FanFiktion.de - Forum / Freie Arbeiten – Prosa - Fantasy / [Diskussion] Lieber gute Idee oder schlechter Schreibstil?
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Heini
Beitrag #51, verfasst am 08.04.2012 | 18:54 Uhr
Mal abgesehen davon, das ich finde, bei der Fülle an geschichten die es schon gibt, ist es unmöglich eine brand neue Idee zu finden, würde ich sagen, lieber eine Geschichte voller Klischees, die gut geschrieben ist.
Was bringt einem eine brand neue Geschichte, wenn man sich nicht hineinversetzen und sich die Welt vorstellen kann?
MfG
Was bringt einem eine brand neue Geschichte, wenn man sich nicht hineinversetzen und sich die Welt vorstellen kann?
MfG
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Rang: Bilderbuchbetrachter
Beitrag #52, verfasst am 17.04.2012 | 15:06 Uhr
So manche gute Idee ist leider in einem schlechten Erzählstil kaputt gegangen.
Gute Ideen sind immer gut, aber wenn man es falsch rüber bringt ist es da nicht sehr viel besser.
Ich finde also eine alte Idee in gutem Schreibstil besser.
Gute Ideen sind immer gut, aber wenn man es falsch rüber bringt ist es da nicht sehr viel besser.
Ich finde also eine alte Idee in gutem Schreibstil besser.
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Beitrag #53, verfasst am 03.08.2014 | 19:18 Uhr
Wenn ich in eine Geschichte hineinlese und sofort nach den ersten paar Sätzen merke : dieser Schreibstil ist grauenhaft! Dann lese ich erst gar nicht weiter, so gut die Idee auch ist. Ich finde durch einen schlechten Schreibstil kann man sich die besten Ideen richtig vermiesen und wenn mir ein Schreibstil nicht gefällt ist es mir auch herzlich egal ob die Idee hinter der Geschichte jetzt gut ist oder nicht. Es macht mir einfach keinen Spaß schlecht geschriebene Geschichten zu lesen...
Nun ja... Dann lieber Klicheegeschichten mit einigen eigenen Ideen, als ein grottenschlechter Schreibstil. Damit kann ich wirklich nichts anfangen
Nun ja... Dann lieber Klicheegeschichten mit einigen eigenen Ideen, als ein grottenschlechter Schreibstil. Damit kann ich wirklich nichts anfangen
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Rang: Literaturgott
Beitrag #54, verfasst am 09.08.2014 | 19:32 Uhr
Mus
Eindeutig. Es gibt einige Storys, egal ob hier oder 'real' als Buch, die kann ich einfach nicht lesen, weil die Umsetzung echt...grauenhaft ist. Zu viele Rechtschreibfehler, schlechter Stil, der an sich tolle Plot total 'verhunzt'...tut mir Leid.
Da les ich lieber 50mal 'Mauerblümchen Meets Playboy' (was mir allmählich zum Halse raushängt, als zB 'Mafiosi meets Gangsterbraut' im schlechte Schreibstil.
So manche gute Idee ist leider in einem schlechten Erzählstil kaputt gegangen.
Gute Ideen sind immer gut, aber wenn man es falsch rüber bringt ist es da nicht sehr viel besser.
Ich finde also eine alte Idee in gutem Schreibstil besser.
Eindeutig. Es gibt einige Storys, egal ob hier oder 'real' als Buch, die kann ich einfach nicht lesen, weil die Umsetzung echt...grauenhaft ist. Zu viele Rechtschreibfehler, schlechter Stil, der an sich tolle Plot total 'verhunzt'...tut mir Leid.
Da les ich lieber 50mal 'Mauerblümchen Meets Playboy' (was mir allmählich zum Halse raushängt, als zB 'Mafiosi meets Gangsterbraut' im schlechte Schreibstil.
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Rang: Buchstabierer
Beitrag #55, verfasst am 02.09.2014 | 15:18 Uhr
Für mich persönlich ist ein schlechter Schreibstil kein Verbrechen und solange es sich noch aushalten lässt kann man sowas schon lesen, wenn die Idee gut ist ... aber mit Grammatik- und vor allem Rechtschreibfehlern komm ich halt einfach gar nicht zurecht ... und eine Story, und mag sie noch so gut sein, zerbricht schnell an sowas ...
Andererseits bringt ein guter Schreibstil auch nichts, wenn es die Idee halt einfach schon hundert mal gegeben hat ... Abgesehen davon lese ich vor allem Humorvolles und auch Parodien, ein Genre das, meiner Meinung nach, vor allem durch Originalität überzeugt ... Und mit, um es mit den Worten von Kari auszudrücken, "Mauerblümchen Meets Playboy" kann ich absolout gar nichts anfangen ...
Fazit: wenn ich die Wahl zwischen dem einen und dem anderen hätte würde ich lieber gar nichts lesen ... Zum Glück ist dem aber nicht so ...
Was ich als letztes noch sagen will ist dass es die gute Idee eher verdient hätte gelesen zu werden, denn einen guten Schreibstil hat man, oder man eignet ihn sich an ... Ideen hat man oder eben nicht ... wenn aber kein Schwein meine Story lesen würde, dann würde ich irgendwann den Mut verlieren und alles hinschmeißen und das mit dem Schreiben aufgeben ... und so verliert man die Leute mit potential in einer Gemeinschaft von Autoren, wie wir sie hier haben und früher oder später geht alles den Bach runter ... und da soll sich nochmal über Mary-Sue-Schreiber aufregen ...
Andererseits bringt ein guter Schreibstil auch nichts, wenn es die Idee halt einfach schon hundert mal gegeben hat ... Abgesehen davon lese ich vor allem Humorvolles und auch Parodien, ein Genre das, meiner Meinung nach, vor allem durch Originalität überzeugt ... Und mit, um es mit den Worten von Kari auszudrücken, "Mauerblümchen Meets Playboy" kann ich absolout gar nichts anfangen ...
