Man kann Mobbing eigentlich nicht vergleichen, es ist eigentlich immer gleich, schlimm, allerdings gibt es hier bestimmte Unterschiede:
1. James hat Gleichaltrige gemobbt,
Snape hat Kinder und Teenager gemobbt.
2. James hat mit Sirius zusammen gemobbt,
Snape hat alleine gemobbt.
3. James hat gemobbt, um Sirius und Lily zu beeindrucken,
Snape hat gemobbt, um sein Kindheitstrauma zu verarbeiten.
4. James hat seine Beliebtheit ausgenutzt, um zu mobben,
Snape hat seine Machtposition ausgenutzt, um zu mobben.
5. James war ein Teenager,
Snape war ein Erwachsener.
Definitiv beides schrecklich. Snape und James haben sehr viele Gemeinsamkeiten und sind oft gleich vorgegangen. Beide sollte man kritisieren und bei keinem der beiden sollte man das entschuldigen oder ignorieren. Ich persönlich halte Snape für schlimmer, weil er, wie gesagt, eine Machtposition ausgenutzt hat und seine Opfer Kinder waren, das hängt aber immer von der persönlichen Moral ab.
Wie seht ihr das?
- „Don’t-call-me-Nymphadora“ Tonks
-Severus Snape
MsTery, ich stimme dir voll und ganz zu! Snape ist schlimmer:
1. Er hat sich den Blutrassisten angeschlossen. Ich muss sagen, dass ich persönlich moralisch gesehen sehr wenig Probleme damit habe, wenn Rassisten mal hier und da geärgert werden. Ich sehe wenig Sinn darin, solchen Teenager mit irgendwas anderem als Sarkasmus zu begegnen. Entweder realisieren sie selbst, dass ihr Weltbild unrealistisch ist, oder sie bleiben desillusioniert und werden irgendwann erwachsene Rassisten. Ziemlich sicher, dass die Rumtreiber sich das gleiche gedacht haben. Und wir wissen ja, was aus Snape geworden ist Mr. "Ich bin d'accord mit Massenmord aber sobald es mich persönlich betrifft as in: meine alte Flamme, zieh ich die Linie".
Jeder kann sagen "aber er hat gar nichts gemacht und die Rumtreiber haben ihn einfach angegriffen", ich halte das für sehr unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher denke ich, dass Snape und die Rumtreiber oft aneinander geraten sind und dabei nicht immer Snape der leidtragende war, vor allem, wenn er einen von denen allein getroffen hat. Er ist ja immer noch der Halbblutprinz.
2. Es ist absolut egal welche persönlichen Traumata man erlebt hat oder welche persönlichen Erfahrungen man gemacht hat, diese an unschuldigen und vor allem wehrlosen Kindern auszulassen ist nicht zu entschuldigen. Generationstrauma ist eine Erklärung aber keine Rechtfertigung. Wenn man psychisch nicht dazu in der Lage ist seine eigene Voreingenommenheit hinten anzustellen während man KINDER unterrichtet sollte man nicht unterrichten, fertig! Allein der Fakt, dass Nevilles größte Angst einer seiner Lehrer ist, ist absolut unglaublich. Snape hat ein Klima in seinen Klassenräumen geschaffen, indem für die meisten Schülerinnen und Schüler (SuS) das Lernen unmöglich ist.
Mal davon abgesehen, dass Snape kein guter Lehrer ist, zieht er eindeutig Schüler vor und behandelt andere schlechter, weil sie ihm nicht sympathisch sind?? Er stellt seine SuS mit Freuden vor der ganzen Klasse bloß und hat kein Interesse daran, dass sie sich verbessern. Er stellt Harry Fragen, von denen er weiß, dass er die Antwort nicht kennt. Er verweigert Hermine aktiv die Chance ihr Wissen zu teilen, weil er sie nicht mag und BELEIDIGT sie vor der ganzen Klasse, weil sie die Antwort auf seine Fragen kennt???????
