K T Argento
ViennaVampire
Naja, eh. Ich denke halt, dass es andere (imho bessere) Systeme gäbe, Geschichten im Bezug auf darin vorkommende Pairings zu spezifizieren. Wie spezifisch ist es für einen Barista, wenn der Kunde einfach nur "Kaffee" bestellt?
Deshalb gibt es ja Maleslash und Femslash und dazu noch die Möglichkeiten diverse Sexualitäten zu unterscheiden. Von daher ist es hier keineswegs nur "Kaffee".
Nicht mehr und das begrüße ich auch (wie ich bereits erwähnt hatte). Ich sehe aber trotzdem noch, wie ich, denke ich, ausführlich in meinem ersten Beitrag dargelegt habe, Verbesserungspotenzial. Unter anderem weil selbst die erweiterten Kennzeichnungs-Labels (gerade "Divers" ist da ein Paradebeispiel, bis zu einem gewissen Grad auch "Mix") immernoch als Schirmlabel für eine ganze Bandbreite an möglichen Pairing-Konstellationen herhalten müssen und es immer noch oft genug zu Grenzfällen und Debatten darüber kommt, was "noch Pairing X und was schon Pairing Y" ist.
Selbst wenn wir ein Tagsystem hätten, würde das gleiche Problem bestehen. Geschichten von inaktiven Autoren würden automatisch einsortiert und mitunter falsch gelabelt werden. Das ist doch im Moment das Hauptproblem der falsch einsortierten Geschichten. Nicht die Tatsache, dass man nicht weit genug unterteilen kann.
Das ist etwas Off-Topic, solltest du das weiter diskutieren wollen, sag Bescheid, dann schau ich, ob es einen entsprechenden Thread dafür gibt. Ansonsten nur: Tags würden doch nicht automatisch vom System vergeben werden, sondern vom Autor selbst ausgewählt werden. Und das auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit optional. Inaktive Autoren hätten dann also über die derzeit existierenden Kennzeichnungen hinaus einfach keine Tags. Da würde sich doch nichts ändern?
Pronouns; she/her | sie/ihr
Ich finde das Label-System mit Slash/Het vollkommen gerechtfertigt und verstehe, dass viele Leser einfach Vorlieben/Abneigungen haben, auch wenn ich persönlich ein paar Probleme mit dem Rating-System habe, die aber alle schon von anderen Usern bis ins Dorthinein diskutiert wurden. ^^
Der Protagonist meiner Story, aus dessen Perspektive erzählt wird, ist schwul. Die Story ist aber keine Liebesgeschichte, handelt nicht von einer expliziten Beziehung zwischen zwei Männern, Beschreibungen sexueller Handlungen kommen gar nicht vor, und mein Protagonist reibt das auch niemandem unter die Nase oder erwähnt es in jedem zweiten Absatz.
Aber trotzdem beinflusst seine Sexualität sein Denken, Fühlen und Handeln maßgeblich, und ist auch irgendwo plotrelevant, weil sie ja beinflusst, wie er zu anderen Charakteren steht oder über sie denkt. Die (unerwiederte) Anziehung zu einem anderen (heterosexuellen) Mann, zum Beispiel, ist ein Thema, nicht das Hauptthema, aber es beinflusst ja das Denken und damit die Entscheidungen meines Charakters, und somit den Plot im Großen und Ganzen.
Das ist auch nicht sofort ersichtlich, sondern wird immer wieder mal angedeutet oder in Nebensätzen behandelt. Romantische/Intime/Sexuelle Handlungen zwischen Männern gibt es nicht, nur eben diese immer wieder eingestreuten Gedanken/Gefühle.
Nur frage ich mich: Wie tagge ich das?
Da andere Charaktere meiner Geschichte (tatsächliche) heterosexuelle und auch lesbische Beziehungen führen, habe ich das Ganze als "Mix" ausgezeichnet, aber ich bin mir unsicher. Könnte man argumentieren, dass durch die POV eines schwulen Charakters, der nun mal eben Single ist, aber sich trotzdem, oh Wunder, schwul "verhält", denkt und fühlt, innere Sehnsüchte und Einsamkeit durchlebt, der "Slash"-Aspekt im Vordergrund steht?
Ich will keine Leser, die auf sowas einfach keine Lust haben, verschrecken. Im Gegensatz würd ich gerne Leser ansprechen, die sich ebenfalls mit den behandelten Themen identifizieren.
Gleichzeitig hab ich Hemmungen, die Story als Slash zu markieren, weil sich sonst vielleicht jemand eine explizite Beziehung oder sexuelle Handlungen erhofft. Außerdem wird das ganze Thema erst im Verlauf der Story relevanter, und ein Slash-Rating wäre fast schon ein Spoiler, und ich lasse sowas sich gern langsam entwickeln.
Bis jetzt fand ich das Mix-Rating einen ganz guten Mittelweg, aber wenn ich lese, was andere Autoren hier so erlebt haben, mit Lesern, die sehr aufgebracht reagieren, wenn sie unerwartet über sowas stolpern, komm ich ins Zweifeln. Regelung für Mix sagt ja, dass kein "Pairing-Typ" überwiegen soll, wie wiegt sich das auf? Tatsächlich existierende, beschriebene Heterosexuelle Beziehung vs. Beschreibung einer unerwiederten schwulen Schwärmerei und der damit verbundenen Gedanken- und Gefühlswelt?
