FanFiktion.de - Forum / Schreibwerkstatt - Archiv / [Star Wars, Allgemein, Action, Freundschaft, P16] Geschichten für den letzten Protektor
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Beitrag #1, verfasst am 11.09.2020 | 19:19 Uhr
Hallo,
dies sind die ersten beiden Kapiel (+ zwei Zwischenspiele) für meine neue Erzählung : Geschichten für den letzten Protektor aus der Serie "Der Agent und die Klempnerin". sie Spiel in der Welt von Star Wars Rebells mit leichten zeitlichen Abweichungen vom Canon.
Hier findet ihr den ersten Teil: https://www.fanfiktion.de/s/5f2f0144000c4cd91e0f37f3/1/Der-Agent-und-die-Klempnerin-Geschichten-fuer-den-Grossadmiral
Meine Fragen sind:
- Aufbau: Gefällt euch der Aufbau mit den Zwischenkapiteln? Ist er verständlich?
- Form: Wie gefällt euch die Erzählform?
- Spannung: wenigstens ein kleines Bißchen?
- Figuren: Haben sie eine eigene "Stimme"?
-Allgemein: Was euch sondst noch so einfällte...
Liebe Grüße
Wolfsschwester
Der Agent und die Klempnerin II
-Geschichten für den letzten Protektor-
Kriegsnamen 1
„…willst du wohl endlich unten bleiben!“ der Mandalorianer klang genervt.
„Ha, hättest du wohl gerne, Mando“
Nan rollte sich aus seiner Reichweite, nicht ohne ihm vorher in die Kniekehle zu treten und ihren Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen. Sie nutze den Schwung um auf die Füße zukommen. Sofort nahm sie wieder Kampfhaltung ein.
Beide atmeten schwer. Dann seufzte Fenn Rau, der letzte Protektor von Concord Dawn und ging auf ein Knie. Er klopfte dreimal auf den Boden.
“Ich erkläre mich geschlagen!”
“Ähh, wäre das nicht meine Ansage? Du hast mich immerhin dreimal auf dem Boden gehabt!“
“Und du bist viermal wieder aufgestanden. Manda, ich bin schließlich kein junger Mann mehr.”
“Fenn, du bist gerade mal fünf Jahre älter als ich.”
“Fast sechs, Nua´dan, und an manchen Tagen... fühle ich mich wie ein Fossil.”
Sie gingen zu der niedrigen Steinmauer, die den Übungsplatz umschloss. Nan warf ihm ein Handtuch und eine Flasche Wasser aus einer Kühlbox zu. Er nahm mehre tiefe Schlucke aus der Flasche und schüttete sich anschließend mit einem tiefen Seufzer das restliche kalte Wasser über den Kopf. Sein Blick war 1000 Parsec weit weg.
Nan beschäftigte sich mit ihrem eigenen Handtuch und tupfte sich die Stirn und den Hals trocken. Beide hingen schweigend ihren Gedanken nach.
“Du nennst mich schon den ganzen Tag Nua´dan, was bedeutet das?” Nan trank eine Schluck Wasser.
Ihre Frage schien Fenn aus seinen Gedanken zu reißen, er schenkte ihr eines seiner raren Lächeln.
“Nua´dan bedeutet in Mando´a so viel wie “Die Nacht wird laut sein”. Ein Kriegsname”
“Uhh ...und das ist gut? Wenn die Nacht laut ist, meine ich...”
“Das bezieht sich auf einen alten Spruch “... und sollte ich heute Nacht zu meinen Ahnen marschieren, werde ich dafür sorgen das diese gute Nacht nicht leise vorüber zieht..." Übertragen bedeutet es das du nicht so leicht unterzukriegen bist ...natürlich bist du auch im Bett ziemlich laut, vergiss nicht, ich habe das Quartier neben euch.”
“Fenn!” Nan versteckte ihr purpurrotes Gesicht in ihrem Handtuch. Er lachte.
Nach diesem kurzen Anfall von Heiterkeit verfiel der Mandalorianer wieder in grüblerisches Schweigen.
“Kennst du eigentlich meine anderen – Kriegsnamen - wie du das nennst?”
“Man nennt dich “Die Braut”. Du bist hier nach der Schlacht von Atollon in einem blutverschmierten Brautkleid mit einem halbtoten ISB-Agenten über der Schulter aus der Ghost gestiegen und hast dich als erstes mit niemand geringeren als General Draven angelegt.”
“Nah, Zep hat Alex getragen und das Brautkleid war kein Brautkleid…nicht mal ein Kleid ehrlich gesagt. Der Rest stimmt so etwa, ich war gerade mal fünf Stunden verheiratet zu dem Zeitpunkt… eigentlich meinte ich ob du weißt wie ich in diese Lage gekommen bin und wie aus Nan der Klempnerin Lt. Commander Frey die Rebellin geworden ist?”
“Gerüchteweise...erzähl”
1.
Ich lachte die Uniform aus. Sicher, angesichts meiner Lage war das vielleicht nicht die klügste Handlung. Aber seine Begrünung dafür, dass mitten in der Nacht ein Zug Sturmtruppler meine Tür eingetreten hatten, mich aus dem Bett gezerrt, mir die Hände auf dem Rücken gefesselt, die Augen verbunden und mich erst auf eine Fähre und dann nach, wo immer ich hier sein mochte, verfrachtet hatten, war einfach zu lächerlich: ISB-Agent 021 Alexandr Kallus, mein Alex, war ein Verräter!
Der junge Lieutenant, der mir in diesem kleinen Raum mit den hellgrauen Wänden und den an den Boden geschraubten Metalltisch und Stühlen gegenübersaß, holte aus und gab mir eine Ohrfeige. Was körperliche Gewalt angeht habe ich in meinem Leben schon weitaus Schlimmeres erlebt, trotzdem hörte ich auf zu lachen. Um ihn nicht weiter zu provozieren blickte ich zu Boden.
„Lieutenant, das ist doch vollkommener Unsinn! Das Imperium hat keinen loyaleren Diener als Agent Kallus!“
Er begann mir haarklein von Agent Alexandr Kallus Verbrechen zu berichten. Das meiste war bürokratisches Kauderwelsch und Paragrafen, die mir nichts sagten. Was ich aber verstand war das er schon seit einiger Zeit eine Rebellengruppe mit Informationen versorgte und wohl auch aktiv an “Störaktionen” (was das such immer bedeutete) teilgenommen hatte. Der absolute Höhepunkt war aber wohl der Anschlag auf einen Großadmiral namens Thrawn. Oh Alex, was hast du da nur angestellt.
“Selbst wenn das alles wahr ist, was ich immer noch nicht so ganz glauben kann, was hat das mit mir zu tun? Agent Kallus und ich sind nur flüchtige Bekannte...”
“Ihr flüchtiger Bekannter hat sie als die im Fall seines Todes zu benachrichtigende Person angegeben.”
“Oh...Kriff”
“Ganz recht Kriff, also was hat ihnen ihr nicht so flüchtiger Bekannter über die Rebellen erzählt?”
