Als damals die Serie während der frühen 200er im deutschen Free-TV rauf und runter gesendet wurde, fehlt mir leider noch das Intresse für Space Western Stories (und die meisten Referenzen an amerikanische Culture Classic verstand damals noch nicht).
Aber nun, nach dem auf Youtube gerade jederman über die Netflix-Adaption geredet hat (Hollywood versucht schon wieder einen Anime-Klassiker unbeholfen als Live Action Movie/Show nachzuerzählen und es wird verrissen? So eine Überraschung!) hab ich mal etwas tiefer in den originalen Anime reingeschaut . Und ich verstehe jetzt warum er als Kult Klassiker gilt.
Das originale Star Wars ist so einzigartig, weil es im Grunde eine Ansammlung von Sachen ist, die George Lucas in seinem Leben gesehen bzw. gelesen und dann in eine Story zusammengeschmissen hat: Pulp Magazine Heroes, Western, Samurai-Filme von Akira Kurosawa, Frank Herbert´s Dune und epische Fantasy/Fairy Tales.
Bei Cowboy Bebop wiederum merkt man wie das Team Hajime Yatate da kollektiv eine Serie erstellt haben, wo Space Opera, Western, Film Noir/Harboild Detective, Bruce Lee Filme, Jazz/Blues und vieles mehr zusammen treffen. Für mich funktioniert diese Mischung ausgezeichnet und ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir Cowboy Bebop als Space Western sogar mehr zusagt als verschiedene andere Serien des Genre.
Vielleicht auch deshalb die Story unsere Protagonisten recht konsequent als eine Gruppe von abgebrannten Verlierern zeigt, die selbst wenn sie mal durch die Umstände zu echt Helden werden, am Ende trotzdem ohne Anerkennung oder Belohung da stehen. Oder auch weil sie alle dermaßen psychologisch verkorkst sind, dass sie bis zum bitteren Ende niemals wirklich als echte Found Family offen miteinander aggieren können, sondern bis zu einem gewissen Grad emotionale Barrieren voreinander aufgebaut halten.
Oder auch weil das Setting für einen Space Western eine recht ausgewogene Mischung aus futuristisch und nostalgisch ist, das nicht so extrem archaisch tut wie etwa "Star Wars" oder "Fire Fly", aber immer noch weit vom klinisch sauberen "Star Trek" entfernt ist. Es fühlt sich irgendwie einfach sehr passend für die Idee an, wie es aussehen würde wenn die Menschheit etwa 100 Jahre oder so die terraformten Planeten/Monde/Asteroiden des Sonnensystems besiedelt hätte.
Und die Musik gefällt mir auch.
Sonst noch Space Cowboys bzw. Space Cowgirls, die eine Meinung zu der Serie haben?
https://www.youtube.com/watch?v=QvKGc9FuGQY
Doch ich muss sagen, dass Cowboy Bebop mich am Ende doch begeistert hat. Super Charaktere (inklusive dem niedlichen Maskottchen Ein), klasse gezeichnet, ganz tolle Musik und trotz aller Lässigkeit hat die Serie auch was sehr Menschliches.
Ich kann jetzt auf jeden Fall verstehen, warum der Anime so beliebt ist.
Oder "Alien 4"...
Pustedrache
Hat was von "Firefly", wo auch Space Opera, Western, Film Noir/Harboild Detective, Bruce Lee Filme, Jazz/Blues und vieles mehr zusammen treffen... ;) ;)
Die Ähnlichkeiten zwischen beiden Serien sind offensichtlich.
Aber "Cowboy Bebop" wurde schon 1998 in Japan ausgestrahlt und 2001 in den USA (wo es extrem erfolgreich) war. Während "Firefly" in 2002 seine Erstaustrahlung hatte, insofern...
Film Noir, Bruce Lee und Jazz in "Firefly"? In welchen Episoden hast du das denn gesehen?
Ehrlich gemeinte Frage. Ich kann mich von "Firefly" nur daran erinnern dass diese Serie die Idee "Space Western" so wortwörtlich übernommen hat, dass die Figuren dort nicht nur Klamotten und Waffen im Stil des 19. Jahrhunderts benutzen sowie auf Pferden unterwegs sind, sondern auch das Titellied ganz betont ein Country/Folk Song ist.
https://www.youtube.com/watch?v=o-sp68GjYL0
Jazz ist dagegen so was hier:
https://www.youtube.com/watch?v=NRI_8PUXx2A
Beide Serien sind im Grundkern ihrer Settings eben Space Western...
