Ich habe seit einigen Monaten eine Idee, die ich nun versuche auszuarbeiten. Ich habe auch schon einiges geschrieben, bin mir allerdings unsicher ob alles so rüberkommt, wie ich mir das vorstelle. Ich danke euch im Voraus.
Infos zur Story: Nur einen Sommer lang...
Fandoms: Freie Arbeiten-Prosa-Liebe
Kurzbeschreibung:
Sonnenschein, Spaß haben, den ganzen Tag unter freien Himmel tanzen, hemmungslos Flirten und die Magie der Musik spüren, dass ist es was die 22. Jährige Alissa und ihre beste Freundin Jana für das Wochenende geplant haben. Alles scheint nach Plan zu laufen, bis sie dem rätselhaften Leon begegnet, der ihr Herz höher schlagen lässt...Leon ist nur widerwillig auf dem Moonlight-Festival. Die schöne Alissa ist zwar eine nette Abwechslung, doch er taumelt am Abgrund. Kann sie sein Rettungsanker sein? Und noch viel wichtiger... möchte er das?
Was mich beschäftigt:
1. Wie ist der erste Eindruck?
2. Wie wirken die Protagonisten auf dich?
3. Schreibe ich zu langatmig?
4. Weckt die Grundidee Interesse?
5. Allgemeine Verbesserungsvorschläge
Prolog/1. Kapitel
Prolog
Ich erstarrte. Es fühlte sich wie der erste kalte Schwall Wasser an der aus der Dusche kommt. Mein Körper zuckte zusammen. Ich fühlte mich, als ob das letzte bisschen Leben aus mir gesaugt werden würde. Es war wie bei einem Unfall. Man wusste man sollte nicht hinsehen, konnte dem Drang aber nicht widerstehen. Anders als an einer Unfallstelle zog einen niemand weg und sagte man solle bitte weiterlaufen, aber hier interessierte es keinen. Wie auch, keiner wusste was ich da gerade beobachtet…
Alles um mich herum verschwamm, drehte sich wie in einem Karussell, erst langsam dann immer schneller. Die Geräusche drangen nur noch dumpf an mein Ohr, fast so, als wäre ich unter Wasser. Mir fiel es schwer zu atmen, meine Brust schnürte sich zu. Mein Herz hörte für einen Moment auf zu schlagen um nach einem Stolpern fast aus dem Brustkorb zu springen. Übelkeit stieg in mir auf. Mein Magen rebellierte.
Was meine Augen sahen und mein Gerhirn bereits versuchte zu verarbeiten, kam nur verzögert in meinem Herzen an. So sehr ich mich auch bemühte nicht zu weinen, es gelang mir nicht. Ich spürte wie sich langsam heiße Tränen in mir aufstiegen um sich über meine Wangen zu ergießen. Eine Gefühlsmischung aus Fassungslosigkeit, Verzweiflung und Ohnmacht beherrschte mich.
Erst als mich jemand anrempelte und ein Sorry nuschelte löste ich mich aus meiner Starre. Es fühlte sich an als würde die Milchglas Scheibe, durch die ich die ganze Zeit sah, plötzlich zerspringen und mit einem mal lag alles ganz klar vor mir.