Fazit: wenn ich die Wahl zwischen dem einen und dem anderen hätte würde ich lieber gar nichts lesen ... Zum Glück ist dem aber nicht so ...
Was ich als letztes noch sagen will ist dass es die gute Idee eher verdient hätte gelesen zu werden, denn einen guten Schreibstil hat man, oder man eignet ihn sich an ... Ideen hat man oder eben nicht ... wenn aber kein Schwein meine Story lesen würde, dann würde ich irgendwann den Mut verlieren und alles hinschmeißen und das mit dem Schreiben aufgeben ... und so verliert man die Leute mit potential in einer Gemeinschaft von Autoren, wie wir sie hier haben und früher oder später geht alles den Bach runter ... und da soll sich nochmal über Mary-Sue-Schreiber aufregen ...
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Rang: Zeitungskorrespondent
Das ist eine schwere Frage.
Warum ist das eine schwere Frage? Weil ich, bevor ich mir ein Buch kaufe, ich mir anschaue, ob zum einen mir die Grundidee der Story gefällt, und ob ich mit dem Schreibstil leben kann.
Das eine gegen das andere abwägen ist für mich keine banale Angelegenheit, da ich mittlerweile doch eine ganze Weile an einem Buch lese, bedingt durch verknappte Freizeit, und da tue ich mir nicht einen Schreibstil an, durch den ich mich hindurchquälen muss.
Konkretes Beispiel wäre "Der Turm" von Uwe Tellkamp. Klang für mich wie ein spannender Roman, aber der Schreibstil war für mich der reinste Horror, also habe ich das Buch nicht gekauft.
Vergleichbares gilt für mich auch für Bücher von Stephen King. Der Mann kann spannend schreiben, aber die Grundidee ist immer die gleiche, darum kaufe ich auch kein King-Buch mehr.
Beides muss passen.
Warum ist das eine schwere Frage? Weil ich, bevor ich mir ein Buch kaufe, ich mir anschaue, ob zum einen mir die Grundidee der Story gefällt, und ob ich mit dem Schreibstil leben kann.
Das eine gegen das andere abwägen ist für mich keine banale Angelegenheit, da ich mittlerweile doch eine ganze Weile an einem Buch lese, bedingt durch verknappte Freizeit, und da tue ich mir nicht einen Schreibstil an, durch den ich mich hindurchquälen muss.
Konkretes Beispiel wäre "Der Turm" von Uwe Tellkamp. Klang für mich wie ein spannender Roman, aber der Schreibstil war für mich der reinste Horror, also habe ich das Buch nicht gekauft.
Vergleichbares gilt für mich auch für Bücher von Stephen King. Der Mann kann spannend schreiben, aber die Grundidee ist immer die gleiche, darum kaufe ich auch kein King-Buch mehr.
Beides muss passen.
Wer lauter schreit wird nicht automatisch wichtiger.
Lilien-Tanner
Beitrag #57, verfasst am 19.01.2015 | 21:18 Uhr
Ich glaube ich würde lieber eine gut geschriebene Geschichte lesen.
Also echt wenn der Schreibstil wirklich richtig grätig ist rettet auch keine gute Idee die Story. Da lieber etwas mehr Klischee, denn auch wenn man sich einiges schon sehr leicht erdenken kann finde ich es manchmal sogar ganz schön eine beruhigende einfache Fantasy Geschichte zu lesen wo nicht alle deine geliebten Charakter sterben sondern nur die Bösen und man zum Schluss sicher ein: und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende erwarten kann.
Also echt wenn der Schreibstil wirklich richtig grätig ist rettet auch keine gute Idee die Story. Da lieber etwas mehr Klischee, denn auch wenn man sich einiges schon sehr leicht erdenken kann finde ich es manchmal sogar ganz schön eine beruhigende einfache Fantasy Geschichte zu lesen wo nicht alle deine geliebten Charakter sterben sondern nur die Bösen und man zum Schluss sicher ein: und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende erwarten kann.
IcyHexedesEises
MarieAndTheDiamonds
Also, ich hätte da mal eine Frage:
Findet ihr es besser, wenn jemand eine Story schriebt mit einer sehr guten idee, die bisher noch niemand hatte, welche aber total schlecht geschrieben und hingeschludert ist? Also wenn man da nicht mitfühlen kann, nichts beschrieben wird und rechtschreibfehler oder falsche Grammatik vorkommen.
Oder würdet ihr dann doch lieber die Klischeemäßigen Storys lesen, die dafür sehr gut geschrieben sind, aber die Handung einfach nichts bahnbrechendes neues ist?
Ich persönlich würde ja zweiteres bevorzugen... Habe aber mal gesehen, dass eine super gute aber schlichte Story so gut wie keine Reviews im vergleich zur Kapitelanzahl hat und dass eine andere mit einer neuen, tollen idee die aber schlecht geschildert wird und einfach mal so auf gut Glück geschrieben wurde mindestens 3 mal so viele Reviews im Gegensatz zu der kapitelanzahl hatte. Obwohl es überhaupt keinen Spaß gemacht hat sie zu lesen :S
Was bevorzugt ihr da?
Glg,
MarieAndTheDiamonds.😍
In dem Fall würde ich mir beide Geschichten bis
zum Ende durchlesen und dann erst entscheiden
welche mir am besten Gefallen hat. Villeicht
mag ich beide oder mir gefällt das eine besser
oder ich mag beide gar nicht. Doch das kann ich
immer erst sagen wenn ich das Ganze kenne.
