Eigentlich eine ganz nette Idee, eine Art Tagebuch, dass aber öffentlich ist und sich somit an Leser richtet.
ABER die Autorin hat es imo mit der Authenzität ZU ernst genommen, sprich - sie schreibt in Chatsprache.
Das finde ich zum Lesen unerträglich. Besonders die Abkürzungen wie "jmand", "u, "nat", etc.
Und natürlich ist der Stil generell noch viel umgangssprachlicher als 80% der User hier im Forum schreiben.
Wie gesagt, die Idee ist ansich ja ganz nett, aber wieso geht die Autorin nicht einfach davon aus, dass ihre Figur wert darauf legt, sich gut lesbar auszudrücken, auch wenn sie nur für ihre Freunde schreibt. *seufz*
Außerdem mag ich es nicht, wenn Autoren so extrem jugendlich und pseudo-cool schreiben. Zielgruppe hin oder her...
And don't embrace the past.
This life's too good to last,
And I'm too young to care.
(Muse / Blackout)
Wir haben am Freitag neue Leseexemplare bekommen und da war eine Leseprobe für ein Jugendbuch dabei, dass in "blog-form" geschrieben ist.
Eigentlich eine ganz nette Idee, eine Art Tagebuch, dass aber öffentlich ist und sich somit an Leser richtet.
ABER die Autorin hat es imo mit der Authenzität ZU ernst genommen, sprich - sie schreibt in Chatsprache.
Das finde ich zum Lesen unerträglich. Besonders die Abkürzungen wie "jmand", "u, "nat", etc.
Und natürlich ist der Stil generell noch viel umgangssprachlicher als 80% der User hier im Forum schreiben.
Wie gesagt, die Idee ist ansich ja ganz nett, aber wieso geht die Autorin nicht einfach davon aus, dass ihre Figur wert darauf legt, sich gut lesbar auszudrücken, auch wenn sie nur für ihre Freunde schreibt. *seufz*
Außerdem mag ich es nicht, wenn Autoren so extrem jugendlich und pseudo-cool schreiben. Zielgruppe hin oder her...
Oh ja. Da kann ich dir nur eindeutig zustimmen. Wenn ein Autor künstlich versucht "cool" zu schreiben geht das meistens nach Hinten los. Was dann leider oft rauskommt ist - wie man in der Internetsprache sagen würde - ein Fail.
-Zack Fair
Schlechter Stil ist für mich vorrangig, wenn der "Autor" es nicht schafft, auch nur einen Satz korrekt zu formulieren, ohne, dass er vor logischen oder Rechtschreib- und Grammatikfehlern nur so strotzt! Da rollen sich mir echt die Fußnägel hoch, brrr.
Dann natürlich das bereits erwähnte Phänomen der Links, welche einfach mal so in den Text eingeworfen werden und vor dem meist dumpf in Klammern steht: "So sieht übrigens .... aus." Und, Überraschung, es ist natürlich irgendein Hochglanzfoto von einem berühmten Teenager-Promi, den man aus "Hannah Montana" oder Ähnlichem kennt 😒
Auch zähle ich zu schlechtem Stil, wenn man es nicht gebacken bekommt, eine Kurzbeschreibung zu verfassen. Es ist echt grausam zu sehen, dass dort oft nur gekliert oder irgendwas lustlos hingekritzelt wurde, das kaum Aussagekraft hat. Und dann immer diese dämliche Entschuldigung, dass man einfach keine Kurzbeschreibung könne, die FF aber dennoch gut sei und man doch reinschauen und sich ein eigenes Bild machen solle. Ja, genau o.Ô
Noch etwas, dass ich nicht mag, sind Titel, die mehr als 10 Wörter enthalten, zum Teil Englisch und dann doch wieder Deutsch sind und Symbole wie Herzchen oder Sternchen enthalten. Ähm, Kindergarten?
Und - ungeschlagen - die zahllose falsche Zeichensetzung oder Kennzeichnung von wörtlicher Rede und Gedanken. Unglaublich, was hier alles kursiert. Von "" über // bis hin zu ** gibt es scheinbar alles. Und meist dann alles auf einmal, weil jeder Charakter ja was eigenes braucht. Ich muss dann jedes Mal aufs Neue nachschauen, was noch mal zu wem gehörte ... Nervt!