Als Lehrkraft steht man immer in einer Machtposition gegenüber von seinen SuS. Du entscheidest, wer welche Note bekommt, wer besteht und wer durchfällt.
Ok Trauma... jeder hat irgendein Trauma. Das fällt wieder in diese Kategorie "Excusing mental illness". Depressionen oder Traumata sind keine Entschuldigungen. Klar, macht mental illness das Leben schwerer und das ist kacke, aber dann ein HS zu sein und zu sagen "Ich hab Traumata." zählt nicht. Ich geh ja auch nicht auf die Arbeit und sage "Sorry, ich hab das Projekt nicht fertig, aber ich hab ADHS, ist also nicht meine Schuld." Man muss Verantwortung für sein Verhalten tragen und vor allem als Lehrkraft.
In conclusion: Snape ist der schlimmere Mobber. Danke für eure Aufmerksamkeit.
gerade in dem letzten Abschnitt deines Beitrags muss ich dir leider vehement widersprechen. Natürlich kann man sein Projekt wegen seiner Depression oder wegen dem ADHS nicht schaffen. Wenn ich erkältet bin und deswegen nicht zur Arbeit kann (und deshalb mein Projekt nicht schaffe) ist das zwar doof, aber da kann keiner was dafür. Niemand ist gerne erkältet. Niemand hat gerne ADHS oder Depressionen. Das sucht man sich nicht aus. Und wenn die Krankheit (egal welche) so schlimm ist, dass man halt eben nicht mehr arbeiten kann passiert eins: Man wird berufsunfähig. Egal ob man körperlich oder psychisch beeinträchtigt ist.
So: Zurück zum Thema.
Ich finde James und Severus geben sich nicht viel. Der Unterschied zwischen den beiden literarischen Figuren ist, dass James offenbar zum Schluss die Kurve bekommen hat.
Wir sollten aber auch immer bedenken: Von wem bekommt Harry denn Infos zu seinem Vater?
Das sind einmal Sirius und Remus (die besten Freunde seines verstorbenen Vaters), anderes Lehrpersonal (wie Minerva oder Albus) und von den Mitgliedern des Orden des Phönix (mit denen James ja bekanntlich befreundet war und mit ihnen Todesser bekämpft hat).
Wir hören beispielsweise nie die Perspektive von einer neutralen Person oder von einem erbitterten Feind. Wir hören (soweit ich mich erinnern kann) nur eine negative Meinung. Und dass sie die von Severus. Der von den Rumtreibern bekanntlich attackiert wurde. Mehrfach.
Ich sehe das Versäumen bzgl. Snapes Fehlentwicklung eher bei seinen Eltern (die ja nicht sonderlich fürsorglich waren) und bei den Lehrpersonen. Auf einem Internat (wo man einen Großteil des Jahres lebt) sollten die Lehrkräfte und Betreuer Einfluss auf die Schüler*innen haben. Aber nein. Selbst in Harrys zweiten Jahr war das Passwort zu den Slytherin-Gemeinschaftsräumen noch "Reinblut".
Dumbledore hat es als Schulleiter zugelassen, dass sich gleich zwei Generationen unter seinem Dach so radikalisieren, dass sie sich einem rassistischen und gewalttätigen Bund von mördern zusammen schließen.
James und Lily haben sich für ihr Kind geopfert, um es vor Voldemort zu beschützen. Das ist sehr heldenhaft. Das (denke ich) würden aber fast alle Eltern tun. Sie sind ziemlich berühmt in der magischen Gesellschaft Englands (und weit über die Grenzen hinaus würde ich mal vermuten).
Severus opfert sich auf, um die Frau zu beschützen die er liebt. Alles geschieht aus dem gleichen Grund: Liebe.
Fakt ist, dass Severus sich als Lehrer wie der letzte Arsch verhält. Das ist unbestreitbar. Und auch sehr grausam. Gerade was er Neville angetan hat hinterlässt tiefe Narben in dem jungen Mann. Aber auch anderen Figuren wie Hermine und Ron (oder allem voran Harry) haben viel zu viel ertragen müssen.
