FanFiktion.de - Forum / Freie Arbeiten – Poesie - Poesie allgemein / [Diskussion] Was ist für euch Poesie?
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Rang: Literaturgott
Beitrag #1, verfasst am 22.06.2010 | 12:19 Uhr
Was ist in euren Augen eigentlich Poesie?
Kann man das überhaupt definieren oder ist das rein subjektives Empfinden?
Und an welchen Kriterien kann man festmachen, ob ein Text poetisch ist oder nicht?
-Reime rücken bei vielen Gedichten, die ich so im Forum gelesen habe, ja eher in den Hintergrund.
-Eine besondere Form, die für den Leser durchdacht und sinnvoll erscheint, lässt sich bei einigen Gedichten auch nicht entdecken.
-Die Qualität? Das ist sowieso subjektiv...
Wie lässt sich also über einen Text sagen, ob er ein Gedicht ist oder nicht?
Oder ist alles was nicht in die Kategorie Prosa passt, also keinen fließenden Text und komplette Sätze beinhaltet, automatisch in der Poesie einzuordnen?
Die Kategorie 'Poesie' als eine Art Lückenbüßer für alle die, die zu faul waren, ihre "Gedankenkotze" in einem zusammenhängenden Text mit korrekter Syntax zu verpacken?
Und wie lässt das dann die Schreiber unter uns dastehen, die sich wirklich Gedanken über Reimschemata, Rhythmik und Gedichtaufbau machen?
Lg Felina
Kann man das überhaupt definieren oder ist das rein subjektives Empfinden?
Und an welchen Kriterien kann man festmachen, ob ein Text poetisch ist oder nicht?
-Reime rücken bei vielen Gedichten, die ich so im Forum gelesen habe, ja eher in den Hintergrund.
-Eine besondere Form, die für den Leser durchdacht und sinnvoll erscheint, lässt sich bei einigen Gedichten auch nicht entdecken.
-Die Qualität? Das ist sowieso subjektiv...
Wie lässt sich also über einen Text sagen, ob er ein Gedicht ist oder nicht?
Oder ist alles was nicht in die Kategorie Prosa passt, also keinen fließenden Text und komplette Sätze beinhaltet, automatisch in der Poesie einzuordnen?
Die Kategorie 'Poesie' als eine Art Lückenbüßer für alle die, die zu faul waren, ihre "Gedankenkotze" in einem zusammenhängenden Text mit korrekter Syntax zu verpacken?
Und wie lässt das dann die Schreiber unter uns dastehen, die sich wirklich Gedanken über Reimschemata, Rhythmik und Gedichtaufbau machen?
Lg Felina
Beiträge: 24
Rang: ABC-Schütze
Beitrag #2, verfasst am 22.06.2010 | 12:37 Uhr
Ich erlaube mir jetzt mal, mich auf Wikipedia zu beziehen, aber da ist das schon so schön zusammengefasst...
--> Bezieht sich wie gesagt auf den wikipedia-Artikel zum Thema Lyrik:
Merkmale von Lyrik im Unterschied zu Prosa...:
- äußere Form (Vers, Versmaß, Strophenbau).
- Kürze, strengere Form, Dichte (Ausdruckskraft) und sprachliche Ökonomie (Prägnanz), Subjektivität und Bezug auf ein lyrisches Subjekt (z.B. ein lyrisches Ich).
- sprachliche und formale Mittel
- nicht alltägliche Anordnung von Wörtern, Wortgruppen und Sätzen
- Merkmale eines Gedichtes können verborgen sein
- lautliche Qualitäten der verwendeten Wörter
- zum Teil graphische Gestalt immer wichtiger
"Mit dem weitgehenden Verzicht auf die Regeln der Metrik und der Orientierung an der lebendigen Rede, nähert sich der freie Vers der Prosa an. Letztes Unterscheidungsmerkmal ist der Vers als basales Formelement lyrischer Texte, die durch absichtsvolle Zeilenumbrüche gebildet werden.
