Ich würde mich freuen, wenn ihr euch das Vorstellungs-/Einleitungskapitel meines neuen Projektes Schattenband anschauen könntet.
Informationen zu der Geschichte
Fandoms: Freie Arbeiten - Allgemeine Fantasy
Inhalt: Der junge Kane wurde von seiner Familie ausgestoßen - denn er beherrscht eine gefürchtete Fähigkeit. Als er alle Hoffnungen aufgibt, taucht ein seltsamer Mann in Rüstung auf und hält ihm die Hand hin. Der Mann namens Veight beherrscht wie Kane die Schattenfähigkeit und behauptet von sich selbst, der Meister der Schatten zu sein. Er nimmt den Jungen auf und kümmert sich um ihn. Doch Kane erfährt schnell, was es mit dem seltsamen Mann auf sich hat.
Fragen für Euch
1) Natürlich zu erst einmal - Wie ist der Ersteindruck?
2) Wie findet ihr die Kurzbeschreibung?
3) Hat das Einleitungskapitel Interesse für mehr geweckt?
4) Fehlt euch etwas im Einleitungskapitel? Was könnte ich besser machen?
Aus den Charakteren wird man wahrscheinlich noch nicht viel herauslesen können und das war auch die Absicht. Mir ist wichtig, dass das Kapitel Interesse weckt und der Leser weiterlesen möchte, um zu erfahren, was hinter der Fähigkeit steckt und wer denn jetzt dieser seltsame Mann ist.
Für mich ist das Projekt eine Herausforderung, da ich eine komplett eigene Welt erschaffen will. Vielleicht habt ihr dafür ja auch noch ein paar Tipps für mich :3
Der Text
Es war an seinem achten Geburtstag als Kane beinahe jemanden getötet hätte. An dem Tag musste sein Vater länger auf dem Feld arbeiten, da in der folgenden Nacht ein heftiger Wind wüten sollte und all die Ernte zerstört hätte. Der frisch gewordene Achtjährige hatte für solche Dinge noch längst kein Verständnis. Er sah nicht, dass dann Geld fehlen würde, sah nicht, dass der Geburtstagskuchen somit schon beinahe ein Genickbruch für die bäuerlichen Eltern gewesen wäre. Nein, Kane sah lediglich den leeren Stuhl und die ganzen anderen Momente, die er mit diesem blöden leeren Stuhl verbracht hatte.
Er erinnerte sich noch gut an das enttäuschte Zittern, welches mit jedem Wort seiner Mutter schlimmer wurde. Er wollte die tröstenden Worte nicht hören. Er wollte einfach nur seinen Vater sehen und einen tollen gemeinsamen Geburtstag mit seinen Eltern verbringen!
Erst blieb es bei einem Zittern bis tief in die Knochen, doch aus der Wurzel der Enttäuschung erblühte eine Wut, die der Achtjährige bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht kannte. Mit der Blume der Wut wuchsen hässliche Dornen hervor, die beinahe das Haus zerstört hätten – und seine Mutter getötet hätten.
Kane erinnerte sich nicht nur verschwommen an den Vorfall, seine nächste klare Erinnerung waren die tiefen Schnitte im Holz des Hauses und die zerstörten Möbel. Kane dachte sich noch, dass es so aussah, als hätte ein Monster die Zeit angehalten und das Haus verwüstet, nur um sich dann wieder stillschweigend zu verziehen.
Doch da erblickte der kleine Kane die Augen seiner Mutter. Weit aufgerissen starrten sie ihn an, mit einem Ausdruck, der Kane bis heute in seine Träume verfolgte. Entsetzen traf es nicht ansatzweise, doch Kane wusste kein besseres Wort. Entsetzen … und Abscheu. Das Blut lief aus einer tiefen Schnittwunde ihre Wange hinab und ließen ihr kreidebleiches Gesicht noch leichenhafter aussehen.
Wenige Tage nach diesem Vorfall sollte er ein Glas Milch kaufen gehen, doch als er wiederkam, waren seine Eltern verschwunden.
Zu diesem Zeitpunkt verstand Kane die Welt nicht mehr. Er war zu klein und das Thema zu tabuisiert, als dass er wissen konnte, wieso seine Eltern nur diese eine drastische Maßnahme als Ausweg sahen. Er konnte nicht wissen, dass er eine solch schreckliche Macht in sich geweckt hatte, dass seine Eltern befürchteten, in einem von Angst getriebenen Lynch umzukommen. In ihren Augen wurde Kane an seinem achten Geburtstag zu einem Monster, welches sie nicht als Blutsverwandten anerkennen wollten.