Ein so traumatisierter Mensch (Mobbing, Vernachlässigung im Elternhaus, Kämpfe in einem ziemlich grausamen Krieg, der Posten als Spion, der Verlust eines geliebten Menschen und ein Job für den die Person offensichtlich ungeeignet ist) muss aus der Position entfernt werden wo er anderen Menschen schaden kann.
Das ging aber nicht, weil Albus Severus ja nah bei sich halten musste. Wegen Voldemort und so. Ich erzähl euch nichts neues – ihr kennt die Geschichte.
Da ist insgesamt einfach sehr viel sehr schief gelaufen. Kinder können grausam sein. Gerade in einer Zeit wo sich Gruppen radikalisieren und zu Gewalt greifen. Ich denke in der Schule lief schon der erste Zaubererkrieg zwischen James, Sirius und Peter (Remus hat sich ja weitestgehend raus gehalten) und Severus. Da hätten Eltern und Lehrer eingreifen müssen.
Sirius ist ja ebenfalls traumatisiert. Aber das ist ein anderes Thema.
Abschließend kann ich für mich sagen: In der Jugend war James nur der mit den stärkeren Freunden im Rücken. Deswegen ist es für ihn so glimpflich abgelaufen. Ich mein die sind mit einem Werwolf (an Vollmond) auf dem Schulgelände herum gelaufen? Da hätte total ins Auge gehen können.
Severus hätte von Dumbledore in eine andere Position als als Lehrer eingesetzt werden müssen. Er hat sich mehrfach als dermaßen ungeeignet bewiesen, dass da hätten Konsequenzen folgen müssen. Damit, dass Severus nach 13-14 Jahren immer noch Lily als sein größtes Glück ansieht ist für mich einfach der Beweis, dass die Zeit für ihn mit ihrem tot stehen geblieben ist. Einen schwer traumatisierten Menschen auf Kinder loszulassen ist keine gute Idee. Da würde mir jeder Pädagoge und jede Pädagogin sicherlich zustimmen.
BlossomsBlueten
OMG ich bin so happy, dass wir darüber reden!
MsTery, ich stimme dir voll und ganz zu! Snape ist schlimmer:
1. Er hat sich den Blutrassisten angeschlossen. Ich muss sagen, dass ich persönlich moralisch gesehen sehr wenig Probleme damit habe, wenn Rassisten mal hier und da geärgert werden. Ich sehe wenig Sinn darin, solchen Teenager mit irgendwas anderem als Sarkasmus zu begegnen. Entweder realisieren sie selbst, dass ihr Weltbild unrealistisch ist, oder sie bleiben desillusioniert und werden irgendwann erwachsene Rassisten. Ziemlich sicher, dass die Rumtreiber sich das gleiche gedacht haben. Und wir wissen ja, was aus Snape geworden ist Mr. "Ich bin d'accord mit Massenmord aber sobald es mich persönlich betrifft as in: meine alte Flamme, zieh ich die Linie".
Jeder kann sagen "aber er hat gar nichts gemacht und die Rumtreiber haben ihn einfach angegriffen", ich halte das für sehr unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher denke ich, dass Snape und die Rumtreiber oft aneinander geraten sind und dabei nicht immer Snape der leidtragende war, vor allem, wenn er einen von denen allein getroffen hat. Er ist ja immer noch der Halbblutprinz.
2. Es ist absolut egal welche persönlichen Traumata man erlebt hat oder welche persönlichen Erfahrungen man gemacht hat, diese an unschuldigen und vor allem wehrlosen Kindern auszulassen ist nicht zu entschuldigen. Generationstrauma ist eine Erklärung aber keine Rechtfertigung. Wenn man psychisch nicht dazu in der Lage ist seine eigene Voreingenommenheit hinten anzustellen während man KINDER unterrichtet sollte man nicht unterrichten, fertig! Allein der Fakt, dass Nevilles größte Angst einer seiner Lehrer ist, ist absolut unglaublich. Snape hat ein Klima in seinen Klassenräumen geschaffen, indem für die meisten Schülerinnen und Schüler (SuS) das Lernen unmöglich ist.
