Versuch, das, was in einem vorgeht, anderen zu vermitteln. Es ist ein Behelf - wir beherrschen keine Telepathie oder Bewusstseinsverschmelzung, also bedienen wir uns der Sprache. Es werden immer Nuancen verloren gehen, wenn man versucht, seine eigene Ansicht zu kommunizieren, da jeder Mensch verschieden ist und ein anderes Verständnis der Sprache hat. Es soll ja sogar so sein, dass keine zwei Menschen dieselbe Farbe hundertprozentig gleich sehen.
Ich würde so weit gehen zu sagen, dass jede Silbe, die der Leser darüber erzählen kann, wie er die Geschichte erfahren hat und jede Unklarheit, die dabei entstanden ist, in einem Review gut aufgehoben ist. "Das würde so nicht passieren" - "Das habe ich bei mir/einem Freund von mir ganz anders erlebt" - "Nach dem, was ich von diesem Charakter gelesen habe, finde ich es doch merkwürdig, dass er dort plötzlich so reagiert" - "Das ist unpräzise. Nach allem, was ich weiß, verhält es sich so und so" - "in dieser Passage fand ich diese Wortwahl doch eigenartig, meintest du nicht eher" und so weiter, und so fort, et cetera perpetuum. All das ist wertvoll, ganz egal wer nun "Recht" hat, und gerade weil es Ansichtssache ist. Der Autor hat immer seinen Leser im Blick, und sein Ziel ist es immer, seine Geschichte so zu vermitteln, dass möglichst viele Leser sie auch so verstehen, wie er sie verstanden haben möchte.
Soviel zu meinem Versuch, mit vielen Worten zu sagen, was ich oben schon in einem Satz gesagt habe:
Sinnvolle Kritik ist solche, die sich gegen die Geschichte und nicht gegen den Autor richtet, und zumindest ansatzweise begründet ist.
Und im Grunde genommen enthält der Satz sogar noch eine Tautologie. Ohne Begründung gibt es keine Kritik. "Ich finde das schlecht" sagt nichts über die Geschichte aus, nur über die Erfahrung des Lesers. Mit "Ich finde das schlecht, weil..." stellt man den Bezug zur Geschichte her, und dann erst kann man von einer Kritik der Geschichte sprechen. Mit diesem Schluss im Hinterkopf::
Sinnvolle Kritik ist solche, die sich gegen die Geschichte und nicht gegen den Autor richtet.
Ohne Ausnahme.
(Okay, sie sollte, sagen wir mal, nicht so schmerzhaft lang und ausführlich sein wie dieser Post.)
Klar ist alles Ansichtssache. Aber gerade die Ansicht der Leser ist es doch, die den Autor interessiert. Geschichten schreibt man ja nicht für sich selbst; man versucht, sie anderen so gut wie möglich zu vermitteln. Unklarheiten und Missverständnisse sind das Zeichen dafür, dass die Geschichte nicht hundertprozentig vermittelt wird - je häufiger Unklarheiten und Missverständnisse, desto schlechter war die Vermittlung. Das Entscheidende für den Autor, wenn er erzählt, ist nicht, dass die Geschichte in seinem Kopf Sinn ergibt - sie soll im Kopf des Lesers Sinn ergeben. Das ist ja der Sinn von Sprache; der verzweifelte Versuch, das, was in einem vorgeht, anderen zu vermitteln. Es ist ein Behelf - wir beherrschen keine Telepathie oder Bewusstseinsverschmelzung, also bedienen wir uns der Sprache. Es werden immer Nuancen verloren gehen, wenn man versucht, seine eigene Ansicht zu kommunizieren, da jeder Mensch verschieden ist und ein anderes Verständnis der Sprache hat. Es soll ja sogar so sein, dass keine zwei Menschen dieselbe Farbe hundertprozentig gleich sehen.
Ich würde so weit gehen zu sagen, dass jede Silbe, die der Leser darüber erzählen kann, wie er die Geschichte erfahren hat und jede Unklarheit, die dabei entstanden ist, in einem Review gut aufgehoben ist. "Das würde so nicht passieren" - "Das habe ich bei mir/einem Freund von mir ganz anders erlebt" - "Nach dem, was ich von diesem Charakter gelesen habe, finde ich es doch merkwürdig, dass er dort plötzlich so reagiert" - "Das ist unpräzise. Nach allem, was ich weiß, verhält es sich so und so" - "in dieser Passage fand ich diese Wortwahl doch eigenartig, meintest du nicht eher" und so weiter, und so fort, et cetera perpetuum. All das ist wertvoll, ganz egal wer nun "Recht" hat, und gerade weil es Ansichtssache ist. Der Autor hat immer seinen Leser im Blick, und sein Ziel ist es immer, seine Geschichte so zu vermitteln, dass möglichst viele Leser sie auch so verstehen, wie er sie verstanden haben möchte.
Soviel zu meinem Versuch, mit vielen Worten zu sagen, was ich oben schon in einem Satz gesagt habe:
Sinnvolle Kritik ist solche, die sich gegen die Geschichte und nicht gegen den Autor richtet, und zumindest ansatzweise begründet ist.
Und im Grunde genommen enthält der Satz sogar noch eine Tautologie. Ohne Begründung gibt es keine Kritik. "Ich finde das schlecht" sagt nichts über die Geschichte aus, nur über die Erfahrung des Lesers. Mit "Ich finde das schlecht, weil..." stellt man den Bezug zur Geschichte her, und dann erst kann man von einer Kritik der Geschichte sprechen. Mit diesem Schluss im Hinterkopf::
Sinnvolle Kritik ist solche, die sich gegen die Geschichte und nicht gegen den Autor richtet.