So verschlossen sie die Augen und liefen davon, in der verzweifelten Hoffnung, in einem neuen Land, weit weg von Vell und dem verfluchten Dorf Tilbury, ein neues Leben aufbauen zu können.
Mittlerweile war der junge Kane zwölf Jahre alt. In den vier Jahren hatte sich vieles verändert doch davon leider nichts in etwas Gutes. Stück für Stück hatte Kane die Möbel verkaufen müssen um über die Runden zu kommen und nun lebte er in einem nahezu leeren Haus.
Die Zeiten waren zu hart, als dass die Bewohner Tilburys auf ein Kind Rücksicht nehmen konnten. Zumal sie davon wussten, welche schreckliche Macht in ihm lebte. Der Bäcker nutzte es sogar aus und trieb die Preise für Brot so in die Höhe, dass Kane keine andere Wahl hatte, als zu stehlen, nur um dann wiederum vom Bäcker verprügelt zu werden. In jedem Schlag steckte die Angst des Bäckers und die Hoffnung, dass Kind möge aus dem kleinen Bauerndorf verschwinden und kein Unheil über sie bringen. Der kleinste Schaden könnte der Hungerstod für viele sein. Moral wurde in solchen Momenten gerne unter den Teppich gekehrt.
Die meisten Erwachsenen mieden Kane jedoch. So zu tun, als würde es dieses mögliche Unheil gar nicht erst geben, war das einfachste Mittel für sie. Was sie nicht sahen, existierte nicht, so zumindest der Gedanke.
Die anderen Kinder des Dorfes bemerkten natürlich das kühle Verhalten oder sahen, wie der Bäcker so feste zuschlug, dass sie das Knacken der Nase über den Marktplatz hörten. In Kane sahen sie schon bald ein Spielzeug und eine Trainingspuppe.
Kane selbst war mittlerweile ein stiller Mensch geworden. Er hasste es, wenn er sein Haus verlassen musste und noch mehr hasste er seine menschlichen Bedürfnisse, die ihn dazu zwangen. Auch wenn sein Haus kahl, leer und kalt war, so schützten ihn die vier Wände doch vor den Tyranneien und vor dem Getuschel.
Innerhalb der vier Jahre hatte er genug Zeit gehabt, um den Fluch in sich besser kennenzulernen. Es war nicht so, dass er ihn kontrollieren konnte, wenn das überhaupt möglich war. Doch Kane lernte, dass es sich bei dem Fluch um die Schattenfähigkeit handelte. In nur wenigen Momenten war sie ausgebrochen, er konnte sie an einer Hand abzählen. Doch jedes Mal verletzte er dabei jemanden und zerstörte sein nahes Umfeld. Unkontrolliert und gefährlich war er, dieser Fluch. Kane verstand bis heute nicht, warum genau er ihn hatte, womit er ihn verdient hatte. Er wusste nur, dass er diesen Fluch so tief in sich vergraben musste, dass er nie wieder ausbrechen konnte.
Das zumindest war sein Plan. Bis eines Tages ein seltsamer Mann das Dorf Tilbury betrat. Die Menschen sahen sofort auf, schließlich war es selten, dass ein Fremder ihr abgelegenes Dorf betrat. Reisende sahen keinen Zweck in dem knapp fünfzig Seelen beheimateten Ort, an dem auch keine Gaststätte gab. Nicht einmal Banditen verschwendeten ihre Ressourcen für sie, denn der Gewinn würde so mager ausfallen, dass es sich einfach nicht lohnte.
Als sie den seltsamen Mann erblickten, hielten viele den Atem an oder schickten ihre Kinder in die Häuser. Er trug eine, zumindest augenscheinliche, schwere und pechschwarze Rüstung, welche jedoch kein einziges Geräusch von sich gab. Noch seltsamer allerdings war, dass die Rüstung nahezu lebendig wirkte. Die Bewohner blinzelten verwirrt und starrten das schwarze Metall an, welches so aussah, als würde es wabern. Als würde er aber stattdessen einfache Leinen tragen, ging er lautlos und zielgerichtet auf das Haus Kanes zu. Er schien sich nicht an den Blicken zu stören und es war, als kannte er dieses Dorf bestens, da seine Schritte nicht ein einziges Mal zögerten.
