frozenbambi
Ich warte nur noch darauf, dass es einen richtigen Review-Thread gibt, wo man ordentlich hin- und herschreiben kann.*unterschreib* ;)
Mir fehlt etwas der Diskurs unter den Kritikern, außerdem ist es für den Autor sicher praktischer, wenn er mehrere Reviewer auf einmal behandeln kann *g*
Bei mir verlagert sich der Austausch dann meist auf PN, wenn man nach der Reviewantwort nicht mehr öffentlich antworten kann.
Aber allein zur "dokumentation" damit die dabei entstehenden Ideen oder "Problemlösungen" nicht verloren gehen, wäre ich auch dafür.
Man könnte ja ab der Antwort auf eine Reviewantwort, den ganzen Thread einklappen, damit die Übersicht nicht verloren geht.
Home is where your story begins.
― H.P. Lovecraft, From Beyond
Ken
Ein paar Beispiele:
1. "Szene XY ist grauenhaft."
2. "Szene XY ist dir überhaupt nicht gelungen, denn da kommt emotional einfach nichts rüber."
3. "Szene XY ist furchtbar geworden. Das passt überhaupt nicht zu den Charaktere. A ist vorher beschrieben als ... [geht noch eine Weile so weiter]"
(...)
Leider habe ich oftmals den Eindruck, dass viele Autor*innen gar kein Interesse daran haben, ihre Stories noch einmal zu überarbeiten, wenn sie denn mal in die Weiten des Netztes hinausgeblasen sind. Unter diesem Gesichtspunkt kann man sich natürlich auch hinstellen, dass es sinnlos ist, überhaupt irgendwelche längeren Reviews zu schreiben. Und dann wäre jede hier geäußerte Kritik zwingend "sinnlos", da sie das von ihr gewünschte Ziel, nämlich eine Verbesserung der Story, nicht erreichen kann.
Ich möchte die Beispiele noch einmal aufgreifen, weil sie in meinen Augen perfekt gewählt sind. Ja, die Wortwahl ist etwas härter, als die meisten vielleicht wollen. Aber für mich noch komplett legitim und ich als Autor würde mich von so etwas auch nicht angegriffen fühlen. 'Grauenhaft' ist eine sehr subjektive Ansicht, deshalb nehme ich so etwas niemandem übel. Gibt auch genug Geschichten, die ich so beziffern würde, von daher dürfen das andere auch ruhig von meiner Story behaupten.
Gut, Beispiel 1 ist zwar kritisch, aber nutzlos für mich als Autor wegen der fehlenden Begründung. Aber da kann ich immer noch per PN nachfragen, falls mich der Grund dahinter interessiert.
Das ist natürlich meine Ansicht der Dinge und ich glaube, dass ich da auch ein etwas dickeres Fell habe durch sechs Semester konstruktive Kritik im Bachelor. Vor allem jüngere oder unsichere Personen werden durch eine solche Wortwahl schnell verletzt und werden persönlich, weil sie sich wiederrum persönlich angegriffen fühlen. Aber das ist das Problem mit Kritik, viele setzen das direkt mit persönlicher Beleidigung gleich.
"Any three-year-old child knows that."
"Any three-year-old child may know it, but even a 100-year-old person finds it difficult to practice it."
-AngelOfMusic-
Ken
Ein paar Beispiele:
1. "Szene XY ist grauenhaft."
2. "Szene XY ist dir überhaupt nicht gelungen, denn da kommt emotional einfach nichts rüber."
3. "Szene XY ist furchtbar geworden. Das passt überhaupt nicht zu den Charaktere. A ist vorher beschrieben als ... [geht noch eine Weile so weiter]"
(...)
Ich möchte die Beispiele noch einmal aufgreifen, weil sie in meinen Augen perfekt gewählt sind. Ja, die Wortwahl ist etwas härter, als die meisten vielleicht wollen. Aber für mich noch komplett legitim und ich als Autor würde mich von so etwas auch nicht angegriffen fühlen. 'Grauenhaft' ist eine sehr subjektive Ansicht, deshalb nehme ich so etwas niemandem übel. Gibt auch genug Geschichten, die ich so beziffern würde, von daher dürfen das andere auch ruhig von meiner Story behaupten.