Wie seht ihr denn sowas? Slash rein als explizite Handlungen, oder stehen die Gedanken und Gefühle im Vordergrund?
tunamayo
Nur frage ich mich: Wie tagge ich das?
Da andere Charaktere meiner Geschichte (tatsächliche) heterosexuelle und auch lesbische Beziehungen führen, habe ich das Ganze als "Mix" ausgezeichnet, aber ich bin mir unsicher.
Die Lösung finde ich optimal.
Du hast es selbst angesprochen, bei dem Tag "Slash" erwarten Leser tatsächlich eine Beziehung (und oft auch explizite Szenen). "Mix" impliziert für mich, dass es alles gibt, mein Mindset also auch für jede Form von Sexualität offen sein sollte, egal ob hetero, homo oder bi. Hier vermischt sich alles und zugleich hängt dem Tag kein übersexualisiertes Klischee an, für das die letzten dreißig Jahre FF nun mal gesorgt haben.
Bis jetzt fand ich das Mix-Rating einen ganz guten Mittelweg, aber wenn ich lese, was andere Autoren hier so erlebt haben, mit Lesern, die sehr aufgebracht reagieren, wenn sie unerwartet über sowas stolpern, komm ich ins Zweifeln. Regelung für Mix sagt ja, dass kein "Pairing-Typ" überwiegen soll, wie wiegt sich das auf? Tatsächlich existierende, beschriebene Heterosexuelle Beziehung vs. Beschreibung einer unerwiederten schwulen Schwärmerei und der damit verbundenen Gedanken- und Gefühlswelt?
Ich habe mich über den "Mix"-Tag damals sehr gefreut, da es davor nur "normal" und "Slash" gab. Ich habe drei Protagonisten, zwei männliche, einen weiblichen. Einer der Männer führt sowohl eine Beziehung zu dem anderen Mann als auch zu der Frau. Das ist nicht das,w as Leser bei "Slash" erwarten und ich wurde dafür angegriffen. Zugleich durfte ich die Geschichte damals nur mit "Slash" taggen, weil nun mal eine homosexuelle Beziehung vorkam - gebranntmarkt von Anbeginn und in der Entwicklung von Story und Charakteren beschnitten. Das ist jetzt zum Glück anders. Bei "Mix" kann mir keiner mehr dumm kommen. :D
Wie seht ihr denn sowas? Slash rein als explizite Handlungen, oder stehen die Gedanken und Gefühle im Vordergrund?
Was ich persönlich sehe, ist irrelevant. Die Masse, die nach Storys sucht, sieht Slash (leider) als Garant für Bettsport. Insofern ...
~ Ezio Auditore da Firenze
Was du da sagst, mit den übersexualisierten Klischees der letzten Jahrzehnte FF-Geschichte, spricht mir echt aus der Seele. Klar, Fanfiktions und hier publizierte freie Arbeiten werden immer Trope-y sein, das hat das Medium an sich, und es wird auch immer für viele User einfach ein Mittel zur Unterhaltung sein, manchmal will man einfach simple Bett-Geschichten lesen, ich nehm mich da auch nicht raus. ^^
Aber "Slash" als Genre war für mich immer ein... schwieriges Thema. Klar gibt es (viele!) Ausnahmen, aber manchmal kommt es schon so rüber, als gäbe es zwei Lager: (Achtung, überspitzt!) "Igitt, ekelhaft, will ich nicht sehen!" und "Ohmygod Wie heiß! Gutaussehende Typen die rummachen! *sabberquietsch*" Und ich muss zugeben... als Person, die selbst queer ist und einfach eigene Erfahrungen und Gefühle durchs Schreiben verarbeiten will, sind mir beide Extreme ein bisschen unangenehm.
Liegt leider an der Fanfiktion Kultur an sich, und ist vielleicht eine Diskussion für einen anderen Thread. Aber ich habe immer die Sorge, durch ein Slash-Rating eine gewisse Erwartungshaltung bei Lesern zu wecken. Entweder schrecke ich jemanden ab, dem die Story und der Plot gefallen würde, aber die Geschichte gar nicht erst anklickt, weil er sich alle zwei Kapitel ellenlanges explizites Liebe machen vorstellt - oder ein Leser will eben genau das, und ist dann enttäuscht, wenn dem nicht so ist. *seufz*.
Und ganz andere Beziehungsstrukturen, so wie die die du beschreibst? Gibts schon mal gar nicht. Entweder das perfekte Heteropaar mit Haus, Garten und den durchschnittlichen 1,53 Kindern oder klischeebehaftete, Seme/Uke-artige "quietschsabbersoheiß" Schwule. *schauder*
Mit den Graustufen tut man sich schwer, an die richte Leserschaft zu kommen.
Was jetzt die erwähnte Geschichte angeht, verstehe ich das Problem sehr. Zumal die Nachfrage für so eine Story ja definitiv da ist, wie anderen Posts zu entnehmen war. Ich kann daher das Schwanken verstehen. Aber wenn es tatsächlich mehrere Beziehungstypen gibt und obendrein die Slash-Kennzeichnung ein Spoiler wäre, würde ich wohl auch bei Mix bleiben. Schwierig ist es aber in dem Fall.