Als es klopfte, beäugte Kane erst skeptisch die Tür, bevor er sie öffnete. Kurz darauf hielt auch er seinen Atem an. Wie die Dorfbewohner starrte der Zwölfjährige die wabernde, schwarze Rüstung an. Bis der Fremde sich kniete und direkt in seine Augen sah. Kane konnte nicht anders als den Blick zu erwidern und fand sich schnell von zwei Rubinen fixiert. Noch nie hatte er solch eine Augenfarbe an einem Menschen gesehen. Noch seltsamer aber war sein Haar, welches all seine Farben verloren hatte. Sie waren vollkommen weiß. Ein starker Kontrast zu der Rüstung.
Der Mann mit der seltsamen Rüstung, der seltsamen Augen und dem seltsamen Haar lächelte ihn so warm an, dass Kane ganz kurz das Gefühl von Fürsorge überkam. Erinnerungen an seine Eltern flammten auf, die jedoch so abrupt verschwanden, wie sie kamen. Der seltsame Mann hielt ihm seine Hand entgegen und sprach mit einer weichen, dunklen Stimme: „Ich würde dich gerne als meinen Begleiter haben, Kane.“
Einen Satz habe ich markiert. Hat hier jemand Formulierungsvorschläge? Wie kann man Augen beschreiben, ohne auf die
Als es klopfte, beäugte Kane erst skeptisch die Tür, bevor er sie öffnete. Kurz darauf hielt auch er seinen Atem an. Wie die Dorfbewohner starrte der Zwölfjährige die wabernde, schwarze Rüstung an. Bis der Fremde sich kniete und direkt in seine Augen sah. Kane konnte nicht anders, als den Blick zu erwidern und fand sich schnell von zwei himmelblauen Augen fixiert. Noch nie hatte er solch eine klare Augenfarbe an einem Menschen gesehen. Noch auffallender aber waren die Narben, die sein Gesicht prägten. Eine Narbe knapp über dem rechten Auge, eine kleine, kaum sichtbare am linken Mundwinkel und eine große, grobe Narbe vom linken Wangenknochen bis zum Ohr. Er musste oft in Kämpfe verwickelt werden, zumindest erklärte das teilweise die Rüstung. Sein kurzes Haar musste wohl das unauffälligste an ihm sein, war es doch so langweilig schwarz wie sein eigenes. Der Mann mit der seltsamen Rüstung, der auffallenden Augen und den auffallenden Narben lächelte ihn so warm an, dass Kane ganz kurz das Gefühl von Fürsorge überkam. Erinnerungen an seine Eltern flammten auf, die jedoch so abrupt verschwanden, wie sie kamen. Der seltsame Mann hielt ihm seine Hand entgegen und sprach mit einer weichen, dunklen Stimme: „Ich würde dich gerne bei mir aufnehmen, Kane.“
Dann will ich mich mal versuchen 😅
Klingt erst einmal recht interessant und auch der Schreibstil ist okay. An ein paar Stellen holpert es für mein Verständnis. Außerdem kann ich es zumindest mit meiner Logik teilweise nicht vereinbaren, was es etwas seltsam macht. Womöglich erklärt sich da aber noch einiges später.Fragen für Euch
1) Natürlich zu erst einmal - Wie ist der Ersteindruck?
Okay, aber auch hier: Ausbaufähig. Die Sachen, über die ich gestolpert bin:2) Wie findet ihr die Kurzbeschreibung?
Wird er nicht, er wird verlassen.Der junge Kane wurde von seiner Familie ausgestoßen
Irgendwie hat mich tierisch genervt, dass das hier so vage und oberflächlich war. Das wirkt unnötig lieblos.denn er beherrscht eine gefürchtete Fähigkeit.
Ich sehe auch keinen Grund dafür, weil der Name der Fähigkeit in der KB noch vorkommt.
Auch das passt für mich nicht zum eigentlichen Einleitungskapitel. Obwohl Kane hart gebeutelt ist, er macht nicht den Eindruck, dass er gerade alle Hoffnung aufgibt. Er lebt einfach weiter und gut ist. Bevor ich das Kapitel gelesen hatte, wirkte der Satz gut, aber nachträglich kann ich das Kapitel damit nicht in Einklang bringen.Als er alle Hoffnungen aufgibt, taucht ein seltsamer Mann in Rüstung auf und hält ihm die Hand hin.
Den "seltsamen Mann in Rüstung" finde ich von der Formulierung her irgendwie unschön.
Genauso wie das "hält ihm die Hand hin". Ja, ich weiß, wie das gemeint ist, aber für mich ist es zu "hübsch" und "friedlich". Kann ich nicht genau erklären. Mysteriös und unheilvoll passt für mich besser zum Inhalt des Kapitels.
