als ich Single war, schrieb ich für gewöhnlich abends nach der Arbeit. Als unser Sohn das Licht der Welt erblickte, war es mit dem Schreiben erstmal vorbei, denn die ersten Jahre prägte mich der Schlafmangel. Da konnte ich nicht einmal geradeaus denken, geschweige denn um die Ecke. ;-) Erst, nachdem die Eingewöhnung endlich geklappt hatte, war es für mich wieder möglich, zu schreiben.
In den ersten Monaten nach meiner Rückkehr in die Arbeitswelt in Teilzeit konnte ich den Roman endlich beenden. Zum Schreiben nutzte ich den Mittagsschlaf unseres Sohns und meinen freien Tag.
Nun will sich unser Sohn allmählich vom Mittagsschlaf verabschieden, was mich in eine schwierige Situation bringt. Denn in dieser ruhigen Stunde (oder in den 1,5 Stunden) schaffte ich es bisher, den stressigen Arbeitsalltag hinter mir zu lassen und mich auf das Schreiben zu konzentrieren.
Abends bin ich oft zu platt, um etwas Sinnvolles zu tippen. Mehr als eine Seite täglich würde kaum gehen. Am Wochenende 15 bis 20 Seiten zu schreiben, schaffe ich nicht.
Um mich ein wenig inspirieren zu lassen, wollte ich mal Mamas und Papas von Kleinkindern fragen, wann ihr schreibt und wie viele Seiten ihr schafft.
Also bei mir war es damals ähnlich. Einen Tag vor der Geburt unseres ersten Kindes habe ich noch meine FF beendet, danach war erst einmal für sechs Jahre Sendepause. Danach fing ich an, vor allem am Wochenende zu schreiben, wenn mein Mann auf die Kinder aufpasste. Das ist bis heute noch so, inzwischen erweitert um die Zeit, in der die sich selbst beschäftigen, noch in Betreuung sind und ebenfalls einen freien Arbeitsvormittag, der aber natürlich gerne mal durch Krankheit, Ferien und und und gestrichen wird. Im Endeffekt hilft dann nur, sich mit dem verringerten Zeitrahmen zu arrangieren. Manchmal habe ich, wenn ich dringend schreiben "musste", meinen Wecker sehr früh gestellt, um noch vor der Arbeit zu schreiben. Geht natürlich nicht, wenn man erst spät ins Bett kommt oder gar in der Nacht fünfmal geweckt wurde. Ansonsten Urlaub, Betreuungszeiten durch andere und so weiter ausnutzen, wo es geht. Und sich nicht grämen, wenn es mal nicht passt. Das führt nur zu Frust. Es steht ja niemand mit der geladenen Pistole hinter dir und drängt auf einen Abgabetermin. Und es wird später wieder anders werden. Wie eigentlich immer mit Kindern. ^^
Home is where your story begins.
Hi,
ich habe erst angefangen, meine Geschichten aufzuschreiben, als mein Sohn etwa fünf war. Jetzt ist er zehn und braucht mich natürlich nicht mehr ganz so, beziehungsweise, ich muss nicht mehr ständig ein Auge auf ihn haben. Was allerdings nicht heißt, dass ich dadurch unbedingt mehr Zeit zum Schreiben hätte. Mamataxis zu Hobbis oder Freunden, Üben für Klassenarbeiten, Hausaufgaben etc., etc...
Ich bin (glücklicherweise) ein Nachtmensch, während mein Mann meistens schon früh zu Bett geht. Meistens ist meine „Schreibzeit“ dann zwischen 22 und 23 Uhr. Natürlich schafft man innerhalb einer Stunde nicht viel, und manchmal ist es tatsächlich nur eine halbe oder eine ganz Seite, aber es funktioniert. Frei nach dem Motto: Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.
Darüber hinaus habe ich den Samstag- und Sonntagmorgen als meine Me-Time eingefordert, wo ich dann ebenfalls an meinen Geschichten arbeite.
Ansonsten zwacke ich mir halt immer wieder irgendwo etwas ab. Wenn Sohnemann zum Beispiel Training hat und sich für mich das Heimfahren nicht lohnt, such ich mir halt irgendwo ein Plätzchen für mich und mein Netbook (zur Not auch mit Decke und Wärmflasche im Auto ^^).