Gut, Beispiel 1 ist zwar kritisch, aber nutzlos für mich als Autor wegen der fehlenden Begründung. Aber da kann ich immer noch per PN nachfragen, falls mich der Grund dahinter interessiert.
Das ist natürlich meine Ansicht der Dinge und ich glaube, dass ich da auch ein etwas dickeres Fell habe durch sechs Semester konstruktive Kritik im Bachelor. Vor allem jüngere oder unsichere Personen werden durch eine solche Wortwahl schnell verletzt und werden persönlich, weil sie sich wiederrum persönlich angegriffen fühlen. Aber das ist das Problem mit Kritik, viele setzen das direkt mit persönlicher Beleidigung gleich.
"The most important thing in writing is to finish. A finished thing can be fixed. A finished thing can be published. A finished thing can be made into a movie.
An unfinshed thing is just a dream. And dreams fade if you don't hold on tight enough.
So finish the thing."
-C. Robert Cargill
Ich selber achte, würde ich sagen, bei Kritik (und seitdem ich einige Antworten hier gelesen habe, irgendwie noch mehr) darauf, einen freundlichen Ton beizubehalten und Fehler aus meinem Blickwinkel aufzuzählen. Haben sich Charaktere OOC verhalten, schreibe ich "Meiner Meinung nach...". Nur, weil ich so denke, kann Autor das ja anders sehen und es voll IC finden, dass Harry in seiner Freizeit das Stricken für sich entdeckt hat. Kann ja sein. Außerdem kommen Ich-Botschaften bei denjenigen, die sich über Kritik freuen, besser an, an Du-Botschaften. Zu Anfang habe ich auch gerne mal "Du hast das und das falsch geschrieben", "Du musst es noch mal verbessern..." ins Review gepackt, seitdem ich es mit Ich-Botschaften mache, nehmen die wenigen Autoren, die sich freuen und die Geschichte danach auch überarbeiten, es nochmal eher an und bedanken sich.
Wo ich allerdings wirklich aufzähle, was falsch ist, sind Rechtschreibfehler. Da gibt es kein "kann sein, dass du es anders siehst, ich sehe es nunmal als falsch an", sondern es gibt klare Regeln, an die sich möglichst jeder hier halten sollte.
Long story short: habe zwei kritische Reviews an Geschichten geschrieben, die noch einiges an Überarbeitung nötig haben und habe mich bemüht, es möglichst aus meiner Sicht zu schildern: "Aus meiner Sicht hat A bei Szene B etwas OOC reagiert", "ich würde eine KB verfassen", also alles aus meinem Blickwinkel, ohne "du musst das und das aber so und so machen". (Außer bei Rechtschreibung.)
Ende vom Lied: einer war beleidigt und hat sich selber angegriffen gefühlt, hat geantwortet, dass ich keine Reviews mehr schreiben soll und hat die Story kurz darauf wieder gelöscht, der andere hat sich gefreut und sich bedankt - das Überraschende dabei: der beleidigte Autor war 16+, der dankbare 12.
~ Chandler Bing, Friends ~
We're family. Like we always have been - and like we always will be.
~ Jesse Katsopolis, Full House ~
Hebt man den Blick, sieht man keine Grenzen mehr.
~ Thomas Müller ~
Ich muss ehrlich sagen, dass ich das als Empfänger von Kritik anders empfinde. Jemand, der bevorzugt mit "Ich finde/denke/glaube/vermute..." argumentiert, spielt sich für mich als Leser in den Vordergrund und macht sich wichtig. Seine Meinung, seine Meinung, seine Meinung ...
Während "Du hast da und da dies und das unglücklich gelöst" den Autor und die Geschichte in den Mittelpunkt rückt und somit - für mich - pointierter, sympathischer und vor allem kontextbezogener rüberkommt.