Das ist ganz doof (nicht böse gemeint!). Vorher baust du Spannung auf. Wenn ich etwas "schnell" erfahre, wirkt das, als wird mir die Auflösung einfach hingerotzt präsentiert werden. Ist also nicht mehr spannend. Der Satz zerstört alles, was du vorher in der KB aufgebaut hast.Doch Kane erfährt schnell, was es mit dem seltsamen Mann auf sich hat.
Ebenfalls nach dem Lesen des Einleitungskapitel ... Joah, die KB gibt irgendwie den Inhalt der Einleitung wieder + ein bissl Chara-spoilering für Veight + die Vorhersage, dass sich alles recht schnell aufklären würde. Worum es womöglich gehen könnte ist mir schleierhaft. Während das Kapitel also durchaus Lust macht, mehr zu lesen, bin ich mir da bei der KB nicht so sicher.
3) Hat das Einleitungskapitel Interesse für mehr geweckt?
Wie gesagt: Ja.
Fehlen nicht, aber wie eingangs erwähnt, beißt sich einiges mit meinem Verständnis für Logik.4) Fehlt euch etwas im Einleitungskapitel? Was könnte ich besser machen?
Kanes Eltern sind Bauern. Entweder ihnen gehört der Acker, dann ist es in einem (nach meinem Eindruck) Mittelalterlichen Setting geradezu selbstmörderisch den einfach aufzugeben und abzuhauen. Alternativ bewirtschaften sie den Acker für einen Adligen, dann wäre einfach zu verschwinden auch schwierig - zumal sie damit absolut keine Lebensgrundlage mehr haben.
Auch haben in solchen Familien die Kinder oft von Anfang an irgendwo mitgeholfen. Kane hätte also nachdem seine Eltern weggegangen sind, zumindest versuchen müssen, den Acker zu bestellen und so sein Leben zu bestreiten. Dabei kann er durchaus scheitern, weil z.b. körperlich zu schwach um ausreichend anzubauen, die anderen Bauern versuchen ihn zu sabotieren, der Adlige nimmt ihm den Acker weg, was auch immer. Aber der Versuch ist nicht einmal da.
Es wäre in der Hinsicht für mich nachvollziehbarer, wenn Kanes Vater irgendeine Art Handwerker gewesen wäre, dem Kane eben nicht nacheifern kann.
Generell wäre für mein Verständnis das "Ausstoßen" aus der KB deutlich wahrscheinlicher als dass die Eltern abhauen. Also aussetzen in einer anderen Stadt, fortjagen, was auch immer. Aber gut, man kann sicherlich Möglichkeiten finden, wie es plausibel ist, dass die Eltern verschwinden und er bleibt.
Auch wird er mit dem Verkauf von Möbeln aus so ärmlichen Verhältnissen nicht für vier Jahre sein Leben bestreiten können. Die Möbel wirst du los, indem er sie einfach verheitzt hat über die letzten Winter, weil die Axt kaputt gegangen ist und er im Dorf keine neue bekommen konnte.
Dann passt für mich aber wiederum das Verhalten der Dorfbewohner über diese vier Jahre hinweg nicht. Sie dulden dieses Kind, obwohl sie Angst davor haben. Ganz ehrlich? In so einem Setting würde ich damit rechnen, dass die Leute ihn einfach umbringen. Es braucht also einen verdammt guten Grund, warum sie das nicht tun und ihn "ertragen". Zumal der Bäcker keine Probleme damit hat, ihn zu schlagen. Deshalb würde ich persönlich den prügelnden Bäcker weglassen und Kane dafür komplett ausgrenzen. Sobald er das Dorf betritt, werden die Häuser verschlossen, niemand redet ihm, keiner gibt dem nach Arbeit udn Essen suchenden Jungen etwas - selbst die Kirche, falls es sowas bei dir gibt. Die kümmert sich ja traditionell gern mal um verlassene Kinder. Und sie bringen ihn nicht um, weil sie Angst haben, dass seine Fähigkeit ausbricht und das ganze Dorf vernichtet. Oder sie versuchen es aus der Ferne z.B. mit Pfeilen und Steinen, die die Kinder nach ihm werfen, sobald sie ihn sehen. Was Kane wiederum davon abhält ins Dorf zu gehen.
Um bei "Als er alle Hoffnungen aufgibt," zu landen, braucht es mehr. Mehr Hunger, mehr Verletzungen, vielleicht eine verseuchte Wasserquelle auf seiner Farm. Definitiv mehr Verzweiflung.
