Hallo liebe Schreiber- und Leserlinge,
ich bin im Moment an einer Erotik-Geschichte dran und würde mir ein Feedback von Euch wünschen. Nebenbei habe ich noch ein paar kleine Fragen.
*****
Grobe Zusammenfassung und wohin ich mit der Geschichte noch hinarbeiten möchte:
In ferner Zukunft sind fossile Rohstoffe wie Öl mangelhaft auf der Erde, weswegen es zu vielen Auseinandersetzungen zwischen vielen Staaten kommt. Ein Unternehmen, die UDF (Universal Defence Force), welches inzwischen zu einer internationalen Miliz expandiert ist, kontrolliert und bewacht den Rohstoffabbau. Der Schutz dieser Anlagen mit gutbewaffnetem Personal ist wichtig, da der Großteil der Welt in eine selbstlose Anarchie verfallen ist. Ein Mitarbeiter (oder auch "Soldat") der UDF ist die Hauptperson der Geschichte mit dem Namen Liam. Bei einer Patroullie mit seinem Partner gerät er in einen Hinterhalt und wird von einer Rebellengruppe gefangengenommen. Im Lager wird Liam in einen Käfig gesperrt und zu harter Arbeit gezwungen. Bei seiner Gefangenschaft verliebt er sich in ein Mädchen [noch kein Name vorhanden], versteckt jedoch seine Gefühle bei sich. Durch einen Angriff durch Dritte [hier habe ich noch keine genaue Idee] kann sich Liam befreien und das Lager wird komplett zerstört. Im Chaos kann er dem Mädchen, in das er sich verliebt hat, das Leben retten und mit ihr vor der dritten Bedrohung fliehen. Sie ist am Fuß verletzt und kann desshalb nicht aus eigener Kraft laufen, worauf sie von ihren eigenen Leuten zurückgelassen wird. Liam versucht im Laufe seiner Flucht durch einen Wald/Dschungel eine Romanze aufzubauen, was ihm jedoch nicht auf Anhieb gelingt, da die Junge Frau grundsätzlich eine Abneigung gegenüber der UDF hat und Liam ziemlich unerfahren und schüchtern mit Frauen ist.
*****
Meine Anliegen:
1. Mein Wusch wäre ein kleines Feedback über die Zusammenfassung und den ersten zwei Kapiteln der Geschichte. Neue Ideen sich wünschenswert.
2. Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive geschrieben. Eignet sich für eine Erotik-Geschichte vielleicht eher die Erzähler-Perspektive?
3. In vielen Romanen ist die wörtliche Rede mit Guillements («») statt mit "Gänsefüßchen" markiert. Was würdet Ihr empfehlen?
Optional: 4. Gibt es vielleicht schon Vorschläge, was man als dritte Bedrohung nehmen könnte?
*****
Vielen Dank im Voraus!
Bei Fragen und Unklarheiten bin ich natürlich weiterhin ansprechbar.
LG Malendron
Link zur Geschichte
An der mit Moos bewachsenen zerschossenen Mauer gelehnt, horche ich die einschlagenden Granaten der Artillerie. Was nicht lange her noch ein ohrenbetäubendes Donnern war, ist Kilometer weiter nur noch ein dumpfes Echo. Meine Hände, meine Kleidung, alles verdreckt. Mein Sturmgewehr ist mit einer dicken Staubschicht überzogen und mit jedem Schuss ergreift mich die Angst, meine Waffe könnte jeden Moment auseinander fallen.
