Es gab mal eine Zeit da haben Filmschurken geradezu um gehauen, wie:
Darth Vader, Palpatine, Sauron, Voldemord, die Nazgul, der Joker u.s.w.
Die toll aufgebaut, die waren Bedrohlich.
Wenn ich die Bösewichte heute Betracht Keyl Reyn dessen ein herrum schreiender Teeini desen Motive oberhaupt nicht nachvoll ziehen kann, wenn das mit seinen Großvater vergleiche, man kann den PT viel vorwerfen aber zumindest hat man sich die Mühe gemacht Anakins Wandel zu Dunkel Seite ein Ordentliches Motiv zugeben. Dann haben wir den Komischen General Hax der lachnummer und nur herrum schreit.
Dann habe wir Thanos der gut aufgebaut wurde am Ende machen sich die Helden im MCU über ihn Lustig machen. Weil MCU halt und da Unterbricht man halt immer Dramatische Szene nur um Gags zureißen.
Geht es mir so, bin ich einfach nur Altmodisch.
veone
Ich denke das hat mehrere Gründe. Aber einer der Hauptgründe ist denke ich, dass Bösewichte nicht mehr aus Lust an der Freude böse sein dürfen. Man bekommt quasi immer gleich eine Erklärung rangepappt, warum der Böse, böse ist. Weil er Mutti vom Wickeltisch gefallen ist oder die Gesellschaft ihn/sie nicht akzeptiert hat. Das ist ja ganz nett, zieht den Bösen aber auf eine zu menschliche Ebene hinunter und macht ihn normalsterblich. Das ist vielleicht auf einer Seite interessant, es nimmt aber eine ganze Menge des Bedrohlichen raus. Ich finde das tatsächlich auch etwas schade. Besonders Disney hatte es ja mal drauf mit den Bösewichten. Ich mein Ursula, Scar, Hades - man kann sagen was man will, aber die hatten Stil.
Das Figuren einfach nicht mehr aus Spass an der Freude heraus Böse sein dürfen ist mir eine etwas zu einfache Erklärung. Auch die von dir genannten Bösewichte waren nicht nur aus der Lust hinaus Böse. Klar, Gier nach mehr Macht ist jetzt nicht der tiefgehendster aller Gründe, aber es ist ein legitimer Grund.
Du hast jetzt ausnahmslos Disney-Schurken aufgezählt, darum bleib ich mal dabei. (Und weil ich zugegebenermassen nicht der grösste Filmfachmann bin und nicht so viele Filme gucke).
Und Disney scheint tatsächlich abgekommen zu sein davon, klassische Bösewichte zu schreiben. Encanto, Raya, Frozen II, Vaiana, Chaos im Netz, die Filme haben alle keinen klassischen Antagonisten. Und die Filme davor, , Zootopia, Ralph reichts, Frozen und Baymax, haben einen Twist-Bösewicht. Also einen Bösewicht, der sich erst gegen Ende des Films als solcher entpuppt. Und das sorgt natürlich dafür, dass dem Bösewicht oft leider nicht viel Zeit bleibt, als solcher in Erinnerung zu bleiben. Der letzte klassische Bösewicht war vermutlich Mutter Gothel aus Rapunzel- neu verföhnt. Und warum ist sie nicht in Erinnerung geblieben? Erstens, weil Disney seine Marketingstrategie verändert hat. Die Bösewichte aus den alten Filmen sind eben nicht nur wegen ihrer Filme so beliebt, sondern weil sie auch ausserhalb der Filme ein starkes Standing hatten. Mein Eindruck ist, Disney hatte kein Interesse mehr daran, negative Figuren ins Scheinwerferlicht zu stellen. Das kann man gut oder schlecht finden. Zweites hat man sich bei Disney einer neuen Art des Storytellings zugewandt, einer ohne klassischen Antagonisten. Das kann man jetzt auch gut oder schlecht finden, aber ein "böser" Antagonist schränkt den Handlungsbogen ziemlich ein und raubt einem viel kreativen Freiraum. Ausserdem ist es oft dann nicht der Held, sondern der Antagonist, welcher den Plot bestimmt, und der Held reagiert nur darauf. Darum sind viele Bösewichte ikonisch. Sie treiben die Handlung oft deutlich mehr voran, als es unser Held tut.