Ach ja! Und dieses dämliche "... Sicht" oder "Flashback/Flashback Ende". Kann man nicht wenigstens versuchen, es so zu umschreiben und vll mit Kursiv zu formatieren, dass der Leser auch so erkennt, wer nun jetzt dran ist oder wann nun ein Flashback kommt und aufhört. Ich kann es und bisher hat sich niemand beschwert ...
Überhaupt zeugt es mich von schlechtem Stil, wenn ein "Autor" ständig in den Perspektiven springt. Das vermittelt mir den Eindruck, dass er sich in fiktive Charaktere wenig bis gar nicht hinein versetzen kann und kaum Wert auf deren Entwicklung legt.
Auch schrecklich: Keine Absätze und nur Blocktext. Ehrlich, da kriegt man Kopfschmerzen bei und verrutscht zudem dauernd in den Zeilen.
Leute: Die Enter-Taste ist nicht unweit der anderen Tasten und Wort besitzt mittlerweile ganz tolle Textkörper, die den Zeilenabstand automatisch größer halten -.-
Soviel dazu :D
und glücklicherweise wieder verschwunden ist(soweit ich es bemerke),
ist das Sch''' Verlinken.
Eine Zeitlang war es echt übel, vorallem mit polyvore und so, nach dem Motto klickt drauf, ich hab' keinen Bock, dass zu beschreiben...
Ts.
Gott sei dank ist das vorbei.
Vor den genannen Satzzeichenrudeln nehme ich auch Reißaus. Ruf- und Fragezeichen reichen schließlich in einmaliger Ausfertigung. Wobei im Gegenzug natürlich genauso wenig auf das Setzen von Beistrichen verzichtet werden sollte.
Und mit zu langen Schachtelsätzen kann ich wenig anfangen. Aus einem Satz, der über fünf Zeilen geht, kann man mit ein bisschen umstellen meistens recht einfach zwei machen.
** www.duden.de **
Was soll das denn? Ich meine kursiv, natürlich, zur Hervorhebung, aber auch nicht zu viel und meines Erachtens haben bold und unterstrichen gar nichts in Fics zu suchen. Gedanken in * finde ich schrecklich, ebenso wie die schon von anderen genanten "Flashbacks", die am besten noch mit *°^~+-+~^°* gekennzeichnet sind.
Mehr als ein Ausrufe- oder Fragezeichen geht auch nicht. Wenn der Autor es ausdrucksstark möchte, sollte er sich anders ausdrücken oder meinetwegen auch groß/kursiv schreiben, aber nicht ! und ? als Verdeutlichung benutzen.
Kommentare IN der Fic selber sind natürlich auch ein absolutes No-Go.
Zu viel Bold, kursiv und vor allem Unterstrichenes.
Was soll das denn? Ich meine kursiv, natürlich, zur Hervorhebung, aber auch nicht zu viel und meines Erachtens haben bold und unterstrichen gar nichts in Fics zu suchen. Gedanken in * finde ich schrecklich, ebenso wie die schon von anderen genanten "Flashbacks", die am besten noch mit *°^~+-+~^°* gekennzeichnet sind.
Mehr als ein Ausrufe- oder Fragezeichen geht auch nicht. Wenn der Autor es ausdrucksstark möchte, sollte er sich anders ausdrücken oder meinetwegen auch groß/kursiv schreiben, aber nicht ! und ? als Verdeutlichung benutzen.
Kommentare IN der Fic selber sind natürlich auch ein absolutes No-Go.
Ich finde du hast so recht. Am schlimmsten ist aber doch alles zusammen: bold, unterstrichen, kursiv und ein ganzes Rudel Ausrufezeichen dahinter. Hab ich schon gesehen.
Ich habe versucht, in meinem Beitrag den Begriff "heteronormative Kackscheiße" unterzubringen, aber es hat mir nicht gelingen wollen...