Und dann lief ich. Ich lief so schnell mich meine zittrigen Beine nur tragen konnten. Fort von dieser Szene. Fort von diesem Ort. Fort von der leisen Stimme in meinem Kopf, die mir zuflüsterte…"du hättest es besser wissen müssen…So ist das eben wenn man mit dem Feuer spielt. "
1.Kapitel
Vor 6 Monaten
Alissa
Ungeduldig schaute ich mit meinem Kaffee in der Hand auf die Uhr. Sie würde sich verspäten. Wie so oft. Es war eine grässliche Angewohnheit von ihr. Ich saß bereits auf der Bordsteinkante vor dem Bahnhofsgebäude und in gut einer Stunde sollte unser Zug, in das beste Wochenende aller Zeiten, fahren. Die Idee für einige Tage weg zu fahren und eine tolle Zeit zu genießen hatten wir bereits vor einigen Monaten, als wir gelangweilt vom Alltag, in unserem Lieblingscafe saßen und Trübsal bliesen. Wir wollten raus. Raus aus dieser Stadt. Raus aus dem Hamsterrad in dem wir uns befanden. Spaß haben, neue Leute kennenlernen, einen über den Durst trinken, es am nächsten Tag übel bereuen, entspannen und dabei ganz viel Musik hören. Und so war die Idee geboren zum Moonlight-Festival zu fahren. Es war weit mehr als ein reines Musik Festival. Inmitten eines Waldes konnte man Körper und Geist nähren, der Kreativität freien Lauf lassen oder bei Meditation Sessions das Körperbewusstsein stärken. Es war für alle gemacht die sich in der Natur wohl fühlten, es liebten mit nackten Füßen im Sand zu tanzen und deren Herzen bei jeglicher Art von Musik höher hüpften. Das Festivalgelände lag mitten in einem Waldstück, umgeben von einem riesigen See. Überall auf dem Areal waren große und kleine Bühnen verteilt auf denen in den nächsten drei Tagen, nationale und internationale Künstler auftraten. Gedanklich schon auf dem Festival riss mich eine Stimme aus meinen Tagträumen. Sie gehörte meiner Freundin Jana. Jene Freundin auf die ich bereits wartete. Mit der Reisetasche um die Schultern kam sie auf mich zugerannt. Eine Gruppe junger Männer pfiff ihr dabei ganz ungeniert hinterher. Ich musste lächeln und zeitgleich den Kopf schütteln. Mit ihren langen dunklen Haaren und dem Mandalatatoo, das ihren ganzen Arm zierte, fiel sie überall auf und zog die begierigen Blicke der Männer und die neidischen Blicke der Frauen auf sich. Als ich sie noch nicht so gut kannte, waren auch meine Blicke mehr neidisch als freundlicher Natur, denn zwar war ich mit meinen Kupferroten langen Haaren, dem Pony im Gesicht und den schlanken aber weiblichen Kurven, die meinen Körper formten durchaus Tageslicht tauglich, doch für mehr als eine verstohlene Miene reichte es nicht aus. Mittlerweile kannte ich Jana gut genug um zu wissen, dass es ihr egal war ob man sie ansah oder nicht und wollte sie in meinem Leben nicht mehr missen.
"Es tut mir leid, ich hab den verdammten Wecker nicht gehört"
Mit den Worten "Macht nichts, deswegen hab ich dich für früher bestellt, weil ich mir das schon dachte" Reichte ich ihr einen Becher Kaffee und grinste sie an.
Statt auf meinen Kommentar verbal einzugehen, streckte sie mir lediglich die Zunge raus und bedankte sich für den Kaffee.
Nachdem wir noch ein schnelles Selfie für unsere Instagram Follower hochluden und sie darüber informierten was sie die nächsten Tage in unseren Stories erwartete, machten wir uns auf den Weg in die Bahnhofshalle Richtung Zug. Leise fluchend, kramte ich nach den Zugtickets in meiner Handtasche, als ich plötzlich das Gleichgewicht verlor. Noch in dem Moment, in dem ich drohte zu Boden zu fallen, drehte ich mich nach der Ursache um. Mein Fuß hatte sich in der Schlaufe einer Tasche verheddert und dafür gesorgt das ich fiel. Die Landung war allerdings überraschend weich.
"Das nenn ich mal eine umwerfende Begegnung, im wahrsten Sinne des Wortes" lachte der junge Mann unter mir, den ich offenbar mit zu Boden gerissen hatte ohne es zu merken. Mich schnell aufrappelnd, entschuldigte ich mich gefühlt tausend mal und merkte wie mir die Schamesröte ins Gesicht stieg und mich wahrscheinlich wie einen Feuerwehrhydranten aussehen ließ, so peinlich war mir die Situation.
"Oh Gott, das tut mir so leid! Ich hab deine Tasche nicht gesehen und…und oh Gott es tut mir leid. Hast du dir weh getan?"
"Schon okay, ich bin ja selber Schuld, wenn ich die Tasche einfach achtlos auf den Boden stelle. Ich bin Finn." Sagte er und streckte mir seine Hand entgegen, damit ich ihm half, wieder auf die Beine zu kommen.
"Ich bin Alissa und das ist meine Freundin Jana." Die doch tatsächlich bereits Tränen in den Augen hatte, weil sie sich das Lachen verkniff. Sie brachte lediglich ein quietschiges Hey raus, bevor sie entgültig in Gelächter ausbrach. Wir stimmten beide in ihr Lachen ein. Zum einen, weil es einfach ansteckend war, zum anderen über die umwerfende Begegnung, wie Finn sie nannte.
