Super schade, zu sehen, wie sehr die Schreibwerkstatt eingeschlafen ist, aber ich versuch's trotzdem mal, da ich Bedarf an konstruktiver Kritik habe. Vielleicht hab ich ja Glück und bekomme doch etwas Feedback :)
Es geht um einen Auszug aus dem 22. Kapitel meiner FF.
Hier etwas Info zum Kontext, das ist glaube ich notwendig: Die zwei Charaktere sind ein OC (die Ich-Erzählerin, Alice: US-amerikanische Journalismusstudentin, 26) und ein Canon-Charakter (Dmitri: ursprünglich russischer Ex-Gefängniswärter, Anfang/Mitte 40, im Rahmen meiner FF geflüchtet nach California). An dieser Stelle in meiner FF haben sie vor einigen Tagen eine sexuelle Beziehung angefangen und sind jetzt am Strand bei einem ersten tatsächlichen Date. Es ist 1986.
Mich würde eigentlich alles an Kritik und Beurteilungen interessieren, bin dankbar für alles!
Vor allem hinsichtlich der indirekten Rede (also wie beschrieben wird, worüber sie reden, ohne dass Dialog präsentiert wird) hätte ich gern Feedback, ob das alles einigermaßen... natürlich wird. Und nicht zu indirekt oder trocken.
Aber bitte, gebt mir alles an Feedback was euch einfällt. :))
Er lächelte mit geschlossenen Augen und sagte nichts. Ich beobachtete ihn. Beobachtete die restlichen Meerwassertropfen, die über seine Haut kullerten. Über seine Wangenknochen, seinen Hals, seine Brust. Ich versuchte nicht zum ersten Mal, ihn mir in einer Uniform vorzustellen, tausende Meilen von hier entfernt in einem Gefängnis zwischen Schnee, Zellen und Gitterstäben, und es wollte mir genauso wenig gelingen, wie als er mir zum ersten Mal davon erzählt hatte.
Er gehörte hierher, beschloss ich innerlich. Egal wie alt er werden musste, um endlich hierher zu kommen; egal, auf welche unvorhergesehene Weise es passiert war. Er gehörte hierher. Ob sich herausstellen würde, dass er auch zu mir gehörte, würden wir noch sehen müssen. Ich versuchte nicht daran zu denken, wie oft ich bereits das flüchtige Gefühl hatte, dass er zu mir gehörte.
Aber in jedem Fall gehörte er hierher.
„Beobachtest du mich?“, fragte er, die Augen immer noch geschlossen.
„Woher weißt du das?“, fragte ich überrascht.
„Nur so eine Idee.“ Er öffnete die Augen und sah plötzlich entschlossen aus. „Das hier ist ein Date.“
„Ja, das hast du schon ein paarmal gesagt“, sagte ich lächelnd.
Er nahm meine Hand, die auf dem Stück Sand zwischen unseren Badetüchern lag. „Nein, ich meine… Das ist ein Date, ich kann nicht einfach nur hier herumliegen. Ich nehm das hier ziemlich ernst.“ Er drehte langsam meine Hand in seiner hin und her. „Erzähl mir von deinem Studium.“
Wir lachten beide kurz über die Absurdität der Situation – den Kontrast zwischen seinem betont date-typischen Satz und der untypischen Lage zwischen uns beiden. Und so fing ich an. Ich erzählte ihm davon, wie ich schon an der High School bei der Schülerzeitung und danach am College bei einem Campus-Musikmagazin geschrieben hatte; dass ich außerdem schon immer von Natur aus neugierig gewesen war, und dass deshalb meine Entscheidung, nach dem College noch zur Journalistenschule zu gehen, fast auf der Hand gelegen hatte. Ich erzählte ihm davon, wie ich während des Studiums ein paar interne Auszeichnungen bekommen hatte, und wie stolz meine Eltern auf mich gewesen waren. Dass mein Dad sich zu einem Mittelklasse-Sachbearbeiter hochgekämpft hatte, nachdem er und meine Mom aus Mexiko in die USA gezogen waren, kurz bevor ich 1960 geboren worden war. Die Hypothek für unser kleines Haus – das jetzt nur noch mein kleines Haus war – hatte er erst kurz vor dem Tod der beiden Anfang letzten Jahres fertig abbezahlt.
An dieser Stelle stockte ich. Das Thema des Unfalltodes meiner Eltern hing plötzlich bleischwer in der Luft zwischen uns. Ich war der Meinung, dass ich den Verlust mittlerweile, fast eineinhalb Jahre später, so gut verarbeitet hatte wie möglich war – aber ich wollte trotzdem nicht mit Dmitri darüber reden. Ich wollte die Unbeschwertheit dieses ganzen Tages unbedingt beibehalten.
„…und dann hab ich natürlich ein paar Monate Auszeit vom Studium genommen“, murmelte ich. „Und Ende letztes Jahr hab ich dann den Abschluss gemacht. Dezember. Vier Monate nachdem die Byers nach Lenora gezogen sind.“
Er nickte. Ich war ihm dankbar dafür, dass er offenbar verstand, dass ich den Tod meiner Eltern als Thema komplett überspringen wollte, und dementsprechend keine Fragen dazu stellte.