Ja, das sind wieder subjektive Empfindungen, logisch. Ich wollt's nur einwerfen, um auch der anderen Seite der Betrachtung solcher Aussagen etwas Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, denn wie gesagt ... mit den "Ich"-Wertungen kann ich so null anfangen/fühle mich davon nicht angesprochen und scrolle öfter als "Bedeutet nichts" drüber, denn es ist ja nur "ich", ergo "subjektiv".
~ Altaïr ibn-La’Ahad
Ende vom Lied: einer war beleidigt und hat sich selber angegriffen gefühlt, hat geantwortet, dass ich keine Reviews mehr schreiben soll und hat die Story kurz darauf wieder gelöscht, der andere hat sich gefreut und sich bedankt - das Überraschende dabei: der beleidigte Autor war 16+, der dankbare 12.
Und was lernen wir daraus? Geistige und körperliche Reife gehen nicht Hand in Hand ineinander über *g*
"Ich"-Wertungen kann ich so null anfangen/fühle mich davon nicht angesprochen und scrolle öfter als "Bedeutet nichts" drüber, denn es ist ja nur "ich", ergo "subjektiv". U
Und genau da liegt doch das Schöne dran. Wenn ich eine Ich-Botschaft lese, dann überlege ich mir, ob ich mit dieser Ansicht übereinstimmen kann. Wenn nicht, ist es völlig okay zu sagen: Du siehst das zwar so, aber ich möchte das so lassen, weil ich es anders sehe.
Wohingegen eine Aussage à la "du musst" einen doch irgendwie unter Zugzwang setzt. Aber ganz ehrlich, ich muss gar nix, ist ja mein Text. :D
https://www.wattpad.com/user/BastianMBilfrozen
Für alle Liebhaber von Romance. Beißt nur Samstags - an allen anderen Tagen dürft ihr gefahrlos klicken!
frozenbambi
Ende vom Lied: einer war beleidigt und hat sich selber angegriffen gefühlt, hat geantwortet, dass ich keine Reviews mehr schreiben soll und hat die Story kurz darauf wieder gelöscht, der andere hat sich gefreut und sich bedankt - das Überraschende dabei: der beleidigte Autor war 16+, der dankbare 12.
Und was lernen wir daraus? Geistige und körperliche Reife gehen nicht Hand in Hand ineinander über *g*
"Ich"-Wertungen kann ich so null anfangen/fühle mich davon nicht angesprochen und scrolle öfter als "Bedeutet nichts" drüber, denn es ist ja nur "ich", ergo "subjektiv". U
Und genau da liegt doch das Schöne dran. Wenn ich eine Ich-Botschaft lese, dann überlege ich mir, ob ich mit dieser Ansicht übereinstimmen kann. Wenn nicht, ist es völlig okay zu sagen: Du siehst das zwar so, aber ich möchte das so lassen, weil ich es anders sehe.
Wohingegen eine Aussage à la "du musst" einen doch irgendwie unter Zugzwang setzt. Aber ganz ehrlich, ich muss gar nix, ist ja mein Text. :D
Ich vermute, was Severin meint ist mehr in der Art... Wenn mir jemand schreibt "ich würde das so und so machen", dann denke ich eher: "Dann mach es halt in deiner Story anders. Das hier ist meine. Warum sollte ich meine Story schreiben, als wäre es deine?"
Während ein "Also da solltest du noch mal drüberschauen." einen auffordert etwas zu tun. Das kann man freilich ergänzen um eine (von mir aus) Ich-Botschaft der Art "ich finde ja, dass XY sich eher so verhalten würde."
Ken
Ich vermute, was Severin meint ist mehr in der Art... Wenn mir jemand schreibt "ich würde das so und so machen", dann denke ich eher: "Dann mach es halt in deiner Story anders. Das hier ist meine. Warum sollte ich meine Story schreiben, als wäre es deine?"
