FanFiktion.de - Forum / Allgemeines - Allgemeines Geplauder / Wo hört Vorsicht auf und wo fängt die Selbstzensur an?
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Beitrag #26, verfasst am 29.05.2010 | 12:23 Uhr
Hi!
Interessantes Thema, was du da angesprochen hast, Melmoth.
Zeigt aber auch sehr beunruhigend, wie weit "gesellschaftlicher Druck" gehen kann.
Hm, ich hab leider von sehr früh an lernen müssen, dass einen die bloße Orientierung an der Meinung anderer in seinem "Ich" irgendwann zerstört. Man bekommt tatsächlich Identitätsprobleme, weil man sich irgendwann nur noch windet und biegt. Nur mit von hintenrum aufgezäumtem Pferd, da ich meistens das klassische "Feindbild" für einen Haufen Leute (zumeist die dortmaligen Kinder/Jugendlichen) war und deswegen zwar keinen "Vorauseilenden Gehorsam" entwickelte, wohl aber prinzipiell mit der Einstellung dranging: "Der findet mich sowieso doof, also ist grad alles egal".
Und ganz so ist es eigentlich nicht, wenn man sich nicht selbst in diese Rolle hinein bugsiert.
Interessanter Weise kam mir die Erleuchtung in einem wirklich sehr "individualitätsfeinlichen" Millieu - dem Militär. Grade da, wo man von Selbstaufgabe und Gleichmacherei lebt und rückgratloses Arschkriechen zum guten Ton gehört, hat sich eine Sache sehr deutlich rauskristallisiert:
Die meisten Menschen haben kein Problem mit irgendwelchen (zumeist eingebildeten) "Fehlern", sondern damit, keine Persönlichkeit in ihrem Gegenüber zu erkennen. Es gibt natürlich immer und überall Deppen, deren Weltanschauung hinter dem vorurteilsbeladenen Brett vorm Kopp endet. Aber meistens reicht es schon, in einem gesunden Rahmen die Grenzen seiner Persönlichkeit zu ziehen und auch zu vertreten, um als "positiver" Mensch wahrgenommen zu werden. Wenns natürlich darin umschlägt, andere Leute nur mehr einzuschränken und herabzusetzen (vielleicht, weil man sich selbst andauernd in seiner Identität missachtet fühlt), wirds genauso negativ wie das rückgratlose Fähnlein im Wind.
Wie ich das persönlich handhabe?
Naja. Mir gehen sehr, sehr viele Dinge ganz einfach am Arsch vorbei. Sollen mich doch andere für einen assozialen Spinner halten, weil ich vier gefährlich aussehende Hunde führ, weil ich in meiner Freizeit mit entsprechend gebrauchstüchtigen Hundesachen rumlatsch, weil ich begeisterter Soldat bin und ungefähr so grazil und aufreizend rüberkomme wie eine Eisenbahnschiene. Soll man mich verdächtigen, kleine Kinder am Spieß zu braten und in meinem häuslichen Keller hobbymäßig arme Männer zu Tode zu foltern - das perlt irgendwie an mir ab.
Andererseits kann ich von mir behaupten, sehr tolerant zu sein - wenn mir jemand aufgrund eines Vorurteils oder meines manchmal äußerst "orkischen" Auftretens komisch kommt, sehe ich meistens wohlwollend darüber hinweg und überrasche denjenigen damit, neutral-freundlich zu sein und mich an die gängigsten Benimm-Regeln zu halten.
Und genau das hat in meinen Augen nix mit Verbiegen zu tun: Ich weiß, dass ich eine komische Wirkung auf andere Menschen hab. Ich weiß auch, dass die Reaktion des Gegenübers davon beeinflusst wird - und ich hab in dem Moment keinerlei Veranlassung, keinen Frust oder sonstigen Kram, der rechtfertigt, denjenigen jetzt rüde anzuschnauzen.
Was natürlich nicht heißt, dass ich nicht stinksauer werden kann, wenn mich jemand offensichtlich unverschämt behandelt.
Und eine Sache würde ich auch niemals hinbekommen: Ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Wenn mich etwas stört, sage ich das. Und da ist es mir herzlich egal, ob das Gegenüber dann nach Luft schnappt und seine Welt zusammenbrechen sieht. Er hätte mir ja nicht auf den Füßen rumtreten brauchen, weil normalerweise respektiere ich die Wünsche anderer und versuche mich so zu verhalten, dass ich danach noch in den Spiegel schauen kann und der andere keinen Grund hat, mir auf der Straße kein "Guten Tag" zu sagen (wenn der andere aber so "drüber" ist, dass ich mich verbiegen müsste, kann ich dadrauf auch dankend verzichten...)
So dieser Typ "alles klar, ich benehm mich ja schon, will bloß keinen Ärger" ... ne, dadrin kann ich mich nicht finden. Das war ich schon als Soldat nicht (oh, meine Vorgesetzten haben mich manchesmal verflucht *hust*) und werd es auch als Zivilperson nicht werden.
Nur, wenn mir die Anstrengung nicht wert ist mich mit irgendwem auseinander zu setzen, tu ich das mit einem Schulterzucken ab und lass denjenigen stehen. Bin ja nicht der Weltverbesserer vom Dienst und auch nicht auf einem Ego-Kreuzzug.
Grüße,
Vargr
Interessantes Thema, was du da angesprochen hast, Melmoth.
Zeigt aber auch sehr beunruhigend, wie weit "gesellschaftlicher Druck" gehen kann.
Hm, ich hab leider von sehr früh an lernen müssen, dass einen die bloße Orientierung an der Meinung anderer in seinem "Ich" irgendwann zerstört. Man bekommt tatsächlich Identitätsprobleme, weil man sich irgendwann nur noch windet und biegt. Nur mit von hintenrum aufgezäumtem Pferd, da ich meistens das klassische "Feindbild" für einen Haufen Leute (zumeist die dortmaligen Kinder/Jugendlichen) war und deswegen zwar keinen "Vorauseilenden Gehorsam" entwickelte, wohl aber prinzipiell mit der Einstellung dranging: "Der findet mich sowieso doof, also ist grad alles egal".
Und ganz so ist es eigentlich nicht, wenn man sich nicht selbst in diese Rolle hinein bugsiert.
Interessanter Weise kam mir die Erleuchtung in einem wirklich sehr "individualitätsfeinlichen" Millieu - dem Militär. Grade da, wo man von Selbstaufgabe und Gleichmacherei lebt und rückgratloses Arschkriechen zum guten Ton gehört, hat sich eine Sache sehr deutlich rauskristallisiert:
Die meisten Menschen haben kein Problem mit irgendwelchen (zumeist eingebildeten) "Fehlern", sondern damit, keine Persönlichkeit in ihrem Gegenüber zu erkennen. Es gibt natürlich immer und überall Deppen, deren Weltanschauung hinter dem vorurteilsbeladenen Brett vorm Kopp endet. Aber meistens reicht es schon, in einem gesunden Rahmen die Grenzen seiner Persönlichkeit zu ziehen und auch zu vertreten, um als "positiver" Mensch wahrgenommen zu werden. Wenns natürlich darin umschlägt, andere Leute nur mehr einzuschränken und herabzusetzen (vielleicht, weil man sich selbst andauernd in seiner Identität missachtet fühlt), wirds genauso negativ wie das rückgratlose Fähnlein im Wind.
Wie ich das persönlich handhabe?