(...)
Aus der Sicht eher linguistisch orientierter Lyriktheorien, wird ein lyrischer Text als überstrukturierter Text aufgefasst. Diese Überstrukturierung bezieht sich auf die in der sprachwissenschaft angenommenen Ebenen wie Phonologie, Semantik oder Syntax. So werden Reime als phonologische Überstrukturierung aufgefasst oder Metaphern als semantische."
Das deckt sich relativ gut mit dem, was ich als Lyrik ansehe. Reime finde ICH persönlich überflüssig - ist wohl auch eine Geschmacksfrage, aber ich mag schon "alte" Lyrik deutlich weniger gern als moderne und (komplett) reimlose Lyrik, die spricht mich einfach mehr an...
Ich denke nicht, dass die Poesie-Kategorie ein Lückenbüßer ist (oder sein sollte), weder hier auf ff.de noch im Allgemeinen. Ob ein Gedicht gut ist, lässt sich aber meiner persönlichen Meinung nach (!!!) schwerer beurteilen, als das bei einem Prosatext der Fall ist. Für mich sind Gedichte häufig sprachlich eben sehr viel dichter als reine Prosatexte, das ist auch das, was mir an ihnen gefällt.
--> Bezieht sich wie gesagt auf den wikipedia-Artikel zum Thema Lyrik:
Merkmale von Lyrik im Unterschied zu Prosa...:
- äußere Form (Vers, Versmaß, Strophenbau).
- Kürze, strengere Form, Dichte (Ausdruckskraft) und sprachliche Ökonomie (Prägnanz), Subjektivität und Bezug auf ein lyrisches Subjekt (z.B. ein lyrisches Ich).
- sprachliche und formale Mittel
- nicht alltägliche Anordnung von Wörtern, Wortgruppen und Sätzen
- Merkmale eines Gedichtes können verborgen sein
- lautliche Qualitäten der verwendeten Wörter
- zum Teil graphische Gestalt immer wichtiger
"Mit dem weitgehenden Verzicht auf die Regeln der Metrik und der Orientierung an der lebendigen Rede, nähert sich der freie Vers der Prosa an. Letztes Unterscheidungsmerkmal ist der Vers als basales Formelement lyrischer Texte, die durch absichtsvolle Zeilenumbrüche gebildet werden.
(...)
Aus der Sicht eher linguistisch orientierter Lyriktheorien, wird ein lyrischer Text als überstrukturierter Text aufgefasst. Diese Überstrukturierung bezieht sich auf die in der sprachwissenschaft angenommenen Ebenen wie Phonologie, Semantik oder Syntax. So werden Reime als phonologische Überstrukturierung aufgefasst oder Metaphern als semantische."
Das deckt sich relativ gut mit dem, was ich als Lyrik ansehe. Reime finde ICH persönlich überflüssig - ist wohl auch eine Geschmacksfrage, aber ich mag schon "alte" Lyrik deutlich weniger gern als moderne und (komplett) reimlose Lyrik, die spricht mich einfach mehr an...
Ich denke nicht, dass die Poesie-Kategorie ein Lückenbüßer ist (oder sein sollte), weder hier auf ff.de noch im Allgemeinen. Ob ein Gedicht gut ist, lässt sich aber meiner persönlichen Meinung nach (!!!) schwerer beurteilen, als das bei einem Prosatext der Fall ist. Für mich sind Gedichte häufig sprachlich eben sehr viel dichter als reine Prosatexte, das ist auch das, was mir an ihnen gefällt.
~ Only after disaster can we be resurrected ~
(Fight Club)
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Aetheriata
Beitrag #3, verfasst am 22.06.2010 | 14:00 Uhr
>Die Kategorie 'Poesie' als eine Art Lückenbüßer für alle die, die zu faul waren, ihre "Gedankenkotze" in einem zusammenhängenden Text mit korrekter Syntax zu verpacken?