(Und ich hab jetzt glatt mal Lust bekommen, reinzulesen. Mich interessiert nämlich die Gefühlsseite sehr, selbst wenn es bei mir obendrein zumeist auch noch Bettgehopse gibt. :D)
Home is where your story begins.
ich habe dir ja schon kurz gesagt, was ich denke.
Explizit gesagt, würde ich, wenn es meine Geschichte wäre, aufgrund "der Protagonist ist schwul" das Rating "Male Slash" setzen.
Wer das wie findet, weil dein Prota ums Verrecken einen großen Bogen um sein Schlafzimmer macht - interessiert mich das?
Ich habe meinen Protagonisten klassifiziert.
Das ist mein Job.
Der Leser weiß, "Aha, der mag Männer. Passt."
Ich lese deine Geschichte und mich irritiert das Mix.
Dein Prota winkt so nett "Hey, ich bin schwul!".
Ist komplett in sich authentisch (I really love him) und oben steht MIX.
Knoten in meinem Hirn.
Unpopuläre Meinung.
Aber meine.
tunamayo
Aber "Slash" als Genre war für mich immer ein... schwieriges Thema. Klar gibt es (viele!) Ausnahmen, aber manchmal kommt es schon so rüber, als gäbe es zwei Lager: (Achtung, überspitzt!) "Igitt, ekelhaft, will ich nicht sehen!" und "Ohmygod Wie heiß! Gutaussehende Typen die rummachen! *sabberquietsch*" Und ich muss zugeben... als Person, die selbst queer ist und einfach eigene Erfahrungen und Gefühle durchs Schreiben verarbeiten will, sind mir beide Extreme ein bisschen unangenehm.
Stimme dir vollkommen zu, was das "ist mir unangenehm" angeht. Extreme behagen mir generell nicht. Und ich nehme an, wir sind da nicht die einzigen, denen es so geht.
Aber ich habe immer die Sorge, durch ein Slash-Rating eine gewisse Erwartungshaltung bei Lesern zu wecken.
Begründete Sorge, denn es ist so ... meiner bescheidenen Erfahrung nach zumindest. Und das Verurteilen folgt dann (leider) auch sehr schnell.
Entweder schrecke ich jemanden ab, dem die Story und der Plot gefallen würde, aber die Geschichte gar nicht erst anklickt, weil er sich alle zwei Kapitel ellenlanges explizites Liebe machen vorstellt - oder ein Leser will eben genau das, und ist dann enttäuscht, wenn dem nicht so ist. *seufz*.
Genau so ist es. Solange ich unter Slash veröffentlichen musste, waren auch mehr/explizitere Intimszenen drin. Seit es Mix gibt, verzichte ich guten Gewissens darauf, bzw. schränke es ein und fokussiere abseits des Hauptplots das Emotionale.
Und ganz andere Beziehungsstrukturen, so wie die die du beschreibst? Gibts schon mal gar nicht. Entweder das perfekte Heteropaar mit Haus, Garten und den durchschnittlichen 1,53 Kindern oder klischeebehaftete, Seme/Uke-artige "quietschsabbersoheiß" Schwule. *schauder*
Jepp. Einige Leser sind regelrecht übergriffig geworden und haben geschimpft und gezetert, was bitte die Frau da soll und dass sie nicht wissen, was sie tun würden, wenn sie eventuell auch noch schwanger werden würde, das Pairing habe nur das rein männliche zu sein, weil *sabberlechz und alles andere stört* (die Kritik kam ausnahmslos von weiblichen Lesern, die die Frau wohl als lästige Konkurrenz zu ihnen selbst aufgefasst haben - wenn's nur Männer sind, die sich im Bett vergnügen, hat lesende Dame ja keine Konkurrenz ... *seufzt tief*)
Mit den Graustufen tut man sich schwer, an die richte Leserschaft zu kommen.
Darum ein Hoch auf "Mix". Einfach, weil hier vom Prinzip her alles drin ist und nichts ausgeschlossen wird.
@Maginishia
Wobei eine Geschichte ja koch mehr hat als nur die Pairingeinteilung. Gerne und Alterskennzeichnung spielen da ja auch noch eine Rolle. Bei einer Geschichte aus der Kategorie "Liebe" erwarte ich was anderes als bei "Thriller" oder "Historie".
Das stimmt natürlich. Das Problem ist nur, dass man darauf in der Regel nicht achtet. ich nehm mich da nicht aus, wenn ich durch "Neues" oder allgemein durch die einzelnen FF-Kategorien scrolle. Da schau ich auf die Rating-Sexuality-Kombi und werfe einen Blick auf die Protas ... und bleibe deshalb hängen oder eile schnell weiter. ^.^
~ Ezio Auditore da Firenze
Severin Sesachar
@MaginishiaWobei eine Geschichte ja koch mehr hat als nur die Pairingeinteilung. Gerne und Alterskennzeichnung spielen da ja auch noch eine Rolle. Bei einer Geschichte aus der Kategorie "Liebe" erwarte ich was anderes als bei "Thriller" oder "Historie".