Naja. Mir gehen sehr, sehr viele Dinge ganz einfach am Arsch vorbei. Sollen mich doch andere für einen assozialen Spinner halten, weil ich vier gefährlich aussehende Hunde führ, weil ich in meiner Freizeit mit entsprechend gebrauchstüchtigen Hundesachen rumlatsch, weil ich begeisterter Soldat bin und ungefähr so grazil und aufreizend rüberkomme wie eine Eisenbahnschiene. Soll man mich verdächtigen, kleine Kinder am Spieß zu braten und in meinem häuslichen Keller hobbymäßig arme Männer zu Tode zu foltern - das perlt irgendwie an mir ab.
Andererseits kann ich von mir behaupten, sehr tolerant zu sein - wenn mir jemand aufgrund eines Vorurteils oder meines manchmal äußerst "orkischen" Auftretens komisch kommt, sehe ich meistens wohlwollend darüber hinweg und überrasche denjenigen damit, neutral-freundlich zu sein und mich an die gängigsten Benimm-Regeln zu halten.
Und genau das hat in meinen Augen nix mit Verbiegen zu tun: Ich weiß, dass ich eine komische Wirkung auf andere Menschen hab. Ich weiß auch, dass die Reaktion des Gegenübers davon beeinflusst wird - und ich hab in dem Moment keinerlei Veranlassung, keinen Frust oder sonstigen Kram, der rechtfertigt, denjenigen jetzt rüde anzuschnauzen.
Was natürlich nicht heißt, dass ich nicht stinksauer werden kann, wenn mich jemand offensichtlich unverschämt behandelt.
Und eine Sache würde ich auch niemals hinbekommen: Ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Wenn mich etwas stört, sage ich das. Und da ist es mir herzlich egal, ob das Gegenüber dann nach Luft schnappt und seine Welt zusammenbrechen sieht. Er hätte mir ja nicht auf den Füßen rumtreten brauchen, weil normalerweise respektiere ich die Wünsche anderer und versuche mich so zu verhalten, dass ich danach noch in den Spiegel schauen kann und der andere keinen Grund hat, mir auf der Straße kein "Guten Tag" zu sagen (wenn der andere aber so "drüber" ist, dass ich mich verbiegen müsste, kann ich dadrauf auch dankend verzichten...)
So dieser Typ "alles klar, ich benehm mich ja schon, will bloß keinen Ärger" ... ne, dadrin kann ich mich nicht finden. Das war ich schon als Soldat nicht (oh, meine Vorgesetzten haben mich manchesmal verflucht *hust*) und werd es auch als Zivilperson nicht werden.
Nur, wenn mir die Anstrengung nicht wert ist mich mit irgendwem auseinander zu setzen, tu ich das mit einem Schulterzucken ab und lass denjenigen stehen. Bin ja nicht der Weltverbesserer vom Dienst und auch nicht auf einem Ego-Kreuzzug.
Grüße,
Vargr
"Wer die Dunkelheit fürchtet, kennt nicht die Grausamkeit des Lichts.."
Novanna
Beitrag #27, verfasst am 29.05.2010 | 13:22 Uhr
@ Tifla, leider denken nicht alle Leute so logisch wie du und keiner hat behauptet, dass diejenigen, die sich den gesellschaftlichen Druck beugen auch damit glücklich sind. Jeder hat bestimmte Erwartungen von den Anderen. Du erwartest absolute Ehrlichkeit, und wenn deine Erwartungen nicht erfüllt werden, dann kündigst du sofort und ohne Zaudern die Freundschaft, als muss man sich in gewisse Weise auch dir anpassen bzw. deine Wünsche beugen, damit du jemanden akzeptierst oder um dir zu gefallen. Hast du schon mal dran gedacht, dass man lieber einige Sachen für sich behalten bzw. verheimlichen möchte, um z.B. seine Familie oder Freunde zu schützen oder deren gute Ruf zu bewahren.
Ich kann nicht verstehen warum man Leute, die unsicher sind und nicht den Mut oder Kraft haben zu sich zu stehen so unter Druck setzt, anstatt sie zu unterstützen und ihnen beizustehen? Einige erwarten die pure Offenheit und die andere erwarten, dass sie sich anpassen oder unauffällig sind. Kein Wunder, dass sie weder mit sich noch mit der Gesellschaft zu Recht kommen.
Nach dem Motto: Du bist lesbisch und hast mich vorsätzlich belogen. Ist mir egal, ob du Angst hattest, dass unsere Freundschaft dadurch zerstört wird. Du bist nicht mehr meine Freundin, weil du nicht offen zu mir warst.
Ich kann nicht verstehen warum man Leute, die unsicher sind und nicht den Mut oder Kraft haben zu sich zu stehen so unter Druck setzt, anstatt sie zu unterstützen und ihnen beizustehen? Einige erwarten die pure Offenheit und die andere erwarten, dass sie sich anpassen oder unauffällig sind. Kein Wunder, dass sie weder mit sich noch mit der Gesellschaft zu Recht kommen.
Nach dem Motto: Du bist lesbisch und hast mich vorsätzlich belogen. Ist mir egal, ob du Angst hattest, dass unsere Freundschaft dadurch zerstört wird. Du bist nicht mehr meine Freundin, weil du nicht offen zu mir warst.
Tifla
@ Annalike: Wenn Du genau liest, dann habe ich geschrieben, dass ich absolut kein Problem damit habe, wenn mir jemand etwas nicht erzählen möchte und mir sagt, dass er über bestimmte Dinge nicht sprechen will. Das ist vollkommen legitim und ab und an auch nachvollziehbar. Ich erzähle auch nicht jedem alles. Aber wenn ich mich entscheide über etwas zu sprechen, dann erzähle ich die Wahrheit, ansonsten bin ich still. Ich verlange nicht absolute Offenheit, sondern Ehrlichkeit. Das ist ein großer Unterschied.
Und jeder der mich näher kennen lernt weiß, dass es keinen Grund gibt mich anzulügen (wie gesagt, ich spreche hier nur von mir). Denn es gibt wirklich nur sehr, sehr wenige Gründe die eine Biographie hervorbringen kann, die mich veranlassen würden eine Bekanntschaft / Freundschaft sofort zu beenden. Die Gründe lassen sich an einer Hand abzählen. Bei allen anderen Dingen kann ich sagen, dass ich sie entweder nicht relevant für den Fortbestand einer Bekanntschaft / Freundschaft finde, oder erst mal nach dem Warum frage. Es gibt wirklich nur sehr, sehr wenige Fälle, in denen mich das Warum nicht interessieren würde. Also gibt es keinen Grund mich anzulügen. Und ganz ehrlich, wenn mir jemand beim Kennenlernen erzählt, er würde Holger Müller heißen und wäre Diplom Ingenieur und später stellt sich heraus, er heißt Aaron Stern und arbeitet bei der Müllabfuhr, dann würde ich keine Basis für eine Freundschaft sehen, denn diese wäre auf einer Lüge gegründet worden. Mir ist ein ehrlicher Aaron Stern der bei der Müllabfuhr arbeitet viel lieber, als irgendein erfundener Charakter, bei dem hinten und vorne alles erstunken und erlogen ist. Und da kann ich dann mehr als sauer werden. Ich kann Dir sagen, mir ist das vor nicht allzu langer Zeit passiert, dass ich mehr als verarscht worden bin und mittlerweile kenne ich bei solchen Sachen auch gar keinen Spaß mehr. Da kann ich dann auch richtig heftig werden und ich finde aus gutem Grund.