Mal davon abgesehen, dass Snape kein guter Lehrer ist, zieht er eindeutig Schüler vor und behandelt andere schlechter, weil sie ihm nicht sympathisch sind?? Er stellt seine SuS mit Freuden vor der ganzen Klasse bloß und hat kein Interesse daran, dass sie sich verbessern. Er stellt Harry Fragen, von denen er weiß, dass er die Antwort nicht kennt. Er verweigert Hermine aktiv die Chance ihr Wissen zu teilen, weil er sie nicht mag und BELEIDIGT sie vor der ganzen Klasse, weil sie die Antwort auf seine Fragen kennt???????
Als Lehrkraft steht man immer in einer Machtposition gegenüber von seinen SuS. Du entscheidest, wer welche Note bekommt, wer besteht und wer durchfällt.
Ok Trauma... jeder hat irgendein Trauma. Das fällt wieder in diese Kategorie "Excusing mental illness". Depressionen oder Traumata sind keine Entschuldigungen. Klar, macht mental illness das Leben schwerer und das ist kacke, aber dann ein HS zu sein und zu sagen "Ich hab Traumata." zählt nicht. Ich geh ja auch nicht auf die Arbeit und sage "Sorry, ich hab das Projekt nicht fertig, aber ich hab ADHS, ist also nicht meine Schuld." Man muss Verantwortung für sein Verhalten tragen und vor allem als Lehrkraft.
In conclusion: Snape ist der schlimmere Mobber. Danke für eure Aufmerksamkeit.
Ich kann nur unterstreichen, dass ich James für weniger schlimm hielt. Es gibt doch eben noch einen Unterschied zwischen Jugendsünden und dem was Snape gemacht hat. Wir waren ja alle mal Teenager und haben da auch Mist gebaut, aber James hat noch die Kurve gekratzt und Snape...eher nicht so oder zumindest erst später und selbst da in mancher Hinsicht nie so richtig.
Ich hab schon immer geglaubt, dass es absurd ist, wenn das Kind für die Sünden des Vaters büßen muss und wenn das obendrein JUGENDSÜNDEN sind, kann man es noch weniger verstehen.
J.k. Rowling hat nebenbei öffentlich gemacht, dass Lily zum Zeitpunkt, als Voldemort kam, mit dem zweiten gemeinsamen Kind von ihr und James schwanger war. James war sogar bereit das alte Kriegsbeil aus der Jugend zu begraben und zuzulassen, dass Snape der Pate dieses Kindes wird, falls ihm und Lily was zustößt.
Aber soweit kam's ja leider nie...
Klaro, er hatte kein schönes Elternhaus und keine schöne Kindheit. Doch man sollte ein paar Dinge dabei nicht vergessen.
1) Zum Zeitpunkt seiner (Severus) Geburt war der 2. Weltkrieg gerade mal 15 Jahre vorbei und man befand sich noch in der Phase des Wiederaufbaus. Auch in England. Wir wissen fast nichts über Tobias Snape und dessen Hintergrund (Alter, Familie, Herkunft). Vermutlich wird er nur einfacher Herkunft gewesen sein und mit vergleichsweise geringer Bildung ins Leben gestartet sein.
2) Eileen Prince als reinblütige Hexe geht in die Muggelwelt -- warum bleibt offen. Wie überlebt sie völlig unbedarft in der Muggelwelt die erste Zeit bis zur Heirat mit Tobias?
3) Severus ist vermutlich in vielerlei Hinsicht kein einfaches Kind gewesen und wird vielleicht auch wenig soziales Agieren seitens seiner Eltern gelernt haben. Und er steht zwischen den Fronten bei den Streitigkeiten seiner Eltern. Lediglich Eileen versucht ihrem Sohn wenigstens etwas Halt zu geben, in dem sie ihn frühzeitig über/in Magie unterrichtet.
