Ein höflicher Umgangston schließt die Wörter dumm,blöd,idiot,Looser,Scheiße,Mist,Alter,Digga,Arschloch,Penner,verarschung,aus.Von Leseratten,Schreiberlingen und Kritiker darf ich ein bisschen Kreativität ihrer eignen Wörter wohl erwarten nicht?
In dem Sinne viel Spass beim Schreiben eurer Meinung.
Und lasst die Steine liegen. Obst kann ich noch verwerten.
Ich gehöre zu der Riege von Autoren und Lesern, die logische Geschichten bevorzugen, mit nachvollziehbaren Plots und schlüssigen Erklärungen. Das hat mich im Laufe der Zeit dazu geführt, Genres wie High Fantasy abzulehnen, da ein "Fünfe geradelassen" gerade dort etwas zu exzessiv betrieben wird. Magie als Erklärung für nahezu alles kann und möchte ich nicht akzeptieren. Damit fühle ich mich sehr unwohl, zumal ich mich für Wissenschaften begeistere und Fiktion auch aus wissenschaftlicher Sicht beleuchte. Ja, ich weiß, dass es viele Leser gibt, die gerne Welten betreten, die komplett anders als unsere sind und in denen eben auch Dinge möglich sind, die der Logik widersprechen. Vielleicht hängt daran die alte menschliche Sehnsucht nach übernatürlichen Wesenheiten, die mehr oder weniger ihre schützende Hand über uns legen. Für mein Verständnis existiert so etwas nicht und wir sind unseres eigenen Glückes Schmied. Aus diesem Grund bevorzuge ich Geschichten, die reale und mit Quellen belegbare Begebenheiten oder Vorgehensweisen schildern. Wenn ich mir ein "Mhm, das könnte theoretisch wirklich so ablaufen" denken kann, kann mich eine Geschichte auch faszinieren. Alles, was per se unmöglich ist - Drachen, Elben, Ghoule, Vampire -, kann ich in der Regel nicht konsumieren.
Allerdings ist mir wichtig, dass Welten in sich logisch sind. Sie müssen nicht der menschlichen Logik von Naturwissenschaft entsprechen, aber es sollte schlüssig sein. Von mir aus kann eine Erdscheibe auf dem Rücken einer Schildkröte liegen, die von vier Elefanten durch den Weltraum getragen wird. Aber alles innerhalb dieser Welt sollte auch mit Magie Sinn machen. Vor allem sollte es Grenzen geben, egal in welche Richtung. Dinge, die man trotz Magie oder anderen Kräften nicht bewerkstelligen kann.
"Any three-year-old child knows that."
"Any three-year-old child may know it, but even a 100-year-old person finds it difficult to practice it."
-AngelOfMusic-
Ich sage ebenfalls Nein.
Allerdings ist mir wichtig, dass Welten in sich logisch sind. Sie müssen nicht der menschlichen Logik von Naturwissenschaft entsprechen, aber es sollte schlüssig sein. Von mir aus kann eine Erdscheibe auf dem Rücken einer Schildkröte liegen, die von vier Elefanten durch den Weltraum getragen wird. Aber alles innerhalb dieser Welt sollte auch mit Magie Sinn machen. Vor allem sollte es Grenzen geben, egal in welche Richtung. Dinge, die man trotz Magie oder anderen Kräften nicht bewerkstelligen kann.
This. Ich lese sehr gerne Fantasy, aber nur, wenn ein klares System dahintersteckt, in dem die jeweilige Welt funktioniert. Wenn ständig ein deus ex machina aufploppt, weil "Magie", dann hat man es sich als Autor:in mMn zu einfach gemacht. Das finde ich unkreativ und mag ich dann auch nicht lesen.
Fiktion für Kinder schließt Logik nicht unbedingt mit ein. Ich war mit der Kleinen im Kino und hab mir Ainbo - Hüterin des Amazonas angeschaut und stellenweise fast in die Faust gebissen, weil es so himmelschreiend abstrus und unlogisch war. Kind war das wurscht, die fand es super. Bei Kinder geht nicht immer alles logisch zu. Manche Kinder stecken an heißen Tagen die Barbie ins Kühlfach, damit sie auch Abkühlung bekommt. Denen ist es auch egal, ob Sachen Sinn ergeben. Hauptsache sie sind lustig und unterhaltsam. Bei Lego Ninjago zum Beispiel müssen die Ninjas zu Anfang ihre Kräfte durch goldene Waffen freischalten und hatten infolgedessen keine Kräfte, wenn sie die Waffen nicht hatten. Später dann aber haben die die Kräfte doch nur, weil die Eltern die schon hatten und das vererbt wird. Waffen? Welche Waffen? Logik? Still to be found....