Was ich allem voran übel finde ist, wenn der Autor ein Attribut statt den Namen benutzt. Zum Schluss hat man zwar nur zwei Leute im Dialog, aber vor lauter Braunhaarigen und Grünäugigen und Anzugträgern und Sportlern hat man als Leser letztendlich das Gefühl, man wohnt einer Versammlung von irgendwelchen Leuten bei, die eigentlich keine Rolle spielen.
Personen sollten immer beim Namen genannt werden. Bis auf zwei Ausnahmen:
- wenn der Name unbekannt ist
- wenn in einer spezifischen Situation die Funktion der Person wichtiger ist, als ihr Name
Adjektive sollten mMn auch sparsam eingesetzt werden. Zu viel davon und sie erzielen nicht mehr die Wirkung, die sie eigentlich haben sollten. Das gleiche gilt für Beschreibungen. In beiden Fällen ist es eine Sache von Erfahrung zu differenzieren, was wichtig ist und was nicht.
Was mich noch sehr in literarischen Texten stört sind Schimpfworte. In Dialogen sind sie okay, aber nicht wenn die Dialoge fast nur noch daraus bestehen. In Gedanken möchte ich Schimpfwörter auch nur sparsam sehen. Bei beidem mache ich jedoch Eingeständnisse, wenn es dem Sprachmuster des Charakters entspricht. Es kann aber gut sein, dass ich die Geschichte aufgrunddessen abbreche.
Just because you can't imagine something doesn't mean it is not real.
"Any intelligent fool can make things bigger, more complex and more violent. It takes a touch of genius, and a lot of courage, to move in the opposite direction."
Albert Einstein
Spontan fallen mir vor allem zwei Dinge ein, die mir in letzter Zeit vermehrt in FFs ausgefallen sind.
Einmal die Unfähigkeit, sich auf eine (grammatikalische) Zeit einzulassen. Präsens und Präteritum werden wild durcheinander gemischt, was selbst bei eigentlich spannenden Geschichten sehr ablenken kann (das passiert bei englischen FFs übrigens auch öfters). Im Sinne von:
"Hallo", sagte er. Ich gehe langsam auf ihn zu. "Wie geht's?", fragte ich ihn.
Bei sowas läuft es mir wirklich eiskalt den Rücken runter, was vielleicht nicht fair ist, weil ich weiß, dass Grammatik nicht für jede/n gleich einfach ist, aber die Zeit innerhalb einer Szene muss einfach durchgängig dieselbe sein. Das ist ja auch in ausnahmslos jedem Buch so :/
Zweitens: Über [y/n] lässt sich streiten (mein Ding ist es nicht), aber was immer wieder seltsam ist, ist wenn Autor/innen nicht verstanden haben, dass es für "your name" steht - eine [y/n]-Geschichte bezieht die Leserin/den Leser mit ein und muss dementsprechend in der 2. Person geschrieben sein.
Was ich allem voran übel finde ist, wenn der Autor ein Attribut statt den Namen benutzt. Zum Schluss hat man zwar nur zwei Leute im Dialog, aber vor lauter Braunhaarigen und Grünäugigen und Anzugträgern und Sportlern hat man als Leser letztendlich das Gefühl, man wohnt einer Versammlung von irgendwelchen Leuten bei, die eigentlich keine Rolle spielen.
Personen sollten immer beim Namen genannt werden. Bis auf zwei Ausnahmen:
- wenn der Name unbekannt ist
- wenn in einer spezifischen Situation die Funktion der Person wichtiger ist, als ihr Name
Sowas nervt mich auch. "Der Blonde" als Supersynonym für Draco Malfoy (jedes Mal wenn die Autorin/der Autor keine Lust hat, seinen Namen wieder zu erwähnen) hält sich ja seit den 00er Jahren hartnäckig :D
Mir ist letztens aufgefallen, dass ich in einem Kapitel von 8000+ Wörtern den Namen eines Charakters kein einziges Mal geschrieben habe, immer nur "er". Da er die ganze Zeit über die einzige Person in Gegenwart der Ich-Erzählerin ist, ist klar, wer gemeint ist, aber jetzt im Nachhinein kommt es mir trotzdem seltsam vor, muss das dringend bearbeiten. Ich bin nicht sicher, warum mir das beim Schreiben nicht auffiel.