Und jeder der mich näher kennen lernt weiß, dass es keinen Grund gibt mich anzulügen (wie gesagt, ich spreche hier nur von mir). Denn es gibt wirklich nur sehr, sehr wenige Gründe die eine Biographie hervorbringen kann, die mich veranlassen würden eine Bekanntschaft / Freundschaft sofort zu beenden. Die Gründe lassen sich an einer Hand abzählen. Bei allen anderen Dingen kann ich sagen, dass ich sie entweder nicht relevant für den Fortbestand einer Bekanntschaft / Freundschaft finde, oder erst mal nach dem Warum frage. Es gibt wirklich nur sehr, sehr wenige Fälle, in denen mich das Warum nicht interessieren würde. Also gibt es keinen Grund mich anzulügen. Und ganz ehrlich, wenn mir jemand beim Kennenlernen erzählt, er würde Holger Müller heißen und wäre Diplom Ingenieur und später stellt sich heraus, er heißt Aaron Stern und arbeitet bei der Müllabfuhr, dann würde ich keine Basis für eine Freundschaft sehen, denn diese wäre auf einer Lüge gegründet worden. Mir ist ein ehrlicher Aaron Stern der bei der Müllabfuhr arbeitet viel lieber, als irgendein erfundener Charakter, bei dem hinten und vorne alles erstunken und erlogen ist. Und da kann ich dann mehr als sauer werden. Ich kann Dir sagen, mir ist das vor nicht allzu langer Zeit passiert, dass ich mehr als verarscht worden bin und mittlerweile kenne ich bei solchen Sachen auch gar keinen Spaß mehr. Da kann ich dann auch richtig heftig werden und ich finde aus gutem Grund.
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Rang: Spiegelleser
Vargr
Das ging mir ganz ähnlich. Ich war schon als Jugendliche ziemlich "exzentrisch", wenig angepasst und an meinen Altersgenossen bis auf wenige Ausnahmen so gut wie überhaupt nicht interessiert. Hinzu kommt, dass ich mir in der Pubertät aus meinem Aussehen nur wenig gemacht habe und zudem ein Opfer von Babyspeck war. Ach ja, und ich hatte auch eine Zahnlücke! Von meiner Umwelt wurde mir regelmäßig vermittelt, ich sei komisch und hässlich. Irgendwann hatte ich das so verinnerlicht, dass mir einfach alles egal war. Das empfinde ich heute noch als positiv, denn ich habe mich weder runtergehungert, noch sonst irgendwie verborgen, um dazuzugehören. Als weniger positiv empfinde ich die Tatsache, dass meine Eigenwahrnehmung noch heute unter den damaligen Ereignissen leidet. Ich kann oft nicht glauben, dass mich jemand wirklich attraktiv und interessant findet und trete daher oft Leuten auf die Füße, die ganz einfach nur nett zu mir sein wollten. Ich zweifle oft daran, dass mich mein Freund tatsächlich sexy findet, weil ich mich immer noch als das kleine, dickliche, bebrillte Mädchen mit den uncoolen Hobbies sehe. Mit der Realität hat das gar nichts mehr zu tun, es lebt aber in meinem Kopf fort - trotz Kleidergröße 34 und einem maximal interessanten Beruf.
Ohne diese Idioten von damals wäre ich sicher niemals die geworden, die ich heute bin - im positiven, wie im negativen Sinne. Ich hätte gerne mehr Selbstbewusstsein, auf der anderen Seite bin ich aber dankbar, dass mir durch die Schmähungen anderer ein rebellischer Geist geblieben ist, der sich bis heute immer positiv bezahlt gemacht hat. Eben weil ich mich nie an ein Umfeld angepasst habe, mit dem ich nichts anfangen konnte, lebe ich heute in einem Umfeld, in dem ich gemocht und respektiert werde.
Allerdings hatte ich auch nie mit direkt fremdenfeindlich geprägten Vorurteilen zu tun (wenn man einmal davon absieht, dass ich wegen meiner Gesichtszüge, den schwarzen Haaren und dem dunklem Teint am Flughafen gerne mal rausgezogen werde). Ich möchte mir daher auch kein Urteil über Leute erlauben, die ihre tatsächliche Abkunft bzw. ihren Namen oder ihre Religion verschweigen. In bestimmten Situationen - etwa bei so manch einem zukunftsweisenden Gespräch oder bei diversen Pöbelaktionen - würde ich es wohl auch nicht anders machen. Allerdings sagt das eher etwas über die traurige Situation unserer Gesellschaft als über die betreffende Person aus - finde ich!
Hm, ich hab leider von sehr früh an lernen müssen, dass einen die bloße Orientierung an der Meinung anderer in seinem "Ich" irgendwann zerstört. Man bekommt tatsächlich Identitätsprobleme, weil man sich irgendwann nur noch windet und biegt. Nur mit von hintenrum aufgezäumtem Pferd, da ich meistens das klassische "Feindbild" für einen Haufen Leute (zumeist die dortmaligen Kinder/Jugendlichen) war und deswegen zwar keinen "Vorauseilenden Gehorsam" entwickelte, wohl aber prinzipiell mit der Einstellung dranging: "Der findet mich sowieso doof, also ist grad alles egal".
Und ganz so ist es eigentlich nicht, wenn man sich nicht selbst in diese Rolle hinein bugsiert.
Das ging mir ganz ähnlich. Ich war schon als Jugendliche ziemlich "exzentrisch", wenig angepasst und an meinen Altersgenossen bis auf wenige Ausnahmen so gut wie überhaupt nicht interessiert. Hinzu kommt, dass ich mir in der Pubertät aus meinem Aussehen nur wenig gemacht habe und zudem ein Opfer von Babyspeck war. Ach ja, und ich hatte auch eine Zahnlücke! Von meiner Umwelt wurde mir regelmäßig vermittelt, ich sei komisch und hässlich. Irgendwann hatte ich das so verinnerlicht, dass mir einfach alles egal war. Das empfinde ich heute noch als positiv, denn ich habe mich weder runtergehungert, noch sonst irgendwie verborgen, um dazuzugehören. Als weniger positiv empfinde ich die Tatsache, dass meine Eigenwahrnehmung noch heute unter den damaligen Ereignissen leidet. Ich kann oft nicht glauben, dass mich jemand wirklich attraktiv und interessant findet und trete daher oft Leuten auf die Füße, die ganz einfach nur nett zu mir sein wollten. Ich zweifle oft daran, dass mich mein Freund tatsächlich sexy findet, weil ich mich immer noch als das kleine, dickliche, bebrillte Mädchen mit den uncoolen Hobbies sehe. Mit der Realität hat das gar nichts mehr zu tun, es lebt aber in meinem Kopf fort - trotz Kleidergröße 34 und einem maximal interessanten Beruf.
Ohne diese Idioten von damals wäre ich sicher niemals die geworden, die ich heute bin - im positiven, wie im negativen Sinne. Ich hätte gerne mehr Selbstbewusstsein, auf der anderen Seite bin ich aber dankbar, dass mir durch die Schmähungen anderer ein rebellischer Geist geblieben ist, der sich bis heute immer positiv bezahlt gemacht hat. Eben weil ich mich nie an ein Umfeld angepasst habe, mit dem ich nichts anfangen konnte, lebe ich heute in einem Umfeld, in dem ich gemocht und respektiert werde.
Allerdings hatte ich auch nie mit direkt fremdenfeindlich geprägten Vorurteilen zu tun (wenn man einmal davon absieht, dass ich wegen meiner Gesichtszüge, den schwarzen Haaren und dem dunklem Teint am Flughafen gerne mal rausgezogen werde). Ich möchte mir daher auch kein Urteil über Leute erlauben, die ihre tatsächliche Abkunft bzw. ihren Namen oder ihre Religion verschweigen. In bestimmten Situationen - etwa bei so manch einem zukunftsweisenden Gespräch oder bei diversen Pöbelaktionen - würde ich es wohl auch nicht anders machen. Allerdings sagt das eher etwas über die traurige Situation unserer Gesellschaft als über die betreffende Person aus - finde ich!