Tatsächlich ist der "ikonische" Bösewicht zumindest in Disneyfilmen auf dem Rückzug, weil sich Disney in seinen Animationsfilmen dieser neuen Art des Storytellings verschrieben hat. Nicht der Bösewicht, sondern der Protagonist soll die Handlung vorantreiben. Und hier komme ich wieder auf Rapunzel zurück, denn hier sieht man diese Entwicklung gut im Zwischenstadium. Zwar ist mit Mutter Gothel ein klassischer Bösewicht vorhanden, und ihre Entführung von Rapunzel setzt die Grundlagen für den Plot, aber danach ist es Rapunzel, die den eigentlichen Plot lostritt und antreibt und nicht mehr Gothel. Diese reagiert nur auf Rapunzel. Und da kommen auch die Twist-Villains her. Die Figuren sollen Zeit bekommen, sich zu zeigen und zu entwickeln, bevor sich der Bösewicht zeigt. Dabei hat sich aber bald das Problem offenbart, das ein Twist halt nur einmal funktioniert und dann wissen es alle, und die Bösewichte bleiben als Figuren selber blass, da man ja nicht ihre Gründe und Machenschaften offenlegen kann. Das hat man mit Gothel eigentlich gut gelöst, finde ich persönlich. Sie ist nämlich der erste dieser Reihe von Twist-Bösewichten (Man könnte Argumente für Scar oder Clayton finden, aber sie ist die erste dieses wiederkehrenden Trends), aber eben nur für Rapunzel und nicht für den Zuschauer. Dieser weiss bereits von Anfang an, das Gothel böse ist, und wartet nur darauf, Rapunzel auf der Reise zu dieser Erkenntnis zu begleiten. Das wollten sie aber scheinbar auch nicht. Also keine Twist-Bösewichte mehr, die sich erst am Ende allen offenbaren, keine Twist-Bösewichte, welche sich nur dem Zuschauer offenbaren, und kein Rampenlicht für negative Figuren. Die logische Schlussfolgerung. Keine Bösewichte mehr.
Ist das jetzt gut oder schlech? Kommt auf den Film drauf an. Vaiana und Encanto gehören zu meinen liebsten Disney-Filmen. Aber auch Filme wie König der Löwen mit klassischen Bösewichten gehören dazu. Am EEnde istses nicht gut oder schlecht, es sind schlicht zwei verschiedene Arten von Storytelling. Und so, wie einst die Entscheidung getroffen wurde, vom klassischen Bösewichten abzuweichen, kann man auch eines Tages wieder dahin zurückkehren.
Es stimmt aber auch, dass die guten Protas sich dem Bösen annähern, in dem sie nicht mehr absolut positiv sind und vor lauter eigenen Untaten quasi gar nicht mehr zum Gutsein kommen. Gleichzeitig wird in den USA überall weichgespült und politisch überkorrigiert.
Da Disney vorrangig für Kinder dreht, stellt sich die Frage, ob der wirklich schlimme Böse noch erwünscht ist und von vornherein die 0-Jahres-Altersgrenze nicht packen würde. Es ist nun mal einträglicher, Filme ab 0 freizugeben als ab 18. Sicher hat die Abkehr vom Schwarz-Weiß-Sehen auch was Gutes, denn somit hinterfragt man mehr. Die wirklich Bösen treten heutzutage im realen Leben auf...
Der "Marvel-Stil" hingegen geht mir mittlerweile echt auf den Keks. Zumal den gefühlt jeder kopiert. Ist aber ein Problem unserer Zeit, wo das Popcornkino gefühlt nur noch aus Remakes und Neuverfilmungen besteht. Man ist schon fast glücklich wenn ein bestehender Franchise sich ohne Anleihen mal etwas kreativ Fortführt.
Vor 10 Jahren fand ich Comicverfilmungen noch total geil. Heute zucke ich nur noch genervt mit den Schultern. Es ist einfach mittlerweile zu viel des Guten. Wenn dann auch noch jeder halbwegs erfolgreiche Film der letzten 20 Jahre als Serie verhunzt wird, dann wirds halt auch eng mit gut aufgebauten Charakteren. Und da leiden nicht nur die Gegner, sondern eben die Hauptcharaktere. Einen verhunzten Bösewicht erträgt eine Geschichte, finde ich, eher als wenn die Hauptfiguren totale Abziehbildchen sind. Wo bleibt denn da dann die Motivation zum weiterschauen?
Ich denke, das ist ein großes Problem unserer heutigen Medienlandschaft. Man will nirgendanecken, aller so massentauglich wie möglich und deshalb darf der Bösewicht auch keine Kanten mehr haben. Dabei werden Geschichten erst durch Ecken und Kanten überhaupt lebendig.
-Severus Snape
CyberneticNemesis
Der letzte wirkliche Bösewicht den ich grandios fand war "Null" in der letzten "Stranger Things"-Staffel. So großartig aufgebaut und dann mitten rein der Kliffhanger für die finale Staffel 5. Das Ganze unterlegt mit "Master of Puppets"/ "Seperate Ways". Das ist einfach nur ein Geniestreich, wenn man mich fragt! Zumal ich die "bösen Russen" als Antagonisten in Staffel 3 echt schwach fand.
Den fand ich auch gut. Widerlich creepy, und Elf hat sich wegen ihm sehr lange als Monster gefühlt. Überhaupt finde ich, dass Stranger Things einiges in Sachen Bösewichter und Antagonisten toll macht. 👍
Und ja, langsam nützen sich die Comicfilme leider ab. Die letzten beiden Avengers-Teile fand ich noch toll, das gebe ich jetzt einfach zu. Thanos war als Bösewicht für mich überzeugend. Fremd genug. dass man nicht krampfhaft mit ihm mitleidet, aber nicht motivlos. Aber von den "Einzelfilmen" war ich schon davor teilweise nicht mehr so überzeugt, und was danach kam ... naja, ein paar von ihnen sind schon recht unterhaltsam, aber nicht mehr wirklich gut.
― H.P. Lovecraft, From Beyond
Der einzige Schurke in der heutigen Zeit, der Bedrohlich und Unheimlich geschrieben und Dargestellt wurde war Baron Harkonen aus Denis Villeneuve Dune und alle die im ISB in der Star Wars Serie Andor.