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Beitrag #1, verfasst am 18.01.2021 | 19:36 Uhr
Ahoi!
Vielleicht hat der ein oder andere eine eigene Welt, bzw. Universum mit eigenen Gesetzen, Völkern, Technologien, und allem was sonst noch dazugehört, erschaffen.
Dann schreibt ihr eifrig am ersten Kapitel, werft mit eigens erfundenen Begriffen um euch herum, nur um mittendrin von einer einzigen Frage aufgehalten zu werden:
Wie bringe ich meine Kreationen eigentlich dem Leser näher, ohne ihn so sehr mit dem Unbekannten zu überfordern, dass er vor lauter Verwirrung das große X drückt?
Nun gibt es da etwas, das nennt sich "Glossar". Manche Bücher, wie etwa die Metro-Serie, nutzen diese, gepaart mit Anmerkungen, sodass sich die Info an verschiedenen Stellen nachschlagen lässt. Meist am unteren Ende der Seite oder ganz am Ende als eigenes Kapitel. Einfach 80% eines Kapitels mit Erklärungen zur Welt vollzuhauen, während man die restlichen 20% Plot zwischen den Zeilen finden muss, ist, glaube ich, alles andere als eine elegante Lösung.
Deswegen meine Frage: Wie handhabt ihr das? Verwendet ihr ein separates Glossar, etwa als letztes "Kapitel", das die Leser jederzeit zur Rate ziehen können, sobald eine Anmerkung auftaucht? Oder versucht ihr alles kurz und knapp, möglichst organisch, in den Text einfließen zu lassen und rückt mit Infos je nach Bedarf raus?
Und als Leser, wie hättet ihr das gerne? Schaut ihr ins Glossar je nach Interesse rein, ist es euch egal oder schreckt euch das gar ab?
Außerdem: Wird ein Glossar bisweilen auch negativ als Mittel für faule Autoren betrachtet, die keinen Bock haben, alles zu beschreiben?
Haut rein!
Vielleicht hat der ein oder andere eine eigene Welt, bzw. Universum mit eigenen Gesetzen, Völkern, Technologien, und allem was sonst noch dazugehört, erschaffen.
Dann schreibt ihr eifrig am ersten Kapitel, werft mit eigens erfundenen Begriffen um euch herum, nur um mittendrin von einer einzigen Frage aufgehalten zu werden:
Wie bringe ich meine Kreationen eigentlich dem Leser näher, ohne ihn so sehr mit dem Unbekannten zu überfordern, dass er vor lauter Verwirrung das große X drückt?
Nun gibt es da etwas, das nennt sich "Glossar". Manche Bücher, wie etwa die Metro-Serie, nutzen diese, gepaart mit Anmerkungen, sodass sich die Info an verschiedenen Stellen nachschlagen lässt. Meist am unteren Ende der Seite oder ganz am Ende als eigenes Kapitel. Einfach 80% eines Kapitels mit Erklärungen zur Welt vollzuhauen, während man die restlichen 20% Plot zwischen den Zeilen finden muss, ist, glaube ich, alles andere als eine elegante Lösung.
Deswegen meine Frage: Wie handhabt ihr das? Verwendet ihr ein separates Glossar, etwa als letztes "Kapitel", das die Leser jederzeit zur Rate ziehen können, sobald eine Anmerkung auftaucht? Oder versucht ihr alles kurz und knapp, möglichst organisch, in den Text einfließen zu lassen und rückt mit Infos je nach Bedarf raus?
Und als Leser, wie hättet ihr das gerne? Schaut ihr ins Glossar je nach Interesse rein, ist es euch egal oder schreckt euch das gar ab?
Außerdem: Wird ein Glossar bisweilen auch negativ als Mittel für faule Autoren betrachtet, die keinen Bock haben, alles zu beschreiben?
Haut rein!
[Darn]
UAZ-469.exe has stopped working. What now? >:3
[Ragequit] [You dun goof'd] [Murdertime, funtime!]