Novanna
Mit Verheimlichung und Sachen für sich behalten waren sowohl Schweigen, als auch Lügen gemeint.
Tifla
Tifla
Da scheinst du dich aber etwas zu widersprechen, ich dachte dir sind die Gründe egal, warum jemand gelogen hat.
Ich weiß nicht jetzt was du mit näher kennenlernen meinst. Wie nah muss man dich denn kennenlernen, um soweit zu sein, dass man dir die Wahrheit erzählen kann, ohne Angst zu haben, auch wenn man sich dir gegenüber schämt?
Ja natürlich gibt es Grenzen, aber ich finde solange es nicht mit der Absicht geschieht andere zu verarschen und jemand nur aus persönlichem oder charakterlichen Gründen (und hier muss keine Religion oder ähnliches im Spiel sein) ohne böse Absicht andere vorsätzlich belügt oder ihnen vorgaukelt etwas zu sein was derjenige nicht ist, sollte man wenigstens versuchen zu verstehen ohne zu verurteilen, dass dieser jemand nicht so stark, rebellisch oder selbstbewusst ist. Und selbst wenn diese Gründe einen nicht einleuchten oder plausibel sind.
Tifla
Ich kann nur für mich sprechen, wenn mich einer vorsätzlich belügt, was die eigene Person, die eigene Familie oder Biographie angeht und ich das herausfinde, dann gibt das richtig Ärger und die Freundschaft ist schneller beendet, als der andere schauen kann. Und dann sind mir auch die Gründe für die Lüge egal. Gegen ein „ich möchte nicht über dies oder das sprechen“ habe ich sicher nichts, aber lügen ist für mich unterste Schublade und da habe ich ehrlich ein Problem mit. Jedenfalls wenn es mich betrifft.
Tifla
Denn es gibt wirklich nur sehr, sehr wenige Gründe die eine Biographie hervorbringen kann, die mich veranlassen würden eine Bekanntschaft / Freundschaft sofort zu beenden. Die Gründe lassen sich an einer Hand abzählen. Bei allen anderen Dingen kann ich sagen, dass ich sie entweder nicht relevant für den Fortbestand einer Bekanntschaft / Freundschaft finde, oder erst mal nach dem Warum frage. Es gibt wirklich nur sehr, sehr wenige Fälle, in denen mich das Warum nicht interessieren würde.
Da scheinst du dich aber etwas zu widersprechen, ich dachte dir sind die Gründe egal, warum jemand gelogen hat.
Ich weiß nicht jetzt was du mit näher kennenlernen meinst. Wie nah muss man dich denn kennenlernen, um soweit zu sein, dass man dir die Wahrheit erzählen kann, ohne Angst zu haben, auch wenn man sich dir gegenüber schämt?
Ja natürlich gibt es Grenzen, aber ich finde solange es nicht mit der Absicht geschieht andere zu verarschen und jemand nur aus persönlichem oder charakterlichen Gründen (und hier muss keine Religion oder ähnliches im Spiel sein) ohne böse Absicht andere vorsätzlich belügt oder ihnen vorgaukelt etwas zu sein was derjenige nicht ist, sollte man wenigstens versuchen zu verstehen ohne zu verurteilen, dass dieser jemand nicht so stark, rebellisch oder selbstbewusst ist. Und selbst wenn diese Gründe einen nicht einleuchten oder plausibel sind.
Tifla
Beitrag #31, verfasst am 29.05.2010 | 15:16 Uhr
Die Gründe warum jemand gelogen hat sind mir auch egal, ich mag es allgemein nicht angelogen zu werden.
Mit dem zweiten Absatz den Du zitiert hast meinte ich, dass es in der Biographie oder der Familiengeschichte einer Person nur sehr wenig Dinge geben kann, die so schwerwiegend für mich wären, dass ich mit dieser Person deshalb nicht befreundet sein möchte. Sprich, wenn man mir von diesen Dingen erzählen würde, würde ich mit der Person nichts mehr zu tun haben wollen. Aber wie gesagt, dies sind sehr, sehr wenige Dinge. Bei den meisten Dingen die jemand „angestellt“ hat, würde ich nach dem Warum fragen, bevor ich urteile. Ein Beispiel zur Verdeutlichung: wenn mir jemand sagt, es sei vorbestraft, dann frage ich erst mal warum und jage die Person nicht gleich zum Teufel.
Ich mache zwischen verheimlichen und lügen schon einen Unterschied. Wobei es sicher auch Dinge gibt, die man wenn man sich gut kennt nicht verheimlichen sollte. Aber anlügen geht in meinen Augen gar nicht.
Also ich denke man merkt mir sehr schnell an, dass ich sehr tolerant bin. Und in der Regel sind die ersten Gespräche die man führt ja auch nicht über Religion, die eigene Sexualität oder etwas in dieser Richtung. Aber wenn man mich so gut kennt, dass diese Themen zur Sprache kommen, dann kennt man mich gut genug um zu wissen, das man mich nicht anlügen muss.
Annalike
Aber wenn man jemanden den man näher kennen lernt belügt, dann nimmt man in Kauf, dass sich der andere verarscht fühlt. Vielleicht sprechen wir auch über unterschiedliche Dinge. Ich spreche nicht davon, dass mir jemand sagt er habe eine Hose bei H&M gekauft und dabei ist sie vom Kick. Das ist schwindeln und wenn ich so was rausbekommen würde, würde ich wahrscheinlich pikiert schauen und lachen, weil ich es albern finden würde, so etwas zu erzählen. Aber einen falschen Namen, eine falsche Religion etc. zu nennen hat schon noch mal einen anderen Charakter. Ganz abgesehen davon ist ja davon auszugehen, dass eine bewusste Lüge irgendwann auffliegt und dann wird es wohl wirklich peinlich und auch ärgerlich. Auf die Art verliert man durch Lügen Freunde und schafft sich keine.
Mit dem zweiten Absatz den Du zitiert hast meinte ich, dass es in der Biographie oder der Familiengeschichte einer Person nur sehr wenig Dinge geben kann, die so schwerwiegend für mich wären, dass ich mit dieser Person deshalb nicht befreundet sein möchte. Sprich, wenn man mir von diesen Dingen erzählen würde, würde ich mit der Person nichts mehr zu tun haben wollen. Aber wie gesagt, dies sind sehr, sehr wenige Dinge. Bei den meisten Dingen die jemand „angestellt“ hat, würde ich nach dem Warum fragen, bevor ich urteile. Ein Beispiel zur Verdeutlichung: wenn mir jemand sagt, es sei vorbestraft, dann frage ich erst mal warum und jage die Person nicht gleich zum Teufel.
Ich mache zwischen verheimlichen und lügen schon einen Unterschied. Wobei es sicher auch Dinge gibt, die man wenn man sich gut kennt nicht verheimlichen sollte. Aber anlügen geht in meinen Augen gar nicht.
Also ich denke man merkt mir sehr schnell an, dass ich sehr tolerant bin. Und in der Regel sind die ersten Gespräche die man führt ja auch nicht über Religion, die eigene Sexualität oder etwas in dieser Richtung. Aber wenn man mich so gut kennt, dass diese Themen zur Sprache kommen, dann kennt man mich gut genug um zu wissen, das man mich nicht anlügen muss.