https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/SpaceWestern
...aber offen gesagt finde ich sie extrem unterschiedlich zueinander, welche detallierterten Ideen und Genres sie für ihre Stories und Charaktere verwenden.
https://en.wikipedia.org/wiki/Cowboy_Bebop#Genre_and_themes
https://en.wikipedia.org/wiki/Firefly_(TV_series)#Origin
Schon weil die eine Serie in Sachen Style sehr auf 1970er/1980er im Weltraum macht und die andere eben vom Erfinder bekanntermaßen gewollt mehr auf 1890er im Weltraum.
https://www.youtube.com/watch?v=qs8Tk8X2UNs
https://www.youtube.com/watch?v=yyfAvfcJDDY
Pustedrache
(...) Es waren vielmehr Space Opera-Passagen, die sich auf anderen Planeten und auf der Serenity abspielen. Den Film zähle ich mit hinzu, der ja mit Planetenumformung, der Allianz, gestorbenen Siedlern und einem Killer aufwartet.
Das ist alles richtig, aber ich verstehe immer noch nicht warum deshalb "Firefly" und "Cowboy Bebop" sich so ähnlich sein sollen.
Ich zitiere daher mal ganz direkt Quellen in Sachen "Space Western":
https://de.wikipedia.org/wiki/Space_Western
"Space Western ist ein Subgenre der Science-Fiction, welches viele Elemente des Western aufweist.
So finden sich beispielsweise gesetzlose Prärien und Badlands auf fremden Planeten, und es kommen trotz technischen Fortschritts und der Verfügbarkeit von Hochtechnologien und Raumschiffen häufig Saloons, Pferde, Cowboyhüte, Ranches, Revolverhelden, Sheriffs, Kopfgeldjäger, Gesetzlose, Siedler, Schießereien usw. vor. Das Genre war insbesondere in den 1980ern populär. Abzugrenzen sind Space Western von Western, die lediglich futuristische oder Science-Fiction-Elemente aufweisen (bspw. Wild Wild West, Cowboys & Aliens)."
Serien (Auswahl)
The Phantom Empire (1935)
Saber Rider und die Starsheriffs (1984–1985, 1987–1988)
Galaxy Rangers (1986–1989)
SilverHawks (1986)
BraveStarr (1987–1988)
Cowboy Bebop (1997–1998)
Trigun (1998)
Firefly – Der Aufbruch der Serenity (2002)
The Mandalorian (2019)
https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/SpaceWestern
Cowboy Bebop, particularly the episode "Cowboy Funk" where the Bounty Hunter Cowboy Andy dress like a typical movie cowboy including a white Badass Longcoat and rides on a horse.
However, while the main cast (Spike, Jet, and Faye) call themselves cowboys, they are much closer to Bounty Hunters. The tropes they have in common with Cowboys are The Drifter, and Perpetually Broke.
Firefly: Probably the most obvious Space Western. After all, people say "ain't" and "I reckon", carry weapons that resemble six shooters, and live in small towns with wooden buildings and one street. In-universe, the Schizo Tech elements of this setting were explained as the result of more-or-less deliberate suppression of the backwaters by the (substantially less Western-themed) Alliance (formed by a collaboration between primarily American- and Chinese-descended colonists to a multiple-star system). You could tell whether a given planet was a Core (Alliance) planet or Rim (Independent) planet by whether it looked like a western where everyone happened to own spaceships, or a space opera where everyone happened to use cowboy slang.
Not to mention The Western background music, the cowboy hats, and, in one of their bigger jobs, actually transporting cattle from one planet to another. Space cowboys and proud of it, gorram it...
Watch "Our Mrs Reynolds". You're several minutes in before you see anything outside of the 19th century.
Take a look at some of their guns. One is using a Le Mat revolver, and another is using a cut-down lever action. Word of God says it was the same prop used in The Adventures of Brisco County, Jr..
Mir geht hier nicht darum ein Urteil zu fällen welche Serie nun besser oder schlechter wäre.
Denn wie gesagt, ich sehe beide Serien als zu unterschiedlich voneinander, um sie wirklich vergleichen zu können. Und wenn du weiterhin die Ansicht hast, dass das jüngere "Firefly" dem älteren "Cowboy Bebop" sehr ähnlich ist, dann ist es halt deine Ansicht und ich habe keinen wirklichen Grund dich von was anderem überzeugen zu müssen.
Aber das bringt mich zu der ursprünglichen Frage des Threads: "Was hälst du von Cowboy Bebop?"
Und zwar unanbängig von der Jahre später produzierten U.S-Serie.
Aber das bringt mich zu der ursprünglichen Frage des Threads: "Was hälst du von Cowboy Bebop?