In der Zeit meiner Ausbildung zum Soldaten der Universal Defence Force, kurz UDF, habe ich gelernt mit meinem tödlichen Werkzeug Eins zu werden. Meine Waffe war es, die mich widerspiegelte: War sie dreckig, war ich es auch; hatte sie Ladehemmungen, war ich nutzlos; war sie weg, war ich tot. Schon öfters dachte ich an die Zeit zurück, an der ich vor dem Tor des UDF-Gebäudes stand und die Wahl hatte zwischen einem Leben mit der ständigen Angst oder einem leben ohne Perspektive. Es war eigentlich schon klar gewesen, wohin mich meine Zukunft bringen würde. Schon längere Zeit war ich auf der Suche nach einem anständigen Job gewesen, aber alles was ich fand, waren nur kleinere Angebote mit denen ich mich nur kurze Zeit über Wasser halten konnte. In der Gegend, in der ich wohnte, gab es nicht viel Arbeit. Nur ungern erinnere ich mich an meine alte Heimat zurück. Es gibt viele Definitionen von Heimat, aber diese war bestimmt keine gute. Die Straßen waren verdreckt und das einzige was die alten grauen Plattenbauten schmückte, waren die bunten herausstehenden Werbeplakaten der UDF mit den Aufschriften, wie „Wir kämpfen für den Frieden und du kannst dabei sein!“ oder „Wir geben dir Arbeit, und du wirst zum Helden“. In der Welt in der ich lebte, gab es nur die ganz reichen und die ganz armen. Viele, die nichts hatten, gaben die Schuld der UMR – dem Universal Management of Ressources. Einem Unternehmen, was sich auf die Sicherung der letzten Rohstoffe spezialisiert. Vielen Menschen wurden diese Naturprodukte zum Verhängnis. Wie ein Blutsauger stürzt sich das Unternehmen auf die wenig vorhandenen Ölfelder. Häuser, oder sollte ich besser sagen die Slums, werden zwangsgeräumt und anschließend abgerissen, um die großen hässlichen Bohranlagen hinzubauen. Natürlich ließen die Einwohner dies nicht einfach so auf sich sitzen und veranstalteten ein regelrechtes Chaos in den Städten, wobei allerdings die UDF immer überlegen war. Manchmal gingen die Ausschreitungen über mehrere Nächte. Die Demonstranten warfen Steine und Brandsätze und als Antwort auf ihre missliche Lage bekamen sie nur Tränengas und Gummigeschosse. Wie der schwarze Rauch, der an diesen Nächten überall in Städten aufstieg, so verqualmte die Hoffung der Menschen, die ihnen noch etwas gab, woran sie glauben konnten. Früher verstand ich nie diese Menschen, die sich eng an die Schilder der Polizisten drängten und vor Hass, Hilflosigkeit und Schmerz schrien. Dieses Geschrei wurde wiederum vom Lärm der Megaphone und Explosionen aufgefangen und verschlungen. Zum Höhepunkt dieses Chaoses war ich 8 Jahre alt. Damals dachte ich, die Welt würde nur aus Rücksichtslosigkeit und Qualen bestehen. Heute, mit meinen 22 Jahren, verstand ich etwas mehr, dennoch hat sich die Welt für mich nicht geändert. Ich weiß auch gar nicht mehr, was mich so gepackt hat, bei der UDF eine Karriere zu beginnen. Wahrscheinlich hatte ich denn Wunsch, wenigstens etwas aus meiner perspektivlosen Vergangenheit zu machen. Durch den Lohn, welches einem Sicherheitssoldaten der Universal Defence Force gezahlt wurde, vergaß man schon ab und an, warum man eigentlich so eine Abneigung gegen diese Organisation hatte. Jedenfalls bin ich jetzt fast schon ein Jahr bei der Miliz. Ein Jahr Rücken an Rücken mit dem Tod. Ein Jahr endloser Krieg. Viele meiner Kameraden wussten nicht einmal, gegen wen wir eigentlich Krieg führten. Sie ließen sich offenbar auch, wie ich, von der Geldsumme blenden. Ich wusste zwar warum wir in die Schlacht zogen, aber wer unser Gegner war blieb ungewiss. Wer waren diese Menschen auf der anderen Seite der Stadt?
