>>From Star Trek to Fifty Shades: how fanfiction went mainstream<<
https://www.theguardian.com/books/2018/aug/08/fanfiction-fifty-shades-star-trek-harry-potter?fbclid=IwAR29RBsbCo3Y3DSkTht2msr8sdxN7vS-0YIirZ2czcQ9LOlniRghWB0fIqU
Ich denke mit dem "Mainstream" kommt auch immer mehr die akzeptanz für unser Hobby. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, wo man nicht mal andeuten durfte, dass man so "doof" ist und Fan-Storys zu seinen Lieblingsuniversen schreibt. Meist noch mit dem durchaus Druck aufbauenden Zusatz "Wenn du wenigstens mal was RICHTIGES veröffentlichen würdest" 😴
-Severus Snape
Novik scorns the idea that published authors should turn their back on fanfiction. She recalls being on a panel where one member said he couldn’t understand why someone would waste their time writing it over an original work: “I said, ‘Have you ever played an instrument?’ He was like, ‘Yeah, I play piano’. I said, ‘So, do you compose all your own music?’”
Noch ein paar zusammenhanglose ergänzende Gedanken von mir:
Was ich an dem Zeitverschwendungsargument noch nie verstanden habe: Man kann doch nicht eine Geschichte "anstatt" einer anderen schreiben. Man hat eine Idee, welcher Art auch immer die ist, und dann bekommt man Lust, die aufzuschreiben, oder auch nicht. Man setzt sich doch nicht hin und denkt sich: "Hm, ich will irgendwas schreiben, was könnte das denn sein? Hab keine Idee, schreib ich eben Fanficiions." Übrigens braucht man für Fanfictions auch eigene Ideen.
Zusätzlich dazu regt mich auch das Faulheits-Argument immer etwas auf. Es hat Jahre des Lesens gedauert, bis ich mich mal daran getraut habe, tatsächlich Fanfictions zu schreiben, weil ich das nämlich eigentlich schwerer finde, sich an Regeln halten zu müssen, die man sich nicht selbst ausgedacht hat. Mal abgesehen davon, dass jede in unserer Welt angesiedelte Originalgeschichte ja auch Regeln folgt, die man nicht selbst erfunden hat, nämlich den Gesetzen von Natur und Gesellschaft. Gleichzeitig gelten umgekehrt Sci-Fi und Phantasy als minderwertig, gerade weil man sich da eigene Welten ausdenkt - obwohl man hier wieder argumentieren kann, dass das ganz schön viel Arbeit macht und sehr viel Verständnis der echten Welt und ihrer Gesetze erfordert.
Jedenfalls kommt mir das Fanfictionbashing wie so oft als Niedermachen eines Hobbys vor, das Derjenige, der sich darüber lustig macht, nicht versteht. Häufig auch dadurch bedingt, welcher Demographie er angehört (sind ja doch eher alte männliche TV-Show-Hosts als nichtprominente junge Frauen), sodass er das hinter den Geschichten steckende Bedürfnis nicht nachvollziehen kann und für lächerlich hält.
Jedenfalls finde ich deine Gedanken unglaublich schön, Tintenstreuner.
V.a. den Zeitverschwendungsteil kann ich mit vollem Herzen unterschreiben!
but rather to skid in broadside in a cloud of smoke, thoroughly used up, totally worn out, and loudly proclaiming "Wow! What a Ride!"»
~ Hunter S. Thompsen
Severin Sesachar
Abgesehen vom etwas ... gruselig-abschreckenden Titelbild, das gewiss keine Skeptiker dazu bringt, diesen Artikel zu lesen, ist der Inhalt ganz gut. Mir hat das hier besonders gefallen:Novik scorns the idea that published authors should turn their back on fanfiction. She recalls being on a panel where one member said he couldn’t understand why someone would waste their time writing it over an original work: “I said, ‘Have you ever played an instrument?’ He was like, ‘Yeah, I play piano’. I said, ‘So, do you compose all your own music?’”
... Wobei ich sagen muss: Fanfiction zu schreiben schließt ein eine gewisse Form von Komponieren mit ein. Es ist so etwas wie ... "Variationen über ein Thema". 😉
Es ist in der Tat kein schlechter Artikel!
Tintenstreuner
Zusätzlich dazu regt mich auch das Faulheits-Argument immer etwas auf. Es hat Jahre des Lesens gedauert, bis ich mich mal daran getraut habe, tatsächlich Fanfictions zu schreiben, weil ich das nämlich eigentlich schwerer finde, sich an Regeln halten zu müssen, die man sich nicht selbst ausgedacht hat. Mal abgesehen davon, dass jede in unserer Welt angesiedelte Originalgeschichte ja auch Regeln folgt, die man nicht selbst erfunden hat, nämlich den Gesetzen von Natur und Gesellschaft. Gleichzeitig gelten umgekehrt Sci-Fi und Phantasy als minderwertig, gerade weil man sich da eigene Welten ausdenkt - obwohl man hier wieder argumentieren kann, dass das ganz schön viel Arbeit macht und sehr viel Verständnis der echten Welt und ihrer Gesetze erfordert.
Da stimme ich dir zu. Schreibt man fanfiction hat man einen vordefinierten Rahmen, in dem man sich bewegt. Figuren, die für bestimmte Charaktereigenschaften, Eigenheiten und Handlungsweisen bekannt sind, gleichzeitig so beschreiben und handeln zu lassen, dass die Leser sie wiedererkennen und dann über die bekannten Parameter hinaus agieren und Wege gehen zu lassen, die man sich selbst ausgedacht hat, ist ein Balanceakt, der durchaus eine Menge Denkarbeit erfordert - und manchmal auch die Löschtaste, um Dinge zu streichen, die einfach nicht passen. Fanfiction sollte nach meinem Verständnis bekannte Charaktere mit neuen Aspekten beleuchten und das kann schwieriger sein als einen eigenen Protagonisten zu erschaffen.