Nach einem kurzen Moment beruhigten wir uns wieder und Finn erkundigte sich, wohin uns unser Weg führte. "Zum Moonlight." Quiekte Jana schon ganz aufgeregt.
"Ach, was für ein schöner Zufall! Mein Kumpel Leon und ich fahren auch dort hin." antwortete er und deutete hinter sich, um auf seinen Begleiter aufmerksam zu machen. Erst jetzt fiel mir seine Gegenwart auf. Durch den Sturz war ich viel zu sehr abgelenkt um ihn zu bemerken. Ich hob die Hand und lächelte um ihn zu begrüßen, doch von ihm folgte keine Regung. Stattdessen musterte er mich von Kopf bis Fuß und umgekehrt.
Hat der Typ keine Manieren? Und dann noch diese abfällige Musterung, was sollte das?
Ich zog eine Augenbraue nach oben um ihm zu signalisieren, dass mir sein Blick nicht entgangen war. Es verunsicherte mich und ich fühlte mich augenblicklich unwohl, dennoch konnte ich meinen Blick nicht von ihm abwenden. Es lag etwas in seinen tiefblauen Augen, dass ich nicht ausmachen konnte, aber es zog mich in seinen Bann. Nach einer gefühlten Ewigkeit, die sicherlich nur wenige Sekunden dauerte, rang er sich schließlich doch noch ein knappes Nicken ab.
"Das ist wirklich ein schöner Zufall und ich hoffe sehr wir können diese umwerfende Begegnung, in anderer Reihenfolge, wiederholen!" Erwiderte Jana jetzt voll im Flirtmodus. "Aber jetzt müssen wir los, sonst verpassen wir noch unseren Zug." Fügte sie noch hinzu und zog mich am Arm mit sich mit. Nur widerwillig löste ich meinen Blick von Leon, schenkte Finn ein Lächeln und folgte ihr.
Völlig außer Puste ließen wir uns in die Sitze fallen. Das letzte Stück mussten wir rennen, was vollgepackt mit Taschen nicht gerade einfach war, andernfalls hätten wir aber womöglich den Zug verpasst. Mein unglücklicher und absolut ungeplanter Sturz hatte uns eine Menge Zeit gekostet.
"Na wenn das mal kein vielversprechender Start ins Wochenende ist, weiß ich auch nicht." Plapperte meine Freundin drauf los. Ich hörte ihr nur mit einem Ohr zu, denn meine Gedanken hingen noch immer in der Bahnhofshalle. Finn war mir mit seinen dunklen, längeren Locken, den weichen Gesichtszügen und dem strahlenden Lächeln, direkt sympathisch. Leon hingegen konnte ich in keinster Weise einschätzen. Mit seinen dunkelblonden Haaren, dem drei Tage Bart und den eher markanten, härteren Zügen war er das genaue Gegenteil seines Freundes. Auch wenn ich sein Verhalten mehr als Unhöflich empfand und er dadurch nicht gerade Pluspunkte gesammelt hatte, kam ich nicht umhin zu gestehen, dass ich ihn attraktiv fand. Diese tiefblauen Augen hatten etwas in mir ausgelöst. Eine Unbehaglichkeit und dennoch eine gewisse Faszination. Es ist schwer es in Worte zu fassen, was das für ein Gefühl war.
"Hörst du mir überhaupt zu?"
Ich musste einige male blinzeln um ins Hier und Jetzt zurückzukehren und wendete mich Jana zu. "Klar, sorry. Ich hatte gerade nur noch einmal an den Sturz denken müssen und wie peinlich die Situation war."
"Du musstest an den Sturz denken, natürlich." Wiederholte sie mit ungläubiger Miene.
Ich fühlte mich ertappt. Jana konnte ich nichts vor machen, sie kannte mich lange und gut genug um genau zu wissen woran ich dachte.
"Naja, jedenfalls meinte ich gerade das ich wirklich hoffe die zwei nochmal zu treffen. Besonders Finn." Sagte sie mit einem verschämten Lächeln.
"Ja, das wäre schön. Finn schien sehr nett zu sein."