Danach war es ganz einfach. Er beschrieb auf meine Fragen hin das Haus, in dem er mit seiner Familie in Kamchatka gelebt hatte, erzählte Anekdoten über Mikhail und auch über den Welpen, der ihnen erst vor ein paar Monaten zugelaufen war, und der dort zurückbleiben würde wenn Mikhail und Natalia in drei Wochen hierher zogen. „Das wird nicht einfach“, seufzte er. „Vielleicht können wir ihn eines Tages holen, aber fürs Erste kommt er zu Natalias Eltern.“
„Der Arme.“
„Es gibt bei dieser ganzen Asyl-Sache leider nicht viel Platz für Sonderwünsche, ein Hund ist auf jeden Fall einer. Wir wollten eigentlich keinen Hund haben, weil wir ja schon länger geplant haben, irgendwann in die USA zu kommen. Aber als Wanja uns zugelaufen ist…“ Er lächelte. „Er hat praktisch gemeinsam mit Mikhail beschlossen, dass er jetzt ein Teil der Familie ist. Natalia und ich hatten da nichts zu sagen.“
Er erzählte auch von Freunden und Nachbarn. Lauter Menschen, von denen er nicht wusste, ob er sie je wiedersehen würde. Ich merkte, dass er sich Mühe gab, weiterhin relativ locker zu klingen.
„Irgendwann fällt die Sowjetunion sowieso, und dann können sie alle ganz normal hierher kommen und euch besuchen“, sagte ich spontan, ohne nachzudenken. Keiner von uns wusste, wie realistisch oder unrealistisch diese Voraussage war.
Super schade, zu sehen, wie sehr die Schreibwerkstatt eingeschlafen ist
Einer alten Legende nach erscheint der Held der Zeit mit seiner magischen Gummibärchentüte, wenn man in einem grünen, hügeligen Tal einen Topf voll Gold versteckt, und diesen so lange vor Kobolden verteidigt, bis er zu einem Regenbogen anwachsen kann.
*piff paff, boing boing, wirbel, aua*
Tadaa! 😵😄
»Oooi, da bin ich!« Sieht sich nach einem großen, bösen Gegner um. Findet erstmal nur eine Review-Quest vor. Nun denn ...
Mich würde eigentlich alles an Kritik und Beurteilungen interessieren
Ah, doch so minimalistisch und bescheiden. Dann braucht Held aber hinterher einen neuen Beutel Gummibärchen, wenn es sich einrichten lässt. (Reviews verfassen macht hungrig). Die indirekte Rede funktioniert schon mal, ich habe alles verstanden. Dann widme ich mich mal dem äußerst präzise vorgegebenen "dankbar für alles".
"Ich beobachtete ihn. Beobachtete die restlichen" --> Die beiden Sätze miteinander verschmelzen, sonst wirkt "beobachtete" unnötig doppelt.
"in einem Gefängnis zwischen Schnee, Zellen und Gitterstäben" --> Kenne mich in dem Universum nicht aus, aber ist es echt so schlimm, dass selbst im Gefängnis drin Schnee liegt? Könnte man so interpretieren, wäre krass.
"wie als er mir zum" --> Irgendetwas juckt mich hier. Vielleicht sollte hier eine altmodische und vollständige Formulierung hin in der Art von 'wie in jenem Moment' / 'wie an jenem Tag' / 'wie zu jener Stunde' etc.
Vielleicht solltest du noch fünfmal mehr schreiben, dass er hierher gehört. Bin mir da noch unsicher :D
Es wäre von Vorteil, dass an der Stelle deutlich zu reduzieren. Wichtig ist ja auf Charakter-Ebene sowieso die Nuancierung zwischen 'zu mir' und 'dass er zu mir'. Die Stelle würde ich persönlich sogar überbetonen und Alice jeweils zwei drei Gründe/ Argumente für 'zu mir' und 'dass er zu mir' aufzählen lassen. Dann könnte man die innere Unsicherheit, das Abwägen und sich dauernd hinterfragen noch erkennbarer machen. Dass Alice noch keine ganz klar definierten Pläne und Absichten hat und noch zögert (warum??) erscheint mir ein wichtiger Bestandteil des Plots und auch der Charakter-Entwicklung zu sein. Bleibt Alice so zögerlich in der Entscheidungs-Paralyse oder macht sie irgendwann Nägel mit Köpfen? Wird sie zu ihren Entscheidungen stehen oder kommt später noch das große Hadern mit sich selbst, den Umständen oder anderen Personen?