Während ein "Also da solltest du noch mal drüberschauen." einen auffordert etwas zu tun. Das kann man freilich ergänzen um eine (von mir aus) Ich-Botschaft der Art "ich finde ja, dass XY sich eher so verhalten würde."
Genau so hab ich es gemeint. Danke, Ken. 👍
~ Altaïr ibn-La’Ahad
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Maginisha
Ist schon komisch, wie unterschiedlich das aufgefasst wird. Wenn mir jemand ein "Du solltest das und das tun" schreiben würde, würde ich das eher so interpretieren, dass er sich als Leser zu wichtig nimmt, indem er mich auffordert meine Geschichte so zu schreiben, dass sie ihm gefällt/seinen Qualitätsansprüchen entspricht/whatever.
Ich würde es auch eher so interpretieren. Aber da sieht man, wie verschieden es sein kann.
Those who forget the past are doomed to repeat it.
The question is not, Can they reason?, nor Can they talk? but, Can they suffer?
- Jeremy Bentham
"Du solltest..." = Aufforderung an mich.
"Ich würde..." = Anmerkung, die mich null kratzen muss, hat jemand anders so für sich entschieden, geht mich nix an
Schönes Beispiel der Wirkung anlässlich Corona:
"Ich würde einen Mundschutz tragen" vs. "Du solltest einen Mundschutz tragen."
Was erregt da wohl mehr Aufmerksamkeit?
~ Altaïr ibn-La’Ahad
Severin Sesachar
Ich empfinde das für mich nicht mal als Interpretation, sondern als Logik.
"Du solltest..." = Aufforderung an mich.
"Ich würde..." = Anmerkung, die mich null kratzen muss, hat jemand anders so für sich entschieden, geht mich nix an
Schönes Beispiel der Wirkung anlässlich Corona:
"Ich würde einen Mundschutz tragen" vs. "Du solltest einen Mundschutz tragen."
Was erregt da wohl mehr Aufmerksamkeit?
Der Vergleich hinkt etwas. Bei Corona geht es ja schließlich nicht nur um den Einzelnen. Wenn ich einen schlechten Text schreibe, dann braucht es ja im Prinzip niemanden zu interessieren, ein schlechter Text tut keinem weh. Es hat keine Konsequenzen, wenn ich mich nicht an die Tipps der Reviewschreiber halte. Im schlimmsten Fall klickt der Leser genervt weg.
Wenn sich irgendwer nicht an die Corona-Maßnahmen hält, dann hat das sehr wohl einen Einfluss auf andere, im besten Fall habe ich Glück und es geht an mir vorüber, im schlimmsten Fall bin ich tot. Das ist nicht etwas, was man ignorieren kann, wenn sich die betreffende Person ignorant zeigt.
Für mich wäre die Logik eher diese:
"Du solltest ..." = Aufforderung, meinen Text an die Qualitätsansprüche einer anderen Person anzugleichen
"Ich würde ..." = Anmerkung, die mich zumindest veranlasst, mir die Stelle nochmal anzuschauen
Wobei ich jetzt dazusagen sollte, dass mir natürlich auch bei einem "Du solltest"-Review kein Zacken aus der Krone bricht. Es kann immer noch sinnvoller, genauso sinnvoll oder weniger sinnvoll sein wie ein "Ich würde"-Review. In Wirklichkeit bin ich eh über jedes, wie auch immer geartetes, Review froh, solange irgendeine Rückmeldung kommt.
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- Jeremy Bentham
Ihr interpretiert echt viel zu viel in alles rein (nur um vom eigentlichen Thema abzukommen)!😂
~ Altaïr ibn-La’Ahad
Severin Sesachar
Funkensee, es geht nicht darum, ob Corona jeden etwas angeht und ein Text nicht. Es geht um die Wirkung der Aussage.