Es ist sehr lange her, dass ich die Serie gesehen habe. Ich fand die Episoden sehr durchwachsen und nicht auf gleichem Niveau. Einige Folgen haben ich nicht komplett gesehen, sondern auch mal vorgespult. Den Schluss fand ich überstürzt und hat mich nicht zufriedengestellt. Ich würde sogar sagen, dass die „Luft raus war“, alles erzählt wurde, was das Format hergab, und man einen Abschluss brauchte, der keine Fortsetzung erlaubte. Das war zumindest mein Eindruck.
Das Zusammenspiel der Charaktere kam mir eher vor wie ein ununterbrochener Wettkampf, weil jeder seine eigenen Ziele verfolgt hat. Dadurch waren sie sehr „eigenbrödlerisch“. Ansonsten war jeder Charakter ein durchgeknalltes Unikat, aber auch nicht immer besonders sympathisch. Identifizieren konnte ich mich mit keinem.
Den Extra-Soundtrack fand ich beeindruckend - ich weiß jetzt gar nicht, ob die Musik überhaupt in der Serie vorkam oder „hinzugeschrieben“ wurde (ähnlich wie „Dead man walking“).
PS Für mich hat ein Western nicht zwingend in einem bestimmten Jahrhundert stattzufinden. Ein Western ist ein Genre, das überall und jederzeit spielen kann. Deshalb hat auch „Star Wars“ etwas von einem Western.
Hatte eine Menge gute Szenen und nette Ideen, aber irgendwie kamen mir die Charaktere nach einer Weile etwas eintönig vor, die Qualität der Plots wechselhaft und der "Abschluss"-Film hat mich so gar nicht zufrieden gestellt. Hat gewiss auch nicht geholfen, dass die Serie so frühzeitig beendet wurde...
Mal was anderes:
Jetzt habe ich erfahren, dass die Netflix-Adaption versucht hat Edward einzubauen.
Ein Charakter, die im originalen Anime so aussieht:
https://pbs.twimg.com/media/ELs_k2ZWoAQhEdm.jpg
Und bei Netflix wird daraus...
*WARNUNG* Wer diesem Link folgt könnte erstmal einen großen Schreck bekommen, weil es aussieht als würde dieser Gremlin gleich aus dem Bildschirm springen
https://sportshub.cbsistatic.com/i/2021/11/21/56378ade-79d4-447f-b3bc-49f3632792da/cowboy-bebop-ed-netflix.jpg
Es ist beinahe so als ob gewisse Anime-Charaktere sich einfach nicht wirklich in Real Life übertragen lassen und es daher von Anfang an keine gute Idee war, es zu versuchen...
Auf der anderen Seite hatte ich wenigstens was zu lachen, als ich gesehen hab wie sie versucht haben Vicious darzustellen 😂😂😂
Der Typ kann direkt mit der HBO-Version von Euron Greyjoy einen Club gründen.😁
Das Ed Bild ist ja interessant. Nun, da alle Charaktere eh anders aussehen, warum nicht? Wenn Ed wenigstens eine andere Rolle einnimmt, als die anderen drei. Was mir halt weniger gefällt ist, dass der ganze Charme und die Tiefgründigkeit in der Netflix Adaption verloren ging. War klar, aber dennoch schade. Es ist alles nur Liebe und da sind plötzlich Leute verwandt, das ist so langweilig amerikanisch.
Alles ist so offensichtlich und plump in den Vordergrund gestellt, wobei man bei der Anime Serie recht lange rätseln konnte und auch vielleicht jeder eine andere Geschichte daraus gesehen hat..?
Ich mag, dass Vicious und Julia(!) im Original weniger vorkamen. Das gefällt mir in der Adaption am wenigsten, weil sie kein Geheimnis mehr sind und Wege verfolgen, die ich mir nie so vorgestellt habe. Vor allem Julia.
Werde auf jeden Fall das Original gleich im Anschluss auch nochmal sehen. Ist doch schon etwas her und vielleicht waren ja Hinweise drin, die zu der Adaption geführt hatte, die ich nur vergessen habe.
"The most important thing in writing is to finish. A finished thing can be fixed. A finished thing can be published. A finished thing can be made into a movie.
An unfinshed thing is just a dream. And dreams fade if you don't hold on tight enough.
So finish the thing."