Sie lachte auf. "Alissa, du bist manchmal wirklich süß. Nett ist die kleine Schwester von scheiße. Hast du ihn mal angesehen? Er sah unglaublich gut aus." Und so schwärmte sie die halbe Zugfahrt. Wie charmant und einnehmend sein Lächeln doch war, wie niedlich ihm die Locken in die Stirn fielen und überhaupt, wie toll er doch aussah. "Klingt fast nach Liebe auf den ersten Blick." Neckte ich sie kichernd. "Die große Liebe für ein Wochenende" lachte sie.
Ich brach in schallendes Gelächter aus " Dann hoffen wir mal er sieht das genauso. "
Ich hoffte es für Jana wirklich, ein Flirt tat immer gut und schließlich waren wir hier um Spaß zu haben. Und auch ich hätte nichts dagegen Finn wieder zu begegnen. Nur bei Leon war ich mir nicht sicher, ob es eine gute Idee wäre. Die beste Laune schien er nicht zu haben.
Auf der anderen Seite machte ich mir keine großen Hoffnungen ihnen je wieder zu begegnen. Auch wenn das Festival nach wie vor als Geheimtipp galt, hatte es doch eine beachtliche Größe vorzuweisen. Wie hoch also war schon die Wahrscheinlichkeit ihn wiederzusehen?
Die Zugfahrt verging wie im Flug. Ich musste meine ganze Willenskraft aufbringen um meine Gedanken an Leon und seinen Augen los zu reißen. Es gelang und so plauderte ich mit Jana darüber was uns womöglich noch alles erwarten würde. Wir machten Pläne welche Acts wir uns unbedingt ansehen und welche Aktivitäten wir ausprobieren wollten. Je näher wir dem Ziel kamen, umso aufgeregter wurden wir.
Endlich und ohne weitere Zwischenfälle kamen wir auf dem Festivalgelände an.
Am Ticketschalter wuselten gut gelaunte Leute und leise Musik wummerte aus den Boxen. Jana und ich hatten uns die Karten für das Wochenende bereits online bestellt und ausgedruckt, so konnten wir uns direkt zu unserem Zeltplatz aufmachen. Ich hakte mich bei ihr unter und wir folgten der Wegbeschreibung in ein lauschiges Wäldchen. Sanft fiel das Licht durch die Bäume, in denen Lampions leicht im Wind schwangten und Nachts den Weg erleuchten sollten. Es duftete nach frischer Erde und würzigen Harz.In der Ferne konnte ich den See riechen. Ich fühlte mich direkt wohl und mit jedem Schritt wurde ich ein bisschen aufgeregter. Jana hatte recht, all das schrie förmlich nach einem gelungenen Wochenende.
Link zur Geschichte:
https://www.fanfiktion.de/s/d/60900ea4000c2bca11f5d719/Einen-Sommer-lang-
Hallo!
Ich bitte wie immer, meine Kritik nicht persönlich zu nehmen und nicht zu vergessen, dass Geschmäcker und Leseerfahrungen verschieden sind.
Schon in der KB fallen mir ausgesprochen lange Sätze auf. An einigen Stellen würde ich die Sätze trennen. Im Zusammenhang mit der KB finde ich es auch unschön, dass die in 3. Person ist, die Story aber offenbar in wechselnden Perspektiven in 1. Person. Zumindest gehe ich davon aus, wenn beim 1. Kapitel der POV benannt und dann in 1. Person weitergeschrieben wurde.MademoiselleClara
Kurzbeschreibung:
Sonnenschein, Spaß haben, den ganzen Tag unter freien Himmel tanzen, hemmungslos Flirten und die Magie der Musik spüren, dassist es was die 22.Jährige Alissa und ihre beste Freundin Jana für das Wochenende geplant haben. Alles scheint nach Plan zu laufen, bis sie dem rätselhaften Leon begegnet, der ihr Herz höher schlagen lässt...Leon ist nur widerwillig auf dem Moonlight-Festival. DieschöneAlissa ist zwar eine nette Abwechslung, doch er taumelt am Abgrund. Kann sie sein Rettungsanker sein? Und noch viel wichtiger...möchte er das?
Das wäre an sich okay, aber da ist unerwartet dann ein Perspektivwechsel mittendrinnen, der mich an der Stelle zunächst total aus dem Konzept gebracht hat beim Lesen. Um genau zu sein an der Stelle:
"nette Abwechslung" ist in meinen Augen extrem abwertend. Das im Zusammenhang mit der "schönen Alissa" und einem "Abgrund" finde ich entsprechend eine ungünstige 3er-Kombi.Die schöne Alissa ist zwar eine nette Abwechslung, doch er taumelt am Abgrund.