Annalike
Ja natürlich gibt es Grenzen, aber ich finde solange es nicht mit der Absicht geschieht andere zu verarschen und jemand nur aus persönlichem oder charakterlichen Gründen (und hier muss keine Religion oder ähnliches im Spiel sein) ohne böse Absicht andere vorsätzlich belügt oder ihnen vorgaukelt etwas zu sein was derjenige nicht ist, sollte man wenigstens versuchen zu verstehen ohne zu verurteilen, dass dieser jemand nicht so stark, rebellisch oder selbstbewusst ist. Und selbst wenn diese Gründe einen nicht einleuchten oder plausibel sind.
Aber wenn man jemanden den man näher kennen lernt belügt, dann nimmt man in Kauf, dass sich der andere verarscht fühlt. Vielleicht sprechen wir auch über unterschiedliche Dinge. Ich spreche nicht davon, dass mir jemand sagt er habe eine Hose bei H&M gekauft und dabei ist sie vom Kick. Das ist schwindeln und wenn ich so was rausbekommen würde, würde ich wahrscheinlich pikiert schauen und lachen, weil ich es albern finden würde, so etwas zu erzählen. Aber einen falschen Namen, eine falsche Religion etc. zu nennen hat schon noch mal einen anderen Charakter. Ganz abgesehen davon ist ja davon auszugehen, dass eine bewusste Lüge irgendwann auffliegt und dann wird es wohl wirklich peinlich und auch ärgerlich. Auf die Art verliert man durch Lügen Freunde und schafft sich keine.
Novanna
Ein anderer Name ist bei Bekannten oder Freunden unwahrscheinlich, kann aber durchaus möglich sein. Eine andere Religion zähle ich zu den Gründen, die schwerwiegender und vermutlich auch plausibler sind. Du musst auch bedenken, das jemand (auch wenn es Bekannte oder "enge“ Freunde sind) bei so etwas bestimmt einen guten Grund hat es dir zu verschweigen. Er tut das sicher nicht, um dich zu verarschen, sondern aus Angst und weil er schon schlechte Erfahrungen bezüglich seiner Religion mit der Gesellschaft gemacht hat. Eigentlich hat es sogar gar nichts mit dir zutun, auch wenn er dich deswegen vorsätzlich anlügt.
Das ist wieder so eine Sache. Was würdest du denn machen, wenn jemand dich als ihr noch Bekannte wart und euch nicht so gut kanntet, angelogen hat und diese Lüge auch aufrecht gehalten hat, du es aber, wenn ihr euch näher kennen gelernt habt, herausfindest? Würdest du ihn auch sofort die Freundschaft kündigen?
Das ist wieder so eine Sache. Was würdest du denn machen, wenn jemand dich als ihr noch Bekannte wart und euch nicht so gut kanntet, angelogen hat und diese Lüge auch aufrecht gehalten hat, du es aber, wenn ihr euch näher kennen gelernt habt, herausfindest? Würdest du ihn auch sofort die Freundschaft kündigen?
Tifla
Beitrag #33, verfasst am 29.05.2010 | 15:51 Uhr
Gehen wir jetzt wirklich mal von schwerwiegenderen Lügen aus, beispielsweise bezüglich Religion, Sexualität etc. Wenn ich jemanden so gut kenne, dass ich ihn wirklich schon zum Freundeskreis zähle, oder zum nahen Bekanntenkreis und diese Person die Lüge die ganze Zeit aufrecht erhält und nicht beichtet, so bald man bemerkt, dass es sich zu einer Freundschaft entwickelt und ich dann hinter diese Lüge kommen, jap, ich denke die Freundschaft wäre sehr wahrscheinlich vorbei. Denn ich wäre erstens maßlos enttäuscht, zweitens wütend und drittens würde es mir sehr schwer fallen dieser Person in Zukunft noch etwas zu glauben. Die Basis einer Freundschaft wäre zerstört. Ich würde mir vielleicht die Gründe anhören, aber das Resultat würde es wahrscheinlich nicht ändern. Einfach weil ich die Basis zerstört sehen würde. Wenn jemand gleich zu Beginn beichten würde, dann wäre es vielleicht etwas anderes. Aber wenn ich bei wichtigen Dingen bewusst belogen werde und der andere diese Lüge aufrecht erhält, dann kann es mit der Freundschaft und dem Vertrauen nicht wirklich weit her sein.
Beiträge: 889
Rang: Kolumnenschreiber
Schreibwerkstättler
Beitrag #34, verfasst am 29.05.2010 | 16:09 Uhr
Interessant, dass offenbar die frühe Erfahrung, nirgendwo dazuzupassen, sowohl die Reaktion hervorbringt, sich sowas in Zukunft zu ersparen, als auch die Reaktion, besonders entschieden zu sich und seinen Eigenheiten zu stehen.
Ich bin selbst von klein auf ziemlich schnell (und meist unangenehm) aufgefallen, allein schon, weil ich, als die Natur die Motorik verteilt hat, daneben gegriffen habe und bis heute so manches an sozialen Spielregeln, was die meisten intuitiv beherrschen, pauken muss wie Mathegleichungen. Dazu kamen ein paar freakige Interesseren und später noch ein paar grundlegendere Identitätsfragen, bei denen ich mich erstmal ausprobieren muss(te), um meinen Weg zu finden.
Gerade dadurch bin ich heute ziemlich locker im Umgang mit Schubladendenken und Vorurteilen. Ich bin vor einigen Jahren in eine größere Stadt gezogen, wo eh gleich eine ganz andere Vielfalt herrscht als in der Kleinstadt, aus der ich komme, und habe mit der Zeit auch eine Menge Leute getroffen, die absolut nicht engstirnig sind - und mir ihrerseits selbst das eine oder andere Vorurteil ausgetrieben haben ;) Die eigenen Vorurteile werden einem ja meist erst bewusst, wenn sie widerlegt werden.
Die einzige Frage, die ich noch vor kurzem wirklich gehasst habe, war "Der, die oder das Melmoth?" Das beantworten zu müssen, habe ich mich manchmal drumrum manövriert, wie es nur ging. Aber inzwischen bin ich selbst da recht gelassen. Die meisten Leute schätzen mich intuitiv irgendwie ein - und das durchaus unterschiedlich - und das ist okay so (egal, wie die Einschätzung ausfällt). Aber wenn mich einer ausdrücklich fragt, kriegt er nun eben eine Antwort - die je nach Person und Art der Frage humorvoll oder etwas komplizierter ausfallen kann und bei Leuten, die mir wirklich blöd kommen, schlichtweg "geht dich nichts an" lautet.
Ich kann nur für mich sprechen, aber ich habe den Eindruck, ich fahr recht gut damit. Denn obwohl ich des öfteren mal zwischen allen Stühlen stehe, habe ich oft weniger Ärger mit meinen Mitmenschen als extrem vorsichtige und angepasste Leute aus meiner Umgebung. Was Vargrs Theorie bestätigen würde, dass viele gar nicht so ein Problem mit wem haben, der einfach sein Ding macht, solange er andere ihr Ding machen lässt.
Aber ich kenne halt auch Leute, die einfach nur noch in Ruhe gelassen werden wollen, ob sie dafür Selbstzensur betreiben müssen oder nicht. Und ich denke, manche Antworten hier im Thread haben mir ein bisschen geholfen, das aus einer anderen Perspektive zu sehen.
@Rune: Es war nicht allzu viel Gelegenheit, da nach Einzelheiten zu fragen, weil ziemlich schnell Streit entstand und ich schon halb auf dem Weg zum Bahnhof war, aber was ich mitbekommen hatte, waren so private Kauf- und Verkaufgeschichten. Er meint, jemand, der seine Kamera, seinen Computerzubehör oder sonstwas verkaufen will, würde sie ihm sonst vielleicht nicht verkaufen - oder ihm nichts abkaufen - weil man mit ausländischem Namen gleich für einen Betrüger gehalten würde. Auf Ämtern etc. schien er zu bedauern, dass man das nicht machen kann, denn da würden die Leute mit einem sprechen wie mit einem Idioten. Keine Ahnung, ob das ein regionales oder auch Generationenroblem ist...? Wenn ich mich für jemands Kleinanzeigen interessiert habe oder früher mal selbst Nachhilfe (in Deutsch *g*) angeboten habe, hat mich noch keiner wegen des Namens für einen Betrüger oder für unfähig gehalten. Aber je nach Umfeld mag das eventuell anders aussehen.