"'Woher weißt du das?', fragte ich überrascht." --> Wirkt ein bisschen naiv. Wer sonst ist denn anwesend und könnte Dmitri anschauen? Falls so beabsichtigt, dass Alice etwas schusselig und naiv ist, gerne drin lassen. Ansonsten könnte man einer 26 Jahre alten – erwachsenen – Frau durchaus zutrauen, dass sie es für eine Selbstverständlichkeit hält, dass der einzige Kerl neben ihr – bei einem Date! – merkt, dass sie etwas von ihm will und ihn deshalb auch mal anschaut. Man könnte es sogar noch weiter treiben, falls man Alice sehr intelligent wirken lassen möchte. Dann wäre sie so ein bisschen Spieler-Typ und würde ihn sarkastisch necken und leicht provozieren. Zum Beispiel könnte sie tausend Dinge aufzählen, die sie anschaut. Nur eben nicht ihn. Einfach nur um sein Ego und seine Reife aufgrund des Altersunterschieds ins Leere laufen zu lassen und in dieser Kommunikation an Macht zu gewinnen. Aber ich denke, das ist nicht die Art von Geschichte, um die es hier geht. Sie ist eher der introvertierte und leicht verunsicherte Typ, während er ein wenig altklug und cool sein darf (und sie damit aufzieht, dass er banalste und offensichtliche Dinge bemerkt, die sie dann tatsächlich überraschen wie ein kleines Kind :D 'Was wir sind hier zu zweit? Wie konntest du nur erraten, dass ich es war, der dich gerade anschaut?' *surprised Pikachu*)
"Das ist ein Date, ich kann nicht einfach nur hier herumliegen" --> Warum eigentlich nicht? :D Einfach nur schweigend gemeinsam einsam irgendwo rumschimmeln stell ich mir als ein sehr tolles Date vor. Immer dieses Gerede und diese Kommunikation :P [nur meine Meinung]
"Und so fing ich an" --> Könnte man auch streichen. Es ist ja logisch klar, dass sie mit ihm reden und ihm etwas erzählen wird. Da steht ja 'Ich erzählte', somit gibt es keine Verwirrung, ob nicht doch er ihr zuerst etwas erzählt. Er ist erst danach dran mit seiner eigenen Erzählung. (Die, wie oben bereits geschrieben, auch in indirekter Rede verständlich ist).
"fast auf der Hand gelegen hatte" --> Wieso nur fast? Gab es Gegen-Argumente / Gründe / Einwände? War es als Hindernis je stark genug oder wichtig genug, um hier nochmal genannt, aufgerollt und erklärt zu werden. Oder war ihr Entschluss wirklich so 95% sicher und man könnte es auch als felsenfesten Entschluss (oder ähnliche Formulierung) deklarieren?
"ein paar interne Auszeichnungen bekommen hatte" --> Welche genau? Es sagt viel über ihren Charakter aus, dass sie auf Auszeichnungen stolz ist. Und wenn man jetzt noch wüsste, welche das waren, gibt einem das Rückschlüsse auf ihr Mindset, auf ihre religiöse, politische oder ideologische Einstellung. (Womöglich ist sie gar auf Auszeichnungen stolz, bei denen die meisten Leser eher schmunzeln, weil es sich vielleicht so albern hochtrabend liest. Oder aber sie hat was wirklich krass prestigeträchtiges gewonnen und wir sehen hier eine Karriere-Frau, die ohne Arroganz zu ihrem Leistungsdenken steht. So viele Möglichkeiten. Aus dem Absatz lese ich den Stolz des Arbeiterkindes heraus, das die Auszeichnungen mal so mitgenommen hat, ohne je damit richtig geprahlt zu haben. Vielleicht ist sie innerlich auch der Meinung, dass sie die gar nicht so verdient hat, weil sie gar nicht mal so selbstbewusst ist. Das würde zu den Unsicherheiten dazu kommen, die sie hat, wenn sie über sich und Dmitri nachdenkt und da noch weit weg von einem klaren roten Faden und Ziel scheint).
Willst du die Anekdoten noch ausbauen oder fehlt dafür tempomäßig und vom Wortumfang her die Zeit? Je nachdem was Dmitri für erwähnenswert hält, über was und wen er wie redet, sagt ja sehr viel über seinen Charakter aus. Selbst dann, wenn man es nur indirekt mitbekommt, und dadurch sein direktes Vokubular, seine typische Art schon rausgefiltert ist.
"geplant haben" --> hatten; erst haben sie in der weit entfernten Vergangenheit den Plan geschmiedet, das Land zu verlassen und in die USA zu gehen, dann kam in der mittleren Verangenheit oder eben erst vor kurzem ein Hund dazu, und jetzt, in der Gegenwart, redet er über die Folgen dieser zeitlich versetzten Dinge. Der Hund scheint ja den ursprünglichen Plan erschwert zu haben oder beeinflusst sein soziales Leben immer noch, weil es ganz am Anfang noch nicht auf dem Plan stand, möglicherweise zusätzlich mit einem Haustier auszuwandern.
"Er erzählte auch von Freunden und Nachbarn" --> Auch hier die Frage, ob der Infodump noch ein wenig ausgedehnt werden sollte oder eben nicht. Man könnte mit einigen markanten Alltags-Szenen vielleicht Sentimentalität erzeugen, sodass man direkt mehr Sympathie für Dmitri aufbaut, weil der arme Kerl ein so 'schönes Leben' (aus seiner wildromantischen Sicht heraus schön, trotz aller Probleme) mit so vielen netten und freundlichen und coolen Leuten hinter sich gelassen hat oder gar lassen musste. Der Kontrast zwischen netten Leuten und Zwang, eben jene Menschen zu verlassen, drückt noch ein wenig mehr auf die Tränendrüse.