Ohne Ausnahme.
(Okay, sie sollte, sagen wir mal, nicht so schmerzhaft lang und ausführlich sein wie dieser Post.)
Twilight Sparkle is best pony
Beiträge: 2733
Rang: Literaturgenie
Beitrag #16, verfasst am 19.09.2008 | 02:04 Uhr
Gute Kritik zu schreiben ist schwer - keine Frage.
Man muss nämlich nicht nur deutlich machen, wo der Autor noch etwas verbessen kann, sondern sollte auch noch ein Beispiel aufzeigen können, sofern möglich.
Was kann man sagen, dass der Autor das nicht in den falschen Hals kriegt?
Zunächst einmal: Sachlich bleiben. Dinge wie "Du bist ja blöd!" haben da nichts verloren. Auch wenn ich mir das als Schreiber von Reviews denken mag, sollte ich das außen vor lassen und mich auf das Wesentliche konzentrieren: Was wurde falsch gemacht, wie kann man das bessern.
Ist manchmal schwierig, vor allem, wenn man sich denkt "Meine Güte... wie kann man nur so einen vollkommenen Bockmist verzapfen?".
Jeder fängt aber irgendwie an und jeder muss aus seinen Fehlern lernen können (sollte zumindest ;))
Man muss nämlich nicht nur deutlich machen, wo der Autor noch etwas verbessen kann, sondern sollte auch noch ein Beispiel aufzeigen können, sofern möglich.
Was kann man sagen, dass der Autor das nicht in den falschen Hals kriegt?
Zunächst einmal: Sachlich bleiben. Dinge wie "Du bist ja blöd!" haben da nichts verloren. Auch wenn ich mir das als Schreiber von Reviews denken mag, sollte ich das außen vor lassen und mich auf das Wesentliche konzentrieren: Was wurde falsch gemacht, wie kann man das bessern.
Ist manchmal schwierig, vor allem, wenn man sich denkt "Meine Güte... wie kann man nur so einen vollkommenen Bockmist verzapfen?".
Jeder fängt aber irgendwie an und jeder muss aus seinen Fehlern lernen können (sollte zumindest ;))
Ich bin ich. Ende, aus.
AlexW
Hi!
Silfir
Man hat bei manchen Reviewern den Eindruck, dass sie ihre angebrachte Kritik als das Allein-Seligmachende ansehen und sind sehr wohl davon überzeugt, dass der Autor "verpflichtet wäre" alle Kritikpunkte sofort umzusetzen. Bei Rechtschreib- oder Grammatikfehlern - sofern sie vom Reviewer richtig korrigiert wurden - mag das auch zutreffend sein.
Bei allen anderen Punkten ist es _überhaupt nicht_ nötig, die Kritik umzusetzen, weil es eben eine reine Geschmacksfrage ist. Als Autor müsste man sich nicht einmal mit einem Reviewer über diese Kritikpunkte in irgendeiner Form austauschen - ein Dank für den Hinweis zum Beispiel und/oder eine Begründung, warum es in der Story eben anders umgesetzt wurde - aber es ist höflich das zu tun.
Dennoch wird von manchen Kritikern erwartet, dass Autoren ihre Story dann nach Kritikerwünschen umschreiben. Das ist anmaßend und daher habe ich mich veranlasst gesehen den Unterschied zwischen sinnvoller Kritik und Anmerkungen überhaupt erst zu verfassen.
Silfir
Kritik sollte sich nicht _gegen_ irgendetwas richten, denn sinnvolle Kritik kann auch positiv sein - schließlich soll auch negative Kritik in ein Quäntchen Positives eingebettet werden.
Dem anderen Punkt stimme ich vorbehaltlos zu: Kritik an einem Autoren muss immer storybezogen sein, niemals auf dessen charakterliche Qualitäten. Ein Autor _ist_ außer in einer Autobiografie letztendlich keiner seiner Protagonisten, auch wenn es manchen so erscheinen mag.
AlexW
Silfir
Man schreibt ja nicht Reviews und erwartet, dass der Autor alle Kritikpunkte sofort umsetzt. .)
Man hat bei manchen Reviewern den Eindruck, dass sie ihre angebrachte Kritik als das Allein-Seligmachende ansehen und sind sehr wohl davon überzeugt, dass der Autor "verpflichtet wäre" alle Kritikpunkte sofort umzusetzen. Bei Rechtschreib- oder Grammatikfehlern - sofern sie vom Reviewer richtig korrigiert wurden - mag das auch zutreffend sein.
Bei allen anderen Punkten ist es _überhaupt nicht_ nötig, die Kritik umzusetzen, weil es eben eine reine Geschmacksfrage ist. Als Autor müsste man sich nicht einmal mit einem Reviewer über diese Kritikpunkte in irgendeiner Form austauschen - ein Dank für den Hinweis zum Beispiel und/oder eine Begründung, warum es in der Story eben anders umgesetzt wurde - aber es ist höflich das zu tun.
Dennoch wird von manchen Kritikern erwartet, dass Autoren ihre Story dann nach Kritikerwünschen umschreiben. Das ist anmaßend und daher habe ich mich veranlasst gesehen den Unterschied zwischen sinnvoller Kritik und Anmerkungen überhaupt erst zu verfassen.
Silfir
Sinnvolle Kritik ist solche, die sich gegen die Geschichte und nicht gegen den Autor richtet.
Kritik sollte sich nicht _gegen_ irgendetwas richten, denn sinnvolle Kritik kann auch positiv sein - schließlich soll auch negative Kritik in ein Quäntchen Positives eingebettet werden.