„Distrikt 12, muss noch überprüft werden“, sagt mir eine bekannte Stimme hinter mir. Es war Logan Edison. Ein Soldat der 23. Aufklärungstruppe. Genau wie ich. Zwar kannten wir uns erst seit der Militärakademie, jedoch kommt es mir manchmal so vor, als wäre es seit unserer Kindheit. Zusammen waren wir schon in vielen Kämpfen verwickelt, aber jedes Mal hatte ich das Gefühl, dass er mir immer Deckung gab, wie ich ihm. „Hetz mich nicht, bin doch schon auf dem Weg. Ich bin schon so viel gelaufen, dass meine Beine nicht mehr wollen. Vielleicht sollte ich die Frührente fordern und mich an einem schönes Haus an einer schönen, tropischen Insel niederlassen“. Logan schaute mit einem gelassenen Blick zu mir rüber. „Nun, das Aussehen für einen Rentner hast du schon mal!“. Mit einem grinsen im Gesicht gingen wir auf einem schmalen Feldweg entlang. Rechts und links standen Bäume und ein paar überwucherte Ruinen. Das ideale Terrain für einen Hinterhalt, dachte ich mir. Unsere Aufgabe bestand eigentlich nur darin, eine bestimmte Strecke abzulaufen und zu patrouillieren. Diese Strecke war ein großer Kreis, der das Hauptquartier des UDF einschließt. Es gibt mehrere solcher Patrouillen mit jeweils anderen Radien. Ich und Logan sind ca. 15 Kilometer von unserer Basis entfernt. Man sagt auch „Zone 2“ zum Gebiet, was wir im Auge haben. Die „Zone 1“ ist ein reines Beton-Gebiet. Überall dort ragen Meterhohe Wachtürme aus dem trostlosen Boden. Mit dem Lichtkegel der Scheinwerfer suchen sie in jedem Winkel nach einer Gruppe Rebellen, die es eventuell doch in den Sektor geschafft haben. Dann gab es noch die „Zone 3“. Dies war die Front, an der die Rebellen und die Soldaten der UDF täglich unerbittlich kämpfen.
Als die Ressourcen, wie das Öl und Gas, noch nicht zuneige gingen, war die UDF ein kleines Sicherheitsunternehmen, das sich auf die Bewachung von Raffinerien und Förderanlagen spezialisiere. Der Bedarf an Rohstoffen erhöhte sich mit dem Wachstum der Mittelschicht und so kam es, wie es kommen musste. Es gab fast nichts mehr auf der Erde. Staaten, die noch kleine Ölfelder beherbergten, wurden gnadenlos angegriffen. Hatte es ein Staat geschafft, ein Ölfeld zu erobern, so wurde es belagert und annektiert. Folge waren viele kleine Stadtstaaten. Das Gas und Öl reichte meist trotzdem nicht für die eigene Bevölkerung aus, wodurch sich nur die Reichen das schwarze Gold leisten konnten. Jeden Winter verbrannten die Menschen ihr Hab und Gut um zu heizen. Aber auch das Eigentum der einfachen Menschen war irgendwann verbraucht und so kam es, dass es irgendwann die ersten Todesfälle durch Erfrieren gab. Tote wurden aus ihren Häusern getragen und auf offener Straße verbrannt. Alles was brennbar war, wurde angezündet und Bäume in den Parks und Alleen gefällt. Die Wut auf die Oberschicht nahm zu. In manchen Ländern wurde die Regierung gestürzt. Es herrschte Anarchie. Die Regierungen verloren immer mehr an Macht und schon bald stand die UMR, welche international vertreten war, über ihnen, da sie die Mittel besaßen, sich gegen den wütenden Mob mit Hilfe der UDF zu wehren. Die ganze Weltordnung brach zusammen. Extremistische Gruppierung und Kriminelle konnten sich nun auf dem nährstoffreichen Boden der Gewalt ausweiten, die sich um Territoriumsansprüche bekriegten. Es floss eine Menge Blut. Und mittendrin war ich. Ein einfaches Mitglied der Privatarmee. Ein schlechter Mensch? Man bezeichnete mich als Soldat, doch sah man unter meine Uniform, so war ich ein ekelhafter Söldner. Offiziell war die Aufgabe der UDF die innere Sicherheit in den Städten zu bewahren, was jedoch gelogen war. Die Hauptaufgabe lag darin, die Förderanlagen vor Banditen und anderen bewaffneten „bösen Jungs“ zu schützen. Schon oft verwickelte ich mich in kleine Gefechte, an denen ich nah an meiner Belastungsgrenze war. Getötet habe ich wahrscheinlich auch schon, jedoch habe ich noch nie einem Gegner in direkt die Augen geschaut. Bis zu diesem Tag…