Das ist soweit alles, was mir spontan eingefallen oder aufgefallen ist. Falls irgendeine Formulierung meinerseits weggefallen ist vom üblichen Stil, dann liegt das nur daran, dass mir knapp 25°C um 22 Uhr nicht liegen. Da trocknen selbst dem Regenbogen die Farbpartikel weg (vom Inhalt der Gummibärchentüte fang ich erst gar nicht an ... miau, warum Welt?)
Oscar Wilde
danke für deinen Kommentar und die Zeit, die du dir dafür genommen hast.
Tanzender Fasan
Die beiden Sätze miteinander verschmelzen, sonst wirkt "beobachtete" unnötig doppelt.
Ich meine, das in dieser Konstruktion in Romanen schon so gelesen zu haben (Pronomen + Verb + Rest des Satzes. Punkt. Wiederholtes Verb ohne Pronomen + Rest des Satzes.), aber evtl. sieht es mit dem besonders langen Verb "beobachtete" tatsächlich nicht gut aus. Wird geändert.
"in einem Gefängnis zwischen Schnee, Zellen und Gitterstäben" --> Kenne mich in dem Universum nicht aus, aber ist es echt so schlimm, dass selbst im Gefängnis drin Schnee liegt? Könnte man so interpretieren, wäre krass.
Nein, das ist tatsächlich nicht so; wird wohl geändert. Hätte mir auffallen müssen. Muss das evtl. in "zwischen X und umgeben von Y" oder sowas ändern, hatte eigentlich gehofft, den Satz etwas kürzer lassen zu können. ODER ich benutze "Arbeitslager" statt Gefängnis (dann passt es wieder mit dem Schnee); es geht um ein sowjetisches Gulag, das in der Serie mehr oder weniger lose als "Gefängnis" bezeichnet wird, aber durchaus große Außenbereiche hat. - Dass Schnee irgendwie drinbleibt und nicht gestrichen wird, ist jedenfalls super wichtig, weil sie immer wieder den Kontrast zw. ihrer eigenen Umgebung in California (und speziell hier den relativ naturbelassenen Strand) und der Umgebung, aus der er eigentlich kommt und fliehen musste, heraushebt.
"wie als er mir zum" --> Irgendetwas juckt mich hier. Vielleicht sollte hier eine altmodische und vollständige Formulierung hin in der Art von 'wie in jenem Moment' / 'wie an jenem Tag' / 'wie zu jener Stunde' etc.
Würde jegliche Variationen von "jene/s/r/m/n" gerne vermeiden, da es IMO wirklich mittlerweile veraltet klingt und nicht zum restlichen (lockeren) Stil der Story passt, auch in knapp 80k Wörtern, glaub ich, noch nie benutzt wurde.... Aber eine Alternative wäre vielleicht "wie an dem Tag, als er mir zum ersten Mal davon erzähl hatte." 😕
Vielleicht solltest du noch fünfmal mehr schreiben, dass er hierher gehört. Bin mir da noch unsicher :D
Es wäre von Vorteil, dass an der Stelle deutlich zu reduzieren. Wichtig ist ja auf Charakter-Ebene sowieso die Nuancierung zwischen 'zu mir' und 'dass er zu mir'. Die Stelle würde ich persönlich sogar überbetonen und Alice jeweils zwei drei Gründe/ Argumente für 'zu mir' und 'dass er zu mir' aufzählen lassen. Dann könnte man die innere Unsicherheit, das Abwägen und sich dauernd hinterfragen noch erkennbarer machen. Dass Alice noch keine ganz klar definierten Pläne und Absichten hat und noch zögert (warum??) erscheint mir ein wichtiger Bestandteil des Plots und auch der Charakter-Entwicklung zu sein. Bleibt Alice so zögerlich in der Entscheidungs-Paralyse oder macht sie irgendwann Nägel mit Köpfen? Wird sie zu ihren Entscheidungen stehen oder kommt später noch das große Hadern mit sich selbst, den Umständen oder anderen Personen?
Jap, stimme beim vermehrten Lesen zu, dass das eventuell zu häufig vorkommt und hatte tatsächlich auch darauf gehofft, dazu Feedback zu kriegen; die Nuancierung, die tatsächlich wichtig ist, ist die zwischen hierhin gehören (=in die USA) und zu mir gehören, ich weiß nicht, ob du eigentlich das meintest...? Das ist jedenfalls das, was dringend deutlich gemacht werden muss in dem Absatz.
An dieser Stelle ist noch einiges in der Schwebe zwischen den beiden, sie kennen sich erst sehr kurz, und sie ist insofern paralysiert, als dass sie weiß, dass ihrer beginnenden Beziehung demnächst noch ein größeres Hindernis entgegen treten wird, dessen Konsequenzen sie erst abwarten muss. (Dazu kommt das Offensichtliche, mit dem sich jeder Mensch in der entsprechenden Situation innerich beschäftigt, also dass sie natürlich nicht mit Sicherheit weiß, ob er auch weiterhin Interesse an ihr haben und Gefühle entwickeln wird und umgekehrt, weil alles noch ganz neu ist usw.)
"'Woher weißt du das?', fragte ich überrascht." --> Wirkt ein bisschen naiv. Wer sonst ist denn anwesend und könnte Dmitri anschauen?