Dem anderen Punkt stimme ich vorbehaltlos zu: Kritik an einem Autoren muss immer storybezogen sein, niemals auf dessen charakterliche Qualitäten. Ein Autor _ist_ außer in einer Autobiografie letztendlich keiner seiner Protagonisten, auch wenn es manchen so erscheinen mag.
AlexW
Beiträge: 530
Rang: Graffitiwriter
Beitrag #18, verfasst am 19.09.2008 | 09:02 Uhr
Dann nicht "gegen richtet", sondern "auf bezieht" :)
Twilight Sparkle is best pony
Cutie
Eine sinnvolle Kritik beinhaltet für mich, dass ich positives so wie negatives Aufzählen kann. Wenn man nur reinnegative Sachen aufzählen kann, würde ich es lassen und rein positiv geht auch nie.
Ich selber habe Bücher, die liebe ich, würde ich dem Autor aber begegnen, könnte ich auch Sachen nennen, die fand ich nicht so gut. Da aber das Positive überwiegt, mag ich es.
Meistens beginne ich eine Kritik, wenn ich sie schreibe immer erst mit den Positiven Sachen, daran erkennt der Autor, dass ich ihn nicht beleidigen möchten und dann baue ich Stück für Stück die für mich persönlichen (!) negativen Sachen ein.
Rein Objektiv kann eine Kritik, besonders wenn es um Geschichten und deren Verlauf geht, nicht sein, deswegen betone ich dann immer, dass es für mich persönlich nicht gut ist, es jedoch für andere in dem Fall sein könnte.
So lasse ich dem Autor die Chance, selber zu entscheiden, ob er die Kritik sich zu Herzen nimmt oder nicht. Denn die meisten die Kritik schreiben, schreiben sie oft unbewusst (!) in einem Befehlston, darauf blockt der Autor ab. Es muss immer noch erkenntlich sein, dass der Autor bestimmt. Eine Kritik in der drin steht "das musst (!) du ändern, sonst wird es keiner mehr lesen." ist schwachsinn. Es werden sich immer Leute finden und so hat man eher bewirkt, dass er Autor blockt.
Ganz anders klingt es, wenn man schreibt "mir persönlich hat der Verlauf nicht gefallen, da [...]", ist weit aus ehrlicher und kommt auch besser rüber.
Solange ein Autor erkennt, dass du dich mit seiner Geschichte befasst hast und dieses in der Kritik eherlich wieder gibst, kann er es niemals böse aufschnappen. Denn wenn man sieht, dass jemand sich mit seinen Sachen beschäftigt, ist es teilweise dann auch ein Kompliment.
Und ganz wichtig (!) Der Ton macht wie Musik, wie schon genann.
Ich selber habe Bücher, die liebe ich, würde ich dem Autor aber begegnen, könnte ich auch Sachen nennen, die fand ich nicht so gut. Da aber das Positive überwiegt, mag ich es.
Meistens beginne ich eine Kritik, wenn ich sie schreibe immer erst mit den Positiven Sachen, daran erkennt der Autor, dass ich ihn nicht beleidigen möchten und dann baue ich Stück für Stück die für mich persönlichen (!) negativen Sachen ein.
Rein Objektiv kann eine Kritik, besonders wenn es um Geschichten und deren Verlauf geht, nicht sein, deswegen betone ich dann immer, dass es für mich persönlich nicht gut ist, es jedoch für andere in dem Fall sein könnte.
So lasse ich dem Autor die Chance, selber zu entscheiden, ob er die Kritik sich zu Herzen nimmt oder nicht. Denn die meisten die Kritik schreiben, schreiben sie oft unbewusst (!) in einem Befehlston, darauf blockt der Autor ab. Es muss immer noch erkenntlich sein, dass der Autor bestimmt. Eine Kritik in der drin steht "das musst (!) du ändern, sonst wird es keiner mehr lesen." ist schwachsinn. Es werden sich immer Leute finden und so hat man eher bewirkt, dass er Autor blockt.
Ganz anders klingt es, wenn man schreibt "mir persönlich hat der Verlauf nicht gefallen, da [...]", ist weit aus ehrlicher und kommt auch besser rüber.
Solange ein Autor erkennt, dass du dich mit seiner Geschichte befasst hast und dieses in der Kritik eherlich wieder gibst, kann er es niemals böse aufschnappen. Denn wenn man sieht, dass jemand sich mit seinen Sachen beschäftigt, ist es teilweise dann auch ein Kompliment.
Und ganz wichtig (!) Der Ton macht wie Musik, wie schon genann.
Story-Operator
Silfir
Ich warne gleich, dass ich mir nicht alles durchgelesen habe, also besteht die Gefahr, dass ich hier jemanden oder etwas wiederkäue...
Ich bin nicht der Meinung, dass das zu vereinbaren ist. Man hört selten auf jemanden, der einen beleidigt, also ist ein beleidigendes Review insofern immer unsinnig, als sich der Autor ohnehin nur angegriffen fühlt und ihn/sie die tatsächlichen Kritikpunkte die ein solcher Reviewer entdeckt hat, wahrscheinlich nicht mehr die Bohne interessieren.
Hmmm... tatsächlich ist es glaube ich so, wie es auch beim Saufen ist. Der eine verträgt 10 Bier, während der andere nach 3 schon kotzt.
Darum ist es auch so schwer, sinnvoll zu kritisieren, weil sich der Eine gleich auf den Schlips getreten fühlt, wenn man ihm sagt, er solle z.B. auf das/dass aufpassen, während der andere gut damit umgehen kann, wenn seine Leser seine Geschichte nicht absolut perfekt finden...