„Hinterhalt!“, schreit Logan plötzlich los. Sofort schmeißen wir uns auf den matschigen Boden. Beim Fallen fällt mir fast mein Helm ab, weshalb ich ihn mit einer Hand festhalte. Ich spüre, wie die Feuchtigkeit langsam meine Kleidung durchnässt, aber durch das Adrenalin ignoriere ich dies. Bevor ich ausmachen kann, wo der Feind ist, fliegen mir schon die ersten Kugeln um die Ohren. Man hört mehrere Sturmgewehrsalven aus allen Richtungen. Hier, auf offener Fläche, waren wir schutzlos ausgeliefert. Es gab nichts, was uns Deckung geben könnte. Ich blicke zu Logan rüber, der scheinbar mit der Situation überfordert ist. Zusammengerollt und mit zugekniffenen Augen hält er seine Arme schützend über dem Kopf. In diesem Moment spüre ich Hoffnungslosigkeit. Vom Feind besiegt. Neben mir schlagen die Kugeln in die Erde, wodurch der Schmutz und Staub aufgeschleudert wird. Wie durch ein Wunder werden wir nicht getroffen. Ein ohrenbetäubender Lärm lässt keinen klarem Gedanken fassen. Plötzlich hören die Schüsse nach und nach auf. Es herrscht eine Totenstille. Das einzige, was ich höre, ist das hohe Fiepen in meinen Ohren. Nun spüre ich auch, dass meine Kleidung komplett durchnässt ist. Ein sehr unangenehmes Gefühl, jedoch auf Grund meiner Situation völlig unwichtig. Logen scheint sich wieder etwas gefangen zu haben und presst den Kolben seiner Waffe fest an seine Schulter. Auf seinem verschwitzen Gesicht erkenne ich nur die angespannten Augen. Was war gerade eben geschehen? Mit Sicherheit ist es eine ganze Armee, die uns hier festgenagelt hat, aber wieso wurden wir nicht getroffen? Hatten wir einfach Glück? Schnell überprüfe ich, ob ich nicht vielleicht doch verletzt bin, aber zu meiner Erleichterung spüre ich keinen Schmerz. „Bist du verletzt?“, frage ich Logan in einer Lautstärke, so dass er mich gerade noch hören kann. Logan, der ein paar Schritte von mir entfernt liegt, zuckt kurz zusammen und bestätigt mir mit einem flüchtigen Nicken, dass es ihm gut geht. Eine Gänsehaut überzieht meinen Körper. Die nasse Kleidung lässt meinen Körper langsam abkühlen. Angespannt warte ich auf den nächsten Schusswechsel. Totenstille. Mein Blick gleitet langsam an den Hügeln an der Seite der Straße entlang. Jedoch lässt sich der Feind nicht erblicken. Ich werde etwas mutiger und richte mich auf die Knie auf. Logan realisiert das und tut das selbe, hat jedoch dabei sein Gewehr die ganze Zeit im Anschlag. Im Eifer des Gefechts vergaß ich Verstärkung zu rufen. Gerade als meine Hand das Funkgerät an meiner Hüfte berührt, höre ich eine weibliche Stimme aus der Richtung der Hügel rufen: „Schmeißt die Waffen weg oder wir durchsieben euch!“. Sofort zielen wir auf den selben Punkt, jedoch ist keine Gestalt zu erkennen. Nur ein paar Bäume und Büsche. Etwas gedemütigt muss ich realisieren, dass wir die Oberhand verloren haben. Nun sind wir Jäger zu den Gejagten geworden. Schüsse verlassen Logans Waffe in Richtung Hügel. Auch ich ziehe mit und feuere meine Waffe ab. Die Kugeln unsere kurzen Salven schlagen in den Bäumen ein. Splitter fliegen aus dem getroffenem Holz. Während wir feuern versuche ich meinem Kameraden meinen Plan in kurzen Worten mitzuteilen, da der Lärm ganze Sätze verschlingen könnte. „Rückzug! Verstärkung holen!“, rufe ich mit aller Kraft. Mit kurzen Schritten setzen wir uns in Bewegung. Schlagartig schreit Logan auf und fällt zu Boden.