Eine handzahme und pflegeleichte NamYensa wäre total OOC.
butterfly-dimensions
Zweitens: Über [y/n] lässt sich streiten (mein Ding ist es nicht), aber was immer wieder seltsam ist, ist wenn Autor/innen nicht verstanden haben, dass es für "your name" steht - eine [y/n]-Geschichte bezieht die Leserin/den Leser mit ein und muss dementsprechend in der 2. Person geschrieben sein
Das muss es tatsächlich nicht. Ich habe schon viele Verlagsangebote(!) gesehen, in denen die Geschichte aus der Sicht des personellen Erzählers geschildert wurde, man aber für [y/n] einen Wunschnamen einsetzen konnte (und natürlich auch Augenfarbe, Haarfarbe und der ganze Schnickschnack).
Severin Sesachar
butterfly-dimensions
Zweitens: Über [y/n] lässt sich streiten (mein Ding ist es nicht), aber was immer wieder seltsam ist, ist wenn Autor/innen nicht verstanden haben, dass es für "your name" steht - eine [y/n]-Geschichte bezieht die Leserin/den Leser mit ein und muss dementsprechend in der 2. Person geschrieben sein
Das muss es tatsächlich nicht. Ich habe schon viele Verlagsangebote(!) gesehen, in denen die Geschichte aus der Sicht des personellen Erzählers geschildert wurde, man aber für [y/n] einen Wunschnamen einsetzen konnte (und natürlich auch Augenfarbe, Haarfarbe und der ganze Schnickschnack).
Ich spreche von diesen reader-inserts, also der klassischen Art, y/n zu nutzen; wie es eben in Fanfiction geschieht. Hauptsächlich in romance/smut.
Da fallen mir auch gleich ein paar Sachen zu ein:
- schlechte Grammatik (Ja, mag einigen nicht leichtfallen, aber wenn der Text nicht mehr verständlich ist, ist es einfach schlecht geschrieben. Und man kann sich an verschiedenen Stellen Hilfe für Probleme und Unstimmigkeiten suchen, gibt genügend Internetseiten für sowas. Wenn ich nicht weiter weiß, gucke ich auch nach.)
- oberflächliche Abhandlung des Geschehens, sodass überhaupt keine Atmosphäre entsteht oder man kein Gefühl für die Figuren bekommt
- dann das Gegenteil davon: Unnötige Fokussierung auf völlig uninteressante Details (ich hatte mal einen gedruckten und verlegten Roman in der Hand, in dem über eine halbe Seite lang ein Hygienebeutel in einer Damentoilette beschrieben wurde - wtf, dude? Wen interessiert's?)
- ständig wechselnde Perspektiven mitten im Text, sodass man den Überblick darüber verliert, aus wessen Perspektive gerade überhaupt erzählt wird
- wenn das Worldbuilding und/oder der Plot inkohärent sind und nichts auch nur im Ansatz irgendeiner Logik oder einer bestimmten Reihenfolge folgt - das merkt man dann auch am Schreibstil, weil sich die Person offenbar nicht genügend Gedanken über die eigene Story gemacht hat - das zeigt entweder Ungeduld, weil man schnell zum Punkt kommen möchte "und diese eine Szene schreiben will, die man schon die ganze Zeit im Kopf hatte" oder Desinteresse am eigenen Projekt --> Nein, natürlich muss nicht jede fixe Idee zu einem durchdachten Roman ausgearbeitet werden, aber man erkennt lieblose Geschichten auf den ersten Blick, finde ich. Die habe ich bisher allerdings sehr, sehr selten gesehen und weggeklickt. Bei den meisten Sachen erkennt man immer die Mühe, die reingesteckt wurde.
Unter schlechtem Stil empfinde ich ...