Aber seine Augen sind doch zu, wie im Satz davor erwähnt - er kann also nicht wissen, dass sie ihn gerade anschaut. Sie wundert sich, dass er es intuitiv trotzdem weiß. Sie hätte auch aufs Meer schauen können o.ä. Es wundert mich, dass das scheinbar so undeutlich wurde, wie deine nächsten Sätze zeigen. Hm.
Falls so beabsichtigt, dass Alice etwas schusselig und naiv ist, gerne drin lassen. Ansonsten könnte man einer 26 Jahre alten – erwachsenen – Frau durchaus zutrauen, dass sie es für eine Selbstverständlichkeit hält, dass der einzige Kerl neben ihr – bei einem Date! – merkt, dass sie etwas von ihm will und ihn deshalb auch mal anschaut. Man könnte es sogar noch weiter treiben, falls man Alice sehr intelligent wirken lassen möchte. Dann wäre sie so ein bisschen Spieler-Typ und würde ihn sarkastisch necken und leicht provozieren. Zum Beispiel könnte sie tausend Dinge aufzählen, die sie anschaut. Nur eben nicht ihn. Einfach nur um sein Ego und seine Reife aufgrund des Altersunterschieds ins Leere laufen zu lassen und in dieser Kommunikation an Macht zu gewinnen. Aber ich denke, das ist nicht die Art von Geschichte, um die es hier geht. Sie ist eher der introvertierte und leicht verunsicherte Typ, während er ein wenig altklug und cool sein darf (und sie damit aufzieht, dass er banalste und offensichtliche Dinge bemerkt, die sie dann tatsächlich überraschen wie ein kleines Kind :D 'Was wir sind hier zu zweit? Wie konntest du nur erraten, dass ich es war, der dich gerade anschaut?' *surprised Pikachu*)
Ihr "Woher weißt du das?" basiert einzig darauf, dass er sie eigentlich nicht sehen kann, daher ist es für ihn keinesfalls offensichtlich, dass sie ihn anschaut, er rät nur; aber verstehe außerhalb davon *generell* deine Anmerkungen. :) Sie hat in der Tat kein Interesse daran, "sein Ego und seine Reife aufgrund des Altersunterschieds ins Leere laufen zu lassen und in dieser Kommunikation an Macht zu gewinnen" (hab sie nicht so angelegt, obwohl sie ihn tatsächlich in der Story öfters mal aufzieht, spielerisch provoziert o.ä.), obwohl das auch ein interessanter Charakter wäre. Sie ist jedenfalls nicht die Art von Frau, die ihn spaßeshalber derartig antagonisieren würde und z.B. so tut als hätte sie ihn nicht angesehen, wenn sie's doch getan hat.
Würde mich echt interessieren, wenn du auf die Sache noch eingehen würdest, es kommt mir sogar wie eine relativ häufig vorkommende Trope vor, dass jemand trotz geschlossener Augen spürt, dass er von seinem love interest beobachtet wird und das dann ~romantisch~ ist. :) Wundert mich daher wie gesagt, wie das SO missverstanden bzw. missinterpretiert werden kann und ich hab natürlich Interesse daran, das eindeutiger zu machen.
"Das ist ein Date, ich kann nicht einfach nur hier herumliegen" --> Warum eigentlich nicht? :D Einfach nur schweigend gemeinsam einsam irgendwo rumschimmeln stell ich mir als ein sehr tolles Date vor. Immer dieses Gerede und diese Kommunikation :P [nur meine Meinung]
Ist auf jeden Fall für manche Dates legitim! Für dieses nicht :) (Das ist zwar ein paar Kapitel vorher passiert, außerhalb dieses Abschnitts, aber er hat ausgedrückt, dass er trotz diverser Widrigkeiten großes Interesse daran hat, sie näher kennenzulernen.)
"Und so fing ich an" --> Könnte man auch streichen. Es ist ja logisch klar, dass sie mit ihm reden und ihm etwas erzählen wird. Da steht ja 'Ich erzählte', somit gibt es keine Verwirrung, ob nicht doch er ihr zuerst etwas erzählt. Er ist erst danach dran mit seiner eigenen Erzählung. (Die, wie oben bereits geschrieben, auch in indirekter Rede verständlich ist).
Stimme völlig zu, der Satz wird gestrichen. Ich hatte gedacht, dass man dadurch einen längeren Redeschwall (nur durch indirekte Rede gezeigt) einführen kann, aber es ist unnötig.
"fast auf der Hand gelegen hatte" --> Wieso nur fast? Gab es Gegen-Argumente / Gründe / Einwände? War es als Hindernis je stark genug oder wichtig genug, um hier nochmal genannt, aufgerollt und erklärt zu werden. Oder war ihr Entschluss wirklich so 95% sicher und man könnte es auch als felsenfesten Entschluss (oder ähnliche Formulierung) deklarieren?
Auch hier stimme ich überein, "fast" wird gestrichen. Ich dachte, dass sie vielleicht noch andere Jobs in Betracht gezogen hat, aber dann hätte ich auch auf die eingehen sollen. Wichtig ist eh nur, dass sie schließlich Journalismus studiert hat.