Ich habe z.B. schon oft genug erlebt, dass jemand sauer war (und seine/ihre Fans gleich dazu), wenn ich nur einen Charakter (!) kritisiert habe, und nicht, wie der Autor ihn/sie beschrieben hat.
EDIT: Ein Review kann außerdem sowohl Beleidigungen als auch sinnvolle, gar fundierte Kritik enthalten. Kommt nicht oft vor und ist sicher nicht wünschenswert, ist aber möglich.
Ich warne gleich, dass ich mir nicht alles durchgelesen habe, also besteht die Gefahr, dass ich hier jemanden oder etwas wiederkäue...
Ich bin nicht der Meinung, dass das zu vereinbaren ist. Man hört selten auf jemanden, der einen beleidigt, also ist ein beleidigendes Review insofern immer unsinnig, als sich der Autor ohnehin nur angegriffen fühlt und ihn/sie die tatsächlichen Kritikpunkte die ein solcher Reviewer entdeckt hat, wahrscheinlich nicht mehr die Bohne interessieren.
Hmmm... tatsächlich ist es glaube ich so, wie es auch beim Saufen ist. Der eine verträgt 10 Bier, während der andere nach 3 schon kotzt.
Darum ist es auch so schwer, sinnvoll zu kritisieren, weil sich der Eine gleich auf den Schlips getreten fühlt, wenn man ihm sagt, er solle z.B. auf das/dass aufpassen, während der andere gut damit umgehen kann, wenn seine Leser seine Geschichte nicht absolut perfekt finden...
Ich habe z.B. schon oft genug erlebt, dass jemand sauer war (und seine/ihre Fans gleich dazu), wenn ich nur einen Charakter (!) kritisiert habe, und nicht, wie der Autor ihn/sie beschrieben hat.
I have seen beyond the bounds of infinity and drawn down demons from the stars... I have harnessed the shadows that stride from world to world to sow death and madness... Space belongs to me, do you hear?
― H.P. Lovecraft, From Beyond
― H.P. Lovecraft, From Beyond
sevil
Beitrag #21, verfasst am 19.09.2008 | 14:07 Uhr
Sinnvolle Kritik kann entweder nur positiv, nur negativ oder beides sein. Sinnvoll wird es dann, wenn Begründungen gegeben werden, Beispiele zitiert und Leseeindrücke nicht nur wiedergegeben, sondern auch gesagt wird, warum dieser Eindruck entstanden ist. sinnvolle Kritik kann entweder alle Punkte berühren (RS/G, Stil, Handlung, Charaktere, Struktur usw.) oder nur einige davon. Sobald etwas mit der Geschichte begründet wird, ist es sinnvoll. Und ja, auch in Beleidigungen kann sinnvolle Kritik stecken - auch wenn sie meistens nutzlos ist, weil das mittlerweile gesträubte Fell des Autoren keinen Zugang mehr gewährt.
Sinnvolle Kritik ist harte Arbeit; ich selbst sitze manchmal drei Stunden vor einem Review, dass dann vielleicht nur zehn Zeilen lang ist (naja gut, 15). Meistens liegt das nicht so sehr daran, dass ich nicht genau weiß, warum etwas schlecht oder gut ist (oder so auf mich wirkt), das kommt beim Schreiben. Die meiste Zeit verschlingt das Finden des richtigen Tons. Wenn ich zu jemandem sage: "Deine Sätze sind viel zu lang, das stört den Lesefluss.", dann ist das sachlich und klar. Allerdings könnte es ein extrem dünnhäutiger Autor als Beleidigung auffassen, deswegen sage ich: "Manchmal finde ich deine Sätze zu lang, dann komme ich aus dem Lesefluss und das ist schade".
Dabei muss ich mir immer wieder bewusst machen, dass der Autor vielleicht gar keine (Sinnvolle) Kritik haben will, sondern nur Bestätigung und Aufmunterung (in meinen Augen nur dann sinnvolle Kritik, wenn sie mit der Geshcihte begründet ist), und dass mein Review vielleicht unwillkommen sein könnte. Anders beim Betalesen. Da ist vorher abgesprochen, was ich kritisieren kann und da kann ich ohne Probleme sagen: "Deine Sätze sind zu lang, das stört den LEsefluss", ja da erwartet der Autor sogar sowas von mir.
Sinnvolle Kritik ist harte Arbeit; ich selbst sitze manchmal drei Stunden vor einem Review, dass dann vielleicht nur zehn Zeilen lang ist (naja gut, 15). Meistens liegt das nicht so sehr daran, dass ich nicht genau weiß, warum etwas schlecht oder gut ist (oder so auf mich wirkt), das kommt beim Schreiben. Die meiste Zeit verschlingt das Finden des richtigen Tons. Wenn ich zu jemandem sage: "Deine Sätze sind viel zu lang, das stört den Lesefluss.", dann ist das sachlich und klar. Allerdings könnte es ein extrem dünnhäutiger Autor als Beleidigung auffassen, deswegen sage ich: "Manchmal finde ich deine Sätze zu lang, dann komme ich aus dem Lesefluss und das ist schade".
Dabei muss ich mir immer wieder bewusst machen, dass der Autor vielleicht gar keine (Sinnvolle) Kritik haben will, sondern nur Bestätigung und Aufmunterung (in meinen Augen nur dann sinnvolle Kritik, wenn sie mit der Geshcihte begründet ist), und dass mein Review vielleicht unwillkommen sein könnte. Anders beim Betalesen. Da ist vorher abgesprochen, was ich kritisieren kann und da kann ich ohne Probleme sagen: "Deine Sätze sind zu lang, das stört den LEsefluss", ja da erwartet der Autor sogar sowas von mir.