Es ist sicherlich nicht leicht, und du wirst mit Kindern dich immer wieder neu sortieren müssen, aber es funktioniert. Meine letzte Story hat es auf etwa 400 Seiten gebracht, auch wenn ich ein Jahr dafür gebraucht habe, sie in die Rohfassung zu bringen.
Nimm einfach das, was möglich ist, Kinder sind und ja nur für eine kurze Zeit geliehen und nur allzu schnell sind Eltern dann peinlich und nur noch als Servicepersonal zu gebrauchen.
Spätestens dann gehört unsere Zeit wieder uns. ;-)
LG
Jodis
Don Quichotte de la Mancha
"Klugscheißen, der Weg zur dunklen Seite der Macht er ist."
frei nach Yoda
Maginisha
..., danach war erst einmal für sechs Jahre Sendepause. Danach fing ich an, vor allem am Wochenende zu schreiben, wenn mein Mann auf die Kinder aufpasste.
Da hast du aber gut durchgehalten! Ich habe ja gut zwei Jahre, oder etwas mehr Pause gemacht und festgestellt, wie sehr mir das Schreiben gefehlt hat. Seit ich wieder schreibe, bin ich ausgeglichener.
"Es steht ja niemand mit der geladenen Pistole hinter dir und drängt auf einen Abgabetermin. Und es wird später wieder anders werden. Wie eigentlich immer mit Kindern. ^^"
Da hast du natürlich Recht. Aber mir fällt es unglaublich schwer, eine Geschichte auf mehrere Monate zu strecken. Früher war ich es gewohnt, einen Roman in maximal 4 Monaten zu beenden. Nun habe ich für ein Manuskript, wofür ich im Vorfeld recherchiert hatte, und das insgesamt eher von der Thematik weniger anspruchsvoll war, rund 5 Monate mit einigen Wochen Pause gebraucht.
Vom Druck, ein Manuskript innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens fertigzustellen, muss ich mich wohl oder übel befreien, sonst führt das langfristig nur zu Frust. Denn die Lebensumstände lassen ein Sabbatical nun mal nicht zu, und dass ich eine große Summe gewinne und mich fortan nur auf die Familie und das Schreiben konzentriere, ist eher unwahrscheinlich. :-)
Jodis
Ich bin (glücklicherweise) ein Nachtmensch, während mein Mann meistens schon früh zu Bett geht. Meistens ist meine „Schreibzeit“ dann zwischen 22 und 23 Uhr. Natürlich schafft man innerhalb einer Stunde nicht viel, und manchmal ist es tatsächlich nur eine halbe oder eine ganz Seite, aber es funktioniert. Frei nach dem Motto: Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.
...Es ist sicherlich nicht leicht, und du wirst mit Kindern dich immer wieder neu sortieren müssen, aber es funktioniert. Meine letzte Story hat es auf etwa 400 Seiten gebracht, auch wenn ich ein Jahr dafür gebraucht habe, sie in die Rohfassung zu bringen.
Wow, Hut ab, dass du abends noch schreiben kannst! 👍 Ich denke auch: Wer will, der findet Wege. Dann sind es eben nicht x-viele Seiten pro Tag, sondern eine halbe oder eine. Allerdings fällt es mir im Moment schwer, mich damit abzufinden, dass ich u. U. viele Monate an einem einzigen Manuskript sitzen werde, wenn ich mein nächstes, geplantes Manuskript schreibe. Es verlangt doch viel von mir ab - Recherche, komplette Überarbeitung des Plots, Neuaufstellung der Figuren etc. Ich weiß nicht, wie sehr sich mein Stil im Laufe der Zeit ändern, und ob man es der Geschichte anmerken wird ... und ob ich überhaupt so lange durchhalten kann, ohne die Lust an der Geschichte zu verlieren.
Hm, wenn ich so darüber nachdenke, dann sollte meine Sci-Fi-Idee doch noch ein paar Järchen reifen, ehe ich sie in Angriff nehme.