"ein paar interne Auszeichnungen bekommen hatte" --> Welche genau? Es sagt viel über ihren Charakter aus, dass sie auf Auszeichnungen stolz ist.
"Ich erzählte ihm davon, wie ich während des Studiums ein paar interne Auszeichnungen bekommen hatte, und wie stolz meine Eltern auf mich gewesen waren". Ihre Eltern waren stolz, nicht unbedingt sie. Stellt sich natürlich die Frage, warum sie ihm dann davon erzählt.
Und wenn man jetzt noch wüsste, welche das waren, gibt einem das Rückschlüsse auf ihr Mindset, auf ihre religiöse, politische oder ideologische Einstellung. (Womöglich ist sie gar auf Auszeichnungen stolz, bei denen die meisten Leser eher schmunzeln, weil es sich vielleicht so albern hochtrabend liest.
Auszeichnungen aus der Journalistenschule (vielleicht für einzelne Artikel o.ä.) eben. Ich wär jetzt davon ausgegangen, dass der Satz davor das deutlich machte. :/ Welche Awards genau das sind, ist in meinen Augen ein kleines Detail, das nicht ausgeführt werden muss, aber vielleicht hab ich Unrecht.
Aus dem Absatz lese ich den Stolz des Arbeiterkindes heraus, das die Auszeichnungen mal so mitgenommen hat, ohne je damit richtig geprahlt zu haben.
Das ist auf jeden Fall noch am Ehesten das, was ich über sie ausdrücken wollte. Da sie auch Tochter von mexikanischen Immigranten ist, lag auf ihr sowieso ein gewisser Druck von Seiten der Gesellschaft und evtl. auch ihrer Eltern, gut in der Schule/beim Studium zu sein und es weiter zu bringen als ihr Vater (evtl. größerer Druck als auf weißen Amerikanerinnen); dass also alles Tolle, was sie erreicht hat, von ihr eher als bare minimum gesehen wird.
Willst du die Anekdoten noch ausbauen oder fehlt dafür tempomäßig und vom Wortumfang her die Zeit? Je nachdem was Dmitri für erwähnenswert hält, über was und wen er wie redet, sagt ja sehr viel über seinen Charakter aus. Selbst dann, wenn man es nur indirekt mitbekommt, und dadurch sein direktes Vokubular, seine typische Art schon rausgefiltert ist.
Hätte ich an dieser Stelle für zu ausufernd gehalten. (Er erzählt zwischendurch an anderer Stelle (am selben Tag) Anekdoten bzw. fun facts bspw. über seine Familie und über einen Nebenaspekt seines Jobs, der tatsächlich eher unterhaltsam/positiv ausgerichtet ist als der Job selbst vermuten lässt.)
"geplant haben" --> hatten; erst haben sie in der weit entfernten Vergangenheit den Plan geschmiedet, das Land zu verlassen und in die USA zu gehen, dann kam in der mittleren Verangenheit oder eben erst vor kurzem ein Hund dazu, und jetzt, in der Gegenwart, redet er über die Folgen dieser zeitlich versetzten Dinge. Der Hund scheint ja den ursprünglichen Plan erschwert zu haben oder beeinflusst sein soziales Leben immer noch, weil es ganz am Anfang noch nicht auf dem Plan stand, möglicherweise zusätzlich mit einem Haustier auszuwandern.
Der Hund hat den Plan nicht erschwert und beeinflusst auch nichts (er ist ihnen zugelaufen als sie noch keine festen Pläne für die USA hatten und sie haben ihn notgedrungen behalten), aber "hatten" klingt für mich genau so richtig wie "haben", ich änder das einfach mal in "hatten". (Wobei er in meiner Story sowieso viel zu gut englisch bzw. deutsch spricht, aber das ist n ganz anderes Thema...)
"Er erzählte auch von Freunden und Nachbarn" --> Auch hier die Frage, ob der Infodump noch ein wenig ausgedehnt werden sollte oder eben nicht. Man könnte mit einigen markanten Alltags-Szenen vielleicht Sentimentalität erzeugen, sodass man direkt mehr Sympathie für Dmitri aufbaut, weil der arme Kerl ein so 'schönes Leben' (aus seiner wildromantischen Sicht heraus schön, trotz aller Probleme) mit so vielen netten und freundlichen und coolen Leuten hinter sich gelassen hat oder gar lassen musste. Der Kontrast zwischen netten Leuten und Zwang, eben jene Menschen zu verlassen, drückt noch ein wenig mehr auf die Tränendrüse.
Ja, das kam mir auch etwas zu vage vor!
Ich hab an der Stelle im Kapitel wahrscheinlich schon gemerkt, dass mir die Wörterzahl wirklich davon lief (es ist mit ca. 6k Wörtern extrem lang für die Kategorie und war an der Stelle erst ca. zur Hälfte durch). "Freunde und Nachbarn" ist in der Tat etwas wenig, und irgendwie "flach". Vielleicht kann ich da wenigstens noch ein, zwei Beispiele mit coolen Leuten droppen ohne dass der Absatz zu lang wird.