Ich weiß nicht, wie du das Verhältnis von Veight und Kane darstellen willst in Zukunft. Aber wenn du es nicht bewusst auf ein Vater-Sohn-Verhältnis lenken möchtest, fände ich statt dem "Wohlfühlfaktor" am Ende des Kapitels, eher ein "Lieber geh ich mit einem unheimlichen Fremden mit als hier elendig zu verhungern und von den Dorfbewohnern irgendwann umgebracht zu werden" besser. Dieser Vergleich zu seinen Eltern passt aber für mich nur, wenn Veight tatsächlich als Vaterfigur geplant ist.
Der geänderte Schlussatz ist deutlich besser. Bei der ersten Version kam bei mir direkt ein "Hallo Kinderschänder!" hoch.
Also ... grundsätzlich gefällt es mir gut. Wie gesagt, ein paar Sprachliche Hopser, die aber Geschmackssache sind. Mir ist z.B. am Anfang etwas zu oft hintereinander erwähnt, dass es Kanes 8. Geburtstag war. Außerdem teilweise Wortwiederholungen. Ein paar Sätze wirken gekünstelt auf mich. Da würde ich generell noch mal eine Beta draufschicken (wobei ich jetzt nicht wirklich Rechtschreibfehler gesehen habe, aber da bin ich selbst nicht sonderlich gut drinnen).
Das Kapitel selbst macht aber eher Lust auf mehr als die KB.
Edit: Ach so, der Satz mit den Augen...
Als es klopfte, beäugte Kane erst skeptisch die Tür, bevor er sie öffnete. Kurz darauf hielt auch er seinen Atem an. Wie die Dorfbewohner starrte der Zwölfjährige die wabernde, schwarze Rüstung an.
Bis der Fremde sich kniete und direkt in seine Augen sah.Kane konnte nicht anders, als den Blick zu erwidern und fand sich schnell von zwei himmelblauen Augen fixiert.
Kane ist inzwischen 12, da wird Veight, insofern er nicht wirklich recht groß ist, sich nicht mehr hinknien müssen. Das würde man eher bei einem kleinen Kind von vier oder fünf machen. Ich würde den Teil mit dem Hinknien einfach streichen und Kane dann langsam den Blick heben lassen, bis er auf die "wie-auch-immer-blauen" Augen trifft ;)
Ken hat ja schon vieles geschrieben, doch ein paar ergänzende Dinge hätte ich noch zu sagen :)
Zu Frage 1) Ich finde, das ist durchaus ein vielversprechender Anfang. Das wenige bisschen, was wir über die Fähigkeit bisher erfahren haben, erinnert mich einerseits an den Obscurus aus „Fantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ und die Sache mit der nahezu lebendigen, wabernden Rüstung an die Totenbeschwörer aus „Skulduggery Pleasant“, aber das macht gar nichts – es wurde ja sowieso alles irgendwie irgendwo schon einmal geschrieben.
Zu Frage 2) Kurzbeschreibungen sind nicht gerade eine Stärke von mir – von Ken aber offenbar schon – daher lasse ich das einfach mal unkommentiert.
Zu Frage 3) Ja, bei mir hat das Einleitungskapitel Interesse geweckt. Was ist das für eine Fähigkeit? Warum hat ausgerechnet Kane sie? Wer ist der Mann? Ist er gut oder böse? Woher weiß er von Kane? Du wirfst eine Menge Fragen auf und da offene Fragen Spannung erzeugen, will man gerne weiterlesen.
Zu Frage 4) Woran du noch arbeiten könntest, ist der Erzählstil. An sich hast du einen Schreibstil, der angenehm zu lesen ist, aber bisher erzählst du fast alles und zeigst uns fast nichts. Im Englischen gibt es dafür den schönen Grundsatz „show, don’t tell“. Wenn du das googelst, findest du auch viele Beispiele, was genau damit gemeint ist, und Übungen dazu. Dein Kapitel ist im Moment von oben bis unten voll von „telling“. Du erzählst uns, was damals passiert ist, als Kane acht war (noch dazu – ebenso wie die Hauptgeschichte – im Präteritum, obwohl es eigentlich im Plusquamperfekt stehen müsste, wo es sich dann aber schlecht lesen lassen würde). Dann erzählst du uns, wie seine Eltern gegangen sind. Dann erzählst du uns, was er die letzten vier Jahre gemacht hat. Dann erzählst du uns, wie die Lage zur Zeit ist. Im Großen und Ganzen passt das Verhältnis von „telling“ zu „showing“ einfach nicht.