-C. Robert Cargill
Na, noch besser wird es ja, wenn man sich mal anschaut, wer die "kreativen" Köpfe hinter Netflix-Bebop sind:
*Der Creator/Headwriter/ Executive Consultant wurde offenbar ausgewählt, weil er mit "Thor: Ragnarok" und "The Mandalorian" schon so gut Erfahrung mit Space Bounthunters hatte 😂
https://en.wikipedia.org/wiki/Christopher_Yost
*Der Executive Producer/First Director ist ein Veteran von frühzeitig gecancelten Serien 😜
https://en.wikipedia.org/wiki/Michael_Katleman
*Und der Second Director hat sich seine Sporen verdient mit solchen Sachen, wie...Netflix Witcher? 😱
https://www.imdb.com/name/nm3421685/?ref_=ttfc_fc_dr1
Na, da ist es doch kein Wunder was am Ende aus diesem Projekt wurde:
1. Nimm dir diesen Anime, der bis heute als Kultklassiker gilt und mach eine Realserie daraus.
2. Kopiere in groben Zügen die Episoden der Originals, um die alten Fans zu ködern
3. Ersetze in den Details alles was die Leute am Anime mochten durch 08/15-Hollywood-Klischees, um es eine "moderne und kreative Neuinterpretation" nennen zu können
4. Packe jede Menge Filler mit rein, um die Episoden zu strecken und mindestens noch eine Fortsetzungsstaffel offen zu halten
5. Beende die Staffel mit einem "What a twist!" und drück die Daumen, dass die Execs die Fortsetzungsstaffel finanzieren
Vergleich dazu, dass der Anime von Anfang an als eine geschlossene Staffel mit einem offenen Ende konzipiert war, die ganz betont keine Fortsetzungen haben sollte. Von wegen: "Wir erzählen hier unsere kleine Sammlung von miteinander verknüpften Kurzgeschichten und dann ist es eben zu Ende. Wir zerren das nicht künstlich in die Länge".
https://en.wikipedia.org/wiki/Cowboy_Bebop#Concept
Da frage ich mich schon, ob "Cowboy Bebop" so langfristig beliebt geblieben wäre, wenn Sunrise da auf Teufel komm raus noch so viele Fortsetzungstaffeln wie möglich angetackert hätte....
(aber Ed sieht viel mehr wie ein Teenager aus...)
https://naturewallpapers227.blogspot.com/2021/01/yoko-kanno-anime-inner-universe-yoko.html
Ein nettes Meme ist schon aus der Netflix-Serie entstanden:
"Seinfeld Bebop"
https://www.youtube.com/watch?v=IkzCdTioH54
https://www.youtube.com/watch?v=LpdMPS9tYH0
Hat in diesem Fall wohl einfach zu viel Geld gekostet, vor allem wo man jetzt Disney + als Konkurrenz hat.
Ich muss ganz ehrlich zugeben, diese sehr öffentlichkeitswirksame Abwatsche von Seiten der Zuschauer an die Produzenten dieser "Adaption" erfüllt mich mit Schadenfreue. Einfach weil in den Monaten zuvor diverse an der Produktion beteiligte Personen in Interviews darüber schwafelten was für eine verbesserte bzw. überlegene Version dieses Kultklassiker sie doch mit ihrem 08/15-Hollywood-Tinnef da geschaffen hätten.
Das haben die Zuschauer dann offenbar doch etwas anders gesehen.
Und wenn dann noch im Social Media eben diese Personen die Schuld für dieses Scheitern überall anders suchen, nur nicht bei sich selbst, was soll man dem noch hinzufügen?
https://www.youtube.com/watch?v=AMepjjkL5zc
https://en.wikipedia.org/wiki/Cowboy_Bebop
Da hat sich Netflix schon was dabei gedacht, dass sie mit einem gerade in den USA bis heute sehr populären Serien-Namen absahnen wollten.
Aber, und da stimmte ich dir voll zu, die Popularität des Animes beruht nun mal stark auf dessen Bildsprache, die wiederum auf den Zeichnungen/Animationen aufbaute. Ich glaube auch nicht dass eine Real-Film-Version das wirklich so hinkriegen kann. Und wie schon erwähnt, man denke nur an die lustigen Cartoon-Gesichter von Ed, die in der Realität doch kein Mensch so nachmachen kann.
Was speziell für Fans des Animes überhaupt nicht hilft, sind klar bewusste Verzerrungen der Figuren.
Etwa: Vicious führt sich auf wie Draco Malfoy; Jet Black leidet plötzlich an sporadischer Dummheit (wann immer "Comedy" gebraucht wird); Faye Valentine flucht wie ein Edgelord-Teenager (soll woll auch lustig sein).
Hatte dabei das Gefühl, ich gucke eine Produktion von James Gunn oder Taika Waititi.
Also eben wirklich das totale Gegenteil von dem was die etablierten Bebop-Fans erwarten.