- sich wiederholende Floskeln und Redewendungen, die abgedroschen sind und im inflationären Gebrauch diletantisch wirken
- innere Monologe, die noch mal durchkauen, was Dialoge und Handlungsbeschreibungen längst erörtert haben (das "wir wiederholen alles drölfzigmal, weil wir davon ausgehen, dass der Leser doof ist"-Prinzip)
- dieselbe Szene aus zwei Perspektiven schildern, bei FFs bevorzugt Intimszenen (die werden davon weder romantischer noch weniger cringy)
- schwurbelige Inquits, wobei sie am grausamsten sind, wenn sie einen Dialog einfach mittig unterbrechen ("...", gab Hannelore zu verstehen, während sie die Butter aus dem Kühlschrank nahm und damit vierundzwanzig Schulbrote schmierte, während sie zu sprechen fortfuhr "..." 😣)
- körperbetontes Schreiben (die ständig wiederkerhende Schilderung, wie muskelbepackt X oder wie knackpoig Y ist, hat nur in Pornos eine Berechtigung - es wirkt einfach furchtbar triebgesteuert-oberflächlich und hat absolut nichts mit Figurencharakterisierung zu tun)
- lange Rückblicke im Blocksatz-Tell (mit viel "hatte", "war gewesen" und all dem anderen Schnickschnack)
- unnatürliche Dialoge, die kein Mensch im realen Leben so sprechen würde
- krampfhaftes und unelegantes Vermeiden von Figurennamen (die bereits oft erwähnte "Schwarzhaariger-Grünäugiger-Ältere"-Seuche)
- falscher Wortgebrauch (korrekt geschriebenes Wort, das in seiner Bedeutung aber absolut unpassend ist und offenbar nur eingestreut wurde, weil es "klug" klingt)
Das größte Problem stellen für mich Werke dar, die vor Rechtschreibfehlern überlaufen. Natürlich verstehe ich, dass nicht jeder diesem Thema viel Aufmerksamkeit schenken will – immerhin soll der Betaleser-Bereich ja auch noch seine Existenzberechtigung haben – aber ein grobes Überfliegen der Texte sollte schon drin sein, finde ich.
Wortwiederholungen können zwar ein schönes Stilmittel sein, allerdings gehen sie einem ebenfalls schnell auf den Wecker, wenn es zu viele davon gibt.
Was mich außerdem aufregt, ist die falsche Verwendung von "das Gleiche" und "dasselbe", sowie von "anscheinend" und "scheinbar". Selbstverständlich darf auch der Klassiker nicht fehlen: "Etwas macht Sinn".
Was ich bis heute nicht verstehe, ist die Verwendung von Apostrophen in völlig falschen Szenarien. Im Deutschen wird die Besitzanzeige ohne Apostroph gebildet, warum es manche Menschen aus dem Englischen übernehmen, erschließt sich mir nicht. Noch schlimmer ist es allerdings, wenn jemand ein Apostroph benutzt, um die Mehrzahl eines Wortes zu bilden. Das gehört weder ins Deutsche, noch ins Englische.
Das letzte Problem, das inzwischen zum Streit-Thema geworden ist, ist das Gendern in jeglichen Texten. Selbst ich als Frau muss sagen, dass es schlichtweg affig aussieht, die Sprache nicht bereichert und keinerlei Sinn erfüllt.
Das ist alles, das mir spontan einfällt. Sicher gibt es noch weitere Dinge, aber über diese kann ich sicherlich einfacher hinweg sehen als über die hier erwähnten Übeltäter.
Ich glaube, du hast den Thread missverstanden. Es geht nicht um Dinge, die einen stören, dafür gibt es hier oder hier einen Thread. Es geht um das, was man für schlechten Stil hält.
Wie ich schon sagte ist Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung kein “Stil”. Das sind feste Regeln, denen man sich als Autor zu beugen hat. Nicht umgekehrt. Das gleiche gilt für den korrekten Einsatz von Worten.
Stil hat mit Wortwahl und bewusstem Satzbau zu tun. Ebenso, wie Charaktere eingebaut und dargestellt werden. King hat es z.B. in seinem Stil, dass er viele seiner Charaktere ausführlich vorstellt, nur um sie kurz darauf zu töten.