4) Kinder sind in der 1950/60 Jahren selten derart überbehütet worden wie man es heute teilweise sieht. Es war durchaus üblich, dass man in kleinen Gruppen auf der Strasse spielte, Erfahrungen mit Gleichaltrigen sammelte, seine Umgebung entdeckte. Und meist wurden Streitigkeiten untereinander geklärt!
Severus Snape wird viele dieser sozialisierenden Erfahrungen vielleicht nur auf der Seite eines seltsamen Einzelgängers gemacht haben ... bis Lily kam.
Was allerdings gar nicht geht ... sein parteiisches Verhalten in Hogwarts als Lehrer. Klaro, er will "seinen" Slytherins den Rücken stärken, er muss einer Rolle als Doppelspion gerecht werden ... und das kann er nur durch sein offizielles Auftreten. Doch dieses gezielte Bloßstellen von Schülern im Unterricht (egal ob es Neville oder Harry betrifft) ... ne, absolutes NO-GO.
Ron Potter
Außerdem betriftft sein Mobbing auch Ron und Hermine, wenn auch in geringerer Form
Und Neville nicht vergessen.
Wobei ich allgemein auch eher "Neville und Hermine" genannt hätte. Ron hat von den Vieren am wenigsten abgekriegt.
Dafür meinte der allerdings im 1. Band bei der 1. Stunde, dass Snape es auf Fred und George auch so abgesehen hätte.
- Homer Simpson
melancholia
Gab es im Buch nicht auch eine Stelle, in der James zugibt, dass er Severus "nur seiner Existenz wegen" mobbt?
Ja. Im 5. Band in Snapes Erinnerung. Das sagt er allerdings zu Lily als sie ihn fragt, warum er das tut.
Ich bezweifel, dass er da die genaue Wahrheit gesagt hat.
Hätte er sagen sollen. "Weil ich dich liebe und eifersüchtig auf ihn bin, dass ihr befreundet seid."? Das wärezumindest laut JKR die Wahrheitsgemäße Aussage gewesen. Aber selbst wenn ich sämtliche Interviews ignoriere- was besagt denn diese Aussage?
Würde z.B. Malfoy das so über Hermine sagen, könnte man problemlos dareindeuten, dass es ihm um ihre Herkunft geht. Da James aber nie im Entferntesten was gegen Muggelgeborene bzw Halbblüter hatte fällt das weg.
Slytherins? Theoretisch denkbar, aber da würde James nicht nur ode4r zumindest hauptsächlich auf ihn losgehen.
Bleibt für mich nur, dass James Lily entweder nicht den genauen Grund sagt und sich deshalb lieber allgemein ausdrückt oder es gibt so viele und er hat keinen Bock die aufzuzählen, oder esbedeutet einfach nur "Weil ich ihn einfach total scheiße finde und er deshalb auch total scheiße ist"
Weiß allerdings auch nicht ganz was ich im Kontrast dazu von Harrys Überlegung halten soll.
Dass selbst Fred und George sowas nicht gemacht hätten, außer wenn sie Jemanden richtig hassen würden wie Malfoy.
Und auch wenn ich das Mobbing in keinster Weise gut heißen will, aber ich behaupte dennoch, dass James Severus so ziemlich genauso gehasst haben wird wie Harry Draco. James hat Lily gegenüber nur einfach nur diese allgemeine "Floskel" genannt.
Und Harry hat es gehört und in seinem jugendlichen Kopf geschlussfolgert, dass der 15jährige James damals selbstverständlich genau das meinen muss was er ausspricht.
Wie gesagt, ich will ja echt nicht schönreden was James gemacht hat. Ich finde es nur schon komisch wieviel da in James Antwort, was der Grund wäre, reininterpretiert wird.