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Beitrag #2, verfasst am 18.01.2021 | 20:09 Uhr
Nicht aus Autorensicht, aber als Leser:
Es mag sein, dass ein Glossar vllt. nicht die eleganteste Lösung ist, aber so wie du sagst, ständig ausschweifende Erklärungen im Plot selbst unterbringen ermüdet als Leser auch.
Es ist schwierig und keine einfache Frage.
Walter Moers hatte in "die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär" eine Art Mittelweg gefunden oder eher eine Verschmelzung von beidem. Blaubär hatte ein Lexikon im Kopf, welches unbekannte Begriffe und Lebewesen dem Prota erklärte. Als Leser war es sehr deutlich auch formal gekennzeichnet und falls man keine Lust darauf hatte, konnte man die Stelle überspringen.
Es wirkte gar nicht mal störend auf mich, eher witzig und schräg.
Das kann man in abgewandelter Form (zumindest in Fantasy Welten) gut unterbringen.
Was ich -für mich- auf jeden Fall festgestellt habe, mir ist fast egal wie, ob im Text oder als Glossar, aber hauptsache IRGENDWO kommen diese Erklärungen. Ich hatte mal ein Buch gelesen, auch eine eigene Welt, in der wurden neue Begriffe, Lebewesen aus angesprochenem Dilemma einfach als gegeben behandelt. Es fehlte mir etwas. Die Geschichte war gut, spannend und man konnte trotzdem folgen, aber zumindest ich hatte immer das Gefühl, dass es nicht vollständig war. Das habe ich bedauert. Auch einfach, weil ich mir sooo gerne mehr gewünscht hätte zu erfahren und zu wissen über diese neue Welt.
Es mag sein, dass ein Glossar vllt. nicht die eleganteste Lösung ist, aber so wie du sagst, ständig ausschweifende Erklärungen im Plot selbst unterbringen ermüdet als Leser auch.
Es ist schwierig und keine einfache Frage.
Walter Moers hatte in "die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär" eine Art Mittelweg gefunden oder eher eine Verschmelzung von beidem. Blaubär hatte ein Lexikon im Kopf, welches unbekannte Begriffe und Lebewesen dem Prota erklärte. Als Leser war es sehr deutlich auch formal gekennzeichnet und falls man keine Lust darauf hatte, konnte man die Stelle überspringen.
Es wirkte gar nicht mal störend auf mich, eher witzig und schräg.
Das kann man in abgewandelter Form (zumindest in Fantasy Welten) gut unterbringen.
Was ich -für mich- auf jeden Fall festgestellt habe, mir ist fast egal wie, ob im Text oder als Glossar, aber hauptsache IRGENDWO kommen diese Erklärungen. Ich hatte mal ein Buch gelesen, auch eine eigene Welt, in der wurden neue Begriffe, Lebewesen aus angesprochenem Dilemma einfach als gegeben behandelt. Es fehlte mir etwas. Die Geschichte war gut, spannend und man konnte trotzdem folgen, aber zumindest ich hatte immer das Gefühl, dass es nicht vollständig war. Das habe ich bedauert. Auch einfach, weil ich mir sooo gerne mehr gewünscht hätte zu erfahren und zu wissen über diese neue Welt.
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Schreibwerkstatt-Autor
Beitrag #3, verfasst am 19.01.2021 | 07:43 Uhr
Das kommt ja nun extrem auf die Story an. Generell mag ich keine Glossar-Einträge. Ich lese auch so gut wie nie ein Glossar, wenn es vorkommt. Was ich noch akzeptieren kann sind Fußnoten (also hier Einträge am Kapitelende). Aber die sollten wirklich nur dann vorkommen, wenn man es nicht anders erzählen kann. Insofern es für die Story von Bedeutung ist, was etwas bedeutet oder was es ist, sollte es ansonsten weitestgehend aus der Story hervorgehen. Zusätzliches Wissen kann man ggf. dann tatsächlich in einem extra Kapitel einbauen, damit es nicht jeder lesen muss. Das wäre für mich aber eher so in er Kategorie ... Erklärung irgendwelcher technischen Aufbauten, Geschichtlicher Hintergründe o.ä. Aber wenn die Story nur so von ausgedachten Begriffen oder unklaren "historischen Ereignissen" strotzt, die man nicht nachvollziehen oder automatisch verstehen kann, dann bin ich selbst eh weg, weil mich das beim Lesen nervt.