Selbst wenn ich nach 5min weiß die Geschichte
mag ich nicht lese ich sie trotzdem zu Ende,um
herauszufinden was mich genau daran stört.
Ich kann das erst immer dann klar erkennen,wenn ich
das Ganze kenne.
Allerdings orintiere ich mich nicht an Reviews
oder Kapitelanzahl sondern am Ganzen.
HuHu 🤣
Also, ich hätte da mal eine Frage:
Findet ihr es besser, wenn jemand eine Story schriebt mit einer sehr guten idee, die bisher noch niemand hatte, welche aber total schlecht geschrieben und hingeschludert ist? Also wenn man da nicht mitfühlen kann, nichts beschrieben wird und rechtschreibfehler oder falsche Grammatik vorkommen.
Oder würdet ihr dann doch lieber die Klischeemäßigen Storys lesen, die dafür sehr gut geschrieben sind, aber die Handung einfach nichts bahnbrechendes neues ist?
Ich persönlich würde ja zweiteres bevorzugen... Habe aber mal gesehen, dass eine super gute aber schlichte Story so gut wie keine Reviews im vergleich zur Kapitelanzahl hat und dass eine andere mit einer neuen, tollen idee die aber schlecht geschildert wird und einfach mal so auf gut Glück geschrieben wurde mindestens 3 mal so viele Reviews im Gegensatz zu der kapitelanzahl hatte. Obwohl es überhaupt keinen Spaß gemacht hat sie zu lesen :S
Was bevorzugt ihr da?
Glg,
MarieAndTheDiamonds.😍
In dem Fall würde ich mir beide Geschichten bis
zum Ende durchlesen und dann erst entscheiden
welche mir am besten Gefallen hat. Villeicht
mag ich beide oder mir gefällt das eine besser
oder ich mag beide gar nicht. Doch das kann ich
immer erst sagen wenn ich das Ganze kenne.
Selbst wenn ich nach 5min weiß die Geschichte
mag ich nicht lese ich sie trotzdem zu Ende,um
herauszufinden was mich genau daran stört.
Ich kann das erst immer dann klar erkennen,wenn ich
das Ganze kenne.
Allerdings orintiere ich mich nicht an Reviews
oder Kapitelanzahl sondern am Ganzen.
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Rang: Annoncenschreiber
Beitrag #59, verfasst am 03.02.2015 | 12:55 Uhr
Huh.
Beides ist wichtig, gerade bei Fanfictions.
Ich kenne einige FFs, die mir vom Thema her wirklich sehr gut gefallen und die ich auch gerne lesen, deren Stil jetzt aber nicht das Gelbe vom Ei ist. Sei es weil die Autorinnen noch sehr jung sind, oder eben auch einfach so.
Ich finde es anstrengend zu lesen.
Ich habe auch schon richtige Bücher von Autoren, die hoch gelobt wurden weggelegt, weil ich mit dem Stil nichts anfangen kann.
Genauso wie Bücher, die einen tollen Stil haben und deren Geschichte bei mir nicht ankommt.
Beides ist wichtig, gerade bei Fanfictions.
Ich kenne einige FFs, die mir vom Thema her wirklich sehr gut gefallen und die ich auch gerne lesen, deren Stil jetzt aber nicht das Gelbe vom Ei ist. Sei es weil die Autorinnen noch sehr jung sind, oder eben auch einfach so.
Ich finde es anstrengend zu lesen.
Ich habe auch schon richtige Bücher von Autoren, die hoch gelobt wurden weggelegt, weil ich mit dem Stil nichts anfangen kann.
Genauso wie Bücher, die einen tollen Stil haben und deren Geschichte bei mir nicht ankommt.
Fandom has always been about love. Pure and simple.
- Mark Sheppard
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Schreibwerkstättler
Beitrag #60, verfasst am 05.07.2015 | 17:56 Uhr
Generell wäre es natürlich das Beste, wenn sowohl die Idee als auch der Stil gut wären ...
Aber wenn ich mich zwischen einem von beiden entscheiden müsste - lieber die alte Idee in gutem Stil.
Warum?
Wenn ich eine Geschichte lese, sollte sie spannend sein - und Spannung hängt zu einem guten Teil am Schreibstil. Mir gings da schon ähnlich wie Eugen Kinds - hab mir ein Buch gekauft, weil ich die Idee spannend fand, aber leider konnte der Autor nicht besonders gut schreiben. Ich hab mich durchgequält und dachte mir hinterher: Was für ne Verschwendung ...
Und den Grundplot gabs fast immer schon mal. Es ist also wesentlich schwieriger, eine völlig neue Idee zu finden, als einfach mit dem bewährten Modell anzufangen und das dann gut zu verpacken.
Aber wenn ich mich zwischen einem von beiden entscheiden müsste - lieber die alte Idee in gutem Stil.
Warum?
Wenn ich eine Geschichte lese, sollte sie spannend sein - und Spannung hängt zu einem guten Teil am Schreibstil. Mir gings da schon ähnlich wie Eugen Kinds - hab mir ein Buch gekauft, weil ich die Idee spannend fand, aber leider konnte der Autor nicht besonders gut schreiben. Ich hab mich durchgequält und dachte mir hinterher: Was für ne Verschwendung ...
Und den Grundplot gabs fast immer schon mal. Es ist also wesentlich schwieriger, eine völlig neue Idee zu finden, als einfach mit dem bewährten Modell anzufangen und das dann gut zu verpacken.