Just because you can't imagine something doesn't mean it is not real.
"Any intelligent fool can make things bigger, more complex and more violent. It takes a touch of genius, and a lot of courage, to move in the opposite direction."
Albert Einstein
- kilometerlange Schachtelsätze, vor allem wenn das Prädikat ganz hinten steht
- Adjektiv-/Adverbflut (nicht jedes Substantiv braucht eins oder gar mehrere)
- sich ständig wiederholende Inquit-Formeln (es heißt, dass Leser das "sagte/fragte er/sie" irgendwann gar nicht mehr wahrnehmen. Zumindest auf mich trifft das nicht zu, mich nervt das)
- ausschließliches Tell
- Beschreibungen, die nicht zum Feeling der Szene passen, z.B. sachlich-nüchtern, aber die Szene soll hochemotional sein. (Kann man natürlich auch gezielt als Stilmittel verwenden)
- Pathos und Schwülstigkeit (zugegeben, manchmal lese ich gerne stark ausgeschmückte Texte, gerade im Genre Fantasy, aber es kann auch schnell anstrengend werden und ungewollt komisch wirken, wenn ein geprellter Zeh wie die Passion Christi daherkommt)
- wenn gewaltsam der Plot durchgesetzt wird und dabei die Logik und Charakterzüge der Figuren ignoriert werden
- ständige Sichtwechsel, vor allem in rascher Abfolge (ich habe deswegen schon mal ein Buch abgebrochen - teilweise war die Sicht einer Figur nur eine halbe Seite lang. Bis man sich zurechtgefunden hat, war schon wieder der nächste dran)
Natürlich soll eine Geschichte nicht so klingen, als ob sie ein Volksschüler geschrieben hätte, aber ich will mal behaupten, dass sie das nie wird. Man hat als Erwachsener einen größeren Wortschatz, eine andere Denk- und Ausdrucksweise und mehr Lebenserfahrung. Solange man ein wenig auf die Ausdrucksweise im Text achtet, und ob sie den Flair des Settings etc. wiedergibt, muss man sich nicht so derart geschwollen ausdrücken.
Ich mag am liebsten einen gut zu lesenden und klaren Stil, der an den meisten Stellen nicht zu melodramatisch oder geschwollen wirkt.
- Grünäugige, Blauhaarige, der 177cm-Große ... niemand denkt so, niemand redet so. Es klingt sehr gekünstelt. Irgendwann haben Leute mal damit begonnen und andere haben es von ihnen kopiert. Ich behaupte, dass alle davon Opfer von Deutschlehrer geworden sind, die ihnen zu häufig eingebläut haben, dass man Wortwiederholungen zu vermeiden hat. Personen haben Namen, verdammt nochmal.
- Zu viel Tell, was tricky ist, weil es viel Übung erfordert und ich denke, das mache ich ebenfalls nicht immer richtig. Ich probiere es jedenfalls und versuche daran zu denken.
Jedenfalls lässt es den Text trocken klingen und zieht Lesende nicht so wirklich in das Geschehen hinein. Wenn man nur liest "sie hatte Angst", schafft es einen emotionalen Abstand zur Person.
- Zu viele Inquitformeln und wenn dabei jedes Mal neutrale Inquitformeln mit rufen, schreien, flüstern, kreischen, kichern, protestieren etc... ersetzt wird. Das klingt dann so, als hätte jede Person in diesem Text die schlimmsten Stimmungsschwankungen, weil sie von schreien zu flüstern und quäken innerhalb von fünf Minuten wechseln. 😃
Ich hatte in der Oberstufe eine Lehrerin, die uns den besten Tipp für Inquitformeln gegeben hat, also abgesehen davon, dass man auch einfach die direkte Sprache für sich stehen lassen kann oder Tätigkeiten danach beschreiben: die meisten Menschen benutzen die allermeiste Zeit über ihre normale, alltgägliche Stimmlage und das wird durch sagen, meinen, erwidern wiedergegeben.