Ich glaube, in manchen Fällen stimmt das sogar.
Nicht alles, was hier unter Poesie eingeordnet wird, wird von allen auch als Poesie gesehen.
Dennoch finde ich das nicht schlimm, denn manche Gedanken lassen sich eben eher 'frei' formulieren und dann zu Poesie ordnen, als zwangsweise in Prosa verwandelt zu werden.
>Und wie lässt das dann die Schreiber unter uns dastehen, die sich wirklich Gedanken über Reimschemata, Rhythmik und Gedichtaufbau machen?
Nicht schlechter und nicht besser.
Wenn dir persönlich deine Gedichte so besser gefallen, wunderbar, anderen (mir z.B., ich KANN einfach nicht reimen) gefallen meine eigenen willkürlichen, ohne großes Nachdenken geschriebenen so, wie sie sind.
Dennoch habe auch ich mein Vergnügen an tief ausgearbeiteten Werken, wie du sie oben erwähnt hast.
Ich glaube, in manchen Fällen stimmt das sogar.
Nicht alles, was hier unter Poesie eingeordnet wird, wird von allen auch als Poesie gesehen.
Dennoch finde ich das nicht schlimm, denn manche Gedanken lassen sich eben eher 'frei' formulieren und dann zu Poesie ordnen, als zwangsweise in Prosa verwandelt zu werden.
>Und wie lässt das dann die Schreiber unter uns dastehen, die sich wirklich Gedanken über Reimschemata, Rhythmik und Gedichtaufbau machen?
Nicht schlechter und nicht besser.
Wenn dir persönlich deine Gedichte so besser gefallen, wunderbar, anderen (mir z.B., ich KANN einfach nicht reimen) gefallen meine eigenen willkürlichen, ohne großes Nachdenken geschriebenen so, wie sie sind.
Dennoch habe auch ich mein Vergnügen an tief ausgearbeiteten Werken, wie du sie oben erwähnt hast.
Beiträge: 3424
Rang: Literaturgott
Beitrag #4, verfasst am 22.06.2010 | 15:32 Uhr
Ich wollte mit meiner These die Gedichtsformen ohne Reim auch nicht durch die Bank schlecht machen. Es gibt sehr wohl Gedichte ohne Reim, die ich wirklich toll finde und dann auch wieder sich reimende Gedichte, wo ich mir das Gegenteil denke.
>Wenn dir persönlich deine Gedichte so besser gefallen, wunderbar<
Ob ich in Reimform schreibe oder nicht, war eigentlich gar nicht Thema meiner Anfrage. Trotzdem werde ich anmerken, dass ich sowohl gerne mit Reimen, als auch ohne Reime schreibe.
Da bin ich relativ offen:-)
Eigentlich gings mir mehr, um das subjektive Empfinden des Einzelnen, wie er Poesie erlebt.
Ein Text aus dem Lexikon ist ja zu Anfang ganz interessant, aber es muss ja nicht jeder mit der 'Gelehrtenmeinung' übereinstimmen...
Wenn man davon ausgeht, wie ich es zum Beispiel tue, dass Literatur eine Kunstform ist, dann folgt daraus zwangsläufig, dass jeder seine eigene persönliche Meinung dazu hat.
Und ich würde gerne erfahren, wie eure persönliche Einstellung zur Poesie ist:-)
>Wenn dir persönlich deine Gedichte so besser gefallen, wunderbar<
Ob ich in Reimform schreibe oder nicht, war eigentlich gar nicht Thema meiner Anfrage. Trotzdem werde ich anmerken, dass ich sowohl gerne mit Reimen, als auch ohne Reime schreibe.
Da bin ich relativ offen:-)
Eigentlich gings mir mehr, um das subjektive Empfinden des Einzelnen, wie er Poesie erlebt.