"Die allermutigste Handlung ist immer noch, selbst zu denken. Laut." - Coco Chanel
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Beitrag #61, verfasst am 08.07.2015 | 09:46 Uhr
Schwierig... Ich denke, es kommt darauf an, wie die Verteilung zwischen schlechte Idee/schlechter Stil ist. Wenn ein Stil so grässlich ist, dass man den Inhalt beim besten Willen nicht mehr entziffern kann, dann rettet das auch keine gute Idee mehr. Ich schätze, ein richtig guter Schreibstil gaukelt in diesem Falle eine bessere Story vor und macht sie angenehmer zu lesen, weswegen ich auch lieber eine klischeehafte Geschichte mit gutem Stil lesen würde. Zumal ich nicht unbedingt etwas gegen Klischees habe - es kommt natürlich schwer darauf an, welches Klischee bedient wird.
Ich muss aber sagen, dass mir fast kein Beispiel einfällt, in dem schlechte Idee und schlechter Stil voneinander getrennt sind. Manche Bücher sind in einem Stil geschrieben, der mir persönlich nicht gefällt - das ist aber nicht gleich schlechter Stil. Die Bücherdiebin von Markus Zusak konnte ich zum Beispiel des Stils wegen nicht lesen. In den meisten Geschichten gehen schlechte Idee und schlechter Stil aber Hand in Hand. Ich weiß noch immer nicht, wie ich mich durch "Eve" von Anna Carey gelesen habe, ohne das Kindle in der Badewanne zu versenken. Es war ein bisschen, als würde man einem Autounfall zuschauen. Dann ist da natürlich das allseits berühmte Shades of Grey... Bei Fanfiktions bin ich, was die Idee betrifft, sowieso etwas gutmütiger. Immerhin bezahle ich kein Geld dafür und meistens lese ich sie nur aus dem Wunsch heraus, meine Lieblingscharaktere etwas länger zu begleiten. Dann ist es mir egal, ob sie zusammen Drachen töten oder einen Coffee Shop aufmachen - solange der Stil fließt, ist das Lesen ein einfacher, unterhaltsamer Zeitvertreib, der mich nicht unbedingt vom Stuhl hauen muss. Mein Ersatz für fernsehen, sozusagen. Von daher, ja: Stil vor Story.
Ich muss aber sagen, dass mir fast kein Beispiel einfällt, in dem schlechte Idee und schlechter Stil voneinander getrennt sind. Manche Bücher sind in einem Stil geschrieben, der mir persönlich nicht gefällt - das ist aber nicht gleich schlechter Stil. Die Bücherdiebin von Markus Zusak konnte ich zum Beispiel des Stils wegen nicht lesen. In den meisten Geschichten gehen schlechte Idee und schlechter Stil aber Hand in Hand. Ich weiß noch immer nicht, wie ich mich durch "Eve" von Anna Carey gelesen habe, ohne das Kindle in der Badewanne zu versenken. Es war ein bisschen, als würde man einem Autounfall zuschauen. Dann ist da natürlich das allseits berühmte Shades of Grey... Bei Fanfiktions bin ich, was die Idee betrifft, sowieso etwas gutmütiger. Immerhin bezahle ich kein Geld dafür und meistens lese ich sie nur aus dem Wunsch heraus, meine Lieblingscharaktere etwas länger zu begleiten. Dann ist es mir egal, ob sie zusammen Drachen töten oder einen Coffee Shop aufmachen - solange der Stil fließt, ist das Lesen ein einfacher, unterhaltsamer Zeitvertreib, der mich nicht unbedingt vom Stuhl hauen muss. Mein Ersatz für fernsehen, sozusagen. Von daher, ja: Stil vor Story.
Story-Operator
Wenn mit "schlechtem Stil" schlechte Grammatik/Rechtschreibung, abgehackte Sätze und entsetzliche Stilblüten gemeint sind, dann würde ich wahrscheinlich noch eher den guten Stil mit der dürftigen Idee nehmen. Aus dem Grund, weil ich einer Geschichte mit zu vielen Patzern ohnehin gleich keine Chance gebe. Wahrscheinlich ist es ein Vorurteil, aber ich traue irgendwie Leuten, die mit der deutschen Sprache so schlecht zurecht kommen, auch nicht wirklich zu, interessante Ideen ordentlich auszubauen. Aber rein der gute Stil hält mich auch nicht lange am Ball. Wenn der Plot zu klischeehaft und/oder langweilig ist, dann breche ich eben ab. Bei Büchern bin ich da noch viel strenger, als bei Geschichten hier im Archiv. Da verjagt mich schon ein wiederholt klein geschriebenes "Sie" (höfliche Anrede).
Ein mittelmäßiger Schreibstil in Kombination mit einem interessanten Plot ist mir aber definitiv lieber, als ein noch so poetischer, schöner Schreibstil mit mittelmäßiger Idee.
Ein mittelmäßiger Schreibstil in Kombination mit einem interessanten Plot ist mir aber definitiv lieber, als ein noch so poetischer, schöner Schreibstil mit mittelmäßiger Idee.
I have seen beyond the bounds of infinity and drawn down demons from the stars... I have harnessed the shadows that stride from world to world to sow death and madness... Space belongs to me, do you hear?
― H.P. Lovecraft, From Beyond
― H.P. Lovecraft, From Beyond
Charizard
Die Frage ist doch: WAS ist ein schlechter Schreibstil? ^^"
Ich denke nicht, dass man diese Frage allgemein beantworten kann. Viele finde den Schreibstil der Hunger Games oder Divergent nicht gut, weil ihn einige trocken oder schmucklos finden. Ich finde diese Stile genau deshalb gut. ^^" Sobald etwas zu poetisch wird, braucht es schon eine sehr gute Handlung, damit es mich hält.
Also lieber eine gute Handlung mit "Otto-Normal-Stil". Ein Stil, der so unauffällig wie möglich ist, gefällt mir ohnehin am besten. Ich lese ja nicht, um dem Autor zuzusehen wie er mit Worten jongliert, sondern wegen des Plots und der Charas.