Beiträge: 2124
Rang: Lektor
Beitrag #22, verfasst am 19.09.2008 | 16:36 Uhr
sevil
Ich mußte ehrlichgesagt etwas grinsen. Du sitzt wirklich 3 geschlagene Stunden vor einem Review? Ich finde den Ansatz "Oh mein Gott, ich darf sein Seelenheil nicht verletzen" völlig falsch. Wer eine Geschichte hier veröffentlicht, die vor Fehlern, Unlogik und sonstigem nur so schreit, hat sich keinerlei Mühe damit gegeben, er ist nur auf Bestätigung aus. HIer ist ein dezenter Schlag auf den Kopf wesentlich angebrachter, natürlich im sachlichen Tonfall.
Ich finde es nämlich gelinde gesagt unverschämt, eine vor Fehlern strotzende Story jemandem zuzumuten. Jeder macht Fehler, aber zumindest die Wordkorrektur kann man drüber laufen lassen. Wer jetzt immer noch Fehler hat, dem sei es insoweit verziehen, wenn die Story und der Ausdruck noch passen oder die Geschichte stimmig ist. Natürlich wäre hier ein Beta eine gute Idee, aber man muß immer differenzieren. Es gibt natürlich einige Nörgelnasen, die jeden Fehler zählen, aber auch im Gegenzug Autoren, die:
1. alles klein schreiben weil man im internet nicht auf großschreibung achtet
2. Bei Sätzen sowas macht .Nämlich den Punkt an den Folgesatz klebt .Und das ist dann die Schuld von Word .
3. Es gibt soqar Leute, die qanze Buchstaben austauschen, weil sie es qeil finden.
4. iCh HaBe AuCh ScHoN sO WaS HiEr gEsEheN.
Es ist leider so, dass es Autoren gibt die jegliche Art von negativer Kritik als Beleidigung auffassen. Das hatte ich alles auch schon. Bei einigen Story gibt es eben nichts positives. Dort schreibe ich dann eben ein sachliches Review und zähle auf, was verbessert werden sollte. Wer damit ein Problem hat. Nun ja: Pech.
Ich habe mal in einem Ratgeber gelesen, sogar unsachliche Kritik ist in Ordnung, denn auch daraus kann man meist was lernen. Aber auch nur, wenn man ein entsprechend dickes Fell hat und in der Lage ist, herauszupicken was der Reviewer meinte.
Ich persönlich mache das nicht, ich könnte auch mit Flames nicht umgehen, ich lege auch wert auf einen gewissen höflichen Umgangstonin den Reviews.
Ich finde den von meinem Vorposter angeschlagenen Seelen-Wattebausch-Weg schlicht falsch, aber das ist nur meine Meinung. Ich sage was ich denke und solange ich dabei sachlich bleibe, kann mir niemand was. Und wer sich dann immer noch darüber aufregt, sollte sich fragen, wieso er die Geschichte in der Öffentlichkeit hochlädt und nicht nur Mami,Papi und Opa zeigt, die sie bestimmt ganz toll finden.
mfg
Sinnvolle Kritik ist harte Arbeit; ich selbst sitze manchmal drei Stunden vor einem Review, dass dann vielleicht nur zehn Zeilen lang ist (naja gut, 15). Meistens liegt das nicht so sehr daran, dass ich nicht genau weiß, warum etwas schlecht oder gut ist (oder so auf mich wirkt), das kommt beim Schreiben. Die meiste Zeit verschlingt das Finden des richtigen Tons. Wenn ich zu jemandem sage: "Deine Sätze sind viel zu lang, das stört den Lesefluss.", dann ist das sachlich und klar. Allerdings könnte es ein extrem dünnhäutiger Autor als Beleidigung auffassen, deswegen sage ich: "Manchmal finde ich deine Sätze zu lang, dann komme ich aus dem Lesefluss und das ist schade".
Ich mußte ehrlichgesagt etwas grinsen. Du sitzt wirklich 3 geschlagene Stunden vor einem Review? Ich finde den Ansatz "Oh mein Gott, ich darf sein Seelenheil nicht verletzen" völlig falsch. Wer eine Geschichte hier veröffentlicht, die vor Fehlern, Unlogik und sonstigem nur so schreit, hat sich keinerlei Mühe damit gegeben, er ist nur auf Bestätigung aus. HIer ist ein dezenter Schlag auf den Kopf wesentlich angebrachter, natürlich im sachlichen Tonfall.
Ich finde es nämlich gelinde gesagt unverschämt, eine vor Fehlern strotzende Story jemandem zuzumuten. Jeder macht Fehler, aber zumindest die Wordkorrektur kann man drüber laufen lassen. Wer jetzt immer noch Fehler hat, dem sei es insoweit verziehen, wenn die Story und der Ausdruck noch passen oder die Geschichte stimmig ist. Natürlich wäre hier ein Beta eine gute Idee, aber man muß immer differenzieren. Es gibt natürlich einige Nörgelnasen, die jeden Fehler zählen, aber auch im Gegenzug Autoren, die:
1. alles klein schreiben weil man im internet nicht auf großschreibung achtet
2. Bei Sätzen sowas macht .Nämlich den Punkt an den Folgesatz klebt .Und das ist dann die Schuld von Word .
3. Es gibt soqar Leute, die qanze Buchstaben austauschen, weil sie es qeil finden.
4. iCh HaBe AuCh ScHoN sO WaS HiEr gEsEheN.