Ich mein, er muss mit der Aussage doch irgendwas irgendwie meinen.
Dass Harry der Satz sauer austößt, so wie er von den Dursleys behandeltr wurde/wird passt schon. Nur von außen betrachtet hatten selbst die ihre Gründe. Beschissene, aber dennoch nicht nur "weil er existiert"
Mag bei Dudley ja am ehesten der Grund sein aber der tatsächliche Grund wär - weil seine Eltern es ihm eingetrichtert haben.
Für die war er nur nicht "normal" genug und bei Ptunia könnte noch ein Funke Eifersucht und/oder unterdrückte Schuld rein spielen.
Also, wenn JKR sich nicht offenbar das mit der Eifersucht gedacht hätte, wär ich schon ziemlich enttäuscht wenn sie gesagt hätte, dass James diese dämliche Antwort eben so gemeint hat, weil... ?... Keks?
Was aber noch dazu kommt bei James ist eben, dass er es noch scheinbar reihenweise mit anderen Schülern gemacht hat. Da kann doch keiner sagen, dass die alle Lilys Jugendfreunde waren und James deshalb so unfassbar eifersüchtig war -.-'
Erstmal:
Beide Charaktere haben sich widerlich verhalten und ob es so viel Sinn macht, das zu vergleichen, wo doch beide an komplett unterschiedlichen Stadien ihres Lebens sind - na ja.
Was für mich Severus allerdings sympathischer/verständlicher macht:
- James hatte ALLES
James kam aus einem liebenden, wohlhabenden, reinblütigen Elternhaus, hatte treue Freunde und schulische Erfolge, war beliebt und angesehen und sportlich. Warum hackt so jemand massiv auf anderen herum? Spezifisch: warum hackt er auf Snape herum, der weder Geld, noch Einfluss, noch gutes Aussehen oder sonst was hat?!
Lily ist (womöglich? jahrelang? sicher?) seine einzige enge Freundin. Und würde James irgendwo etwas an Lily als Mensch liegen, müsste er doch halbwegs zivil zu jenen sein, die ihr was bedeuten. James hat jemanden getreten, der ohnehin schon am Boden lag. Und das grundlos. Für mich macht ihn das zu einem verwöhnten, arroganten, grausamen kleinen Bengel.
Severus' Leiden entschuldigt sein Verhalten zwar nicht, aber erklärt einiges. Bei James - nada!
- Severus hat zwar provoziert, gedroht, seine Macht als Lehrer missbraucht etc., aber er hat nicht einfach irgendwen verhext, der weniger fähig war als er.
Es gibt doch im Sechsten diese Stelle, wo Harry das alte Strafregister seines Vaters durchgeht. Da sind so Sachen wie "Mitschüler verhext. Mitschülers Kopf doppelte Größe. Nachsitzen für Potter und Black."
Serverus' größtes Opfer ist zweifelsohne Neville - aber sogar Professor McGonagall verliert hin und wieder die Geduld mit ihm, weil er offenkundig magisch wenig begabt ist. Zaubertränke ist (wie oft in den Büchern demonstriert) verdammt gefährlich, wenn man aus Dummheit, Faulheit oder Unfähigkeit falsche Zutaten in den Kessel wirft.
- James' Verhalten gegenüber Severus war um einiges ekelhafter als Lehrer Snapes gegenüber seinen Schülern. Sicher, Snape war gehässig, unfair, beleidigend - aber James' Flüche und sein ganzes Auftreten während jener berüchtigten Szene im fünften Band sind ausgelegt auf (sexuelle?) Erniedrigung, Kontrolle, sowie öffentliche Demütigung. Ihm ging es in meinen Augen um Macht. Snape ging/geht es "nur" darum, Frust loszuwerden/an Traumata zu knabbern oder (in James' Fall) ihm wehzutun/sich zu verteidigen.