Ich denke nicht, dass man diese Frage allgemein beantworten kann. Viele finde den Schreibstil der Hunger Games oder Divergent nicht gut, weil ihn einige trocken oder schmucklos finden. Ich finde diese Stile genau deshalb gut. ^^" Sobald etwas zu poetisch wird, braucht es schon eine sehr gute Handlung, damit es mich hält.
Also lieber eine gute Handlung mit "Otto-Normal-Stil". Ein Stil, der so unauffällig wie möglich ist, gefällt mir ohnehin am besten. Ich lese ja nicht, um dem Autor zuzusehen wie er mit Worten jongliert, sondern wegen des Plots und der Charas.
Beiträge: 31
Rang: Buchstabierer
Beitrag #64, verfasst am 10.07.2015 | 19:07 Uhr
Charizard
Ooooh, jemand, der so denkt wie ich! :D Ich mag die "trockenen" Stile auch lieber, weil die mich richtig in die Story eintauchen lassen. Wenn ich zu oft von schönen Satzkonstruktionen geflasht werde, lese ich das Buch mehr als "Werk" und nicht als Geschichte mit lebendigen Figuren. Wobei mir die Stile mit viel Witz in der Erzählweise am besten gefallen, es muss also nicht gleich trocken sein, nur weil es nicht blumig ist.
Was genau schlechter Stil ist, muss aber nicht nur Geschmackssache sein. Schlechte Rechtschreibung und Grammatik deuten natürlich auf einen schlechten Stil hin, wobei das in Büchern schon behoben wurde. Trotzdem habe ich schon viele Bücher mit eindeutig schlechtem Stil gelesen. Allein die Wortwahl macht viel aus. Manche Autoren weigern sich schlicht und einfach, das Wort "sagen" zu verwenden und man hat das Gefühl, dass die Charaktere gerade ein schlecht geschauspielertes Schultheater aufführen, weil sie ständig schreien/flüstern/hauchen/. Dann gibt es zum Beispiel solche Katastrophen: http://www.mz-web.de/aschersleben/schicksal-mit-hilfe-vom-freund-schneller-als-sonst,20640874,18044626.html
Herrlich. Ich habe leider nie wieder etwas ähnlich Furchtbares gesehen. Wer nicht alles durchlesen möchte: Es geht um Konstruktionen wie:
"Das war eine Sekundensache", begreift Ina Deicke das Geschehene nicht.
"Ich habe gar nichts Ungewöhnliches gemerkt", ist sie fassungslos.
"Was passiert ist, wussten wir ja noch nicht", habe Deicke im ersten Moment an einen Autounfall gedacht.
"Später sind wir von der Froser Seite aus rangefahren", gibt die Nachterstedterin zu, neugierig gewesen zu sein.
Jaja, direkte Rede ist nicht einfach.
Ansonsten... ein Übermaß an schlechten Metaphern und Vergleichen, ein Übermaß an Füllwörtern, ein Übermaß aus schlechten Synonymen, fällt mir jetzt so ein. Oder Adjektive, die einfach nicht passen - das hat die liebe E.L. James ja ganz gut drauf. Oder eine ungesunde Mischung (bzw. ein Fehlen an Mischung) aus kurzen, abgehackten Sätzen und seitenlangen Schachtelkonstruktionen.
Die Frage nach einem guten Stil ist natürlich kompliziert, denn nur weil man manche Patzer verhindert, hat man nicht gleich den Status "guter Stil" erreicht. Manchmal sind sogar Stile mit Patzern besser, als patzerlose, weil sie trotzdem besser fließen. Hach, wenn jemand eine schöne Do's- und Don't's-Liste für den Schreibstil findet, immer her damit!^^ Ich habe keine Ahnung, wie dieses Rezept funktioniert.
Die Frage ist doch: WAS ist ein schlechter Schreibstil? ^^"
Ich denke nicht, dass man diese Frage allgemein beantworten kann. Viele finde den Schreibstil der Hunger Games oder Divergent nicht gut, weil ihn einige trocken oder schmucklos finden. Ich finde diese Stile genau deshalb gut. ^^" Sobald etwas zu poetisch wird, braucht es schon eine sehr gute Handlung, damit es mich hält.
Also lieber eine gute Handlung mit "Otto-Normal-Stil". Ein Stil, der so unauffällig wie möglich ist, gefällt mir ohnehin am besten. Ich lese ja nicht, um dem Autor zuzusehen wie er mit Worten jongliert, sondern wegen des Plots und der Charas.
Ooooh, jemand, der so denkt wie ich! :D Ich mag die "trockenen" Stile auch lieber, weil die mich richtig in die Story eintauchen lassen. Wenn ich zu oft von schönen Satzkonstruktionen geflasht werde, lese ich das Buch mehr als "Werk" und nicht als Geschichte mit lebendigen Figuren. Wobei mir die Stile mit viel Witz in der Erzählweise am besten gefallen, es muss also nicht gleich trocken sein, nur weil es nicht blumig ist.
Was genau schlechter Stil ist, muss aber nicht nur Geschmackssache sein. Schlechte Rechtschreibung und Grammatik deuten natürlich auf einen schlechten Stil hin, wobei das in Büchern schon behoben wurde. Trotzdem habe ich schon viele Bücher mit eindeutig schlechtem Stil gelesen. Allein die Wortwahl macht viel aus. Manche Autoren weigern sich schlicht und einfach, das Wort "sagen" zu verwenden und man hat das Gefühl, dass die Charaktere gerade ein schlecht geschauspielertes Schultheater aufführen, weil sie ständig schreien/flüstern/hauchen/. Dann gibt es zum Beispiel solche Katastrophen: http://www.mz-web.de/aschersleben/schicksal-mit-hilfe-vom-freund-schneller-als-sonst,20640874,18044626.html
Herrlich. Ich habe leider nie wieder etwas ähnlich Furchtbares gesehen. Wer nicht alles durchlesen möchte: Es geht um Konstruktionen wie:
"Das war eine Sekundensache", begreift Ina Deicke das Geschehene nicht.