Wie in Zeitlupe fällt Logan auf den matschigen Boden. Ohne zu zögern hechte ich zu ihm, um ihn am Kragen zu packen und zu ziehen. Ein Stein fällt mir vom herzen, als ich ihn dabei stöhnen höre, was mir versichert, dass er noch am leben ist. Allerdings weiß ich nicht, wie schnell sich sein Zustand ändern kann. Auf dem rutschigen Boden verlieren meine Stiefel an Haftung und so kommt es, dass ich ins Rutschen komme und in eine Pfütze falle. Wieder ertönt ein schwaches Stöhnen von Logan. In meiner Verzweiflung und Überforderung fange ich einfach an zu schreien. Ich bin so stark erschöpft, dass ich es nicht schaffe, Logan zu packen und mich aufzurichten. Die Angst hat die Kontrolle über meinen Körper übernommen. „Lasst die Waffen fallen und Hände hoch, ihr Schweine!“, höre ich es aus den entfernten Büschen. Aus einer anderen Richtung ertönt noch eine Stimme. „Deine Entscheidung, ob du leben willst oder nicht!“. Eiskalter Schweiß läuft mir an meinem dreckigen Gesicht runter. Was soll ich jetzt tun? Jetzt erinnere ich mich daran, dass ich mein Magazin leergeschossen habe. Würde ich jetzt eine falsche Bewegung wagen, würden sie uns auf der Stelle erschießen. Der Anzahl der Rufe zu Urteilen, die aus allen Richtungen kommen und uns zum Aufgeben auffordern, kann man schätzen, dass es sich um mehr als 10 Feinde handelt. Langsam nehme ich meine Waffe an beide Enden, hole aus und werfe sie ein paar Meter vor mich. Sie landet unsanft im Schlamm. Sofort läuft eine braune Schicht über sie, als würde sie im Elend ertrinken. Die Rufe werden immer weniger. Ich nehme vorsichtig die Waffe von Logan und wiederhole die Prozedur. Das Maschinengewehr landet auf dem anderen und ein metallisches Geräusch entsteht. Meine Waffe sinkt dabei noch etwas tiefer in den Matsch. Nun ist es wieder so ruhig, dass ich den Wind an meinen Ohren vorbeisausen höre. Es entspannt mich etwas, dennoch habe ich große Sorgen darüber, was als nächstes passiert. Zu nah kam mir das Szenario in mein Kopf, die Rebellen könnten uns erschießen. Zu viel Schlechtes hatte ich in der Akademie über sie gelernt. Ihre Boshaftig- und Herzlosigkeit, ihre Brutalität. „Hände hoch, du Spinner!“, höre ich eine tiefe Stimme. Endlich erkenne ich ein paar Gestalten hinter einem Busch. Sie liegen regungslos und zielen mit einer Waffe auf mich, an der ich nur den lauf erkenne. „Logan, halte durch. Gleich haben wir es hinter uns“, sage ich, um meinen Partner etwas an Hoffnung zu übermitteln. Er ist mit dem Körper von mir weggedreht und liegt zusammengekauert im Wasser. Nur ein leises Knurren bekomme ich als Antwort. Langsam hebe ich meine Hände. Ich spüre, wir mir Wassertropfen von den Fingerkuppen entlang an meinen Armen laufen und schließlich in meinen Ärmeln verschwinden. Die Muskeln pochen, doch ich wage es nicht, die Hände wieder runter zu nehmen. Die kalte Wind und die Nässe lassen meine Finger zittern. Werde ich diesen Tag überleben oder sind es jetzt die letzten Sekunden meines Lebens?