Bei Erwachsenenliteratur hab ich allerdings auch den Anspruch an Logik. Da geht es nicht ohne, auch wenn es Fiktion ist. Und da sehe ich es wie AngelOfMusic. Es kann noch so phantastisch und ausgefallen sein, solange es seiner eigenen Logik folgt, finde ich das vollkommen in Ordnung.
Jeder gute Charakter sollte nachvollziehbar und logisch handeln.
Logik ist nicht mit Realismus gleichzusetzen. Was in unserer Welt als unrealistisch gilt (Magie), kann in einem Fantasy-Setting die Norm sein (Zauberei in Harry Potter). Dennoch sollte auch so etwas wie Magie klare Regeln haben, nach der sie funktioniert. Regeln, die innerhalb der Geschichte nicht gebrochen werden und somit einer klaren Logik folgen. Passiert dies doch, nennt man das Plot hole. Was die jeweiligen Spielregeln einer Geschichte sind, kann sich natürlich von Geschichte zu Geschichte unterscheiden. Ein guter Autor weiß diese Elemente für sich zu nutzen um den Lesern eine Orientierung innerhalb einer völlig fremdartigen Welt zu geben, Spannung aufzubauen und den Lesern die Möglichkeit geben sich über die Handlungsoptionen der Figuren Gedanken zu machen.
Eine Geschichte, die keinerlei Logik folgt, ist für mich ganz einfach lazy writing.
Dasselbe gilt für Charaktere. Auch wenn Figuren sehr unterschiedliche, teilweise sogar komplementäre Motive haben etwas zu tun, so muss aus der Sicht dieser Figur doch immer ein sinnvoller Grund dahinter stehen. Ob sie dabei einen kühlen Kopf behalten oder sich von ihren Emotionen leiten lassen, inneren Zwängen folgen oder etwas tun, das für den POV-Charakter und damit dem Leser zunächst noch im Dunkeln liegt, spielt dabei keine Rolle. Manche Charaktere sind sehr extrem und manchmal denkt man sich als Leser "so etwas würde ich selbst nie tun". Solange es aber für die Figur selbst Sinn ergibt, ist alles erlaubt. Und sein wir ehrlich, es macht doch gerade Spaß über Situationen zu Lesen, die wir selbst nie erleben werden und fremde Verhaltensweisen mitzuerleben.
@ Pimiento
Dass es Kindergeschichten & -Filmen manchmal an Logik mangelt und es die Kinder offenbar nicht stört, habe ich auch schon beobachtet. Simplere Storylines und vereinfachte Charakterentwicklungen sowie ein simples System zwischen richtig und falsch oder gut und böse finde ich durchaus angemessen, da Kinder Komplexität oft einfach noch nicht fassen können. Dennoch erwarte ich auch von solchen Medien einen gewissen Anspruch an Logik. Das hat nämlich nichts mit Vereinfachung zu tun, sondern ist schlichtweg ein Plot hole und damit nicht nur unschön, sondern falsch.
Ich weiß, wie dein Beispiel gemeint ist ;) Aber ich finde schon, dass "Der Barbie ist heiß, ich tu sie ins Kühlfach, damit sie sich abkühlen kann" einer sinnvollen Logik folgt. Dass das Kind dabei nicht alle Fakten erfasst (Barbies haben keine Gefühle) ist klar und das ist vermutlich auch das, was daran unlogisch erscheint.
Tuan volgen oketh ama
My side ain't chosen. My side was given. || Always, Dutch.
I used to be an adventurer like you, but then I took an arrow in the knee
You forget a thousand things everyday. Make sure this is one of them.
Lambert, Lambert - was ein Arsch. _ Nicht schlecht!
Aber ihr habt von mir gehört.
