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Beitrag #1, verfasst am 14.10.2022 | 09:50 Uhr
Ich möchte gerne mal fragen, wie ihr mit Wissenschaft für eure Geschichten umgeht.
Sci Fi ist ja fast immer Hoax Science, Pseudowissenschaft, voran geschrittene bestehende Technologie oder reine Fantasie.
Ich frage neugierig, da das recht bunt ist. Man kann sich natürlich freundlich humorvoll als Hoax an Einstein anlehnen oder streng sein, ich mag tatsächlich von Star Wars bis Vernes so allerlei, optional auch Vermischungen von Magie&Technik.
Diskussion eröffnet!
Sci Fi ist ja fast immer Hoax Science, Pseudowissenschaft, voran geschrittene bestehende Technologie oder reine Fantasie.
Ich frage neugierig, da das recht bunt ist. Man kann sich natürlich freundlich humorvoll als Hoax an Einstein anlehnen oder streng sein, ich mag tatsächlich von Star Wars bis Vernes so allerlei, optional auch Vermischungen von Magie&Technik.
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--- Herz ist Hobbie zu belohnen statt mit Hobbie zu belohnen ---
Du bist nicht, was du tust, sonst wären Lagersklaven brave Nazis.
-- Fanfiction ist freie Meinung zu lieben und sich frei zu zeigen --
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Beitrag #2, verfasst am 14.10.2022 | 10:34 Uhr
Naja, wenn ich so nahe wie möglich an der Realität bleiben will, dann gucke ich eine Doku oder lese in einem Lehrbuch.
Und ich würde eine offensichtlich fiktive Geschichte nicht als "Hoax Science" oder "Pseudowissenschaft" bezeichnen. Fiktive Geschichten, überhaupt in fantastischen Genres, und dazu gehört SciFi ja auch (außer vielleicht ganz harte SciFi, die nur die Hardcore-Nerds interessiert - wobei selbst da eine Menge Spekulation dabei ist, es sei denn, die Geschichte handelt in der ganz nahen Zukunft und von Technologien, die schon in den Startlöchern stehen), beanspruchen ja nicht für sich, die Realität darzustellen.
Wenn ich für meinen Teil SciFi schreibe, dann mit einer großen Portion Space Magic. Ganz ehrlich, in Geschichten finde ich die Realität langweilig. Natürlich streue ich Wissenschaft mit ein (sonst wäre es ja kein SCIFi), auch Dinge, von denen ich durchaus glaube, dass sie in naher oder ferner Zukunft im Bereich des Möglichen liegen. Aber mir ist offen gestanden die Space Opera/SciFantasy alles in allem wesentlich lieber, als Hard Scifi.
Und ich würde eine offensichtlich fiktive Geschichte nicht als "Hoax Science" oder "Pseudowissenschaft" bezeichnen. Fiktive Geschichten, überhaupt in fantastischen Genres, und dazu gehört SciFi ja auch (außer vielleicht ganz harte SciFi, die nur die Hardcore-Nerds interessiert - wobei selbst da eine Menge Spekulation dabei ist, es sei denn, die Geschichte handelt in der ganz nahen Zukunft und von Technologien, die schon in den Startlöchern stehen), beanspruchen ja nicht für sich, die Realität darzustellen.
Wenn ich für meinen Teil SciFi schreibe, dann mit einer großen Portion Space Magic. Ganz ehrlich, in Geschichten finde ich die Realität langweilig. Natürlich streue ich Wissenschaft mit ein (sonst wäre es ja kein SCIFi), auch Dinge, von denen ich durchaus glaube, dass sie in naher oder ferner Zukunft im Bereich des Möglichen liegen. Aber mir ist offen gestanden die Space Opera/SciFantasy alles in allem wesentlich lieber, als Hard Scifi.
I have seen beyond the bounds of infinity and drawn down demons from the stars... I have harnessed the shadows that stride from world to world to sow death and madness... Space belongs to me, do you hear?