Ein Text aus dem Lexikon ist ja zu Anfang ganz interessant, aber es muss ja nicht jeder mit der 'Gelehrtenmeinung' übereinstimmen...
Wenn man davon ausgeht, wie ich es zum Beispiel tue, dass Literatur eine Kunstform ist, dann folgt daraus zwangsläufig, dass jeder seine eigene persönliche Meinung dazu hat.
Und ich würde gerne erfahren, wie eure persönliche Einstellung zur Poesie ist:-)
Beiträge: 24
Rang: ABC-Schütze
Beitrag #5, verfasst am 24.06.2010 | 01:21 Uhr
Felina
Dann hab ich das zum Einen falsch verstanden, zum anderen bezieh ich mich bei einer solchen Frage aber trotzdem gerne auf eine "allgemeinere" Meinung, weil ich persönlich gerne von irgendwas ausgehe oder es zumindest belegen möchte.
Von meinem persönlichen Standpunkt aus, finde ich es recht schwierig zu sagen, was Poesie ist und was nicht, weil ich finde, dass "dichten" inzwischen ein sehr weiter Begriff ist. Ich kann nur sagen, was mir gefällt - und was nicht.
Das einzige, das mir (jetzt gerade, vielleicht kommt noch mehr...) einfällt, das ich nicht als Gedicht empfinde, sind Prosatexte die einfach nur mit (nicht bewusst gesetzten) Zeilensprüngen arbeiten.
Also sowas wie
Ich gehe zur Schule.
Der Himmel ist blau.
Dann treffe ich meine beste Freundin.
Nein, kein Text der hier irgendwo steht, nur als in meinen Augen extrem schlechtes Beispiel herausgegriffen. Gibt es sicher auch in abgeschwächter Form häufiger. Aber damit klar wird, was ich damit meine.
Ein Text wird für mich dann poetisch(er), sobald er mit der Sprache arbeitet oder spielt und sobald er die Gedichtform (ob reimlos oder gereimt, komplett egal in dem Fall) dazu nutzt, den Inhalt oder Teile des Inhalts oder eine Stimmung zu transportieren.
Ein schlecht gereimtes Gedicht ist ja in gewisser Weise immer noch ein Gedicht, so etwas wie oben angeführt ist für mich KEIN Gedicht...
hoffe ich konnte mich etwas mehr verständlich machen^^
Eigentlich gings mir mehr, um das subjektive Empfinden des Einzelnen, wie er Poesie erlebt.
Ein Text aus dem Lexikon ist ja zu Anfang ganz interessant, aber es muss ja nicht jeder mit der 'Gelehrtenmeinung' übereinstimmen...
Wenn man davon ausgeht, wie ich es zum Beispiel tue, dass Literatur eine Kunstform ist, dann folgt daraus zwangsläufig, dass jeder seine eigene persönliche Meinung dazu hat.
Und ich würde gerne erfahren, wie eure persönliche Einstellung zur Poesie ist:-)
Dann hab ich das zum Einen falsch verstanden, zum anderen bezieh ich mich bei einer solchen Frage aber trotzdem gerne auf eine "allgemeinere" Meinung, weil ich persönlich gerne von irgendwas ausgehe oder es zumindest belegen möchte.
Von meinem persönlichen Standpunkt aus, finde ich es recht schwierig zu sagen, was Poesie ist und was nicht, weil ich finde, dass "dichten" inzwischen ein sehr weiter Begriff ist. Ich kann nur sagen, was mir gefällt - und was nicht.
Das einzige, das mir (jetzt gerade, vielleicht kommt noch mehr...) einfällt, das ich nicht als Gedicht empfinde, sind Prosatexte die einfach nur mit (nicht bewusst gesetzten) Zeilensprüngen arbeiten.
Also sowas wie
Ich gehe zur Schule.
Der Himmel ist blau.
Dann treffe ich meine beste Freundin.