Borin
@ Pimiento
Dass es Kindergeschichten & -Filmen manchmal an Logik mangelt und es die Kinder offenbar nicht stört, habe ich auch schon beobachtet. Simplere Storylines und vereinfachte Charakterentwicklungen sowie ein simples System zwischen richtig und falsch oder gut und böse finde ich durchaus angemessen, da Kinder Komplexität oft einfach noch nicht fassen können. Dennoch erwarte ich auch von solchen Medien einen gewissen Anspruch an Logik. Das hat nämlich nichts mit Vereinfachung zu tun, sondern ist schlichtweg ein Plot hole und damit nicht nur unschön, sondern falsch.
Ich weiß, wie dein Beispiel gemeint ist ;) Aber ich finde schon, dass "Der Barbie ist heiß, ich tu sie ins Kühlfach, damit sie sich abkühlen kann" einer sinnvollen Logik folgt. Dass das Kind dabei nicht alle Fakten erfasst (Barbies haben keine Gefühle) ist klar und das ist vermutlich auch das, was daran unlogisch erscheint.
Ja, aber wie du schreibst, du erwartest ein gewisses Maß an Logik. Kinder in der Regel nicht. Und die Zielgruppe solcher Filme sind eben Kinder. Von daher sehe ich bei Kinderfilmen nicht den Anspruch der perfekten Logik. Dass es nicht sinnlos aneinandergereihter Mist sein soll ist klar, weil das selbst die Logik von Kindern unterfordert. Aber manche Sachen können in Kinderfilmen einfach salopper gelöst werden. Und ich denke schon, dass es sich dabei um Vereinfachung handelt. Immerhin folgen die Storys doch einem Verlauf und selbst wenn manche Sachen nicht wirklich logisch erscheinen, so kann man selbst als Erwachsener sehen, wie der Plot zu diesem oder jenem Ende gekommen ist. Das eine oder andere Detail mag vielleicht etwas aus der Luft gegriffen sein und wohl einfach nur dazu dienen, dass die Story vorwärts kommt (lazy writing), aber falsch macht es die ganze Story dadurch nicht.
Pimiento
Borin
@ Pimiento
Dass es Kindergeschichten & -Filmen manchmal an Logik mangelt und es die Kinder offenbar nicht stört, habe ich auch schon beobachtet. Simplere Storylines und vereinfachte Charakterentwicklungen sowie ein simples System zwischen richtig und falsch oder gut und böse finde ich durchaus angemessen, da Kinder Komplexität oft einfach noch nicht fassen können. Dennoch erwarte ich auch von solchen Medien einen gewissen Anspruch an Logik. Das hat nämlich nichts mit Vereinfachung zu tun, sondern ist schlichtweg ein Plot hole und damit nicht nur unschön, sondern falsch.
Ich weiß, wie dein Beispiel gemeint ist ;) Aber ich finde schon, dass "Der Barbie ist heiß, ich tu sie ins Kühlfach, damit sie sich abkühlen kann" einer sinnvollen Logik folgt. Dass das Kind dabei nicht alle Fakten erfasst (Barbies haben keine Gefühle) ist klar und das ist vermutlich auch das, was daran unlogisch erscheint.Ja, aber wie du schreibst, du erwartest ein gewisses Maß an Logik. Kinder in der Regel nicht. Und die Zielgruppe solcher Filme sind eben Kinder. Von daher sehe ich bei Kinderfilmen nicht den Anspruch der perfekten Logik. Dass es nicht sinnlos aneinandergereihter Mist sein soll ist klar, weil das selbst die Logik von Kindern unterfordert. Aber manche Sachen können in Kinderfilmen einfach salopper gelöst werden. Und ich denke schon, dass es sich dabei um Vereinfachung handelt. Immerhin folgen die Storys doch einem Verlauf und selbst wenn manche Sachen nicht wirklich logisch erscheinen, so kann man selbst als Erwachsener sehen, wie der Plot zu diesem oder jenem Ende gekommen ist. Das eine oder andere Detail mag vielleicht etwas aus der Luft gegriffen sein und wohl einfach nur dazu dienen, dass die Story vorwärts kommt (lazy writing), aber falsch macht es die ganze Story dadurch nicht.