Aber ich nehme mal an, dass diese Leute ebenso denken, sie müssten so viele Synonyme wie nur möglich finden, weil ihnen eingetrichtert wurde, sie dürften sagen nicht benutzen.
Oder man lässt sie gleich aus. Bevor ich einen Text veröffentliche, gehe ich die Text nochmals durch und ersetze dann einige Inquitformeln, indem ich nur den Satz stehen lasse oder die Tätigkeit oder das Gefühl, das darauf folgt, beschreibe. Es sollte aus dem Inhalt hervorgehen, wer spricht.
- Zu lange Monologe, obwohl das natürlich vom Charakter abhängt, aber er muss jetzt auch keine 1.000 Worte lang sein.
Was mir an Stilen nicht gefällt:
-Wenn man die Charaktere reden lässt wie 12-jährige, obwohl sie Erwachsene darstellen sollen.
-Wörtliche Rede auf wörtliche Rede hintereinander weg, ohne Kennzeichnung von wem sie kommt. Am schlimmsten noch ohne Absätze.
-Ausschließlich kurze, knappe Sätze: "Er ging raus. Dann ging er zum Auto. Er fuhr los. Der Weg war lang. Die Ampel war rot. Jetzt hielt er an".
-Wenn absolut nichts beschrieben ist und es nur Handlung gibt, man gar keine Vorstellung bekommt, wie Charaktere aussehen könnten oder wie sie denken etc.
-Zu viel Beschreibung ist dann aber nervig. Ich muss nicht wissen, wie jede einzelne Haarsträhne fällt oder die Augenfarbe bis ins kleinste detail beschrieben haben oder wie genau das Kleid aussieht oder die Jeanshose. Sowas kann man der Fantasie des Lesers überlassen.
- Ohne Absätze schreiben
- Nach jedem Satz/Zeile eine Leerzeile setzen.
- Youtube-Links, welches Lied der Charakter gerade hört. Bilder, was der Charakter gerade trägt. Furchtbar sowas
- Abkürzungen, die total unnötig sind. (Erst neulich gesehen, dass jemand LG schrieb, anstatt Liebe Grüße in einer wörtlichen Rede. Wer sagt denn bitte jemals "LG"?)
- Statt den Anführungszeichen >> oder ** oder so verwenden.
- Immer vor die wörtliche Rede schreiben, wer spricht. z.B.: Er fragte: "Kannst du das wiederholen?". Für mich gehört es dahinter und schon gar nicht mit Doppelpunkt. In Ausnahmefällen kann man es auch anders schreiben. Etwa: Schnell lief er Lisa hinterher und rief "Bitte warte doch!". Oder es geht auch mal sowas wie: "Nun, um ehrlich zu sein", begann er, "ich bin mir nicht ganz sicher". Aber eben nicht dieses "Er sagte:". Da bluten mir persönlich die Augen.
Bestimmt gibt es noch mehr, dass mir aus dem stehgreif nicht einfällt.
Ohne dein persönliches Stilempfinden negieren zu wollen - im Gegenteil, bei fast allen Kritikpunkten sehe ich es genauso wie du - muss ich dir an dieser Stelle zumindest formal widersprechen:
Mondfuchs
[...]
- Immer vor die wörtliche Rede schreiben, wer spricht. z.B.: Er fragte: "Kannst du das wiederholen?". Für mich gehört es dahinter und schon gar nicht mit Doppelpunkt. In Ausnahmefällen kann man es auch anders schreiben. Etwa: Schnell lief er Lisa hinterher und rief "Bitte warte doch!". Oder es geht auch mal sowas wie: "Nun, um ehrlich zu sein", begann er, "ich bin mir nicht ganz sicher". Aber eben nicht dieses "Er sagte:". Da bluten mir persönlich die Augen.
Er fragte: "Kannst du das wiederholen?" ist vollkommen korrekt, während hingegen Schnell lief er Lisa hinterher und rief "Bitte warte doch!" formal inkorrekt ist. Hinter das "rief" gehört in diesem Fall ein Doppelpunkt, unabhängig davon ob dir davon die Augen bluten oder nicht.