“Nichts, das ist alles neu für mich. Ich habe noch nie etwas von einer Rebellion gehört”
Ich könnte ihm natürlich etwas über den Widerstand auf Lothal erzählen und den kleinen Markierungen im Tunnelsystems von Lothal City die ich einfach übersah. Oder über die unnötigen Reparaturen an Wasserleitungen des Imperialen Komplexes und die nicht wirklich verschlissenen Bauteile die meine Kollegen und ich dabei austauschten. Bauteile die in Tarkintown dringend für die Wasserversorgung gebraucht wurden. Aber da das rein private Akte der Auflehnung waren und die Uniform nicht genau danach fragte...
“ Ich werde ihnen jetzt etwas Zeit zum Nachdenken geben, wenn ich wiederkomme will ich Antworten!” er lies mich allein.
Mein Alex ein Verräter! Das konnte doch einfach nicht wahr sein. Eher würde ein dritter Mond über Lothal aufgehen bevor er...Andrerseits, nach dem er mit einem gebrochenen Bein von diesem Eismond zurück gekommen war hatte er sich verändert. Er war grüblerisch geworden und hatte mir plötzlich Fragen zu meinen Ansichten zu verschieden Aspekten des Imperiums gestellt. Und ich war so damit beschäftigt meine kleinen Rebellionen vor ihm zu verheimlichen, dass ich ihm immer nur ausgewichen war. Ich hatte ihm einfach nicht richtig zugehört, ich herzloses, blödes Bantha! Was jetzt?
Meine bisherige Taktik bei Schwierigkeiten war Ducken, Ausweichen und Flüchten gewesen. Erst im letzten Jahr hatte mir ein gewisser ISB-Agent gezeigt das ich in der Lage war stehen zu bleiben und zu kämpfen. Weglaufen war in dieser Situation nicht möglich und selbst wenn es mir gelingen würde mich hier irgendwie heraus zu winden; was würde aus Alex werden? Aber Kämpfen? Wie sollte ich gegen ein ganzes Imperium kämpfen? Ich legte die Stirn auf die Tischplatte vor mir, kann sein das ich ein bisschen geweint habe.
Die Zeit verging schleppend. Meine Hände waren noch immer hinter meinem Rücken gefesselt, der Stuhl, auf dem ich saß, war nicht wirklich zum Sitzen gedacht, ich wurde zunehmend hungriger und durstiger und das Schlimmste: der Raum war eiskalt und ich trug nur die dünne Hose und das ärmellose Shirt in denen ich in der warmen Frühsommernacht auf Lothal geschlafen hatte. Mit meinen bloßen Armen und Füßen fror ich erbärmlich. Trotzdem döste ich irgendwann ein.
Etwas Weiches traf meine Stirn. Ich war schlagartig wach. Eben hatte ich noch geträumt das ich mit Alex und einem seltsamen Lila Kurzhaarwookie Arm in Arm auf einem eisigkalten Mond spazieren ging, jetzt saß ich wieder in einer Verhörzelle des Imperiums. Vor mir auf dem Tisch lag ein Paar zusammengerollte Socken. Für einen Moment blinzelte ich sie einfach nur verwirrt an.
Ein dezentes Hüsteln ließ mich zur Tür sehen. Die Uniform von Vorher war wieder da, diesmal mit einem Tablett, auf dem etwas stand, das verdächtig wie eine Warmhalteglocke und eine Flasche Wasser aussah. Viel interessanter war aber der Mann neben ihm: Groß, schlank, blauhäutig, mit leuchtenden roten Augen (und ich meine wirklich LEUCHTEND) und in einer weisen Uniform mit mehr Pips als ich zählen konnte. Hatte er mir die Socken an den Kopf geworfen? War das etwa dieser Großadmiral Thrawn?
Auf ein Zeichen des Großadmirals stellte die Uniform das Tablett vor mir ab und löste meine Handschellen. Bevor es sich jemand anders überlegen konnte schnappte ich mir die Socken und zog sie mir über meine Eisklumpen von Füßen. Sie waren mir zwar um einiges zu groß (Ich habe einfach winzige Hände und Füße) aber oh, so wunderbar warm. Die Großuniform hatte sich mittlerweile mir gegenüber an den Tisch gesetzt. Ich versuchte mir die Arme warm zu rubbeln.
„Lieutenant, unser Gast friert noch immer, Ihre Jacke bitte.“ Was für eine Stimme: sanft aber autoritär, kultiviert aber mit einem fremdartigen Akzent…Ich wusste ehrlich nicht ob ich ihr nun ewig zuhören oder mich vor ihr verstecken wollte.
Der Lieutenant übergab mir seine Jacke, er sah ein wenig aufgebracht aus. Er trug nur ein ärmelloses Hemd darunter und auf seinen, recht dünnen, Oberarmen bildete sich sofort eine Kältehaut. Thrawn (Ich beschloss das das jetzt Thrawn war, so viele Großadmiräle kann es ja nicht geben) gab ihm mit einer Geste zu verstehen das er neben der Tür Aufstellung nehmen sollte. Ich hatte die Ohrfeige nicht vergessen. Es geschah ihm recht, wenn er nun eine Weile bibern musste.
“Bitte greifen sie zu, Sie müssen hungrig sein.“
Die Großuniform wies auf das Tablett vor mir. Misstrauisch hob ich die Wärmeglocke an, darunter war ein dampfender Teller mit Eintopf. Mein Magen knurrte plötzlich wie ein Loth-Wolf. Ich schnappte mir den Löffel…
Der Gemüseeintopf war heiß und sättigend, wenn auch für meine Loth-Zunge etwas unterwürzt. Ich trank dabei auch das gesamte Wasser aus. Der Großadmiral hatte mir seinen kalt glühenden roten Augen die ganze Zeit wortlos beim Essen zugesehen. Schließlich brach ich das Schweigen:
„Danke, das war eine anständige Letzte Mahlzeit“
„Wie schließen sie darauf, dass das ihre letzte Mahlzeit war?“ Er klang amüsiert.
„Uh, sie wollen mich also nicht hinrichten lassen? Wegen Agent Kallus? Nicht das ich darauf jetzt so besonderen Wert lege… auf hingerichtet oder gefoltert werden oder so…“
„Wir werden sehen…“ Er lächelte fein und signalisierte dem Lieutenant das Tablett abzutragen. Dann legte er eine Holodisc auf den Tisch.
„Sagen sie mir was sie davon halten.“
2.
„Es ist eine Statur aus hmm…eine Art milchigen Kristall?“ Ich betrachtete fasziniert das Holo.
„Alderanischer Opal. Was sehen sie noch?“ Thrawn beugte sich vor.
„Es ist eine in sich gedrehte … Knospe, die aus einer Basis aus unbehauen Stein wächst, sie ist gerade dabei sich zu öffnen…sehr ...organisch. Nur die obersten Abschnitte sind so geschliffen, dass sie das Licht reflektieren. Der Rest ist nur poliert, nach unten wird sie immer rauer bis sie in das ursprüngliche Gestein übergeht…da sind ein paar Risse...als würde sie aus dem Urgestein herauswachsen...oder eher kämpfen... ” Ich verstummte, Kunst und ihre Einschätzung hatten in meinem bisherigen Leben nun so gar keine Rolle gespielt.