Natürlich macht es eine Story nicht komplett falsch, wenn ein Teilstück davon nicht ideal ist. Das habe ich auch nicht geschrieben. Ich beziehe mich hierbei auf ein bereits etabliertes Element (eine Regel, die auf eine gewisse Art etabliert wurde) dem nun durch ein anderes Element (das mit der etablierten Regel bricht) in direkter Weise wiedersprochen wird und das ist für mich schlichtweg falsch. Und ich finde gerade Kindern sollte man nicht beibringen, dass man durch das Ändern der Spiellregeln Probleme löst. (Ausnahmen klammere ich hier absichtlich aus.)
In deinem Beispiel wäre es nun entweder richtig, dass die Waffen den Ninjas die Kräfte verleihen oder eben, dass sie die Kräfte von ihren Eltern geerbt haben. Natürlich ist es möglich, dass sich die erste Annahme als falsch herausstellt, was erst später in der Handlung herausgefunden wird. Aber das muss dann eben entsprechend sinnvoll erklärt und auch so durchgezogen werden oder eben eine andere Lösung gefunden werden.
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Borin
Natürlich macht es eine Story nicht komplett falsch, wenn ein Teilstück davon nicht ideal ist. Das habe ich auch nicht geschrieben. Ich beziehe mich hierbei auf ein bereits etabliertes Element (eine Regel, die auf eine gewisse Art etabliert wurde) dem nun durch ein anderes Element (das mit der etablierten Regel bricht) in direkter Weise wiedersprochen wird und das ist für mich schlichtweg falsch. Und ich finde gerade Kindern sollte man nicht beibringen, dass man durch das Ändern der Spiellregeln Probleme löst. (Ausnahmen klammere ich hier absichtlich aus.)
In deinem Beispiel wäre es nun entweder richtig, dass die Waffen den Ninjas die Kräfte verleihen oder eben, dass sie die Kräfte von ihren Eltern geerbt haben. Natürlich ist es möglich, dass sich die erste Annahme als falsch herausstellt, was erst später in der Handlung herausgefunden wird. Aber das muss dann eben entsprechend sinnvoll erklärt und auch so durchgezogen werden oder eben eine andere Lösung gefunden werden.
Gut, bei den Ninjas geh ich einfach davon aus, dass die halt neue Waffen, neue Fahrzeuge, neue was auch immer einführen wollen, die noch cooler und besser sind, weil die Kids drauf abfahren und dann eben das gekauft werden soll. Immerhin, Lego verkauft in erster Linie eben Lego und die Serien dazu sind ein super Mittel, um Ware zu verkaufen. Aber das ist eine ganz andere Baustelle.
Trotzdem denke ich, dass bei Kinderfilmen kleinere Details durchaus abgeändert werden können, solange das große Gesamtgerüst bestehenbleibt. Wie du meintest, Kinder sehen Zusammenhänge nicht so überklar, wie Erwachsene und daher ist es in diesem Fall auch vertretbar, dass die eben nicht so ausführlich erläutert werden und die Veränderung haarklein nachvollziehbar ist.
Gut, bei den Ninjas geh ich einfach davon aus, dass die halt neue Waffen, neue Fahrzeuge, neue was auch immer einführen wollen, die noch cooler und besser sind, weil die Kids drauf abfahren und dann eben das gekauft werden soll. Immerhin, Lego verkauft in erster Linie eben Lego und die Serien dazu sind ein super Mittel, um Ware zu verkaufen. Aber das ist eine ganz andere Baustelle.
Klar, Merchendise zu verkaufen ist wahrscheinlich die Hauptmotivation von Lego überhaupt Filme zu machen. Da könnte man jetzt diskutieren, welche Motivation jemand hat einen Film zu machen oder eine Geschichte zuveröffentlichen und ob es "richtige" und "falsche" Motivationen für so etwas gibt. Aber du hast Recht, andere Baustelle. Das würde zu off-topic werden.
Aber, auch wenn dort für Lego der Hauptfokus lag, sehe ich nicht, warum man die Geschichte dann nicht einfach entsprechend so schreibt, dass die Sache mit den Waffen Sinn ergibt. Oder abändert, sobald es einem auffällt. Es mag wie so oft der Faktor Zeit der ausschlaggebende Punkt sein, sodass man einfach die erst beste Version der Story genommen hat - Ich habe den Film nicht gesehen, deswegen kann ich dazu nichts sagen - und sich darauf verlassen hat, dass die Kinder es ja trotzdem gucken. Dennoch ist das für mich keine Entschuldigung.