@Annalike: Danke für die Offenheit, das mal aus der Innenperspektive zu erklären. Nachfühlen kann ich das zwar nur begrenzt, weil es mir persönlich einfach nicht sonderlich nahe geht, was mehr oder weniger fremde Leute wohl von mir denken, aber mir ist bewusst, dass das einfach Veranlagung ist.
Aber auch wenn’s für mich nichts wäre, denke ich, mit dem Wissen verstehe ich es besser bei anderen. Und beurteilt werden Lügen bei mir eh nach der Absicht: Wenn jemand dem anderen damit nicht schaden und ihn verarschen will (was ich sowohl bei dir als auch bei dem Fall, den ich kenne, ausschließe), sondern einfach Angst hat, nun gut - ist schade, wenn die Angst unbegründet ist, aber zumindest für mich kein Verbrechen.
Ich bin selbst von klein auf ziemlich schnell (und meist unangenehm) aufgefallen, allein schon, weil ich, als die Natur die Motorik verteilt hat, daneben gegriffen habe und bis heute so manches an sozialen Spielregeln, was die meisten intuitiv beherrschen, pauken muss wie Mathegleichungen. Dazu kamen ein paar freakige Interesseren und später noch ein paar grundlegendere Identitätsfragen, bei denen ich mich erstmal ausprobieren muss(te), um meinen Weg zu finden.
Gerade dadurch bin ich heute ziemlich locker im Umgang mit Schubladendenken und Vorurteilen. Ich bin vor einigen Jahren in eine größere Stadt gezogen, wo eh gleich eine ganz andere Vielfalt herrscht als in der Kleinstadt, aus der ich komme, und habe mit der Zeit auch eine Menge Leute getroffen, die absolut nicht engstirnig sind - und mir ihrerseits selbst das eine oder andere Vorurteil ausgetrieben haben ;) Die eigenen Vorurteile werden einem ja meist erst bewusst, wenn sie widerlegt werden.
Die einzige Frage, die ich noch vor kurzem wirklich gehasst habe, war "Der, die oder das Melmoth?" Das beantworten zu müssen, habe ich mich manchmal drumrum manövriert, wie es nur ging. Aber inzwischen bin ich selbst da recht gelassen. Die meisten Leute schätzen mich intuitiv irgendwie ein - und das durchaus unterschiedlich - und das ist okay so (egal, wie die Einschätzung ausfällt). Aber wenn mich einer ausdrücklich fragt, kriegt er nun eben eine Antwort - die je nach Person und Art der Frage humorvoll oder etwas komplizierter ausfallen kann und bei Leuten, die mir wirklich blöd kommen, schlichtweg "geht dich nichts an" lautet.
Ich kann nur für mich sprechen, aber ich habe den Eindruck, ich fahr recht gut damit. Denn obwohl ich des öfteren mal zwischen allen Stühlen stehe, habe ich oft weniger Ärger mit meinen Mitmenschen als extrem vorsichtige und angepasste Leute aus meiner Umgebung. Was Vargrs Theorie bestätigen würde, dass viele gar nicht so ein Problem mit wem haben, der einfach sein Ding macht, solange er andere ihr Ding machen lässt.
Aber ich kenne halt auch Leute, die einfach nur noch in Ruhe gelassen werden wollen, ob sie dafür Selbstzensur betreiben müssen oder nicht. Und ich denke, manche Antworten hier im Thread haben mir ein bisschen geholfen, das aus einer anderen Perspektive zu sehen.
@Rune: Es war nicht allzu viel Gelegenheit, da nach Einzelheiten zu fragen, weil ziemlich schnell Streit entstand und ich schon halb auf dem Weg zum Bahnhof war, aber was ich mitbekommen hatte, waren so private Kauf- und Verkaufgeschichten. Er meint, jemand, der seine Kamera, seinen Computerzubehör oder sonstwas verkaufen will, würde sie ihm sonst vielleicht nicht verkaufen - oder ihm nichts abkaufen - weil man mit ausländischem Namen gleich für einen Betrüger gehalten würde. Auf Ämtern etc. schien er zu bedauern, dass man das nicht machen kann, denn da würden die Leute mit einem sprechen wie mit einem Idioten. Keine Ahnung, ob das ein regionales oder auch Generationenroblem ist...? Wenn ich mich für jemands Kleinanzeigen interessiert habe oder früher mal selbst Nachhilfe (in Deutsch *g*) angeboten habe, hat mich noch keiner wegen des Namens für einen Betrüger oder für unfähig gehalten. Aber je nach Umfeld mag das eventuell anders aussehen.
@Annalike: Danke für die Offenheit, das mal aus der Innenperspektive zu erklären. Nachfühlen kann ich das zwar nur begrenzt, weil es mir persönlich einfach nicht sonderlich nahe geht, was mehr oder weniger fremde Leute wohl von mir denken, aber mir ist bewusst, dass das einfach Veranlagung ist.
Aber auch wenn’s für mich nichts wäre, denke ich, mit dem Wissen verstehe ich es besser bei anderen. Und beurteilt werden Lügen bei mir eh nach der Absicht: Wenn jemand dem anderen damit nicht schaden und ihn verarschen will (was ich sowohl bei dir als auch bei dem Fall, den ich kenne, ausschließe), sondern einfach Angst hat, nun gut - ist schade, wenn die Angst unbegründet ist, aber zumindest für mich kein Verbrechen.
"Was immer ihr von der Welt sagt: es sind Worte. Das heißt: es ist nicht wahr." - Gustav Landauer
Novanna
@ Tifla Ok, jetzt wird alles theoretisch. Gut, sagen wir mal dieser Peron weiß um deine Einstellung und gerade deswegen hat er Angst es dir zu beichten, wenn der Basis-Phase überwunden ist? Und ich meine gerade, wenn es dir nachdem ihr euch näher kennengelernt habt, (was auch immer) beichtet, heißt es doch, dass er dir sehr vertraut, obwohl er Angst hat oder sich schämt.
@ Melmoth Was meinst du mit Offenheit und bei mir? Ich würde mich im Net niemals so öffentlich äußern, wenn es nicht theoretisch wäre. Das hat alles doch gar nicht wirklich mit mir zutun. Auch wenn ich lieber eine überaus gesunde Portion Abstand zu den Menschen halte, und nicht jeden alles erzähle (erst Recht nicht im Net), so rede ich auch niemanden nach dessen Mund und stehe eigentlich schon zu mir selbst, deswegen falle ich aus den Rahmen wie jede andere hier auch. Aber trotzdem verstehe ich die Menschen, die anders handeln. Und glaub mir ich mache mich gerne über meine Familie und Freunde lustig, aber nicht im bösen Sinne, obwohl eigentlich doch.
@ Melmoth Was meinst du mit Offenheit und bei mir? Ich würde mich im Net niemals so öffentlich äußern, wenn es nicht theoretisch wäre. Das hat alles doch gar nicht wirklich mit mir zutun. Auch wenn ich lieber eine überaus gesunde Portion Abstand zu den Menschen halte, und nicht jeden alles erzähle (erst Recht nicht im Net), so rede ich auch niemanden nach dessen Mund und stehe eigentlich schon zu mir selbst, deswegen falle ich aus den Rahmen wie jede andere hier auch. Aber trotzdem verstehe ich die Menschen, die anders handeln. Und glaub mir ich mache mich gerne über meine Familie und Freunde lustig, aber nicht im bösen Sinne, obwohl eigentlich doch.