Dann sind da so ein paar Keywords drinnen, die mich persönlich inzwischen bei Romance generell eher abschrecken würden, weil sie nach 0815-Standardplot schreien. So etwas wie "der rätselhafte X" und "die schöne Y".
Ansonsten muss ich gestehen, würde mich persönlich jetzt, wenn ich nach Het-Romance suchen würde, so überhaupt nichts davon überzeugen, dass ich hier eine Story treffe, die irgendwie originell sein wird. Zwei Mädchen, ein Fest, ein Typ mit Problemen an den Hacken. Das ganze heißt auch noch Moonlight-Festival. Joah. Sellbst wenn's nicht stimmt, schreit das irgendwie nach Standard-Prozedere. Er ist Vampir, Werewolf, ein Prinz, sonstwie magisch und Alissa ist am Ende seine Auserwählte, die ihn vor dem Ende rettet. Die KB klingt wie 1000 andere Geschichten, die man schon gelesen hat. Da muss mehr Pfeffer rein, damit es reizt.
Die KB reißt mich wie gesagt nicht vom Hocker.Was mich beschäftigt:
1. Wie ist der erste Eindruck?
Der Schreibstil von Prolog und Kapitel ist gut und könnte mich grundsätzlich überzeugen. Ich finde nur teilweise die Sätze zu lang und zu verschachtelt. Ich habe auch eine Tendenz zu generell eher längeren Sätzen in meinen Geschichten. Wenn mir das eher unangenehm aufgefallen ist, würde ich deshalb empfehlen noch einmal draufzusehen. Der eine oder andere Satz lässt sich sicherlich problemlos in zwei trennen ;)
Es ist teilweise viel tell drinnen, wenig show, was ich gerade bei 1. POV eher unschön finde. Auch die ganzen Beschreibungen der Charaktere wirken für mich etwas aufgesetzt und "reingezwängt". (siehe unten bei 2. und 3.)
Bisher einerseits unscheinbar, andererseits sehr konstruiert.2. Wie wirken die Protagonisten auf dich?
Beispielsweise hat Jana ein Tattoo über den ganzen Arm (was für Frauen ja mal nicht so ganz häufig ist) und dann kommt aber "es interessiert sie nicht, ob man sie ansieht oder nicht". Joah, sorry, kann ich nicht glauben. Wer so ein Tattoo hat, will dass es gesehen wird und der will damit auffallen - oder vom Rest des Körpers ablenken. Das hat man nicht einfach mal so aus einer besoffenen Laune heraus.
Dann steht in der KB schon was von "die schöne Alissa". Sie selbst findet sich natürlich mal wieder total simpel und Durchschnitt...
Finn ist selbstverständlich das Schnuckelchen, das direkt über den Haufen gerannt wird - und mit dem miese Anmachspruch auch noch Jana zum Heulen vor Lachen bringt. Die Stelle wirkte sehr aufgesetzt.
Leon ... der schweigsame, mysteriöse Unbekannte, den Alissa natürlich überhaupt nicht leiden kann. Wobei er ja auf den ersten Blick total faszinierend ist und sie wie magisch in seinen Bann zieht. Aber er ist trotzdem ein ungehobelter Typ, den sie nicht leiden kann - basta. Schließlich hat er die Olle, die seinen Kumpel umgerannt hat, nicht sofort breit grinsend begrüsst um sie flachzulegen. 😖
Sorry, nein, ich will das hier jetzt nicht in den Dreck ziehen. Das oben ist bewusst sehr provozierend und überspitzt geschrieben. Aber es soll zeigen, dass das irgendwie alles die totalen Romance-Klischees sind. Es fängt einfach an wie zig andere Geschichten, die man aus dem Genre kennt. Junge, Mädchen - bäh, ist der doof, aber er sieht geil aus. Ach macht nichts, dass ich ihn arschig finde, seine blauen Augen sind ja sowas von süss. Ugh. Irgendwie ahnt man wie es weitergeht und das reizt mich dann nicht. Da kann der Rest der Story total anders verlaufen, als gedacht und es kann die Innovation schlechthin sein. Dieser Einheitsbrei am Anfang schreckt mich erst einmal ab und vom Rest bekomme ich dann nichts mehr mit. Schade drum 😞
Jein. Ich vermisse die persönliche Beteiligung des POV. Bei der Ich-Perpektive erwarte ich sehr viel ... Wie soll ich sagen ... "Persönlichkeit" im Text. Ich will den Charakter noch viel mehr spüren, als bei einem personalisierten Erzähler in der 3. Person. Ich kann Alissa da aber nirgendwo spüren. Ersetzt man den POV durch die 3. Person ist es für mich nicht mehr wirklich ein personalisierter Erzähler, sondern tendiert extrem zum auktorialen.3. Schreibe ich zu langatmig?