Pimiento
Trotzdem denke ich, dass bei Kinderfilmen kleinere Details durchaus abgeändert werden können, solange das große Gesamtgerüst bestehenbleibt. Wie du meintest, Kinder sehen Zusammenhänge nicht so überklar, wie Erwachsene und daher ist es in diesem Fall auch vertretbar, dass die eben nicht so ausführlich erläutert werden und die Veränderung haarklein nachvollziehbar ist.
Wie gesagt, beim Vereinfachen bin ich absolut bei dir. Logik ist ja auch nicht immer gleich Quatenphysik. "Fass nicht auf die heiße Herdplatte, sonst verbrennst du dich" ist auch Logik.
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Logik hat auch nichts mit Unplausibilitäten, wirrer Phantasie oder physikalischen Gesetzen zu tun. Es handelt sich um abstrakte Regeln. Es ist tatsächlich nicht mal sicher, ob „Ursache-Wirkung“ im Universum überall und immer zwingend gilt. Wir postulieren, dass Schlussfolgerungen „logisch“ sind - und wenn sich eine Geschichte so verhält, dann ist sie „logisch“. Somit spielt weder der Wahrheitsgehalt noch das Element „Fiktion“ eine Rolle. Logik ist eine Metaebene, die entweder stimmt oder nicht.
Wenn wir von „Kinderlogik“ sprechen, so muss diese nicht mathematisch „logisch“ sein. Sie beruht meist auf Sprache. Da Sprache immer nur ein unvollkommenes Provisorium für die realen Dinge ist, lässt sich durch Schlussfolgerung etwas erreichen, was an und für sich nicht logisch ist, aber den Gesetzen der Sprache durchaus entspricht.
Als erklärter Phantasy-Leser und -Schreiber erwarte ich das sehr wohl auch von Dingen, die so nicht tatsächlich existieren oder existieen können. Da gibt es natürlich Grauzonen, Vamire und Drachen kann man eher nicht realwissenschaftlich erklären, sonst gäbe es sie ja. Ich erwate daher eher, dass die Welt eigene Gesetze hat, denen sie dann auch folgt. Wenn ich etabliere, dass Magie die Gesetze der Physik aushebeln kann, ist das okay, solange dann alles physikalisch Unkorrekte auch erkennbar magisch verursacht ist.
Der springende Punkt ist hier, Informationen vorher zu geben und nicht nachträglich als Ausrede nachzureichen. Entweder spricht jemand einen Zauberspruch oder vollführt vorher als solche etablierte magische Gesten oder aber es muss irgendwie eingeführt werden, dass bspw. eine Landschaft nicht normal funktioniert o. ä. Der Punkt an Gesetzmäßigkeiten ist, dass ich sie nachvollziehenj kann und dass ich zumindest theroetisch in der Lage gewesen wäre, vorher zu erwarten, was da gleich passiert. Ist wie bei Gesetzen im rechtlichen Sinne: Ich kann sie nur auf einen Sachverhalt anwenden, der sich ereignet hat, als die Gesetze bereits etabliert waren, weil allen Beteiligten die Bedingungen, unter denen sie handelten, klar gewesen sein müssen, damit man sie für ihr Handeln auch zur Verantwortung ziehen kann.
Der springende Punkt ist hier, Informationen vorher zu geben und nicht nachträglich als Ausrede nachzureichen. Entweder spricht jemand einen Zauberspruch oder vollführt vorher als solche etablierte magische Gesten oder aber es muss irgendwie eingeführt werden, dass bspw. eine Landschaft nicht normal funktioniert o. ä. Der Punkt an Gesetzmäßigkeiten ist, dass ich sie nachvollziehenj kann und dass ich zumindest theroetisch in der Lage gewesen wäre, vorher zu erwarten, was da gleich passiert.
Da muss ich dir ein wenig widersprechen. Man kann durchaus auch Infos zur Gesetzmäßigkeit nachliefern und muss nicht bereits alles erklären bevor etwas passiert. Dadurch würde man den Lesern/Zuschauern das Gefühl von Staunen und event. die Neugier wie etwas funktioniert im Vorhinein nehmen.