"Ich habe gar nichts Ungewöhnliches gemerkt", ist sie fassungslos.
"Was passiert ist, wussten wir ja noch nicht", habe Deicke im ersten Moment an einen Autounfall gedacht.
"Später sind wir von der Froser Seite aus rangefahren", gibt die Nachterstedterin zu, neugierig gewesen zu sein.
Jaja, direkte Rede ist nicht einfach.
Ansonsten... ein Übermaß an schlechten Metaphern und Vergleichen, ein Übermaß an Füllwörtern, ein Übermaß aus schlechten Synonymen, fällt mir jetzt so ein. Oder Adjektive, die einfach nicht passen - das hat die liebe E.L. James ja ganz gut drauf. Oder eine ungesunde Mischung (bzw. ein Fehlen an Mischung) aus kurzen, abgehackten Sätzen und seitenlangen Schachtelkonstruktionen.
Die Frage nach einem guten Stil ist natürlich kompliziert, denn nur weil man manche Patzer verhindert, hat man nicht gleich den Status "guter Stil" erreicht. Manchmal sind sogar Stile mit Patzern besser, als patzerlose, weil sie trotzdem besser fließen. Hach, wenn jemand eine schöne Do's- und Don't's-Liste für den Schreibstil findet, immer her damit!^^ Ich habe keine Ahnung, wie dieses Rezept funktioniert.
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Rang: Zeitungskorrespondent
Beitrag #65, verfasst am 10.07.2015 | 21:47 Uhr
Meine Meinung dazu ist einfach. Schlechte Ideen, oder besser gesagt, Ideen, die mir nicht gefallen, lese ich aus Prinzip nicht, weil ich sie eben schlecht finde. Ich esse ja auch keine Gurken, wenn ich Gurken nicht mag. Eine gute Idee tröstet meiner Meinung nach über den einen oder anderen Fehler hinweg, aber irgendwann, wenn es zu viele sind, bin ich auch weg.
Ich sage nur "Morgen" und niemals "Guten Morgen", denn wenn es ein guter Morgen wäre, wäre ich nicht wach.
Charizard
@Topf
Hm gut, sagen wir nicht trocken, sondern ein Stil, der mir ins Auge sticht. Ob positiv oder negativ, ich möchte das Geschehen bildlich wie einen Film vor Augen geführt bekommen, während die Sätze selbst in den Hintergrund rücken sollen. Wie du bereits sagtest, bei manchen Büchern denkt man sich: "Wow, toller Schreibstil! Sehr poetisch." Dann wird das Ganze aber zum Werk und zur Kunst, nicht zu einem "Abenteuer", das ich mitverfolgen und für real halten kann. Deswegen hab ich gern so wenig Kunst wie möglich drinnen. x) Haltet mich für verrückt, aber je "blumiger" oder eben künstlerischer der Schreibstil ist, desto flacher und konstruierter wirken die Charaktere auf mich. Vor allem dann, wenn sie so sprechen. Da ist es mir doch gleich sympathisch, wenn ein Jugendlicher "Alter, du bist zu spät!" ruft, als "Weshalb verspätetest du dich?" :D Nein, gib mir die Kugel, wenn in einem Roman die Charaktere alle und IMMER im Präteritum sprechen. Wer tut denn sowas? 😕
Rechtschreibfehler sind gar kein Schreibstil. Fehler sind... nun ja, eben Fehler? ^^"
Topf
Daran sind nur die Deutschlehrer Schuld! 🤫
Ehrlich, wir hatten einmal: "Sagen ist der alltägliche Plauderton und man spricht zu 90 % des Tages mit dem normalen Plauderton."
Und eine andere: "Habt ihr kein vielfältigeres Vokabular? Solch einfaches Vokabular verwenden bloß Kinder!" 😒
Ich bin ein großer "sagen"-Fan, ob's nun auf manche kindlich wirkt oder nicht. :D
Hm gut, sagen wir nicht trocken, sondern ein Stil, der mir ins Auge sticht. Ob positiv oder negativ, ich möchte das Geschehen bildlich wie einen Film vor Augen geführt bekommen, während die Sätze selbst in den Hintergrund rücken sollen. Wie du bereits sagtest, bei manchen Büchern denkt man sich: "Wow, toller Schreibstil! Sehr poetisch." Dann wird das Ganze aber zum Werk und zur Kunst, nicht zu einem "Abenteuer", das ich mitverfolgen und für real halten kann. Deswegen hab ich gern so wenig Kunst wie möglich drinnen. x) Haltet mich für verrückt, aber je "blumiger" oder eben künstlerischer der Schreibstil ist, desto flacher und konstruierter wirken die Charaktere auf mich. Vor allem dann, wenn sie so sprechen. Da ist es mir doch gleich sympathisch, wenn ein Jugendlicher "Alter, du bist zu spät!" ruft, als "Weshalb verspätetest du dich?" :D Nein, gib mir die Kugel, wenn in einem Roman die Charaktere alle und IMMER im Präteritum sprechen. Wer tut denn sowas? 😕
Rechtschreibfehler sind gar kein Schreibstil. Fehler sind... nun ja, eben Fehler? ^^"
Topf
Allein die Wortwahl macht viel aus. Manche Autoren weigern sich schlicht und einfach, das Wort "sagen" zu verwenden und man hat das Gefühl, dass die Charaktere gerade ein schlecht geschauspielertes Schultheater aufführen, weil sie ständig schreien/flüstern/hauchen/.