Ich blickte nervös zu dem Großadmiral hinüber. Er schien...zufrieden.
“Das war für das erste Mal eine sehr solide Leistung. Was denken sie, was will der Künstler damit ausdrücken?” Kriff, jetzt klang die Großuniform wie mein Basic Lehrer in der 8.Klasse!
“Das man unter Mühen zu seiner ...Ähh... wahren Gestalt wachsen kann. Oder so...” Huh, sehr eloquent Frey! Ich hatte damals in der 8. nicht zu Unrecht meine schlechtesten Noten in Basic.
Der Großadmiral nickte, dann sprang er auf.
“Kommen sie mit!”
dies sind die ersten beiden Kapiel (+ zwei Zwischenspiele) für meine neue Erzählung : Geschichten für den letzten Protektor aus der Serie "Der Agent und die Klempnerin". sie Spiel in der Welt von Star Wars Rebells mit leichten zeitlichen Abweichungen vom Canon.
Hier findet ihr den ersten Teil: https://www.fanfiktion.de/s/5f2f0144000c4cd91e0f37f3/1/Der-Agent-und-die-Klempnerin-Geschichten-fuer-den-Grossadmiral
Meine Fragen sind:
- Aufbau: Gefällt euch der Aufbau mit den Zwischenkapiteln? Ist er verständlich?
- Form: Wie gefällt euch die Erzählform?
- Spannung: wenigstens ein kleines Bißchen?
- Figuren: Haben sie eine eigene "Stimme"?
-Allgemein: Was euch sondst noch so einfällte...
Liebe Grüße
Wolfsschwester
Der Agent und die Klempnerin II
-Geschichten für den letzten Protektor-
Kriegsnamen 1
„…willst du wohl endlich unten bleiben!“ der Mandalorianer klang genervt.
„Ha, hättest du wohl gerne, Mando“
Nan rollte sich aus seiner Reichweite, nicht ohne ihm vorher in die Kniekehle zu treten und ihren Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen. Sie nutze den Schwung um auf die Füße zukommen. Sofort nahm sie wieder Kampfhaltung ein.
Beide atmeten schwer. Dann seufzte Fenn Rau, der letzte Protektor von Concord Dawn und ging auf ein Knie. Er klopfte dreimal auf den Boden.
“Ich erkläre mich geschlagen!”
“Ähh, wäre das nicht meine Ansage? Du hast mich immerhin dreimal auf dem Boden gehabt!“
“Und du bist viermal wieder aufgestanden. Manda, ich bin schließlich kein junger Mann mehr.”
“Fenn, du bist gerade mal fünf Jahre älter als ich.”
“Fast sechs, Nua´dan, und an manchen Tagen... fühle ich mich wie ein Fossil.”
Sie gingen zu der niedrigen Steinmauer, die den Übungsplatz umschloss. Nan warf ihm ein Handtuch und eine Flasche Wasser aus einer Kühlbox zu. Er nahm mehre tiefe Schlucke aus der Flasche und schüttete sich anschließend mit einem tiefen Seufzer das restliche kalte Wasser über den Kopf. Sein Blick war 1000 Parsec weit weg.
Nan beschäftigte sich mit ihrem eigenen Handtuch und tupfte sich die Stirn und den Hals trocken. Beide hingen schweigend ihren Gedanken nach.
“Du nennst mich schon den ganzen Tag Nua´dan, was bedeutet das?” Nan trank eine Schluck Wasser.
Ihre Frage schien Fenn aus seinen Gedanken zu reißen, er schenkte ihr eines seiner raren Lächeln.
“Nua´dan bedeutet in Mando´a so viel wie “Die Nacht wird laut sein”. Ein Kriegsname”
“Uhh ...und das ist gut? Wenn die Nacht laut ist, meine ich...”
“Das bezieht sich auf einen alten Spruch “... und sollte ich heute Nacht zu meinen Ahnen marschieren, werde ich dafür sorgen das diese gute Nacht nicht leise vorüber zieht..." Übertragen bedeutet es das du nicht so leicht unterzukriegen bist ...natürlich bist du auch im Bett ziemlich laut, vergiss nicht, ich habe das Quartier neben euch.”
“Fenn!” Nan versteckte ihr purpurrotes Gesicht in ihrem Handtuch. Er lachte.
Nach diesem kurzen Anfall von Heiterkeit verfiel der Mandalorianer wieder in grüblerisches Schweigen.
“Kennst du eigentlich meine anderen – Kriegsnamen - wie du das nennst?”
“Man nennt dich “Die Braut”. Du bist hier nach der Schlacht von Atollon in einem blutverschmierten Brautkleid mit einem halbtoten ISB-Agenten über der Schulter aus der Ghost gestiegen und hast dich als erstes mit niemand geringeren als General Draven angelegt.”
“Nah, Zep hat Alex getragen und das Brautkleid war kein Brautkleid…nicht mal ein Kleid ehrlich gesagt. Der Rest stimmt so etwa, ich war gerade mal fünf Stunden verheiratet zu dem Zeitpunkt… eigentlich meinte ich ob du weißt wie ich in diese Lage gekommen bin und wie aus Nan der Klempnerin Lt. Commander Frey die Rebellin geworden ist?”
“Gerüchteweise...erzähl”
1.
Ich lachte die Uniform aus. Sicher, angesichts meiner Lage war das vielleicht nicht die klügste Handlung. Aber seine Begrünung dafür, dass mitten in der Nacht ein Zug Sturmtruppler meine Tür eingetreten hatten, mich aus dem Bett gezerrt, mir die Hände auf dem Rücken gefesselt, die Augen verbunden und mich erst auf eine Fähre und dann nach, wo immer ich hier sein mochte, verfrachtet hatten, war einfach zu lächerlich: ISB-Agent 021 Alexandr Kallus, mein Alex, war ein Verräter!
Der junge Lieutenant, der mir in diesem kleinen Raum mit den hellgrauen Wänden und den an den Boden geschraubten Metalltisch und Stühlen gegenübersaß, holte aus und gab mir eine Ohrfeige. Was körperliche Gewalt angeht habe ich in meinem Leben schon weitaus Schlimmeres erlebt, trotzdem hörte ich auf zu lachen. Um ihn nicht weiter zu provozieren blickte ich zu Boden.
„Lieutenant, das ist doch vollkommener Unsinn! Das Imperium hat keinen loyaleren Diener als Agent Kallus!“
Er begann mir haarklein von Agent Alexandr Kallus Verbrechen zu berichten. Das meiste war bürokratisches Kauderwelsch und Paragrafen, die mir nichts sagten. Was ich aber verstand war das er schon seit einiger Zeit eine Rebellengruppe mit Informationen versorgte und wohl auch aktiv an “Störaktionen” (was das such immer bedeutete) teilgenommen hatte. Der absolute Höhepunkt war aber wohl der Anschlag auf einen Großadmiral namens Thrawn. Oh Alex, was hast du da nur angestellt.