Das stimmt natürlich. Das Problem ist nur, dass man darauf in der Regel nicht achtet. ich nehm mich da nicht aus, wenn ich durch "Neues" oder allgemein durch die einzelnen FF-Kategorien scrolle. Da schau ich auf die Rating-Sexuality-Kombi und werfe einen Blick auf die Protas ... und bleibe deshalb hängen oder eile schnell weiter. ^.^
Also dann bin ich definitiv nicht "man". 😉
Ich gucke allerdings auch nie in "Neues" rein. Das ist ja wie Ebay Kleinanzeigen ohne Suchfilter. 😵 Wenn ich was lesen will (was momentan nicht oft der Fall ist, weil dazu die Zeit und Muße fehlt) gucke ich genau wie in der Buchhandlung in der Abteilung, auf die ich Lust habe. Favoritenlisten von Leuten, die mir begegnen, oder gar deren eigene Geschichten sind auch ne Möglichkeit, über die ich an Lesestoff komme. Und ich muss sagen, diese viel beklagte Fülle an inhaltslosem Sex ist mir, trotzdem ich gerne (und fast auschließlich) "P18 Maleslash" lese, noch nicht untergekommen. Kann natürlich daran liegen, dass ich vorher schon anhand von Titel, KB, Reviews und manchmal auch Empfehlungen filtere, was ich überhaupt anfange zu lesen. Was übrigbleibt, kann sich in der Regel durchaus sehen lassen.
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K T Argento
Okay, das ist jetzt so ein riesiges WTF für mich.
Was ist mit dir los?!
Vielleicht sollte ich besser fragen: In welchen Fandoms treibst du dich herum, dass aus einer harmlosen Geste gleich auf erotischen Kontext geschlossen wird?
Das geht in jedem Fandom ... *seufz*
Leider hat nicht jeder Geschenkpapier.
Müssen Geschenke denn eingewickelt sein?
***
Wenn sich jeder so gesittet benähme, wie er es von anderen verlangt, wär es schon viel angenehmer auf dieser Welt.
***
Stellt euch vor, da wär ein provozierender Post und keiner läse ihn ...
Von meiner persönlichen (!) Erfahrung ausgehend, wage ich es darum mal dezent anzuzweifeln, dass das ein weit verbreitetes Problem ist. Viele haben mittlerweile begriffen, dass Slash nicht automatisch Sex bedeutet. Und bei P6- oder P12-FFs schon mal gar nicht.
Aber zur eigentlichen Frage:
Was empfindet ihr als Slash?
Ich stehe gerade ehrlich gesagt vor einem kleinen Definitionsproblem. Und zwar gibt es zwei Polybeziehungen, die es mir sehr angetan haben. In beiden Fällen handelt es sich jeweils um drei Männer, die alle zusammen in einer romantischen und sexuellen Beziehung sind.
Die Frage ist nun: tagge ich diese Geschichten als Slash, weil es reine Männerbeziehungen sind, oder als Divers, weil es Polybeziehungen sind (und sie damit nicht mehr in das "konventionelle" Person-A-liebt-Person-B-und-andersherum-Schema fallen)?
Bisher habe ich es immer als Slash getaggt, aber dann frage ich mich wiederum, für welche Art von Beziehungen die Divers-Klassifizierung eigentlich gedacht ist. Und die Hilfestellungen von FF.de zu den Pairingtypen sind leider sehr schwammig formuliert und nicht besonders hilfreich.
(J. M. Barrie)
"Instead of nasty, dirty fanfiction, I learned everything I need to know about relationships from pure and good Classical Literature. Thus, my first spouse is locked in the attic while I romantically pursue one of my employees."
(@softoctober2)
Morwen Eledhwen
Die paar Male, die ich bisher von Lesern konfrontiert wurde, die Sex erwartet haben, weil ich die Geschichte als Slash getaggt habe, kann ich ehrlich gesagt an drei Fingern oder so abzählen, und ich habe im Laufe von knapp 20 Jahren echt viele Slash-FFs geschrieben.
Von meiner persönlichen (!) Erfahrung ausgehend, wage ich es darum mal dezent anzuzweifeln, dass das ein weit verbreitetes Problem ist. Viele haben mittlerweile begriffen, dass Slash nicht automatisch Sex bedeutet. Und bei P6- oder P12-FFs schon mal gar nicht.
Aber zur eigentlichen Frage:
Was empfindet ihr als Slash?
Ich stehe gerade ehrlich gesagt vor einem kleinen Definitionsproblem. Und zwar gibt es zwei Polybeziehungen, die es mir sehr angetan haben. In beiden Fällen handelt es sich jeweils um drei Männer, die alle zusammen in einer romantischen und sexuellen Beziehung sind.
Die Frage ist nun: tagge ich diese Geschichten als Slash, weil es reine Männerbeziehungen sind, oder als Divers, weil es Polybeziehungen sind (und sie damit nicht mehr in das "konventionelle" Person-A-liebt-Person-B-und-andersherum-Schema fallen)?