Ich persönlich würde mich da eher an Tolkien orientieren. Der hat zwar hinten auch noch zusätzliche Erklärungen, aber man kann die Story lesen und verstehen ohne dass man die zwingend lesen muss. Es ist "Fanservice" für die, die noch tiefere Informationen wollen, aber man kann die Welt verstehen, ohne dass man es liest. Abgesehen von anderen nervigen Sachen in den Büchern, würde ich mir das generell so für eine Story vorstellen.
Erreichen kann man viel indem man einen unwissenderen Charakter dabei hat, dem das eine oder andere erklärt wird. Und nicht die ganze Welt im ersten Kapitel aufdecken, sondern Stück für Stück.
Die Variante, Erklärungen optisch abgesetzt im Text darzustellen kenne ich auch diversen Kinderbüchern (die Baumhausreihe macht das z.B. auch so). Das finde ich einen ganz guten Weg, aber eben eher für Kinderbücher, in denen man schlicht nicht "die Zeit" hat, um irgendetwas zu erklären.
Ich persönlich würde mich da eher an Tolkien orientieren. Der hat zwar hinten auch noch zusätzliche Erklärungen, aber man kann die Story lesen und verstehen ohne dass man die zwingend lesen muss. Es ist "Fanservice" für die, die noch tiefere Informationen wollen, aber man kann die Welt verstehen, ohne dass man es liest. Abgesehen von anderen nervigen Sachen in den Büchern, würde ich mir das generell so für eine Story vorstellen.
Erreichen kann man viel indem man einen unwissenderen Charakter dabei hat, dem das eine oder andere erklärt wird. Und nicht die ganze Welt im ersten Kapitel aufdecken, sondern Stück für Stück.
Die Variante, Erklärungen optisch abgesetzt im Text darzustellen kenne ich auch diversen Kinderbüchern (die Baumhausreihe macht das z.B. auch so). Das finde ich einen ganz guten Weg, aber eben eher für Kinderbücher, in denen man schlicht nicht "die Zeit" hat, um irgendetwas zu erklären.
Boolsche Logik: "Was ist false oder false?" - "Nicht true."
Foren-Operator
Beitrag #4, verfasst am 19.01.2021 | 08:13 Uhr
Ich finde solche Glossare in Büchern ziemlich interessant. Einen groben Überblick sollte die Geschichte an sich schon geben, aber es stört mich überhaupt nicht, im Zweifelsfall gerade noch mal einen Blick hineinzuwerfen und die Information kurz und bündig vorzufinden. Gerade auch bei längeren Büchern oder Reihen, wo man vielleicht selbst sogar Lesepausen hat, finde ich das angenehm. Und wenn einen die Welt gepackt sind, sind noch mehr Details ja auch immer interessant. Fußnoten hingegen fände ich eher störend, denke ich. Das erinnert dann so an wissenschaftliches Arbeiten und zerstört irgendwie das Feeling für mich.
Amor Lux Veritas - Sic itur ad a[s]tra
Und was träumt ihr so? --> http://forum.fanfiktion.de/t/17363/1 (Projekt "Schriftsteller-Träume")
Mitteilungen im Archiv und Forum, die ich als OP verfasse, unterschreibe ich in der Regel mit 'Jaderegen'. Alles, was mit 'Jade' oder gar nicht unterzeichnet ist, stellt meine ganz persönliche Äußerung bzw. Meinung dar, der auch gerne widersprochen werden darf. ;)
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