Daran sind nur die Deutschlehrer Schuld! 🤫
Ehrlich, wir hatten einmal: "Sagen ist der alltägliche Plauderton und man spricht zu 90 % des Tages mit dem normalen Plauderton."
Und eine andere: "Habt ihr kein vielfältigeres Vokabular? Solch einfaches Vokabular verwenden bloß Kinder!" 😒
Ich bin ein großer "sagen"-Fan, ob's nun auf manche kindlich wirkt oder nicht. :D
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Rang: Buchstabierer
Beitrag #67, verfasst am 14.07.2015 | 08:57 Uhr
Charizard
Jaa, meine Rede 😄 Seit ich das Kindle habe, fällt es mir noch mehr auf. Aus irgendeinem Grund, den ich noch nicht begriffen habe, unterstreicht das nämlich besonders "poetische" Sätze, was einen noch mehr rausreißt. Keine Ahnung, woher es weiß, welche Sätze besonders eindrucksvoll sind... Aber es ist ganz schön nervig. Gerade in Jugendbüchern will dieser poetische Stil einfach nicht passen. In einem dramatischen Klassiker ist es ja hübsch, aber sobald etwas actionreich und mitreißend sein soll, muss ein schneller Stil her, um mich bei Laune zu halten.
Charizard
Jetzt wo du's sagst! Wir hatten tatsächlich mal eine Liste bekommen, mit einer Unmenge an Synonymen für Wörter wie sagen/gehen etc. Und da sollten wir dann Texte schreiben und nur diese Synonyme benutzen 😣 Whyyyyyy~
Ob positiv oder negativ, ich möchte das Geschehen bildlich wie einen Film vor Augen geführt bekommen, während die Sätze selbst in den Hintergrund rücken sollen. Wie du bereits sagtest, bei manchen Büchern denkt man sich: "Wow, toller Schreibstil! Sehr poetisch." Dann wird das Ganze aber zum Werk und zur Kunst, nicht zu einem "Abenteuer", das ich mitverfolgen und für real halten kann. Deswegen hab ich gern so wenig Kunst wie möglich drinnen. x) Haltet mich für verrückt, aber je "blumiger" oder eben künstlerischer der Schreibstil ist, desto flacher und konstruierter wirken die Charaktere auf mich. Vor allem dann, wenn sie so sprechen. Da ist es mir doch gleich sympathisch, wenn ein Jugendlicher "Alter, du bist zu spät!" ruft, als "Weshalb verspätetest du dich?" :D Nein, gib mir die Kugel, wenn in einem Roman die Charaktere alle und IMMER im Präteritum sprechen. Wer tut denn sowas? 😕
Jaa, meine Rede 😄 Seit ich das Kindle habe, fällt es mir noch mehr auf. Aus irgendeinem Grund, den ich noch nicht begriffen habe, unterstreicht das nämlich besonders "poetische" Sätze, was einen noch mehr rausreißt. Keine Ahnung, woher es weiß, welche Sätze besonders eindrucksvoll sind... Aber es ist ganz schön nervig. Gerade in Jugendbüchern will dieser poetische Stil einfach nicht passen. In einem dramatischen Klassiker ist es ja hübsch, aber sobald etwas actionreich und mitreißend sein soll, muss ein schneller Stil her, um mich bei Laune zu halten.
Charizard
Daran sind nur die Deutschlehrer Schuld!
Jetzt wo du's sagst! Wir hatten tatsächlich mal eine Liste bekommen, mit einer Unmenge an Synonymen für Wörter wie sagen/gehen etc. Und da sollten wir dann Texte schreiben und nur diese Synonyme benutzen 😣 Whyyyyyy~
Beiträge: 55
Rang: Bildzeitungsleser
Beitrag #68, verfasst am 14.07.2015 | 09:46 Uhr
Zur grundsätzlichen Frage: Weder noch.
Wenn eine gute Idee durch flache, platte Sätze verhunzt wird oder einen allgemein grausigen Stil (lassen wir die RS jetzt mal außen vor), dann macht es einfach keinen Spaß dem zu folgen. Mein Gedanke dann nur: Schade um die Vergeudung der Idee. Etwas mehr Zeit oder/und Durchdenken hätte dem Plot vielleicht geholfen.
Andersherum kann kein noch so gut aufgebauter Text das Fehlen eines Plots übertünchen. Man genießt vielleicht einen Absatz mit ausgefeilten Sätzen aber irgendwann fehlt der Faden, dem man folgen möchte.
Der Unterschied ist nur, beim zweiten braucht man ein wenig länger um zu bemerken, dass es einem nicht gefällt.
Und jetzt breche ich einen Stab für den Inhalt des Deutschunterrichts. ;)
Ich picke mal das „sagte“ heraus für ein Beispiel.
„Guten Morgen“, grüßte X als er ins Zimmer trat.
„Guten Morgen“, antwortete U.
Sofort bemerkte X den trauernden Ton bei U. „Was ist passiert?“, erkundigte er sich.
„Hast du es noch nicht gehört? Die Tasche ist fort!“, kam die verblüffte Antwort.
„Himmel hilf“, erwiderte X entsetzt.
(Das war jetzt nur mal eben schnell aus den Fingern gezogen.)
Wie würde ein Schüler es schreiben, dem nie gezeigt wurde, dass man mehr als "sagen" schreiben kann?
„Guten Morgen“, sagte X als er ins Zimmer trat.
„Guten Morgen“, sagte U.
Sofort bemerkte X den trauernden Ton bei U. X sagte: „Was ist passiert?“
„Hast du es noch nicht gehört? Die Tasche ist fort!“, sagte U.
„Himmel hilf“, sagte X.