Bisher habe ich es immer als Slash getaggt, aber dann frage ich mich wiederum, für welche Art von Beziehungen die Divers-Klassifizierung eigentlich gedacht ist. Und die Hilfestellungen von FF.de zu den Pairingtypen sind leider sehr schwammig formuliert und nicht besonders hilfreich.
Stimme ich zu. Slash ist Slash, auch wenn kein Smut vorkommt - dagegen sprechen einfach die Hälfte der Ratings.
Für mich ist in dem Sinne Slash, wenn halt zwei gleichgeschlechtliche Menschen miteinander eine romantische Beziehung eingehen. So habe ich es zumindest auf FF damals kennengelernt und bisher habe ich auch nie etwas anderes gehört. Sollte ich mich allerdings irren, was ja gewiss so sein kann, sagt mir gerne Bescheid. Aus diesem Grund ist es aber halt so, dass das Alter und auch der Verkehr, nichts damit am Hut haben. Deshalb fände ich es auch sehr schwierig, wenn man als Kritik angeben würde, dass es keinen Smut gibt - der gehört einfach in einer Geschichte nicht zwingend dazu; ganz gleich, welche Sexualität die Charaktere haben.
(Als letztes hinzugefügt: Bzg. Slash wird ja auch in der Erklärung nur von romantischen Beziehungen gesprochen, bzg. des Einordnens. D.h. es muss kein Sex vorkommen und dass Gefühle ja irgendwie ausreichen.)
Dass mit der Polyamorie finde ich hingegen sehr interessant. Ich muss ehrlich sagen, dass ich sie persönlich als divers einstufen würde. Sie gehört für mich schlichtweg zu den Sexualitäten, die es heutzutage gibt und zu divers zähle ich halt demisexuell, asexuell, bisexuell, pansexuell, etc. und ebenso die Polyamorie. Erneut: Korrigiert mich bitte, falls ich falsch liege. Das ist einfach nur das, was für mich jetzt erst einmal naheliegend wäre. Ich würde sie einfach doch als etwas dezent anderes ansehen, als halt eine monogame homosexuelle Beziehung.
Nichtsdestotrotz kann ich absolut verstehen, wenn man sie zu Slash einordnet. Die Erklärung von FF hilft da nicht so ganz weiter.
(Wenn das mal irgendwo genauer von FF erklärt wird und ich es verpasse, wäre ich für eine Nachricht sehr dankbar.)
Morwen Eledhwen
Die paar Male, die ich bisher von Lesern konfrontiert wurde, die Sex erwartet haben, weil ich die Geschichte als Slash getaggt habe, kann ich ehrlich gesagt an drei Fingern oder so abzählen, und ich habe im Laufe von knapp 20 Jahren echt viele Slash-FFs geschrieben.
Von meiner persönlichen (!) Erfahrung ausgehend, wage ich es darum mal dezent anzuzweifeln, dass das ein weit verbreitetes Problem ist. Viele haben mittlerweile begriffen, dass Slash nicht automatisch Sex bedeutet. Und bei P6- oder P12-FFs schon mal gar nicht.
Ich hatte damit ehrlich gesagt auch noch nie Probleme, weder hier noch anderswo. Und oft habe ich auch gesehen, dass Autor*innen, die ein P18-Rating gesetzt haben, dann in der KB oder einem Vowort anmerken, dass das Rating nicht (oder gerade wegen) Sex so hoch ist. Spätestens dann ist ja alles klar.
Aber zur eigentlichen Frage:
Was empfindet ihr als Slash?
Ich stehe gerade ehrlich gesagt vor einem kleinen Definitionsproblem. Und zwar gibt es zwei Polybeziehungen, die es mir sehr angetan haben. In beiden Fällen handelt es sich jeweils um drei Männer, die alle zusammen in einer romantischen und sexuellen Beziehung sind.
Die Frage ist nun: tagge ich diese Geschichten als Slash, weil es reine Männerbeziehungen sind, oder als Divers, weil es Polybeziehungen sind (und sie damit nicht mehr in das "konventionelle" Person-A-liebt-Person-B-und-andersherum-Schema fallen)?
Bisher habe ich es immer als Slash getaggt, aber dann frage ich mich wiederum, für welche Art von Beziehungen die Divers-Klassifizierung eigentlich gedacht ist. Und die Hilfestellungen von FF.de zu den Pairingtypen sind leider sehr schwammig formuliert und nicht besonders hilfreich.
Ich finde da beide Einordnungen legitim. Einerseits ist es nun mal nicht nur eine polyamore Beziehung, sondern auch eine gleichgeschlechtliche - für die Einsortierung ist es meines Erachtens nicht ausschlaggebend, wie viele Personen beteiligt sind. Wenn eine der Figuren eine Frau wäre, dann wäre es für mich in der Hinsicht Mix. Aber ich finde den Divers-Tag genau wie du auch etwas ... schwammig. Ich sehe ihn auch selten in Nutzung, weil gefühlt niemand so recht etwas damit anzufangen weiß. Bisher habe ich u.a. Geschichten gesehen, die sich z. B. mit Asexualität befassen, die darunter einsortiert waren. Das war für mich im ersten Moment nicht das, was ich erwartet hatte, denn wenn eine weibliche und männliche Figur in einer Beziehung sind, aber keinen Sex haben, dann ist das für mich trotzdem immer noch eine hetereosexuelle Beziehung, in der eben nur der erzählerische Fokus woanders liegt. Genauso wie ich - in meinen Augen - in der Realität eine hetereosexuelle Beziehung führe, auch wenn ich selber bisexuell bin. Aber man kann natürlich damit argumentieren, dass solche Sexualitäten "außerhalb der Norm" sind (auch wenn ich mich an dieser Denkart ein bisschen reibe, weil ... was soll überhaupt diese Norm sein? Wer bestimmt die? Zumal Demisexualität & Asexualität u.a. ja genauso auch bei hetereosexuellen Personen vorkommen und per se nichts damit zu tun haben, für welches Geschlecht man sich interessiert, das sind einfach menschliche Themen) und daher ein Divers rechtfertigt.