“Selbst wenn das alles wahr ist, was ich immer noch nicht so ganz glauben kann, was hat das mit mir zu tun? Agent Kallus und ich sind nur flüchtige Bekannte...”
“Ihr flüchtiger Bekannter hat sie als die im Fall seines Todes zu benachrichtigende Person angegeben.”
“Oh...Kriff”
“Ganz recht Kriff, also was hat ihnen ihr nicht so flüchtiger Bekannter über die Rebellen erzählt?”
“Nichts, das ist alles neu für mich. Ich habe noch nie etwas von einer Rebellion gehört”
Ich könnte ihm natürlich etwas über den Widerstand auf Lothal erzählen und den kleinen Markierungen im Tunnelsystems von Lothal City die ich einfach übersah. Oder über die unnötigen Reparaturen an Wasserleitungen des Imperialen Komplexes und die nicht wirklich verschlissenen Bauteile die meine Kollegen und ich dabei austauschten. Bauteile die in Tarkintown dringend für die Wasserversorgung gebraucht wurden. Aber da das rein private Akte der Auflehnung waren und die Uniform nicht genau danach fragte...
“ Ich werde ihnen jetzt etwas Zeit zum Nachdenken geben, wenn ich wiederkomme will ich Antworten!” er lies mich allein.
Mein Alex ein Verräter! Das konnte doch einfach nicht wahr sein. Eher würde ein dritter Mond über Lothal aufgehen bevor er...Andrerseits, nach dem er mit einem gebrochenen Bein von diesem Eismond zurück gekommen war hatte er sich verändert. Er war grüblerisch geworden und hatte mir plötzlich Fragen zu meinen Ansichten zu verschieden Aspekten des Imperiums gestellt. Und ich war so damit beschäftigt meine kleinen Rebellionen vor ihm zu verheimlichen, dass ich ihm immer nur ausgewichen war. Ich hatte ihm einfach nicht richtig zugehört, ich herzloses, blödes Bantha! Was jetzt?
Meine bisherige Taktik bei Schwierigkeiten war Ducken, Ausweichen und Flüchten gewesen. Erst im letzten Jahr hatte mir ein gewisser ISB-Agent gezeigt das ich in der Lage war stehen zu bleiben und zu kämpfen. Weglaufen war in dieser Situation nicht möglich und selbst wenn es mir gelingen würde mich hier irgendwie heraus zu winden; was würde aus Alex werden? Aber Kämpfen? Wie sollte ich gegen ein ganzes Imperium kämpfen? Ich legte die Stirn auf die Tischplatte vor mir, kann sein das ich ein bisschen geweint habe.
Die Zeit verging schleppend. Meine Hände waren noch immer hinter meinem Rücken gefesselt, der Stuhl, auf dem ich saß, war nicht wirklich zum Sitzen gedacht, ich wurde zunehmend hungriger und durstiger und das Schlimmste: der Raum war eiskalt und ich trug nur die dünne Hose und das ärmellose Shirt in denen ich in der warmen Frühsommernacht auf Lothal geschlafen hatte. Mit meinen bloßen Armen und Füßen fror ich erbärmlich. Trotzdem döste ich irgendwann ein.
Etwas Weiches traf meine Stirn. Ich war schlagartig wach. Eben hatte ich noch geträumt das ich mit Alex und einem seltsamen Lila Kurzhaarwookie Arm in Arm auf einem eisigkalten Mond spazieren ging, jetzt saß ich wieder in einer Verhörzelle des Imperiums. Vor mir auf dem Tisch lag ein Paar zusammengerollte Socken. Für einen Moment blinzelte ich sie einfach nur verwirrt an.
Ein dezentes Hüsteln ließ mich zur Tür sehen. Die Uniform von Vorher war wieder da, diesmal mit einem Tablett, auf dem etwas stand, das verdächtig wie eine Warmhalteglocke und eine Flasche Wasser aussah. Viel interessanter war aber der Mann neben ihm: Groß, schlank, blauhäutig, mit leuchtenden roten Augen (und ich meine wirklich LEUCHTEND) und in einer weisen Uniform mit mehr Pips als ich zählen konnte. Hatte er mir die Socken an den Kopf geworfen? War das etwa dieser Großadmiral Thrawn?
Auf ein Zeichen des Großadmirals stellte die Uniform das Tablett vor mir ab und löste meine Handschellen. Bevor es sich jemand anders überlegen konnte schnappte ich mir die Socken und zog sie mir über meine Eisklumpen von Füßen. Sie waren mir zwar um einiges zu groß (Ich habe einfach winzige Hände und Füße) aber oh, so wunderbar warm. Die Großuniform hatte sich mittlerweile mir gegenüber an den Tisch gesetzt. Ich versuchte mir die Arme warm zu rubbeln.
„Lieutenant, unser Gast friert noch immer, Ihre Jacke bitte.“ Was für eine Stimme: sanft aber autoritär, kultiviert aber mit einem fremdartigen Akzent…Ich wusste ehrlich nicht ob ich ihr nun ewig zuhören oder mich vor ihr verstecken wollte.
Der Lieutenant übergab mir seine Jacke, er sah ein wenig aufgebracht aus. Er trug nur ein ärmelloses Hemd darunter und auf seinen, recht dünnen, Oberarmen bildete sich sofort eine Kältehaut. Thrawn (Ich beschloss das das jetzt Thrawn war, so viele Großadmiräle kann es ja nicht geben) gab ihm mit einer Geste zu verstehen das er neben der Tür Aufstellung nehmen sollte. Ich hatte die Ohrfeige nicht vergessen. Es geschah ihm recht, wenn er nun eine Weile bibern musste.
“Bitte greifen sie zu, Sie müssen hungrig sein.“
Die Großuniform wies auf das Tablett vor mir. Misstrauisch hob ich die Wärmeglocke an, darunter war ein dampfender Teller mit Eintopf. Mein Magen knurrte plötzlich wie ein Loth-Wolf. Ich schnappte mir den Löffel…
Der Gemüseeintopf war heiß und sättigend, wenn auch für meine Loth-Zunge etwas unterwürzt. Ich trank dabei auch das gesamte Wasser aus. Der Großadmiral hatte mir seinen kalt glühenden roten Augen die ganze Zeit wortlos beim Essen zugesehen. Schließlich brach ich das Schweigen:
„Danke, das war eine anständige Letzte Mahlzeit“
„Wie schließen sie darauf, dass das ihre letzte Mahlzeit war?“ Er klang amüsiert.
„Uh, sie wollen mich also nicht hinrichten lassen? Wegen Agent Kallus? Nicht das ich darauf jetzt so besonderen Wert lege… auf hingerichtet oder gefoltert werden oder so…“
„Wir werden sehen…“ Er lächelte fein und signalisierte dem Lieutenant das Tablett abzutragen. Dann legte er eine Holodisc auf den Tisch.
„Sagen sie mir was sie davon halten.“
2.
„Es ist eine Statur aus hmm…eine Art milchigen Kristall?“ Ich betrachtete fasziniert das Holo.
„Alderanischer Opal. Was sehen sie noch?“ Thrawn beugte sich vor.