― H.P. Lovecraft, From Beyond
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Rang: Literaturgott
Beitrag #3, verfasst am 14.10.2022 | 12:21 Uhr
Ich mag SciFi sehr gerne, wenn ein klarer Bezug auf unsere Zeit oder die nahe, greifbare Zukunft besteht. Michael Crichtons „DinoPark“ und „Timeline“ habe ich ebenso verschlungen wie „Demon Seed“ von Dean Koontz oder „2001 – Odyssee im Weltraum“ von Arthur C. Clarke.
Wenn das „It’s magic!“-Element zu stark zu tragen kommt, bin ich eher abgeneigt. Ich mag schon nachvollziehbare, eventuell wirklich zu realisierende SciFi. Gewiss werden wir nie einen Dinosaurier klonen können, da die vorliegenden DNA-Reste einfach zu lückenhaft und unbrauchbar sind, aber dass es mit jetzt lebenden Tieren funktioniert oder dass man genetisch Arten kreuzen kann, ist ja längst bewiesen. Insofern ist dieses kleine Element – der Sprung zu den Dino – verzeihbar und funktioniert für mich.
Auch Computerspiele wie „Assassin’s Creed“ arbeiten mit SciFi. Über eine speziell dafür entwickelte Maschine findet ein Zugriff auf in Gensequenzen gespeicherte Erinnerungen von Vorfahren statt, wobei es trotz aller Fantastik klare Regeln gibt, z.B. dass nur Erinnerungen verfügbar sind bis zu dem Zeitpunkt, an dem Ahne X den nächsten, für den jetzt lebenden Probanden entscheidenden Vorfahren gezeugt hat. Solche Elemente finde ich nachvollziehbar und spannend.
Wenn es zu skurril-intergalaktisch wird, werde ich wählerischer und ablehnender.
Wenn das „It’s magic!“-Element zu stark zu tragen kommt, bin ich eher abgeneigt. Ich mag schon nachvollziehbare, eventuell wirklich zu realisierende SciFi. Gewiss werden wir nie einen Dinosaurier klonen können, da die vorliegenden DNA-Reste einfach zu lückenhaft und unbrauchbar sind, aber dass es mit jetzt lebenden Tieren funktioniert oder dass man genetisch Arten kreuzen kann, ist ja längst bewiesen. Insofern ist dieses kleine Element – der Sprung zu den Dino – verzeihbar und funktioniert für mich.
Auch Computerspiele wie „Assassin’s Creed“ arbeiten mit SciFi. Über eine speziell dafür entwickelte Maschine findet ein Zugriff auf in Gensequenzen gespeicherte Erinnerungen von Vorfahren statt, wobei es trotz aller Fantastik klare Regeln gibt, z.B. dass nur Erinnerungen verfügbar sind bis zu dem Zeitpunkt, an dem Ahne X den nächsten, für den jetzt lebenden Probanden entscheidenden Vorfahren gezeugt hat. Solche Elemente finde ich nachvollziehbar und spannend.
Wenn es zu skurril-intergalaktisch wird, werde ich wählerischer und ablehnender.
„There is no book or teacher to give you the answers, to show you the path. Choose your own way.“
~ Ezio Auditore da Firenze
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Rang: Literaturgott
Beitrag #4, verfasst am 14.10.2022 | 19:32 Uhr
Ich finde, das kann man halten, wie man will.
Allerdings würde ich von ein einer Star-Trek-Geschichte vom Grundsatz her realistischere Szenarien in Bezug auf Wissenschaft und Technik erwarten als bei Star Wars.
Gleichzeitig spricht nichts dagegen, auch in einer Star-Wars-Geschichte wissenschaftlichen und theoretischen Realismus einkehren zu lassen. Also solange, bis ein Jedi oder Sith auftaucht ... 😇
Und auch Star-Trek hat seine übermächtigen Figuren mit gottgleichen Fähigkeiten wie z.B. "Q", die nicht weiter und schon gar nicht wissenschaftlich-technisch erklärt werden.