Die Erinnerungen kommen, bei denen ich heute morgen noch sorglos und ausgelassen war. Wie mich jeder im Hauptquartier mit einem Lächeln begrüßte. Ich male mir im Kopf aus, wie es sein würde, wenn ich tot sei. Würden meine Kameraden lange um mich trauern? Ich hatte ein gutes Verhältnis zu ihnen. Natürlich war ich in den ersten Tagen in der Akademie ein niemand gewesen doch nach und nach respektieren mich die anderen. Mit Logan kam ich am besten zurecht. Wir waren praktisch beste Freunde, die über alles sprechen konnten. Und jetzt lag er schwerverletzt neben mir.
Plötzlich sehe ich, wie sich am Horizont eine Gestalt aufrichtet. Genaueres kann ich erst erkennen, als sich die Person langsamen Schrittes auf mich zubewegt. Die Sonne blendet mich, doch die Silhouette verrät mir, dass es sich um eine große Person handelt. Mehr und mehr wird mein leicht verschwommener Blick klarer. Das Gefühl von Schutzlosigkeit umklammert mich immer mehr. Nur die paar Sonnenstrahlen auf meiner Haut geben mir das Gefühl von Wärme und Geborgenheit. Inzwischen bin ich komplett durchnässt und der Schlamm saugt mich förmlich auf den Boden. Nun steht er vor mir. Die Waffe so fest im Anschlag, als würde sie ihm jemand wegnehmen wollen. Der Mann ist mindestens ein Kopf größer als ich und kräftig gebaut. Bis auf ein paar dunkle Stoppeln ist sein Kopf kahl rasiert. Sein ernster Blick von seinem kantigen Gesicht lässt mich erschaudern. Dieser Kerl könnte mich mit seinen bloßen Händen in der Luft zerreißen. Er trägt eine leicht verdreckte Camouflagehose mit den Farben rot und schwarz als Tarnmuster. Sein Oberkörper wird von einem weißen Tanktop bedeckt, was seine Muskeln zur Geltung bringt. Mit der Waffe auf mich gerichtet schweift sein Blick zwischen mir und Logan. Was sollte jetzt passieren? Wird er uns jetzt auf der Stelle erschießen?
Im Hintergrund nähern sich nun auch andere Guerillakämpfer. Sie haben auch Tarnkleidung in der selben Farbe an. Nur im Detail unterscheiden sie sich voneinander. Einige haben noch Mützen auf. Manche tragen noch eine Jacke. Ich bemerke, dass auch einige weibliche Freiheitskämpferinnen anwesend sind. Alles kommt mir wie eine halbe Ewigkeit vor, da mit jeder Sekunde die Überlebenschancen von meinem Kameraden dahinschweifen. Ich nehme den Mut zusammen und schreie: „Ich sage nur Name und Dienstgr…!“ Noch bevor ich meinen Satz beenden kann, löst sich ein Ohrenbetäubender Knall aus dem Gewehr meines Gegenüberstehenden. Die Kugel kommt nur etwa einen Meter neben mir auf. Schlamm spritz mir an das Gesicht, sowie in die Augen. Irritiert von der unvorhersehbaren Handlung kippe ich nach hinten um und halte meine Hände vor mein Gesicht. Eiskaltes Wasser umhüllt meinen Rücken. Zum Glück gelingt es mir, den Dreck aus meinen Augen zu wischen, dennoch sind meine Ohren betäubt. Ein unangenehmes Fiepen dringt in meinen Kopf ein. Das Schließen meiner Augenlider lassen mich kurzzeitig an einen anderen Ort reisen. An einen schönen Ort. „Halt die Fresse, du Stück elendige Scheiße!“, schreit mich der große Mann an. „Nur ich rede und du antwortest, wenn ich es dir erlaube!