Ich würde dir raten, dir zu überlegen, welche der Dinge, die du uns hier erzählt hast, dir wirklich wichtig sind, und uns diese dann zu zeigen – sprich: Sie in eine eigene Szene zu packen. Das könnte z.B. bedeuten, den Vorfall mit dem achtjährigen Kane in einen Prolog auszulagern und dort in deutlich mehr Detail und Emotionen zu schildern, was passiert. Das könnte bedeuten, den Handlungsstrang der Jetzt-Zeit damit zu beginnen, wie Kane ein Brot stiehlt und sich in sein leeres Haus flüchtet, um nicht verprügelt zu werden. Das könnte bedeuten, den allwissenden Erzähler aufzugeben und stattdessen einen personellen Erzähler zu wählen. Dadurch würde dir natürlich einiges verloren gehen – du könntest dann z.B. nur beschreiben, wie die Leute im Dorf auf den Fremden reagieren, wenn Kane mit dem Fremden zusammen durchs Dorf läuft – aber die Lesenden könnten viel tiefer und mit mehr Emotionen in deine Geschichte eintauchen.
So wirkt es stattdessen ein bisschen lieblos heruntererzählt, als hättest du dir nicht die Zeit nehmen wollen, uns das alles tatsächlich erleben zu lassen. Würdest du das tun, wäre das Kapitel um ein Vielfaches länger. Als Leserin möchte ich gerne Kanes Leben teilen, in seine Sinne eintauchen und die Welt aus seiner Sicht sehen. Im Moment ist es aber eher so, als würde ich eine Zusammenfassung seiner Biographie lesen, statt die Abenteuer zusammen mit ihm zu erleben. Und das ist schade, denn die Idee ist vielversprechend und lässt auf eine sehr spannende Story hoffen. Trau dich ruhig, dir Zeit zu lassen und die Lesenden auf die Folter zu spannen!
Im Übrigen stimme ich Kens Analyse der Unstimmigkeiten/Logikfehler in deiner Darstellung von Kanes Leben in den letzten vier Jahren zu.
Ich hoffe, ich konnte dir ein paar hilfreiche Anstöße für dein zukünftiges Schreiben geben, und wünsche dir viel Spaß und Erfolg beim Schreiben dieser Geschichte!
Liebe Grüße
Viperzahn
Vielleicht schaust du noch hier hinein, aber ich werde ohnehin auch deine Geschichte online verfolgen.
>> Inhalt: Der junge Kane wurde von seiner Familie ausgestoßen - denn er beherrscht eine gefürchtete Fähigkeit. Als er alle Hoffnungen aufgibt, taucht ein seltsamer Mann in Rüstung auf und hält ihm die Hand hin. Der Mann namens Veight beherrscht wie Kane die Schattenfähigkeit und behauptet von sich selbst, der Meister der Schatten zu sein. Er nimmt den Jungen auf und kümmert sich um ihn. Doch Kane erfährt schnell, was es mit dem seltsamen Mann auf sich hat. <<
Hier würde ich anstatt ausgestoßen eher verstoßen schreiben, aber das ist nur eine Kleinigkeit. ^^
Ich finde den Anfang des Kapitels sehr interessant (also auch rein inhaltlich), aber in meinen Augen ist etwas zu viel Tell, wenn man bedenkt, dass diese Szene eine der wichtigsten Erlebnisse in Kanes Leben ist, nehme ich an. Hier hätte ich besser gefunden, wenn wir quasi live dabei sind, als Kane beinahe seine Eltern bei diesem Unfall, oder ungewolltem Einsatz von Magie getötet hätte. In diesem Kapitel ist das jedoch eine Nacherzählung, aber vielleicht kommt das ja auch noch, dass du diese Szene ausführlicher beschreibst. ^^
Das wäre zwar sehr schön, aber selbst wenn, hätte ich mir im ersten Kapitel mehr Show als Tell gewünscht, wie bereits auch schon ein Vorposter von mir angemerkt hat. Das hätte das Erlebnis, das Kane geprägt hat, auch lebendiger dargestellt.
Bei der letzten Szene kommt dann schon Interesse auf und man fragt sich, weshalb er Kane als seinen Begleiter haben möchte und was sie wohl erleben werden, wenn sich denn Kane entschließt mit ihm zu kommen.
Ich bin aber mal neugierig geworden und werde später in deine Story hineinsehen. ^^
LG, Maneki!