Letztlich würde ich in deiner Situation wohl in der KB oder im Vorwort noch einmal darauf hinweisen, dass es sich um ein polyamores, gleichgeschlechtliches Ship handelt (falls du das nicht ohnehin schon tust oder es aus der KB etc. sowieso hervorgeht). Solange wir keine Tags haben, ist das wohl der einzige Weg, den Inhalt der Geschichte auf den ersten Blick ersichtlich zu machen, um Interessierte anzusprechen.
Tintenblau12
Explizit gesagt, würde ich, wenn es meine Geschichte wäre, aufgrund "der Protagonist ist schwul" das Rating "Male Slash" setzen.
[...]
Ich habe meinen Protagonisten klassifiziert.
Das ist mein Job.
Der Leser weiß, "Aha, der mag Männer. Passt."
Bei der Pairingangabe geht es aber ausweislich der Erklärung im FAQ dieser Seite nicht darum, anzugeben, welche Sexualität die vorkommenden Figuren generell haben, sondern darum, welche Beziehungen tatsächlich repräsentiert werden. Deshalb ist es für die Angabe auch ausschlaggebend, welches Pairing den Hauptfokus einnimmt. Wenn z. B. von 100 Seiten 99 darauf entfallen, zu beschreiben, wie sehr sich ein hetereosexuelles Pairing liebt, und ganz nebenbei wird auf der verbliebenen Seite noch mal erwähnt, dass eine weitere Figur aber jemanden gleichen Geschlechts liebt, dann würde ich die Geschichte immer noch unter Het einsortieren, da es nach der Definition von FF.de eben vorrangig um eine hetereosexuelle Beziehung geht.
Und wenn die Hauptfigur wie hier beschrieben nie eine gleichgeschlechtliche Beziehung eingeht, dann enthält die Geschichte nach dieser Definition auch kein MaleSlash. Wenn gar keine anderen Beziehungen beschrieben würden, würde ich sie sogar unter Gen einsortieren, denn das Rating heißt ja auch nicht, dass Figuren gar keine Sexualität haben, nur halt, dass keine Beziehung erzählt wird. In dem Sinne finde ich Mix hier also genau richtig gewählt. Bei MaleSlash würde ich sonst nämlich erwarten, dass die Hauptfigur auch irgendwann eine gleichgeschlechtliche Beziehung eingeht.
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Maginisha
Für mich würde eine Dreierbeziehung zwischen gleichgeschlechtlichen Partner:innen unter Slash fallen. Die Definition von Mix sagt ja, dass unterschiedliche Pairingtypen vorhanden sein müssen. Das ist imo in dem Fall nicht gegeben.
So seh ich das auch. Polyamorie und Monogamie sind Beziehungsformen und haben ja nichts mit sexuellen Orientierungen (hetero, homo, bi, pansexuell etc.) zu tun.
Eine Person mit dem Eintrag „divers“ hat ein Geschlecht, das sie vom männlichen oder weiblichen unterscheidet.
Sprich ich würde hier Hermaphroditen, Futas und trans Menschen einordnen.
~ Ezio Auditore da Firenze
Severin Sesachar
Unter "divers" vrstehe ich Zwitterwesen. Weder zu 100% männlich noch weiblich. So lautet auch die Google-Erklärung:Eine Person mit dem Eintrag „divers“ hat ein Geschlecht, das sie vom männlichen oder weiblichen unterscheidet.
Sprich ich würde hier Hermaphroditen, Futas und trans Menschen einordnen.
Da steht aber doch nur, dass es nicht männlich oder weiblich ist. "Beides gleichzeitig" fällt imo zwar darunter, aber genderfluid beispielsweise auch. Bei trans wäre ich mir nicht sicher. Diejenigen würde ich zumeist schon als einem Geschlecht zugehörig einordnen, wenngleich eben nicht dem, dabei der Geburt festgelegt wurde. Kann aber natürlich trotzdem der Fall sein, wenn derjenige stattdessen genderfluid ist.
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Danke euch beiden für euren Input. Ich denke, ich werde es in Zukunft erst mal weiter bei Slash belassen und den Hinweis auf Polyamory in die KB packen.
@ Maginisha & butterfly-dimensions:
Es ging um den Pairingtypen Div(ers), nicht Mix(ed).
@ Severin Sesachar:
Es ging um den Pairingtypen "Divers" bei FF.de, nicht um die offizielle Definition für den Geschlechtseintrag divers im Personalausweis.