Ihr interpretiert echt viel zu viel in alles rein (nur um vom eigentlichen Thema abzukommen)!😂
Ja, aber wenn der Kontext ein völlig anderer ist, ist die Wirkung der Aussage ja auch anders, "Du solltest" in Bezug auf Corona wird doch anders aufgenommen (also, zumindest von mir) als "Du solltest" in Bezug auf einen Text. *Haare rauf*
Aaaber, um wieder zum Thema zurückzukommen: Ich finde grundsätzlich ein "Ich würde"-Review in gleichem Maße sinnvoll wie ein "Du solltest"-Review. Ich selbst schreibe nur lieber Ich-Botschaften, weil die meiner Erfahrung nach doch bei vielen Autoren eher angenommen werden. Solange mir klar gemacht wird, warum ich dieses oder jenes ändern sollte, bin ich glücklich. Aber irgendwer ist sowieso immer beleidigt, auch wenn man das Review mit "Meine hochwohlgeborene Hoheit, ich bitte untertänigst und höflichst, dass ihr meinen Worten wohlgesonnen sein werdet" beginnt.Aber Interpretieren macht doch so viel Spaß 🤫
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Ein "du solltest/musst" fühlt sich da schon eher rechthaberisch (oder, noch schlimmer, bedrängend) an.
Klar, mag sein, dass es eine stärkere Wirkung hat, aber bei mir persönlich löst es eher eine Trotzreaktion aus (jedenfalls wenn es sich beim Beanstandeten nicht um eine klare, objektive Wahrheit wie z.B. korrekte Rechtschreibung/Grammatik oder Wortwiederholungen handelt).
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Altais
Also auf mich wirkt ein "Ich würde es eher so und so machen" oder ein "Meiner Meinung nach könnte ..." überhaupt nicht so, als würde der Reviewer sich wichtig machen wollen. Im Gegenteil. Für mich ist es eher ein vorsichtiger, höflicher Vorschlag, der auch eine andere Meinung zulässt.
Ein "du solltest/musst" fühlt sich da schon eher oberlehrerhaft (oder, noch schlimmer, bedrängend) an.
Klar, mag sein, dass es eine stärkere Wirkung hat, aber bei mir persönlich löst es eher eine Trotzreaktion aus (jedenfalls wenn es sich beim Beanstandeten nicht um eine klare, objektive Wahrheit wie z.B. korrekte Rechtschreibung/Grammatik oder Wortwiederholungen handelt).
So ähnlich sehe ich das auch. Ich bemühe mich, aus jedem wie auch immer formulierten Review etwas Sinnvolles herauszuholen, aber wohler und in gewisser Weise auch ernstgenommener fühle ich mich mit einer Ich-Botschaft.
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*gräbt den nächsten Thread aus*
Beide angesprochenen Arten Review "Du musst/sollst" und "Ich würde" stehen bei mir etwa auf gleicher Höhe. Zumindest mache ich keinen Unterschied, welche von beiden Arten ich erhalte. Der Ton macht jedoch die Musik. Ich habe schon Reviews mit heftiger Kritik bekommen, die jedoch trotz des harschen Tons extrem hilfreich waren und solche, bei denen spürbar war, dass der Reviewer nicht die Zielgruppe war. Solche Reviews sind eher für die Tonne, denn was bringt eine Kritik, wenn man elementare Inhalte des Genres kritisiert?
Das habe ich auch stets im Kopf, wenn ich ein Review schreibe. Sollte ich mich in einem Genre/Fandom wiederfinden, das mir unbekannt ist oder mit dem ich nichts anfangen kann, konzentriere ich mich auf die Basics. Schlüssige Charaktere, Logiklöcher, packende Beschreibungen, Show/Tell. Bei allen anderen Genre/Fandoms gehe ich auch auf die spezifischen Charakteristiken und gegebenenfalls das Fandom ein. Da ich persönlich sehr auf Canontreue achte, spiegelt sich das auch in meinen Reviews wider.
Just because you can't imagine something doesn't mean it is not real.
"Any intelligent fool can make things bigger, more complex and more violent. It takes a touch of genius, and a lot of courage, to move in the opposite direction."