Nein, kein Text der hier irgendwo steht, nur als in meinen Augen extrem schlechtes Beispiel herausgegriffen. Gibt es sicher auch in abgeschwächter Form häufiger. Aber damit klar wird, was ich damit meine.
Ein Text wird für mich dann poetisch(er), sobald er mit der Sprache arbeitet oder spielt und sobald er die Gedichtform (ob reimlos oder gereimt, komplett egal in dem Fall) dazu nutzt, den Inhalt oder Teile des Inhalts oder eine Stimmung zu transportieren.
Ein schlecht gereimtes Gedicht ist ja in gewisser Weise immer noch ein Gedicht, so etwas wie oben angeführt ist für mich KEIN Gedicht...
hoffe ich konnte mich etwas mehr verständlich machen^^
~ Only after disaster can we be resurrected ~
(Fight Club)
(Fight Club)
Beiträge: 63
Rang: Bildzeitungsleser
Beitrag #6, verfasst am 09.07.2013 | 15:22 Uhr
Ich kann mich MitDemWind nur anschließen. Ein Gedicht ist eine Form der Ausdrucksweise, die Gefühle, Gedanken und Stimmungen wiedergibt. Es sind Momentaufnahmen. Vergleichbar mit einem Gemälde. Im Gegensatz dazu steht die Prosa, in denen man zwar auch Gedanken und Gefühle niederschreibt, aber auch eine gewisse Handlung hat.
In der Hinsicht sind Reime zwar nicht zwingend... ich finde aber die Form und das Spielen mit der Sprache so wundervoll, wenn es ein Autor schafft die richtigen Reime zu verwenden und auch wenn es Klischee-Reime wie Herz und Schmerz sind... wenn er oder sie es schafft diese Reime in einen Kontext zu setzen, der mir die Sprache verschlägt und mich weinen oder lachen lässt, dann ist das für mich ein Gedicht.
Natürlich find ich auch reimlose Gedichte fantastisch, wenn sie mir ein Gefühl, ein Bild oder eine Stimmung vermitteln.
Wikipedia-Einträge oder die Eingrenzung aus dem Deutsch-Unterricht kann man langsam nicht mehr verwenden, denn Gedichte haben sich mittlerweile so verändert, dass die Erklärungen meiner Meinung nach nicht mehr passen. Letzten
Endes entscheidet ja auch jeder für sich, was er als Gedicht empfindet und was nicht.
Aber das ist nur meine Meinung...
Ich hoffe ich konnte mit dem Beitrag etwas weiterhelfen ^.^
VLG, Shizuka
In der Hinsicht sind Reime zwar nicht zwingend... ich finde aber die Form und das Spielen mit der Sprache so wundervoll, wenn es ein Autor schafft die richtigen Reime zu verwenden und auch wenn es Klischee-Reime wie Herz und Schmerz sind... wenn er oder sie es schafft diese Reime in einen Kontext zu setzen, der mir die Sprache verschlägt und mich weinen oder lachen lässt, dann ist das für mich ein Gedicht.
Natürlich find ich auch reimlose Gedichte fantastisch, wenn sie mir ein Gefühl, ein Bild oder eine Stimmung vermitteln.
Wikipedia-Einträge oder die Eingrenzung aus dem Deutsch-Unterricht kann man langsam nicht mehr verwenden, denn Gedichte haben sich mittlerweile so verändert, dass die Erklärungen meiner Meinung nach nicht mehr passen. Letzten
Endes entscheidet ja auch jeder für sich, was er als Gedicht empfindet und was nicht.
Aber das ist nur meine Meinung...
Ich hoffe ich konnte mit dem Beitrag etwas weiterhelfen ^.^
VLG, Shizuka
Der Schein trügt immer...
felislyn
Beitrag #7, verfasst am 07.12.2013 | 10:29 Uhr
Ich Stimme ebenfalls MitDemWind zu, vor allem, was die Aussage über Prosatexte mit Zeilensprüngen als Gedicht betrifft. Diese sogenannte Poesie bringt mich immer zum Schütteln.