Das sind zwei grundlegend verschiedene Dinge. Und was unter Divers bei FF.de fällt, DAS ist halt nicht klar.
Trans Menschen sind außerdem keine Zwitter. Die würde ich darum eher bei Het oder Slash verordnen, je nachdem, was für eine Geschlechtsidentität sie denn nun haben.
(J. M. Barrie)
"Instead of nasty, dirty fanfiction, I learned everything I need to know about relationships from pure and good Classical Literature. Thus, my first spouse is locked in the attic while I romantically pursue one of my employees."
(@softoctober2)
Morwen Eledhwen
@ Maginisha & butterfly-dimensions:
Es ging um den Pairingtypen Div(ers), nicht Mix(ed).
Ach ich doof. Bin wohl mit der Diskussion davor durcheinander gekommen. 😅
Ich stimme trotzdem auch dafür, es bei Slash zu lassen aus den gleichen Gründen, nur dass eben niemand mit dem Geschlecht "divers" daran beteiligt ist. B-Ds Begründung stimmt daher trotzdem.
Und in die KB packen ist auch ne gute Idee. Aus Erfahrung würde ich sagen, am besten sehr eindeutig mit (MxMxM) oder so. Beschreibungen scheinen da manchmal nicht auszureichen.
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Morwen Eledhwen
@ Severin Sesachar:
Es ging um den Pairingtypen "Divers" bei FF.de, nicht um die offizielle Definition für den Geschlechtseintrag divers im Personalausweis.
Das sind zwei grundlegend verschiedene Dinge. Und was unter Divers bei FF.de fällt, DAS ist halt nicht klar.
Finde ich schon - hier der offizielle Blogeintrag zum Thema.
~ Ezio Auditore da Firenze
Morwen Eledhwen
@ Maginisha & butterfly-dimensions:
Es ging um den Pairingtypen Div(ers), nicht Mix(ed).
Ja klar; aber warum dachtest du denn, Div wäre möglicherweise geeignet (anstatt Slash) wenn es um eine Polybeziehung geht? Vielleicht hab ich ein Brett vorm Kopf aber verstehe nicht, warum die Konstellation mit den 3 Männern in deiner Story nicht einfach als "Slash" zählen sollte... 🤔 In der Definition für Div steht ja, "Dabei geht es primär um romantische Beziehungen, die weder hetero- noch homosexueller Natur sind." Eine Poly-Dreierbeziehung mit drei Männern ist für mich "homosexueller Natur" 😊
Unabhängig davon: Heterosexuelle Beziehungen in denen trans Charaktere vorkommen, würde ich nie als Div einordnen - Transfrauen sind Frauen und Transmänner sind Männer. Wenn eine Transfrau mit einem Mann zusammen ist, ist das ein hetero-Pairing.
Severin Sesachar
Finde ich schon - hier der offizielle Blogeintrag zum Thema.
Die Definition ist mir bekannt, trotzdem hätte ich konkrete Beispiele besser gefunden. Maginisha hat ja oben schon ein paar genannt, bei denen es glaube ich nicht sofort für jeden offensichtlich ist (z. B. wie man trans oder genderfluide Personen einordnet).
butterfly-dimensions
Ja klar; aber warum dachtest du denn, Div wäre möglicherweise geeignet (anstatt Slash) wenn es um eine Polybeziehung geht? Vielleicht hab ich ein Brett vorm Kopf aber verstehe nicht, warum die Konstellation mit den 3 Männern in deiner Story nicht einfach als "Slash" zählen sollte... 🤔 In der Definition für Div steht ja, "Dabei geht es primär um romantische Beziehungen, die weder hetero- noch homosexueller Natur sind." Eine Poly-Dreierbeziehung mit drei Männern ist für mich "homosexueller Natur" 😊
Ich verstehe, was du meinst, und stimme dem auch grundsätzlich zu. Bei gleichgeschlechtlichen Polybeziehungen fällt die Klassifizierung auch etwas leichter.
Anders sieht es für mich bei gemischtgeschlechtlichen Polybeziehungen aus.
Nehmen wir z. B. eine Dreierbeziehung, die aus einem Mann und zwei Frauen besteht, die alle drei untereinander romantisch involviert sind.
Zählt man das jetzt als eine Beziehung (dann wäre es hetero, weil Mann/Männer und Frau(en) involviert sind) oder als drei (Mann & Frau 1, Mann & Frau 2, Frau 1 & Frau 2 = in dem Fall wäre es also Mix)?
Von der Überlegung ausgehend habe ich mich halt gefragt, ob man Polybeziehungen aus dem Grund vielleicht nicht generell anders labeln sollte, also in dem Fall halt als Divers als weitere Möglichkeit.
Ich finde, AO3 hat die Problematik etwas besser gelöst. Da gibt es das Label "Mix" nicht, stattdessen heißt es dort "Multi", und die Definition dafür ist:
more than one kind of relationship, or a relationship with multiple partners
Damit hat man dann beides abgedeckt und kann durch zusätzliche Tags noch spezifizieren, welcher Fall hier nun konkret vorliegt.