Inquitformeln können an drei Stellen im Satz stehen. Vor der wörtlichen Rede inklusive Doppelpunkt (so wie du es nicht magst), inmitten der wörtlichen Rede (wie dein letztes Beipiel angibt und du es tolerierst) und nach der wörtlichen Rede (wie du es bevorzugst). Korrekt sind alle drei Varianten.
Wobei ich dir zustimme, ist, dass ich es am angenehmsten finde, wenn man sich nicht auf eine Variante versteift. Immer da, wo es passt und fließt. Solange eindeutig zuordenbar ist, wer spricht, kann eine Inquitformel auch komplett entfallen, z.B. bei einem kurzen Dialog oder durch die entsprechende vor- oder nachherige Handlung.
Miss Jinx
Er fragte: "Kannst du das wiederholen?" ist vollkommen korrekt, während hingegen Schnell lief er Lisa hinterher und rief "Bitte warte doch!" formal inkorrekt ist. Hinter das "rief" gehört in diesem Fall ein Doppelpunkt, unabhängig davon ob dir davon die Augen bluten oder nicht.
Inquitformeln können an drei Stellen im Satz stehen. Vor der wörtlichen Rede inklusive Doppelpunkt (so wie du es nicht magst), inmitten der wörtlichen Rede (wie dein letztes Beipiel angibt und du es tolerierst) und nach der wörtlichen Rede (wie du es bevorzugst). Korrekt sind alle drei Varianten.
Wobei ich dir zustimme, ist, dass ich es am angenehmsten finde, wenn man sich nicht auf eine Variante versteift. Immer da, wo es passt und fließt. Solange eindeutig zuordenbar ist, wer spricht, kann eine Inquitformel auch komplett entfallen, z.B. bei einem kurzen Dialog oder durch die entsprechende vor- oder nachherige Handlung.
Echt? Ich kenne das halt gar nicht so, zumindest nicht aus den Büchern, die ich so gelesen habe. Daher sieht das für mich so seltsam aus.
Geschichten wo ich das gesehen habe, da war es auch wirklich durchweg so geschrieben, also bei jeder wörtlichen Rede. Ich schreibe es selbst zumeist dahinter, verwende aber auch, wenns passt mal die "inmitten" Variante oder ein Beispiel aus einer meiner Geschichten "Er setzte sich neben mich und warf mir nur ein "Hey" zu" oder "Mit einem "Gute Nacht" verließ er mein Zimmer". (Keine Ahnung ob ich es jetzt wortwörtlich so geschrieben hatte, aber so in der Art halt) und so habe ich es halt auch schon in Büchern gesehen. Aber die Variante mit Doppelpunkt kenne ich nicht aus klassischen Romanen sondern dann doch eher aus dem Chat-Stil. Oder mir ist das in Büchern einfach nie so deutlich aufgefallen, weil es nur einmalig irgendwo vorkam und nicht wie bei manchen Geschichten hier die einzig genutzte Variante war.
Die Variante mit der Handlung kenne ich auch und habe ich glaube ich auch schonmal benutzt.
Aber wie gesagt, für mich sieht der Doppelpunkt so mittendrin irgendwie seltsam aus.
Er sagte: "blabla."
Sie antwortete: "bla blubb."
Er rief ihr hinterher: "bli bla blubb."
Ich muss gestehen, es las sich grausig. Eingeschobene oder nachgestellte IF sind meist die bessere Wahl und Abwechslung sowieso.
Eine handzahme und pflegeleichte NamYensa wäre total OOC.
Ich muss jetzt auch ehrlich sagen, Mondfuchs, dass es mich wundert, dass du es noch nie in Büchern gesehen hast. Darf ich fragen, ob du ein Beispiel bringen kannst? Ich hoffe, ich bin nicht zu forsch.
Habe jetzt extra nachgesehen und diese, wie ich finde, tolle Seite dafür gefunden.
Schreibe selten sofort richtige Reviews, arbeite aber gerne mit der Reviewvorlage. Falls der Schreiberling es mir danach jedoch erlaubt, bekommt er/sie einen ausführlichen Kommentar.