“ Seine Stimme ist tief, allerdings laut genug um das Piepsen in meinem Kopf zu übertönen. Die anderen Rebellen stehen in einem Halbkreis um uns herum und halten den Lauf angespannt auf uns. Ohne ihm in die Augen zu sehen nicke ich, um mich endgültig zu unterwerfen. Mit einer Kopfbewegung zu seinen Komplizen signalisiert er etwas. Sofort setzen sich ein paar Leute in Gang und gehen auf uns zu. Zwei Männer packen Logan jeweils an einem Arm und ziehen ihn hoch. Auch zu mir kommen zwei und ich spüre, wie meine Hände hinter meinem Rücken zusammengebunden werden. Sie ziehen mich mit Mühe hoch. Der Schlamm versucht noch nach mir zu greifen. Als ich halbwegs aufrecht stehe, fallen Tropfen an mir herab, als würde mein ganzer Körper weinen. Die beiden Männer drücken mich an den Schultern herab, so, dass ich gebückt bin und nur meinen Blick auf den nassen Boden habe. Ich erkenne noch, wie unsere Waffen eingesammelt und mit dem Lauf in unsere Richtung gehalten werden. Ein Druck an meinem Rücken, kündigt an, dass wir uns in Bewegung setzten. Ich riskiere einen Blick zu Logan und kann aus meinem Augenwinkel erkennen, dass seine Beine ganz schlaff hinter sich herschleift. Sein Kopf hängt leblos nach unten. Trauer, aber auch Wut lassen meine Zähne zusammenbeißen. Und so wandern wir in die Ungewissheit. Immer tiefer in den Wald hinein.
für das Feedback zu Zusammenfassung und Kapiteln brauche ich noch ein wenig – aber zu den Punkten 2 und 3 deines Fragenkatalogs kann ich dir schon mal meine Ansicht dalassen:
Für jede Perspektive gibt es Vorzüge und Nachteile, das entscheidest du am besten, wenn du weißt, wie die Geschichte von vorn bis hinten laufen soll. Mit dem Genre (hier Erotik) hat das nichts zu tun. Ich kenne tolle Erotik-Geschichten aus der Ich-Perspektive – und genauso tolle, die eine andere Erzählperspektive haben. Wenn du deine Geschichte ausschließlich aus der Perspektive deines Protagonisten erzählen willst und kannst, ist die Ich-Perspektive prima. Brauchst du aber hin und wieder den Blick in den Kopf/die Gedanken anderer Personen oder willst/musst du Szenen beschreiben, bei denen dein Prota nicht dabei ist, verbietet sie sich.
In Sachen Gänsefüßchen: Kommt drauf an, was du mit der Geschichte vorhast. Willst du sie „nur“ auf FF veröffentlichen, dann lass deinen persönlichen Geschmack entscheiden. Liebäugelst du damit, sie irgendwann im Selbstverlag/auf Amazon zu veröffentlichen, empfiehlt es sich, Guillemets („Möwchen“) zu benutzen (wie in den meisten Büchern) – aber dann bitte die in Deutschland übliche Variante (»wörtliche Rede«). Gedenkst du aber, deine Geschichte einem Verlag zu geben, nimmst du am besten normale Gänsefüßchen – aber auch hier die korrekte deutsche Version („wörtliche Rede“). So mögen es die Verlagsleute am liebsten in den Manuskripten.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig Anregung geben
Beste Grüße – Hotte
Deshalb frage ich mich, ob deine Geschichte in/zu Erotik passt? Dafür spielt dieser Faktor in der Zusammenfassung eine zu untergeordnete Rolle …
Was mir auch gefällt: Es sind eine Reihe von Ansätzen zu recht guten Bildern dabei. Da ließe sich gewiss etwas draus machen.