„Es ist eine in sich gedrehte … Knospe, die aus einer Basis aus unbehauen Stein wächst, sie ist gerade dabei sich zu öffnen…sehr ...organisch. Nur die obersten Abschnitte sind so geschliffen, dass sie das Licht reflektieren. Der Rest ist nur poliert, nach unten wird sie immer rauer bis sie in das ursprüngliche Gestein übergeht…da sind ein paar Risse...als würde sie aus dem Urgestein herauswachsen...oder eher kämpfen... ” Ich verstummte, Kunst und ihre Einschätzung hatten in meinem bisherigen Leben nun so gar keine Rolle gespielt.
Ich blickte nervös zu dem Großadmiral hinüber. Er schien...zufrieden.
“Das war für das erste Mal eine sehr solide Leistung. Was denken sie, was will der Künstler damit ausdrücken?” Kriff, jetzt klang die Großuniform wie mein Basic Lehrer in der 8.Klasse!
“Das man unter Mühen zu seiner ...Ähh... wahren Gestalt wachsen kann. Oder so...” Huh, sehr eloquent Frey! Ich hatte damals in der 8. nicht zu Unrecht meine schlechtesten Noten in Basic.
Der Großadmiral nickte, dann sprang er auf.
“Kommen sie mit!”
Books breed like rabbits-bookcases breed like elephants.
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Beitrag #2, verfasst am 11.09.2020 | 19:19 Uhr
Auf dem Gang vor der Tür wartete eine weitere Uniform auf uns. Es war ein Lieutenant Commander der lässig an der Wand lehnte und ein Datenpad studierte. Er war etwas kleiner als der Durchschnitt und sein hellbraunes Haar war schockierend unordentlich. Er war mir sofort sympathisch.
“´n Tag, Miss, Commander Eli Vanto zu ihren Diensten “ Er hatte einen breiten Wild Raum Akzent und wirklich ein bezauberndes Lächeln. An jedem anderen Ort zu jeder anderen Zeit hätte ich sicher den Umstand bedauert das ich sooo schlecht im Flirten bin. Aber so wurde ich einfach nur rot.
Commander Vanto steckte sein Pad ein und trat neben mich. Mit einer Geste gab er mir zu verstehen das wir dem Admiral folgen sollten. Wir gingen nur ein kurzes Stück den grauen Flur hinunter und bestiegen dann einen Lift. Wir waren schon ein seltsames Grüppchen: ein blauer Alien Großadmiral, ich in Socken, Schalfzeug und einer viel zu großen Uniformjacke und der charmant zerzauste Eli Vanto, Ach Kriff.
Der Flur unterschied sich auf den ersten Blick nicht von den paar anderen die ich bisher auf der Chimaera (Commander Vanto hatte mir im Aufzug verraten das ich mich auf der ISD Chimaera befand) gesehen hatte. Graue Wände, Boden mit rutschfesten schwarzen Gummibelag, Schotte und automatische Türen in regelmäßigen Abständen, der Geruch nach Desinfektionsmitteln und recycelter Luft. Dennoch war etwas hier anders, es brauchte fast bis zu unserem Ziel, einer Tür am Ende des Flurs, bis ich es spürte. Angst! In diesem Flur herrschte Angst. Die Wände schienen sie geradezu auszuschwitzen. Mir wurde schwindlig. Ich musste einen Moment stehenbleiben und mich mit den Händen auf meinen Knien abstützen.
Thrawn fragte etwas in einer sehr melodischen Sprache. Vanto antwortete in der gleichen Weise. Er legte seine Hand zwischen meine Schulterblätter, auf genau die Stelle auf die Alexandr vor über einem Jahr seine gelegt hatte. Ich dachte an ein paar im Mondlicht goldfarben Augen und an die Worte „Wir sind nicht schuld! Wir sind nicht defekt! Wir haben überlebt!“. Und plötzlich war ich ganz ruhig, was immer jetzt folgen mochte, ich würde kämpfen. Ich würde für Alex kämpfen.
Ich holte noch einmal tief Luft, richtete mich wieder auf und wandte mich dann an Thrawn:
„Das wird nicht funktionieren.“ Ich wies mit dem Kopf auf die so harmlose Tür, vor der wir standen.
„Pardon?“ er hob eine blauschwarze Augenbraue.
„Es wird nicht funktionieren. Sie können mich nicht als Druckmittel gegen ihn einsetzten. Ich kenne Alexandr Kallus: er ist stur, opferbereit und zäh. Egal was sie mir androhen, egal was sie mit mir anstellen, mir eine Waffe an den Kopf halten oder Schmerzen zufügen oder auch vor seinen Augen töten, es wird ihn nicht brechen ...vielleicht sein Herz aber nicht seinen Willen. Im Gegenteil, es wird ihn nur entschlossener machen. „Ich sah ihm fest in die roten Augen“ sie …würden …verlieren!“
Der Großadmiral sah mir weiter in die Augen. Ich fürchtet schon das ich mit meinen Worten (und weis die Allseele woher die gerade kamen!) zu weit gegangen wäre, aber er lächelte mich nur an. Er wirkte wieder sehr zufrieden.
„Eine Ausgezeichnete Schlussfolgerung. Ich hatte auch nicht vor sie als Druckmittel zu benutzen. Ich möchte im Moment nur das sie ihren Freund Ex-Agent Kallus treffen. Danach reden wir.“
Sie hatten Alex mit den Händen über dem Kopf so hoch unter der Decke aufgehängt das er gerade so mit den Zehen den Boden berühren konnte. Bis auf seine Hose war er nackt und sein Gesicht und Oberkörper waren mit den Spuren von Schlägen überseht. Da war Blut an Nase und Mund. Beide Augen waren zu Schlitzen zugeschwollen.
“Alex!”
“Nan? Nan!” Seine Stimme war so heiser, dass ich ihn kaum verstehen konnte.”Thrawn, sie hat damit nichts zu tun, sie ist nur eine kleine Klempnerin von Lothal..ein Niemand...” er brach mit einem Hustenanfall ab.
Ich versuchte zu ihm zu gelangen, aber ein paar blaue, langfingrige Hände legten sich wie Schraubstöcke um meine Oberarme und zogen mich wieder aus dem Raum. Die Tür schloss sich.
Ich hatte in den letzten Stunden schon mehrmals über Folter nachgedacht oder gesprochen, aber jetzt meinen Alex, meinen besten Freund so zu sehen... der graue Gang begann sich um mich zu drehen.
“Also denkt der Mann von Coruscant du bist ein Niemand, na typisch Kernweltler.” Comander Vanto hielt wieder sein Datapad in der Hand, sein Wild Raum Akzent war dicker als das Ego eines Moffs.
“ Kriff, Eli Vanto! Nun beleidige mal nicht meine oder deine Intelligenz! So hat er das nicht gemeint“ Mein Lothal-Akzent war genau so dick wie seiner.
Er drückte einige Tasten auf seinem Pad, ein Lächeln umspielte seinen Mund. Was fand er nur gerade so lustig...Oh clever Mann! Er machte mich wütend, um mich aus meiner aufkeimenden Hysterie zu reisen. Ich lehnte mich mit überkreuzten Armen an die Wand.