Ich hab jetzt mal versucht auf alles einzugehen, bzw. alle Entscheidungen zu erklären, die nun hoffentlich mehr Sinn machen, sowie zu zeigen, was ich umsetzen werde und wo ich noch unschlüssig bin. Ich werd - gemäß der Schreibwerkstatt-Regeln - wohl eine Überarbeitung reinstellen wenn sich die Gelegenheit ergibt.
Danke für deinen Kommentar :)
danke für deinen Kommentar und die Zeit, die du dir dafür genommen hast.
Gerne doch. Ich komme zwar viel zu selten dazu, aber es macht doch immer Spaß.
Hätte mir auffallen müssen.
Nur keinen Stress. Genau dafür ist Betalesen/ Kritik ja da. Es gibt teuflisch viele Details, die man selbst immer übersieht.
wäre vielleicht "wie an dem Tag, als er mir zum ersten Mal davon erzähl hatte."
Das klingt doch gut! Hätte ich auch drauf kommen können. Lese aber in letzter Zeit eher Klassiker. Mir ging es nur um das Bauchgefühl von allzu kaputter Grammatik an der Stelle. Selbst bei lockerem Satzbau sollte – wie ich finde – immer noch eine elegante Leichtigkeit mitschwingen. (Sonst wirkt es auf der Metaebene abseits vom Inhalt ganz plötzlich aus dem Nichts wie so ein klitzekleiner Qualitäts-Einbruch).
Nuancierung, die tatsächlich wichtig ist, ist die zwischen hierhin gehören (=in die USA) und zu mir gehören, ich weiß nicht, ob du eigentlich das meintest...? Das ist jedenfalls das, was dringend deutlich gemacht werden muss in dem Absatz.
Oha, so konkret räumlich hatte ich das gar nicht wahrgenommen. Also, dass es sich auf die tatsächlich vorhandene Geographie bezieht. Ich hatte das sofort auf das innere Seelenleben hin gelesen. Also fast schon sowas Philosophisches in der Art von: Gehört er ohne Bedingungen ganz allgemein zu mir, wie so ein unerschütterliches Naturgesetz innerhalb allen existenziellen Seins oooder gibt es da zahlreiche kleinere und nervige Bedingungen und aber achs und vielleicht auch nichts, die noch einen ganzen Rattenschwanz an labyrinthartigen Sub-Gefühlen und Sub-sub Emotionen hinzufügen. Das würde auch zu ihrem Charakter passen, ob sie felsenfest weiß, dass sie ihn will oder ob es da doch noch, irgendwo, ganz weit im Unterbewusstsein Gegenstimmen gibt (weil er dann doch wieder Signale aussendet, die anzeigen könnten, dass er denkt, dass sie denkt, dass er denkt, er sei doch nicht so sicher und es ist doch nur ihre eigene Einbildung mit einer rau fragmentierten allzu zerbrechlichen Seinslandschaft in ihrer mentalen (Un-)Welt). Gut, kann jetzt an mir liegen, dass ich in Texten immer nach Feinheiten und Asymmetrien zwischen den Zeilen suche. Da solltest du noch andere Leute nach ihrer Meinung fragen. (Kann auch sein, dass es daran liegt, dass ich ja nur einen Ausschnitt gelesen habe und sich das im Gesamt-Kontext von der Bedeutungs-Ebene ganz anders darstellt).
dass er sie eigentlich nicht sehen kann, daher ist es für ihn keinesfalls offensichtlich
Naja, wie viele Menschen sind in der Szene in direkter Nähe? Wenn man als Paar zu zweit irgendwo rumhängt und einer vielleicht wenig sagt, ist es ja kein Detektiv Conan Move einfach mal ins Blaue zu sagen: "Schaust du mich etwa gerade an?" Das wäre beeindruckend, wenn da vier, fünf Leute säßen und die Person es sofort merkt, angeschaut zu werden. Aber in so einer Situation sowas zu sagen, ist so offensichtlich [für mich jedenfalls].
Und ja, Konflikt zwischen zwei Charakteren, die permanent Zwiestreit miteiander halten ("was sich neckt, dass liebt sich") ist tatsächlich uralt. Es ergibt ja auch zweifach Sinn: Auf einer Theaterbühne wäre es langweilig, wenn ein zweiter Charaktere exakt so ist wie der erste und immer alles genauso sieht. Entweder bringt man da einen Feind, der angreift (Action, Spannung, plumpes Drama, weil es zum Kampf auf Leben und Tod kommt – hab letztens noch in Dragonball reingeschaut. Wie ultra simpel da die Geschichte abläuft :D Saiyajins kommen in einem Jahr, alle müssen hart trainieren. Charaktertiefe=null, aber Spannung ohne Ende). Und Zweitens: Wenn man jemanden mag, dann möchte man ja auch Zeit mit dieser Person verbringen. Wenn du nur zustimmst und alles genauso machst, bleibst du unsichtbar. Wenn man jedoch ständig in die Parade fährt und diskutiert und sich einbringt und wetteifert und macht, baut man jede Menge Hürden auf, die ein anderer erstmal überspringen muss, um wieder seine Ruhe zu haben. Man verbringt also sehr viel mehr Zeit mit der gewünschten Person. Dass diese Person einen dann nervig findet, bis zu Hass und Abneigung und daher weniger als gar kein Interesse mehr zeigt, ist ein weiterer schöner Hürden-Berg für jeden Liebesplot. Denn nun muss die nervi Nervperson erstmal Beweise erbringen, dass sie es ernst meint und mehr kann, als nur mit Konflikt und unangenehmen Szenen anzukommen. Das heißt: Längere Plotlaufzeit, mehr Seiten, mehr Minuten Film.