Aber letztendlich ist mir das Jacke wie Hose, solange die Geschichten in sich schlüssig und unterhaltsam sind ... 😊
Allerdings würde ich von ein einer Star-Trek-Geschichte vom Grundsatz her realistischere Szenarien in Bezug auf Wissenschaft und Technik erwarten als bei Star Wars.
Gleichzeitig spricht nichts dagegen, auch in einer Star-Wars-Geschichte wissenschaftlichen und theoretischen Realismus einkehren zu lassen. Also solange, bis ein Jedi oder Sith auftaucht ... 😇
Und auch Star-Trek hat seine übermächtigen Figuren mit gottgleichen Fähigkeiten wie z.B. "Q", die nicht weiter und schon gar nicht wissenschaftlich-technisch erklärt werden.
Aber letztendlich ist mir das Jacke wie Hose, solange die Geschichten in sich schlüssig und unterhaltsam sind ... 😊
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Beitrag #5, verfasst am 15.10.2022 | 17:15 Uhr
In meinen eigenen SF-Geschichten hängt das Ausmaß an fantastischen Zutaten immer stark von der Grundidee ab. Wobei ich aber allgemein das Prinzip habe, daß ich nur dann bewußt gegen Naturgesetze verstoße, wenn eine erzählerische bzw. poetische Idee dies erfordert. So habe ich etwa mal eine Dystopie geschrieben, die in der Mitte dieses Jahrhunderts spielt und ein Szenario entwirft, das von übermächtigen, omnipräsenten Internet-Konzernen beherrscht wird. In der Geschichte ist eigentlich nichts fantastisches, auch rein technisch wäre das meiste schon heute möglich. Da habe ich einfach nur Tendenzen der Gegenwart extrapoliert.
In anderen Geschichten sieht es anders aus, da habe ich schon Computer und Androiden auftreten lassen, die ein eigenes Bewußtsein haben, ohne zu wissen, ob das auch in Wirklichkeit je gelingen wird, aber die Idee finde ich erzählerisch spannend. Und wenn ich von Exoplaneten und interstellarer Raumfahrt schreibe, muß ich natürlich mit den üblichen Autorentricks arbeiten (Hyperraum, Wurmlöcher, etc.). Andererseits nacht es mir aber auch Spaß, außerdirdische Planetensysteme recht wissenschaftsnah zu entwerfen und dann mit Sternen- und Planetenmassen, Abständen und Umlaufzeiten zu jonglieren. Da habe ich dann manchmal auch schon auf eine Idee verzichtet, weil sie mit physikalischen Gesetzen nicht vereinbar gewesen wäre.
Einen völlig unbekümmerten Umgang mit den Naturgesetzen mag ich in der SF nicht so sehr. Dafür gibt es Fantasy, da kann man als Autor wirklich machen, was man will (zumindest, so lange es keine logischen Widersprüche enthält).
In anderen Geschichten sieht es anders aus, da habe ich schon Computer und Androiden auftreten lassen, die ein eigenes Bewußtsein haben, ohne zu wissen, ob das auch in Wirklichkeit je gelingen wird, aber die Idee finde ich erzählerisch spannend. Und wenn ich von Exoplaneten und interstellarer Raumfahrt schreibe, muß ich natürlich mit den üblichen Autorentricks arbeiten (Hyperraum, Wurmlöcher, etc.). Andererseits nacht es mir aber auch Spaß, außerdirdische Planetensysteme recht wissenschaftsnah zu entwerfen und dann mit Sternen- und Planetenmassen, Abständen und Umlaufzeiten zu jonglieren. Da habe ich dann manchmal auch schon auf eine Idee verzichtet, weil sie mit physikalischen Gesetzen nicht vereinbar gewesen wäre.
Einen völlig unbekümmerten Umgang mit den Naturgesetzen mag ich in der SF nicht so sehr. Dafür gibt es Fantasy, da kann man als Autor wirklich machen, was man will (zumindest, so lange es keine logischen Widersprüche enthält).
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