“Was jetzt?” fragte ich Thrawn. „Was wird jetzt aus Agent Kallus und mir?
Der Groß-Admiral zupfte seinen Ärmel zurecht.
„Ihr Freund Kallus wird früher oder später den Standort der Rebellenbasis verraten und dann wird er hingerichtet.“
Ich schloss die Augen.
„Gibt es nichts, dass ich für ihn tun kann?“ Es musste einfach etwas geben… Ich würde Alex nicht so einfach seinem Schicksal überlassen.
„Seine Befragung und Hinrichtung? Das kann keine Macht in der Galaxis verhindern. Es ist aber an ihnen zu entscheiden wie das geschieht.“
„An mir? Wie sollte ich das entscheiden? Ich will das nicht entscheiden, ich kann das nicht entscheiden" ich sah zu Commander Vanto hinüber. Er wirkte genauso entsetzt wie ich. „…ich bin doch nur eine einfache Klempnerin von Lothal…ein Niemand…“
Plötzlich wurden meine Knie weich und ich rutschte an der Wand nach unten. Ich schlug die Hände vor mein Gesicht. Groß-Admiral Thrawn ging vor mir in die Hocke und zog meine Hände nach unten. Er legte zwei Finger unter mein Kinn und zwang mich ihn anzusehen.
„Nan!“ seine Stimme war sanft „Miss Inana Modesty Frey lassen sie sich niemals einreden sie währen niemand, schon gar nicht von sich selbst. Lassen sie es mich ihnen ein Angebot machen: Kallus bleibt mein Gefangener und ich verspreche ihnen sein Leiden nicht unnötig in die Länge zu ziehen und am Ende für einen schnellen, sauberen Tod zu sorgen. Oder ich übergebe ihn Gouverneurin Pryce welche, sagen wir mal, ihm gegenüber nicht ganz so versöhnlich gestimmt ist. Es hängt ganz von ihnen ab. Bleiben sie hier bei mir auf der Chimaera und erfüllen ein paar Aufgaben für mich, bleibt Kallus auch hier, kehren sie zurück nach Lothal sitz er im gleichen Shuttle wie sie.“
„Teufel, oh du cleverer Teufel, wie schnell verkaufen dir die anderen wohl Ihre Seele… aber mich bekommst du nicht*.“ dachte ich. Der Text des alten Liedes war passend... Aber was blieb mir schon um Alex willen anderes übrig!
„Was genau soll ich für sie tun?“
*Devil Devil - MILCK, 2016
Kriegsnamen 2
“ ...und dann habe ich mit Thrawn verhandelt. Wir standen tatsächlich da wie auf dem Marktplatz und haben über Alex Leben und Tod verhandelt wie über einen Sack Mailurons...als wir seine Erholungszeiten zwischen den „Sitzungen“ aushandelten, musste ich unterbrechen, eine H-Zelle aufsuchen und mich übergeben, während mir Eli Vanto die Haare aus dem Gesicht hielt und sagte das alles schon wieder gut werden würde, Kriff...” Nan holte tief Luft. Für einen kurzen Moment kniff sie die Augen zusammen.
“Du musst nicht weiter machen, wenn du dich dabei unwohl fühlst.” Fenn streichelte ihre Hand.
“Darüber reden hilft,” sie verzog kurz den Mund zu einem schiefen Lächeln. "Sogar großen, Tapferen Mandalorianern, Fenn. Du solltest es mal ausprobieren”
“Mhhmm...vielleicht ein Andermal...” er sah ihr nicht in die Augen.
“Am Ende haben wir uns darauf geeinigt, dass er mir eine Reihe von Aufträgen erteilen würde “zur Förderung meiner Bildung und Inneren Wachstums” wie Thrawn es formulierte. Ich durfte dazu jede oder fast jede Abteilung an Bord aufsuchen und dem Personal Löcher in den Bauch fragen. Er bestand sogar darauf das ich mir selbst ein Paar Aufgaben setze. Im Gegenzug durfte ich Alex jeden Bordtag für eine Stunde besuchen, ihn mit Wasser und Nahrung versorgen und ihn pflegen.”
“Ich bin neugierig, was waren das für Aufträge? Er hat doch nicht verlangt...” er machte eine intergalaktisch eindeutige Geste.
“Nah, das wurde nie auch nur erwähnt, in der Hinsicht war Thrawn wirklich ein Gentleman...ob wohl ich natürlich von ihm schwanger war."
“Waaas?!” Fenn Raus Kiefer klappte nach unten.
Nan lachte:” Ach das war nur eine kleine Notlüge, die sich dann verselbständigte...Nicht halb so spannend wie die Sache mit den Piraten”
”Piraten, Notlügenschwangerschaften...jetzt muss ich wissen wie es weiter geht. “
Nan setzte sich auf die niedrige Mauer und klopfte auffordernd auf den Platz neben sich. Sie nahm eine Schluck Wasser aus ihrer Flasche.
“Also gut beginnen wir mit den Piraten...Aber vielleicht sollte ich dir zuerst noch von ein paar Leuten erzählen, die für mich an Bord der Chimaera eine wichtige Rolle gespielt haben...”
“´n Tag, Miss, Commander Eli Vanto zu ihren Diensten “ Er hatte einen breiten Wild Raum Akzent und wirklich ein bezauberndes Lächeln. An jedem anderen Ort zu jeder anderen Zeit hätte ich sicher den Umstand bedauert das ich sooo schlecht im Flirten bin. Aber so wurde ich einfach nur rot.
Commander Vanto steckte sein Pad ein und trat neben mich. Mit einer Geste gab er mir zu verstehen das wir dem Admiral folgen sollten. Wir gingen nur ein kurzes Stück den grauen Flur hinunter und bestiegen dann einen Lift. Wir waren schon ein seltsames Grüppchen: ein blauer Alien Großadmiral, ich in Socken, Schalfzeug und einer viel zu großen Uniformjacke und der charmant zerzauste Eli Vanto, Ach Kriff.
Der Flur unterschied sich auf den ersten Blick nicht von den paar anderen die ich bisher auf der Chimaera (Commander Vanto hatte mir im Aufzug verraten das ich mich auf der ISD Chimaera befand) gesehen hatte. Graue Wände, Boden mit rutschfesten schwarzen Gummibelag, Schotte und automatische Türen in regelmäßigen Abständen, der Geruch nach Desinfektionsmitteln und recycelter Luft. Dennoch war etwas hier anders, es brauchte fast bis zu unserem Ziel, einer Tür am Ende des Flurs, bis ich es spürte. Angst! In diesem Flur herrschte Angst. Die Wände schienen sie geradezu auszuschwitzen. Mir wurde schwindlig. Ich musste einen Moment stehenbleiben und mich mit den Händen auf meinen Knien abstützen.