- Severus' Verhalten in den Büchern ist irgendwo noch verständlich
Er wird ständig bestohlen und hat gute Gründe, zu vermuten, dass es Harry war. Er wird im dritten Band komplett verarscht und steht als Irrer da, obwohl er genau richtig liegt. Im Unterricht gibt er Nachsitzen und extra Hausaufgaben, weil Harry keinen Fick auf seine Zaubertränke gibt (z.B. wo er ihn und Karkaroff belauscht und zig mal Granatapfelsaft in seinen Zaubertrank kippt).
- Die Reaktionen
Keine Ahnung, ob ich noch ganz sattelfest bin, aber in meinen Erinnerungen ist Severus, als ihm klar wurde, dass er im Fokus von James und Sirius steht, sofort nach seinem Zauberstab gegriffen und war in Fight-or-Flight-Modus. Als James Sectumsempra abkriegt, ist er voll geschockt, gerade so, als wäre das eines der ersten Male, dass Severus sich ordentlich wehrt/wehren kann.
Ansonsten gibt es aber wohl nur zu sagen, was hier schon x Mal durchgekaut wurde:
- Severus ist kein guter Lehrer
- Severus sollte nicht unterrichten (diese beiden Punkte treffen aber auf EINIGE Kandidaten im Lehrkörper zu xD Hagrid, Umbridge, Moody/Crouch Jr., Trelawney, Lockhart, die Carrows ... )
- Dumbledore hätte LÄNGST was tun müssen
- James war ein Arsch
- Severus war ein Arsch
- James ist erwachsen geworden
- Severus irgendwo nicht
- Severus' Verhalten ist nicht durch seine Vergangenheit entschuldigt aber zumindest erklärt, wie ich finde
Ich persönlich kann James einfach nicht leiden. Das spielt wohl auch eine große Rolle in meinen Ansichten.
Ach ja, und noch was:
Die "Schwere" des Mobbings sieht man gut daran, welchen Effekt sie hat. Trotz Severus' konstantem Niedermachen hat Neville Freunde, kann schulische Erfolge erzielen und wächst zu einem ausgeglichenen Erwachsenen in einem angesehenen Beruf heran.
Severus - na ja, das muss ich nicht alles aufzählen ...
Mir kommt so vor, als würde immer vergessen, dass wenn Draco Malfoy vs Harry Potter mit James Potter vs Severus Snape verglichen wird, mit hoher Wahrscheinlichkeit Draco = James und Harry = Severus war.
Ich meine, der verwöhnte, reiche, reinblütige Bengel hackt unermüdlich auf dem unterernährten, unterprivilegierten Halbblut aus dem Missbrauchshaushalt herum.
Harry sagt ja sogar explizit, dass er sich so für seinen Vater schämt, weil er genau weiß, wie es ist, vor anderen gedemütigt und verletzt zu werden.
UND ZU GUTER LETZT (wirklich das letzte Mal, ich versprech's):
Nur, weil das Mobbing von Gleichaltrigen ausgeführt wird, macht es das nicht weniger schlimm. Denn auch das wurde von den Lehrern und Eltern, die das gemobbte Kind schützen sollten, in Kauf genommen, ignoriert oder sogar unterstützt.
Obsidiane
Ach ja, und noch was:Die "Schwere" des Mobbings sieht man gut daran, welchen Effekt sie hat. Trotz Severus' konstantem Niedermachen hat Neville Freunde, kann schulische Erfolge erzielen und wächst zu einem ausgeglichenen Erwachsenen in einem angesehenen Beruf heran.
Severus - na ja, das muss ich nicht alles aufzählen ...
Äh, nein!? Dass man über sein Trauma hinwegkommt, sagt nichts darüber aus, wie "schlimm" (dafür gibt es sowieso keine Messwerte) das Mobbing war, nur darüber, wie gut man persönlich mit Trauma umgehen kann, was situationsabhängig und Glückssache ist. Wenn man hinterher noch ein "normales" Leben führen kann, ist das ein besonderes Erfolgserlebnis, aber keine Rechtfertigung, das Erlebte klein zu reden!