Albert Einstein
K T Argento
*gräbt den nächsten Thread aus*
Ich helfe dir mal beim Ausgraben. 😉
Ich habe schon Reviews mit heftiger Kritik bekommen, die jedoch trotz des harschen Tons extrem hilfreich waren und solche, bei denen spürbar war, dass der Reviewer nicht die Zielgruppe war. Solche Reviews sind eher für die Tonne, denn was bringt eine Kritik, wenn man elementare Inhalte des Genres kritisiert?
Ich stimme dir dabei zu 100% zu. Ich habe schon Kritiken bekommen, die eigentlich ziemlich vernichtend waren, mir aber unheimlich weitergeholfen haben. Warum? Der:die Reviewschreiber:in hat mit Beispielen illustriert, was er:sie nicht gut fand und hat gleich Lösungsansätze geboten. Und ich war so verdammt dankbar dafür und habe mir die Kritik seither mehr als nur ein Mal zu Herzen genommen.
Was - leider muss ich sagen - jedoch auch des Öfteren vorkommt, sind auch bei mir Kritiken (seien sie privat oder öffentlich geäussert) die auf meinen Plot und meinen Umgang mit Figuren abzielen. Zwar rührt es mich irgendwie, wenn Leser:innen versuchen, ihre Lieblinge zu beschützen, jedoch halte ich das nicht für sinnvolle und zielführende Kritik. Auch Unterstellungen, eine Geschichte sei zu brutal/traurig/böse/lieb/lustig/usw., wenn sie aber im genau richtigen Genre und der richtigen Alterskategorie eingeordnet ist, erschliesst sich mir nicht.
Nur: wie begegnet man solcher - unsachlicher, subjektiver - Kritik, ohne dabei kritikunfähig und undankbar zu wirken? Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung.
Zitat
Was - leider muss ich sagen - jedoch auch des Öfteren vorkommt, sind auch bei mir Kritiken (seien sie privat oder öffentlich geäussert) die auf meinen Plot und meinen Umgang mit Figuren abzielen. Zwar rührt es mich irgendwie, wenn Leser:innen versuchen, ihre Lieblinge zu beschützen, jedoch halte ich das nicht für sinnvolle und zielführende Kritik. Auch Unterstellungen, eine Geschichte sei zu brutal/traurig/böse/lieb/lustig/usw., wenn sie aber im genau richtigen Genre und der richtigen Alterskategorie eingeordnet ist, erschliesst sich mir nicht.
Nur: wie begegnet man solcher - unsachlicher, subjektiver - Kritik, ohne dabei kritikunfähig und undankbar zu wirken? Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung.Zitatende
Hallo LoulouGo,
schreib ihnen, "Es tut mir wirklich sehr leid, aber -Diese Geschichte- ist eine Tragödie ab 18. Lies doch besser -jene Geschichte(gleiche Hauptfigur/gleiches Pairing)-, die eine Romanze ab 12 ist und Dir ganz sicher besser gefallen wird."
Stelle evtl. die Alterskategorie doch etwas höher, und weise in der Kurzbeschreibung auf die Traurigkeit/Brutalität/... hin.
Den von Dir beschriebenen Fehler habe ich früher auch oft gemacht. Das ist nicht böse gemeint.
Gruß, maja
* für Geschlechtertrennung auf dem WC**
**das genügt offensichtlich schon fürs Terfsein
Loulou Go
Was - leider muss ich sagen - jedoch auch des Öfteren vorkommt, sind auch bei mir Kritiken (seien sie privat oder öffentlich geäussert) die auf meinen Plot und meinen Umgang mit Figuren abzielen. Zwar rührt es mich irgendwie, wenn Leser:innen versuchen, ihre Lieblinge zu beschützen, jedoch halte ich das nicht für sinnvolle und zielführende Kritik. Auch Unterstellungen, eine Geschichte sei zu brutal/traurig/böse/lieb/lustig/usw., wenn sie aber im genau richtigen Genre und der richtigen Alterskategorie eingeordnet ist, erschliesst sich mir nicht.Nur: wie begegnet man solcher - unsachlicher, subjektiver - Kritik, ohne dabei kritikunfähig und undankbar zu wirken? Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung.