Thrawn fragte etwas in einer sehr melodischen Sprache. Vanto antwortete in der gleichen Weise. Er legte seine Hand zwischen meine Schulterblätter, auf genau die Stelle auf die Alexandr vor über einem Jahr seine gelegt hatte. Ich dachte an ein paar im Mondlicht goldfarben Augen und an die Worte „Wir sind nicht schuld! Wir sind nicht defekt! Wir haben überlebt!“. Und plötzlich war ich ganz ruhig, was immer jetzt folgen mochte, ich würde kämpfen. Ich würde für Alex kämpfen.
Ich holte noch einmal tief Luft, richtete mich wieder auf und wandte mich dann an Thrawn:
„Das wird nicht funktionieren.“ Ich wies mit dem Kopf auf die so harmlose Tür, vor der wir standen.
„Pardon?“ er hob eine blauschwarze Augenbraue.
„Es wird nicht funktionieren. Sie können mich nicht als Druckmittel gegen ihn einsetzten. Ich kenne Alexandr Kallus: er ist stur, opferbereit und zäh. Egal was sie mir androhen, egal was sie mit mir anstellen, mir eine Waffe an den Kopf halten oder Schmerzen zufügen oder auch vor seinen Augen töten, es wird ihn nicht brechen ...vielleicht sein Herz aber nicht seinen Willen. Im Gegenteil, es wird ihn nur entschlossener machen. „Ich sah ihm fest in die roten Augen“ sie …würden …verlieren!“
Der Großadmiral sah mir weiter in die Augen. Ich fürchtet schon das ich mit meinen Worten (und weis die Allseele woher die gerade kamen!) zu weit gegangen wäre, aber er lächelte mich nur an. Er wirkte wieder sehr zufrieden.
„Eine Ausgezeichnete Schlussfolgerung. Ich hatte auch nicht vor sie als Druckmittel zu benutzen. Ich möchte im Moment nur das sie ihren Freund Ex-Agent Kallus treffen. Danach reden wir.“
Sie hatten Alex mit den Händen über dem Kopf so hoch unter der Decke aufgehängt das er gerade so mit den Zehen den Boden berühren konnte. Bis auf seine Hose war er nackt und sein Gesicht und Oberkörper waren mit den Spuren von Schlägen überseht. Da war Blut an Nase und Mund. Beide Augen waren zu Schlitzen zugeschwollen.
“Alex!”
“Nan? Nan!” Seine Stimme war so heiser, dass ich ihn kaum verstehen konnte.”Thrawn, sie hat damit nichts zu tun, sie ist nur eine kleine Klempnerin von Lothal..ein Niemand...” er brach mit einem Hustenanfall ab.
Ich versuchte zu ihm zu gelangen, aber ein paar blaue, langfingrige Hände legten sich wie Schraubstöcke um meine Oberarme und zogen mich wieder aus dem Raum. Die Tür schloss sich.
Ich hatte in den letzten Stunden schon mehrmals über Folter nachgedacht oder gesprochen, aber jetzt meinen Alex, meinen besten Freund so zu sehen... der graue Gang begann sich um mich zu drehen.
“Also denkt der Mann von Coruscant du bist ein Niemand, na typisch Kernweltler.” Comander Vanto hielt wieder sein Datapad in der Hand, sein Wild Raum Akzent war dicker als das Ego eines Moffs.
“ Kriff, Eli Vanto! Nun beleidige mal nicht meine oder deine Intelligenz! So hat er das nicht gemeint“ Mein Lothal-Akzent war genau so dick wie seiner.
Er drückte einige Tasten auf seinem Pad, ein Lächeln umspielte seinen Mund. Was fand er nur gerade so lustig...Oh clever Mann! Er machte mich wütend, um mich aus meiner aufkeimenden Hysterie zu reisen. Ich lehnte mich mit überkreuzten Armen an die Wand.
“Was jetzt?” fragte ich Thrawn. „Was wird jetzt aus Agent Kallus und mir?
Der Groß-Admiral zupfte seinen Ärmel zurecht.
„Ihr Freund Kallus wird früher oder später den Standort der Rebellenbasis verraten und dann wird er hingerichtet.“
Ich schloss die Augen.
„Gibt es nichts, dass ich für ihn tun kann?“ Es musste einfach etwas geben… Ich würde Alex nicht so einfach seinem Schicksal überlassen.
„Seine Befragung und Hinrichtung? Das kann keine Macht in der Galaxis verhindern. Es ist aber an ihnen zu entscheiden wie das geschieht.“
„An mir? Wie sollte ich das entscheiden? Ich will das nicht entscheiden, ich kann das nicht entscheiden" ich sah zu Commander Vanto hinüber. Er wirkte genauso entsetzt wie ich. „…ich bin doch nur eine einfache Klempnerin von Lothal…ein Niemand…“
Plötzlich wurden meine Knie weich und ich rutschte an der Wand nach unten. Ich schlug die Hände vor mein Gesicht. Groß-Admiral Thrawn ging vor mir in die Hocke und zog meine Hände nach unten. Er legte zwei Finger unter mein Kinn und zwang mich ihn anzusehen.
„Nan!“ seine Stimme war sanft „Miss Inana Modesty Frey lassen sie sich niemals einreden sie währen niemand, schon gar nicht von sich selbst. Lassen sie es mich ihnen ein Angebot machen: Kallus bleibt mein Gefangener und ich verspreche ihnen sein Leiden nicht unnötig in die Länge zu ziehen und am Ende für einen schnellen, sauberen Tod zu sorgen. Oder ich übergebe ihn Gouverneurin Pryce welche, sagen wir mal, ihm gegenüber nicht ganz so versöhnlich gestimmt ist. Es hängt ganz von ihnen ab. Bleiben sie hier bei mir auf der Chimaera und erfüllen ein paar Aufgaben für mich, bleibt Kallus auch hier, kehren sie zurück nach Lothal sitz er im gleichen Shuttle wie sie.“
„Teufel, oh du cleverer Teufel, wie schnell verkaufen dir die anderen wohl Ihre Seele… aber mich bekommst du nicht*.“ dachte ich. Der Text des alten Liedes war passend... Aber was blieb mir schon um Alex willen anderes übrig!
„Was genau soll ich für sie tun?“
*Devil Devil - MILCK, 2016
Kriegsnamen 2
“ ...und dann habe ich mit Thrawn verhandelt. Wir standen tatsächlich da wie auf dem Marktplatz und haben über Alex Leben und Tod verhandelt wie über einen Sack Mailurons...als wir seine Erholungszeiten zwischen den „Sitzungen“ aushandelten, musste ich unterbrechen, eine H-Zelle aufsuchen und mich übergeben, während mir Eli Vanto die Haare aus dem Gesicht hielt und sagte das alles schon wieder gut werden würde, Kriff...” Nan holte tief Luft. Für einen kurzen Moment kniff sie die Augen zusammen.
“Du musst nicht weiter machen, wenn du dich dabei unwohl fühlst.” Fenn streichelte ihre Hand.
“Darüber reden hilft,” sie verzog kurz den Mund zu einem schiefen Lächeln. "Sogar großen, Tapferen Mandalorianern, Fenn. Du solltest es mal ausprobieren”
“Mhhmm...vielleicht ein Andermal...” er sah ihr nicht in die Augen.