Wie gesagt, ein wenig überzogen und natürlich treiben es die Lehrer auf die Spitze aber es zeigt interessierten Schülern Möglichkeiten auf, einen Text lebendiger gestalten zu können. Andere werden mit „sagte“ und den schönsten „und dann“-Sätzen fortfahren.
Und noch einmal zurück zum eigentlichen Thema.
Ein schönes Beispiel für mich (aus Büchern heraus gepickt) ist von Victor Hugo „Die Elenden“ dafür, dass Plot und Sprache im Einklang sein können.
Wenn eine gute Idee durch flache, platte Sätze verhunzt wird oder einen allgemein grausigen Stil (lassen wir die RS jetzt mal außen vor), dann macht es einfach keinen Spaß dem zu folgen. Mein Gedanke dann nur: Schade um die Vergeudung der Idee. Etwas mehr Zeit oder/und Durchdenken hätte dem Plot vielleicht geholfen.
Andersherum kann kein noch so gut aufgebauter Text das Fehlen eines Plots übertünchen. Man genießt vielleicht einen Absatz mit ausgefeilten Sätzen aber irgendwann fehlt der Faden, dem man folgen möchte.
Der Unterschied ist nur, beim zweiten braucht man ein wenig länger um zu bemerken, dass es einem nicht gefällt.
Und jetzt breche ich einen Stab für den Inhalt des Deutschunterrichts. ;)
Ich picke mal das „sagte“ heraus für ein Beispiel.
„Guten Morgen“, grüßte X als er ins Zimmer trat.
„Guten Morgen“, antwortete U.
Sofort bemerkte X den trauernden Ton bei U. „Was ist passiert?“, erkundigte er sich.
„Hast du es noch nicht gehört? Die Tasche ist fort!“, kam die verblüffte Antwort.
„Himmel hilf“, erwiderte X entsetzt.
(Das war jetzt nur mal eben schnell aus den Fingern gezogen.)
Wie würde ein Schüler es schreiben, dem nie gezeigt wurde, dass man mehr als "sagen" schreiben kann?
„Guten Morgen“, sagte X als er ins Zimmer trat.
„Guten Morgen“, sagte U.
Sofort bemerkte X den trauernden Ton bei U. X sagte: „Was ist passiert?“
„Hast du es noch nicht gehört? Die Tasche ist fort!“, sagte U.
„Himmel hilf“, sagte X.
Wie gesagt, ein wenig überzogen und natürlich treiben es die Lehrer auf die Spitze aber es zeigt interessierten Schülern Möglichkeiten auf, einen Text lebendiger gestalten zu können. Andere werden mit „sagte“ und den schönsten „und dann“-Sätzen fortfahren.
Und noch einmal zurück zum eigentlichen Thema.
Ein schönes Beispiel für mich (aus Büchern heraus gepickt) ist von Victor Hugo „Die Elenden“ dafür, dass Plot und Sprache im Einklang sein können.
Charizard
"Guten Morgen.“ X trat ins Zimmer.
„Guten Morgen.“
Sofort bemerkte X den trauernden Unterton seiner Freundin. „Was ist passiert?“
„Hast du es noch nicht gehört? Die Tasche ist fort!“
„Himmel hilf“, sagte / erwiderte X entsetzt.
;D
„Guten Morgen.“
Sofort bemerkte X den trauernden Unterton seiner Freundin. „Was ist passiert?“
„Hast du es noch nicht gehört? Die Tasche ist fort!“
„Himmel hilf“, sagte / erwiderte X entsetzt.
;D
Beiträge: 31
Rang: Buchstabierer
Beitrag #70, verfasst am 14.07.2015 | 12:04 Uhr
Charizard
GENAU das. Klar gibt es andere Wörter und klar passen die an bestimmten Stellen, aber manche Autoren unterschätzen einfach die Neutralität von "sagte". Außerdem muss man nicht immer ein "sagte" oder Synonym einsetzen, die direkte Rede wird ja schon durch Zeichen markiert. Zu viel Synonyme, egal in welchem Kontext, wirken einfach gezwungen. Bei Stephenie Meyer war das z.B. ganz krass, sodass ihre Charaktere die ganze Geschichte über gemurmelt haben...
"Guten Morgen.“ X trat ins Zimmer.
„Guten Morgen.“
Sofort bemerkte X den trauernden Unterton seiner Freundin. „Was ist passiert?“
„Hast du es noch nicht gehört? Die Tasche ist fort!“
„Himmel hilf“, sagte / erwiderte X entsetzt.
;D
GENAU das. Klar gibt es andere Wörter und klar passen die an bestimmten Stellen, aber manche Autoren unterschätzen einfach die Neutralität von "sagte". Außerdem muss man nicht immer ein "sagte" oder Synonym einsetzen, die direkte Rede wird ja schon durch Zeichen markiert. Zu viel Synonyme, egal in welchem Kontext, wirken einfach gezwungen. Bei Stephenie Meyer war das z.B. ganz krass, sodass ihre Charaktere die ganze Geschichte über gemurmelt haben...
Charizard
Beitrag #71, verfasst am 14.07.2015 | 14:18 Uhr
Halsschmerzen? Bei dem ständigen Gemurmel? :D
Gut, ich verwende auch gerne schreien, wispern, flüstern, murmeln, rufen, erwidern, etc. Aber niemand, der nicht gerade an extremen Stimmungsschwankungen (oder PMS, oder beides!) leidet und auch keine Aggressionstherapie bräuchte, schreit dauernd vor sich hin. :D Oder flüstert und wispert.
Gut, ich verwende auch gerne schreien, wispern, flüstern, murmeln, rufen, erwidern, etc. Aber niemand, der nicht gerade an extremen Stimmungsschwankungen (oder PMS, oder beides!) leidet und auch keine Aggressionstherapie bräuchte, schreit dauernd vor sich hin. :D Oder flüstert und wispert.