Bei Harry Potter zum Beispiel geschehen eine Reihe seltsamer Dinge (Harrys Haare wachsen unnatürlich schnell nach als Petunia sie ihm abschneidet, Harry spricht mit der Schlange im Zoo, etc.), bevor er von Hagrid erfährt "Du bist ein Zauberer, Harry". Zwar können wir als Leser vielleicht schon erahnen was vor sich geht, aber die konkrete Info wird eben nachgeliefert.
Was allerdings bereits seit dem ersten Auftauchen eines Elements bestehen muss, sind die Regeln nach denen etwas funktioniert. Auch dann, wenn diese an dieser Stelle der Geschichte vielleicht noch nicht offenbart werden. Außerdem müssen die benötigten Informationen innerhalb der Geschichte vorkommen und können nicht plötzlich durch den Autor selbst oder jemand anderen nachgeliefert werden, wenn das Buch bereits fertig geschrieben ist oder der Film fertig gedreht ist.
Tuan volgen oketh ama
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Was mich dann aber stört ist, wenn diese Regeln gebrochen werden. Als Beispiel: Ich habe mal ein Interview mit Game of Thrones Schaupielern gesehen, wo John Bradley-West ( Samwell Tarly) gefragt wurde, warum sein Charakter immernoch so dick sein, nachdem er monatelang bei der Wache trainiert und genauso viel Essen wie alle anderen bekommt. Seine Antwort war lachend, dass es in der Serie ja auch Drachen gäbe und man sich deshalb über soetwas nicht wundern müsste.
Drachen gehören in diese Welt und ebenso das Konzept, wie Muskeln und Fleisch funktionieren, denn die anderen Charaktere betrifft das ja auch.
Plotholes also damit zu begründen, dass die Welt nicht der uns bekannten Logik folgt, ist unkreativ und schlichtweg faul. Worldbuilding sollte konsequent sein. Die etablierten Regeln müssen dann für alles gelten.
Gerade wenn Magie im Spiel ist, braucht sie Regeln, damit sie nicht als Allheilmittel funktionieren kann.
Irgendwer hat mir einmal geraten, in einer Geschichte darauf zu achten, dass ich Probleme nicht durch Magie löse, sondern diese nur als "Würze" für mein Universum verwende. Vermutlich gelingt mir die Umsetzung dieses Ratschlags nicht, aber ich finde ihn dennoch gut. Mit dem Gedanken im Hinterkopf lässt sich - hoffentlich - häufiger vermeiden, dass eine Lösung eben einfach vom Himmel fällt, was mir unlogisch erscheint.
Mein Lieblings-Beispiel für logische Fiktion ist übrigens Terry Pratchett. Ich finde, dass er eine großartige Fantasy-Welt geschaffen hat, die vollkommen logisch wirkt, weil sie eigene Regeln hat - so absurd die in Realität auch sein mögen. :-)
Sehr interessantes Thema.
Ich schreibe eine Geschichte, die in einer Welt voller Magie spielt, mit Drachen, Pegasi, sogar Götter etc. was man sich halt vorstellen kann. Und doch erlaube ich es mir selbst nicht, einfach alles zu schreiben, was mir gerade in den Sinn kommt bzw. es passiert von allein, dass ich alles logisch erklären muss.
Das magische "System" folgt Regeln und selbst die besten Magier in dieser Welt können nicht einfach tun und lassen, was sie wollen. Ich mache mir Gedanken zu den kleinsten Details. Was passiert im Körper des Magiers, wenn er Magie wirkt? Wie spielt die geistige und die körperliche Verfassung in diesen Vorgang rein? Welche Energie wird verwendet, um Magie zu wirken? Wie wird diese Energie regeneriert, sobald sie erschöpft ist? Was passiert, wenn diese Energie vollkommen aufgebraucht ist? Kann man die Kapazitäten des Körpers durch Training erhöhen und wenn ja wie? All das sind so Fragen, über die ich mir Gedanken mache, ohne es aktiv zu wollen.
Ich kann mir vorstellen, dass viele Leute Fantasy lesen, weil sie sowas wie Magie eben NICHT so wissenschaftlich betrachten wollen und alles hinterfragt haben wollen, dass sie einfach nur eintauchen wollen in eine fantastische Welt voller Leben und Abenteuer und nicht mit staubtrockener Theorie bombadiert werden wollen. Das ist zumindest ein häufiger Eindruck meinerseits, der durchaus falsch sein kann. Immerhin sehe ich an den vorherigen Beiträgen hier, dass ich zumindest nicht der einzige bin, der Wert auf ein gewisses Maß an Logik legt. Ob man es gleich so übertreiben muss, wie ich sei mal dahingestellt.