Tifla
Beitrag #36, verfasst am 29.05.2010 | 16:42 Uhr
Wenn die betreffende Person es mir von sich aus beichten würde, dann sind die Chancen sehr hoch, dass ich mir die Gründe anhöre und versuche der Person noch eine Chance zu geben. Ob ich es schaffe dieser Person wirklich noch etwas zu glauben hängt wahrscheinlich davon ab, in was gelogen wurde. Wenn ich aber selber dahinter kommen würde, wäre meine Reaktion sicher härter und wahrscheinlich auch entgültiger. Beichten wenn man etwas verbockt hat ist immer besser, als es darauf anzulegen aufzufliegen.
Novanna
Das sind ja harte Fronten hier.
Tifla
Beitrag #38, verfasst am 29.05.2010 | 17:33 Uhr
Annalike
Es kommt sicher darauf an, welche Grundsätze man für sich selber hat.
Das sind ja harte Fronten hier.
Es kommt sicher darauf an, welche Grundsätze man für sich selber hat.
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Schreibwerkstättler
Schreibwerkstatt-Autor
Beitrag #39, verfasst am 29.05.2010 | 17:37 Uhr
Wenn ich in jedem Schmierblatt (und auch einem renomierten Wissenschaftsmagazin) lese, dass jeder Mensch mindestens ein paar Mal pro Tag lügt, dann stellt sich mir die Frage, ob man Lügen so abwertend betrachten sollte.
Offensichtlich gehört es zur ganz normalen menschlichen Interaktion dazu.
Offensichtlich gehört es zur ganz normalen menschlichen Interaktion dazu.
Meine Romane
Rebellion der Synthetiker: http://www.amazon.de/Rebellion-Synthetiker-Angela-Fleischer/dp/3943795268
Vagabunden des Alls: http://www.amazon.de/Vagabunden-des-Alls-ebook/dp/B007QY63PY
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Novanna
@ Tifla Vermutlich dient es nur zu deinem eigenen Schutz, auch wenn jemand dich nicht böswillig anlügt, aber auf keinem Fall hilfst du diejenigen mit sich selbst zu Recht zukommen und bestätigst nur seine Vermutungen, wenn du ihn fallen lässt. Eigentlich machst du die Situation für ihn sogar noch schlimmer, wenn ich das so sagen darf.
Tifla
Beitrag #41, verfasst am 29.05.2010 | 17:49 Uhr
@ Darth Pevra: Naja, Annalike und ich hatten ja nicht über diese kleinen, möglicherweise oft vorkommenden Lügen gesprochen. Es geht nicht darum, dass jemand sagt „ich hab drei Würstchen gegessen“, obwohl es vier waren ...
@ Annalike: Möglich das ich ihm damit nicht helfe. Aber wenn er sich in seinen Vermutungen bestätigt fühlt, dann irrt er. Denn er wird von mir sicher nicht fallen gelassen, wegen dem wovor er Angst hatte, sondern weil er mich bei grundlegenden und wichtigen Dingen angelogen und somit mein Vertrauen in ihn kaputt gemacht hat. Ich verurteile ihn nicht auf Grund von Vorurteilen, sondern reagiere auf ein Verhalten mir gegenüber. Und wie gesagt, wenn eine Person beichtet sieht die Sache wahrscheinlich anders aus.
@ Annalike: Möglich das ich ihm damit nicht helfe. Aber wenn er sich in seinen Vermutungen bestätigt fühlt, dann irrt er. Denn er wird von mir sicher nicht fallen gelassen, wegen dem wovor er Angst hatte, sondern weil er mich bei grundlegenden und wichtigen Dingen angelogen und somit mein Vertrauen in ihn kaputt gemacht hat. Ich verurteile ihn nicht auf Grund von Vorurteilen, sondern reagiere auf ein Verhalten mir gegenüber. Und wie gesagt, wenn eine Person beichtet sieht die Sache wahrscheinlich anders aus.
Novanna
Gut dann versuch mal mit deiner Reaktion diejenigen so etwas deutlich zu machen. Dass du ihm die Freundschaft kündigst nicht weil seine Vermutungen sich bestätigen, sondern weil er nicht ehrlich zu dir war. Denkst du er wird dir glauben?
Tifla
Beitrag #43, verfasst am 29.05.2010 | 18:17 Uhr
Ich würde ihm meine Gründe sicher genau darlegen. Aber unterm Strich wird er das glauben was er glauben möchte, wie bei jeder selbsterfüllenden Probezeihung. Wirklich rauskommen aus einem solchen Verhalten, kommen solche Leute nur, wenn es in ihrem Kopf selber klick macht. Was es ja tun würde, wenn die Person von sich aus kommen und beichten würde. Wenn es aber nicht klick macht und man sich immer weiter in die Angst vor Vorurteilen vergräbt, dann wird sich niemals etwas ändern. Man wird immer wieder auf die selbe Art auf die Nase fallen. Und sich natürlich auch immer weiter bestätigt fühlen. Eine Veränderung beginnt jedoch erst mal im eigenen Kopf, außenstehende Personen können dann vielleicht unterstützen, aber die Entscheidung sich nicht immer in der Opferrolle sehen zu wollen und sich aus eingeredeter Angst zu verstellen, muss von einem selber kommen.
Novanna
Genau und deswegen finde ich es falsch gleich mit jemanden so hart ins Gericht zu fahren und ihm deswegen gleich mit Freundschaftskündigung zu drohen. Dann wird derjenige wahrscheinlich in seinem alten Muster zurückfallen.
Bei den Leuten, bei denen keinen Klick gibt (bei manchen macht es das ja nie), kann man durch gutes Beispiel und Ehrlichkeit versuchen das deutlich zu machen und sie ermutigen. Aber selbst die sollte man nicht verurteilen oder ihnen ausweichen. Ich meine die haben doch auch ihre Motive, warum sie so sind und handeln. Und schaden wollten sie sicherlich keinen, aber durch so ein Verhalten schadet man ihnen.
Bei den Leuten, bei denen keinen Klick gibt (bei manchen macht es das ja nie), kann man durch gutes Beispiel und Ehrlichkeit versuchen das deutlich zu machen und sie ermutigen. Aber selbst die sollte man nicht verurteilen oder ihnen ausweichen. Ich meine die haben doch auch ihre Motive, warum sie so sind und handeln. Und schaden wollten sie sicherlich keinen, aber durch so ein Verhalten schadet man ihnen.
Beiträge: 889
Rang: Kolumnenschreiber
Schreibwerkstättler
Beitrag #45, verfasst am 29.05.2010 | 18:53 Uhr
Annalike
Ich meinte einfach nur, zu sagen: "ja, mach ich selbst so" und die Gründe darzulegen.
@ Melmoth Was meinst du mit Offenheit und bei mir?
Ich meinte einfach nur, zu sagen: "ja, mach ich selbst so" und die Gründe darzulegen.