Aber was ein Gedicht an sich ist und was ich als künstlerische Leistung empfinde, sind ja nochmal zwei verschiedene Sachen.
Man kann nämlich auch reimen, einen Rhythmus einbauen, die Sprache gestalten und es kommt letztendlich trotzdem etwas heraus, was ich persönlich als platt empfinde.
Felina
Doof dastehen lässt es begabte, niveauvolle Autoren sicher nicht, ganz im Gegenteil. Ein einigermaßen anspruchsvoller Leser wird das schon zu schätzen wissen :)
Was mich eher stört und wo ich dir voll zustimmen muss ist die Tatsache, wie manche Gedichte eben wirklich nur Gedankenhaufen sind, die einfach hingeklatscht werden. Es gibt genug Autoren und Dichter, die das machen, und dann kommt auch etwas sehr künstlerisches heraus. Aber es gibt eben vor allem hier und allgemein im Internet auch Hobbyautoren, wo eben nichts tolles herauskommt, zumindest in meiner subjektiven Bewertung.
Aber das ist ein freies Archiv und solange keine Regelverstöße vorliegen, ist einfach Toleranz angesagt. Man weiß ja auch nie, was aus der 14-jährigen Dichterin mit den klischeehaften, stilistisch unpoetischen Gedichten in ein paar Jahren sein wird ;)
[Ich hoffe, das war jetzt nicht zu sehr off-topic ^^]
Aber was ein Gedicht an sich ist und was ich als künstlerische Leistung empfinde, sind ja nochmal zwei verschiedene Sachen.
Man kann nämlich auch reimen, einen Rhythmus einbauen, die Sprache gestalten und es kommt letztendlich trotzdem etwas heraus, was ich persönlich als platt empfinde.
Felina
Die Kategorie 'Poesie' als eine Art Lückenbüßer für alle die, die zu faul waren, ihre "Gedankenkotze" in einem zusammenhängenden Text mit korrekter Syntax zu verpacken?
Und wie lässt das dann die Schreiber unter uns dastehen, die sich wirklich Gedanken über Reimschemata, Rhythmik und Gedichtaufbau machen?
Doof dastehen lässt es begabte, niveauvolle Autoren sicher nicht, ganz im Gegenteil. Ein einigermaßen anspruchsvoller Leser wird das schon zu schätzen wissen :)
Was mich eher stört und wo ich dir voll zustimmen muss ist die Tatsache, wie manche Gedichte eben wirklich nur Gedankenhaufen sind, die einfach hingeklatscht werden. Es gibt genug Autoren und Dichter, die das machen, und dann kommt auch etwas sehr künstlerisches heraus. Aber es gibt eben vor allem hier und allgemein im Internet auch Hobbyautoren, wo eben nichts tolles herauskommt, zumindest in meiner subjektiven Bewertung.
Aber das ist ein freies Archiv und solange keine Regelverstöße vorliegen, ist einfach Toleranz angesagt. Man weiß ja auch nie, was aus der 14-jährigen Dichterin mit den klischeehaften, stilistisch unpoetischen Gedichten in ein paar Jahren sein wird ;)
[Ich hoffe, das war jetzt nicht zu sehr off-topic ^^]
Bernd25
Beitrag #8, verfasst am 12.06.2014 | 20:39 Uhr
Für mich ist Poesie das Einhalten strenger Regeln.
Dabei geht es um das Metrum, das Reimschema, Rhythmus und rhetorische Figuren und Tropen.
Was muss man beachten, IMO?
Das Metrum und der Rhythmus sollte passend sein. Ein trauriges Gedicht kann gerne einen "fröhlichen" Rhythmus haben, dennoch muss man diesen Gegensatz bewusst nutzen, um es nicht unpassend wirken zu lassen.