Ich kann mir vorstellen, dass viele Leute Fantasy lesen, weil sie sowas wie Magie eben NICHT so wissenschaftlich betrachten wollen und alles hinterfragt haben wollen, dass sie einfach nur eintauchen wollen in eine fantastische Welt voller Leben und Abenteuer und nicht mit staubtrockener Theorie bombadiert werden wollen.
Das kommt vermutlich darauf an, ob man ein hartes Magiesystem oder ein weiches Magiesystem bevorzugt. Gleiches gilt für Worldbuilding.
Ein hartes Magiesystem besteht aus dem Leser bekannten, konkreten Fakten und Regeln nach denen alles funktioniert, während ein weiches Magiesystem diese Aspekte lieber als Mysterium und das Unbekannte betrachtet und eben nicht immer erklärt wird, wie die Dinge genau funktionieren. Bei Star Wars ist "Vertraue der Macht, Luke" quasi ein weiches System, während "die Zahl der Midi-Clorianer bestimmt wie mächtig ein Jedi ist" ein hartes System ist.
Während ich persönlich finde, dass beides seinen Reiz hat, merke ich oft, dass es mir schwerfällt eine Situation glaubhaft zu finden, wenn ein weiches System benutzt wird, um aktiv Probleme zu lösen, da ich mir dabei automatisch die Frage nach den Handlungsmöglichkeiten der Figuren stelle. Was können die eigentlich? Und was können sie nicht?
Soweit wie du @GhostoffFate92 würde ich bei den meisten Geschichten wohl nicht gehen. Mir ist es aber enom wichtig, dass sich einmal etablierte Dinge nicht widersprechen. Egal ob jetzt in der Story selbst, bei den Figuren oder im Magiesystem. (Ein Grund warum ich die Original Star Wars und die Prequeils gedanklich trennen muss, weil es zu viele Ungereimtheiten gibt.) Bei OOC rollen sich mich geradezu die Fingernägel hoch ^^
Harte Fakten bedeuten für mich auch nicht immer gleich einen 600 Seiten Wälzer an Regeln, die der Leser jetzt bitte auswendig lernen soll. Charakter bleibt tot, wenn er einmal getötet wurde oder kann unter diesen und jenen Umständen wiedererweckt werden, genügt mir quasi als Regel. Die genauen physikalischen Umstände sind mir dabei dann oft egal, das wird mir dann oftmals echt zu wissenschaftlich. (Muss aber auch einfach ins Setting passen, deshalb ist das schwer sowas pauschal zu sagen.)
Bei Patrick Rothfuss' "Der Name des Windes" wird das Magiesystem beispw. recht wissenschaftlich betrachtet, während es bei der "Geralt-Saga" von Andrej Sapkowski einfach heißt, die Magie kam durch die Sphärenkonjunktion in unsere Welt.
Tuan volgen oketh ama
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Aber ihr habt von mir gehört.
Du bist mit deinen Überlegungen also definitiv nicht allein, GhostofFate92. :-)
Eine realistische Geschichte verlangt in meinen Augen mehr Logik, als eine Fantasystory.
Allerdings finde ich es ein MUSS, dass gewissen Handlungen, Verhaltensweisen usw. nachvollziehbar begründbar sind. Ein sanftmütiges Mädchen, was von heute auf morgen zu einer Massenmörderin wird, braucht unbedingt eine logische Erklärung.
Alles andere (techn. Details) sind in meinen Augen Geschmackssache.
Und auch die Charaktere sollten in sich logisch handeln. Wenn Rambo plötzlich Gesprächstherapeut wird, muss man mir das verdammt gut erklären oder ich finde es unlogisch. Etwas anderes wäre es, wenn Sherlock auch Menschen in seiner Umgebung analysiert.
Und wenn in meiner Welt der Himmel grün ist und Menschen von Broten gegessen werden, dann ist das ebenso in meiner Welt. Dann darf aber auf Seite 100 nicht plötzlich alles anders sein.
Weil klar wenn es um eine Welt geht wo die Leute unsterblich sind, blaue Haarfarbe und leuchtende Augen vorkommen. Hat das wenig mit unserer Welt und Logik zu tun.