Stell es dir mal andersrum vor:
»Ich mag Metal, zocke gerne und mag Pizza.«
»Lass heiraten.«
»Yo.«
~ Ende ~
Für super viele Leser sind Streitszenen mit Wutanfällen und Tränen, Redemption-Arcs, Alkohol und andere Drogen, beinahe Sterben usw. usw. ja erst das Salz in der Suppe. Warum sollte man sich sonst eine Geschichte antun? Ich liebe den Roman "Sturmhöhe", weil da alle mega zickig sind, einer im Vollsuff ein Baby von der Balustrade fallen lässt, und irgendwann einer hingeht und eine tote Frau ausbuddelt, um sie nochmal küssen zu können. Dazu andauernd alle grumpy, sarkastisch und ungeniert vom Leben angewidert. Sooo viel Drama *reibt sich die Hände*
Gut, aber ich mag auch in Anime meine Tsundere oder in Real-Filmen so egoistische Schnösel, die keinen Bock haben, mit einer Gruppe zu arbeiten. Ist mal was anderes, als das übliche Friede, Freude, Eierkuchen, wir haben uns alle lieb, sind alle nett, zufrieden, verstehen uns gut und unsere Geschichte ist nett, unsere Freunde sind nett. Alles ist nett, und man erinnert sich zehn Jahre später an rein gar nichts mehr :D
Ihre Eltern waren stolz, nicht unbedingt sie. Stellt sich natürlich die Frage, warum sie ihm dann davon erzählt.
Das hab ich glatt überlesen. Auch mal interessant, die Reaktion der Eltern zu betonen. Ist deren Meinung und Einschätzung so wichtig? Oder ihr so wichtig? Fühlt sich fast schon wie ein neuer Nebenplot an. Also eher Richtung: Ich mag meine Eltern und mag es, wenn sie mich loben. Oder eher Richtung: Das Lob der Eltern ist an der Stelle nicht wirklich viel wert /ernstzunehmen / oder in ihren Augen nicht soo wichtig. Könnte schon auf kleinere familiäre Probleme hindeuten. Wäre dann deine Sache, hier mehr draus zu machen, falls es passt. Oder es nicht weiter zu erwähnen (im Sinne von: Eltern finden immer alles toll, was ihre Kinder an Leistungen in der Schule erbringen. Auch wenn sie krumm und schief im Chor singen. Hauptsache, erstmal Kind loben – weil nette Eltern :D)
Welche Awards genau das sind, ist in meinen Augen ein kleines Detail, das nicht ausgeführt werden muss, aber vielleicht hab ich Unrecht.
Ist halt die Frage, wie wichtig das ganze Journalismus-Ding wird. Geht sie Richtung Sport oder Kultur oder Politik. Ja, nein, vielleicht, variety oder doch schon eine ganz spezifische Richtung wie Achtsamkeits-Yoga in der Natur oder Eishockey-Preseason Berichte-Schreiberin. Je nachdem, welche Interessen 'er' hat, könnte sich das gut ergänzen oder eben nicht. Beispiel: Würde sie ganz klar über Politik schreiben, könnten sie sich trennen, weil sie dann ständig über den bolschewistischen Klassenfeind mit marodem Staatshaushalt und unterlegener militärischer Ausrüstung bei Marschflugkörpern berichten muss. Wäre sie dagen z.B. eine Musik-Journalistin könnte sie das Politische immer schön ausklammern und z.B. über Bands mit amerikanisch-russichen Wurzeln schreiben. Dann wäre der Schwerpunkt in ihrem ganzen Denken eher bei Anthropologie, soziale Studien, Stimmungen in der Gesellschaft erfassen. Während sich beim politischen Journalismus viel eher Streitigkeiten in Beziehungen ergeben, wenn man bei einer Sache unterschiedlicher Meinung ist. Und sowas wie Sport oder introvertierte Natur-Reisereportagen wären noch mal ganz anders. Kommt also drauf an, wie sehr du mit deinen Charakteren in die Tiefe der Charakter-Entwicklung gehen möchtest. [Nicht alles braucht Tiefsinn. Es ist nur eine weitere Option].
Da sie auch Tochter von mexikanischen Immigranten ist
Ah, okay, den Fakt kannte ich gar nicht, weil er in dem Text-Ausschnitt nicht vorkam. Das bietet natürlich noch einmal eine gänzlich andere Perspektive auf die Dinge an. (Womit auch meine Interpretation an der Stelle hinfällig wird).
was ich umsetzen werde und wo ich noch unschlüssig bin
Dann wünsche ich noch viel Freude dabei (und hol dir noch andere Meinungen ein; Fasan tanzt hier herum, aber das ist ja nicht die ganze Welt :D) und lass dir dabei weder zu viel noch zu wenig Zeit. Solche kreativen Abwägungen sollten ja immer mit Bedacht gewählt werden.
Oscar Wilde