Ich weiß natürlich nicht, wie roh oder fertig Zusammenfassung und Kapitel sind – aber wenn es sich nicht um eine Rohversion handelt, sollte da unbedingt nochmal jemand mit Auge für Rechtschreibung, Wortwahl, Zeitengebrauch, Kommasetzung und formale Dinge drüberlesen. Da hapert es teils stark …
Was die „dritte Bedrohung“ angeht – in so einer Anarchie bieten sich doch genügend Möglichkeiten an. Sicher sind (wenn ich die Zusammenfassung richtig verstanden habe) die Rebellen nicht alle einig. Wie wäre es mit einem anderen Staat, der die Ölquellen in der Nähe für sich erobern möchte und dabei alles angreift, was drumrum kreucht und fleucht? Wie wäre es mit einer anderen Rebellengruppe, die den Mannen um den Großen mit der dunklen Stimme Gefangene abluchsen möchte – sei es, um billige Arbeitskräfte zu haben oder um bei Verhandlungen mit der UDF (z.B. mit Gefangenenaustausch) eine bessere Position einnehmen zu können? Vielleicht ist es auch einfach nur eine Naturkatastrophe (Hochwasser, Tornado), bei dem alles drunter und drüber geht?
Nebenbei – Neugierfrage: Wie kommst du ausgerechnet auf Liam und Logan als Namen für deine Protas?
Beste Grüße – Hotte
bitte, bitte entschuldige meine verspätete Antwort. Ich hoffe, dass du noch was mit meiner Antwort anfangen kannst.
Grundsätzlich finde ich die Idee zu deiner Story gar nicht schlecht – allerdings ist das, was du in der „Zusammenfassung“ schreibst, ja bestenfalls der Anfang der (erotischen) Geschichte. Soll die Geschichte tatsächlich nur so weit gehen, dass sie noch immer auf der Flucht sind, dass sie sich noch immer nicht nähergekommen sind? Oder ist deine Zusammenfassung eher der Entwurf zur Kurzbeschreibung? Wie lang ist oder planst du sie denn insgesamt?
Die Zusammenfassung ist noch ein grober Entwurf. Ehrlich gesagt, weiß ich noch nicht, wie meine Geschichte enden soll. Fakt ist, dass der Protagonist mit der Frau Sex haben wird (deshalb P18 und Erotik). Geplant habe ich sie schon lange, bevor ich sie angefangen habe zu schreiben. Das Ende bereitet mir jedoch immernoch Kopfzerbrechen, da es gefühlt 1000 Variationen von Enden gibt und ich keinen aus der Luft gegriffenen Schluss möchte.
Was die „dritte Bedrohung“ angeht – in so einer Anarchie bieten sich doch genügend Möglichkeiten an. Sicher sind (wenn ich die Zusammenfassung richtig verstanden habe) die Rebellen nicht alle einig. Wie wäre es mit einem anderen Staat, der die Ölquellen in der Nähe für sich erobern möchte und dabei alles angreift, was drumrum kreucht und fleucht? Wie wäre es mit einer anderen Rebellengruppe, die den Mannen um den Großen mit der dunklen Stimme Gefangene abluchsen möchte – sei es, um billige Arbeitskräfte zu haben oder um bei Verhandlungen mit der UDF (z.B. mit Gefangenenaustausch) eine bessere Position einnehmen zu können? Vielleicht ist es auch einfach nur eine Naturkatastrophe (Hochwasser, Tornado), bei dem alles drunter und drüber geht?
Das sind wirklich gute Ideen. Damit lässt sich auf jeden Fall etwas anfangen. Vielen Dank dafür!
Nebenbei – Neugierfrage: Wie kommst du ausgerechnet auf Liam und Logan als Namen für deine Protas?
Die sind mir mehr oder weniger spontan eingefallen. Es kann sein, dass ich bei 'Liam' mich bei 'Mass Effect - Andromeda' inspirieren lassen habe. Bei 'Logan' kann ich es dir nicht genau sagen. Es kann aber sein, dass mir der Name auch von einem Spiel hängen geblieben ist.
Liebe Grüße
Malendron