Es ist leider so, dass es Autoren gibt die jegliche Art von negativer Kritik als Beleidigung auffassen. Das hatte ich alles auch schon. Bei einigen Story gibt es eben nichts positives. Dort schreibe ich dann eben ein sachliches Review und zähle auf, was verbessert werden sollte. Wer damit ein Problem hat. Nun ja: Pech.
Ich habe mal in einem Ratgeber gelesen, sogar unsachliche Kritik ist in Ordnung, denn auch daraus kann man meist was lernen. Aber auch nur, wenn man ein entsprechend dickes Fell hat und in der Lage ist, herauszupicken was der Reviewer meinte.
Ich persönlich mache das nicht, ich könnte auch mit Flames nicht umgehen, ich lege auch wert auf einen gewissen höflichen Umgangstonin den Reviews.
Ich finde den von meinem Vorposter angeschlagenen Seelen-Wattebausch-Weg schlicht falsch, aber das ist nur meine Meinung. Ich sage was ich denke und solange ich dabei sachlich bleibe, kann mir niemand was. Und wer sich dann immer noch darüber aufregt, sollte sich fragen, wieso er die Geschichte in der Öffentlichkeit hochlädt und nicht nur Mami,Papi und Opa zeigt, die sie bestimmt ganz toll finden.
mfg
"Beim Schreiben ist es wie bei der Prostitution. Zuerst macht man es aus Liebe, dann für ein paar Freunde und schließlich für Geld."
Suche Zeichner! Wer das gut kann, einfach bei mir melden. Es geht um Personen / Figuren meiner Romane / Projekte.
Meine neue Autorenseite: https://www.shantai.de
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Beiträge: 362
Rang: Aktenwälzer
Ich glaube, die Sache mit der Kritik ist deshalb so schwer, weil sich die Leute untereinander nicht wirklich kennen. Der Reviewer kann den Autoren nicht einschätzen und der Autor den Reviewer nicht. Das macht alles furchtbar schwierig und viele Dinge werden anders gelesen, als sie gedacht waren oder etwas hineininterpretiert, das nie gewollt war.
In meiner Internetlaufbahn hatte ich das Glück, immer von Leuten umgeben zu sein, die meine Schreiberei kritisierten (und umgekehrt). Zuerst war es eine Schreibwerkstatt und als diese einschlief fand ich ein ganz großartiges Forum. - Vergleiche ich nun ff.de mit diesen Erfahrungen, wird mir bewusst, dass die Tatsache, den anderen gut zu kennen, doch sehr hilft. Man kann den anderen einschätzen, weiß, ob der/diejenige einen tatsächlich belehren oder missionieren will, oder nicht. Es gibt Leute, die dürfen mir jeden einzelnen Satz zerpflücken und ich bin ihnen dankbar dafür, weil ich weiß, dass es Vorschläge sind - und mir helfen, oder auch nicht und dass nie irgendein Zwang oder Wunsch auf Änderung dahinter steht. Umgekehrt ist es natürlich ebenso. Man kennt sich seit Jahren. Freundschaften sind entstanden. Über das Handwerk zu reden macht Spaß.
Hier aber ist die Community so unheimlich groß, dass man nur sehr wenig Leute wirklich kennt. Deshalb wird vieles bestimmt heftiger aufgefasst, als es gedacht war (ich rede hier nur von höflicher, sachlicher Kritik, alles andere ist sowieso indiskutabel). Das macht das Kritisieren tatsächlich wie ein Gehen auf brüchigem Eis.
Dazu kommt noch die Tatsache, dass man die Autoren so wenig kennt, dass man nicht einmal weiß, ob sie Kritik wollen. Man nimmt sich viel Zeit und sie fühlen sich nur ... bevormundet, angefahren, was-weiß-ich.
Mittlerweile glaube ich, ff.de ist nicht in erster Linie ein Ort, um seine Texte zu verbessern, sondern um sie zu teilen. Wenn beides geht, ist es natürlich am schönsten, aber nicht jeder Autor will wirklich beides und nicht jeder Autor will tatsächlich eine sachliche Diskussion. Es wäre schön, wenn man die Leute von Haus aus einschätzen könnte, aber das ist bei einer Plattform dieser Größe einfach nicht möglich und so wird es immer wieder Missverständnisse geben, gleichgültig, wie sinnvoll Reviews vom Reviewer einmal angedacht waren.
Es treffen also zwei Menschen aufeinander, die sich nicht kennen und in der Mitte steht das gehätschelte Baby des Autors. Allein diese Konstellation birgt Zündstoff. Dessen muss man sich bewusst sein.
Für mich persönlich bedeutet das (ich bin erst seit einem knappen Jahr hier und noch am Erfahrungen sammeln), in Zukunft Textkritik und Gespräche über das Handwerk in einem Textkritikforum zu betreiben und auf ff.de nur noch Lesereindrücke auszusprechen. Ich denke, für diese Aussage wird mich jetzt so manche/r insgeheim steinigen, doch ich denke, tatsächliche Textkritik ist in Reviewform unter sich fremden Leuten nicht wirklich möglich. Lesereindrücke zu schreiben und damit den Autoren Rückmeldungen zu geben, hingegen schon.