“Am Ende haben wir uns darauf geeinigt, dass er mir eine Reihe von Aufträgen erteilen würde “zur Förderung meiner Bildung und Inneren Wachstums” wie Thrawn es formulierte. Ich durfte dazu jede oder fast jede Abteilung an Bord aufsuchen und dem Personal Löcher in den Bauch fragen. Er bestand sogar darauf das ich mir selbst ein Paar Aufgaben setze. Im Gegenzug durfte ich Alex jeden Bordtag für eine Stunde besuchen, ihn mit Wasser und Nahrung versorgen und ihn pflegen.”
“Ich bin neugierig, was waren das für Aufträge? Er hat doch nicht verlangt...” er machte eine intergalaktisch eindeutige Geste.
“Nah, das wurde nie auch nur erwähnt, in der Hinsicht war Thrawn wirklich ein Gentleman...ob wohl ich natürlich von ihm schwanger war."
“Waaas?!” Fenn Raus Kiefer klappte nach unten.
Nan lachte:” Ach das war nur eine kleine Notlüge, die sich dann verselbständigte...Nicht halb so spannend wie die Sache mit den Piraten”
”Piraten, Notlügenschwangerschaften...jetzt muss ich wissen wie es weiter geht. “
Nan setzte sich auf die niedrige Mauer und klopfte auffordernd auf den Platz neben sich. Sie nahm eine Schluck Wasser aus ihrer Flasche.
“Also gut beginnen wir mit den Piraten...Aber vielleicht sollte ich dir zuerst noch von ein paar Leuten erzählen, die für mich an Bord der Chimaera eine wichtige Rolle gespielt haben...”
Books breed like rabbits-bookcases breed like elephants.
Tintling Ecco
Beitrag #3, verfasst am 28.09.2020 | 15:04 Uhr
Hallo, etwas spät als Rückmeldung hier, aber falls du noch Bedarf hast, wollte ich das nicht ohne Echo stehen lassen.
Der Aufbau mit den Zwischenkapiteln ist verständlich, ja, ich würde noch fragen: Ist er sinnvoll? Wozu dient er? Perspektivenwechsel könnten ein Grund sein, aber ganz erschließt sich mir der Nutzen hier nicht. Vermutlich auch kleine Geschmackssache.
Die Erzählform ist in Ordnung, ich hadere noch mit der Spannung und Figuren, weil ich Star Wars Rebells kaum kenne. Durch meine Laienposition, eben weil ich ohne Vorkenntnisse an das Ganze herantreten, würde ich sagen, da ist sicher Potenzial in der Handlung.
Eine Angelegenheit, die ich betonen möchte, ist allgemein die Rechtschreibung. Da sind einige Flüchtigkeitsfehler, nicht schwerwiegend, aber vermeidbar und sie könnten darüber entscheiden, ob der Leser eher doch wegklickt. Ich würde es so -
gleich in den ersten Sätzen Auffälligkeiten bei der Groß- und Kleinschreibung plus Zeichensetzungsfehler.
Beispiel: "… Willst du wohl endlich unten bleiben!“ Der Mandalorianer klang genervt.
„Ha, hättest du wohl gerne, Mando."
All das mindert sonst nur unnötigerweise den Eindruck.
Im ganzen Text schimmern solche Aspekte durch, wenn Kommas nicht gesetzt werden, um Nebensätze oder nebenkoordinierende Hauptsätze abzutrennen, das- und dass-Fehler sowie Fehler in Bezug auf Anführungszeichen etc. dem Leser entgegen springen.
Am besten in Ruhe nochmal drüberlesen mit einem Orthographieduden zum Nachschlagen, um diese Stellen aus der Welt zu schaffen. :)
Grüße
Tintling Ecco
Der Aufbau mit den Zwischenkapiteln ist verständlich, ja, ich würde noch fragen: Ist er sinnvoll? Wozu dient er? Perspektivenwechsel könnten ein Grund sein, aber ganz erschließt sich mir der Nutzen hier nicht. Vermutlich auch kleine Geschmackssache.
Die Erzählform ist in Ordnung, ich hadere noch mit der Spannung und Figuren, weil ich Star Wars Rebells kaum kenne. Durch meine Laienposition, eben weil ich ohne Vorkenntnisse an das Ganze herantreten, würde ich sagen, da ist sicher Potenzial in der Handlung.
Eine Angelegenheit, die ich betonen möchte, ist allgemein die Rechtschreibung. Da sind einige Flüchtigkeitsfehler, nicht schwerwiegend, aber vermeidbar und sie könnten darüber entscheiden, ob der Leser eher doch wegklickt. Ich würde es so -
gleich in den ersten Sätzen Auffälligkeiten bei der Groß- und Kleinschreibung plus Zeichensetzungsfehler.
Beispiel: "… Willst du wohl endlich unten bleiben!“ Der Mandalorianer klang genervt.
„Ha, hättest du wohl gerne, Mando."
All das mindert sonst nur unnötigerweise den Eindruck.
Im ganzen Text schimmern solche Aspekte durch, wenn Kommas nicht gesetzt werden, um Nebensätze oder nebenkoordinierende Hauptsätze abzutrennen, das- und dass-Fehler sowie Fehler in Bezug auf Anführungszeichen etc. dem Leser entgegen springen.
Am besten in Ruhe nochmal drüberlesen mit einem Orthographieduden zum Nachschlagen, um diese Stellen aus der Welt zu schaffen. :)
Grüße
Tintling Ecco
Beiträge: 49
Rang: Bildzeitungsleser
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Beitrag #4, verfasst am 29.09.2020 | 16:21 Uhr
Hallo, erstmal vielen Dank das du dir die Mühe gemacht hast.
Der Aufbau mit den Zwischenkapitelen ist ein Experiment, um die einzelnen kurzen Geschichten zu einer Großen zusammen zu ziehen.
Und was meine alte Intimfeindin die Rechtschreibung betrifft... Ich muss da wirklich nochmal mit dem feinen Kamm durchgehen. Danke für den Hinweis. Auch die Zeichensetzung und besonders die Anführungszeichen haben mir in meinen Tagen als Rollenspielautorin schon so manche "Kopf-Ab-Mail" meiner Redaktion eingebracht( wo ist das zerknirrscht Emoticon wenn man es mal braucht?). Ich muss wirklich sorgfälltiger werden.
Liebe Grüße
Wolfschwester
Der Aufbau mit den Zwischenkapitelen ist ein Experiment, um die einzelnen kurzen Geschichten zu einer Großen zusammen zu ziehen.
Und was meine alte Intimfeindin die Rechtschreibung betrifft... Ich muss da wirklich nochmal mit dem feinen Kamm durchgehen. Danke für den Hinweis. Auch die Zeichensetzung und besonders die Anführungszeichen haben mir in meinen Tagen als Rollenspielautorin schon so manche "Kopf-Ab-Mail" meiner Redaktion eingebracht( wo ist das zerknirrscht Emoticon wenn man es mal braucht?). Ich muss wirklich sorgfälltiger werden.
Liebe Grüße
Wolfschwester
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