(J. M. Barrie)
"Instead of nasty, dirty fanfiction, I learned everything I need to know about relationships from pure and good Classical Literature. Thus, my first spouse is locked in the attic while I romantically pursue one of my employees."
(@softoctober2)
Morwen Eledhwen
Severin Sesachar
Finde ich schon - hier der offizielle Blogeintrag zum Thema.Die Definition ist mir bekannt, trotzdem hätte ich konkrete Beispiele besser gefunden. Maginisha hat ja oben schon ein paar genannt, bei denen es glaube ich nicht sofort für jeden offensichtlich ist (z. B. wie man trans oder genderfluide Personen einordnet).
Ich glaube, bei trans kommt es auch ein bisschen darauf an, wie die Person sich selber sieht. Ich habe mich ja mit dem Thema beschäftigt und während ich ja die Lesart bevorzuge, dass die Person ein bestimmtes Geschlicht ist, obwohl gegebenenfalls die körperliche Erscheinung dem unter Umständen (noch) zu widersprechen scheint, gibt es anscheinend auch Transpersonen, die sich selbst als ein Geschlecht ansehen und ihr Transsein damit übersetzen, dass sie das andere Geschlecht werden wollen. (Jedenfalls habe ich das so verstanden. Falls ich mich irre, darf man mich gerne verbessern.) Bei so jemandem wäre ich mir dann nicht sicher, welche Selbstbezeichnung er vorziehen würde, wobei es hier ja auch um erfundene Personen geht und es insofern ja auch in der Hoheit des Autors liegt, wie er seine Figur aufzieht. Das wäre wohl eine Fall-zu-Fall-Entscheidung und der geneigte Leser müsste sich dann wohl um einen Blick in die KB bemühen, um Näheres zu erfahren.
butterfly-dimensions
Ja klar; aber warum dachtest du denn, Div wäre möglicherweise geeignet (anstatt Slash) wenn es um eine Polybeziehung geht? Vielleicht hab ich ein Brett vorm Kopf aber verstehe nicht, warum die Konstellation mit den 3 Männern in deiner Story nicht einfach als "Slash" zählen sollte... 🤔 In der Definition für Div steht ja, "Dabei geht es primär um romantische Beziehungen, die weder hetero- noch homosexueller Natur sind." Eine Poly-Dreierbeziehung mit drei Männern ist für mich "homosexueller Natur" 😊
Ich verstehe, was du meinst, und stimme dem auch grundsätzlich zu. Bei gleichgeschlechtlichen Polybeziehungen fällt die Klassifizierung auch etwas leichter.
Anders sieht es für mich bei gemischtgeschlechtlichen Polybeziehungen aus.
Nehmen wir z. B. eine Dreierbeziehung, die aus einem Mann und zwei Frauen besteht, die alle drei untereinander romantisch involviert sind.
Zählt man das jetzt als eine Beziehung (dann wäre es hetero, weil Mann/Männer und Frau(en) involviert sind) oder als drei (Mann & Frau 1, Mann & Frau 2, Frau 1 & Frau 2 = in dem Fall wäre es also Mix)?
Von der Überlegung ausgehend habe ich mich halt gefragt, ob man Polybeziehungen aus dem Grund vielleicht nicht generell anders labeln sollte, also in dem Fall halt als Divers als weitere Möglichkeit.
Ich finde, AO3 hat die Problematik etwas besser gelöst. Da gibt es das Label "Mix" nicht, stattdessen heißt es dort "Multi", und die Definition dafür ist:more than one kind of relationship, or a relationship with multiple partners
Damit hat man dann beides abgedeckt und kann durch zusätzliche Tags noch spezifizieren, welcher Fall hier nun konkret vorliegt.
Ich denke, das kommt darauf an, ob die beiden Frauen tatsächlich auch eine Liebesbeziehung zueinander haben, oder ob beispielsweise nur der Mann mit verschiedenen Frauen (und diese eventuell noch mit einem weiteren männlichen Partner) verbandelt sind. Ist ersteres der Fall, wäre es "mix", ansonsten trotz der Mehrfach-Konstellation "hetero".
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Maginisha
Ich glaube, bei trans kommt es auch ein bisschen darauf an, wie die Person sich selber sieht.
Da hast du natürlich Recht und ich gebe zu, dass ich das etwas ungünstig formuliert habe.
Trans Personen können sich natürlich auch außerhalb des binären Systems bewegen, dann wäre die Einordnung abhängig davon, wo man den Charakter als Autor halt am ehesten sieht.
Ich würde Beziehungen von/mit trans Figuren (egal, welche Geschlechtsidentität sie haben) nur halt nicht grundsätzlich bei Divers reinsetzen, nur weil die Charaktere trans sind, das wollte ich damit ausdrücken. :)
Und was die Polyfrage betrifft, muss es wohl wirklich je nach Einzelfall entschieden werden. (Wobei "Multi" als Zusatzangabe halt schon praktisch wäre. Muss dann halt alles in die Kurzbeschreibung...)
(J. M. Barrie)
"Instead of nasty, dirty fanfiction, I learned everything I need to know about relationships from pure and good Classical Literature. Thus, my first spouse is locked in the attic while I romantically pursue one of my employees."
(@softoctober2)