Sachlich bleiben, das ist die Grundlage. Ansonsten kommt es darauf an, was kritisiert wird. Wenn es das Verhalten eines Charakters ist, einfach antwortenn "das mag in deinen Augen falsch sein, meine Interpretation weicht wohl von deiner ab". Oder du erklärst, warum der Charakter so gehandelt hat. In Bezug auf den Plot kann ich nicht viel sagen, das ist für mich Geschmackssache. Du könntest hier wie beim Charakter erklären, warum X oder Y jetzt so ablaufen.
Das mit der Geschichte an sich - wie Maja geschrieben hat - ein kleiner Verweis auf die Altersangabe und das Genre.
Vermutlich wird der Reviewer dennoch denken, du seist nicht kritikfähig, aber solange es für dich und für Dritte eine sachliche Antwort war, würde ich mich damit zufrieden geben.
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Loulou Go
Nur: wie begegnet man solcher - unsachlicher, subjektiver - Kritik, ohne dabei kritikunfähig und undankbar zu wirken? Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung.
Das würde ich als Kompliment nehmen, weil die Leser damit zeigen, dass sie voll mit der Geschichte mitgehen. Kritik würde ich es nicht nennen. Eher Mitfiebern und Aufregen. Wie im Kino, wenn man die Leinwand mit Popcorn bewerfen möchte, weil ein Protagonist gerade etwas tut, was für den Zuschauer nicht nachvollziehbar ist.
Ich hab auch schon beim Lesen Bücher "beschimpft", wenn etwas passiert, was ich zum Haareraufen finde.
Bei mir gingen mal Rückmeldungen ein, dass ich in einer anderen Epoche Frauen ihrer Rechte beraube. Nur ist das Setting nunmal nicht in der Moderne angesiedelt und ich schreibe Romance, aber keine Märchen.
Den Lesern war klar, dass es der Zeit geschuldet ist und sie haben sich trotzdem echauffiert. Ich bedanke mich in diesem Fall genau wie bei anderen Rückmeldungen für das Feedback. Manchmal entspinnen sich noch Unterhaltungen daraus.
Im Fall von nervenzerreißenden Cliffhangern "tröste" ich die Leser, die mir ihre Aufregung mitteilen. Ich bin ja nun mal der Auslöser für das Leid, auch wenn es nur eine Geschichte betrifft. Genau das möchte man als Autor doch auslösen. Spannung, Gefühle und das Einfühlen in die Charaktere.
Als Kritik würde ich es nicht verstehen. Nicht alle Reviews enthalten Hinweise, was verbessert werden kann.
P.S.: Einen Hinweis auf Genre und Alterskennzeichnung würde ich nicht geben. Das klingt in meinen Ohren ziemlich herablassend, wenn ein Leser sich schon die Mühe macht, eine Rückmeldung zu schreiben.
Lies doch etwas anderes ist meiner Meinung nach nicht die passende Reaktion. Ich wäre immer noch dafür, den Leser an dieser Stelle aufzufangen und mit Verständnis zu reagieren.
in lässiger Aufmachung einen Song spielte, den sie sich schon mindestens fünfhundert Mal angehört hatte.
Ripped of Emotions. ‒ Ihre Hymne. Ihr Credo. Ihr abendliches Gebet.
‒ JD Ellliott, Musik im Blut, Manhattan City Lights 8 ‒
Aber wenn der Leser einfach nicht weiß, daß Tragödie bedeutet, daß der Held stirbt und es nunmal traurig endet, sollte man es ihm sagen. Ohne dabei herablassend zu sein.
* für Geschlechtertrennung auf dem WC**
**das genügt offensichtlich schon fürs Terfsein