"Was immer ihr von der Welt sagt: es sind Worte. Das heißt: es ist nicht wahr." - Gustav Landauer
Tifla
Beitrag #46, verfasst am 29.05.2010 | 18:54 Uhr
@ Annalike: Weißt Du, das Problem ist, dass ich keine Freundschaft mit jemandem haben kann und möchte, dem ich nicht vertrauen kann. Und wenn ich in etwas Grundlegendem angelogen wurde, dann habe ich kein Vertrauen mehr. Das ist genau so, als ob mich mein Partner/Partnerin betrogen hätte, das Vertrauen ist weg und somit die Basis. Und besonders Leute bei denen es eben nicht klick macht möchte ich nicht zum Freund oder zur Freundin haben. Denn dann besteht ja die Gefahr, dass dies immer wieder passiert. Und eine solche geduckte Lebenseinstellung hat ja auch noch Auswirkungen auf andere Bereiche des Lebens. Solche Leute werden sich auch schwer tun zu ihrer Meinung zu stehen und sind oft das, was ich als Mitläufer bezeichnen würde. Ich würde immer hinter meinen Freunden stehen (von ein paar kleinen Ausnahmen abgesehen) und das auch öffentlich. Aber das erwarte ich eben auch von meinen Freunden und es ist doch sehr fraglich, ob jemand der nicht mal zu sich selber stehen kann, öffentlich in manchen Situationen hinter mir steht. Da ist mir das Risiko zu groß, wenn ich ehrlich. Das hilft vielleicht den Leuten nicht, aber mir. Denn ohne Vertrauen, Verlässlichkeit und Ehrlichkeit funktioniert meiner Meinung nach eine Freundschaft nicht.
Novanna
Tifla
Ja kann ich in deinem Fall nachvollziehen. Die Angst davor (noch mal) enttäuscht zu werden, und deswegen gleich aus Vorsicht bzw. Selbstschutz die Freundschaft zu kündigen.
Bei die anderen Punkte teile ich zwar nicht deiner Meinung, aber lass uns mal hierauf einigen, dass jeder nur versucht sich selbst soweit wie möglich vor seinen Ängsten zu schützen, nur mit unterschiedlichen Wegen und Methoden.
@ Annalike: Weißt Du, das Problem ist, dass ich keine Freundschaft mit jemandem haben kann und möchte, dem ich nicht vertrauen kann. Und wenn ich in etwas Grundlegendem angelogen wurde, dann habe ich kein Vertrauen mehr. Das ist genau so, als ob mich mein Partner/Partnerin betrogen hätte, das Vertrauen ist weg und somit die Basis. Und besonders Leute bei denen es eben nicht klick macht möchte ich nicht zum Freund oder zur Freundin haben. Denn dann besteht ja die Gefahr, dass dies immer wieder passiert.
Ja kann ich in deinem Fall nachvollziehen. Die Angst davor (noch mal) enttäuscht zu werden, und deswegen gleich aus Vorsicht bzw. Selbstschutz die Freundschaft zu kündigen.
Bei die anderen Punkte teile ich zwar nicht deiner Meinung, aber lass uns mal hierauf einigen, dass jeder nur versucht sich selbst soweit wie möglich vor seinen Ängsten zu schützen, nur mit unterschiedlichen Wegen und Methoden.
Tifla
Beitrag #48, verfasst am 29.05.2010 | 19:20 Uhr
Ja, ich denke das ist ein wahres Wort von Dir. 🙂
Beiträge: 1801
Rang: Ultrahardcoreblogger
Beitrag #49, verfasst am 29.05.2010 | 21:57 Uhr
Hallo
Hmm...weites Feld dass man so eigentlich gar nicht beantworten kann.
In DEINEM konkreten Fall, würde ich da mal nicht bejahn denn das würde ja bedeuten, dass du in deinen Freiheiten gegenüber "deutscheren Deutschen" beschnitten wirst.
Das ist ja schwachsinn... warum solltest du zu allem ja und amen sagen müssen? Du hast ja nichts falsch gemacht...
Dennoch... es ist so eine Sache...
Wir achten bei "unseren" Kindern immer darauf, dass sie sich recht angepasst benehmen. Das liegt n icht nur daran, dass sie sonst überhaupt keinen Plan für ihre Handlungen hätten sondern auchdaran, dass bei ihnen 10mal so genau hingekuckt wird
Wenn du genau Buch führst, kannst du aus jedem Menschen ein absolutes Scheusal machen...wenn man alle "vergehen" dokumentiert... (hat sich m auto aufgeregt, bei rot über die ampel, lästert über kollegen, spickt in der klassenarbeit usw.)
Das sind Sachen, die JEDER mal macht... Aber zumindest bei UNSEREN Kindern merkt man sich das, weil man da Probleme erwartet...
Wenn wir da nicht hinterher suind, dass die regeln so genau wie möglich einhalten, werden die von der schule geschmissen (und schlimmeres...), weil bei denen alle ein elefantengeächtnis haben
Das könnte bei Ausländern oder Leuten mit Migrationshintergrund auch so sein
Also es ist eigentlich unfair... aber es spiegelt wohl ein Stück weit realität wieder, dass man bei leuten, von denen man eh negatives erwartet, das negative schneller sieht und sich FREUT; wenn man das sanktionieren kann (ich habs ja gleich gesagt)
In gewissem rahmnalso ja... besser vorauseilender gehorsam wenn es wahrscheinlich ist, dass die umwelt nach negativem sucht
Das ist nicht schön.. aber ich habe sehr oft gesehen wie man Kinder wegen totalem quatsch zur sau macht, den JEDER macht.. aber bei denen kuckt man halt hin und wenn man hinkuckt, kann so ziemlich alles üble konsequenzen haben...
kommt immer auf die umstände an, denn nicht immer ist das umfeld so intolerant und negativ
LG
Hmm...weites Feld dass man so eigentlich gar nicht beantworten kann.
In DEINEM konkreten Fall, würde ich da mal nicht bejahn denn das würde ja bedeuten, dass du in deinen Freiheiten gegenüber "deutscheren Deutschen" beschnitten wirst.
Das ist ja schwachsinn... warum solltest du zu allem ja und amen sagen müssen? Du hast ja nichts falsch gemacht...
Dennoch... es ist so eine Sache...
Wir achten bei "unseren" Kindern immer darauf, dass sie sich recht angepasst benehmen. Das liegt n icht nur daran, dass sie sonst überhaupt keinen Plan für ihre Handlungen hätten sondern auchdaran, dass bei ihnen 10mal so genau hingekuckt wird
Wenn du genau Buch führst, kannst du aus jedem Menschen ein absolutes Scheusal machen...wenn man alle "vergehen" dokumentiert... (hat sich m auto aufgeregt, bei rot über die ampel, lästert über kollegen, spickt in der klassenarbeit usw.)
Das sind Sachen, die JEDER mal macht... Aber zumindest bei UNSEREN Kindern merkt man sich das, weil man da Probleme erwartet...
Wenn wir da nicht hinterher suind, dass die regeln so genau wie möglich einhalten, werden die von der schule geschmissen (und schlimmeres...), weil bei denen alle ein elefantengeächtnis haben
Das könnte bei Ausländern oder Leuten mit Migrationshintergrund auch so sein
Also es ist eigentlich unfair... aber es spiegelt wohl ein Stück weit realität wieder, dass man bei leuten, von denen man eh negatives erwartet, das negative schneller sieht und sich FREUT; wenn man das sanktionieren kann (ich habs ja gleich gesagt)
In gewissem rahmnalso ja... besser vorauseilender gehorsam wenn es wahrscheinlich ist, dass die umwelt nach negativem sucht
Das ist nicht schön.. aber ich habe sehr oft gesehen wie man Kinder wegen totalem quatsch zur sau macht, den JEDER macht.. aber bei denen kuckt man halt hin und wenn man hinkuckt, kann so ziemlich alles üble konsequenzen haben...
kommt immer auf die umstände an, denn nicht immer ist das umfeld so intolerant und negativ
LG
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