Und beleidigend sollte man bei einer Review ohnehin nie werden. Allein die Möglichkeit schließt sich für mich aus.
ciao, Coralan
In meiner Internetlaufbahn hatte ich das Glück, immer von Leuten umgeben zu sein, die meine Schreiberei kritisierten (und umgekehrt). Zuerst war es eine Schreibwerkstatt und als diese einschlief fand ich ein ganz großartiges Forum. - Vergleiche ich nun ff.de mit diesen Erfahrungen, wird mir bewusst, dass die Tatsache, den anderen gut zu kennen, doch sehr hilft. Man kann den anderen einschätzen, weiß, ob der/diejenige einen tatsächlich belehren oder missionieren will, oder nicht. Es gibt Leute, die dürfen mir jeden einzelnen Satz zerpflücken und ich bin ihnen dankbar dafür, weil ich weiß, dass es Vorschläge sind - und mir helfen, oder auch nicht und dass nie irgendein Zwang oder Wunsch auf Änderung dahinter steht. Umgekehrt ist es natürlich ebenso. Man kennt sich seit Jahren. Freundschaften sind entstanden. Über das Handwerk zu reden macht Spaß.
Hier aber ist die Community so unheimlich groß, dass man nur sehr wenig Leute wirklich kennt. Deshalb wird vieles bestimmt heftiger aufgefasst, als es gedacht war (ich rede hier nur von höflicher, sachlicher Kritik, alles andere ist sowieso indiskutabel). Das macht das Kritisieren tatsächlich wie ein Gehen auf brüchigem Eis.
Dazu kommt noch die Tatsache, dass man die Autoren so wenig kennt, dass man nicht einmal weiß, ob sie Kritik wollen. Man nimmt sich viel Zeit und sie fühlen sich nur ... bevormundet, angefahren, was-weiß-ich.
Mittlerweile glaube ich, ff.de ist nicht in erster Linie ein Ort, um seine Texte zu verbessern, sondern um sie zu teilen. Wenn beides geht, ist es natürlich am schönsten, aber nicht jeder Autor will wirklich beides und nicht jeder Autor will tatsächlich eine sachliche Diskussion. Es wäre schön, wenn man die Leute von Haus aus einschätzen könnte, aber das ist bei einer Plattform dieser Größe einfach nicht möglich und so wird es immer wieder Missverständnisse geben, gleichgültig, wie sinnvoll Reviews vom Reviewer einmal angedacht waren.
Es treffen also zwei Menschen aufeinander, die sich nicht kennen und in der Mitte steht das gehätschelte Baby des Autors. Allein diese Konstellation birgt Zündstoff. Dessen muss man sich bewusst sein.
Für mich persönlich bedeutet das (ich bin erst seit einem knappen Jahr hier und noch am Erfahrungen sammeln), in Zukunft Textkritik und Gespräche über das Handwerk in einem Textkritikforum zu betreiben und auf ff.de nur noch Lesereindrücke auszusprechen. Ich denke, für diese Aussage wird mich jetzt so manche/r insgeheim steinigen, doch ich denke, tatsächliche Textkritik ist in Reviewform unter sich fremden Leuten nicht wirklich möglich. Lesereindrücke zu schreiben und damit den Autoren Rückmeldungen zu geben, hingegen schon.
Und beleidigend sollte man bei einer Review ohnehin nie werden. Allein die Möglichkeit schließt sich für mich aus.
ciao, Coralan
"Es gibt Heldentaten, derer nur die ganz Schüchternen fähig sind." (Pierre Gascar)
Beiträge: 215
Rang: Zeitungskonsument
Beitrag #24, verfasst am 19.09.2008 | 22:04 Uhr
So ich oute mich mal als einer derjenigen, der eine wahrscheinlich gut gemeinte Kritik schon in den falschen Hals bekommen hat. Das war zu Beginn als ich frisch hier angemeldet war und ich kannte mich hier einfach mit den Gepflogenheiten noch nicht so aus. Ich hatte vorher nur in nem kleinen Forum veröffentlicht, wo sich anscheinend niemand getraut hat mich wirklich zu kritisieren oder es einfach niemand schlimm fand... Jedenfalls hat mir eine eine ziemlich lange Liste da gelassen mit allem was ich falsch gemacht hab, wo sie sicherlich recht hatte, aber unten drunter stand halt sowas wie, schreib schnell weiter und ich dachte mir so, ok wenn denn alles so Sch*** ist, warum möchte sie dann ne Fortsetzung.
Ich bin da aus allen Wolken gefallen, hab aber ziemlich lange darüber nach gedacht. Letztendendes habe ich doch fast alles was da drin stand umgesetzt, hab jetzt nicht nur eine sondern drei Betaleserinnen, was nicht so viel an den Fehlern liegt, sondern an Logiksachen und Einfühlsamkeit etc... Aber es hätte mir damals schon viel geholfen nicht einfach nur hingeknallt zu bekommen du brauchst nen Betaleser sondern auch mal Begründungen.
Jedenfalls versuch ich immer zu erklären, warum ich gerne etwas geändert haben möchte. Z.B. Absätze weil man sonst zu leicht in den Zeilen verrutscht und nicht mehr zurückfindet an die richtige Stelle.
Bei inhaltlichen Sachen ist es was anderes, ich glaube, jeder Autor hat ja schon so ne ungefähre Vorlage im Kopf und Gründe warum die Charas dieses oder jenes machen, wenn da jemand drauf hinweist, darf man auch mal nicht reagieren oder dem Reviewer ne Mail schreiben, warum, wieso, weshalb.
Es ist nicht ganz einfach sensibel Kritik anzubringen, jeder empfindet das ja anders, aber wie hier schon gesagt wurde, Höflichkeit ist das A und O. Seine Sache begründen ist auch nicht schlecht. Und die Autoren durch nennen ihrer Stärken (die man ja auch ausbauen kann) stüzten.