Nur sollte diese Welt eigene Gesetzmäßigkeiten haben. Muss nicht alles erklärt werden. Aber Abweichungen von der norm dann schon.
Und das auch für Kinder.
Klar weniger Erklärungen und auch manchmal weglassen von dem wie sie von a flüchten konnten und plötzlich bei b wieder zusammen und frei sind.
Aber tatsächlich interessiert das wenige Kinder.
(Rilke)
Früher oder später muss man einsehen, dass ein Partner kein vollwertiger Ersatz für eine Katze ist.
(Unbekannt)
Feuerfee11
Hallo Ihr da am Bildschirm. Ich würde gerne wissen ob Ihr der Meinung seit "Ja,Fiktion schließt Logik aus"oder" Nein Fiktion schließt Logik nicht aus." Dazu noch ein kleines Warum ihr dieser Meinung seid und nicht der anderen Meinung. Und ein höflichen Umgangston.
Dass die Fiktion die Logik ausschließt, fände ich schon eine extreme Aussage. Meine Antwort lautet nein.
Hier wird meistens (verständlicherweise) darüber diskutiert, inwiefern Fiktion - und vor allem Werke im Fantasiebereich - Logiklücken enthalten dürfen oder nicht. Ich finde ständig Geschichten (oder auch Filme, die gehören ja auch zur Fiktion), die nicht in jeder einzelnen Szene logisch sind. Aber das sind eher Ausnahmen. Auch wenn es solche Ausnahmen gibt, bedeutet das immer noch nicht, dass die Fiktion mit der Logik unvereinbar ist.
Vielleicht verstehe ich die Frage nicht. Mich würde interessieren, ob jemand tatsächlich behauptet hat, dass Fiktion die Logik ausschließt.
Ich finde nicht, dass Fiktion Logik ausschließt, auch nicht, wenn es sich um wildeste Fantasy handelt. Auch diese kann (und vor allem sollte) in sich logisch sein. Ich kann z.B. sehr gut mit einer Welt leben, in der pinke Glitzerschnecken die Weltmacht innehaben, wenn die Welt sich eben so entwickelt hat und alles den Gesetzen / der Logik dieser Welt folgt.
Aber ich hab oft den Eindruck, dass Logik gerne außer Acht gelassen oder zumindest sehr stark verbogen wird.
Da hab ich von nur 4-monatigen Schwangerschaften bei gewöhnlichen Menschen gelesen, bei denen ganz normal gesunde Babys geboren wurden, oder von ständigem Schulschwänzen ohne jede Konsequenz oder von 12-/13-/14jährigen, die über Jahre allein zu Hause lebten, weil die Eltern tot sind oder von Adoptionen, die abliefen wie ein Einkauf („die da hätte ich gerne") ...
(M-Preg ist auch etwas, was für mich unlogisch ist, da ich aber keine solchen Geschichten lese und nicht weiß, ob es nicht doch innerhalb der Geschichten logisch erklärt wird, kommt das nur in Klammern.)
Und teils wurden Kommentare, die auf die Unlogik dieser Dinge hinwiesen, mit einem „ist doch nur ne Geschichte" abgespeist. Daher bin ich bei solchen Geschichten inzwischen auch sehr schnell weg und kommentiere gar nicht erst.
Eine andere Frage ist es dann, ob eine Geschichte plausibel, realistisch, glaubwürdig etc. ist. Da kann man dann tatsächlich argumentieren, daß bei einer SF-Geschichte mit interstellarer Raumfahrt die Schilderung eines solchen Raumflugs nicht wissenschaftlichen Standards genügen muß, denn nach deren wäre ein solcher Raumflug (zumindest, wenn er mit Überlichtgeschwindigkeit stattfindet) ohnehin nicht möglich; wenn der Autor keine Lust zu langen Erklärungen hat und auf den immer beliebten "Hyperraum" zurückgreift, ist das zwar wissenschaftlich abwegig, aber ok, wenn es eine wesentliche Voraussetzung für die Geschichte ist. Aber wenn ein Exoplanet einmal zwei Monde hat und einmal vier, ohne daß irgendwie erklärt wird, wo die beiden weiteren Monde auf einmal herkommen, ist es unlogisch.