Gerade dadurch, dass aber bisher nichts passiert, was mich irgendwie "überraschen" würde, wirkte es auf der anderen Seite etwas langatmig. Da mögen die dazwischengeschobenen Beschreibungen auch mit reinspielen. Gerade diese ganzen Haarfarben und das Tattoo von Jana könntest du in wörtlicher Rede und beiläufigen Erwähnungen mit unterbringen. Die müssen nicht so präsent hingestellt werden.
Janas lange schwarze Haare könnten z.B. bereits hinter ihr "wehen", während sie gehetzt auf Alissa zurennt. Die kann sich ihre kupferroten Haare irgendwann beschämt hinters Ohr schieben. Über Finns dunkle Locken könnten die Mädchen sich im Gespräch später auslassen. Und Leons Haare kann man erwähnen, während Alissa zu dem schweigsamen, dunkelblonden Typen blickt, der sie nach dem Zusammenprall so verkniffen ansieht. Also nur als Beispiel. Die Beschreibungen der Charaktere müssen auch nicht derartig zusammenhängen immer, das kann man verteilen über das ganze erste, zweite, dritte Kapitel usw. Gerade mit der Augenfarbe von Leon würde ich z.B. noch etwas warten. So nah standen sie nicht beieinander, dass die zwingend aufgefallen wäre.
Ich fand Leon z.B. auch nicht wirklich unhöflich. es hat für mich Alissa eher unsympathisch gemacht, dass sie ihn unhöflich fand, nur weil er die "ungeschickte Göre", die seinen Kumpel umgerannt hat, nicht gleich freudestrahlend angelacht hat.
Bei mir würde sie das nicht. Liegt aber vor allem daran, dass ich bisher nichts sehe, was über das Mädchen trifft geheimnisvollen Jungen, der (setze hier wahlweise ein: Vampir, Werwolf, der Prinz von Zamunda, ...) ist, kann ihn nicht leiden und verknallt sich trotzdem. Geheimnisvoller Junge ist (wieder wahlweise: Vom Tode bedroht, im Begriff zwangsverheiratet/einem Drachen geopfert zu werden, seit 1000 Jahren am Leben und dessen überdrüssig, generell ein Arsch), wird aber von dem wunderschönen Duchschnittsmädchen "gerettet".4. Weckt die Grundidee Interesse?
Der Prolog könnte da die Lücke an Interesse füllen, aber er ist (vermutlich bewusst) extrem vage gehalten und das reizt mich persönlich so gar nicht mehr. Ich denke, du könntest deutlich mehr Interesse wecken, wenn Du nicht versuchst alles aus der Story zu verheimlichen und zu verstecken. Rück halt mit irgendetwas heraus und wenn es nur ein Minidetail ist. Ich glaube bei mir persönlich könnte das eher zu Interesse führen, als ... nun ja, dieses "gar nichts", das ich im Moment sehe 😓
Siehe oben.5. Allgemeine Verbesserungsvorschläge
Dein Stil finde ich ganz gut und dem würde ich auch eine Chance geben, wenn mich etwas in KB, Prolog oder 1. Kapitel "abholen" würde. Das war hier leider nicht der Fall (wie eingangs erwähnt... Geschmäcker und Leseerfahrung usw.). Wie gesagt, würde ich nur zum Stil empfehlen, vielleicht öfter mal einen Punkt statt einem Komma zu verwenden 😉
Und um wirklich Intresse zu wecken, solltest Du dem Leser hier irgendetwas geben, das klarmacht, wo du dich vom Rest der 10.000 anderen Romance-Stories abheben willst 😅
Ich hoffe, meine Kritik wird nicht zu harsch aufgenommen. 😖