Reime oder nicht, das ist mir egal. Versucht sich jemand dennoch an einem Sonett, dann soll er sich auch an a-b-b-a halten, und nicht a-a-b-b produzieren.
Rhetorische Figuren sind wichtig für den Stil, da man in ihnen Inhalt verstecken kann, den man im Metrum nicht in Worte packen kann.
Ich halte mich lieber an bereits feststehende Gedichtformen und versuche diese zu kopieren oder anzupassen. Das ist a) leichter, da man sich nichts neues ausdenken muss, und b) schwerer, da man nicht mehr so viel Spielraum hat. Das ist eine Kunst für sich, das umzusetzen und es am Ende noch gut werden zu lassen. *hehe...*
Achja, Syntax und Grammatik sollte man nicht über Bord werfen, dafür sind nämlich die rhetorischen Stilmittel und Tropen da.
Dabei geht es um das Metrum, das Reimschema, Rhythmus und rhetorische Figuren und Tropen.
Was muss man beachten, IMO?
Das Metrum und der Rhythmus sollte passend sein. Ein trauriges Gedicht kann gerne einen "fröhlichen" Rhythmus haben, dennoch muss man diesen Gegensatz bewusst nutzen, um es nicht unpassend wirken zu lassen.
Reime oder nicht, das ist mir egal. Versucht sich jemand dennoch an einem Sonett, dann soll er sich auch an a-b-b-a halten, und nicht a-a-b-b produzieren.
Rhetorische Figuren sind wichtig für den Stil, da man in ihnen Inhalt verstecken kann, den man im Metrum nicht in Worte packen kann.
Ich halte mich lieber an bereits feststehende Gedichtformen und versuche diese zu kopieren oder anzupassen. Das ist a) leichter, da man sich nichts neues ausdenken muss, und b) schwerer, da man nicht mehr so viel Spielraum hat. Das ist eine Kunst für sich, das umzusetzen und es am Ende noch gut werden zu lassen. *hehe...*
Achja, Syntax und Grammatik sollte man nicht über Bord werfen, dafür sind nämlich die rhetorischen Stilmittel und Tropen da.
Beiträge: 1565
Rang: Blogger
Beitrag #9, verfasst am 13.06.2014 | 09:25 Uhr
Spam
Den Satz verstehe ich nicht.
Rhetorische Figuren sind wichtig für den Stil, da man in ihnen Inhalt verstecken kann, den man im Metrum nicht in Worte packen kann.
Den Satz verstehe ich nicht.
Kategorischer Imperativ nach Kant, leicht modernisierte Fassung: „Sei kein Arschloch.“
Ich habe versucht, in meinem Beitrag den Begriff "heteronormative Kackscheiße" unterzubringen, aber es hat mir nicht gelingen wollen...
Ich habe versucht, in meinem Beitrag den Begriff "heteronormative Kackscheiße" unterzubringen, aber es hat mir nicht gelingen wollen...
Bernd25
Beitrag #10, verfasst am 13.06.2014 | 16:22 Uhr
Edvard Elch
Durch Zeilenumbrüche und Metrum ist es immer recht schwer, die Grammatik beizubehalten und/oder den Sinn des Satzes zu erhalten.
Durch die Stilmittel kann man das umgehen, denn zwar sind sie grammatikalisch falsch, aber wenn man sie versteht, dann ergeben sie wieder Sinn, da sie eine bestimmte Funktion Inne haben und damit bestimmte Effekte erzielen. :3
Den Satz verstehe ich nicht.
Durch Zeilenumbrüche und Metrum ist es immer recht schwer, die Grammatik beizubehalten und/oder den Sinn des Satzes zu erhalten.
Durch die Stilmittel kann man das umgehen, denn zwar sind sie grammatikalisch falsch, aber wenn man sie versteht, dann ergeben sie wieder Sinn, da sie eine bestimmte Funktion Inne haben und damit bestimmte Effekte erzielen. :3
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