Ich bin da aus allen Wolken gefallen, hab aber ziemlich lange darüber nach gedacht. Letztendendes habe ich doch fast alles was da drin stand umgesetzt, hab jetzt nicht nur eine sondern drei Betaleserinnen, was nicht so viel an den Fehlern liegt, sondern an Logiksachen und Einfühlsamkeit etc... Aber es hätte mir damals schon viel geholfen nicht einfach nur hingeknallt zu bekommen du brauchst nen Betaleser sondern auch mal Begründungen.
Jedenfalls versuch ich immer zu erklären, warum ich gerne etwas geändert haben möchte. Z.B. Absätze weil man sonst zu leicht in den Zeilen verrutscht und nicht mehr zurückfindet an die richtige Stelle.
Bei inhaltlichen Sachen ist es was anderes, ich glaube, jeder Autor hat ja schon so ne ungefähre Vorlage im Kopf und Gründe warum die Charas dieses oder jenes machen, wenn da jemand drauf hinweist, darf man auch mal nicht reagieren oder dem Reviewer ne Mail schreiben, warum, wieso, weshalb.
Es ist nicht ganz einfach sensibel Kritik anzubringen, jeder empfindet das ja anders, aber wie hier schon gesagt wurde, Höflichkeit ist das A und O. Seine Sache begründen ist auch nicht schlecht. Und die Autoren durch nennen ihrer Stärken (die man ja auch ausbauen kann) stüzten.
You have to be a saint in order to judge about others.
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Rang: Kolumnenschreiber
Beitrag #25, verfasst am 19.09.2008 | 23:36 Uhr
Lillian9
Nun, ich denke, es ist ziemlich schwer, eine Geschichte für perfekt zu befinden. Hinter jedem Review steckt nun einmal auch die subjektive Sicht des Lesers und dieser wird vielleicht noch dort einen Kritikpunkt finden, wo andere lange schon aufgegeben haben. Zu hoch sollte man die Ansprüche an einen Autor auch nicht schrauben, sonst macht ihm das Schreiben am Ende keinen Spaß mehr und das ist nicht das Ziel der Kritik. Unterstützung, aber nicht Totschlagargumente.
Das Thema Umgang mit Kritik ließe sich hier ausführlich von mir ausdehnen. Da ich meine Meinung hierzu schon anderswo kundgetan habe, belasse ich es bei: Richtiger Umgang mit Kritik will eben gelernt sein.
Lillian9
Bei Charakterkritiken sehe ich gute Beispiele für sinnvolle Kritik und sogar schon Flames.
Handelt es sich um einen Originalcharakter des Autors, kann Kritik über dessen Glaubwürdigkeit, Beschreibung, Rolle in der Geschichte etc. sehr hilfreich sein. Zum einen für zukünftige Eigenkreationen des Autors, zum anderen für die Fortentwicklung des Charakters in der Geschichte selbst.
Bei bekannten Hauptpersonen fallen dann die Seiten auseinander. Hier muss die Originalvorlage zu Rate gezogen werden. Ist die Person in der Geschichte vielleicht OOC? Wirkt er in seiner Beschreibung absolut unglaubwürdig? Das ist Kritik. Während es wenig sinnvoll ist und sogar schon ein Flame darstellen könnte, wenn man eine Geschichte nur deshalb kritisiert, weil bekannter Charakter XY darin vorkommt. Dann stellt sich die Frage, warum der Leser sich überhaupt der Story gewidmet hat.
Darum ist es auch so schwer, sinnvoll zu kritisieren, weil sich der Eine gleich auf den Schlips getreten fühlt, wenn man ihm sagt, er solle z.B. auf das/dass aufpassen, während der andere gut damit umgehen kann, wenn seine Leser seine Geschichte nicht absolut perfekt finden...
Nun, ich denke, es ist ziemlich schwer, eine Geschichte für perfekt zu befinden. Hinter jedem Review steckt nun einmal auch die subjektive Sicht des Lesers und dieser wird vielleicht noch dort einen Kritikpunkt finden, wo andere lange schon aufgegeben haben. Zu hoch sollte man die Ansprüche an einen Autor auch nicht schrauben, sonst macht ihm das Schreiben am Ende keinen Spaß mehr und das ist nicht das Ziel der Kritik. Unterstützung, aber nicht Totschlagargumente.
Das Thema Umgang mit Kritik ließe sich hier ausführlich von mir ausdehnen. Da ich meine Meinung hierzu schon anderswo kundgetan habe, belasse ich es bei: Richtiger Umgang mit Kritik will eben gelernt sein.
Lillian9
Ich habe z.B. schon oft genug erlebt, dass jemand sauer war (und seine/ihre Fans gleich dazu), wenn ich nur einen Charakter (!) kritisiert habe, und nicht, wie der Autor ihn/sie beschrieben hat.
Bei Charakterkritiken sehe ich gute Beispiele für sinnvolle Kritik und sogar schon Flames.
Handelt es sich um einen Originalcharakter des Autors, kann Kritik über dessen Glaubwürdigkeit, Beschreibung, Rolle in der Geschichte etc. sehr hilfreich sein. Zum einen für zukünftige Eigenkreationen des Autors, zum anderen für die Fortentwicklung des Charakters in der Geschichte selbst.
Bei bekannten Hauptpersonen fallen dann die Seiten auseinander. Hier muss die Originalvorlage zu Rate gezogen werden. Ist die Person in der Geschichte vielleicht OOC? Wirkt er in seiner Beschreibung absolut unglaubwürdig? Das ist Kritik. Während es wenig sinnvoll ist und sogar schon ein Flame darstellen könnte, wenn man eine Geschichte nur deshalb kritisiert, weil bekannter Charakter XY darin vorkommt. Dann stellt sich die Frage, warum der Leser sich überhaupt der Story gewidmet hat.